Wirtschaft wieder zuerkannt, denn nicht die Ware sei der wirt­schaftliche Wert, sondern allein der Mensch. Die Feier schloß mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und des Horst- Wessel-Lieües. Dann nahmen die Versammlungsbesucher an dem großen Zapfenstreich teil, der auf dem Schloßplatz stattsand.

Am Sonntag fand das Fest mit dem Aufmarsch der sünf im Reichsstand des deutschen Handels vereinigten Säulen auf dem Leonhardsplatz seinen Höhepunkt. Dort versammelten sich um die Mittagsstunde weit über 100 900 Personen zu einer großen Kundgebung, auf der nach einleitenden Worten des Geschäfts­führers des Reichsstandes des deutschen Handels, Dr. von R e n- teln, sprach. Er betonte in seiner Rede, daß über allen wirt­schaftlichen Fragen das Gesamtwohl des deutschen Volkes stehen müsse. Wie jeder Linzelmensch, so ^ei auch der Handel nur dann nützlich und wertvoll, wenn er nicht an sich, sondern an seine Ausgabe denke. Alle Kausleute sollten den Ehrentitel eines deut­schen Arbeitsmenjä/en erringen. Der Geist der Volksverbunden­heit. der Opferbereitschast, des Verantwortungsbewußtseins und des Pflichtgefühls, des tätigen Einsatzes und des Dienstes am deutschen Volke solle den Hundelsstand wieder zu altem Glanz und zu alter Ehre hinaufsühren.

Nackchem das Deutschlandlied verklungen war, ergriff Staats­sekretär Gottfried Feder das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er die Grüße des Reichswirtschaftsministeriums über­brachte. Anschließend überbrachte der Führer der Deutschen Ar­beitsfront, Staatsrat Dr. L e y. und Schirmher des deutschen Handelstages, die Grüße des Führers. Mit dem Gesang des ! Horst-Wessel-Liedes fand die Kundgebung ihren Abschluß. An­schließend bildete sich der historische Festzug, an dem sich rund 390 Festwagen beteiligten.

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JeiitW Priitkst in Paris und London

gegen Presjeverleumdungen

Berlin. 19. Nov. Der deutsche Botschafter in Paris ist angewiesen worden, die sranzösische Regierung aus die ver­leumderischen Behauptungen, die von der französi­schen Zeitung «Petit Paristen" veröffentlicht worden find und auf die schädliche Auswirkung, die derartige böswillige Erfin­dungen aus die zwischenstaatlichen Beziehungen haben müssen, nachdrücklich hinzuweisen-

Mit Rücksicht aus einen ähnlichen Vorfall in der Londoner Presse ist auch der dortige Botschafter mit entsprechenden Wei­sungen versehen.

Nachdem vor einigen Tagen derPetit Parisien" in geradezu unerhörter Weise Verleumdungen über Deutschland ausgestreut hat, hat sich jetzt die als antideutsch nachgerade reichliche be­kannteSaturday Review" in London mit der Wiedergabe eines angeblich von Dr. Eöbbels stammenden Artikels ein neues Elanzstück geleistet. Es handelt sich dabei um zwei ganz krasse Fälle von grotesker Lügenpropaganda gegen Deutschland. Das fast gleichzeitige Austauchen von erfundenen Meldungen in Pans und London läßt darauf schließen, daß Kräfte am Werke sind, um die deutsche Außenpolitik und das deutsche Reichskabinett zu diskreditieren. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, Laß dies gerade in dem Augenblick nach den deutschen Wahlen geschieht, die die Geschlossenheit des deutschen Volkes der ganzen Welt gezeigt haben, und in dem auch offensichtlich in der Welt Las Verständnis für Deutschlands Friedenspolitik wächst.

Die Schritte in London und Paris wurden am Samstag ausgeführt. _

Berliner LiWrscier

Der Festgottesdienst zum Luthertag im Dom

Berlin, 19 Nov. Nachdem Bifchof Hossenfelder am Morgen im Rundfunk eine Ansprache gehalten hatte, fand vormittags im Berliner Dom anläßlich des Lulhertages ein großer Festgottes­dienst statt, an dem auch zahlreiche Mitglieder der Reichsregie­rung, u. a. Innenminister Frick und Finanzminister v. Schwerin- Krosigk teilnahmen Jubelnd von der Menge begrüßt, erschien Reichspräsident von Hindenburg. Am Haupteingang zum Dom wurde der Reichspräsident von Reichsbischof Müller und der Geistlichkeit empfangen. Er erwiderte die Grüße mit herzlichem Händedruck und nahm dann dicht vor dem Altar Platz. Die Festpredizt hielt Pfarrer Lic. Richter Uber das Bibelwort: Jeremias 1, 1719. Dan» folgte eine kurze Ansprache des : Retchsbischofs Ludwig Müller in der er ausfllhrte, Luther habe ohne Gott nicht sein wollen und nicht lein können. Der Kampf um die Wahrheit sei Luthers ganzes Leben Das sei das typisch Deutsche im Menschen Luther. In diesem deutschen Kampf habe Luther die Wahrheit wieder für das deutsche Volk entdeckt. Da­durch sei er Inbegriff des deutschen Menschen geworden. Jeder deutsche Mensch müsse nun dem Leben Luthers folgen und den gleichen Kampf Luthers kämpfen. Daher soll am heutigen Lu­thertag der Ruf an alle ergehen, mit Luther um den inneren Frieden zu ringen.

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.

1«. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Wie will er das andrehen?"

Mit hochgespannten erdmagnetischen Strömen."

Sie zuckte die nackten Schultern.

Hochgespannte erdmagnetische Ströme? Total blem- blem! Verstehe ich nicht! Von hochgespannten elektrischen Strömen habe ich schon gelesen. Aber . . . erdmagnetisch! Keine Ahnung!"

Im Vertruaen! Ich weiß auch nicht viel mehr. Aber ich habe zu Hellmer Gothe ein unbeschränktes Vertrauen. Er ist ein ehrlicher Junge und von seiner Entdeckung restlos überzeugt. Er hat auch in kleinem Mhstaabe bereits erfolg­reich gearbeitet."

Hat er schon über die Ergebnisse geschrieben?"

Nein! Ich habe gesagt, daß er vor drei Jahren nichts mitzuteilen braucht. Aber nun sind die Jahre um, und ich werde ihm bald einmal eine Anfrage schicken."

Jedenfalls war es eine gewagte Spekulation!"

Ja! Aber wenn die Sache klappt, dan gehört das Gut mir, und ich bin an Hellmers Entdeckung mit der Hälfte beteiligt."

Katja sah überlegend vor sich hin.

Willfried betrachtete aufmerksam das schöne Gesicht.

Das junge Weib war rassig. Es hatte etwas Katzenhaftes an sich. Schon in den dunklen Augen lag es, die hin und Wieder in dämonischem Glanze aufflackerten, dann wieder

! Ser MAWbMiWer-Prozetz

Letzter Verhandlungstag in Berlin

Berlin, 18. Nov. Zu Beginn per Samstag-Sitzung wird der Beschluß über die zahlreichen neuen Beweisanträge verkündet. Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Sack sollen zahlreiche neue Zeugen vernommen werden. Eine Reihe weiterer Beweisanträge wurde abgelehnt, u a. der Antrag Dimitrosss, ihm die Akten­einsicht zu gewähren und die stenographischen Protokolle direkt zuzuleiten.

Es folgt dann die Vernehmung des Zeugen Paul Kempner, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt und unter Aussetzung der Verteidigung vernommen wird. Er erklärt auf Befragen, daß er Mitglied der Kommunistischen Partei sei und zwar seit . Anfang 1926. Dem Zeugen wird die Aussage des gestern vsr- ! nommenen Zeugen Grot he vorgehalten, der behauptet hat, er habe mit Kempner am S oder 8. April 1933 auf der Straße ein Gespräch gehabt, bei dem Kempner ihm die ersten Mitteilun­gen über die Beteiligung der Kommunisten an der Reichstags­brandstiftung gemacht habe.

Der Zeuge Kempner erklärt, er habe Erothe seit Beginn des Jahres 1932 nicht mehr gesprochen, ja nicht einmal zufällig auf der Straße getroffen. Er sei auch niemals im Büro der Roten Hilfe gewesen. Von der Existenz des Bulgaren Popoff habe er erst im Verlause der Untersuchung erfahren.

Der Vorsitzende weist auf die Aussage Erothes hin, daß 1-t Tage nach dem ersten Gespräch eine zweite Unterredung zwischen Erothe und Kempner stattgefunden habe, bei der Kempner nähere Einzelheiten über die Reichstagsbrandstiftung mitgeteilt habe. Der Zeuge Kempner erwidert, daß er bereits am 8. April aus dem Bett heraus verhaftet worden und seit dieser Zeit nicht wieder auf freiem Fuß gewesen sei. Damit sei die Unmöglichkeit der Behauptung Grothes erwiesen.

Auf Fragen des Reichsanwalts Porrisius antwortet der Zeuge, er habe in der Partei keine Funktion innegehabt. Erst als er mietefrei bei Grothe gewohnt habe, habe er im Dienste Erothes bei einigen Kommunisten die Beiträge kassiert und Flugblätter verteilt. Der Angeklagte van der Lubbe wird vorgeführt, sieht sich den Zeugen Kempner an und erklärt, daß er ihn nicht kenne.

Darauf werden die Reichstagsbeamten Jankowski und Kasten vernommen. Beide haben am Lrandtage von 8 Uhr früh am Portal 2 in der Garderobe und in der Pförtnerloge Dienst ge­habt. Sie erklären mit großer Bestimmtheit, daß in dieser Zeit der Angeklagte Torgler den Reichstag nicht verlassen habe, sie hätten ihn sonst bemerken müssen.

Der aus dem Lager Sonnenburg als Zeuge vorgesührte Se­kretär Dittbender von Ser Roten Hilfe erklärt mit großer Be­stimmtheit, es sei ganz ausgeschlossen, daß Dimitroff, Popoff oder Taneff jemals seit 1927 in der Roten Hilfe gewesen seien. Den Zeugen Kempner will Dittbender nicht kennen, dagegen gibt er an, daß Kämpfer zu den Quartierwirten der Emigranten ge­hörte.

Auf Vorhallen des Oberreichsanwalts erwidert der Zeuge, es sei einmal ein Theodor Dimitroff in der Betreuung der Roten Hilfe gewesen, der sechs Sprachen sprach und aus Oesterreich ausgewiesen war. Die Rote Hilfe hatte mit diesem Manne viel zu tun. er war polizeilich gemeldet.

Nach einer kurzen Verhandlungspause wird auf Ersuchen des Rechtsanwalts Dr. Teichert der Zeuge Erothe noch einmal in den vaal gerufen Er gibt jetzt auf Vorhalt des Verteidigers an, daß die Sitzung bei Vartz am 27. März gewesen sei, daß er einige Tage später Kempner auf der Straße getroffen habe und ungefähr acht Tage später nochmals mit Kempner zusammen­getroffen sei. Rechtsanwalt Dr. Teichert hält dann dem Zeu­gen weitere Widersprüche in seinen Aussagen vor. Der Zeuge Grothe erwidert daraufhin. Kempner habe ganz klar gesagt, Torgler habe die Leute mit dem Brandmaterial in den Reichs­tag gelassen und gedeckt. Die Brandstiftung selbst habe Popoff geleitet und er habe auch die Brandstifter gedeckt. Der nächste Zeuge, der kommunistische Angestellte Koch, der von 1929 bis 1933 Kassierer im Berliner Büro der Roten Hilfe war. erklärt mit Bestimmtheit, er kenne keinen der drei bulgarischen An­geklagten. Darauf wird die Verhandlung geschlossen. Der Pro­zeß wird am Donnerstag 9.30 Uhr in Leipzig fortgesetzt.

Tie Geiiser BchreGWil

Skeptische Stimmung

Eens, 19. Nov Das Völkerbundssekretariat veröffentlicht über die Besprechungen folgenden Bericht:Der Präsident der Ab­rüstungskonferenz, Henderson. hat am Samstag vormittag Be­sprechungen mit Sir John Simon und Eden gehabt. Er hat nachmittags ebenfalls Paul Voncour und Massigli em­pfangen und in der Folge die italienischen Delegierten So- ragna und Ruspoli. Der Präsident und seine Besucher haben ein tiefgehendes Studium der gegenwärtigen Situation vor­genommen. Der Präsident hat die Absicht. Aussprachen mit den Vertretern derjenigen Mächte abzuhalten, in deren Namen Sir John Simon seine Erklärungen vom 11. Oktober abgegeben hat."

Gens, 19. Nov Die Abrüstungsbesprechungen haben bisher keinerlei Klärung der Situation gebracht. An der intransigen­ten Haltung Ser französischen Delegation scheint sich nichts ge-

' änderten haben. Aus italienischen Kreisen verlaute!, baß Air l John Simon di Sorogna gegenüber die Notwendigkeit einer ! Unterstützung des ursprünglichen Konventionsentwurfes betont ! hat. Die Stimmung ist angesichts der französischen Haltung be- j sonders in italienischen und englischen Kreisen sehr skep- > tisch. Man nimmt an. daß Henderson die Vertreter der vier ! Großmächte vor die Frage stellen wird, ob sie ihre anläßlich der Bürositzung am 14. Oktober eingenommene Haltung, welche den ! Austritt Deutschlands zur Folge hatte, aufrecht erhalten oder ob eine Möglichkeit besteht, zu dem ursprünglich von Macdonalü ! unterbreiteten Plan zurückzukehren.

! Bei einem Empfang der französischen Presse erklärte Paul Boncour aus Anfrage: Aus den Unterredungen habe sich zunächt eine Meinungsverschiedeuhert zwischen der englischen und franzö­sischen Aufsagung über die jetzt weiter einzuschlagenden Schritte . ergeben. Er habe aber bisher nicht sehen können, welche Pläne die englische Regierung verfolge.

Neues vom Tage

Der Führer in Berchtesgaden

München. 19 Nov. DerVölkische Beobachter" berichtet aus München: Nach langen Wochen anstrengender Fahrten durch alle . Gaue Deutschlands hat sich Reichskanzler Hitler nach Berchtes­gaden begeben, um. wie schon jo oft nach entscheidenden Ereig­nissen. mit seiner engsten Begleitung einige Tage auf dem Ober­salzberg in stiller Zurückgezogenheit zu verbringen.

^ Einweihung des Berliner Gedenksteins ! für die gefallenen Nationalsozialisten

j Berlin, 19 Nov. Im Westen Berlins am Fehrbelliner Platz wurde am Samstag ein Gedenkstein für die Gefallenen der na­tionalsozialistischen Bewegung gea eiht. Die Feier hat mehr als 150 000 Menschen versammelt. Die Weiherede hielt anstelle des . Ministerpräsidenten Eöring der wegen seiner Erkrankung nichi sprechen konnte, Justizminister Kerrl. Der Gedenkstein, der ein Teil eines granitenen Findlings aus dem Odenwald im Gewicht von 300 Zentner ist. trägt eine Lronzetafel mit der Inschrift: Kameraden, die Rotfronl und Reaktion erschossen, marschieren im Geist in unseren Reihen mit. Dem Gedenken unserer für die . deutsche Freiheitsbewegung gefallenen Kameraden. NSDAP.

9. November 1923/9. November 1933 " Im Sockel ruht eine Ur- , künde mit den sämtlichen Namen der Gefallenen der NSDAP. Der Führer hat diese Liste unterschrieben.

Stabschef Rohm gegen Vereinsmeierei

j Berlin, 18. Nov DerVölkische Beobachter" meldet: Gegen die verschiedentlich überhandnehmende Vereinsmeierei wendet sich , mit notwendiger Deutlichkeit Stabschef Rühm in einem Erlaß, s in dem es u. a. heißt:

sUnter dem Eindruck der in letzter Zeit gefeierten Feste und . Erinnerungstage hat sich eine Reihe von Bünden neu aufgetan und zusammengeschlossen, andere überhaupt erst gebildet. Es be­stehen an sich schon immer noch viel zu viel Vereine. Die Bildung neuer Bünde ist ein grober Unfug. Es ist jetzt endlich einmal an der Zeit, mit den rückschauenden Betrachtungen abzuschließen und den Blick ausschließlich nach oorwärts zu richten. Die Taten der Freikorps, der Bünde und Verbände gehören der Geschichte an, die sie selbst und der Nachwelt überliefert.- Sie sind jedenfalls

- abgeschlossen. Männer, die in ihren Reihen gefuchten haben, jetzt : sich zu überflüssigen Vereinen künstlich zusammenzufassen, wider- j spricht ganz dem Geiste, aus dem die geleisteten Taten erwuchsen. ? Es ist nichts als Vereinsmeierei. Wichtigtuerei einiger ganz her­vortretender Personen, Geist- und Krafteinsatz am falschen Platz,

- das mag hart klingen, aber es muß einmal gesagt werden.

! Werk und Tradition all der kämpferischen Einheiten der Kriegs- s und Nachkriegszeit ist auf die SA. übergegangen, die allein be- ! fugt und in der Lage ist dieses Lebe würdig zu verwalten. Am 8. November 1933 ,st mit der Uebergabe der Freikorpsfah­nen an die S.A auch symbolisch dieser Akt zum Ausdruck gckom- : men. Ich bin nicht gewillt, diesem Treiben, das bei weiterer j Duldung eine Kräftezersplitterung und eine Schwächung der Kampffront herbeiführen könnte, weiterhin ruhig zuzusehen. Ich beauftrage die Sonderbevollmächligen oder Sonderbeauftragten des obersten SA.-Führers im Rahmen ihrer Zuständigkeit dieser Vereinsmeierei ein Ende zu bereiten.

Ich verbiete den Führern und Männern der SA., SS. und der SAR. die Zugehörigkeit (Führerschaft, Ehrenführerschaft, Präsidentschaft usw ) zu den jetzt neu heroorgesprossenen Bünden und Vereinen. Gegen die Mitgliedschaft bei den traditionellen Waffen- und Regimentsvereinen will ich vorerst keinen Einwand erheben. Wer Deutschlands Größe will, darf nicht zurückschauen und träumen, fordern muß vorwärts blicken und kämpfen.

Keine Sammeltätigkeit der SA.

im Dienstanzug

Berlin, 18 Nov. Stabschef Röhm. der schon wiederholt zu verstimmenden Zeiterschrinungen Stellung genommen und damit ! der Nolksmebrkeit aus dem Zerren aesvrockien bat. hat laut NSK.

still und friedlich wie Kinderaugen waren. Ein ständiger Wechsel.

Ihre Hände waren Meisterwerke.

Willfried, der für alles Schöne tief empfänglich war, stellte es fest. Ihre Stimme war eigentlich nicht schön, aber doch so nuancenreich, daß man immer gefesselt lauschte, wenn sie sprach.

- Nur eins störte ihn.

Katja war ihrer Schönheit, ihres Eindrucks auf die Männer zu bewußt. Vieleicht brachte das aber ihr Berus als Schauspielerin mit sich.

Haben Sie auch auf Ihrer Reise . . . die Frauen stu­diert?" fragte Katja plötzlich.

Bis zu einem gewissen Grade!"

Sie meinen, so halb aus der Ferne?"

Ja!"

Sie schüttelte den Kopf.So kann man die Frauen nicht studieren!" girrte sie mit leisem Lachen.

Vielleicht . . . besser, als Sie glauben, Gnädigste."

Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu, dann lachte sie.

Sagen Sie nicht immer Gnädigste, lieber Freund! Das klingt so ... so kalt! Schließlich sind wir doch Nachbarn!"

Allerdings, das sind wir, Fräulein Katja! Ist es so recht?"

Es ist so recht, lieber Freund. Sagen Sie .... sind Sie musikalisch? Spielen Sie ein Instrument?"

Ja! Am liebsten Grammophon!"

Sie lachte abermals.Schade! Ich dachte, wir könnten öfter zusammen musizieren."

Ein wenig Cello spiele ich! Aber ein solches Instrument werden Sie kaum besitzen."

Doch! Sogar ein sehr wertvolles Stück! Es ist zur Zeit in Reparatur! Aber in ein paar Tagen kommt es! Oh, das ist nett. Da kommen Sie, solange ich hier bin, öfter herüber und wir musizieren zusammen. Einverstanden?"

Ich habe drei Jahre nicht gespielt!"

Was tut das! Wir proben! Es wird schon gehen."

Willfried war einverstanden.

Der Herr von Waslewski kam nach wenigen Minuten und lud sie zu Tisch. Bei flotter Unterhaltung wurde ge­gessen. Danach machte man ein Spielchen.

Gegen 9 Uhr abends verabschiedete sich Willfried und ritt nach Rosenburg zurück.

Eine seltsame Stimmung hielt ihn umfangen. Der Tag war so interessant vergangen, die Unterhaltung mit dem schönen Mädchen hatte wie Champagner auf ihn gewirkt, prickelnd, aufreizend und jetzt ... da er durch die stillen Muren heimritt, da war er doch unbefriedigt, war alle Stimmung mit einem Male verflogen.

Gleichmäßig, ruhig, trabte der Fuchs den Feldrain entlang.

Es ging heim.

Sie erreichten die Fluren Rosenburgs.

Wie Heimatgefllhl empfand es der Mann. Er dachte nicht mehr an die Pracht des Südens. Vergessen waren die traumhaft schönen Bilder der letzten Jahre, sie verblaßten vor der Heimat.

Erdgeruch stieg zu ihm empor und er atmete die würzige Abendluft tief ein.

Plötzlich . . . peng . . peng!

Fortsetzung folgt.