Rückkehr zum Mac Donald-Plan?

London, 16. Nov. Das englische Kabinett kielt am Mitt­woch abend eine zweite längere Sitzung im Unterhaus ab, in der es sich wiederum mit der Abrüstungsfrage beschäftigte.

DieTimes" berichtet darüber, Außenminister Simon habe seinen Ministerkollegen einen langen Bericht vorgelegt. Darnach solle jede mögliche Anstrengung gemacht werden, den ursprünglichen englischen Abrüslungsenkwurf wieder in den Vordergrund zu bringen.

ImDaily Telegraph" wird ausgeführt, die Entschei­dung der italienischen Regierung, nur noch als ein Beobach­ter die Ereignisse in Genf zu verfolgen, wenn ohne Deutsch­land verhandelt würde, stelle eine neue Verwicklung dar, die nach der Auffassung der englischen Minister die Schwie­rigkeiten der Frage weiter erhöhe. Die Gerüchte über einen beabsichtigten Rücktritt Simons seien in Regierungskreisen bestritten worden. Mac Donald und Simon hätten den Wunsch, daß weitere Versuche unternommen werden, um auch Deutschland wieder in die neuen Verhandlungen hinein­zuziehen. Man neige der Ansicht zu, daß Deutschland Zugeständnisse gemacht werden müssen.

Unter Ministern, so berichtet dieMorningpost", habe die Ansicht vorgeherrscht, man solle Deutschland zu ver­stehen geben, daß Englands Angebot der Gleichberechtigung ehrlich gemeint gewesen sei. Die Ansicht gewisser Minister, insbesondere Simons, daß keine Schritte ergriffen werden sollten, dieBesorgnisse in Frankreich" erregen könnten, sei überstimmt worden.

Daily Mall" sagt, in politischen Kreisen bestehe die Ansicht, daß Simon eine gewisse Verantwortung für den Austritt Deutschlands habe Es sei deshalb im Kabinett zu einer recht offenen Aussprache gekommen, die dazu ge­führt habe, daß man wieder auf den Standpunkt zurück- gehen wolle, der nach der Einbringung des englischen Abrüstungsplans bestanden habe, um dadurch Deutschland wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Hierin liege eine stillschweigende Kritik an dem Verhalten Simons.

Diese Ansicht wird auch jn der liberalenNews Chro- nicle" ausgesprochen. Während der Kabinettssitzung, so sagt dieses Blatt, sei der Vorschlag gemacht wr-den, daß Mac Donald in Begleitung von Simons in der. nächsten Tagen nach Genf fahren solle, um eine letzte Anstrengung zur Rettung der Abrüstungskonferenz zu machen. Es be­stehe die Möglichkeit, daß das Kabinett sich wieder auf den ursprünglichen englischen Plan zurückorientieren werde, und zwar geschehe dies unter dem Druck Mac Donalds, der Presse und der öffentlichen Meinung.

Sehr sarkastisch behandelt der oppositionelleDaily Herald" die Vorgänge in der Kabinettssitzung. Jn der Kabinettssitzung seien allerhand Meinungsverschiedenheiten aufgetaucht. Mac Donald habe den Gedanken einer Vier­mächtekonferenz in London gehabt, auf der er den Vorsitz führen solle, habe aber nicht die Unterstützung der anderen Minister gefunden. Er hänge aber noch an dem Gedan­ken an eine Konferenz in Rom, was vielleicht für die Deutschen annehmbar sein werde.

Schwimmende Inseln"

Washington, 16. Nov. Der amerikanische Handelsmini- ster Roperr gibt einen Plan für einen regelmäßigen trans­atlantischen Flugverkehr von der Küste des amerikanischen Staates Virginia nach Spanien bekannt. Auf der Flug­strecke sollen im Abstand von 500 Seemeilen schwimmende Landungsplaktformen errichtet werden. Die erforderlichen Mittel, die sich auf 30 Millionen Dollar belaufen werden, sind dem Ministerium für öffentliche Arbeiten bereits zur Verfügung gestellt. Sobald die Genehmigung Roosevelts und des Auswärtigen Amts vorliegt, sollen sofort die Ver­handlungen mit den beteiligten fremden Mächten aus­genommen werden. Zu Versuchszwecke wird zunächst ein Viertel einer einzelnen Landungsplattform gebaut werden. Die Kosten einer solchen vollständigen Plattform werden auf sechs Millionen Dollar berechnet. Durch den Plan wer­den etwa 10 000 Menschen Arbeit finden.

Vürllemberz

Stuttgart, 16. November.

Dank des Ministerpräsidenten. Der Herr Ministerpräsi­dent Mergenthaler teilt mit: Für die mir zu meinem Geburtstag zugegangenen so zahlreichen Glückwünsche und

Blumenspenden danke ich herzlich. Ich bitte, meinen Dank auf diesem Wege abstatten zu dürfen, da es mir leider nicht möglich ist, allen denen persönlich zu antworten, die meiner in Treue und Anhänglichkeit gedacht haben.

Arbeitsvermittlung durch nichtgewerbsmäßige Arbeits­nachweise. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenversicherung hat in einem Rundschreiben an die Landesarbeitsämter darauf hin­gewiesen, daß die Zusammenarbeit der Arbeitsämter mit den nichtgewerbsmäßigen Arbeitsnachweisen außerhalb der Reichsanstalt sich auf der Grundlage der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vertrauens zu vollziehen.hat. Er hat weiter darauf hingewiesen, daß die Vermittlungseinrich­tungen, die den früheren Gewerkschaften gesetzlich zuge­lassen waren, mit diesen in den neuen Verbänden der Ar­beitsfront aufgegangen sind und daher von diesen Verbän­den weiterhin unterhalten werden dürfen.

Führungen der Slaatsgalerie. Am Samstag, den 18. No­vember, vormittags 11 Uhr findet ein Führungsoortrag überDas altdeutsche Bildnis" statt! Eintritt frei.

Spende der württemberMchen Eisenbahner. Die Neichs- bahnbediensteten im Bereich der Reichsbahndirektion Stutt­gart haben im Monat Oktober 1933 als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit 38 300 RM. und als Spende für dos Winterhilfswerk 26 200 NM., insgesamt 64 500 RM., abgeführt.

Pflichtkurse für männliche und weibliche Arbeitslose. Die

Stadtgemeinde Stuttgart wird im kommenden Frühjahr für die Berufsgruppen der Automechaniksr, Friseure, Gärt­ner, Installateure, Küfer, Maler, Schneider, Schreiner, Schuhmacher und Tapeziere Pflichtkurse einrichten, wodurch sämtliche Arbeitslose dieser Berufe bis zum Alter von 25 bezw. 30 Jahren erfaßt werden sollen. Die Kurszeit be­trägt täglich drei Stunden, wobei wöchentlich 6 Stunden der Einführung in das Eedankenaut des nationalsozialisti­schen Staats, 9 Stunden der beruflichen Aus- und Weiter­bildung und 3 Stunden der körperlichen Ertüchtigung ge­widmet sind. Für die weibliche arbeitslose Jugend wur­den bereits hauswirtschaitliche Pflichtkurse eingerichtet. Der Kursbesuch ist Pflicht. Verweigerung des Kursbesuchs oder unregelmäßiger Besuch hat ohne weste res den Entzug der Unterstützung zur Folge.

Aus dem Lande

Wendlingen OA. Eßlingen. 16. Nov. Beschimpfung der Reichsregierung auf dem Wahlzettel. Bei der Reichstagswahl wurde ein Stimmzettel abgegeben, der gröbste Beschimpfung der Reichsregierung enthielt. Nach­dem der Stimmzettel im Lichtbild festgehalten worden war, ist es den Bemühungen des Landjägers gelungen, an Hand von Schriftproben den Täter zu ermitteln. Er ist geständig. Seine sofortige Jnschutzhaftnahme wurde angeordnet.

Hall, 16. Nov. Vauernhochschule Com bürg vor der Eröffnung. Auf der Comburg ist von der Landssbauernschaft in Gemeinsamkeit mit der Gauleitung der NSDAP, eine nationalsozialistische Vauernhochschule eingerichtet worden, die am Montag, den 20. November, mit einer Eröffnungsfeier ihrer Bestimmung übergeben wird. Die Schule steht unter Leitung von Pg. Hauptlehrer H. O p p e n l ä n d e r - Dörzbach. Als weitere Lehrkraft wirkt an der Schule Dr. G. Kuhn-Göppingen. Die Vauernhochschule ist keine Fachschule, sondern eine Schule bäuerlicher Weltanschauung. Auf der Vauernhochschule werden vom 20. November bis 16 Dezember 1933 und vom 5. Februar bis 3. März 1934 Jungbauernkurse abge­halten. Dazwischen finden Kurse für Kreisbauernführer statt. Im Anschluß an die Jungbauernkurse sollen auch Kurse für Jungbäuerinnen durchgeführt werden.

Slimpfach OA. Crailsheim, 16. Nov. Adolf Hitler- und Hindenburglinde. Als Abschluß des denkwür­digen 12. November veranstaltete die hiesige Einwohner­schaft an, Abend einen Fackelzug nach dem Hörlesberg. Jn einer Ansprache gab Bürgermeister Schell bekannt, daß fort­an der Sportplatz Adolf-Hitler-Platz benannt wird, auch soll der Zugangsweg zu einem Adolf-Hitler-Weg umgebaut und verbessert werden. Als sichtbares dauerndes Zeichen wurden eine Adolf-Hitler- und eine Hindenburg-Linde gepflanzt.

Sindeifingen. 16. Nov. Falschmünzer verhaf­tet. In letzter Zeit sind sowohl hier als auch in Böblingen falsche Zweimarkstücke in Verkehr aebracbt worden. Gestern

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Holl st ein. -

11. Fortsetzung. Nachdruck verboten. !

Sie verbieten mir den Aufenthalt im Stall? Das kön- ! nen Sie nicht! Ich habe mir gestern Abend von Herrn von Kamerlingk die Erlaubnis erbeten, dem Melkgefchäft jeden Tag beiwohnen zu dürfen. Wenn es mir Herr von Kamer­lingk wieder verbietet . . .!" ;

Vorläufig bin ich der Leiter des Rittergutes. Herr von Kamerlingk hat es mir extra bestätigt." j

Ich muß sehr bedauern!" f

Gut, dann werde ich mich bei dem Herrn beschweren." s

Das steht Ihnen frei, Herr Inspektor." -

Brucks verlieh zornschnaubend den Stall. i

Schaffranz merkte, wie sich die Wut der Schweizer steigerte.

Abr sie hielten Ruhe und melkten unverdrossen weiter.

*

Als Brucks aus dem Stall kam, sah er Willfried auf der Freitreppe des Herrenhauses stehen. Er überquerte in raschen Schritten den Gutshof, schritt durch die Pforte, die Gutshof und Schloßhof trennte, zwischen den Anlagen hin­durch auf Willfried zu.

Guten Morgen, Herr von Kamerlingk!"

Morgen, lieber Inspektor!"

Ich muß mich beschweren, Herr von Kamerlingk! Sie haben Herrn Schaffranz erlaubt, daß er früh dem Melk­geschäft beiwohnte. Ich . . . möchte Sie bitten, diese Maß­nahme zurückzuziehen."

Willfrieds Gesicht blieb gleichmäßig freundlich.

Herr Schaffranz.bat mich darum. Ja, ich dachte mir, der Mann gibt sich Mühe, leitet die Meierei. Warum soll ichs ihm verbieten."

Herr von Kamerlingk . das ganze Schweizerpersö- nal besteht aus Polen ..."

Ja, leider!"

Ich ... ich habe Ihnen neulich erzählt, daß es schwie­rig ist, mit den Polen auszukommen. Das versteht nicht jeder. Ich habe sie mir gezogen- wie ich sie brauche und ich glaube, es hat weit und breit keiner ein so williges Personal.

Daran zweifle ich nicht, Herr Inspektor."

Der Pole hat ein verdammt feines Ehrgefühl, Herr von Kamerlingk. Wenn auch die Anwesenheit des Herrn Schaffranz rein gar nichts zu sagen hat . . . sie empfinden ihn doch nur als Aufpasser und das kränkt sie. Ich möchte Sie darum bitten, im Interesse der guten Abwicklung Herrn Schaffranz die Beaufsichtigung ds Melkgeschäftes zu ent­ziehen. Es ist im Interesse des Gutes."

Willfried tat, als ob er überlege.

Hm!" sagte er scheinbar nachdenklich.Ihre Worte ha­ben etwas für sich, lieber Inspektor. Es ist möglich, daß ich Gelegenheit nehme, den Diensteifer des Herrn Schaffranz, der ja nur gut gemeint ist, etwas zu dämpfen. Im Interesse der Sache natürlich. Heute mag Herr Schaffranz dem Melk­gefchäft beiwohnen und heute abend unterhalten wir uns noch einmal darüber. Ich sage Ihnen dann Bescheid. Mir liegt natürlich daran, daß eine absolute Harmonie sowohl zwischen Ihnen und mir, wie auch zwischen Ihnen und Herrn Schaffranz herrscht."

Ich bin davon überzeugt, Herr von Kamerlingk." Wie Erleichterung klang es aus den Worten des Inspektors. Gut, mag Herr Schaffranz jetzt bleiben. Heute abend werde ich mir Ihre endgültige Entscheidung holen. Ich danke viel­mals, Herr von Kamerlingk!"

Aber ich bitte, lieber Inspektor, was getan werden kann, wird getan."

*

Das Melkgeschäft war zu Ende. Die Milch war verladen und schon jetzt stellte Schaffranz fest, daß bedeutend mehr Milchkannen auf den Wagen standen.

Jn der Meierei waren es über dreihundert Liter. Schaf­franz sagte kein Wort. Ruhig und gleichmäßig ging alles seinen Gang.

Beim Nachmittagsmelken war er abermals im Stall.

ist es nun den Landjägern gelungen, den Hersteller nebst dem Verbreiter (Vater und Sohns festzunchmen.

Tieringen OA. Balingen, 16. Nov. Das Auto in der Schl'ichem. Am Sonntag abend fuhr ein Auto aus Reutlingen auf das Brückengeländer der Schlich-m. Durch f den Anprall löste sich das Geländer und das Auto stand kopfüber in der Schlichem. Jn kurzer Zeit waren viele Neugierige versammelt, die den Führer und seine Frau be­freiten, die unverletzt blieben. Das Auto konnte später weiterfahren.

Pelcrzell OA. Oberndorf, 16. Nov. Einzigartiger Wahlsieg. Die Ortsgruppe Peterzell hat mit den sechs Orten ihres Bereichs einen großen Wahlsieg zu verzeichnen Sämtliche sechs Gemeinden haben hundertprozentig abge­stimmt. (Nur an zwei Orten konnten einige Schwerkranks nicht zur Wahlurne gebracht werden.) Von den vier Ge­meinden des Oberamts, die nur Ja-Stimmen haben, ent­fallen auf den Ortsgruppenbereich allein drei (Peterzell, Römlinsdorf und Reutin).

Göppingen, 16. Nov. Autounglück fordert ein ! Todesopfer. Das schwere Autounglück, das sich IN der Nacht zum Mittwoch zwischen Hohenstaufen und Göppin­gen ereignete, hat ein Todesopfer gefordert. Der 26jährige Ausläufer und bekannte Sportler, Wilhelm Kienle, der in dem Unglückswagen gesessen hatte, ist am Mittwoch nach­mittag seinen schweren Verletzungen erlegen. Das Befinden des zweiten Schwerverletzten, des 19 Jahre alten Bäcker- ' gehilfen Leonhard Weingardt von hier, der mehrere j doppelte Beinbrüche und andere Verletzungen erlitt, ist zu- > friedenstellend. Soweit bis jetzt feststeht, dürste der Wagen durch zu schnelles Fahren ins Schleudern geraten und in j der Kurve aus der Fahrbahn gekommen sein.

! 70 Schafe gestohlen. Jn der Nacht zum Mittwoch

f wurden aus einem Schafpferch bei Betzgenrieth siebzig Schafe f gestohlen. Der Täter ist noch nicht ermittelt. Mar? nimmt an, daß ein durchziehender Schäfer in Frage kommt.

j Ehlingen, IS. Nov. Besprechungen über Arbeit?- ' beschaffungsmaßnahmen. Das Arbeitsamt Eßlingm hatte am Montag die Kreisleitungen der NSDAP, und der Wehroerbände der Oberamtsbezirke Eßlingen, Kirchheim und Nürtingen zu einer Besprechung über die laufenden und geplan- : ten Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung im Arbeitsamtsbezirk j Eßlingen eingeladen. Nach dem Stand vom 31. Okt. 1933 wur- ! den im Arbeitsamtsbezirk Eßlingen gezählt 4701 Arbeitsuchende (gegenüber 8857 am 31. Jan. 1933). Der Borsitzende des Arbeits- . amts, Reg.Rat Kretschmer, berichtete im besonderen über ^ einzelne Arbeitsbeschasfungsmaßnahmen. Die Sonderaktion zur Vermittlung arbeitsloser alter Angehöriger der Wehrverbäude , und der alten Parteimitglieder war bis jetzt erfolgreich. Nur

i noch 52 arbeitslose Angehörige dieses Personenkreises sind zu

! vermitteln. Die Aktion zur Bermittlung von Kriegsbeschädigten und Frontkämpfern verlangt beste Zusammenarbeit zwischen Be- j zirksfürsorgebehörde, NSKOV. und Arbeitsamt. Die Vernntt- i lung dieses Personenkreises hat den Vorrang vor der Vermitt-

j lung junger Wehrverbandsmitglieder. Um alle Fragen der Ver-

! mittlung der bevorzugten Psrsonenkreise beschleunigt durch- , führen zu können, ist die Schaffung einer besonderen Versor- ? gungsstelle in Eßlingen notwendig.

! Heiningen OA. Göppingen, 16. Nov. 1 0 00 Mark gestohlen. Bei dem bereits gemeldeten Einbruch im Rathaus fielen dem Täter rund 1000 Mark in die Hände.

Tettnang, 16. November. Eine nicht alltägliche j Zwangsversteigerung fand am Mittwoch im j Schloßhof statt. Es handelte sich um den zwangsweisen Ver- i kauf von zwei Ballen Hopfen im Gewicht von 46 und 5614 j Kilo brutto. Der amtliche Preisanschlag betrug 450 RM. s Letztbietendem mit 400 RM. wurde der Zuschlag erteilt. Die ! Hopfen waren bei einem Landwirt in Gemeinde Ober- eifenbach für rückständige Steuern gepfändet worden.

Vorn bayerischen Allgäu. 15. Nov. VomZuqüber - fahren. Der ledige ^40 I. a. Dienstknechfs Aor^n^ Schei- f e l e, der bei dem Landwirt Fröhlich in Amendingen im Dienst stand, geriet in der Dunkelheit auf dem Heimweg von der Straße ab und wollte sich bei einem nahen Bcsim- warterhaus nach dem richtig-n Weg erkundigen. Er ae ist dabei zwischen Fellheim und P! auf das Bahngl ks und wurde von dem nach Ulm fahrenden Zug überfahren und getötet.

Diesmal kam auch Willfried, der den Interessierten mimte und den Schweizern freundliche Worte sagt.

Nach Beendigung des Melkens verteilte er an die Schweizer eine Kiste Zigarrn und ermahnte sie, ihre Ob- j liegenheiten weiter recht gut zu erfüllen. Dann werde ihnen ^ auch sein Wohlwollen gewiß sein.

! Man konnte aber bei den Polen, die stumpf und still ' standen und die Worte hörten nur einige verstanden Deutsch nicht feststellen, ob sie sich freuten oder nicht.

Das Nachmittagsmelken ergab 284 Liter.

Da war es Schaffranz klar, daß hier jahrelang ein un­geheuerlicher Betrug Vorgelegen hatte.

Am Abend ließ Willfried den Inspektor Thomas Brucks s zu sich bitten. Als Brucks in das Jagdzimmer, in dem sich Willfried am liebsten aufhielt, kam, fand er auch Schaffranz vor.

Bitte nehmen Sie Platz, Herr Inspektor!" bat Will­fried mit ruhiger Freundlichkeit.Ich muß mit Ihnen über i eine wichtige und unangenehme Angelegenheit sprechen."

Brucks verzog keine Mine. Schweigend verbeugte er sich und nahm Platz.

Herr Inspektor," nahm Willfried das Wort.Herr Schaffranz hat seit zwei Wochen die Leitung der Meierei inne. Er hat laut dieses Melkzettels pro Tag durchschnittlich 398 Liter Milch erhalten, die er ordnungsgemäß verarbeitete zu Butter, Käse usw. Herr Schaffranz stellte bei Besichtigung der Ställe fest, daß 45 Stück Milchvieh vorhanden sind."

Das stimmt, Herr von Kamerlingk!"

Das Vieh ist prima! Herr Schaffranz als Fachmann kam daraufhin die Menge der abgelieferten Milch sehr niedrig vor. Er bat mich daher um die Erlaubnis, das Melkgeschäft einmal zu beaufsichtigen. Das Resultat war daß die Menge der abgelieferten Milch an dem Tage . . - über 600 Liter betrug."

D?s ist nicht möglich!" fuhr Brucks auf.

Fortsetzung folgt.