yaikmargarine, oie nur an Bezugsoerelyrigre abgegeben werden darf. Der Margarineindustrie wurden, wie bereits gemeldet, Zusatzkontingente gewährt. Die mit der Durchführung betrauten Stellen sind angewiesen worden, bei der Einbeziehung von Personen, deren Lohn- und sonstiges Einkom- men den Richtsatz der öffentlichen Fürsorge nicht wesentlich übersteigt, weitherzig zu verfahren. Es sollen auch Familien mit 3 (bisher 4) und Witwen mit 2 (3) Kindern Bezugsscheine auf Haushaltmargarine erhalten. Auch die dem Mittelstand zuzurechnenden Familien mit mäßigem Einkommen sollen künftig an dieser Vergünstigung teilhaben.
Ser ReWW-kllWrszetz
Berlin, 9. Nov. Heute wird die Zeugin Frau Erna Schreiber vernommen, die von 1927 bis 1929 bei einem inzwischen verstorbenen Fräulein Kaspeizer, einer kommunistischen Sekretärin, eine Aufwartestelle hatte. Sie hat dort auch Dimitrofs kennengelernt, der sich aber anders nannte. Es verkehrte dort auch der Freund der Kaspeizer, der preußßische Landtagsabgeordnete Eberleil». Die Zeugin ist, wie sie sagt, aus der ganzen Wirtschaft überhaupt nicht klug geworden, weil alles sehr heimlich gehalten wurde. Die Kaspeizer vermietete angeblich ein Zimmer an Dimitrofs. der sich damals Jan Schaafsmannja nannte. Zur Zeit eines Melall- arbeiterstreiks sei Dimitrofs sehr aufgeregt gewesen. Auf die Frage der Zeugin, warum er so aufgeregt sei, habe Dimitross mit Bezug auf den Streik gesagt: „Alles ins Wasser gefallen". Dimitrofs habe es mit der Wahrheit nicht genau genommen. Als seine Heimat habe er im Lauf der Zeit die Schweiz, Rußland und Holland angegeben.
Es kommt zu einer erregten Szene, als Dimitrofs die Zeugin fragt, ob es richtig sei, daß ihre Arbeitgeberin mit ihr sehr unzufrieden gewesen sei. — Zeugin: Das Gegenteil war der Fall. — Dimitross: Warum sind Sie denn gegangen? — Zeugin (sehr erregt): Warum! Das werden Sie wohl wissen, Sie frecher Kerl!
— Vorsitzender: Ich muß Sie bitten, sich zu mäßigen. Was ist der Grund Ihrer Erregung? — Zeugin: Dimitrofs hat mich in seinem Zimmer vergewaltigen wollen; deshalb habe ich den Dienst verlassen. — Dimitross (höhnisch): Das ist ja eine neue Sache. Damit will man den Anklägern nur Material gegen mich liefern.
— Auf Grund dieser Aeutzerung wird Dimitross das Wort entzogen.
Nach der Mittagspause wird der von Popoff als Entlastungszeuge benannte Angestellte Heinrich vom Ufa-Pavillon am Nollendorf-Platz darüber vernommen, ob Popoff am Abend des 27. Februar im Ufa-Pavillon gewesen sei. Der Zeuge kann sich dessen nicht mehr entsinnen. Popoff komme ihm aber bekannt vor. Die nächste Zeugin, Frau Anni Krüger, hat ein Verhältnis mit Dimitrofs gehabt und mit Rücksicht darauf, daß darüber geredet wurde, gedruckte Verlobudgsanzeigen an Bekannte geschickt. Dimi- troff selbst habe aber diese Anzeige niemals zu sehen bekommen und auch nichts davon gewußt. Sie habe Dimitross überhaupt nur unter dem Namen Dr. Schaafsma gekannt und weiß nur, daß er schriftstellerisch gearbeitet hatte. Des Dimitrosfs wegen sei sie auch von ihrem Mann geschieden worden. Dimitrofs habe ihr auch gesagt, er würde sie nicht heiraten. Ein Professor soll ihm gesagt haben, so erklärt die Zeugin weinend, er könnte jeden Tag einen Schlagansall bekommen. Dimitrofs meint, er sei verpflichtet, festzustellen, daß Frau Krüger nicht gewußt habe, daß er Kommunist und bulgarischer politischer Emigrant sei; sie habe auch nach seiner Verhaftung nach Kräften gesucht, ihm zu helfen. Nachdem er jetzt die Angelegenheit mit der Verlobungsanzeige genau kenne, sehe er, daß sie aus guter Absicht gehandelt habe. „Dieser Zusammenhang, so fahriger, offenbar, um wieder Beschuldigungen gegen die Anklagebehörde vorzubringen, fort, ist meinen Anklägern..." Vorsitzender (scharf): Schluß jetzt! Was aufzuklären war, ist aufgeklärt. Ohne danach irgendwie gefragt zn sein, setzt im weiteren Verlauf der Verhandlung Dimitrofs plötzlich zu einer Erklärung an, die mit der Feststellung beginnt, daß er weder impotent noch homosexuell sei. Vor weiteren Aeußerungen in dieser Hinsicht wird ihm das Wort entzogen. Damit schließt die Verhandlung, die am Samstag fortgesetzt wird.
Der König von Afghanistan ermordet
London, 9. Nov. Bei der afghanischen Gesandtschaft ist eine Meldung aus Kabul eingegangen, daß der König von Afghanistan Nadir Kahn ermordet und sein Sohn zum Nachfolger ausgerufen worden sei.
Nadir Kahn hatte bekanntlich seinerzeit die lange Abwesenheit des auch in Deutschland wohlbekannten Königs Aman Allah in Europa benützt, um eine Verschwörung an
Kampf um Rosenburg
Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.
S. F»rtst8ung. Nachdruck «erboten.
„Einen Grund! Ja, Herr von Kamerlingk, der Grund ist der . . . er sagt, er braucht das Häuschen, in dem ich mit meiner Thekla wohne. Da kommen doch jetzt zwei Eleven und die sollen da drin wohnen."
„Verstehe ich nicht! Im Herrenhause ist doch so viel ' Platz. Da mag er sie doch dort drin unterbringen."
„Er sagt . . . das hat der gnädige Herr . . . Ihr Vater, Herr von Kamerlingk . . . verboten."
„Unsinn! Das kann nicht sein. Scheinbar möchte Sie Brucks gern los sein. Ich verstehe aber nicht, warum. Sind doch so wenig deutsche Arbeiter auf dem Gute."
„Fast alles Polen, Herr von Kamerlingk," sagte der Alte bedrückt.
„Also lieber Alter . . . wie heißen Sie denn . . .?" „Burger . . . Paul Burger!"
„Herr Burger . . machen Sie sich keine Sorgen .... Sie bleiben auf dem Gute! . . . Wie lange sind Sie denn schon auf Rosenburg?"
„Fünfundvierzig Jahre!"
Willfried wechselte einen Blick mit Schaffranz.
„Und da will Sie der Inspektor jetzt so kurzerhand abschieben, sagte Willfried empört. „Gibts nicht! Sie bleiben. Ich rede mit dem Inspektor."
Eh sich der Alte richtig besann, war der Wagen schon seinen Blicken entschwunden. Lange blickte ihm der alte Burger nach und dann faltete er die Hände, als wolle er ein Dankgebet sprechen.
Es war ein unendlich glücklicher Augenblick in seinem armen und doch so reichen Leben.
zustellen, die ihn nach längeren Kämpfen auf den afghanischen Thron brachten. Aman Ullah mußte fliehen und ließ sich zunächst in Italien nieder. Der Mörder Nadirs soll j ein Vertrauter und Höfling des Königs gewesen sein.
Enttäuschung in Paris
Varls. 9. Nov. Die Meldung, daß der englische Außenminister nicht zur Sitzung des Büros der Abrüstungskonferenz nach Genf kommen werde und daß damit seine vorgesehene Aussprache mit Paul-Boncour in Paris entfalle, hat in amtlichen Kreisen aufs höchste enttäuscht. Man i glaubt, daß der englische Entschluß durch den Brief Hitlers ^ an Mussolini und die Unterredung Görings in Rom, von ! der dem britischen Botschafter Mitteilung gemacht wurde, ; veranlaßt worden sei. >
Der abgeänderte Abrüstungsplan
London, 9. Nov. Der Entwurf des englischen Abrüstungsplans ist, wie die „Times" meldet, einer Durchsicht unterzogen worden entsprechend dem Beschluß des Büros, daß der neue Entwurf die verschiedenen Abänderungen enthalten solle, die bis jetzt vorläufig angenommen worden sind. s Die Abänderungen seien nunmehr ziemlich vollständig ein- l gesetzt und der abgeänderte Wortlaut den Mächten bekannt- ; gegeben worden.
Arbeitsbeschaffttngsamt in Amerika
Washington, 9. Nov. Präsident Roosevelt gibt bekannt, daß unter der Leitung seines Vertrauensmanns Harry L. Hopkins eine Stelle errichtet worden sei, die produktive Notstandsarbeiten für 4 Millionen Erwerbslose, die zurzeit irgendwelche Arbeitslosenunterstützung beziehen, schaffen soll. Die Bundesregierung hat zunächst 400 Millionen Dollar bereitgestellt. Die Bundesstaaten sollen weitere 200 Millionen beisteuern. Roosevelt erwartet, daß zwei Millionen Menschen ab 16. November und der Rest bald darauf beschäftigt werden können. Am Dienstag wird eine Konferenz der Staatgouverneure und Staatsingcn'sure unter dem Vorsitz von Hopkins stattfinden, um das Programm der Notstandsarbeiten auszuarbeiten.
Aufstand in Havanna niedergeschlagen
Havanna, 9. Nov. Der Grau-Regierung ist es gelungen, l den Aufstand mit Hilfe der treugebliebenen Truppen zu ; unterdrücken.
Die Stadt Havanna war gestern und die ganze Nacht j hindurch der Schauplatz schwerer Kämpfe. Bis jetzt wurden : 70 Tote und 250 Verwundete gezählt. 400 Aufrührer sind ! gefangen genommen worden. Den Angriff auf das von ' Regierungstruppen besetzte Fort leitete der Sergeant Ba- tista, der Führer der Aufständischen, von einem Panzerwagen aus, zwei Kanonenboote unterstützten den Angriff von der Seeseite her, mußten sich aber mit mehreren Treffern zurückziehen. In verschiedenen Städten der Insel sind ebenfalls Aufstände ausgebrochen.
Württemberg ,
Zur Reichstagswahl und Volksabstimmung
Stuttgart, 9. Nov. In einem 5. Erlaß des Innenministeriums an die Wahlbehörden über die Reichstagswahl und Volksabstimmung am 12. November sind u. a. folgende Bestimmungen enthalten:
Di« Feststellung des Ergebnisses der Wahl- und Abstimmungshandlung hat sich — wie diese — in völliger Oeffentlichkeit zu vollziehen.
Enthält der Wahlumschlag nur einen Stimmzettel für die Reichskagswahl, so ist anzunehnien, daß der Abstimmende sich der Stimmabgabe für die Volksabstimmung enthalten wollte. Enthält der Wahlumschlag Nur einen Zettel für die Volksabstimmung, so ist Wahlenthaltung sür die Reichstagswahl anzunehmen.
Es darf also keine „ungültige Stimme" bei Ermittlung des Ergebnisses der Volksabstimmung bzw. der Reichstagswahl gezählt werden. Der völlig leere Umschlag gilt als Wahlenkhaltung bei der Reichstagswahl und bei der Volksabstimmung, ist demnach weder bei dieser noch bei jener als „ungültige Stimme" zu zählen.
Bei der Volksabstimmung erfolgt die Stimmabgabe grundsätzlich durck Eintraauna eines Kreuzes in einem der beiden
Auf dem Gutshof war alles in Bewegung.
Die Aufregung hatte sogar auf die Polen übergegriffen. Wohl verrichteten sie weiter in gewohnter Apathie ihre Arbeiten, aber man merkte doch, daß sie neugierig waren.
Plötzlich ein Hupenton.
Das Gesinde sah sich an.
„Der junge Herr!" stöhnte die Mamsell. „Um Gottes willen ... ich habe die Zimmer noch nicht in Ordnung."
Da war.auch das Auto schon da.
Der Inspektor stand rechtzeitig unten an der Freitreppe und begrüßte Willfried und seinen Begleiter.
„Herzlich willkommen auf Rosenburg!" sagte er mit tie'- fer, senorer Stimme.
Willfried überflog mit einem Blick di« Erscheinung des Mannes.
Wahrlich, sein Vater hatte recht, das war eine Erscheinung, die sich sehen lassen konnte. Die Ruhe und Sicherheit des Mannes waren von vornherein ein großes Plus und Brucks schien sich der Wirkung seiner Persönlichkeit auch sicher zu sein.
Nichts Unterwürfiges war in seinem Auftreten.
Er begrüßte den Ankommenden nicht wie man «inen Chef meist begrüßt, sondern trat wie ein Gleichberechtigter auf.
„Tag, Herr Inspektor!" sagte Willfried frisch. „Schönen Dank für das Willkommen. War lange nicht auf Rosenburg! Wi« geht es Ihnen?"
„Ich dank«, Herr von Kamerlingk! Ich bin gesund und an Arbeit fehlt es nicht. Sind Sie glücklich von Ihrer Weltreise zurückgekommen?"
„Jawohl, das bin ich. Wissen Si«, die Gegend, wo «s noch Kannibalen geben soll, die habe ich ausgelassen. Mein Begleiter . . . Herr Karl Schaffranz ... für den ich Ihre Gunst erbitte, dem ich einen entsprechenden Posten übertragen möchte. Ich bin Herrn Schaffranz verpflichtet."
Der Inspektor begrüßte Schaffranz und sagte artig: „Tüchtige Kräfte können wir immer verwenden. Wir wer-
Kreise. Wenn Mach ein MskintmeMk auf WM eine iMM Weise seinen Willen kundgibt, sei es, daß er das Wort „Ja" („Nein") einträgt, oder daß er eines der beiden Vierecke oder den Kreis durchstreicht oder ankreuzt, oder daß er eines der vorgedruckten Worte „Ja" („Nein") ausstreicht, oder eines dieser beiden Worte anhakt, so ist der Stimmzettel gültig. Entscheidend ist also, daß der Wille des Abstimmenden unzweideutig zum Ausdruck kommt.
Mitteilungen der Gauleitung
Die Gauleitung der NSDAP, teilt mit: Die Bevölke- rung Württembergs wird noch einmal aufgefordert, morgen, Freitag, 10. November, von 13—14 Uhr die gegebenen Anordnungen zu beachten. Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß die Rede des Führers abends zwischen 8 und 9 Uhr wiederholt wird.
Am Samstag, 11. November, 19 Uhr, spricht der Reichspräsident Generalfeldmarschall v. Hindenburg. Mr diese Kundgebung gelten die gleichen Anordnungen wie für die Rede des Führers. Die Rede des Reichspräsidenten wird nach den Abmachungen mit den evangelischen und katholischen Kirchenbehörden durch ein 10 Minuten langes Glockengeläute eingeleitet.
Wir fordern die Bevölkerung nochmals auf, ihre Häuser mit Plakaten, Transparenten, Zeichen der Bewegung und Fahnen zu schmücken. Es darf kein Haus geben, an dem nicht die Parolen und Symbole des neuen Deutschlands sichtbar sind.
Wir fordern die Wähler und Wählerinnen auf, die vor jedem Wahllokal aufgehängten Plakate über den Wahlakt zu beachten. Wir fordern die Wähler und Wählerinnen auf, ihrer Wahlpflicht am Sonntag schon im Lauf des Vormittags zu genügen.
Stuttgart. 9. November.
Reichskagswahl und Volksabstimmung am 12. November. — Stimmabgabe im Reiseverkehr. Für Reifende mit Stimmscheinen, denen sich keine Möglichkeit zur Stimmabgabe in einem allgemeinen Abstimmungsraum bietet, etwa weil sie vor 9 Uhr (dem Beginn der allgemeinen Abstimmungsze-it) die Reise antreten müssen und vor 18 Uhr (Schluß der Abstimmungszeit) keinen Abstimmungsraum aufsuchen können, ist im Stuttgarter Hauptbahnhof, Turmwartsaal, in der Kopfbahnsteighalle, neben Gleis 16, ein besonderer Abstimmungsraum eingerichtet, in dem von 6.30 Uhr bis 20 Uhr abgestimmt werden kann. Dies gilt aber nur für Personen, die im Besitz eines Stimmscheins sind.
Ausbau der Stuttgarter Siedlungen. Die Stadtverwaltung Stuttgart läßt durch die Stuttgarter Siedlungsg-esell- schaft m. b. H. eine größere Zahl weiterer Stadtrandsiedlungen auf einem Teil der Herzogs. Domäne Neuwirtshaus auf Markung Zuffenhausen erstellen. Infolge Entgegenkommens des Herzogs Albrecht von Württemberg wurde dieser Teil der Domäne der Stadtverwaltung unter günstigen Bedingungen überlassen, Die Planbearbeitung für die Siedlung ist im Gang. Mit den Ausführungsarbeiten wird demnächst begonnen werden.
Schulfunk. Am Samstag, den 11. November, wird von 9 Uhr bis 9.20 Uhr im Schulfunk ein Kurzhörspiel ..Deutschland zerstört seine Waffen und die anderen?" gegeben. Das Kultministerium macht die Schulen, die eins Rundfunkanlage besitzen, behufs Auswertung im Unterricht hierauf aufmerksam.
Aushebung des Reichsbahn-Neubauamls Ulm l. Nach Beendigung der örtlichen Arbeiten für die Elektrisierung der Strecke Ulm—Stuttgart ist das Reichsbahn-Neubau- amt Ulm I zum 1. November 1933 aufgehoben worden. Mit diesem Tag sind die Fahr- und Fernleitungen, sowie die Anlagen des Unterwerks Plochingen und der Schaltposten Stuttgart, Untertürkheim und Ulm in den Geschäftsbereich der Reichsbahn-Maschinenämter übergegangen. Dementsprechend wurden die Fahrleitungsmeistereien Stuttgart und Plochingen, sowie das Unterwerk Plochingen dem Reichsbahn-Maschinenamt Stuttgart, die Fahrleitungsmeisterei Ulm mit der Fahrleitungskolonne Geislingen an der Steige dem Reichsbahn-Maschinenamt Ulm unterstellt.
Aufhebung der Aemter für Gewässerkunde und sür Abwasserbeseitigung. Nach einer Bekanntmachung des Innenministeriums haben mit der Aufhebung der Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau auch die bei ihr eingerichteten Aemter für Gewässerkunde und für Abwasserbeseitigung zu bestehen ausgehört. Den Geschästskreis dieser Aemter hat das technische Büro des neugebildeten Technischen Landesamts übernommen.
den für Herrn Schaffranz schon eine entsprechende Position finden."
Willfried wandte sich der Mamsell zu, die wi« eine Rose glühte. Lachte sie herzlich an.
„Frau Rosellen . . . immer noch die Alte, Junge . . . Sie blühen wie eine Rose! Immer noch einspännig?"
,.OH . . . gnädiger Herr! Ich mach solche Dummheiten nicht! Soll ich mich mit einem Mannsbild rumärgern?"
Willfried nickte ihr schmunzelnd zu.
„Da tun Sie recht, Frau Rosellen. Aber . . . Ihre Küche ist doch noch so vorzüglich wie vor Jahren?"
„Ich werd mir alle Mühe geben, Herr von Kamerlingk."
„Schön . . . jetzt seien Sie so nett und weisen Sie uns unsere Zimmer an. Herrn Schaffranz in meiner Nähe mit. Wir haben doch so viel Platz im Herrenhaufe. Und . . . nicht wahr, lieber Inspektor . . ., wenn die zwei Eleven kommen, dann . . . sollen die auch im Herrenhause wohnen. Es ist besser so, wenn Sie die beiden jungen Leute etwas unter den Augen haben. Und den alten Burger . . ., den wünsche ich weiter auf dem Gute zu behalten. Wenn einer über vierzig Jahre seine Pflicht getan hat, dann soll er in Gottes Namen bis zu seinem seligen Ende hier weiter wohnen und essen."
In des Inspektors Gesicht zuckte keine Muskel.
„Gewiß, Herr von Kamerlingk. Der alte Burger hat Sie gewiß getroffen?"
„Erraten! Vor wenigen Minuten! Ich möchte Sie aber bitten, diese Maßnahme nicht etwa als ein Eingreifen m Ihre Tätigkeit anzufehen. Ich wünsche weiter, daß Sie die Leitung des Gutes in den Händen haben. Ich hoffe auf ein gutes Zusammenarbeiten, Herr Inspektor!"
*
Die Mamsell geleitete sie nach dem ersten Stock. Willfried ließ sich ein Wohn- und ein Schlafzimmer anweisen, ebenso Schaffranz, der sich dagegen wehrte und nur um ein Schlafzimmer bat.
Fortsetzung folgt.