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Nummer 257

Fumkis 47S

Freitag den 3. November 1933.

Fernruf 47S

68. Jahrgang.

Göbbels in Stuttgart

Stuttgart, 2. Nov- Reichsminister Dr. Göbbels betrat, be­gleitet von Reichsstatthalter Murr, Ministerpräsident Mer- genthaler und Oberbürgermeister Dr. Strölin kurz nach 8 Uhr die Stadthalle.

Kreisleiter Maier- Stuttgart erösfnete die Versammlung und begrüßte Dr. Göbbels als den großen Propagandisten und Organisator der Bewegung und versicherte ihn, daß seine Paro­len bei den Schwaben auf fruchtbaren Boden gefallen seien.

Von Beifallsstürmen begrüßt, ergriff sodann Reichsminister Dr. Göbbels das Wort zu einer mehr als zweistündige» Rede über das ThemaMit Hitler gegen den Rllstungswahnsinn der Welt". Er führte aus; Unsere Revolution hat nicht erst am 23. Ianurar d-I. begonnen, wir haben sie schon 14 Jahre lang vor­bereitet. Was sich seit dem 30. Januar abspielte, ist nur die Uebec- setzung unserer Gesetzlichkeit in das Leben des Staats. Wenn unsere Gegner im Ausland sagen, wir hätten eben Glück gehabt, so sagen wir Ja. Auf die'Dauer hat immer nur der tüchtige Glück. Wenn wir zum Ziel gekommen sind, so sehen wir auch darin eine Fügung des Schicksals. Jetzt ist eine neue Epoche unserer Geschichte angebrochen. Wir haben unsere Totalitätsan- ansprüche durchgssetzt. Wir mußten die Linksparteien auslösen, um nicht von dem internationalen Gift infiziert zu werden. Wir muhten auch die Rechtsparteien vernichten, damit wir nicht in Verdacht kamen, daß wir die Linksparteien nur vernichtet hätten, um dem Arbeiter seine Lebensrechte zu nehmen. Wir haben einen «Sozialismus gepredigt, der davon ausging, daß man dem armen Mann sein Brot erhalten kann, ohne daß man die nationale Ehre aufgeben muß. Wir haben die Ideen verschmolzen und die Meir­ichen versöhnt- Ein einiges Volk haben wir geformt. Es darf in Deutschland keine Partei, keine Klasse, keine Konfession geben, aus die der Feind jenseits der Grenzen sich berufen zu können glaubt. Der Nationalsozialismus hat den Bolschewismus nieder­geschlagen. Unsere Idee ist die Idee des Staats, unsere Partei wurde damit Staat.

Weiterhin ging der Redner auf die Vorwürfe des Auslandes ein, daß wir nur Feste zu feiern verstünden. Alle diese Feste ha­ben einen Sinn, weil sie dem Volk sichtbar die Stufen des Auf­baus zeigen. Alles, was wir taten, war das Werk eines großen vorausschauenden Plans. Wenn uns Unterdrückung der freien Meinungsäußerung vorgeworfen wird, so ist zu erwidern, daß die Freiheit des Volks über die Freiheit der Meinung geht. Wir stehen heute auf festem Grund, hinter uns das Volk, um uns die Partei, vor uns die Idee, über uns die Fahne, wer will da gegen uns sein? Wer sollte vermessen genung sein, zu denken, daß dieses System einmal gestürzt werden könnte? Wir tragen die Verantwortung allein, und verstecken uns nicht hinter dem Beschluß eines Reichstags. Wir machen uns und dem Volk keine Illusion.

Das Ausland will nicht einsehen, daß wir die Vertreter einer neuen Welt sind, sonst hätten sie unsere Prophezeihnngen ernster genommen und sie wären nicht durch unseren Austritt aus dem Völkerbund und der Abrüstungskonferenz überrascht, Wir wollen immer nur den Frieden. Ueber unseren Kundgebungen steht nie Revanche, sondern immer Arbeit, Frieden, Zusammenschluß, Ueber- windung der Parteien, innere Einigkeit! Wir fordern aber Ehre und Gleichberechtigung. In den vergangenen 14 Jahren haben wir mit einer wahrhaft deutschen Gründlichkeit nicht nur den Buchstaben, sondern auch den Geist des Versailler Vertrags erfüllt. Trotzdem weigern sich die anderen, der deutschen Abrüstung ihre eigene folgen zu lassen. Der Friede kann aber auf die Dauer nur erhalten werden, wenn alle großen Völker gleichberechtigt sind. Wir bedrohen niemand, treiben auch keine geistige Expansions­politik und denken nicht daran, nationalsozialistische Propaganda im Ausland zu treiben.

Daß das ganze deutsche Volk die Friedenspolitik seiner Re­gierung unterstützt, wird die Wahl am 12. November beweisen. Am 12. November schlagen wir der Welt die gefährlichste Waffe aus der Hand, nämlich die Behauptung, daß in Deutschland zwi­schen Regierung und Volk ein Gegensatz besteht. Wir sind die Bahnbrecher eines neuen glücklicheren Europa und wir werden den Weg zu einem wirklichen und dauerhaften Frieden zeigen. Der Redner schloß mit einem Ausruf an die Parteigenossen, auch künftig treu zur Fahne und zu den alten Grundsätzen zu stehen Stürmischer Beifall dankte Dr. Göbbels für seine Ausführungen. Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und des Horst- Wessel-Lieds und dem feierlichen Auszug der Fahnen schloß die große Kundgebung.

^, Dr. Göbbels sprach am Donnerstag abend in Karlsruhe.

Neue Nachrichten

Evangelische Neichsjugendkammer

Berlin, 2. Nov. Jur weiteren Behandlung der mit der evangelischen Jugend zusammenhängenden Fragen ist von Reichsbischof Müller eine vorläufige evangelische Reichs- jugendkammer einberufen worden, der folgende Mitglieder angehören: Reichswart l). Stange, Pfarrer Methmüller vom Burckhardt-Haus, Oberkirchenrat Dr. Polsterer, Stiftspfarrer Dr. Draudtlich in Hessen, Pfarrer vom Berg, von Meyen als Vertreter der Studentenschaft, Jungvolkwart Danne- mann-Berlin. Pfarrer JM-Barmen. Pfarrer SMing-Pg-

Tagesspiegel

Reichspräsident von Hindenburg empfing am Donnerstag den deutschen Gesandten in Warschau, von Rloltke, den bisherigen deutschen Generalkonsul in Neuyork, Dr. kiep und den aus seinem Amte scheidenden Vertreter Hessens bei der Reichsregierung, Dr. Edward. Ferner empfing er den Reichsminister des Aus- wärligen, Ireiherrn von Neurath, zum Vortrag.

Der Stellvertreter des Münchener Polizeipräsidenten, Dr. Win­fried Meß, ein alter Kämpfer der nationalsozialistischen Be­wegung, ist einem schweren Leiden erlegen.

Auf dem Friedhof bei Monlrouge fand an den deutschen hek- dengräbern am Allerseelentag eine eindrucksvolle Feier statt, zu der sich zahlreiche Vertreter der deutschen Dienststellen, Vereini­gungen und der deutschen Kolonie eingefunden hakten.

Sicherem Vernehmen nach sollen in Oesterreich weitere Kon­zentrationslager geschaffen werden.

Norman Davis, der am Donnerstag vormittag in Paris ein- gelrofsen ist, hatte eine etwa zweistündige Unterredung mit Paul- Boncour. Ueber den Inhalt ist bisher nichts bekannt geworden. Im französischen Sriegsmarineminiskerium fand nachmittags ein kabinektsrat stakt, der sich mit der Regierungserklärung befaßte.

Die endgültige Annahme dieser Erklärung soll am Freitag vor- mittag im Miniskerrat erfolgen.

Die amerikanische Regierung hat unter dem neuen Roosevell- programni ihre ersten Goldkäufe auf dem internationalen Gold- markt getätigt. Die ersten Käufe wurden durch die Neuyork Federal Reserve Bank und eine französische Bank in Paris aus- geführl. Die französischen Beamten haben jede Angabe über die Höhe des Betrags abgelehnt.

In Moskau wird angesichts der bevorstehenden Verhandlungen Likwinows mit Roosevelt in Washington über die Anerkennung der Sowjetunion bereits Umschau gehalten nach geeigneten per- sönlichkeitsr "ir den neuen russischen Botschasterposken in Washing­ton, für dLr» u. a. Botschafter Dowgalewski in Frage kommen soll.

Das nationale Ministerium in Malta wurde vom englischem Gcneralgouverneur infolge der Meinungsverschiedenheiten über die Sprachenfrage abgesehk.

Die chinesische Regierung hak ein Gesetz erlassen, daß alle Filme, die Angehörige der gelben Rasse in schlechtem Licht zeigen, nicht mehr in China zugelassen werden.

Die japanische Polizei hak in ganz Iapan wieder große kom- munislenrazzien durchgeführk. die zur Festnahme von S00 per- fonen führten.

den, Pfarrer Kleiminger-Schwerin, sowie die hierfür beauf­tragten Mitglieder der Reichskirchenregierung.

Der Reichsbifchof veröffentlicht einen Aufruf zu einer Sammlung in allen evangelischen Gemeinden am Luther- tag, dem 19. November. Der Ertrag fall dazu dienen, um Luthers Bibel bei evangelischen Deutschen im In- und Aus­land zu verbreiten und lebendig zu machen.

Reichsbahn stellt 1400 technische Dienstanfänger ein

Berlin, 2. Nov. Die Reichsbahn beruft zum 1. Jan. 1934 1400 technische Dienstanfänger für den bautechnischen und mafchinentechnifchen Dienst ein. Der Einstellungstermin war sonst der 1. Mai, diesmal ist der um vier Monate früher liegende Zeitpunkt bestimmt worden mit Rücksicht auf die Entlastung des Arbeitsmarkts. Neben diesen 1400 technischen Dienstanfängern der Beamtenlaufbahn für den gehobenen mittleren Dienst und den Asfistsntendienft sollen noch etwa 100 jüngere Landmesser im Angestelltenverhältnis eingestellt worden. Bewerbungen sind an die einzelnen Reichsbahn­direktionen, in deren Bezirk der Bewerber einzutreten wünscht, bzw. für den Bereich der Gruppenverwaltung Bayern an die Gruppenverwaltung Bayern (Abwicklungs­stelle) in München zu richten. Angehörige nationaler Per­bände, die vor dem 30. Januar 1933 Mitglieder dieser Ver­bände geworden sind, sollen vor anderen gleich geeigneten j Bewerbern möglichst vorzugsweise berücksichtigt werden.

Panter aus der Haft entlassen

München, 2. Nov. Der unter dem Verdacht der Spio­nage u. a. V. verhaftete englische Journalist Panter ist heute aus der Haft entlassen worden, nachdem der Ober- reichsanwalt davon abgesehen hat, öffentliche Anklage gegen ihn zu erheben. Panter muß jedoch binnen 24 Stunden das Reichsgebiet verlassen.

Führer und Vizekanzler sprechen in der Ruhrmetropole

Essen, 2. Nov. Essen und das Ruhrgebiet, das ganze west­deutsche Land an der Ruhr und am Rhein, hatten heute ihren großen Tag: Der Führer sprach in Deutschlands entscheidender > Stunde in de» großen Essener Ausstellungshallen, und mit ihm sein getreuer Paladin, der Vizekanzler des Reichs, von Papcn. ! Das Ruhrgebiet, einstmals mehr als ein anderer Teil des Reichs ! Tummelplatz verhetzender Demagogen, blutiger Boden des Klassen- und Bruderkampfs, einstmals Hochburg des Marxismus und des Kommunismus, jubelte den Männern zu, die sich in der Stunde höchster Gefahr für Volk und Vaterland unter dem greisen Reichs­präsidenten zusammen fanden.

Das Winterhilfswcrk und die Reichsgemeinschafi der Freien Wohlfahrtspflege

Berlin, 2. Nov. Die Reichsgemeinschaft der Freien Wohlfahrts­pflege Deutschlands trat am 2. November zum erstenmal unter Vorsitz ihres Präsidenten v. Oppen-Dannenwalde zusam­men. Fragen des Winterhilfswerks und der zukünftigen organi­satorischen Gestaltung der deutschen Wohlfahrtspflege wurden in einer Arbeitsbesprechung geklärt. Der Reichsführer des Winker­hilfswerks, Hilgen seidt, berichtete über die gewaltige Arbeit, die am Aufbau dieser beispiellosen Selbsthilseaktion des deutschen Volks geleistet ist und in den kommenden Monaten dahin wirken wird, daß keine deutsche Familie hungern und frieren darf. Ab- schließend ist die volle freundschaftliche Zusammenarbeit der an der Reichsgemeinschaft beteiligten Verbünde: NS.-Volkswohlsahrt, Innere Mission. Caritas-Verband, Deutsches Rotes Kreuz festzn- stellen, die an der Aufbauarbeit für die Wohlfahrt des deutschen Volkes nach dem Willen des Führers Adolf Hitler zusammen» wirken.

Sprengstoffanschlag in Wien

Wien, 2. Nov. Im Hausflur eines Hauses in der Hitzin- ger» Straße, in dem eine Geschäftsstelle der österreichischen Vaterländischen Front Richtung Dollfuß untergebracht ist, platzte am Mittwoch abend eine Bombe. Es wurde nie­mand verletzt, jedoch wurden zahlreiche Fensterscheiben zer­trümmert. Unweit davon wurde ein aus armdicken Wan­gen mit Tuchresten umwickeltes und mit Petroleum getränk­tes Hakenkreuz abgebrannt.

Heiratsplane auf dem Balkan

Bukarest, 2. Nov. König Boris von Bulgarien wird, wie amtlich miigeteilt wird, zwischen dem 7. und 15. Januar in Bukarest seinen Gegenbesuch machen. In diesem Zu­sammenhang bringt derCalendarul" einen langen A nkel über die Möglichkeit einer Heirat zwischen König Carol von Rumänien und der Schwester des bulgarischen Königs.

Die russischen Vorkciegsschulden

Paris, 2. Nov. Der russische Volkskommissar Lit- winow hatte gestern eine längere Unterredung mit dem Außenminister Paul-Boncour über die russischen Mil­liardenschulden an Frankreich. Die Meinungen gingen aber sehr weit auseinander. Litwinow reiste am Abend von Paris ab und fetzte die Reife nach Washington fort.

Wahlsiege der englischen Arbeiterpartei

London, 2. November. Bei den Gemeindewahlen, die am Mittwoch in über 300 englischen Stadtgemeinden außer London stattfanden hat die Arbeiterpartei nach den bis sitzt vorliegenden Berichten in etwa 115 Stadtgemeinden von 871 Sitzen 206 gewonnen und 9 verloren. Die meUten Sitze wurden den Konservativen abgenommen, die 142 Vrr- luste und nur 11 Gewinne aufzuweisen haben- Die Ar­beiterpartei hat außer den 15 Gemeinden, in denen sie be­reits die Mehrheit hatte, nunmehr in zehn weiteren Stadt- gemeinden die Mehrheit gewonnen, darunter in Cheffield, Leeds, Swansea und Norwich. Die Liberalen haben fünf Gewinne und 33 Verluste und die Unabhängigen zehn Ge­winne und 52 Verluste. Die Wahlbeteiligung war teil­weise sogar unter 50 v. H.

Unter den geschlagenen Anwärtern befindet sich die Gattin des englischen Außenministers Si­mon, die in Manchester für die liberale Partei kandidierte. Die Wahlen in England stehen bekanntlich unter dem Zeichen des Kampfs gegen die Außen- und Abrüstungs­politik der Regierung bezw. Simons.

Rußland stimmt der Weltkonserenz zu

Moskau, 2. Nov. Die Vorschläge des japanischen Kriegs- Ministers Araki auf Einberufung einer Weltkonferenz haben in russischen politischen Kreisen große Aufmerksam­keit gesunden. Auf jeden Fall wird die russische Regierung an der Konferenz teilnehmen und bald ihre Zustimmung erteilen. Man meint, daß vor der Einberufung der Kon­ferenz noch amerikanisch-japanische Verhandlungen geführt werden müßten, um die verschiedenen zwischen den beiden Ländern schwebenden politischen Fragen zu lösen. Die Japaner werden wahrscheinlich versuchen, vor der Kon­ferenz zu einer Verständigung mit den Bereinigten Staaten zu kommen.

Der Währungskampf Roosevelts

Ankauf des Goldbesihes der Bundesreservebanken

Washington 2. November. Vsn unterrichteter Stelle wird zugegeben, daß Roosevelt den Kongreß im 3«uun uinHilere MMyiiWMmMM