her Wiedergeburt zu schöpfe», wolle» wir am heutigen Lutherlage aufs neue geloben, Luther hat nicht vom Deutschtum her das Evangelium reformiert. Das Evangelium kann überhaupt nicht reformiert werden. Es ist ewig, Luther hat mit dem Evangelium die Kirche reformiert und weil er dabei das Evangelium aufs neue für das deutsche Volk entdeckt hat, darum wurde er vom Evangelnim her und als evangelischer Mensch zum Erneuerer des Deutschtums, zum Innbegriff des deutschen Menschen. Luther hat uns wieder vergehen gelehrt, was Glauben bedeutet, was damit gemeint ist, wenn wir sagen: Ich glaube an Gott, ich glaube an das Evangelium."
Keine Einigung in Gens
Hoffnungslose Lage der Abrüstungsverhandlungen
Eens, 20, Nov Die Besprechung am Sonntag hat allgemein den Eindruck hinterlassen, dag auch in keinem einzigen Punkt eine Einigung erzielt worden ist. Dm Gegensätze sollen in einer ungewöhnlich deutlichen und nüchternen Form zum Ausdruck gekommen sein. Eine Ueberbrückung der Meinungsverschiedenheiten erscheint nach der Sitzung hoffnungslmer denn je. Die amerikanische Abordnung soll sich in den Verhandlungen vollständig zurückgehalten haben. Sie hat dabei den rein europäischen Charakter der gegenwärtigen Verhandlungen von neuem betont, Der geradezu katastrophale Stand der Abrüstungskonferenz beweist lediglich von neuem, daß d>e wahren Schwierigkeiten einer endgültigen Regelung der Abrüstungsfragen keineswegs, wie bisher immer betont wurde, in der Haltung Deutschlands liegen, sondern dah tatsächlich zwischen den europäischen Großmächten Meinungsverschiedenheiten so grundlegenden Charakters bestehen, dah die Aussichten aus die Weitersührung der Abrüstungskonferenz immer mehr zusammenschrumpsen.
Die englischen Presseberichte über die Genfer Verhandlungen versprechen sich von ihnen wenig Erfolg, Sie begründen dies in der Hauptsache damit dah Paul Boncour eine völlig unversöhnliche Haltung eingenommen habe. Auch rechnen sie damit, daß das Kabinett Sarraut stürzen und Paul Boncour nicht mehr auf den Posten des Außenministers zurückkehren werde. Aus englischer Seite werden die Gerüchte über eine bevorstehende Romreise des englischen Außenministers zunächst noch energisch dementiert, Als einzigen Ausweg soll man jetzt in englischen und französischen Kreisen die Vertagung des Hauptausschusses vom 4. Dezember aus den 3. Januar erwägen. Hierdurch würde das gesamte Konferenzwerk bis Anfang des nächsten Jahres zum Stillstand kommen Der vielerörterte Gedanke einer Biermächtekonferenz auherhalb Eenss scheint infolge des sranzösischen Widerstandes und englischer Befürchtungen noch nirgends direkt behandelt worden zu sein, besonders da die italienische Regierung sich eine auffallende Zurückhaltung auferlegt und mit dem zwangsläufigen Zusammenbruch der Genfer Verhandlungen rechnet. Eine Vertagung der Abrüstungskonferenz bis Anfang des nächsten Jahres würde nach hiesiger Beurteilung den Rücktritt des Präsidenten Henderson von neuem zur Debatte stellen und gleichzeitig eine außerordentlich ernste Gefährdnung der an sich schon schwer bedrohten Stellung Simons bedeuten.
* Pariser Presse über die Genier Aussichten
Paris, 20 Nov Die Genfer Berichterstatter der großen französischen Nachnchtenpresse stimmen darin überein, daß man aus die Vertagung der Abrüstungsarbeiten bis zum Januar hinsteuere. Eine Einigung über die weitere Behandlung sei nach der bisherigen Aussprache so gut wie unmöglich. Italien erkläre die Fortsetzung der Arbeiten für zwecklos, England vertrete die Auffassung, daß wegen des Rücktritts Deutschlands die im Dezember angenommenen Grundsätze nicht mehr tragbar seien. Amerika verhalte sich reserviert, und nur Frankreich halte an der These, daß die Arbeiten im Genfer Rahmen fortgeführt werden müßten, fest, und wolle die Verantwortung jür eine Vertagung den anderen überlassen.
Die Einheitsfront, sckireiöt das „Echo de Paris", die übrigens nur in der Einbildung Paul Boncours bestand, ist also endgültig liquidiert worden. Die Vertagung auf den Januar, sagt der Berichterstatter des „Petir Puristen" könnte vielleicht eine Ruhepause schaffen in der sich dann das Mittel finden läßt, anderwärts Verhandlungen, an denen Deutschland teilnehmen könnte, aufzunehmen.
Kampf um Rosenburg!
Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.
17. Fsrtsetzung. Nachdruck verboten.
Er fühlte, wie etwas an ihm vorbeiflog, die Wange streifte.
Ein Schuß!
Der Fuchs stieg kerzengerade in die Höhe' und dann schoß er davon, querfeldein.
Willfried war zu überrascht, um irgend etwas zu unternehmen.
Empörung quoll in ihm auf.
Ein Mordanschlag!
Die Kugel war fehlgegangen. Sein erster Gedanke war ^ . . .zurück und nach dem feigen Meuchelmörder suchen, der ! ihm aufgelauert hatte. ^
Aber als er den Fuchs wenden wollte, da weigerte sich das Tier, als wenn es die Gefahr ahne, in die sich sein Herr begeben wolle. I
Da ließ ihn Willfried traben, lenkte ihn aus dem Felde wieder auf den schmalen Rain und in scharfem Trage ging es heim.
Er fühlte es heiß über seine Wange rinnen.
Blut!
Er zog das Taschentuch und drückte es gegen die Wange. Viel konnte es nicht sein Nur eine kleine Schramme.
*
Auf Rosenburg wartete mit fieberhafter Spannung Karl Schaffranz auf seinen Herrn, auf Willfried.
Endlich sah er ihn über die Felder getrabt kommen.
Kurz danach hielt er vor der Freitreppe.
Der Knecht Andreas Ianke sprang hinzu und nahm das Pferd in Empfang, führte es nach dem Stall.
Willfried erkannte Schaffranz.
„Ah . . . guten Abend, Schaffranz! Noch munter? Sie warten auf mich?"
Schaffranz erwiderte den Gruß. Da fiel sein Blick .uf Mllfrieds Wange und Kragen. Sah das geronnene Blut.
Das Präsidium der Abrüstungskonferenz endgültig zu Mittwoch einberufen
Eens, 20, Nov, lieber die Mächtebesprechuug, die in der Privatvilla des Generalsekretärs des Völkerbundes um Montag stattfand, wird lediglich eine kurze amtliche Verlautbarung veröffentlicht, wonach die Besprechung am Dienstag weiter sortge- setzt*wird. Das Präsidium der Abrüstungskonferenz ist zu Mittwoch amtlich einbernfen worden. An der Sitzung nahmen unter dem Vorsitz Hendersons wiederum die englischen und französischen Außenminister, Marquis Sorana und Benesch teil. Eine Einigung ist nicht zustandegekommen.
Romreise Avenols
Eens, 20, Nov. Der Generalsekretär des Völkerbundes Aoenol wird Genf verlassen und sich zum Begräbnis des eben verstorbenen italienischen Völkerbundsdelegierten und Mitbegründers des Völkerbnndsvakles Scialoja nach Rom begeben.
Erhöhung der amerikanischen Marinestreitkräfte beantragt
Washington, 20, Nov Marineminister Swanson ersuchte das Haushaltsamt um die Bewilligung von weiteren 8300 Matrosen und 2000 Seesoldaten, um die Effektivstärke der Marine auf 85 000 Matrosen und 17 000 Seesoldaten zu bringen. Er begründet die Maßnahmen mit der unsicheren internationalen Lage, den trüben Abriistungsaussichten und der Notwendigkeit, die Schiffs- nsubauten zu bemannen.
Aniige Wahle« i« SWie«
Ein Ruck nach rechts
Paris, 20 Nov, In Spanien fanden am Sonntag die Cortes- Wahlen statt. In gewissen Bezirken zählte man 70 Prozent Wählerinnen gegen 35—-10 Prozent männliche Wähler, Lin Zwischenfall ereignete sich in Sevilla. Dort überfielen etwa 20 Personen, vermutlich Eewerksckiaftler ein Wahlbüro, und bei einer sich entwickelnden Revolverschlacht wurden sechs Angehörige der Rechtsparteien getötet.
In einem Madrider Wahlbezirk nahm die Menge drohende Haltung gegen einen in eine Apotheke geflüchteten Mann ein. der beschuldigt wurde, für die Rechtsparteien Stimmen gekauft und jede Stimme mit zehn Peseten bezahlt zu haben Die Volksmenge wollte ihn lynchen. Er sowie sechs andere Leute, die ebenfalls des Stimmenkaufs beschuldigt worden waren, wurden,fest- genommen. Nach einer Havasmeldung aus Badojez ist es in der Ortschaft Siruela zu ernsten Verwicklungen gekommen. Mehrere Personen wurden in Haft genommen. In Aljocen bei Melida geriet ein Sozialist mit dem Bürgermeister in Streit, wobei der Bürgermeister mehrere Reoolverschüsse abgab, durch die der Bruder des Sozialisten schwer.verletzt wurde.
Aus den bisher vorliegenden'Wahlergebnissen kann man den Wahlausfall noch nicht beurteilen, obwohl man glaubt, daß,die starke Beteiligung der weiblichen, Wähler einen Ruck nach rechts wahrscheinlich macht, tlm 1 Uhr früh gab der Innenminister folgende Erklärung ab: „Uns liegen bisher nur Teilergebnisse vor, die eine Voraussage nicht gestatten. Fest steht nur, daß in mehr als 30 Wahlbezirken em zweiter Wahlgang notwendig sein wird.
Das amtliche Ergebnis der spanischen Wahlen wird kaum vor Dienstag bekannlgegeben werden können, da die Zählung infolge der vielen Wahlschwindel großen Schwierigkeiten begegnet. Nichtsdestoweniger kann man jedoch schon jetzt von einem starken Ruck nach rechts sprechen Fast überall haben die Sozialisten Niederlagen erlitten. Man spricht von einem Verlust von etwa 45 Sitzen, Larroux ist in mehreren Wahlkreisen gewählt worden, in Santa Cruz de Teneriffa wurde der faschistische Kandidat Varretto mit erdrückender Mebrheit gewählt: ebenso wie die beiden monarchistischen Kandidaten Graf Romanones und der Finanzmann March, der sich augenblicklich in Paris aufhält.
Teilergebnis der spanischen Wahlen
Madrid, 20. Nov. Nach Schluß des Ministerrates gab der In nenminister bekannt, daß bisher von 31 Wahlkreisen also von der Hälfte aller spanischen Wahlbezirke genauere Daten vorlägen. Von den insgesamt voraussichtlich 474 Abgeordneten des neuen Parlaments ständen demnach bis jetzt 236 fest, die sich wie folgt auf die Parteien verteilen: Agrarier und Volksaktion 92, Vashen 12, Traditionalisten 8, Radikale (Lerroux) 48, Sozialdemokraten 19, Konservative Republikaner 6, Republikanische Aktion 4, Kommunisten 1, Katalanische Linke 30, Katalanische Lisa (Lambo) 10, Katalanische Sozialdemokraten 5.
Das bisher, vorliegende Teilwahlergebnis aus 31 spanischen
Erschrocken fragte er: „Sie bluten, Herr?"
„Ja! Man hat unterwegs auf mich geschossen! Die Kugel streifte mich nur!"
„Man wollte Sie morden!" schrie Schaffranz entsetzt. „Um Gottes willen, Herr! Wer ist der Schurke?"
„Ich weiß es nicht!" entgegnete Willfried finster. Ich wollte umkehren und den feigen Meuchelmörder stellen . . . aber der Fuchs wollte nicht. Ich konnte ihn nicht zurückdirigieren. Er war von dem Schuß so entsetzlich erschrocken, daß er scheute und durchging. Mitten ins Weizenfeld."
Schaffranz stand immer noch ganz entsetzt.
„Und . . . was wollen Sie tun, Herr?"
„Vorläufig nichts, mein guter Schaffranz! Morgen früh werden wir sehen. Jetzt werde ich mir von der Mamsell ein Pflaster geben lassen und mich aufs Ohr legen."
Er winkte Schaffranz grüßend zu und schickte sich an, die Stufen emporzusteigen.
Aber er wandte sich noch einmal um.
„Haben Sie noch was auf dem Herzen, Herr Schaffranz?
„Ja! Das . . heißt . . Herr von Kamerlingk . . ich habe Besuch bekommen," stotterte der Mann verlegen.
Willfried wandte sich jäh um.
„Besuch?" sagte er erstaunt. „Sieh an! Lieber Besuch?"
„Ja, ja," sagte Schaffranz schnell mit belegter Stimme. „Meine . . Else . . meine Tochter . . ich hatte doch nach Hause geschrieben . . meine Frau will . . nichts mehr von mir wissen, aber mein Mädel . . die hält zu mir! Die hält zum Vater, Herr von Kamerlingk . . und ich bin ja so froh, wenigstens eins von zu Hause hält zu mir . . und . . und . . da wollt ich fragen . . wollt ich fragen . . ob Sie gestatten . . daß die Else ein paar Tage auf Rosenburg bleibt. Das wollte ich . . . fragen, Herr von Kamerlingk!"
Willfried wandte sich zurück.
„Aber selbstverständlich, lieber Schaffranz!" sagte er gänz gerührt. Die Herzensfreude des Mannes ging ihm nahe.
„Die Else ... die wird gern mit Hand anlegen . . sich nützlich machen! Sie ist ein gutes Mädel, Herr von Kamerlingk!"
„Das kommt nicht in Frage, das soll sie nicht, lieber
I Wahlkreisen zeigt deutlich die ganz außerordentlichen Erfolge der Rechtsparteien. Die Partei Agrarier und Volksaktion, die Basken, sowie die Traditionalisten — drei ausgesprochene Rechtsparteien — haben allein schon 113 Sitze errungen. Außer ihnen stehen aber den Sozialisten ebenfalls feindlich gegenüber die 48 Radikalen (Lerroux), sowie die 10 Abgeordneten der katalanischen Liga, sodaß 171 Marxistengegner. 65 Marxisten uno Marristenfreunden entgegenstehen. Wenn die Ergebnisse aus den restlichen 29 Wahlkreisen ähnlich ausfallen, dann kann man die Wahl als die größte Niederlage bezeichnen, die die Sozialdemokraten, abgesehen von Deutschland, je erlitten haben. Besonders kennzeichnend für die allgemeine Verurteilung der Politik der letzten Jahre ist auch die Tatsache, daß die Anhänger Azanas, sowie die Radikalsozialisten fast gänzlich durchschallen sind.
PressebefichtLgrmg der
Reichsauiobahnstraße
Frankfurt a. M.—Mannheim
Frankfurt a. M., 20. Nov. Zahlreiche in- und ausländische Pressevertreter waren einer Einladung des Generalinspektors für das deutsche Aulobahnwesen Dr. Todt gefolgt, um sich von dem Fortschritt der Bauten an der ersten Reichsautobahn Frankfurt-Mannheim zu überzeugen. Dr. Todt gab einen Ueberblick über das bisher Geschaffene. In der kurzen Zeit von etwa 8 Wochen sei von ungefähr 2000 Arbeitern, die aus den Kreisen der Erwerbslosen geholt wurden, ein überwältigendes Stück Arbeit geleistet worden. Durch Einrichtung von Beleuchtungsanlagen auf der ganzen Baustrecke werde es ermöglicht, die Arbeiter in zwei Schichten arbeiten zu lassen, wodurch die doppelte Zahl Arbeitskräfte beschäftigt werden könne, Bisher seien etwa 17 000 Ar Waldfläche gerodet worden. Wenn man auch Maschinenarbeit nach Möglichkeit zu vermeiden suche, so hätten doch auch zahlreiche Industrien gute Beschäftigung an 70 Ein- zelbauwerken bei der Ueberbrückung von Flüssen, Straßen und Eisenbahnen gefunden.
Reichsminister Dr. Eöbbels hatte die lebhafte Anteilnahme seines Ministeriums an dem Bau der Reichsautobahnen durch Entsendung des Referenten für Verkehrswesen Dr. Kueke betont, der die Grüße des Ministeriums überbrachte und eingehend die volkswirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens würdigte.
An die Begrüßungsansprachen schloß sich eine etwa 6 Stunden dauernde Besichtigung der Baustrecke.Frankfurt—Darmstadt an, die zu einem großen Teil zu Fuß zurückgelegt wurde und den Teilnehmern Gelegenheit bot. sich eingehend von den Fortschritten des Baues zu überzeugen. Die Besichtigung endete an der Stelle, an der Reichskanzler Adolf Hitler am 23. September den ersten Spatenstich zum Vau der Strecke Frankfurt- Mannheim getan hat. Von der kleinen Erderhobung, von der damals der Führer den historischen Bau einleitete, ist so gut wie nichts mehr vorhanden. Begeisterte Volksgenossen, die der Führer wieder in Arbeit und Brot gebracht hat, haben dankbaren Herzens die Erde als Erinnerung an den historischen Tag mitgenommen.
Letzte Nachrichten
Ms zehn Tage Weihnachtsnrlaub im Arbeitsdienst
Berlin, 20. Nov Wie das VdZ.-Büro meldet, ist von den zuständigen Stellen angeordnet worden, daß im Freiwilligen Arbeitsdienst Weihnachtsurlaub bis zur Dauer von zehn . Tagen unter Weiterzahlung der Förderung an diejenigen gewährt werden kann, die mindestens ein halbes Jahr im Arbeitsdienst stehen. Der auf die Verpflegung entfallende Anteil der Förderung ist,den .Urlaubern in bar auszuhändigen.
Bombenwurf auf eine Eendarmeriekaserne bei Bludenz
Wien, 20. Nov Auf die Eendarmeriekaserne in Lenzing bei Bludenz wurde in der vergangenen Nacht eine Ekrasit-Bombe geschleudert. Der Sachschaden ist groß. Personen wurden nicht verletzt. Die Täter sind entkommen.
Kirche und Staat
Eine Rede des bayerischen Ministerpräsidenten
München, 20. Nov. Ministerpräsident Siebert sprach auf einer , Kundgebung in Neuburg an der Donau. Er führte dabei u. a. ' aus: Es wäre nickt offen von mir, wenn ich in meiner ersten
§ Schaffranz. Ihre Tochter soll Gast auf Rosenburg sein. Ich freue mich von Herzen, daß sie zu Ihnen hält! Sie hat doch (in Herz in der Brust!"
„Ja!" sagte Schaffranz unter Tränen. „Die . . ist gut. Die hat ein Herz! Ich . . wollt sie Ihnen gern vorstellen, Herr von Kamerlingk!"
! „Ist recht, lieber Schaffranz! Ich gehe jetzt zur Mamsell und komme dann ins Jagdzimmer. Sie treffen mich dort." i Damit trat er ins Haus.
' *
Die Mamsell war entsetzt, als sie die Wunde sah.
„Herr von Kamerlingk . . . was ist da um Gottes wil- ! len passiert?"
„Ich Habs mich geritzt, Mamsell!" wich Willfried aus.
Da sah ihn das alte Frauchen ernst an.
„Das sagen Sie mir nicht, Herr von Kamerlingk! Wo ich i doch als Krankenschwester im Felde war. Dort hat Sie eine ? Kugel gestreift."
§ Willfried nickte. „Es ist so, Mamsell! Wenn Sies nun durchaus wissen müssen, man hat versucht, mich meuchlings kalt zu machen."
Aber wer hat ein Gefühl der Feindschaft gegen Sie?" > fragte Frau Rosellen betroffen.
! „Weih nicht! Vielleicht die beiden Polen, die der Inspektor entlassen hat . . . Sie wissen doch, wegen der Milch- ? geschichte."
„Ich weiß! Ja, die könnens gewesen sein." f „Gott, wer weiß, vielleicht hat man mich auch für einen ! anderen gehalten."
! „Sie dürfen nicht mehr allein über Land reiten, Herr!" bat die Mamsell.
, Haben Sie Angst um mich? Die Lumpen werden sich hüten, es ein zweites Mal zu versuchen. Die sind längst über ' die Grenze. Ist ja so nahe."
! „Ja, nur fünf Kilometer!"
„Also Mamsell," sagte Willfried im Fortgehen. „Halten Sie reinen Mund darübe.r Ich will nicht, daß es an dis ! große Glocke gehängt wir.d"
! „Ja, ja, Herr von Kamerlingk!"