Guter Fang der Zollfahndungsstelle. Erst vor wenigen Wochen wurde eine größere Zahl von Ausländern durch die Zollfahndungsstelle Stuttgart, Weimarstr. 20, wegen Verschiebung von Register(Reise-)Mark ins Ausland fest­genommen und vom Schnellschöffengericht zu teils sehr hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Wegen der mißbräuch­lichen Verwendung von Registermark für Reisezwecke sind inzwischen von der Reichsbank einschränkende Bestimmungen über die Auszahlung solcher Mark ergangen Trotzdem gehen die Schiebungen weiter. Die Zollfahndungsstelle Stuttgart hat wiederum eine Gesellschaft von 6 Ausländern,

5 Schweizer und einen Italiener, festgenommen. Diese, darunter 3 Schwestern, hatten sich eigens zu den Schieber­zwecken verbündet. Sie stellten ihre Schiebereien auf lange Sicht ein. Nach einem Aufenthalt von 10 bis 14 Tagen in Stuttgart wollten sie weitere größere Städte Deutsch­lands besuchen. Zehntausende von Mark konnten gesichert werden.

Zuffenhausen. 14. Nov. Schweres Verkehrs­unglück. Bei der Domäne Neuwirtshaus fuhr ein Motor­radfahrer mit Soziusbeifahrer auf ein Zweispännerfuhrwerk auf, wobei der Soziusfahrer, ein 20 Jahre alter Friseur aus Stuttgart, einen tödlichen Schädelbruch davontrug. Der Lenker des erheblich beschädigten Kraftrads, ein lediger Kaufmann aus Münchingen, kam mit leichten Verletzungen davon.

Aus dem Lande

Waiblingen, 14. Nov. A m t s e i n s e tz u n g d e s B ü r- g e: in.e jster s. Am Montag wurde der neue Bürgermeister Alfred Diebold, vorher Rechnungsrat im Innenministe­rium und eine Zeitlang Bürgermeisteramtsverweser in Leon- berg, durch den Oberamtsverweser, Reg.-Rat Dr. Ritter, in sein Amt eingeführt.

Ludwigsburg, 14. Nov. Erinnerungsfeier. Nationale Jugendertüchtigung. Der historische Verein und der Verkehrsverein planen mit Unterstützung der Stadt eine Feier zur Erinnerung an den 200. Todestag des Gründers und Erbauers von Stadt und Schloß Lud­wigsburg, Herzog Eberhard Ludwig. Die Verwaltungs­abteilung des Gemeinderats verwilligte aus dem Fond für nationale Iugendertüchtigung der Hitlerjugend, dem Jung­volk und dem Bund deutscher Mädchen mit Wirkung vom 1. Oktober dieses Jahres einen monatlichen Beitrag von 80 Mark, der so verteilt werden soll, daß die Hitlerjugend 30 Proz., das Jungvolk 30 Proz. und der BdM. 20 Proz. dieses Betrags erhalten.

Ludwigsburg» 13. Nov. Der ständische Aufbau. Die in Zuffenhausen ansässigen Schlossermeister beabsichtigen, aus der hiesigen Schlosserzwangsinnung auszuscheiden, um sich der Schlosserzwangsinnung Stuttgart anzuschließen. Die Schuhmacherpflichtinnung Ludwigsburg soll auf den ge­samten Oberamtsbezirk Ludwigsburg ausgedehnt und ferner eine Pflichtinnung für das Elektro-Jnstallateur- gewerbe gemeinsam für die Oberamtsbezirke Ludwigsburg, Marbach und Backnang gebildet werden. Die Verwaltungs­abteilung des Gemeinderats beschloß, eine zustimmende Aeußerung zu diesen Maßnahmen gegenüber der oberen Verwaltungsbehörde abzugeben.

Vom Unteren Neckar. 14. Nov. Eifersuchtstat 100 Hühner gestohlen. Ins Bezirksgefängnis Mos­bach wurde ein Schreinergeselle eingeliefert, der auf dem Heimweg vom Kirchweihtanz in Aglasterhausen vermutlich aus Eifersucht einen 24jährigen Müller überfallen und ihn durch 11 Messerstiche schwer verletzt hatte. In einer Ge­flügelfarm in Eberbach a. N. wurde nachts eingebrochen. 100 Hühner wurden an Ort und Stelle geschlachtet. Der Be­sitzer erlitt einen Schaden von 400500 Mark.

Pfullingen. 14. Nov. Wahlpflichterfüllung bis zum äußersten. Die im 74. Lebensjahr stehende, ledige Maria Seybold, die vor etwa vierzehn Tagen den Arm gebrochen hatte, wurde in einem Kraftwagen in Begleitung eines Sanitätsmannes zur Wahl in ihrer Wohnung ab­geholt. Während der Fahrt überfiel sie ein Unwohlsein und ein vor dem Wahllokal herbeigerufener Arzt veranlaßte die sofortige Rückfahrt. Nach Ankunft in ihrer Wohnung ver­schied sie. Ein Schlaganfall hatte ihrem Leben ein Ende gesetzt.

Tübingen, 14. Nov. Akademische Lutherfeier. Die evangelisch-theologische Fakultät der Universität veran­staltet am nächsten Samstag eine akademische Lutherfeier. Professor Dr. Rückert wird die Festrede überLuther als Deutscher" halten. z

Widdern OA. Neckarsulm, 14. Nov. Schauerlicher Fund. Am Freitag wurde gelegentlich einer Treibjagd im Walde ein schauerlicher Fund entdeckt. Als die Hunde einem Reh nachstellten und dieses ins Dickicht des Waldes flüchtete, folgte man seinen Spuren und machte dabei eine grausige Entdeckung. Man fand eine Leiche, von der nur das Skelett noch übrig war. An einem gleich­zeitig gefundenen Hut und ebenfalls noch vorhandenen Kleidern er­kannte man, daß es sich um den im Februar 1931 spurlos ver­schwundenen Landwirt Ludwig Brunn handelt«. Er hatte sich im Waldesdickicht erhängt. Trotz eifrigen Suchens konnte man seiner­zeit keine Spur von ihm finden. Brunn war 68 Jahre alt.

Tübingen, 14. Nov. Erste Sitzung der bündischen Kammer. In der ersten Sitzung der bündischen Kammer gab der Führer der Tübinger Studentenschaft einen einführenden Bericht, in dem er betonte, daß Angriffe auf das, was die Korporationen früher geleistet haben, abzulehnen sind. Sie haben, was Charakter- erziehung und vaterländisches Denken betrifft, Positives geleistet. Aber heute genügt dies« alte Leistung nicht mehr. Auf dem Gebiet der Neugestaltung des Verbindungswesens ist mit der Besetzung der Führerstellen in den Verbänden schon ein großer Teil geschafft, aber auch die einzelnen Korporationen müssen von guten National­sozialisten geführt sein und auch der letzte Fuchs soll fest in der nationalsozialistischen Weltanschauung verankert sein. Die Wohn­heime der Korporationen bieten die beste Erziehungsmöglichkeit. Der Sprecher der bündischen Kammer dankte dem Führer Steimke und versprach eifrige Mitarbeit der bündischen Kam­mer. In der Sitzung wurden dann verschiedene Berichte entgegen­genommen.

Freudensta-k. 14. Nov. Tödlicher Sturz. Samstag nacht stürzte der 27 I. a. ledige Säger Bernhard Gaiser von Mitteltal-Roßweg auf der Straße zwischen Freuden­stadt und Baiersbronn in einer Kurve vom Rad. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus verbracht, wo er am Montag früh starb.

Freudenskadt, 14. Nov. Lutherehrung. Die Stadt hat zum Gedenken an den 450. Geburtstag des Reformators der bisherigen Karl- und Blumenstraße den Namen Martin- Lutherstraße und dem freien Platz beim Torkafsee den Namen Martin-Luther-Platz gegeben.

^. Hhsro-»rs a. N« 14. Nov. Direktor V agil Maurer

gestorben. Im Alter von 73 Jahren starb hier am Most- tag Fabrikdirektor a. D. Paul Mauser nach längerer Krankheit. Der Verstorbene, der zuletzt technischer Direktor der Mauserwerke war, aus deren Betrieb er vor einigen Jahren ausgeschieden ist, war ein Neffe des 1914 verstorbe­nen Geh. Rats Dr. Paul v. Mauser. Der Verstorbene war viele Jahre Mitglied des Gemeinderats, des kath. Stiftungs­rats und anderer amtlichen Körperschaften.

Ulm. 14. Nov. Ernennung. Oberlehrer S ch e u erle, Chordirigent an der Stadtpfarrkirche von Ulm-Söflingen, wurde vom Bischof zum Kirchenmusikdirektor ernannt.

Langenau OA. Ulm, 14. Nov. Abgängig. Seit etwa 4 Tagen ist die 76jährige Frau Scheible abgängig. Ueber den Verbleib der Frau ist bis jetzt nichts bekannt.

Bühlenhausen OA. Blaubeuren, 14. Nov. Tödlicher Unfall beim Eggen. Der 61 Jahre alte Landwirt Jo­hannes Georg Schlumpberger wurde auf die Egge ge­worfen, wobei er sich drei Rippen brach. An den Folgen dieser schweren Verletzung, zu der noch eine Lungenentzün­dung hinzukam, ist er gestorben.

Dam OA. Laupheim, 14. Nov. Brand Ursache. Aufklärung eines Diebstahls. Der Brandfall auf dem Gut Oberbuchhof hat seine Aufklärung gefunden. Nach den angestellten Erhebungen scheint der Brand durch eine beim Futterschneiden verwendete Stallaterne verursacht worden zu sein. Der Dieb, der vor einiger Zeit bei Schneidermeister L- Ranz ein Paket mit Stoff gestohlen hat, ist in der Person des in Haft befindlichen Joh. Ruß aus Schwendi ermittelt worden, dem eine ganze Reihe weiterer Diebstähle in der Gegend zur Last fallen. Ein Teil des Stoffs konnte beigebracht werden.

Von der bayrischen Grenze, 14. Nov. Aus der Loko­motivegestorben. Der Obsrlokomottvführer Reich­herze r erlag auf seiner Lokomotive einem Herzschlag. Der so plötzlich Verstorbene fuhr Von Adendzug von Günzburg nach Krumbach. Nach der Ankunft in Krumbach sank er an seinem Arbeitsplatz auf der Lokomotive plötzlich tot um.

Leberkragen: Dem Polizeioberwachtmeister Leidig bei der Poüzeidirektion Heilbronn eine Polizeiwachtmeisterstelle beim Polizeiamt Tuttlingen, dem Poiizeioberwachtmeister Kutz beim Polizeiamt Tuttlingen eine Polizeiwachtmeisterstelle bei der Poli­zeidirektion Reutlingen je auf ihr Ansuchen.

Ernannt: Dem zum Generalkonsul der Dominikanischen Re­publik in Hamburg ernannten Herrn Noel Henriquez, zu dessen Amtsbereich auch das Land Württemberg gehört, ist !m Namen des Reichs das Exequatur erteilt worden.

Erledigt: Die dritte evang. Studtpfarrstelle an der Stadtkirche in Bad Cannstatt und die Pfarrei Geradstetten, Dek. Schorndorf, M.-T. 3 Wochen.

MM

Wildbad, den 15. November 1933.

Silberne Hochzeit. Gestern konnten die Eheleute Hermann Kunkel und Frau Marie geb. Girrbach verw. Groß­mann, das Fest ihrer silbernen Hochzeit begehen. Nachträg­lich unseren herzlichsten Glückwunsch!

Die Vereinigung ehemaliger Artilleristen hat, wie wir erfahren, ihre Auflösung beschlossen. Sie folgt damit dem Zuge der Zeit, wonach heute kleinere und kleinste Vereini­gungen keine Existenzberechtigung mehr haben. Den Kame­raden wurde empfohlen, soweit sie nicht breits dem Krie­ges- und Militärverein angehören, sich diesem anzuschließen. Der Kassenbestand wurde Herrn Dr. Josenhans zum Besten des Winterhilfswerks überwiesen.

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Schulferien im Jahr 1934. In einem Erlaß des Kult- Ministeriums wird über die Schulferien im Jahr 1934 be­stimmt: 1. Die zusammenhängenden Ferien an Orten mit neunklassigen höheren Schulen (Vollanstalten) sind: as Rest der Weihnachtsferien: Montag, den 1.. bis Montag, den 8. Januar, je einschließlich (8 Tage): b) Osterferien: Donners­tag, den 29. März, bis Montag, den 16. April, je einschließ­lich (19 Tage): c) Sommerferien: Freitag, den 27 Juli, bis Mittwoch, den 5. September, je einschließlich (41 Tage): d) Weihnachtsferien (1. Hälfte): Montag, den 24., bis Montag, den 31. Dezember, je einschließlich (8 Tage). 2. Dis Zahl der beweglichen Feiertage beträgt demnach an den genannten Orten neun. 3. Für Groß-Stuttgart werden die beweglichen Feiertage wie folgt festgesetzt: Montag, den 12. Februar: Samstag, den 19., Dienstag, den 22. und Mittwoch, den 23. Mai: Montag, den 15. bis Donnerstag, den 18. Oktober; Samstag, den 24. November.

Neue Farbe des SA.-Diensianzugs. Der Chef des Stabs hat verfügt, daß ab 15. November 1933 für die Dienstmütze, den Dienstrock und die Stiefelhose eine neue Farbe ein- geführt wird. Die bisher in brauner (Heller oder dunkler) Farbe hergestellten Dienstanzüge (Dienstmütze, Dienstrock und Stiefelhose) können weiter- und ausgetragen werden. Ebenso ist gestattet, Stücke verschiedener (alter und neuer) Farbe zusammen zu tragen: jedoch müssen Dienstrock und Dienstmütze in den Farben übereinstimmen. Darüber hin­aus werden einengende Bestimmungen mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage der SA.-Männer nicht erlassen werden.

Beschaffung von Ortswappen. Es ist zur Kenntnis des Innenministeriums gekommen, daß verschiedene Gemeinden auf Grund von Vorschlägen, die ihnen von dritter Seite unterbreitet wurden, Wappen haben fertigen lassen, die den Anforderungen der Heraldik nicht entsprechen. Die Amts- körperschasten und Gemeinden sind deshalb erneut darauf hingewiefen worden, daß sie von der Württ. Archivdirektion sachgemäß und kostenlos beraten werden, wenn sie ein eigenes Wappen für ihre Dienstsiegel und -stempel an Stelle einer Inschrift oder an Stelle der drei Hirschstangen anzu­nehmen wünschen. Die Annahme eines neuen und die Ab­änderung eines alten Wappens sollen künftig nur nach Ein­holung des Einverständnisses der Württ. Archivdirektion ge­schehen.

Zahnärztliche Untersuchung der Schulkinder. Da das

Reichsmnenministerium am 15. Juni 1933 eine nahe bevor­stehende reichsgesetzliche Neuregelung des gesamten öffent- lichen Gesundheitswesens angekündigt hat, haben das

Welke und gesunde 2skne

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Innenministerium und das KultMinistertuM ihrerseits bvn einer Neuregelung der zahnärztlichen Untersuchung der Schulkinder zunächst abgesehen. Sie haben aber nichts da­gegen einzuwenden, wenn in den Bezirken, wo die zahn­ärztliche Untersuchung der Schulkinder im Einverständnis mit dem Schularzt und den Schulvorständen bereits aus­genommen ist und ohne wesentliche Störung des Schul­betriebs vor sich geht, versuchsweise damit fortgefahren wird. In diesem Fall erwartet die Unterrichtsverwaltung, daß die Lehrer auch der zahnärztlichen Untersuchung der Schulkinder ihre Aufmerksamkeit widmen: sie sollten sich auch, wo es nötig erscheint, darüber vergewissern, daß die Schüler, denen eine zahnärztliche Behandlung als geboten bezeichnet wurde, nach Möglichkeit dieser Behandlung zu­geführt werden.

kleine Nachrichten ms aller Dell

Der jüngste Reichslagsabgevrdneke. Der Kreisleiter der NSDAP, in Bremen, Wegener, der in den Reichstag ge­wählt wurde, ist mit 25 Jahren der jüngste Reichstags­abgeordnete. Im alten Reichstag war bekanntlich Baldur von Schirach, jetzt 28 Jahre alt, der jüngst« Reichstags­abgeordnete.

Rauschgislprozeß. Bor dem Landgericht Hamburg begann am Dienstag ein großer Rauschgiftprozeß, der etwa 14 Tag« dauern wird. Angeklagt sind 76 Personen, die als Rausch- gifthändler tätig gewesen sind oder sich als Verbraucher der Rauschgifte strafbar gemacht haben. Der Hauptangeklagte, der Techniker Wilhelm Helferich bezog die Gifte von den vor­bestraften Händlern Woljeme und Geol aus Polen.

Ehekragödie. In seiner Villa in Berlin erschoß am Dienstag der 48jährige Professor Dr. Meyer, Direktor der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Westend, seine 31jährige Ehefrau Charlotte und veging darauf Selbst­mord, indem er sich ebenfalls erschoß ' 'as Ehepaar hintsr- läht «inen siebenjährigen Sohn na -ns Horst, der bei Be­gehung der Tat in der Wohnung anwesend war. Da» Motiv der Tat ist bisher noch ungeklärt.

Schnee im Voralpengebiek. In der Nacht auf Dienstag ist im Voralpengebiet erheblich Schnee gefallen. Die durch­schnittliche Schneehöhe betrug am Dienstag morgen in den Gebirgsorten 35 cm. Mittenwald, das rund 1000 Meter hoch liegt, meldet 8 cm. Auf dem Predigtstuhl beträgt die Schneedecke 35 cm und aus der Zugspitze 120 cm Alt- und Neuschnee.

Schlagwetter-Explosion. Auf der GrubeSophia Iakoba" in Hückelhoven bei Erkelenz (Rhrp.) ereignete sich am Diens­tag morgen gegen 4 Uhr auf der 600-Meter-Sohle ein« ört­liche Schlagwetterexplosion, bei der ein Mann getötet und drei verletzt wurden.

Giftige Suppe. Nach dem Genuß von Reissupp«, di« mit Wurstbrühe hergestellt war, ist in Neumünster (Hol­stein) die dreiköpfige Familie eines Arbeiters an Ver­giftung schwer erkrankt. Das Kind ist bereits gestorben.

Chinesisches Pulvermagazin in die Luft gesprengt. In

der Gegend von Kalgan ist ein Pulvermagazin in di« Luft gesprengt worden. Nach bisherigen Mitteilungen beträgt die Zahl der Toten und Verwundeten 43.

Der Welfenfonds muß aufgerverket werden. Das Reichs­gericht verkündete am Samstag seine mit Spannung er­wartete Entscheidung im Welfenfonds-Prozeß. Er wurden di« Revisionen beider Klageparteien, des Gesamthaüsts Braunschweig-Lüneburg sowohl wie des preußischen Staats durch Teilnrteil in der Hauptsache zurückgewiesen. Dar be­deutet, daß auch das Reichsgericht die bereits vom Kamm«r- gericht zugesprochene Aufwertung von 20 Prozent das entspricht nach früheren Berechnungen einer Summe von rund 8 Millionen RM. für gerechtfertigt erachtet. Weiter wurde di« über den Satz von 4 Prozent hinaus­gehend« Mehrforderung an Zinsen abgewiefen. Soweit je­doch eine Auszahlung des Aufwertungsbetrags berührt wird, mußte di« Sache ausgesetzt werden, bis die Entscheidung der Devisenbewirtschaftungsstelle ergangen ist, von deren Ge­nehmigung die Leistung der Zahlungen nach dem Ausland abhängig ist.

Keine Neugestalkuna der deutschen Rechtschreibung. Rach

amtlicher Mitteilung sind Zeitungsberichte über eine beab­sichtigte Errichtung einesDeutschen Sprachamts" und ein« Neugestaltung ber deutschen Rechtschreibung unzutreffend. Zur Zeit wenigstens liegen keine derartigen Pläne vor.

SA.-Wam» erschossen. In Mühlhausen bei Augsburg wurde ein SA.-Mann, der wegen verschiedener Einbrüche im Ort sich am Nachtwachdienst beteiligte, von zwei Radfahrern anschei­nend den Einbrechern erschossen, als er sie zum Halten auffor­derte. Die Täter sind in der Dunkelheit unerkannt entkommen.

Der Henker in Oesterreich bestellt. Ein Verwandter d-s ver­storbenen letzten österreichischen Scharfrichters Lang, der 56 ährige Johann Lang, wurde nach der Verhängung des Standrechts zum Henker bestellt, da der Sohn des alten Scharfrichters di« Ueber» nähme des Amts verweigert hat.

Wertvolles Gemälde von Rembrandt gestohlen. Ein aufsehen­erregender Einbruch wurde in der Nacht auf Dienstag in Stock­holm begangen, wobei den Dieben Millionenwerte in die Hände fielen. Bei dem schwedischen Kunstsammler Richard Rasch wurde eingebrochen und u. a. auch das Rembrandt-GemäldeJeremia» beklagt den Untergang von Jerusalem" gestohlen, das allein einen Wert von 400 060 Kronen darstellt. Das Gemälde wurde au» dem Rahmen herausgeschnitten. ^

Skraßenbahnunfall. In Sulzbach (Saargebiet) sprang an einer abschüssigen Strecke ein Straßenbahnwagen aus dem Gleis und rannte auf zwei Bäume auf. Vier Personen wurden schwer verletzt.

Schrecken der Alkoholschieber. In Neuyork setzte der Ausschank und Verkauf von alkoholischen Getränken aller Art sozusagen mit einem Glockenschlag ein, sobald das end­gültige Ergebnis der Abstimmung in den sechs Staaten durch den Rundfunk verbreitet wurde. Das Gesetz war damit noch nicht formell aufgehoben, aber die Polizei ließ das Treiben gewahren. Das Auffichtsamt des Staats Neuyork für den Vertrieb alkoholischer Getränke hat di« Verordnung erlas­sen, daß mit dem Fall der Prohibitionsgesetze Weine und Branntweine in Gastlokalen nur an Tischen verabreichk werden dürfen, an denen den Gästen auch Speisen verab­reicht werden. Der Ausschank an Bars ist nicht erlaubt. Für Bier sind keine Bestimmungen getroffen, der Vertrieb ist also frei. Unter den A l k o h o l s ch i e b e r n ist ein wahrer Preiskrieg ausgebrochsn, sie unterbieten ein­ander, um die Restbestände ihrer Ware an den Markt zu bringen, und man kann zur Zeit alkoholische Getränke bil. liger bekommen als vor dem Älkoholverbot.

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