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London, 10. Nov. Bei dem alljährlichen Festessen bei dem neugewählten Lordmajor (Bürgermeister) von London in der Guild Hall (Rathaus) hielt, wie üblich, der Ministerpräsident eine politische Rede, die auch vom Rundfunk übernommen wurde. Mac Donald verteidigte sich u. a. gegen die Angriffe, daß die von ihm einberufene Weltwirtschafkskonserenz wegen ungenügender Vorbereitung gescheitert sei. Bezüglich der Abrüstungskonferenz behauptete Mac Donald, England habe seine Rüstungen so weit herabgesetzt, daß es vor der Welt mit Recht erklären könne, es werde nicht ein Pfennig öffentlicher Gelder für die Streitkräfte ausgegeben, der im Augenblick für die Verteidigung nicht notwendig sei. Die englische Regierung habe ihr Bestes getan, um die „Gleichheit" für Deutschland herbei- zufllhren. Sie sei auch jetzt noch besorgt, dieses Werk fortzusetzen. Bei jeder Abrüstungsvereinbarung, die als ein Weg zum Frieden wirksam sein solle, müsse Deutschland ein Unterzeichner sein! Es müsse alles auf dem Weg der Zusammenarbeit getan werden, um Deutschland wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Freiherr von Neurath habe angedeutet, daß die deutsche Regierung einige Vorschläge zu machen habe. England möchte diese Vorschläge gern sehen. Die deutsche Frage bestehe jetzt nicht so sehr darin, die Feindseligkeit zu überwinden, als sich den übrigen Ländern anzuschließen. Es sei ein Punkt erreicht worden, wo der Besitz von Angriffswafsen durch andere Staaten die friedlichen Länder zwinge, Material für Verteidigung zu sammeln. Waffen haben jedoch noch niemals ein Land vor dem Krieg gerettet: auch haben sie weder schwachen noch starken Nationen Sicherheit gegen einen Angriff gegeben. Wenn man den Frieden wolle, müsse man den Pfad des Friedens gehen. Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund kam beinahe einer Ablehnung der internationalen Friedens- maschmerie gleich. Einige Bedingungen der Friedensverträge und vieles, was seither geschehen ist oder unterlassen wurde, hat ohne Zweifel beunruhigende Veschwerdegründe in Deutschland zurückgelassen. Die Politik aber, die Deutschland soeben begonnen hat, um diese Beschwerden zum Ausdruck zu bringen, hat die Befürchtungen und Verdächtigungen nur vergrößert, dis bisher der Beseitigung der Beschwerden hinderlich waren. Wir haben immer geglaubt, daß es die beste Politik Europas sei, Deutschland aus der Lage, über die es aufgebracht ist, zu befreien. Der Ab- rüskungsumfang, der auf einer internationalen Konferenz herbeigeführt werden könne, hänge davon ab, welche Gefahr die verschiedenen Länder durch eine Rüstungsherabsetzung zu laufen glauben. Das Nichlverstehen dieses Grundsatzes sei Deutschlands grundlegender Fehler gewesen. Wenn D utschland jetzt komme und seinen Standpunkt vortrage, dann werde es sich einem Tribunal von Männern gegenüber finden, die den Frieden wünschen und die in der Lage sein wollen, Deutschland auf jede Weise enlgegenzukommen.
Nadolny bei Hindenburg
Berlin, 10. Nov. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den deutschen Botschafter Nadolny, der sich in den nächsten Tagen auf seinen neuen Posten noch Moskau begibt. Der Reichspräsident benutzte diesen Anlaß, um dem Botschafter seinen Dank für die als Vertreter Deutschlands auf der Abrüstungskonferenz dem Reich gelasteten. Dienste zum Ausdruck zu bringen.
Vereidigung der Hitler-Leibstandarte
München, 10. Nov. Gestern abend 8 Uhr fand vor der Feldherrnhalle die Vereidigung der Leibstandarte „Adolf Hitler" statt, ebenso die Vereidigung des SA.-Sturmbanns „Hermann Göring". Bei dieser Gelegenheit weihte der Führer mit der Blutfahne 12 neue Sturmfahnen.
Ausstellung Luther und sein Kreis
Die Staatlichen Museen in Berlin erösfneten am Freitag im Kaiser - Friedrich-Museum eine Sonderausstellung „Luther und sein Kreis". Aus dem Kupserstichkabi- nett, dem Deutschen Museum, dem Hohenzollernmuseum und anderen Museen ist in strenger Auswahl zusammengetragen, was „ohne Ueberladung einen Eindruck von Luther, seiner Zeit und seinen Zeitgenossen zu vermitteln geeignet ist". Selbstverständlich nehmen die Bilder von Lukas Cra- nach dem Aelteren, der uns ohne Zweifel die schönsten Bilder des großen Deutschen hinterlassen hat. einen überragenden Platz ein. Für ihn bot sich als sächsischen Hofmaler, Bürgermeister von Wittenberg und persönlichen Vertrauten Luthers Gelegenheit genug, diesen zu sehen, was bekanntlich Dürer trotz seines sehnlichsten Wunsches nicht vergönnt war. Die Ausstellung, die unter anderem Bilder des jungen Cranach, Hocheins, Aldegrevers und Baldung Griens uni, faßt, erfüllt aufs beste ihren Zweck, den Geist jener Zeit zu verdeutlichen, in der das große Werk der Reformation entstand.
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Martin-Luther-Denkmal in Budapest
Anläßlich des 150. Jahrestages des Geburtstages Martin Luthers wurde im Hof des Lutherheims in Budapest ein Denkmal enthüllt. An der Feier nahmen alle führenden Geistlichen, Beamten usw. der ungarischen evangelischen Kirche teil.
Luther - Plakette für RoosevE. Eine Abordnung des national-lutherischen Kirchenrats der Vereinigten Staaten hat dem Präsidenten Roossoelt anläßlich des Lutherjubi- läums ein« bronzene Lutherplakette überreicht.
England und Afghanistan
London, 10. Nov. Hier glaubt man, daß der Mörder des afghanischen Königs Nadir unter den Anhängern des in Rom in der Verbannung lebenden Königs Aman Ullah zu suchen sei. Die englische und die indische Regierung werden den 19jährigen Sohn Nadirs, der bereits in Kabul zum König ausgerufen worden ist, unterstützen, um zu verhindern, daß Aman Ullah auf den Thron zurückkehre, der in England wegen seines im Jahr 1919 gegen die Engländer geführten Feldzugs höchst unbeliebt ist.
Aman Ullah, der in Afghanistan noch einen großen Anhang besitzt, erklärte einem Pressevertreter in Rom. er sei bereit, nach Afghanistan zurückzukehren, wenn das Volk es Volle. In dem Land besteht ein erbitterter Streit zwischen
den Parteien. Nadir ließ im August d. I. fünf Mitglieder der afghanischen Familie Tscharki hinrichten, die für die Rückberufung Aman Ullahs eingetreten waren.
Der kubanische Aufstand beendet
Havanna, 10. Nov. Die im Fort Mares, oberhalb der Stadt Havanna eingeschlossenen etwa 2000 Aufständischen hißten die weiße Flagge, nachdem die Regierungstruppen di« Wasserzufuhr abgeschnitten hatten. Durch den Fall dieses wichtigen Stützpunktes und die Gefangennahme des größten Teils der aufständischen Streitkräfte scheint der Aufstaus wenigstens zeitweilig von der Regierung unterdrückt zu sein. Bei den Kämpfen um das Fort Mares gab es 5 Tote und 15 Verwundete. Die Verluste der Aufständischen sollen bedeutend sein.
! Verfammlungsverbok für den 12. November in Oesterreich
Wien. 10. Nov. Der Ministerrat hat beschlossen, daß am Tag der Republik, dem 12 . November, sämtliche Versammlungen und öffentliche Kundgebungen zu unterbleiben haben. Darunter fallen auch militärische Aufmärsche. Der Minister- rat ruft die Bevölkerung auf, den 12. November im Geist der Sammlung und des Friedens zu verbringen. Die einzige offizielle Feier in Wien wird ein Hochamt in der Stephanskirche sein. — Der Beschluß dürfte auf die Besorgnis zurück, zuiführen sein, daß unter dem Deckmantel von Feiern des Staatsfeiertags nationalsozialistische Kundgebungen veranstaltet werden könnten.
Die englische Arbeiterpartei
London. 10. Nov. Die Arbeiterpartei wird am Montag einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung im Unterhaus einbiingen. In der Begründung werden folgende Vorschläge gemacht: Vollständige Abschaffung des Luftbombardements, allgemeine Abschaffung aller Waffen, die Deutschland verboten sind, internationale Ueberwachung der Zivilluftfahrt, sofortige Herabsetzung der Rüstungsausgaben aller Staaten, Abschaffung der privaten Waffenherstellung und des Waffenhandels, internationale Waffeninspsktion und -Kontrolle in allen Staaten, Schaffung einer internationalen Polizeimacht.
Strenges Pressegesetz auf Malta
Malta, 10. Nov. Der englische Gouverneur auf Malta hat am Donnerstag unter seiner neuen Notstandsvollmacht ein sehr strenges Pressegesetz erlassen. Vor allem ist die Verbreitung falscher Nachrichten verboten, die eine Alarmierung der öffentlichen Meinung oder eine Störung der Ordnung Hervorrufen könnten. Zuwiderhandelnde werden mit drei Monaten Gefängnis und einer Geldbuße bestraft.
Neue Ürak-Regierung
Bagdad, 10. Nov. Im Irak ist nach längerer Regierungskrise ein neues Kabinett gebildet worden. Ministerpräsident ist Jamil Beg Midfal. der im irakischen Aufstand von 1920 gegen die britischen Truppen gekämpft hat.
Kampf am Sungari-Fluß
Lharbin, 10. Nov. In einem dreistündigen Kampf zwischen japanischen Truppen und chinesischen „Räuberbanden" am Sungarifluh wurden 120 Chinesen getötet. Die Japaner verloren nur 1 Toten und 1 Verwundeten.
Württemberg
Gnadengesuche
Der Herr Reichsstatthalter in Württemberg kann in Zukunft Besuche in Gnadengesuchen am Sprechtag nur dann empfangen, wenn der Besuch eine Woche zuvor im Justizministerium angemeldet wird. Gnadengesuche an den Herrn Reichsstatthalter sind am besten unmittelbar an die Staatsanwaltschaft oder das Gericht zu leiten. Werden solche Gesuche an den Herrn Statthalter persönlich gerichtet, so kann durch die Weiterleitung der Gesuche ein Zeitverlust eintreten.
Stuttgart. 10. November.
Der Ministerpräsident bei der Kundgebung. Der Herr Ministerpräsident hat heute in dem großen Maschinensaal des Lichtwerkes der Fa. Robert Bosch AG., Werk Feuerbach, gemeinsam mit über 2500 dort versammelten Betriebsangehörigen an der durch den Rundfunk verbreiteten Kundgebung für „Frieden, Arbeit und Brot" teilgenommen. Reichsstatlhalter Murr bat in den Daimler- Benz-Werken Untertürkheim und Oberbürgermeister Dr. Strölin im Stadt. Elektrizitätswerk Stuttgart an der Deutschen Feierstunde teilgenommen.
Abgelehntex Ruf. Der ordentliche Professor für Eisenbahn- und Verkehrswesen an der Technischen Hochschule, Dr. Ing. Pirath, hat einen Ruf an die Technische Hochschule Dresden abgelehnt.
Prüfung für den mittleren Justizdienst. Bei der im Herbst d. I. vorgenommenen Prüfung für den mittleren Justizdienst sind 60 Prüflinge für befähigt erklärt worden.
Ankerrichtskurse im Hufbeschloa. Im Fall genügender Beteiligung finden an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede m Heilbronn, Reutlingen und Ulm viermonatige Unterrichtskurse statt, die voraussichtlich am 6 . Februar 1931 beginnen
Tokengedenkseier. Die gestrige Totengedenkfeier des Kreises Stuttgart der NSDAP, in der Liederballe stand im Zeichen des Gedenkens der 10jährigen Wiederkehr jenes schwarzen Tags in München. Orgelklänge und ein Sprechchor erösfneten die Feier. Heinrich Brucklacher gedachte der Toten, die für Deutschland starben, der Toten des Weltkriegs, der Toten der deutschen Freiheitsbewegung. von den 16 Kämpfern, die an der Feldherrnhalle in München fielen, bis zu dem Stuttgarter Kameraden Paul Scholpp. Es folgte ein Weihefplel von Heinrich Brucklacher. „Totentanz", aufgeführt von der nationalsozialistischen Spiellchar „Braune Falken". Mit dem Schwur „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern" schloß die Weihestunde.
kriegervereine und SA- Reserve. Die Geschäftsstelle des Landesverbands Württemberg-Hohenzollern des Kyffhäu- serbunds gibt bekannt, daß, nachdem der Reichsstatthalter von Bayern, General Ritter v. Epp, Ehrenführer des Kysft Häuserbunds geworden ist und die Mitglieder zum Tragen der Hakenkreuzarmbinde berechtigt sind, die Eingliederung in die nationale Front vollzogen ist. Aus diesem Grund ist es nicht mehr nötig, daß die Mitglieder der Krieger vereine gleichzeitig noch in die SAR. eintreten.
des Wirtschaftsministers Professor Dr. L e h n i ch am'ZA kämpf muhte wegen einer dringenden Dienstreise nach Per- im eine kurze Unterbrechung erfahren. Unmittelbar nack seiner Rückkehr nach Stuttgart am Mittwoch, dem 8 N°. vember, begab sich der Wirtschaftsminister im Kraftwaae-, noch nach Tailfingen. Vor der Ankunft des Ministers fand unter reger Beteiligung der NS.-Formationen ein Fackelzua statt, und im Anschluß daran wurde die Einweihung von 23 Fahnen der NSBO. vorgenommen. Den Ausführungen des Ministers lag das Thema: „In Frieden für Arbeit und Brot zugrunde.
Das Ergebnis des Eintopfgerichts. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen hat die Durchführung des Cin- , topfgerichts in Württemberg am letzten Sonntag insgesamt i 130 000 RM. ergeben. Davon sind in Stuttgart 55 000 RM ersammelt worden, außerhalb Stuttgarts 75 000 RM i Außerdem sind in Stuttgart bei der Sammlung am letzten - Sonntag für das Winterhilfswerk 35 000 RM. gespendet ! worden, so daß der Ertrag der Sammlung in Stuttaai-t 90 000 RM. war. Die Summen werden sich wohl noch ! etwas erhöhen. Die eingegangenen Gelder verbleiben dem ^ örtlichen Winterhilfswerk.
' Reichssleuerüberweisungen an die Gemeinden. Die Staats.
: Hauptkasse hat heute den Gemeinden als Abschlagszahlung auf ihre Reichssteuerüberweisungen für das Rechnungsjahr 1933 überwiesen: 0,7 v. H. der Gesamtrechnungsanteile für die Einkommensteuer, 1.5 v. H. für die Körperschaftssteuer, 0,50 RM. auf den Kopf der Wohnbevölkerung, ein Zwölftel des auf die Hälfte gekürzten Jahresbetrags der Ueberwei- sung nach Art. 11 a der Landessteuerordnung.
Die 31. Nationale Deutsche Geflügelausstellung unter Schutzherrschaft des Reichsstatthalters Murr findet vom 5. bis 7. Januar 1931 hier statt. Neben den führenden Persönlichkeiten des Reichsverbands der G?flügelwirtschast sind dem Ehrenausschuß Innenminister Dr. Schmid- Stuttgart und Polizeipräsident Klaiber beigetreten. Die Stiftungen von Ehrenpreisen für diese bedeutsame Ausstellung gehen in großem Umfang ein.
! „Tag des deutschen Handels" in Braunschweig. Der i „Tag des deutschen Handels" am 18. und 19. November § 1933 in Braunfchweig soll eine eindrucksvolle Kundgebung
> des deutschen Handelsstands werden. An der Tagung wird voraussichtlich die gesamte Reichsregierung teilnehmen. Ein Sonderzug von Friedrichshafen über Ravensburg, Aulendorf, Biberach, Ulm, Geislingen, Göppingen, Plochingen, Eßlingen, Stuttgart, Ludwigsburg, Mühlacker, Breiten und Bruchsal wird die Teilnehmer nach Braun- schweig bringen. Der Fahrpreis 3. Klasse Stuttgart—Vraun- i schweig—Stuttgart beträgt 1110 Mk. Auskünfte erteilen I alle größeren Bahnstationen. Die Fahrt beginnt in Fried- s richshafen voraussichtlich am Freitag (17. 11.) 21.30 Uhr, i in Stuttgart am 18. 11. morgens 1 Uhr. Fahrkarten sind in sämtlichen oben angegebenen Bahnhöfen erhältlich. Rückfahrt ab Braunschweig Montag ( 20 . 11 .) etwa 11 Uhr vormittags. Auskünfte über die Tagung selbst werden durch Rundschreiben im Zug bekanntgegeben. Anmeldungen zur Fahrt haben zu erfolgen an die örtlichen NS.-HAGO.-Amts- halter bezw. bis spätestens 11. 11, abends 6 Uhr, an die i NS.-HAGO. Gau-Amtsleitung.
! Brandschadensumlage 1631. Der Verwaltungsrat der Gebäudebrandversicherungsanstalt teilt mit, daß er, sobald
der Umlagefuß für die Brandversicherungsumlage 1934 vom
Innenministerium bestimmt ist, diesen bekanntgeben wird. Vorherige Anfragen sinh zwecklos.
Aus dem Lande
Eßlingen, 10. Nov. Schließung von „Spielhallen". Vor einiger Zeit wurden zwei Billardhallen in der Nähe des Bahnhofs hier eröffnet. Die Polizei hatte von Anfang an keine rechtliche Möglichkeit, die Erlaubnis für diese Betriebe zu versagen. Es zeigte sich aber sehr bald, daß diese Einrichtungen für ehemalige Kommunisten, stadtbekannte Bettler usw. als Unterschlupf dienten; außerdem haben sich die Betriebe auch nach außen als ruhestörend ausgewirkt. Aus all diesen Gründen sah sich die Polizeidirektion veranlaßt, am Donnerstag abend die Betriebe zu schließen und die Besucher einer eingehenden Durchsuchung nach Flugblättern und sonstigen staatsfeindlichen Druckschriften zu unterziehen. Dreißig Personen wurden zwangsgestellt.
Möckmühl OA. Neckarsulm, 10. Nov. Tödlich verunglückt. Dieser Tage verunglückte bei einem Zusammenstoß ein hiesiger Gipsermeister schwer. Er ist nun seinen Verletzungen erlegen.
Gmünd. 10. Nov. T 0 t e n g e d e n k f e i e r. Gestern nachmittag zogen Abordnungen der SA., SS.. MSA., SAR- und der politischen Leitung mit umflorten Fahnen zum Friedhof, um die gefallenen Kameraden zu ehren. Vor den Grabkreuzen der Helden des Weltkriegs hielt Kreisleiter Baur die Gedächtnisrede und legte einen Lorbeerkranz nieder.
Lorch OA. Welzheim, 10. Nov. Betriebs aufna hm e. Sicherem Vernehmen nach soll die Nudelfabrik ber Firnia Daiber hier in nächster Zeit wieder in Betrieb gesetzt werden.
' - Alfdorf OA. Welzheim, 10. Nov. Sägmühle nieder- gebrannt. Die im Bruckertal einsam liegende Maierhofer ; Sägmühle wurde nachts ein Raub der Flammen. Das vor etwa sechs Jahren neu aufgebaute Wohnhaus und die gefüllte Scheuer sind vernichtet. Eine Kuh wurde gerettet. Der Brand ist vermutlich durch einen in der Scheune nächtigenden Wanderer, der geraucht haben soll, verursacht worden.
- Osfenhausen OA. Münsingen, 10. Nov. Todesfall. Landesökonomierat Karl Krafstist im 60. Lebensjahr gestorben.
! Neckartenzlingen OA. Nürtingen, 10. Nov. Der rote Hahn. Gestern abend brach im Haus von Briefträger Mehl , auf der Bühne Feuer aus. Von dem ganz in Flammen stehenden Dachstock des Wohnhauses sprang das Feuer am die angebaute Scheuer über und fand dort in den Frucht- und Futtervorräten reiche Nahrung. Der ganze Dachstuhl des Wohnhauses und der Scheuer ist ein Raub der Flammen geworden. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Nagold, 10. Noo. Schwere Bluttat. Auf dem Wege zwischen Bad Rötenbach und dem Rötenhof, Stadtgemeinde Nagold, wurde gestern nachmittaa die 12 I. alte ledige Katharine Schachte, früher wohnhaft in Mötzingen, von dem gleichaltrigen verheirateten Taglöhner Georg Saier mittels eines kräftigen Küchenmessers lebensgefährlich verletzt. Der Grund der Tat ist noch nicht völlig geklärt. Der Täter wurde festgenommen.
Rotkenkmrg, 10. Nov. Romreise des Bischofs. Den Bischöfen obliegt die Pflicht, alle fünf Jahre die Gräber der Avostelfürsten Petrus und Paulus in Rom zu he-