bereit erklärt, sämtliche gesammelten Llevesgaiben Mr Das Winterhilfswerk frachtfrei zu befördern. 3360 Züge mit 166 000 Wagen werden umsonst gestellt. Der Redner schloß mit einem Appell an alle Eisenbahner, bei der Abstimmung und Wahl am 12. November mit Ja zu stimmen.

Der Präsident der Reichsbahndirektion Stuttgart, Dr. Sigel, dankte Generaldirektor Kleinmann für seinen Be­such in Stuttgart und für seine Worte und versicherte ihm, daß die württ. Eisenbahner wie immer ihre Pflicht tun werden.

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Die in der R e i ch s f a ch g r u p p e P o st im Reichs­bund der deutschen Beamten zusammengeschlossenen Post­beamten der Bezirksfachgruppe Stuttgart versammelten sich zu einer Kundgebung im überfüllten Dinkelackersaal. Der Kreisfachschaftsleiter, Postinspektor Reustle, wies auf die Bedeutung des Zusammenschlusses aller Postbeamten hin. Bundeswart I a n s s e n - Oldenburg sprach überDer Be­amte, seine Organisation und seine Pflichten im Dritten Reick/'. Der Redner schloß mit der Aufforderung, am 12. November ein Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler abzu­legen. Diese Aufforderung wiederholte Bezirkssachgruppen­leiter Oberpostinspektor Joh. Krimmel in seinem Bor­trag überEhre und Freiheit".

Stuttgart, 6. Nov. Pflege der Muttersprache. Eine Bekanntmachung des Staatsministeriums besagt: Zu den edelsten Werten unseres Volkstums gehört unsere Muttersprache; der Neuaufbau unseres Staates und Volkes verlangt ihre besondere Pflege. Vornehmste Pflicht aller Be­hörden ist es, das deutsche Sprachgut vorbildlich zu betreuen und sich in dem amtlichen Schriftverkehr, den Gesetzen, Ver­ordnungen und Erlassen klar, schlicht und treffend auszu­drücken. Auf die Bestimmungen der Dienstordnung der Staatsbehörden vom 19. Juli 1928 über die Amtssprache und amtliche Schreibweise sowie über die Ausarbeitung der Ge­setze, Verordnungen und dergl. wird erneut Hingewielen. Eine klare und ver st kindliche Ausdrucksweile, frei von unnötigen Fremdwörtern, wird auch das Gefühl innerer Verbundenheit zwischen Volk und Be­hörden stärken und vertiefen. Neben den Behörden werden auch alle anderen Berufsstände und die einzelnen Volks­genossen aufgerufen, die deutsche Sprache zu pflegen und volksfremde Redensarten zu bekämpfen. In allen sprach­lichen Anliegen ist die Sprachberatungsstelle des Deutschen Sprachvereins (Oberstudiendirektor Ostertag in Stuttgart- Degerloch) zu Auskunft und Rat bereit.

Der Mrkschafksminister in Balingen. In einer Ver­sammlung am 2. November sprach Wirtschaftsminister Prof. Dr. Lehnich über die Bedeutung des 12. November.

Norwegischer Konsul. Dem zum Königlich Norwegischen Wahlkonsul in Stuttgart ernannten Herrn Gottlieb Digele ist mit Zustimmung der Württ. Staatsregierung im Na­men des Reichs das Exequatur erteilt worden.

Deutsche Stenographenschaft. Im Hindenburgbau fand am Sonntag unter Vorsitz von Gauleiter Heinzelmann- Jebenhausen bei Göppingen die erste Vertreterversammlung der geeinigten württ.-hohenz. Stenographenvereine statt. Nach Berufung der besonderen Mitarbeiter im Führerrat wurde die Einteilung des Gaus in sechs Kreise, die Fest­setzung des Gaubeitrags und die Beratung über den ge­meinsamen Bezug der Vereinszeitschriften vorgenommen.

25 Jahre städtische Schul-Zahnpflege. In diesen Tagen sind 25 Jahre verflossen, daß die Stadt Stuttgart die Schul- Zahnpflege in ihre Gesundheitsfürsorge eingereiht hat. Seit Bestehen der Klinik wurden insgesamt 260 000 Schulkinder untersucht und beraten. Die Hundertzahl der erkrankten Ge­bisse, die 1908 über 90 betrug, ist heute auf 28 gesunken. An der Klinik sind vier Zahnärzte tätig.

ep. Jahresfeier der Württ. Bibelanstalt. In der Stifts­kirche zu Stuttgart beging am Reformationssonntag die Württ. Bibelanstalt ihre Jahresfeier mit einer zahlreich versammelten Gemeinde. Nach feierlichem Orgelspiel und einem Chorgesang, den die Zöglinge der Blindenanstalt mit ganzer Anteilnahme vortrugen, hielt Landesbischof v. K ü hl e w e i n - Karlsruhe die Festpredigt. Prälat V. Groß gab den Jahresbericht. Landesbischof v. Wurm hielt vom Altar der Kirche aus eine kurze Ansprache. Nach dem Schlußgebet, das der Landesbischof sprach, und nach einem Gemeindegesang schloß die Feier mit einer Orgel­fuge von Phil. Em. Bach.

Die württ. Gaswerke. Am 2. November fand im Rat­haus in Stuttgart die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbands württ. Gaswerke e. V. statt. Den Ge­schäftsbericht erstattete der Geschäftsführer des Verbands, Baurat Baußer. Der Gasverbrauch in Württemberg mit rund 136 Millionen Kubikmeter hat sich auch im vergange­nen Jahr als ziemlich krisenfest erwiesen. Die Einrichtungen des Landesverbands seien noch nie so stark in Anspruch ge­nommen worden wie im Berichtsjahr. Der Landesverband erachtete es als selbstverständlich, auch seine Organisation auf das Führerprinzip umzustellen. Die hieraus sich ergebenden Satzungsänderungen wurden von der Mitgliederversamm­lung gutgeheißen. Der bisherige Vorsitzende, Direktor Dr. Nübling wurde zum Führer des Verbandes und der bisherige stellv. Vorsitzende, Bürgermeister Lamparter- Lauffen zum Stellvertreter gewählt.

Volksabstimmung undDeutsche Bühne". Der Führer des ReichsverbandsDeutsche Bühne", Dr. Walter S t a n g, hat in einer Verfügung an alle Landesgeschüftsführer, Ortsgruppen und Stützpunkte der Deutschen Bühne angeordnet, daß in der Woche vom S. bis zum 11. November 1933 vor Beginn jeder Vorstellung der Deutschen Bühne und jeder sonstigen Veranstaltung kurz auf die Bedeutung der Volksabstimmung und der Reichstags- wähl am 12. November 1933 hingewiesen wird.

Kaltental bei Stuttgart, 6. Nov. Hitlerjugendführer vom Auto überfahren. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Samstag abend an der Reutte beim Ausgang nach der Stutt­garter Straße. Aus der Siedlung kommend, bog die Hitlerjugend unter Vorantritt des Spielmannszugs in die Stuttgarter Straße ein, als unmittelbar in voller Geschwindigkeit zwei Autos die Straße passierten. Während der erste Wagen den Zug rechtzeitig bemerkte und seine Fahrgeschwindigkeit verminderte, wurde der Führer der Hitlerjugend vom zweiten Wagen erfaßt und etwa 15 Meter weit mitgeschleift. Mit einer Gehirnerschütterung und schweren äußeren Verletzungen wurde er in das Marienhospiial eingeliefert.

Aus dem Lande

Ludwigsburg, 6. Nov. Schwerer Kraftwage n- Unfall. Samstag früh fuhr ein aus Stuttgart kommender Marbacher Personenwagen auf die gut beleuchtete Ab­schrankung in der Vorderen Schloßstraße, an der gegen­wärtig Pslasternrbeiten ausgeführt werden. Der Fahrer, esn

28 J.'a. verh. Architekt, ist nicht verletzt, daWgest erlitt seist Mitfahrer, ein lediger Architekt aus Hochdorf OA. Waib­lingen schwere Verletzungen am Kopf und einen Schädel­bruch, so daß an seinem Aufkommen gezweiselt wird. Nach Zeugenaussagen soll der Lenker mit großer Geschwindigkeit die abschüssige Straße heruntergefahren sein und sich dabei mit seinem Begleiter unterhalten haben. Nach dem Zu­sammenstoß ist er noch etwa 800 bis 1000 Meter weiter­gefahren.

hülbronn. 6. Nov. Aufruf der Handelskam mer Heilbronn. Die Handelskammer Heilbronn for­dert in einem Aufruf alle Firmen auf, in diesem Wahlkampf um Deutschlands Ehre mittätig zu sein, und bittet sie, min­destens zweimal bis zum Wahltag alle wahlberechtigten Ar­beitnehmer im Betrieb durch kurze Vorträge über die Be­deutung des Wahltags aufzuklären und jeden einzelnen zur Stimmabgabe für die Regierung Hitler nachdrücklich auf­fordern.

Großaspach OA. Backnang, 6. November. Stiefsohn er­schießt den Stiefvater. Am Samstag abend kam der mit Zuchthaus vorbestrafte Zimmermann K. Maurer, ein im Ort ob seines streitsüchtigen Wesens wenig beliebter Mensch, in nicht mehr nüchternem Zustand nach Hause. Im Zimmer saßen der Stiefsohn und die Mutter am Tisch und machten ein Spiel. In üblicher Weise fing der Bater mit dem 21jährigen jungen Mann einen Streit an. Um weiteren Beleidigungen aus dem Weg zu gehen, ging der Sohn zu Bett. Als der Vater sich aber nicht mäßigte, gebot ihm der Sohn aus der Kammer heraus Ruhe. Hieraus drang Maurer in das Schlafzimmer ein. Dort hielt ihm der Sohn den Revolver vor die Brust mit dem Gebot, keinen Schritt weiter zu machen. Als der Vater aber zum Angriff über­ging, streckte ihn der Sohn mit 3 Schüssen nieder. Der Schwerverletzte wurde sofort ins Bezirkskrankenhaus nach Back­nang gebracht, wo er verschied.

AdelmannsseldLn OA. Aalen, 6. Nov. Tödlich ab - ge stürzt. Nachmittags war der verheiratete 49 I. a. Landwirt und Baumwart Philipp Majer mit Dreschen und sonstigen Arbeiten in seiner Scheuer beschäftigt. Beim Auf­legen von Stroh stürzte er etwa fünf Meter tief auf die Tenne herunter. Mit schweren Verletzungen mußte er ins Krankenhaus nach Ellwangen übergeführt werden, wo Majer starb.

Tübingen. 6. Nov. Ernennung. Prof. Dr. Schö­ten s a ck ist zum Mitglied der Akademie für deutsches Recht ernannt worden.

Tübingen. 6. Nov. Vor der Fertigstellung der neuen chirurgischen Klinik. Finanzminister Dr. Dehlinger besuchte vor wenigen Tagen zusammen mit Präsident Kuhn und Oberbaurat Daiber von der Bau­abteilung des-Finanzministeriums die Universität Tübingen, um-den Neubau der chirurgischen Klinik zu besichtigen. Der Finanzminister stellte jede Förderung durch das Finanz­ministerium in Aussicht. Es ist daher mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Klinik für das nächste Jahr zu rechnen.

Bondorf OA. Herrenberg, 6. Nov. Tödlicher Un­fall. Hier stürzte das einzige Söhnchen Wilhelm des W. Platz in einem unbewachten Augenblick in der Scheuer eines Nachbarn vom Heubarn auf die Tenne. Das Kind wurde nach Tübingen verbracht, starb aber dort an den erlittenen Verletzungen.

Neuenbürg, 6. Nov. Kommerzienrat Artur Schmidt gestorben. Am Sonntag ist hier in seiner Vaterstadt Kommerzienrat Artur Schmidt, Inhaber der weltbekannten Sensenfabrik Haueisen und Sohn, im Alter von 62 Jahren an einem Schlaganfall gestorben.

Göppingen. 6. Nov. Kundgebung für Deutsch­lands Ehre und Gleichberechtigung. In den bis auf den letzten Platz besetzten Räumen desStadt­gartens" sprach Samstag abend Ministerpräsident Prof. Mergenthaler über die Bedeutung der Wahl am 12. November.

Plochingen, 6. Nov. Winterhilfe. Die Vertreter des Bezirksverbands Baden-Württemberg der deutschen Färbereien und chemischen Waschanstalten statteten im An­schluß an ihre Stuttgarter Tagung dem Bezirksleiter der DAF. Südwest, Pg. Fritz Plattner, im Krankenhaus zu Plochingen einen Besuch ab und übergaben ihm einen Be­trag von 300 RM. als Spende für das Winterhilfswerk.

Schemmerberg OA. Biberach, 6. Nov. Einbruch. Am Freitag früh brachen zwei Stromer, ein alter und ein junger, in ein Gemischtwarengeschäft ein. Es gelang, den Jungen noch zu erwischen. Nachdem er tüchtig verprügelt worden war, wurde er in das Ortsgefängnis eingeliefert. Kurze Zeit darauf muß er jedoch von seinem älteren Kum­panen wieder daraus befreit worden sein, indem dieser mit einer Axt den Kreuzstock aushob. Gemeinsam suchten beide das Weite.

Saulgau. 6, Nov. Todesfall. Sonntag nachmittag starb nach längerem Leiden Dr. med. Hans Seitz im Al­ter von 48 Jahren. 2)4 Jahre stand er im Krieg als Ba­taillonsarzt im Feld.

Wangen i. A., 6. Nov. Besuch des Reichs st att- halters. Reichsstatthalter . M u r r hat während seines Aufenthalts in Wangen die Staat!. Milchw. Lehr- und Forschungsanstalt, ferner die großen Werkanlagen der Baumwoll-Spinnerei und Weberei und der Ausrüstungs- anstalt der Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg besucht. In das neu angelegteGoldene Buch" der Stadt Wangen i. A. hat sich der Reichsstatthalter als erster eingetragen.

Hechingen, 6. Nov. Neuer Schulrat. Die Ver­waltung des Schulaufsichtskreises Hechingen ist vom preußi­schen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung mit Wirkung vom 1. November 1933 ab dem Schulrat Jo­seph Bader in Allenstein zunächst vertretungsweise über­tragen worden. Dr. Miller, der im Jahr 1921 als Nach­folger von Dr. Rech nach Hechingen kam und bis zum Früh­jahr 1933 Schulrat im Kreis Hechingen war, ist vor eini­gen Tagen nach Stuttgart verzogen.

Lokales.

Wildbad. den 7. November 1933.

Ballonaufstiege zu meteorologischen Forschungen. Die nächsten unbemannten Ballonaufstiege zu meteorologischen Forschungen finden am 8. und 9. November, sowie am 13. und 14. Dezember d. I. statt. Die Finder werden ge­beten, die Ballone und das Gerät nach der daran befind­lichen Anleitung zu behandeln. In Zweifelsfällen wende man sich an die nächste Ortspolizeibehörde oder an die zu­ständige Landeswetterwarte (für Württemberg nach Stutt­gart. Büchsenstr, Sh, 3. Stock. Fernruf 239 77). Zur Ver­

meidung von unnötigen Anfragen sei bemerkt, daß kür wissenschaftlichen Ballone aus Gummi (nicht aus Papier!) bestehen und mindestens einige hundert Gramm wiegen.

_ Erhaltet die alten heimatzeikungeni

^im Sinne der nationalsozialistischen Erhebung not­wendig gewordene Umgestaltung Ser Presse hat leider mehr­fach zu Härten geführt, die wohl nicht beabsichtigt waren und im Interesse der Wirtschaft bald beseitig oder gemildert wer­den sollten. Handwerk, Gewerbe und Einzelhandel sind gleich der Bevölkerung der in Frage kommenden Orte und Bezirke seit langem mit ihrer Heimatzeitung eng verbunden und fin­den in dieser verständnisvolle, wirksame Vertretung ihrer Interessen.

Daß diese bei Vereinigung mehrerer Bezirke, oder klei­nerer und größerer Plätze, in einer NS-Zeitung naturge­mäß nicht mit dem gleichen Nachdruck individuell gewahrt werden kann, daß die Geschäftswelt der wirtschaftlich schwä­cheren Plätze oder Bezirke dabei leicht ins Hintertreffen ! kommt, ist verständlich. Wenn sich die Geschäftswelt einer : solchen vom Führer sicher nicht gewollten Entwicklung wider- j setzt und das Weiterbestehen ihrer altbewährten, nnabhün- j gigen Heimatblätter mit Amtsblattcharakter verlangt, sofern diese sich in das Gefüge des nationalsozialistisch.m Staates einzufügen und am Wiederaufbau mitzuwirken w.ssen, so darf dieser Forderung regierungsseitig wohl enrjprochen werden. Die Zurückdrängung der alten Heimatblätter, ihre Aufsaugung oder Beseitigung wäre zweifellos em wirt­schaftspolitischer Fehler, der sich über kurz oder lang nach­teilig auswirken müßte.

Abgesehen davon, daß die Brotlosmachung zahlreicher treubewährter Arbeitskräfte durch Stillegung oder Ein­schränkung von Heimatblattverlägen keinesfalls mit den Forderungen der Arbeitsbeschaffung vereinbar sein dürften, wird auch die Geschäftswelt bei einer derartigen gewaltsa­men Neuordnung des Pressewesens mit ihren Werbungen bei der heimischen Bevölkerung nicht mehr auf ihre Rech­nung kommen. Wenn ihre Empfehlungen mit denen größe­rer Nachbarstädte in einem Anzeigenteil oder Blatt vereinigt erscheinen, werden sie meist ihre Wirkung verfehlen, und ihre Besteller unschuldigerweise wirtschaftlich in Nachteil bringen.

Die Forderung nach Gleichberechtgung, nach Beibehal­tung oder Wiederverleihung des Amtsblattcharakters, nach unbehinderter Werbe- und Ausbaumöglichkeit, nach Aus­schaltung übermächtiger Konkurrenz ist also wirtschaftlich ebenso berechtigt wie die des Einzelhandels nach Beseitigung von Auswüchsen des Hausierhandels, von Einheitspreis- und Versandgeschäften, oder wie politisch der Deutschlands nach Gleichberechtigung im Völkerbund. Das gute Alte muß geschont werden und erhalten bleiben, wenn die Neugestal­tung des Pressewesens nicht zum Gegenteil dessen führen soll, was sie erstrebt, nicht bloß bei der Fachpresse, sondern gleicherweise auch bei der Tagespresse! K. L

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geben heute Mittwoch, 8. November um 14 Uhr

um 17 Uhr

Kleine Nachrichten aus aller Mell

Der zweite Einkopfgerichlsonntag in Berlin hat, wie eine Zählung der bis 21 Uhr eingegangenen Beträge ergab, rund 350 000 RM. erbracht. Das bedeutet gegenüber dem ersten Eintopfgerichtsonntag im Oktober nahezu eine Verdreifachung.

170 Stundenkilometer mit Schnelllriebwagen. Bei einer Versuchsfahrt am Sonntag, den 5. November, mit dem Schnelltriebwagen von Berlin nach Nordhausen und zurück konnten die Geschwindigkeiten in Krümmungen um 20 bis 30 v. H. über das jetzige Maß hinaus gesteigert werden. Auf gerader Strecke und in Krümmungen mit sehr großein Halbmesser wurde die Geschwindigkeit von 170 Kilometern je Stunde erreicht. Die Strecke Nordhausen Berlin wurde in 2i4 Stunden durchfahren. Die Fahrzeit des schnellsten Zugs beträgt zur Zeit 4 Stunden.

Hinrichtung. In Münster (Wests.) ist am Samstag d-r Elektrotechniker Beisemann, der das Landwirt sehe paar Sud- hoff in Nordick ermordet hatte, hingerichtet worden.

Turbinenexplosion im Großkraftwerk Stettin. Am Sonn­tag nachmittag explodierte im Großkraftwerk Stettin, das die Ind ustri e w erke Stettin, den Hafen, die Straßenbahn und mehrere Landkreise Pommerns mit Strom versorgt, bei einer sogenannten Schnellschlußprobe die größte Turbine, eine 23 000 Kilowatt-Turbine. Die Maschine wurde voll­ständig zerstört. Die anderen im Maschinenhaus stehenden Maschinen blieben bis auf eine unversehrt, so daß eine Be­triebsstörung nicht eintritt, obwohl auch ganz erhebliche Gr- bäudeschäden mit ausgetreten sind. Bei dem Unglück wurde ein Monteur und ein Obermaschinist von umherstiegenden Eisenteilen getroffen und schwer verletzt. Bei einem von ihnen besteht Lebensgefahr. Der durch die Explosion, bei der mehrere viele Tonnen wiegende Maschinenstücke drwch die Luft flogen, entstandene Sachschaden ist außerordentlich groß.

Grohfeuer in einer Kopenhagen« Kirche. Am Sonntag 1.30 Uhr früh ist die Kopenhagen« St. Johannisknche durch ein Großfeuer teilweise zerstört worden. Der Brand brach im Holzwerk der Kirche aus. Kurz darauf stand der 65 Meter hohe Turm wie eine riesige Fackel in Flammen. Der obere Teil des Tunns konnte nicht gerettet werden, da die Leitern der Feuerwehr zu kurz waren und der Wasser­druck für die große Höhe nicht ausreichte. Das Kirchenschiff hat nicht gelitten, doch ist durch die Wajsermengen Schaden angerichtet worden. Die Brandursache ist vermutlich in einem Kurzschluß zu suchen.

115 Häuser eingeäschert. Nach einer Meldung aus An­kara (Türkei) wurde das Dorf. Civicli in der Nähe von Adalia durch eine Feuersbrunft zerstört. 115 von 150 Häu­sern wurden ein Raub der Flammen. 500 Personen sind obdachlos.

Flugzeugabsturz. Ueber Redbank (New Jersey) stürzte ein Presseflugzeug ab und durchschlug das Dach eines Hau­ses. Der Benzintank explodierte und setzte das Haus in Brand. Der Flieger und der Pressephotograph waren 'n- fort tot. 5 Hausbewohner verbrannlen. Ein zweites, d-.e ttnfallstelle umfliegendes Presseflugzeug flog gegen einen Bo um und stürzte gleichfalls ab. Die dre i Insassen, zwei Hlieger und ein Berichterstatter, wurden schwer verletzt.