Dvenöl, ln Rom. man habe Avenol die Absicht zugeschrieben. > Mussolini den Plan einer Reorganisation des Völkerbundes zu unterbreiten, damit die bisher abseits stehenden Mächte in ihn eintreten könnten Diese Möglichkeit sei gegeben durch eine Ab­trennung des Versailler Vertrages vom Völkerbundsstatut und durch Streichung der Artikel 10 und 10 bezüglich der Garantie­rung der Grenzen und Sanktionen. Avenol habe dementiert, dah er einen solchen Plan hege. Nichtsdestoweniger stehe fest, daß er versuchen werde, den Austritt Italiens aus dem Völkerbund um jeden Preis zu verhindern. Man nehme an, dah eine Zusammen­kunft zu vieren oder fünfen in einem italienischen Ort in Aus­sicht genommen werden könnte, vielleicht in der Form, dah das Büro der Abrüstungskonsercnz zeitweilig nach Italien verlegt werde. _

Ser DerlWWbeWub in Genf

Genf» 22. Nov. In der Sitzung des Präsidium der Abrü­stungskonferenz, die hinter verschlossenen Türen stattfand, wurde der Vertagungsbeschluß in der Form eines Berich­tes des Präsidenten Henderson vorgelegt. Henderson weist s in seinem Bericht auf die letzten diplomatischen Besprechun­gen mit den den Vertretern Frankreichs, Italiens, Englands und der Vereinigten Staaten, sowie dem Eeneralberichter- statter der Konferenz hin, in denen die gegenwärtigen Schwierigkeiten und Gefahren eingehend erörtert worden feien. Es sei anerkannt worden, daß die gegenwärtigen Ge­gensätze in den verschiedenen bedeutungsvollen politischen Fragen zu tiefgehend seien, als daß irgendwelche Hoffnun­gen auf einen erfolgreichen Ausgang einer Aussprache im Hauptausschuß beständen. Daher habe sich die Notwendig­keit der Vertagung des Hauptausschusses zwangsläufig er­geben. Es sei vorgeschlagen worden, daß gleichzeitig mit den Arbeiten der Abrüstungskonferenz parallel laufende ergän­zende Verhandlungen zwischen den einzelnen Staaten auf diplomatischem Wege stattfinden.

Diese Kompromißformel Hendersons wurde zur allgemei­nen Ueberraschung stillschweigend vom Präsidium ohne jede weitere Erklärungen angenommen. Nach kaum 10 Minuten war die Sitzung bereits zu Ende. Weder Paul-Von- cour noch die Vertreter Englands oder Italiens gaben ir­gendwelche Erklärungen ab. Die hier verbreiteten Mittei­lungen, daß Päul-Boncour eine grundsätzliche politische Er­klärung im Präsidium abgeben würde, war lediglich eine Drohung. Man erklärt, das auffallende Stillschweigen der Vertreter der Großmächte sei nur drauf zurückzuführen, daß eine Auslegung der Kompromißformel durch Paul-Boncour unvermeidlich zur völlig entgegengesetzten Auslegung der Vertreter Englands und Italiens geführt hätte. Es hätte sich sodann erwiesen, daß die Vertagung des Hauptaus­schusses nur erfolgt ist, weil eben ein Zusammentritt des Hauptausschusfes heute das Ende der Konferenz bedeuten würde.

Auf französischer Seite wird erklärt, daß im Hinblick aus eine möglicherweise bevorstehende Kabinettskrise mit einem sofortigen Beginn der diplomatischen Bespre­chungen nicht zu rechnen sei. Besonders dementiert man auf das Energischste von neuem die Einberufung einer diplo­matischen Konferenz. Auch auf englischer Seite wird die so viel erörterte diplomatische Konferenz vorläufig als höchst unsicher und fraglich erklärt.

In allen Kreisen herrscht die Ueberzeuguna, daß da-- for­male Ende der Abrüstungskonferenz jetzt nicht weiter hin­ausgeschoben werden kann und daß voraussichtlich die Ja- vuartaguny zu der offiziellen Bestätigung des er­

folgten vollständigen Zusammenbruch derKsnf re « z führen wird.

MllkMlcse im Meilsdiknst

Nach dem Referat des neu ernannten Inspekteurs der

Fübrerschulen Dr. Decker vor der Presse. ^

Der Deutsche .Arbeitsdienst, hat im Laufe dieses Jahres '

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.

19. Freisetzung. Nachdruck verboten.

Am Nachmittag kam zu aller Erstaunen der Gendarm Peter Mielitfch, ein noch junger, aber als sehr energischer tatkräftiger Mann bekannt, nach Rosenburg.

Er hatte von dem Attentat erfahren.

Wohl oder übel mußte Willfried seine Aussagen machen, mußte mit ihm nach dem Fleck reiten, wo der Schuß ge­fallen war.

Aber die ganze Untersuchung verlief negativ.

Willfried bedauerte es aber trotzdem nicht, denn in Peter Mielitfch lernte er einen Beamten kennen, der ihm in sei­nem ruhigen Ernst ausgezeichnet gefiel.

Er lud ihn darum zum Abendessen ein und unterhielt sich mit ihm, der aus der Gegend stammte, angeregt.

Grenze!" sagte Peter Mielitfch.Die hats in sich! Da fällt mancher Schuß, der nie eine Erklärung findet. Zu Rosenburg gehört doch eine Försterei. Wissen Sie, daß schon drei Förster dort ihr Leben gelassen haben in den letzten Jahren?"

Ich habe davon gehört. Man muß annehmen, Wilderer?

Möglich!" sagte Mielitfch nachdenklich.Wir haben nie etwas feststellen können. Der jetzige Förster ist gottlob ge­witzigt. Der hat sein Haus zu einer Festung gemacht und ich glaube nicht, daß Gefahr für ihn besteht. Wenigstens nicht in seinem Hause."

Ja! Ich war bei ihm. In den Wald geht er nur mit seinem Jungen. Ich entsinne mich, vor vier Jahren, da schob man die Ermordung des Försters auf polnische Banden."

Ja! Wir hatten den Verdacht, aber er ließ sich nicht aufrecht erhalten. Die Gegend hier ist gerade sehr ruhig. Die Polen belästigen uns, ganz ehrlich gesprochen, in keiner Weise. Grenzverkehr und was so drum und dran hängt,

sich allmählich zu den Formen durchgerungen, daß seine Führer und Leiter mit Recht sagen können: Er steht' Trotz der Fülle theoretischer und bereits auch praktischer Vorar­beiten betrat man doch Neuland, als es galt, mehrere Hun­derttausend junger Deutscher auf einmal in Arbeitsdienst­lagern unterzubringen und sie für die großen vaterländi­schen Aufgaben zu schulen Aus den Fehlern und Erfahrun­gen hat man gelernt, und nun ist der Weg frei, um vor allem die sehr wichtige Frage der Führerauslese befriedi­gend lösen zu können.

Der Deutsche Arbeitsdienst hat zwei große grundsätzliche Aufgaben zu erfüllen. Die erste liegt aus volkswirt­schaftlichem Gebiet und besteht in der Mithilfe zur Arbeit, die in ihrem letzten Ziel die deutsche Brotsreiheit erringen soll. Die zweite ist e r z i e h u n g s p o l i t i f ch e r Art, denn durch den Arbeitsdienst soll der junge deutsche Mensch in der großen Erziehungsschule der deutschen Volks­gemeinschaft umgeformt werden. Es ist das Verdienst des neuen Staates, daß er den Begriff der deutschen Arbeit als der Grundlage allen Lebens wieder erweckt hat. Auch der Arbeitsdienst steht im Zeichen des Führergedankens, aus der Erkenntnis heraus, daß es in der Geschichte unseres Volkes immer dann auswärts gegangen ist, wenn sich wirk­liche Führer für es einfetzten. Führer kann man aber nicht einfach ernennen oder abkommandieren, zu den Führer ge­hören regelmäßig die Besten, die aus der Gemeinschaft her­auswachsen.

In der Reichsfchule des Deutschen Arbeitsdienstes und in den zwölf Bezirksschulen im Reiche soll das Führcrtum im Deutschen Arbeitsdienst ausgelesen und für die großen Aus­gaben aus eine einheitliche Linie gebracht werden. Grund» tagen und Voraussetzung ist das Bekenntnis zum National­sozialismus und seinem Führer. Ist ja schließlich doch auch der Arbeitsdienst nichts anderes, als der letzte Ausdruck des nationalen Sozialismus, weil hier die jungen Deutschen in gemeinsamer Arbeit ohne Lohn die neuen Werte schaf­fen, die unser Volk braucht. Deshalb ist das Führertum im Arbeitsdienst vor dieser Jugend mit besonderer Verant­wortung belastet, weil sie das kommende Reich darstellt. Führer im Arbeitsdienst zu sein ist kein Beruf, sondern ein Dienst am lebendigen Deutschland.

Diese Auffassung von dem hohen Fiihrerbegrifs im Ar­beitsdienst ist das Zeichen, in dem die Führerschulen im deutschen Arbeitsdienst stehen. Nicht alte Wunden aufzu­reißen liegt ihnen ob, etwa durch Verketzerung oder Herab­setzung dessen, was bereits in früheren Jahren gelegentlich der ersten Ansätze des Arbeitsdienstes geleistet worden ist. Die vor uns liegende Zeit braucht alle Kräfte. Diese Kräfte mit dem stärksten Willen zu erfüllen, das Vorbild eines neuen deutschen Geschlechtes zu sein, ist die Aufgabe, die nunmehr den Führerschulen im Deutschen Arbeitsdienst gestellt worden ist.

N« WM Age

Otto Merz zum Gedächtnis

Berlin, 22. Nov. Am Mittwoch kamen auf der Avus die Freunde und Kameraden von Otto Merz zusammen, um hier an der Stätte seines tragischen Todes einen Gedenkstein zu wei­hen. Otto Merz, der erfolgreiche deutsche Automobilrennfabrer. der in der ganzen Welt unzählige Siege errang, verunglückte vor 6 Monaten am 19. Mai bei einer Vorbereitungsfahrt zu dem groben Avus-Rennen. Der Gedenkstein, ein Findling, siebt in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle, etwa 3.S Kilometer von der Nordschleife der Avus entfernt. Vor dem Gedenkstein hatten sich auber der Frau des Toten, seinem 7jährigen Töchter- chen, auch die Vertreter des Reichswehr- und Reichsoerkehrs­ministeriums. die Führer der Motorsportverbändc, der Auto­mobilwirtschaft und die Rennfahrer Burgaller, Simons und Hans von Stuck eingefunden. Tine Motorstaffel der SA. und eine Staffel des NSKK., dem der Tote angehörte, hatten in langer Front Ausstellung genommen. Der Chef des Kraftfabr- wesens der SA. und Führer des NSKK., Obergruppenführer. Major Hühnlein, hielt die Gedenkrede, in der er das Leben des Sportmannes Otto Merz und vor allem seine groben Er­folge bei internationalen und nationalen Automobilrennen wür­digte. Unter den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden fiel dann die Hülle des Gedenksteins, der die Inschrift trägt: Am 19. Mai 1933 siel hier im Svortkampf um den Deutschen Sieg unser Kamerad Otto Merz. Sein Geist lebt in uns fort. Nationalsozialistisches Krafrfabrkorvs". Am Schlich sprachen noch Dr. Henti von Daimler-Benz und Direktor Meimers von der ! Avus Worte des Dankes und des Gedächtnisses für den Toten.

rollt sich in glatter Weife ab. Die polnischen Grenzbeamten sind, soweit ich sie kenne, alles ganz gute Kerle. Das Gegen­teil von chauvinistisch."

Ganz erfreulich!"

Ja, aber es ist beinahe unheimlich. Die Grenze ist sonst ganz anders. Ich habe Bekannte, sogar Verwandte in an­deren Grenzgebieten. Wenn die erzählen! Da ist es hier unheimlich ruhig. Wie die Stille vor dem Sturm."

Mein Nachbar, Herr von Waslewski . . . ist er Pole gewesen?"

Schwer zu sagen, Herr von Kamerlingk. Der Name . . . polnisch, stockpolnisch sogar . . auch der Typ, betrachten Sie besonders seine Tochter . . . ausgesprochen polnisch . . aber er bezeichnet sich als guten Deutschen, und wir haben wirklich bis heute noch keinen Grund gehabt, das zu be­zweifeln."

Ich glaube es! Ich habe Herrn von Waslewski einen Besuch abgestattet."

So! Gedenken Sie länger auf Rosenburg zu bleiben, Herr von Kamerlingk?"

Ja! Ich will erst einmal Ordnung schaffen!"

Peter Mielitfch sah ihn erstaunt an.

Ordnung schaffen? Verzeihung, da verstehe ich Sie nicht. Rosenburg gilt doch weit und breit als Mustergut."

Als Mustergut, das nichts abwirft!"

Peter Mielitschs Gesicht wurde immer länger.Unmög­lich . . . wenn das Gut nicht einen Ertrag von mindestens . . na sagen mir 20 Mille bringt . . es könnten eigentlich auch 40 sein ... bei dem glänzenden Boden . . dann weiß ich nicht."

Da haben Sie wieder recht. Aber tun Sie mir den Gefallen und reden Sie über diesen Punkt nicht. Das Gut müßte eine gute Rente abwerfen . . . aber es hats bisher noch nicht. Und woran das liegt . . . das, Herr Mielitfch, das will ich feststellen."

Der Gendarm sah kopfschüttelnd vor sich hin.

Neue Marxistenhetze in Belgien

Brüssel, 22, Nov. In Belgien zeichnet sich eine neue Welle marxistischer Angriffe gegen das nationalsozialistische Deutsch­land ab, Im ganzen Lande werden illustrierte Flugschriften verteilt. In Antwerpen wird mit einer auf tiefstem Niveau ste­henden Reklame die Aufführung eines gegen das heutige Deutsch­land gerichteten Theaterstückes angevriesen. Das Stück ist selbst nach dem Eingeständnis der sozialistischen Presse literarisch min­derwertig. Den Gipfel der Verhetzung erreicht jedoch die Inan­spruchnahme des belgischen Rundfunks für Boykottvrovaganda seitens der Sozialistischen Partei Belgiens.

Die deutsche Gesandtschaft hat gegen diese Vorgänge energisch Verwahrung bei der belgischen Regierung eingelegt, und ins­besondere die Abstellung des Mißbrauches verlangt, der mit dem unter staatlicher Kontrolle stehenden Rundfunk getrieben wird, und der geeignet ist. eine Störung der deutsch-belgischen Beziehungen zu verursachen.

Japan zieh! Beobachter zurück

Tokio, 22. Nov Die japanischen Marinebebörden haben den javanischen Botschafter bei der Abrüstungskonferenz. Admiral Hazisoma, angewiesen, nach Tokio zuriickzukchren. dc> si« nichts «ebr von der Abrüstungskonferenz erwarten. Zwei javanische Vertreter verbleiben noch in Genf, um die Vertretung Javans »ui-u losem

Der Werberat ordnet das Auzeigenwesen

Berlin, 22, Nov, Am 1. Januar 1934 tritt die dritte und vierte Bekanntmachung des Werberats der deutschen Wirtschaft in Kraft, Beide Bekanntmachungen sind für das Auzeigenwesen von grundlegender Bedeutung, da sie eine völlige Neuordnung auf diesem Gebiete darstellen. Die dritte Bekanntmachung, die mit Ausnahme der Adreßbücher für sämtliche Druckschriften, die Anzeigen aufnehmen, gilt, stellt weitere Bedingungen auf, unter denen die Wirtschaftswerbung durch Anzeigen genehmigt ist oder wird. Wer also ab 1. Januar 1934 Wirtschaftswerbung noch durch Anzeigen ausführt, d. h, Anzeigenwerbung treibt, berät, durchführt oder vermittelt, ist gesetzlich verpflichtet, diese Be­stimmungen des Werberats einzuhalten, weil er sonst Gefahr läuft, daß ihm vom Werberat die Genehmigung, Wirtschafts- Werbung auszuführen, entzogen wird, Richtunggebend bei der Ausstellung der Bestimmungen, die im Einvernehmen mit den beteiligten Wirtschaftskreisen erfolgte, war der Wille, der An­zeigenwerbung keinerlei hindernde Fesseln anzulegen, sondetn sie im Gegenteil so weit als irgend möglich zu erleichtern. In der vierten Bekanntmachung hat der Werberat die zukünftige Ar­beitsweise der Werbeberater klargestellt.

Abschluß der Tagung der NSVO.

auf Deutschlands höchstem Gipfel

Earmisch. 22 Nov. In Anwesenheit des Leiters der NSBO., Staatsrat Schuhmann-Verlin, fand am Dienstag im Schnee­fernerhaus auf der Zugspitze die Tagung der NSVO, und der Deutschen Arbeitsfront ihr Ende, Die mit Tannengrün ge­schmückten Wagen der bayerischen Zugspitzbahn brachten die rund 200 Gäste in selten schöner Fahrt auf Deutschlands höchsten Gipfel, Staatsrat Schutzmann berichtete über die Aufgaben der NSBO, und der Deutschen Arbeitsfront, die in den kommenden Wintermonaten zu bewältigen sind, Um 18 Uhr wurde die Rück­fahrt nach Earmisch angetreten, wo sich unterdessen die gesamte Arbeitnehmerschaft von Garmisch und Partenkirchen zu einer machtvollen Kundgebung auf dem Marktplatz eingefunden hatte, die die Tagung würdig beendete.

Polnischer Terror

Störung einer Wahlversammlung in Eraudenz Vromberg, 22 Nov Angesichts der Geschlossenheit, die die deutschen Wähler hinsichtlich der in Posen und Pommerellen bevorstehenden Kommunalwahlen zeigen, hatte die deutsche Wäh­lervereinigung beschlossen, nur wenige Wahlversammlungen zu veranstalten, um den Gegnern keinen Grund zu irgend welchen Ruhestörungen" zu geben. So fand z. B. in Eraudenz nur eine einzige deutsche Wahlversammlung statt. Unverantwortliche Ele­mente erreichten es jedoch, daß sie einen blutigen Verlauf nahm. Als sich im Saale eines Gasthauses eine zahlreiche deutsche Wahlgemeinde eingefunden hatte und der Hauptredner die Be­deutung der Kommunalwahlen hervorhob, wurde er von einer Zahl polnischer halbwüchsiger Burschen wiederholt gestört. Die Burschen hatten sich in den Saal geschlichen mit der Absicht, die deutsche Wahlversammlung auffliegen zu lasten. Sie begannen plötzlich zu schreien:Wir wollen nicht, daß deutsch gesprochen

Dann fragte er wieder:Aber . . . Thomas Brucks ist doch ein tüchtiger Kerl. Und doch auch ehrlich?"

Ich habe bisher keinen Grund, weder an dem einen noch an dem anderen zu zweifeln. Aber irgendwo ist ein Haken. Das muß festgestellt werden. Sie kennen Brucks schon länger?"

Äal"

Er genießt den besten Ruf?"

Ja!"

Als Mensch wie als Fachmann!"

Ja! Was glauben Sie, Herr von Kamerlingk . . . der s Brucks . . das ist der Abgott der Gegend. Wenn der ein ! Wort sagt, das gilt für zehn."

!Ich verstehe das, der Mann ist vorbildlich in seiner Ruhe, und er verfügt über ein Wissen, als Landwirt und auch so, wie wenige. Alles, was recht ist. Stammt Brucks aus der Gegend?"

Nein! Ich glaube, er ist aus der Gegend hinter Lissa, wo seine Eltern ein größeres Gut hatten."

Hm! Jedenfalls eine vorzügliche Erziehung und Schule hat er genossen. Aber . . . mir gefällt eins nicht, daß er die polnischen Arbeiter in so großem Umfange herange­zogen hat."

Der Gendarm nickte.

Das . . gefällt ja allen nicht. Aber . . es ist schon so. Es ist schwer, Landarbeiter zu erhalten. Und dann sind auch die Löhne der deutschen Landarbeiter wesentlich höher."

Ich finde das nicht, Herr Mielitfch. Ich habe die Lohn- z listen nachgefehen. Die Löhne, die die Polen auf meines j Vaters Gut erhalten, stehen höchstens 10 v. H. hinter den Löhnen der deutschen Landarbeiter zurück."

Jetzt war Peter Mielitfch ehrlich verblüfft.

Das ist unmöglich, Herr von Kamerlingk. Ich habe ^ über diese Punkte neulich mit Herrn Brucks gesprochen. Sie müssen sich irren. Die Löhne . . . die geldlichen Löhne müs- > sen mindestens 35 v. H. niedriger sein."

! (Fortsetzung folgt.)