Lchonidors:

Reichstagswahl: NS. 18 814, Ungültig 803; Volksabstimmung: Ja 19 2S6, Nein 299, Ungültig 192; Stimmberechtigt 19 728; Stimmscheine 506.

Spaichingen:

Reichstagswahl: NS. 11257, Ungstltig 770; Volksabstimmung: Ja 11 597, Nein 296, Ungültig 182; Stimmberechtigt 12 267,

Stimmscheine 119.

Sluttgart-Ülml:

Reichstagswahl: NS. 30 419, Ungültig 1601; Volksabstimmung: Ja 31 022, Nein 983, Ungültig 393; Stimmberechtigt 32 ^68, Stimm­scheine 513.

Sulz:

Reichstagswahl: NS. 11747, Ungültig 372; Volksabstimmung: Ja 11989, Nein 90, Ungültig 108; Stimmberechtigt 12144,

Stimmscheine 277.

Tetknang:

Reickstagswahl: NS. 23 430, Ungültig 1636; Volksabstimmung: Ja 24139, Nein 645, Ungültig 443; Stimmberechtigt 25 558,

Stimmscheine 594.

Tübingen:

Reichstagswahl: NS. 34 060, Ungültig 1500; Volksabstimmung: Ja 34 902, Nein 482, Ungültig 338; Stimmberechtigt 35 120,

Stimmscheine 1710.

Tuttlingen: *

Reichstagswahl: NS. 24 098, Ungültig 1946; Volksabstimmung: Ja 24 908, Nein 1166, Ungültig 423; Stimmberechtigt 26 877,

Stimmscheine 498.

Ulm:

Reichstagswahl: NS. 51 055, Ungültig 3315; Volksabstimmung: Ja 52 982, Nein 1332, Ungültig 669; Stimmberechtigt 55 057,

Stimmscheine 1586.

Urach:

Reichstagswahl: NS. 22 721, Ungültig 1047; Volksabstimmung! Ja 23 022, Nein 501, Ungültig 297; Stimmberechtigt 23 896, Stimm­scheine 490.

Vaihingen (Enz):

Reichstagswahl: NS. 13 720, Ungültig 448; Volksabstimmung: Ja 13 926, Nein 134, Ungültig 139; Stimmberechtigt 14 284,

Stimmscheine 306.

Waiblingen:

Reichstagswahl: NS. 33 048, Ungültig 1811; Volksabstimmung: Ja 33 847, Nein 638, Ungültig ,95; Stimmberechtigt 35112, Stimm­scheine 627.

Waldsee:

Reichstagswahl: NS. 17 986, Ungültig 957; Volksabstimmung: Ja 18 410, Nein 373, Ungültig 319; Stimmberechtigt 19100,

Stimmscheine 429.

Wangen:

Reichstagswahl: NS. 17 554, Ungültig 1163; Volksabstimmung: Ja 18117, Nein 317, Ungültig 334; Stimmberechtigt 17 99s, Stimmscheine 974.

Welzheim: '1,

Reichstagswahl: NSDAP. 18 758, Ungültig 389; Volks­abstimmung: Ja 14 004, Nein 128, Ungültig 96; Stimmberechtigt 14 155, Stimmscheine 369.

Hohenzollern-Sigmarlngen <

Hechingen:

Reichstagswahl: NS. 22 961, Ungültig 1327; Volksabstimmung: Ja 23 765, Nein 317, Ungültig 314; Stimmberechtigt 24590. Stimmscheine 345.

Sigmaringen:

, Reichstagswahl: NS. 21358, Ungültig 854; Volksabstimmung: i Ja 22 007, Nein 254, Ungültig 254; Stimmberechtigt 22 695, l Stimmscheine 484.

Gesamt-Ergebnis in Wildbad

Reichstagswahl

Stimmberchtigte

Gültige

Unglllttge

Zusammen

Rathaus

1371

1286

45

1331

Schulhaus

1318

1217

53

1270

Sprollenhaus

384

375

5

380

3us-

3073

2878

103

2981

Volksabstimmung

Stimmberechtigte Ja-Stimmen Nein-St. Ungült. Zusammen

Rathaus 1371 1326 3 7 1336

Schulhaus 1318 1252 6 15 1273

Sprollenhau s 384 _ 380 0 _ 380 j

Zus. 3073 2Ü58 9 22 2989

Die RillldfilMOrache des ReichMiWenten Hindeiiburg

Berlin, 12. Nov. In seiner Rundfurkansprache am Samstag i abend führte Reichspräsident von HIndenburg aus:

Deutsche Männer und Frauen! Lassen Sie auch mich In dieser > Stunde, da es um Lebensfragen deutscher Gegenwart und Zukunst j geht, einige Worte der Mahnung an Sie richten. Ich und die ; Reichsregierung, einig in dem Willen, Deutschland aus der Zer- ! rissenheil und Ohnmacht der Rachkriegsjahre emporzusühren, haben das deutsche Volk aufgerufen, morgen selbst über sein Schicksal zu ! entscheiden und vor aller Welt zu bekunden, ob es die von uns «lngeschlagene Politik billigen und zu seiner eigenen Sache machen will. Lange Iahre schwächender Uneinigkeit liegen hinter uns. Dank der mutigen, zielbewußlen und kraftvollen Führung des am 30. Ianuar dieses Iahrs von mir berufenen Reichskanzlers Hitler und seiner Mitarbeiter hat Deutschland sich selbst wieder gefunden und die Krasl gewonnen, den Weg zu besch. iten, den ihm seine nationale Ehre und seine Zukunft vorschreiben. Zum erstenmal nach langen Iahren der Zersplitterung soll morgen das deutsche Volk als geschlossene Einheit vor die Welt hinkrelen, einig in der Bekundung seines Willens zum Frieden, einig aber auch in sei­ner Forderung nach Ehre. Gleichberechtigung und Achtung der anderen.

Arbeit und Reuausbau im Innern, Friede, Ehre und Gleich­berechtigung nach außen, das sind die Grundpfeiler, auf denen Deutschland sein staatliches Leben fest errichten will. Wir wollen , § unsere Ehre wahren, ab r wir wünschen und ersehnen dabei einen ! i wahrhaften Frieden. Es ist Lüge und Verleumdung, wenn man >

, uns im Ausland kriegerische Absichten unterstellt. Riemand in ! > Deutschland verspürt den Drang nach gewaltsamer Auseinander- , sehung. Wer wie ich in drei Feldzügen die Schrecknisse des Kriegs - selbst erlebt hat, wird keinen neuen Krieg wünschen können und die Erhaltung des Friedens als ernsteste Pflicht gegenüber dem deutschen Volk und der ganzen Wett ansehen.

Die Reichsregierung hat durch den Mund des Reichskanzlers feierlich vor den anderen Völkern versichert, daß wir aufrichtig die Verständigung wünschen. Er hak wiederholt unsere Bereitwil­ligkeit ausgesprochen, jeder tatsächlichen Abrüstung der Welt freu­dig zuzustimmen, und sich auch zur vollständigen Entwaffnung bereiterklört, insofern sich die anderen Bokker zum gleichen ent­schließen. Mit unserem ganzen Herzen wollen wir den Frieden, aber einen Frieden in Ehren und Gleichberechtigung.

Wir haben die Abrüstungskonferenz und den Völkerbund ver­lassen, nicht um damit gegen den Gedanken der friedlichen Ver- - ständigung unter den Völkern zu demonstrieren, sondern um der well zn zeigen, daß es mit der bisherigen Methode der Unterschei­dung zwischen Siegern und Besiegten, zwischen gerüsteten und ab­gerüsteten Staaten, zwischen freien und unfreien Völkern nicht weltergehen kann, und um zu b-knuden, daß eine wirkliche Ver­ständigung und ein wahrer Frieden nur auf dem Boden der Gleichberechtigung möglich ist.

An euch, deulsthe Volksgenossen, ist nun der Ruf ergangen, zu dieser unserer Politik der Ehre und des Friedens euch selbst zu erklären. Am Sonntag soll das ganze deutsche Volk das Be- kenntnis oblegen, daß es einig ist in dem Gefühl der nationalen Ehre, der Forderung nach gleichem Recht und zugleich nach einem wahren, wirklichen und dauerhaften Frieden. Laut und eindring­lich sollen alle Deutschen, in einem Willen zusammengeschlossen, bekunden, daß Deutschland künftig niemals mehr als Ration zwei­ter Klasse behandelt werden darf.

Deshalb richte ich an alle deutschen Männer und Frauen in dieser Stunde den Appell:

Zeigt geschlossen eure nationale Einheit und Ehre, Verbunden­heit mit der Reichsregierung, bekennt euch mit mir und dem Kanzler zum Grundsatz der Gleichberechtigung und für den Frie­den ln Ehren und zeigt der Well, daß wir wiedergewonnen haben und mit Gottes Hilfe seskhalken wollen:

die deutsche Einigkeit.

Ser ReWaMaidprozetz

Berlin, 11. Nov. Die Beweisaufnthme wird in Berlin vor­aussichtlich Ende nächster Woche abgeschlossen werden. Der poli­tische Teil wird dann in Leipzig verhandelt. Man rechnet damit, daß das Arteil etwa um den 10. Dezember herum gesprochen werden kann.

Als erster Zeuge wird heute Kriminalassistent Gast vernom­men, der nachträglich Ermittlunqen nach dem Aufenthalt van der

Lübbes in der Nacht zum 27. Februar in Hennigsdorf angestM hat. Er hat festgestellt, daß Lubbe am 26. Februar abends in Hennigsdorf gewesen ist. Er hat im Obdachlosenasyl übernachtet und ist am 27. Februar um 7.45 Uhr dort entlassen worden. Dann ist er aus Hennigsdorf verschwunden und anscheinend nach Berlin zurückgegangen. Wichtig ist, daß die polizeilichen Ermitt- lungen ergaben, daß Lubbe in Hennigsdorf in den Kreisen der dortigen Kommunisten Bekannte gehabt hat. Cr ist im Hau» eines gewissen Funktionärs Schmidt gesehen morden. Auch h, Begleitung der Schwester dieses Schmidt, einer Frau Kraft außerdem auch noch mit zwei jungen Leuten, die in diesem Haule verkehrten und die ebenfalls der KPD. angehörten.

Der Amtsgehilfe Kaufmann, Fahrstuhlführer am Portal V im Reichstag, erkennt Dimilrofs mit Bestimmtheit wieder als denjenigen, den er am 23. oder 25. Februar in Begleitung des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Dr. Neubauer mit dem Fahrstuhl gefahren hat. Dimitross: Ich habe Dr. Neu­bauer zum erstenmal hier im Saal gesehen und bin seit 1921 nicht im Reichstagsgebäude gewesen.

Der Hilfsamtsgehilfe Miectschink bekundet, er habe einige Zeit vor dem Brand im Obergeschoß des Reichstags an einem sitzungs­freien Tage einen Mann ohne Hut und Mantel gesehen, in dem er Dimitross zu erkennen glaubte. Dieser Mann sei in Begleitung von noch sieben oder acht anderen, ihm unbekannten Personen gewesen.

Der Hilfsamtsgehilfe Otto Enke schildert einen sehr ausfälligen Vorgang, den er etwa 14 Tage vor dem Reichstagsbrand beobach- tet hat. Der Zeuge hatte das zweite Obergeschoß des Reichs- tags zu betreuen und hatte zu sämtlichen dort gelegenen Arbeits- zimmern der Abgeordneten einen Hauptschlüssel. Das Zimmer 70 war dem Angeklagten Torgler als Arbeitszimmer zugewiesen. Torgler hat aber angeblich dieses Zimmer nie benutzt, sondern im Zimmer 9b im ersten Obergeschoß gearbeitet. Etwa zwei Wochen vor dem Brand trat der Zeuge ohne anzuklopfen in das Zimmer, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Das klein» Zimmer war mit einer Anzahl Herren gefüllt, von denen einige am Tisch saßen, andere vor dem Tisch standen. Diejenigen Per­sonen, die vor dem Tisch standen, stellten sich, als der Zeuge das Zimmer betrat, so, daß er die am Tische sitzenden Männer nicht sehen konnte. Es fiel ihm auf, daß alle sehr erschreckt dreinblick- ten, als die Tür zum Zimmer plötzlich geöffnet wurde. Der Zeugs ist darauf, da ihm die ganze Geschichte sehr komisch vorkam, in das nebenan liegende Zimmer 69 gegangen und hat versucht, von hier aus etwas zu hören. Es blieb dann aber im Zimmer 70 auf­fallenderweise ganz still. In dem von Professor Halle, dem juristischen Berater der kommunistischen Fraktion, benutzten Z>m» mer 88 habe er den Angeklagten Popoff am Tisch sitzend im Ge­spräch mit Halle gesehen. Außerdem habe er den Popoff am anderen Tag ein- oder zweimal auf das Zimmer Halles zugehen sehen. Dieser Zeuge hat den Angeklagten Popoff sofort bestimmt wieder erkannt, als ihm die Angeklagten gegenübergesteüt wurden.

(M ttta gs p a us es

Oesterreich erkRt SMrechi

Men. 12. Nov. Die Blätter veröffentlichen die Ver­fügung der Regierung über die Verhängung des Stand- rechis und die damit verbundene Wiedereinführung der Todesstrafe. Danach kann für das Verbrechen des Mords, der Brandlegung und der öffentlichen Gewalttätigkeit durch Zerstörung oder Beschädigung fremden Eigentums die To- desstrafe ausgesprochen werden. DieNeue Freie Presse" sagt, die Einführung der Todesstrafe, die auf dem Umweg über das Standrecht erfolgte, dürfte ein bleibendes Instru­ment der österreichischen Rechtsprechung werden.

*

Im Bundeskanzleramt wurde zum Zweck der Zusam­menziehung der staatspolizeilichen Geschäfte ein Büro ge­schaffen, in dem alle Fäden des staatspolizeilichen Dienstes aus allen Bundesländern einschließlich Wien zusammen­laufen. Als Grund wird angegeben, daß die gegenwärtigen unruhigen politischen Verhältnisse eine straffere Organi­sierung des polizeilichen Nachrichtendienstes und eine ein­heitliche Führung des staatlichen Sicherheitsdienstes im ge­samten Staatsgebiet erforderlich machen. Mit der Leitung wurde der, Sektionsrat in der Generaldirektion für öffent­liche Sicherheit Dr. Robert Ferraris betraut.

Schüler-Abzeichen ln Oesterreich

Men, 12. Nov. Durch Erlaß des Bundesministeriums wird in allen öffentlichen Schulen ein besonderes Schüler-

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.

10. F»»tsstzung. Nachdruck «erboten.

Herr Schasfranz . . . ist aus der Landwirtschaft?"

So genau weiß ich das nicht! Mein Vater ist ihm ver­pflichtet. Sie verstehen!"

Aber natürlich! Wie wäre es, Herr von Kamerlingk, wenn Herr Schaffranz die Meierei übernähme, das Milch- Butter- und Käsegeschäft?"

Die Meierei? Die liegt doch dicht beim Gute?"

Ja, vielleicht fünf Minuten zu laufen."

Wenn Sie meinen?"

Ich denke, dafür wird er sich eignen. Er macht keinen schlechten Eindruck."

Gut! Mag Herr Schaffranz die Meierei übernehmen."

,Hn der Meierei sind allerdings nur Polen tätig. Aber einige von ihnen verstehen Deutsch, so daß Herr Schaffranz keine Schwierigkeiten haben wird. Allerdings . . . die Be­handlung der Polen ... ist nicht ganz leicht. Man muß sie gewissermaßen wie ein Pferd behandeln ... die Zügel mal scharf angezogen, dann wieder locker lassen ."

,^Jch verstehe Sie!"

Spricht Herr Schaffranz das Polnische?"

Soviel ich weiß, nein. Beherrschen Sie die Sprache?

Ja, von Kind an. Ich spreche das Polnische wie meine Muttersprache."

Das ist ja sehr günstig."

Am anderen Morgen besichtigte Willfried zusammen mit dem Inspektor und Schaffranz das Rittergut, die Räumlich­keiten zuerst und dann ging es über die Felder. Das Korn stand ausgezeichnet, auch Hafer und Gerste ließen nichts zu wünschen übrig.

Alles war mustergültig bestellt. Es fehlte nirgends etwas.

Ueberall spürte man die kräftige Hand des Inspektors.

Die Polen gehorchetn ihm aufs Wort. Wie die Hunde rvaren sie vor ihm.

Auch die Prüfung der Bücher am Nachmittag stellte dem Inspektor das beste Lob aus.

Willfried kargte drum auch nicht mit anerkennenden Worten.

Am Abend, ehe er schlafen ging, ließ er Schaffranz zu sich rufen.

Ihr Urteil, Schaffranz?"

Ein Mustergut!"

,Manz das meine! Aber ... soll dies Gut nicht ein Ertragsgut sein? Das verstehe ein anderer. Ich denke, wenn mein Vater nicht so lange gewartet hätte, sondern schon vor Jahren einmal einen wirklichen Sachverständigen aufs Gu geschickt hätte, dann wüßten wir heute, woran wir wären. Der Boden ist gut!"

Erster bis fünfter Klasse, Herr von Kamerlingk."

Der Inspektor sagt ... die diesjährige Ernte sei vor­aussichtlich eine mittlere, viel Stroh und wenig Körner. Hatten Sie den gleichen Eindruck?"

Bewahre! Gut muh es körnern. Ich habe meine Augen aufgemacht."

Nun, wir müssen abwarten, Schaffranz. Morgen treten Sie Ihren Posten an. Sagen Sie, sprechen Sie Polnisch?"

Ja, sehr gut sogar!"

^.llsried hörte es erfreut.

Dann klappt es ja! Aber ... mir kommt ein Gedanke! Lassen Sie merken, daß Sie die polnische Sprache beherrscyen."

Wie Sie wünschen, Herr von Kamerlingk!"

Man weiß manchmal nicht, zu was cs gut ist."

Drittes Kapitel.

In Leipzig lebte still und zurückgezogen Frau Agnes Schaffranz von der kärglichen Nestpension ihres Mannes, die ihr zugebilligt worden war.

Ihre Tochter Else und ihr Sohn Johannes, die beide berufstätig waren, erhielten sie mit.

Als Else Schafranz, ein mittelgroßes, hübsches Mädchen mit schönen tiesbraunen Augen und ebensolchem Haar heute

heimkam, fand sie die Mutter mit verkniffenem Gesicht in der Küche sitzen.

Sie hielt einen Brief in der Hand.

Da . . . lies!" sagte sie hart.Dein Vater hat ge- scyrieben."

Else las den Brief und mußte weinen.

Muttl!" sagt sie dann überglücklich.Vater arbeitet sich wieder hoch! Gottlob, daß er endlich ein Lebenszeichen von sich gibt. Muttl, jetzt wirst du doch Vaters Bitten fol­gen und von einer Scheidung absehen."

Nein!" sagte die Frau hart.Er hat zuviel Schande über uns gebracht."

Muttl, wie kannst du so hart sprechen! Hat Vater vor Gericht nicht zuletzt beteuert, daß >er unschuldig ist!"

Hals ihm einer geglaubt?" sagte die Mutter voll Hohn.

Und wenn's ihm keiner glaubte, du . . . als seine Frau konntest ihm schon beistehen. Weißt du, daß du uns an deinem Herzen irre werden liehest?"

Else!" rief die Frau entsetzt.

Ja, Muttl! Hast ihn doch auch lieb gehabt, als du ihn zum Manne nahmst?"

Mußt ich, daß er so schlecht an uns handeln würde?"

Mutter ... ich glaube an Vater! Ich glaube heute noch felsenfest, daß ihn Schurken in das Elend gebracht ha­ben und daß der Tag kommt, an dem ihnen das Gewissen schlägt. Mutter . . . willst du weiter darauf beharren, dich von Vater scheiden zu lassen?"

Ja!"

Da wurde das Gesicht des Mädchens hart.

Dann, Mutter, werden wir uns trennen müssen!" sagte sie fest.Dann weiß ich, daß ich zu Vater gehöre."

Zu dem Zuchthäusler!"

Da wandte ihr die Tochter den Rücken und ging in ihr Zimmer. Dort übermannten sie die Tränen und sie weinte bitterlich.

Fortsetzung folgt.