Volkes'bienen! Damit werde der Führer zufrieden sein. Der größte Stolz des Kraftfahrers sei, zu wissen: ich tue das, was der Führer von mir verlangt und dafür finde ich seine Anerkennung. Darauf marschierten 6000 württembergische und badische Kraftfahrer in glänzender Straßendisziplin an Oberführer von Jagow vorbeh um darauf in einer glänzenden Wahlpropaganda- fahrt in 3500 Kraftwagen und Motorrädern die Mercedesstraße, die bei den Daimler-Benz-Werken mit den Flaggen des Reichs und des Werks und mit Triumphbögen mit. der Aufschrift: „Die Daimler-Benz AG. grüßt die NSKK. und ihre Führer", geschmückt war, hinabzufahren und dem Heimatort zuzusteuern. Die mustergültige Organisation dieser Zusammenfassung der NSKK., der Besichtigung der Fahrzeuge, des Vorbeimarsches und der Vorbei- sahrt züm Zwecke der Wahlpropaganda für den 12. November lag in den Händen des Bereichführers von Württemberg, die Durchführung beim Bezirk Groß-Stuttgagrt und der Bereitschaft Z Groß-Stuttgart.
Stuttgart. 3. Noo. W i r t s ch a f t s m i n i st er Dr. Lehn ich ist telegraphisch nach Berlin berufen worden. Eine Tuttlinger Wahlkundgebung, in der der Minister sprechen wollte, ist deshalb imschaben worden.
Ehrung. Der Magistrat Cottbus hat beschlossen, zu Ehren des württ. Ministerialdirektors a. D. Prof. Dr. v. O st e r t a g in An- erkennung „seiner Verdienste um das deutsche Volk und die Ge- sunderhaltung von Mensch und Tier" der „Schlachthofstraße" den Namen „Ostertagstraße" zu geben.
Tagung der Aärbermeister. In Stuttgart fand eine gutbesuchte Versammlung des Württ.-Badischen Bezirksvcrbands der deu'schen Färbereien statt. Otto Höchst, Bezirks- und Landesführer, be- richtete über die Hauptversammlung in Berlin. Der Vorsitzende des Reichsfachschaftsvsrbands. Störrlein, berichtete über „Die Organisation des Handwerks und der ständische Aufbau". Anschließend erfolgte die Ehrung der Färberfamilie M e r k l e - Schwendi zu ihrem 300jährigen Geschäftsjubiläum. Der Vorsitzende verlas verschiedene Telegramme zu diesem seltenen Geschäftsjubiläum, und zwar von Adolf Hitler, vom Reichswirtschaftsministerium, vom Württ. Wirtschaftsministerium u. a. Dem Volkskanzler Adolf Hitler wurde in einem Telegramm unverbrüchliche Treue zuge- sichert, ebenso ging ein Telegramm an die Reichsstatthalter Murr und Wagner. ^
ZS 200 Wohnungsänderungen. Die fast vollständige Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft und die Auswirkungen der Wirtschaftslage aus das Leben der Familien und des einzelnen hat zu einem in früheren Jahren in Stuttgart nicht gekannten Wohnungswechsel geführt. Wie der „Schwäbische Merkur" berichtet, läßt das Stuttgarter Adreßbuch für 1934 nicht weniger als 38 200 Umzüge erkennen, dazu kommen noch 13 900 Geschäftsänderungen und 906 Hausbesitzänderungen. Daneben werden aber auch in dem neuen Adreßbuch 1181 neue Häuser verzeichnet, dann 76 neue Straßen, 31 Straßen sind umbenannt worden. Wahrscheinlich sind in diesen Zahlen auch die neuen Stadtteile Feuerbach. Weil im Dorf, Mühlhausen und Zazenhausen mit enthalten.
Regimenksappell ehemaliger 2. Fcldarttlleristen. Di« Kameraden des ehemaligen 1. Pamm. Feldartillerie-Regts. Nr. 2 und ihre Angehörigen werden zu einer am 2. und 3. Dezember dieses Jahres in Stettin stattsindenden Zusammenkunft anläßlich -er 125jährigen Wiederkehr der Gründung dieses alten ruhmreichen Truppenteils aufgerufen. Der letzte Chef des Regiments war der Statthalter von Pommern, Prinz Eitel Friedrich von Preußen.
Die Fahrpreisermäßigung der Reichsbahn für vor- slädtische Kleinsiedler ist im allgemeinen auf 3314 v. H. festgesetzt worden. Bei gemeinschaftlichen Fahrten wird die Ermäßigung auf 40 v. H. erhöht.
Deutsches Rotes kreuz. Der Württembergische Landesverein vom Roten Kreuz hat jetzt seine neuen Räume in der Neckarstraße 42, 2. Stock, bezogen. Durch die Verlegung dieser Räume ist nun die Zentralisierung vom Krankentransport und der Geschäftsräume ermöglicht worden. Neue Anschrift: Deutsches Rotes Kreuz, Landesverein Württemberg, Neckarstraße 4211. Fernsprecher 23 335/23 336 Postscheckkonto 5900.
Ausdehnung der Gewerbeschulpflicht aus das Bäckergewerbe.
Da sich die Bäckerinnung Stuttgart entschlossen hat, ihre Fachschule mit Wirkung vom 1. November 1933 an aufzuheben, ist vom Beginn des kommenden Winterhalbjahres an die Gewerbeschulpflicht auf die jugendlichen Arbeiter, Lehrlinge und Hilfsarbeiter im Bäckergewerbe ausgedehnt worden.
Aus dem Lande
Hohenheim, 4. Nov. Akademisch« Berufung. Ter ProseDr für Landwirtschaftlichen Pflanzenbau und für Pflanzenzucht an der Universität Jena, Dr. rer. techn. Ernst Klapp, der seit 1931 dort als Dozent tätig ist, hat einen Ruf als ordentlicher Professor der Pflanzenbau- und Acker- baulehre an die Landw. Hochschule in Hohenheim erhalten.
Zuffenhausen, 4. Noo. Vom Strom getötet. Auf einer Baustelle hier verunglückte gestern mittag ein 26 I. a. Elektromonteur dadurch, daß er beim Anschließen einer Wasserpumpe an eine elektrische Leitung, die nicht unterbrochen war, vom elektrischen Strom getroffen wurde. Er war sofort tot.
Tübingen, 4. Nov. Württ. Landesgruppe des DeutschenMedizinalvereins. Die Herbstversammlung der Württ. Landesgruppe des Deutschen Medizinalbeamtenvereins findet am Samstag, den 18. November und Sonntag, den 19. November 1933 in Tübingen statt. Es sprechen über die Neuordnung des Deutschen Medizinat- beamtenvereins und über den Entwurf für eine Reichsgesundheitsreform: Dr. med. Zoeppritz, über die Krebsbekämpfung in Württemberg: Prof. Dr. Aug. Mayer, Direktor der Univ.-Frauenklinik Tübingen, über die in letzter Zeit in Württemberg vorgekommenen Jmpsschädigungen: Ministerialrat a. D. Dr. G n a n t, über die Neuorganisation der Tuberkulosenfürsorge im Deutschen Reich: Obermedizinalrat Dr. Kreuser.
Ebingen. 5. Nov. Schwerer Verkehrsunfall. Auf dem Karlsplatz stießen ein Reichspostomnibus und ein Radfahrer zusammen. Der Radfahrer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Balingen, 5. Noo. Diebstahl und Zechprellerei am laufenden Band. Am Mittwoch abend kehrte im Gasthof zur „Linde" ein Wanderbursche ein. der nach reichlicher Zeche verschwand, ohne seine Schuld zu begleichen. Vor der „Linde" stand das Fahrrad eines Gewerkschaftsbeamten, das er entwendete. In Hechingen, seinem nächsten Reiseziel, kehrte er am selben Abend erneut ein, und nachdem er sich von seiner Radpartie erholt und gestärkt hatte, verschwand er auch hier, ohne zu bezahlen, diesmal allerdings nicht auf dem mitgebrachten Fahrrad, sondern auf einem vor der Wirtschaft stehenden Motorrad. Aus Stuttgart wurde in später Nachtstunde noch am selben Tag das Oberamt von dem Auffinden eines herrenlosen Motorrads aus dem Bezirk Balingen verständigt. Die beiden Fahrzeuge konnten unversehrt ihren Besitzern zurückgegeben werden. Ker MH und Zechpreller dagegen ist noch nicht gefaßt. -
Hellbraun, 3. Nov. Heilbronn bekommt ein Schulflugzeug. In einer außerordentlichen Generalversammlung des Württ. Automobilklubs (WAE.), Sektion Hellbronn, wurde beschlossen, der Ortsgruppe des Luftsportoerbandes Heilbronn ein Schulflugzeug zu schenken. Es soll dadurch jungen Fliegern, denen finanzielle Mittel nicht zur Verfügung stehen, die Möglichkeit geboten werden, sich fliegerisch auszubilden.
Hellbraun, 5. Nov. Verschiebung der Braunen Messe. Die für Dezember geplante „Braune Weihnächte Aesse" ist auf das Frühjahr 1934 verschoben. Da es infolge des Anfang Dezember bereits einsetzenden Weihnachtsgeschäfts verschiedenen größeren Firmen nicht möglich ist, Personal für die Ausstell 'g sreizumachen, mußte die Ausstellung in eine stillere Zeit verlegk werden
Böblingen, 5. Nov. Gasversorgung von Stuttgart. Die Gasversorgung der Städte Böblingen und Sindel - singen wird künftig durch die Stadtgemeinde Stuttgart übernommen. Der Vertrag, der aus die Dauer von 30 Jahren- gelten soll, regelt, so berichtet der „Döblinger Bote", neben der Gasversorgung die Uebernahme des Gasrohrnetzes und der alten Gasfabrik durch die Stadt Stuttgart. Für das Gasrohrnetz erhält die Stadtgemeinde Böblingen eine Vergütung von 8S000 RM. Für den Grundbesitz bezahlt die Stadt Stuttgart einen Preis von
37 500 RM Hieran erhalten die beiden Städte je die Hälfte. Der Gaspreis richtet sich nach den jeweils in Stuttgart gültigen Tarifen.
Ulm. 5. Nov. Familienbesuche abgeschafft. Bisher hat man innerhalb eines Kreises von Volksgenossen, der durch Stellung oder sonstige Verhältnisse bestimmt war, sogenannte Familienbesuche gemacht. Dieser Brauch, der nur auf gesellschaftlichen Erwägungen beruhte, ist mit dem Gedanken der Volksgemeinschaft nicht vereinbar, für ihn ist deshalb im Dritten Reich kein Raum. Die Unterzeichneten werden daher mit ihren Frauen keine Höflichkeitsbesuche machen. Sie bitten alle, die es angeht, ihrem Beispiel zu folgen. Oberbürgermeister Foerster. Gaulnspekteur Maier, Bürgermeister Dr. Hengerer. Polizeidirektor Dreher. Landrat Barth. Landgerichtspräsident Rost.
Lindau, S. Nov. Eine ganze Aussteuer zusammengestohlen. Der 21 Jahre alte ledige Hilfsarbeiter Anton Stumpf von Enzisweiler bei Lindau hat das in ihn gesetzte Vertrauen seiner Gutsherrin, der Gutspächterin Mayer auf Schloß Senftenau in Lindau-Aeschach in schnödester Weise mißbraucht, Nachdem er wegen wiederholten Diebstahls entlassen worden war, drang er mit einem Nachschlüssel ln das Schloß ein und stahl sich eine förmliche Aussteuer zusammen. Betten. Läufer, Handtücher, Wäsche aller Art, Küchengeschirr, aber auch Lebensmittel raffte der Dieb an sich. Das Amtsgericht in Lindau verurteilte den Angeklagten, der etwas beschränkt ist, zu vier Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist.
Tuttlingen, 5. Nov. W e i b li ch e s A r b e i t s d i e n st- l a ger. Am Donnerstag wurde hier ein weibliches Arbeitsdienstlager eröffnet.
Göppingen, 5. Nov. Betrüger. Der umberziehend«
38 Jahre alte Friedrich D oft e r wurde vom Amtsgericht zu drei Jahren Gefängnis, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus die Dauer von drei Jahren und zur Tragung -der Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Angeklagte hatte, nachdem er im vorigen Jahr in den Oberämtern Göppingen, Geislingen, Schorndorf und Kirchheim u. Teck bei den Leuten als Korbmacher gearbeitet hatte, dieselben Leute nach einiger Zeit wieder ausgesucht und Geldbeträge von 4—15 Mark erschwindelt.
Ludwigsburg, S. Nov. Sonderzuteilung für Bau- sparer. Die Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot wird anfang nächster Woche den weitaus größten Anteil an dem bereitgestellten Kredit zur Arbeitsbeschaffung ihren Bausparern in Form einer Sonderzuteilung in Höhe von 25 Mill. RM. zur Verfügung stellen. Aus diesem Anlaß findet am 7. November, vormittags, im Verwaltungsgebäude ein Festakt statt, zu dem der Reichsstatthalter Murr und die Staatsregierung sowie eine Reihe führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen sind-
An alle Mühlen!
Alle Mühlen, die Roggen oder Weizen mahlen und schroten, werden auf Grund des Gesetzes über den Zusammenschluß der Mühlen vom 15. 9. 1933 in der „Deutschen Müllerschaft" (DM.)" zusammengeschlossen. Alle Müller werden daher aufgefordert, bei der Bezirksg-eschäftsstells Nr. 2 in Stutgart, Kanzleistraße 35 (bisher Württ.-Hohenz. Müllerbund e. V.) die Antragsformulare (Fragebogen) auf Erteilung der Erlaubnis zum Weiterbetrieb anzufordern, falls ihnen diese nicht bereits zugegangen sind. Jeder Müller ist für die Beschaffung dieser Anträge verantwortlich und hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn er keine Mahlerlaubnis erhält.
Lokales.
Wildbad. den 6. November 1933.
Handwerkerinnungen dürfen keine Hakenkreuzfahnen führen. Auf eine Anfrage bei dem stellvertr. Führer der NSDAP., Rudolf Heß, ist, wie die „R. H. Nachrichten" Mitteilen, nachfolgendes Schreiben emgegangen: „Erst durch Ihr Schreiben vom 11. d. M. wurde dem Stellvertreter des Führers bekannt, daß die handwerklichen Innungen in der letzten Zeit sich Hakenkreuzfahnen als Sturmfahnen zugslegt haben. Der Stellvertreter des Führers verbietet grundsätzlich das Führen von Hakenkre-uzfahnen durch die handwerklichen Innungen, wie ich Ihnen in seinem Auftrag mitzuteilen habe."
Tag der Jugend. Nach einer Mitteilung der Reichs- jugendfü-hrung soll am 19. November ein Tag der Jugend gefeiert werden. Auf allen größeren Plätzen soll ein HJ.» Wappenschild zum Benageln aufgestellt werden.
Flaggen heraus am 12. November!
Um der Bedeutung des Abstimmungstages und der Verbundenheit von Volk und Führung nach außen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, flaggen am 12. November die amtlichen Gebäude im ganzen Reich. Die Reichsregierung fordert das deutsche Volk aus, sich dem Vorgehen der Behörden anzuschliehen.
Meine Nachrichten aus aller Veit
Kolonialehrenhain. Mit dem thüringischen Staat ist ein Vertrag abgeschlossen worden, durch den ein Waldgebiet südlich von Eisenach im Umfang bis zu 5000 Geviertmeter auf die Dauer von 99 Jahren für den geplanten Kolonialehrenhain eingeräumt wird. Die Arbeiten werden im Weg des Freiwilligen Arbeitsdienstes durchgeführt.
ep. Wartin-Luther-Universität. Luther hat. wie bekannt, als Professor an der Wittenberger Universität gelehrt. Um ihrer engen Verbundenheit mit dem Werk Luthers gebührend Rechnung zu tragen, hat Las preußische Staatsministe- xium beschlossen, der mreiOgttzn McherMt HMe-Wten-
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geben heute Montag, 6. November um 14 Uhr
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! um 17 Uhr
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geben morgen Dienstag, 7. November um 14 Uhr
um 17 Uhr *
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berg den Namen „Martin-Luther-Universilät Halle-Wittenberg" zu verleihen.
Internationale Bekämpfung der Krebskrankheit. Auf dein ersten internationalen Kongreß zur wissenschaftlichen und sozialen Bekämpfung der Krebskrankheit wurde die Gründung einer Internationalen Vereinigung gegen die Krebskrankheit beschlossen. In Paris soll binnen kurzem der vorbereitende Ausschuß der neuen Vereinigung zusammentreten.
Schnee im Brockengebiet. Im Brockengebiet trat Freitag starker Schneefall ein. Me durchschnittliche Schneehöhe beträgt etwa 50 Zentimeter. Schneeverwehungen wurden von 6 bis 7 Meter Höhe gemessen.
Schweres Brandunglück. Am Freitag vormittag sind in Waldshut (Baden) Scheuer, Stall und ein Schuppen mit großen Holzvorräten der Sägewerksbesitzer Gebr. Schleith niedergebrannt, das Wohnhaus konnte gerettet werden. Während drei Feuerwehrleute im Holzschopf einen Heuhaufen niederrissen, stürzte das brennende Gebälk zusammen. Ein Mann wurde erschlagen, die beiden anderen erlitten Verletzungen, die glücklicherweise nicht lebensgefährlich sind.
Ein maskierter Räuber drang am Freitag abend in ein Kaffeehaus bei Montpellier (Frankreich) ein, wo etwa 20 Personen um ein Roulette-Spiel versammelt waren. Mit vorgehaltenem Revolver bemächtigte er sich der Spielgelder und der Spielkasse. Nachdem er einige Schreckschüsse abgegeben hatte, suchte er das Weite.
Prügelei im Schnellzug. Im Schnellzug Czernowitz—- Bukarest (Rumänien) kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Reisenden und Cuzisten. Etwa 12 Mitglieder dieser antisemitischen Organisation gerieten . mit den jüdischen Reisenden in Streit. Die Juden zogen sich schließlich in den letzten Wagen zurück. Hier wurden sie von den Cuzisten verprügelt. Ein Teil der Mißhandelten rettete sich auf einem Bahnhof in den Gepäckwagen. Als der Schnellzug in Adjud einlief, war die Polizei bereits benachrichtigt worden, die aber gegen die Cuzisten nichts unternahm.
Doppelmord am Oelberg. In Jerusalem am Fuß des Oelbergs in der Nähe des Gartens Gethsemane hat am Freitag abend ein Mönch die Leiche der 25 I. a. Neuyorker Tänzerin Joan Winter und des indischen mohammedanischen Beamten Kirmani aus Heiderabad aufgefunden. Wie sich herausstellte, ist Joan Winter deutschen Ursprungs und heißt in Wirklichkeit Karola von Niedergesaß. Beide Personen sind durch Schüsse ermordet worden. Wie festgestellt wurde, müssen die Schüsse aus nächster Nahe abgegeben worden fein. Der Inder hat anscheinend noch mit dem Angreifer oder den Angreifern gerungen. Das Paar, das sich, wie man annimmt, in Athen getroffen hat, ist am Sonntag an Bord des Dampfers „Wien" in Jerusalem angekommen, wo es in einem mittleren Hotel Aufenthalt nahm.
Durch einen heftigen Wirbelsturm im Südwesten der' Antilleninsel Jamaika sind 7000 Menschen obdachlos geworden.
32 Gebäude eingeäscherk. In einem Polnischen Dorf in der Nähe von Lodz sind 32 Gebäude, darunter 11 Wohnhäuser, abgebrannt.
Raubüberfall auf einen Bahnpostwagen. Am Donnerstag abend drangen drei maskierte Männer etwa 7 Kilometer von Zell am See (Salzburg) in den Postwagen der Pinzgauer Lokalbahn ein. Die Täter hielten den Postbeamten mit Revolver in Schach und raubten zwei Postbeutel mit 10 000 Schilling, ferner einen weiteren Postbeutel mit eingeschriebenen Postsendungen. Nach dem Raub sprangen die Täter aus dem fahrenden Zug und entkamen unerkannt in der Dunkelheit.
Uraufführung der „Goldenen Harfe" In München. Anläßlich des „Tags der Deutschen Kunst" wird auf Verfügung des Reichskanzlers das neueste Werk Gerhart Hauptmanns „Die Goldene Harfe" in den Münchener Kammrr- spielen am 15. Oktober seine Erstaufführung finden. Der Dichter ist zur Leitung der letzten Proben am Freitag in München eingetroffen. Reichsminister Dr. Göbbels und Staatsminister Esser werden der Aufführung beiwohnen.
„Mein Kampf" in englischer Sprache. Die englische lieber setzung des Buchs „Mein Kampf" von Adolf Hitler ist nunmehr in London erschienen. Das Buch ist auf eine starke Hälfte der deutschen Ausgabe gekürzt. Zum Kapitel über auswärtige Politik sagt die „Times", Hitler lege Wert auf eine Verbindung des neuen Deutschland mit England und Italien, er bringe aber nicht voll zum Ausdruck, wie weit Frankreich als der gemeinsame Feind dieser Mächte zu bezeichnen sei. Die Morning Post sagt, man müsse erstaunt sein, wie rasch die Ereignisse in Deutschland diese Schrift erfüllt haben.
Staatliche Stiftung zugunsten der NSDAP. Das an-
haltische Staatsministeriuin hat eine „Anhalt-Dank-Stiftung" errichtet. Ihr Zweck besteht darin, das eingezogene Vermögen staatsfeindlicher Organisationen, soweit es in Grundstücken und sonstigen Vermögenswerten besteht, den anhaltischen Organisationen der NSDAP, in dankbarer Würdigung ihrer Verdienste um die Errichtung des neuen Staats zur Verfügung zu stellen. Dem Vorstand der Stiftung, der vom Reichsstatthalter ernannt wird, steht ein Kuratorium zur Seite, das vor der Ausführung aller wichtigen Geschäfte zu hören ist.
Aweriraniflyer Anraus von «unsltcyatzen
Das Metropolitan Kunstmuseum in Neuyork gibt bekannt. daß es von der Sowjetrcgierung das Doppslgemmde „Kreuzigung" und „Letztes Gericht" aus der berühmten Petersburger Eremitage-Sammlung der Zaren gekauft habe. Jedes Gemälde ist etwa 60 mal 20 Zentimeter groß. Beide stammen von Huvert van Eyck, der im 15. Jahrhundert der slawischen SchM anßehörte.