Äbzstchen mit den österreichischen Staatssarben eingeführt ats sichtbarer Ausdruck der Verbund nheit der österreichi­schen Schuljugend mit ihrem Vaterland. Für die Anlegung besteht jedoch kein Zwang.

In Birkfeld (Steiermark) wurde eine Anzahl Frauen und Mädchen wegennationalsozialistischer Umtriebe" straf­weise in eine sogenanntePutzschar" eingewieien, die als Zwangsarbeitsdienst Reinigungsarbeiten in Häusern usw, auszusühren hat.

Heimwehr-Hilfspolizei beschossen

Wien, 12. Nov. Am Samstag gegen 1 Uhr früh wur­den zwei Heimwehrleute, die auf der Landstraße in Lochau (Vorarlberg) als Hilfsgendarmen Patrouillendienst mach­ten, von drei Unbekannten aus einer Pistole beschossen. Der eine der Heimwehrleute war sofort tot. Der andere wurde schwer verletzt.

In Bregenz wurde in das Haus des christl:chsozialen Landtagsabgeordneten Ru pp ein Sprengkörper gewor­fen, der die Einrichtung des Büros zerschlug und die Wände stark beschädigte. Sämtliche Veranstaltungen in Bregenz Lochau, Höbranz und Hohenweiler wurden verboten. Außer­dem wurde von Samstag 12 Uhr an die Grenze gegen Bayern gesperrt. Nur solche Reichsdeutsche durften die Grenze überschreiten, die mit einem Stimmschein für die Wahl am Sonntag versehen waren.

Von der Abrüstungskonferenz

Genf, 12. Nov. Der Vorstand der Abrüstungskonferenz hat zwei Sonderausschüsse für die Fragen der stehenden Wehrmachtstärken und die Ueberwachung eingesetzt und sechs Berichterstatter ernannt, darunter den Tschechen Benesch und den Griechen Politis. Ausschüsse und Berichterstatter sollen bis 29. November dem Vorstand ihre Arbeiten ein- reichen. In einer Geheimsitzung legte Soragna den ita­lienischen Standpunkt dar. Die jetzt beschlossenen Arbeiten der Ausschüsse und Berichterstatterseien nutzlos und un­angebracht in der gegenwärtig völlig veränderten Lage der Abrüstungskonferenz sei eine Wetterführung der technischen Arbeiten ohne grundsätzliche Entscheidung der politischen Fragen unmöglich, die italienischen technischen Mitarbeiter in den neu gewählten Ausschüssen können daher nur als Beobachter angesehen werden.

Diese Erklärung rief Aufregung und Bestürzung hervor; sie wird allgemein als ein offenes Abrücken Italiens von den Versuchen der Abrüstungskonferenz bewertet, die Ver­handlungen auch ohne Deutschland weikerzuführen.

Noch zu früh

Rom, 12. Nov. Halbamtlich wird im Zusammenhang mit den Zeitungserörterungen über den Besuch 'des Reichsmlni- sters Göring bei Mussolini mitgeteilt, in den maßgebenden Kreisen Italiens sei man der Ansicht, daß nach den bekannten Vorgängen in Genf es jetzt noch zu früh wäre, die Ab- rüskungssrage und die mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund zusammenhängenden Fragen in einer Kon­ferenz zu behandeln.

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Beim Empfang einer englischenFriedensabordnung" in London erklärte Erstminister Mac Donald, die englische Regierung habe das WortProbezeit" niemals ge­braucht. Sie sei niemals der Ansicht gewesen, daß sich die Rüstungsüberwachung einseitig auf Deutschland beziehen solle.

Die Deutschenverfolgung in Polen

kakkorvitz. 12. Nov. Das vom deutschen Volksbund vor einiger Zeit gemietete Heim in Lipine ist von der polnischen Polizei geschlossen worden. Als Begründung wurde an­gegeben, daß die Räume nicht entsprechend eingerichtet seien undden Besuchern des Heims Gefahr drohe". Die Polizei hotte bisher irgendwelche Mängel, die den baupolizeilichen Vorschriften zuwiderlaufen, in den Räumen nicht entdeckt, nachdem sie über 10 Jahr« als Gastwirtsräume behördlich zugelassen waren.

Von unbekannten Tätern wurde versucht, den Bismarck- kurm bei Hohenbirken, der früher auf dem Gebiet der Stadt Ratibor stand, bei der Grenzziehung aber an Polen fiel, zu sprengen. Der am 18. Oktober 1913 aus Quadersteinen er­richtete Turm widerstand den Sprengungsversuchen, doch wurden die gesamte innere Ausstattung, die Treppen und Türen, völlig zerstört.

Briand-Denkmal zerstört

Paris, 12. Nov. Am Samstag wurde durch den Minister­präsidenten Sarraut auf dem Landsitz Briands in Tre- bsurden ein Denkmal für den ehemaligen Außenminister eingeweiht. Am Vorabend wurde das Denkmal von Un­bekannten durch Hammerschläge beschädigt. Die Nase des Standbildes wurde abgeschlagen, sein Schnurrbart zerstört und der Gesichtsousdruck derart verstümmelt, daß das Werk als vernichtet zu betrachten ist.

ImOeuvre" widmet Paul-Boncour dem Gedenken Briands einen Artikel. Er schreibt, durch Briands Politik habe Frankreich eine jahrhundertealte Rolle als Führer­nation wieder übernommen. Briands Politik verdanke es das höchste Pfand seiner gegenwärtigen Sicherbeit, seine Freundschaften und Pakte. Briands Politik beabsichtigen dis Nachfolger Briands heute wie morgen zu führen.

Die Ermordung Nadirs

Moskau, 12. Nov. Aus Kabul wird gemeldet, dab der Mörder des Königs Nadir Khan von Afghanistan von e.,.cm außerordentlichen Kriegsgericht abgeurteilt werde. Es scheint, daß es sich bei dem Mord um Blutrache handelt. Nadir Khan hatte 1919 den Emir Habib Ullah ermorden lassen und seit­dem besteht Todesfeindschaft zwischen den Familien Nadirs und Aman Ullah.

Württemberg

Vorbehaltlos auf der Seite des Vaterlands

Ein Brief ehemals sozialdemokratischer Schutzhafkgefangener

Der Herr Reichsstatthalter Murr hat aus dem Gar­nisons-Arresthaus Ulm nachstehenden, vom 22. Oktober da­tierten Brief erhalten:

Sehr geehrter Herr Reichsstatthalter'.

Auf der Führertvgung der NSDAP, hat der Herr

NeichsstMer in sMer Retz» kokendes avsMdrk

Das große Werk der Versöhnung, das der Nationalsozia- lismur begonnen habe, müsse nunmehr seine Krönung finden. Auch unseren früheren mnerpolitischen Gegnern würden wir im Zeichen dieses Ringens der ganzen Nation entgegenkommen und ihnen die Hand reichen, wenn sie beweisen, daß sie Bekenner der deutschen Ehre und Friedensliebe seien."

Die Worte des Reichskanzlers haben in uns, die wir Mitglieder der ehemai.en sozialdemokratischen Partei ge­wesen sind und nun unserer innerpolitischen Haltung willen uns in Schutzhaft befinden, ein freudiges Echo geweckt. Wir sind als Schutzhaftgefvngene leider nicht in der Lage, unser uneingeschränktes Bekenntnis zur deutschen Ehre und Frie­densliebe anders als durch Worte zu beweisen. Wir sind von dem Willen der Regierung überzeugt, dem deutschen Volke Arbeit und Brot zu schaffen; wir wissen, daß dieser Kampf um das Leben des deutschen Volks kriegerische Ab­sichten ausschließt. Wir sind mit der Regierung in der Ver­fechtung des Anspruchs Deutschlands auf Abrüstung der Sie­gerstaaten eins, im Bewußtsein, daß Moral. Recht und Ehre des deutschen Volks und des Völkerbunds die volle Gleichberechtigung des deutschen Volks gebietet.

Wir stehen in dem deutschen Kampf um Ehre und Frie­den vorbehaltlos aus der Seite des Vaterlands.

Wir bitten Sie, Herr Reichsstatthalter, von dieser Cr- kläruna dem Herrn Reichskanzler und der Württ. Regie­rung Kenntnis zu geben.

In Loyalität und Hochachtung (gez.) Karl Ruggaber, Fritz Hauer, Erich Roßmann, Ernst Reichte, Johann Weißer, Eugen Wilms, Gustav Illguth, Heinrich Facklsr.

Die Finanzierung der Hausinftandsetzungen

durch die Sparkassen

Durch Reichsgesetz vom 1. Juni 1933 sind wiederum 500 Mill. RM. neue Mittel zur Förderung von Instand­setzungen bereit gestellt worden. Aus Württemberg ent­fällt hievon ein Betrag von mindestens 18 Millionen. Für die Verwendung dieser Reichszuschüsse sind völlig neue Be­stimmungen erlassen worden, so daß heute alle Arbeiten am Hausbesitz ohne jegliche Einschränkung zuschußsähig sind. Die württ. Sparkassen sind bereit und in der Lage, die er­forderlichen Darlehen oder Wechselkredite zu billigen Be­dingungen und unter der Voraussetzung zur Verfügung zu stellen, daß satzungsmäßige Sicherheiten eingeräumt werden können. Alle Einzelheiten, insbesondere die Dar­lebens- und Kreditbedingungen können bei sämtlichen öffent­lichen Sparkassen erfragt werden.

Statistik des kirchlichen Lebens

im Iahr 1932

Stuttgart, 12. Nov. Nach einer Bekanntmachung des Evang. Oberkirchenrats über das Ergebnis der Statistik des kirchlichen Lebens im Kalenderjahr 1932 betrug die Zahl der Geburten 26611 gegen 28118 im Jahr 1931. Davon waren aus rein evangelischen Ehen 20 833 (22102), aus evang.-kath. Mischehen 2545 (2737). Die Zahl der Taufen stellte sich auf 24660 (26348). Aus rein evang. Ehen waren 20 219 (21 723), aus evang.-kath. Misch­ehen 1420 (1549). Soviel bekannt, wurden 1040 (1165) Kinder rein evangelischer oder evangelisch gemischter Paare oder evang, unehelicher Mütter katholisch getauft.

Die Zahl der Konfirmierten betrug 17882 (17 788), die Zahl der Eheschließungen 10528 (11357), davon 11000 (11758) rein evangelische Paar», 2906 (2269) evangelisch-katholische Paare. Trauungs­versagungen durch kirchliche Organe gab es 3 (6). So­viel bekannt, wurden 798 (755) Ehen, bei denen ein Ehe­gatte evangelisch war, katholisch getraut. Die Zahl der Trauungsunterlassungen stellte sich auf 1920 (1936). Verstorbene waren es 19 121 (20209'. Davon wurden mit kirchlichen Akten bestattet 18 417 (19 328).

Die Zahl der männlichen Abendmahlgäste stellte sich auf 234 929 (240 982), die Zahl der weiblichen auf 374 261 (378 640). Uebertritte zur evangelischen Kirche sind erfolgt 835 (745), davon Katholiken 371 (281), Aus- tritte aus der evangelischen Kirche 6152 (5218). davon zur kath. Kirche 208 (169). Der Gesamtbetrag der Kirchen- vpfer war 1 666 857 (1 954 075) Mk.

Neue Kirchen wurden in 2 Gemeinden erstellt (Ebingen und Stuttgart), andere kirchliche Neubauten kamen in neun Gemeinden zur Ausführung. Erneuerungsarbei­ten und Verbesserungen an Kirchen und sonstigen kirch­lichen Gebäuden sind in 131 Fällen ausgeführt worden. Neue Glocken aus Bronze wurden in 5 Gemeinden beschafft, neue Orgeln in 7 Gemeinden, eine Vielhörer- Anlage in 2 Kirchen.

Stuttgart, 12. November.

Ehrenurkunde des Akännerkurnverems Stuttgart für Oberbürgermeister Dr. Ströiin. Eine Abordnung des Män­nerturnvereins Stuttgart unter Führung seines ersten Vor­sitzenden Seifriz überbrachte Oberbürgermeister Dr. Strölin eine künstlerisch ausgeführte Dankuikunde. Ne hat folgenden Wortlaut:Der Landeshauptstadt Stuttgart größter und Schwabens Riester deutscher Turnverein hat seinem hochverehrten Oberbürgermeister Dr. Strölin in An­erkennung seiner hervorragenden Verdienste um das herr­liche Gelingen des gewaltigen 15. Deutschen Turnfests 1933 und als stetem Förderer deutschen Turnens in unserer guten Stadt Stuttgart aus tiefempfundenem unauslöschlichem Dank diese Ehrenurkunde verliehen."

kein Ausscheiden aus der Lassenlätigkelk. Der Reichs­arbeitsminister hat der Beschwerde des Dr. Heinrich Man­tel, Stuttgart, gegen den Ausschluß von der Kassenpraxis stwttgegeben. Die Zulassung dieses Arztes zur Kassen- und Ersatzkassenpraxis besteht weiter.

Ergebnis des Rundfunkabends im Rnicersii >. Bei dem

vom Südd. Rundfunk in Zusamm mit der Schwa-

bischen Urania-Lichtspiel-GmbH, am vergarmenen Sams- tag im Universum veranstaltetenBunten wurde

eine Gesamteinnahme von 2477,50 ohne Abzug für das Winterhilfswerk abgeführt.

Wanderausstellung und Volksgesundheikspflege. Der

La-ndesausschuß für hygienische Bvlksbelehrung in Württem­berg und Hohenzollern beabsichtigt, seine Wanderausstellung über Volksgesundheitspflege, die schon in einer Reihe von Städten gezeigt worden ist, Anfang Dezember für einige Wochen auch in Stuttgart aufzustellen. Die Ausstellung umfaßt zahlreiche Einzelgruppen: Rassenhygiene, Körper­bau, Ernährung, Leibesübungen, Grippevorbcugung, Tuber­kulose, Geschlechtskrankheiten, Krebs, Säuglingspflege, Kin­derpflege, Arbeitshygiene, erste Hilfe bei Unglückssällen u. a.

Erleichterter Drucksachenverfand. Mechanische Vervielfäl­

tigungen danh- od«t maschinenschriftlich angeserttgtex. ZgM,

stücke,' die' im Abzieh., Schablonen- oder einem ähnlichen Umdruckverfahren hergestellt werden, waren bisher zur Be­förderung als Drucksache nur dann zugelassen, wenn minde­stens 20 Sendungen in vollkommen gleichen Stücken ein­geliefert wurden. Diese Mindeststückzahl ist jetzt versuchs­weise auf 10 Sendungen herabgesetzt worden. Auch soll künf­tig, wenn bei der erstmaligen Einlieferung einer solchen Drucksache 10 oder mehr Sendungen zur Post gegeben wur­den, die nachträgliche Einlieserung einer geringeren Zahl als 10 Stück statthaft sein.

Aus dem Lande

Eßlingen, 12. Nov. Brand. In der Nacht zum Frei­tag brach in der Sägerei von Schäfer, in der u. a. Schnee­schuhe hergestellt werden, ein Brand aus, der glücklicherweise so zeitig entdeckt wurde, daß die großen Holzvorräte ge­rettet werden konnten.

Gerlingen OA. Leonberg, 12. Nov. Den Bruder im Streit erstochen. Am Freitag abend kamen v: r Brüder Wolfs der fünfte befindet sich zurzeit in Haft im elterlichen Haus bei der Schillerhöhe zur Vesprechunz geschäftlicher Angelegenheiten, die den Zusammenbruch der Baufirma Gebr. Wolfs berührten, zusammen. Dabei kam es, wie schon öfter, zu Streitigkeiten. Der 24iähr'.ge Kaufmann Georg Wolfs drang mit einem Glas auf seimn Bruder Franz, Kraftwagenführer, ein. Dieser ergriff e n Messer und brachte dem Georg einen Stich in den Unter­leib bei; Georg starb noch wenigen Minuten an innerer Verblutung. Franz Wolfs und sein Bruder Karl wurden kurz darauf von herbeigerufenen Landjöaerbsamtcn ver­haftet. Vor zwei Jahren war der Vater, Bauunternehmer Wolfs, in seinem Garten von dem Kunstmaler Benz er­schossen worden.

Neckarsulm. 12. Nov. Schwerer Motorrad­unfall. Zwei Forstassessoren von Neuenstadt a. K. un­ternahmen gemeinsam eine Motorradfahrt. In der Nacht auf Freitag verunglückten sie in der Nähe des Hofs Maisen- hälden (zwischen Züttlingen und Möckmühl). Einer der beiden war sofort tot, der andere wurde am Morgen von Rübenbauern schwer verletzt ausgesunden und mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert.

Der tödlich Verunglückte ist ein Solm des Medi­zinalrats Dr. Funk in Biberach a. R.

Gundelsheim a. N., 12. Nov. Tod auf den Schie­nen. In der Nacht auf Donnerstag ließ sich in Eberbach a. N. ein 20jähriges Mädchen von der Gretenmühle bei Eberbach vom Zug überfahren. Die Unglückliche litt in letzter Zeit unter geistigen Störungen.

Neuenbürg, 12. Nov. Der Brand von Gräfen- hausenvor50Iahren. Am 6. November 1883, abends gegen 5 Uhr, kam in einem Schuppen mit Hanf, hinter dem Gasthof zumOchsen", Feuer aus, das durch den starken Südoststurm weit verbreitet wurde. Abends 9 Uhr waren 15 Wohngebäude und 15 Scheunen vernichtet; 35 Familien waren obdachlos.

Göppingen, 12. Nov. Unglücksfall mit Todes­folge. In Uhingen wollte in der dortigen Bleicherei der 55jährige verh. Heizer Christian Rapp aus Holzhausen aus einer bereitgestellten Bierflasche einen Schluck Bier nehmen. Dabei erwischte er sehr wahrscheinlich eine falsche Flasche, in der eine noch nicht einwandfrei festgestellte töd­lich wirkende Flüssigkeit enthalten war, vermutlich A:ther, und trank daraus. Obwohl alsbald ärztliche Hilfe in An­spruch genommen wurde, ist der Heizer am Freitag vor­mittag gestorben.

Den Polizeidiener mitTotschlaa bedroht. In Bartenbach wurde bei dem 38jährigen Reisenden Kurl Hornstein kürzlich eine Haussuchung vorgenommen, weil er im Verdacht größerer Obstdiebstähle stand. Den Land­jägern leistete dabei der stellvertretende Ortspolizeidiener Unterstützung. Cr brachte den Verdächtigen vorläufig in Gewahrsam. Aus Rache lauerte der wieder in Freiheit gesetzte Reisende einige Nächte später dem seine Runde machenden Ortspolizisten auf und drohte, ihn totzuschlagen oder zu erschießen. Gegen den Täter ist Strafanzeige er­stattet.

Schlak OA. Göppingen, 12. Nov. Seltenes Jagd­glück. In den letzten Tagen gelang es einem zur Zeit in hiesiger Gemeinde wohnhaften Forstreserendar, eine ge­hörnte Rehgeiße zu erlegen.

Alm, 12. Nov. Fahrlässige Tötung. Der ledige Chauffeur Wilhelm Schlenker aus SMtMort machte am 8. Oktober eine Propagandafahrt mit, an der etwa 20 Autos beteiligt waren. Die Fahrt ging von Stuttgart über Ulm nach Ravensburg. Auf der Rückfahrt ereignete sich in Laup­heim ein tödlicher Unfall. Das dem Schlenker vorausfahrende Auto hielt in Laupheim sehr rasch. Schlenker stieß auf den vorausfahrenden Wagen auf. Dadurch kam der Wagen des Angeklagten abseits an das Brückengeländer, wo ein im Arbeitsdienst tätiger junger Mann mit seinem Rad stand. Der junge Mann wurde so schwer verletzt, daß er bald dar­auf starb. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, daß er innerhalb des Orts zu rasch gefahren sei und den Abstand nicht richtig eingehalten habe. Das Gericht verurteilte ilm an Stelle von 3 Wochen Gefängnis zu 100 Mark Geld­strafe, da der Angeklagte noch nicht vorbestraft ist.

INietingen OA. Laupheim, 12. Nov. Brand. Nachts gegen 2 Uhr brach im Haus des Schreinermeisters Wilhelm Feuer aus, das sich in kurzer Zeit auf das ganze Gebäude ausdehnte. Der Besitzer und seine Eltern konnten nur das nackte Leben retten. Das Gebäude ist bis auf die Grund­mauern niedergebrannt. Der Brand brach in der Werk­stätte aus.

Ravensburg. 12. Nov. Betrüger. DerGründer" einer Finanz- und Kreditgesellschast, der Bildhauer Theo­dor Gollmar aus Klingenstein, hatte sich vor der Straf­kammer in Ravensburg wegen Betrugs zu verantworten. Gollmar gründete im Januar d. I. mit seiner Frau in Ravensburg ein Geschäft unter obiger Firma, da er aber mittellos war und nur auf die Anzahlungen der Geld­suchenden reflektierte, brach dieGesellschaft" schon im August zusammen. Soweit bis jetzt feststeht, sind 30 Per­sonen um rund 6000 -4t geschädigt worden. Gollmar wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Schwarzes

Dienstag morgen 8 Uhr

1. Kartoffelausgabe gegen Gutscheine am Bahnhof; Säcke mitbringen.

2. Mehlgutscheine werden bei den Bäckermeistern eingelöst. Käsegutscheine siehe Anschlag amSchwarzen Bren".