möchte Ich Ihnen zum Trost sagen, wäre sowieso verhaftet wor­den, gerade wie alle anderen kommunistischen Führer, deren ich habhaft werden konnte. Ich weiß geradezu hellseherisch, daß die Kommunisten den Reichstag angezündet haben. Der Verdacht war für mich ausreichend, um sofort die Verhaftung von Torgler und Koenen anzuordnen.

Es wurde sofort die ganze Untersuchung in dieser Richtung ausgedehnt. Wir setzten den ganzen Polizei- und Staatsapparat ein. Weil er nicht ausreichte, setzte ich selbstverständlich auch SA, und SS, ein. Ohne den dankenswerten Einsatz der SA. wäre der kolossale Erfolg dieser Rächt, in der 4500 kommunistische Führer hinter Schloß und Riegel gebracht werden mußten, nicht denkbar gewesen. Mir wurde Vollmacht gegeben, alle notwendigen An­ordnungen zu treffen. Am nächsten Vormittag fand eine Kabinetts­sitzung statt, in der ich Vortrag hielt.

Erwähnen möchte ich so schloß der Ministerpräsident Göring seine zweistündigen Ausführungen, daß ich persönlich keinen Zweifel habe und nicht in meiner Auffassung zu erschüttern bin, daß der Reichstag von mehreren Leuten angesleckt worden ist.

Dimikroff abgeführt

Dimikrosf wurde nach einer Reihe von Fragen, die zum großen Teil unsachlich und mit höhnischen Bemerkungen verknüpft waren, nach scharfen erregten Antworten des Ministerpräsidenten Göring abgeführt, nachdem mehrfache Ermahnungen des Vorsitzenden, nur sachliche Fragen zu stellen, keinen Erfolg gehabt halten.

Was Kill Smüllt?

Die Regierungserklärung des Kabinetts Sarraut ist kein Manifest, dem man einen Ueberfluh an neuen Ideen vor­werfen könnte. Bezüglich der Steuerfragen vertritt die neue Regierungdieselben Ansichten wie die vorige". Erwähnt werden Einsparungen, die vorgenommen werden müßten, und die Unterbindung von Mißbräuchen, Es wird sich sehr bald zeigen, ob das Kabinett auf eine Unterstützung durch die Sozialisten rechnet, oder ob es sich von der Mitte und der gemäßigten Rechten Hilfe erhofft.

Die Regierungserklärung versichert, daß derGeist der Solidarität und der internationalen Zusammenarbeit" weiterhin gewahrt werden solle. Zur näheren Erläuterung dieses Programmpunktes werden den befreundeten Mächten und denjenigen Nationen, die man für Freunde ansieht, lebhafte Liebenswürdigkeiten gesagt. Das französische Ka­binett will sich nicht von Genf und Locarno abwenden und rechnet dabei auf die Zustimmung Amerikas, Englands und Italiens, das mit besonderer Anerkennung bedacht wird.

An Deutschland appelliert Frankreich nicht. Da nicht an­zunehmen ist, daß der Ministerpräsident vergessen Hat, das Reich zu erwähnen, so muß die Frage gestellt werden, ob nach der Ansicht des französischen Kabinetts Deutschland nicht zu den Nationen gehört, die den Frieden und die Ver­ständigung erstreben. Hält Sarraut Deutschland für isoliert in der Welt, oder will er es isolieren? Das neue Kabinett wird nicht darum herumkommen, sich etwas deutlicher dar­über zu äußern, welche Politik es Deutschland gegenüber eigentlich zu treiben gedenkt.

Die Kammer hat dem Kabinett Sarraut mit nur 320 gegen 32 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. Der größte Teil der Rechten, ein Teil der Mitte und die meisten So­zialisten enthielten sich der Stimme.

Eingliederung in die Rechtsfront

Berlin. 5. Nov. Der Reichsleiter der Rechtsabteilung der NSDAP. Dr. Frank, hat verfügt, daß sämtliche Fach­vereine und Fachverbände sowie Einzelangehörige der nach­stehend verzeichneten Benife durch den Bund nationalsozia­listischer deutscher Juristen erfaßt und in die deutsche Ein- heilsfront eingegliedert werden:

1, Volkswirte: a) Geschäftsführer, Referenten und wis­senschaftliche Hilfsarbeiter der Industrie- und Handels­kammern, der Handwerks- und Gewerbekammern, sowie der Reichsspitzen dieser Körperschaften, die Geschäftsführer und Referenten der Innungsausschüsse: b) Geschäftsführer, Referenten und wissenschaftliche Hilfsarbeiter von Verbün­den der Industrie, des Handels, des Handwerks, des Ge­werbes, sowie der Reichs- und Landesspitzen dieser Ver­

bände (u, a. Reichsstand der deutschen Industrie, Reichs­stand des Handels, Reichsstand des Handwerks).

2. Mrtschafkstreuhander. a) Oeffentliche bestellte Wirt­schaftsprüfer. b) Beeidigte Bücherrevisoren, Diplombücher­revisoren. c) Von den Landesfinanzämtern zugelassene Steuerberater, Diplomsteuersachoerständige, ci) Sonstige Wirtfchaststreuhänder, deren Tätigkeit vollberuflich im Re- visions- und Treuhandwefen liegt.

Meldungen der Fachvereine und Fachverbünde sind an die Reichsgeschäftsstelle des Bunds nationalsozialistischer deutscher Juristen Berlin, Meldungen der Einzelangehörigen der vorgenannten Berufe an die Gaudienststellen des Bunds zu richten.

Dink an Abessinien

r. 5. Nov. Auf die Veröffentlichung über die Aus-

b^unst der Japaner in Abessinien schreibt Kolonialminister Lessona in derTribuna , m Abessinien herrschen Einflüsse die schon früher die italienische Arbeit erschwert haben' Abefstmen werde sich entschließen müssen, sie zu beseitigen' denn das Italien des elften Jahres der faszistischen Herr- schuft dulde keine Hintergedanken und gewundene Zwei- deutlgkeiten. Anstatt lange Umwege nach Ländern (Japans zu machen, die völlig außerhalb des Spiels der afrikanischen Interessen stehen, solle Abessinien die Hauptstraße ein- schlagen, und diese führe nach Rom, Abessinien ist aber allerdings noch keine italienische Kolonie.

Aufhebung der Münchener Nunziatur

Berlin, 5, Nov. Wie verlautet, sind für das päpstliche Konsistorium Mitte Dezember größere Veränderungen in der päpstlichen Diplomatie vorgesehen. So soll die Münch­ner Nunziatur aufgehoben und der dortige Nunzius Torre- grossa zum Kardinal ernannt werden. Der Heilige Stuhl ist dann nur noch am Sitz der Reichsregierung amtlich ver­treten. Kardinal Schulte- Köln, der zurzeit in Rom weilt, führt dort Besprechungen über die Ausführung des Reichs­konkordats.

Neuwahlen in Italien?

Rom, 5. Nov. Wie verlautet, wird die Abgeordneten­kammer zum 11. Dezember einberufen werden. Auf der Tagesordnung sollen folgende Punkte stehen: 1. Haushalt- plan: 2. politische Wahlreform: 3. Auflösung der Kammer; 4. Neuwahlen. Nur Mitglieder der laizistischen Syn­dikate sollen gewählt werden, voraussichtlich wird aber da­neben der Nationalrat der Korporationen als selbständige Einrichtung bestehen bleiben.

Japanische Truppenbewegungen

Peking, 5. Nov. Von der mandschurischen Grenze wer­den bedeutende japanische Truppenbewegungen gemeldet. Die Japaner haben das ganze Gebiet diesseits der Großen Mauer und 141 Durchgangsplätze der Mauer geräumt. Die Truppen werden in Richtung auf Charbin zusammengezo­gen, damit dort bei einer ernsthaften Wendung des Streits um die Ostchinesische Eisenbahn genügend Heereskräfte zur Stelle sind.

Erzherzog Rlax bleibt in Oesterreich

Men, 5. Nov.Die Zeit", das neue Organ der natio­nalständischen Front, teilt heute mit, daß die österreichische Regierung dem Bruder des verstorbenen Kaisers Karl, Erz­herzog Max, eine dauernde Aufenthaltsbewilligung für Oesterreich erteilt habe. Erzherzog Max, der seinerzeit auf die Ansprüche der Habsburger n i ch t verzichtet hatte, durfte bis jetzt nur zeitlich begrenzt und auch dies jedesmal nur nach einem besonderen Ansuchen sich in Wien und Steier­mark aufhalten.

Deutschfeindlichkeiten in Südafrika

Pretoria. 5. Nov. Der deutsche Konsul hat sich nach einer Reutermeldung beschwerdeführend an die Regierung gewandt, weil jüdische und marxistische Elemente nach einer Versammlung die Geschäftsstelle der deutschen Zeitung Asrikapost" überfielen und erheblichen Schaden anrichteten. Die eigentlichen Buren sind im allgemeinen deutsch­freundlich.

Der Dreiverband

Rom, 5. Nov. Der italienisch-russischen Verbrüderung in Neapel anläßlich des Besuchs der russischen Flotte wird von der Presse große Bedeutung beigelegt, um so mehr, als den Festlichkeiten auch der türkische Botschafter in Rom an­wohnte. Demnächst solle eine italienische Militärabordnung Rußland besuchen. Der neue Dreibund soll den Viermächte­pakt ergänzen. In diesem Zusammenhang warnt eine halb­amtliche Note derGazzetta del Popolo" Bulgarien vor den Freundschaftsbezeigungen Frankreichs und des Kleinen Verbands, die auf nichts anderes als eine Einkapfelung Bul­gariens hinauslaufen, das dann zu einem entwaffneten Schergen des schwerbewaffneten Kleinverbands herabsinken würde

15 000 Kurmärker zum Gauverlretertaa in Berlin

Wuchtiger Appell für den 12. November

Berlin, S. November. Am Sonntag wurde in Berlin ein ge­waltiger Appell der Amtswalter und SA.- und SS.-Führer des Gaues Kurmark abgehalten. 15 000 Männer, Wilhelm Kubes alt­bewährte Mitkämpfer aus den ersten Jahren des harten Kampfes, füllten die große Arena des Sportpalastes bis zum letzten Platz.

Nach Ansprache des Stabschefs Röhm und des Reichssührers der SS., Himmler, nahm Reichsminister Dr. Goebbels zur poli­tischen Lage Stellung. Die Wahl ist, so führte er u. a. aus, eine nationale Demonstration der Ehre und Gleichberechtigung. Das ganze Volk bekennt sich zur Politik der Ehre und des Friedens. Damit glauben wir, die Wegbahner eines neuen Zustandes in Europa zu sein. Damit übernimmt die nationalsozialistische Be­wegung zum erstenmal eine große außenpolitische Mission. Wir müssen uns selber treu sein. Vor allem aber müssen wir eins Tugend Hochhalten: die Zähigkeit, die Unverdrossenheit und den unbeugsamen Mut. Die Rede des Ministers wurde mit stürmischem Beifall und anhaltenden Heilrufen ausgenommen. Als letzter Red­ner sprach Gauleiter Oberpräsident Kube.

Der Führer in Elbing

Elbing, S. Nov. Hunderttausende waren aus ganz Ostpreußen und aus Danzig herbeigeeilt, um den Führer zu sehen und spre­chen zu hören, der in diesem Wahlkampf in Ostpreußen nur ln Elbing sprechen wird. In Elbing stand die Komnick-Halle zur Verfügung. Ein jubelndes Heil durchbrauste die Halle, als der Führer erschien. Oberpräsident Koch sprach kurze Einführungs­worte. Dann nahm der Kanzler selbst das Wart zu seiner mit nicht endenwollendem Beifall aufgenommenen Wahlrede.

Württemberg

Landeclreffen Süd-West Baden-Württem­berg der NSKK.

Stuttgart, 5. Nov. Seit Samstag nachmittag knatterten Motor­räder und Kraftwagen aus allen Teilen Badens und Württembergs Stuttgart zu. Die Kraftfahrer und namentlich die NSKK. fand sich unter dem an den Wagen in großen Plakaten prangenden Wahl­spruch:Am 12. November für Adolf Hitler mit ,Ja"stWir wollen kein Volk minderen Rechts sein":Mit Hitler gegen den Rüstungswahnsinn der Welt und für Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung" zu dem großen Landestreffen in Stuttgart zu­sammen. 6000 Radfahrer kamen; 3500 Fahrzeuge nahmen in mustergültiger Anfahrt auf dem Wasen Aufstellung. Sie zeigten den deutschen willen zum Frieden und zur Ehre. Die Einwohner der Landeshauptstadt überboten sich im Angebot von Gastunterkünften.

Der Samstagabend sah die Kraftfahrer der NSKK- in den überfüllten Sälen der Silberburg, des Dinkelacker-Saalbaus und bei Rösch, wo bei Ansprachen unter Hinweis auf den Wahlspruch des 12. November und bei Musik der kameradschaftliche volksver­bundene Geist der Volkseinheit einen hohen Ausdruck fand. Am Sonntag früh traten die Kraftfahrer bereits 7.30 Uhr bei den Fahr­zeugen auf dem Wasen an und marschierten dann zur Festwiese des Wasens. Um 9 Uhr hatte der Bereich Württemberg unter Bereichführer Meckert 1 und der Badens unter Bereichsührer M o s er Aufstellung genommen. Als Vertreter der Industrie waren die beiden Direktoren der Daimler-Benz-AG., Dr. Kissel und Dr. Hoppe, anwesend. Die Musik stellten die SA-Kapelle Standarte 119, die Werkkapelle der NSKK. des Daimler-Benz-Werks Sindel- lingen und die NSKK.-Kapelle in Karlsruhe. Unter den Gästen be­händ sich auch Rennfahrer Kappler, Gernsbach, der Mercedes- Werke.

Oberführer Dr. Sommer begrüßte die Kraftfahrer. Die NSKK. sei aus Baden und Württemberg gekommen, um zu zeigen, daß sie sich in den Dienst der großen Sache der Nation und der Volksabstimmung am 12. November mit Hitler für Ehre und Freiheit stelle. Wir haben zu wählen, um ein Volk freizumachen. Oberführer von Iagow führte aus, daß er sich freue über die Haltung und Ordnung der Kraftfahrer. Mk dem Linstehea für Adolf Hitler sei der Aufstieg Deutschlands gewährleistet. Wir wol­len nichts anderes, als mit dem Führer der Zukunft des deutschen

Kampf um Rosenburg

Roman aus Oberschlesien von Johannes Holl st ein.

1. Fsrtsetzung. Nachdruck verboten.

Willfried sah vor «sich hin.

Also gut, Vater! Du übergibst mir die Verwaltung von Rosenburg mit allen Vollmachten."

--Da!"

Meine Aufgabe soll darin bestehen, aus dem Rittergut ein Ertragsgut zu machen?"

Ja!"

Und wenn ich die Aufgabe löse . . .?

Kamerlingk reichte ihm die Hand.

Dann will ich vergessen, daß du über zweihundert Mille in drei Jahren verschleudert hast."

Abgemacht, Vater!"

Vater und Sohn reichten sich die Hand. Ein Bund war geschlossen.

ZweitesKapitel.

Willfried hatte mit seinem Auto Berlin verlassen und war, mit allen Vollmachten ausgerüstet, nach Oberschlesien gefahren.

Am Abend kam er in Brodowitz, unweit der Grenze, an.

Er war müde und beschloß, in dem Orte zu übernachten.

Vor dem Gasthause hielt er, brachte seinen Wagen in einer Scheune unter und begab sich in die Gaststube.

Er grüßte. Die Karten spielenden Bauern dankten und sahen ihn neugierig an.

Willfried nahm an einem Tische Platz. Der Wirt kam und fragte nach seinen Wünschen.

Ja, es ginge. Ein Zimmer stehe zur Verfügung. Und ein warmes Abendessen mache auch keine Schwierigkeiten, wenn Willfried mit einem Eiergericht zufrieden sei.

Willfried war es und der Wirt, ein älterer ruhiger Mann, tappte nach der Küche, um seine Bestellung weiter­zuleiten.

Willfried sah sich im Raume um.

Sein Auge blieb am ersten Tisch rechts von der Tür, an dem sogenanntenHandwerksburschentisch" haften.

Dort sah ein Mann, einKunde", mit abgerissenen Sachen, ein großer breitschultriger Mann in den Vierzigern, oder gar noch älter.

Das Gesicht interressierte Willfried.

Es war nicht ein gleichgültiges, abgestumpftes Antlitz, das waren keine Augen eines Alkoholikers, das sah er auf den ersten Blick.

Der Mann, derKunde", der dort saß, war anders zu werten.

Willfried hatte das Gefühl, daß dort ein Mensch saß, der bitter an seinem Schicksal trug, ein Mensch, der litt.

Als sich seine Augen plötzlich mit den Augen des Ein­samen begegneten, da fühlte er, daß es so war.

Es war ein herbes, männliches Antlitz, das von einem dichten Vollbart umrahmt war. Das Antlitz erzählte von besseren Tagen, von Unglück, das übxr den Mann herein­gebrochen war.

Am liebsten hätte sich Willfried neben ihn gesetzt und mit ihm^esprochen.

Der Wirt brachte das Essen und Willfried ließ es sich schmecken. Er war sehr hungrig nach der langen Fahrt.

Die Bauern beendeten das Spiel, bezahlten und gingen, so daß Willfried und derKunde" die einzigen Gäste im Raume waren.

Der Wirt sagte plötzlich zu dem Manns:

Du mußt schlafen gehen!"

Nach neun Uhr braucht der Wirt einen Kunden nicht mehr in der Gaststube zu dulden.

Der Mann nickte und sagte ruhig:Gleich, Herr Wirr, laßt mich mein Glas Bier in Ruhe austrinken."

Doch der Wirt wollte nicht. Glaubte er etwa, daß Will­fried die Gegenwart des Kunden nicht passe?

Scher dich auf den Boden! Schlaf, du weißt . . . nach 9 Uhr darf ich keinen von euch mehr hier unten dulden."

Ruhig entgegnete der Kunde:

Ich weiß es, Herr Wirt. Aber ... ich sitz anständig an meinem Platz und belästige niemanden von Euren Gästen."

Das ist gleich! Mach rasch!"

Da warf sich Willfried ins Mittel.

Seien Sie doch nicht so hart, Her Wirt!" sagte er ruhig.Der Mann ist doch anständig und Sie haben doch keinen Grund, wenn er seine Zeche ehrlich bezahlt, ihn so zu behandeln. Keiner von uns weiß, ob ihn einmal das Unglück auf denselben Weg treibt."

Da trafen ihn die Augen des Mannes und in dem Blick war eine tiefe Dankbarkeit für das gute Wort.

Der Wirt zog sich verlegen zurück.

Sind Sie weit gewandert?" fragte Willfried zu dem Tische hinüber.

Komm von Glogau, Herr! Such Arbeit, aber ... ich krieg nichts zu schaffen."

Das versteh ich nicht. Die Ernte steht vor der Tür. Da sucht man doch überall Kräfte?"

Der Mann senkte den Kopf und sagte dann leise, ge­preßt:Herr . . . wenn man im . . . Zuchthaus gesessen hat . . . da . . ist es bitter schwer . . wieder ehrliche Ar­beit zu kriegen."

Willfried erschrak.

Eine Weile war Stille.

Doch Willfried wollte nicht feig sein. Er fragte abermals: Mann, wenn ich Sie ansehe ... Sie machen einen an­ständigen Eindruck. Sie hatten Unglück?"

Unglück. . . und Schuld! Dicht liegt alles beisammen, Herr. Kommt mancher in die Schuld und weih es kaum.

Soviel Bitternis und Jammer war in den trostlosen Worten des Mannes, daß mit einem Schlage alle Mensch­lichkeit in Willfried erwachte.

Er erhob sich und setzte sich an den Tisch des Mannes.

Erzählen Sie mir von Ihrem Unglück! Vielleicht kann ich Ihnen helfen, daß Sie wieder schaffen können," sagte er einfach.

Fortsetzung folgt.