Sorge zu tragen, daß das Jungvolk möglichst nicht nach Einbruch der Dunkelheit oder gar noch in den späten Abend­stunden zum Dienst herangezogen wird. Auch der Dienst der Hitlerjugend soll sich höchstens einmal in der Woche auf den Abend ausdehnen, und dann nur so lange, daß sie sich im allgemeinen spätestens um 22 Uhr zu Haufe befindet.

Der Reichsminister erwartet daher, daß seinem Ersuchen von allen in Betracht kommenden Stellen Rechnung getra­gen wird. Die Länderregierungen sind entsprechend ver­ständigt.

Frankreich und die amerikanischen Goldpläne

Paris, 1. Nov. Die Absicht Roosevelts, im Ausland größere Goldankäufe für die Vereinigten Staaten machen zu lassen, hat in Frankreich Aufsehen eregt. Die französische Presse hat aber von der Regierung einen Wink erhalten, die öffentliche Meinung zu beruhigen. Die Morgenpresse ist daher einig in der Feststellung, daß dem Franken keine Gefahr drohe. Goldankäufe bei der Bank von Frankreich könnten nicht mit Dollar- oder Pfundnoten, sondern nur in französischer Währung erfolgen. Wenn also Amerika bei der Bank von Frankreich Goldankäufe machen wolle, müsse es sich zuerst die entsprechenden Frankengulhaben beschaffen. -Wichtig für die Festigkeit der Währung sei nicht der Um­fang der Goldreserve, sondern das Verhältnis der Gold­reserve zu den im Amlaus befindlichen Banknoten. Nach dem letzten Bankausweis Habs die französische Goldreserve' 81 Milliarden betragen und ebenso hoch sei der Wert der in Umlauf befindlichen Noten. Im übrigen erinnert man daran, daß im Gegensatz zu den Befürchtungen, als die Vereinigten Staaten zum erstenmal den Goldstandard verließen, die französischen Goldreserven nicht nur nicht zurückgegangen, sondern um fast eine Milliarde gestiegen seien.

Rußland kämpft weiter für die Weltrevolution

Moskau, 1. Nov. Die bolschewistische Parteileitung ver­öffentlicht 42 Parolen zum 16jährigen Jubiläum der Sowjet­macht. Darin ruft sie ihre Anhänger auf, das bürgerlich- kapitalistische Regime mit allen Mitteln zu bekämpfen. Re­gierung und Partei feien bestrebt, die Militarisierung der Sowjetunion großzügig weiter durchzuführen, da Rußland von Feinden umringt sei. .

Die Moskauer Blätter rühmen den freundlichen Emp­fang, den die russischen Kriegsschiffe bei ihrer Mittelmeer, fahrt in den italienischen Häfen gefunden haben. Die Mos­kauer Regierung hoffe, daß Italien die russische Einladung zu einem Besuch in Leningrad und Kronstadt statt der be­absichtigten Schwarzmeerfahrt annehmen werde. Der Be­such würde von der Moskauer Regierung als ein Beweis für die Fortdauer der Freundschaft zwischen beiden Ländern aufgefaßt werden.

Streik der arabischen Zeitungen

Jerusalem, 1. Nov. Die arabische Presse ist zum Zeichen des Protestes gegen die über Palästina verhängte Presse­zensur in den Streik getreten.

Die 906 jüdischen Emigranten, deren SchissPolonia" wegen der Unruhen in Palästina nach Port Said gelenkt word>en war, haben die Erlaubnis erhalten, von Port Said auf dem Landweg nach Palästina einzuwandern.

England traut Amerika nicht

London, 1. Nov. DerDaily Telegraph" erfährt, der amerikanische Vertreter bei der Abrüstungskonferenz, Nor­man Davis, werde auf keinen Fall vor Dezember nach Europa zurückkehren. Hinter der beabsichtigten Aussprache zwischen Davis und Roosevelt verberge sich mehr als bloß die Annahme, daß Davis neue Anweisungen erhalten solle. Die europäischen Kollegen von Davis seien im übrigen besorgt, daß sich Amerika bei Wiederaufnahme der Abrüstungsver­handlungen darauf beschränken könne, den europäischen Staaten die Rüstungsbeschränkungen anzuraten, ohne selbst wegen der angeblichen Unsicherheit im Fernen Osten an Rüstungsherabsehungen zu denken. Die wachsende Besorg­nis Amerikas über die Entwicklung im Fernen Osten würde also den amerikanischen Einfluß in Europa lahmlegen. Davis müsse wissen, daß dies die Stellung des amerikanischen Ver­treters bei einer Konferenz, deren dringlichste und kritischste

Kampf um Rosenburg!

Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein. !

Nachdruck verbalen.

Erstes Kapitel.

So, jetzt stehe ich dir zur Verfügung!" sagte der Kom­merzienrat Ernst von Kamerlingk zu seinem Sohne Willfried.

Ernst von Kamerlingk war ein Ende der Vierzig, groß, breit, mit ernsten, aber sympathischen Gesichtszügen. Eins wohltuende Ruhe ging von ihm aus.

Sein Sohn Willfried, der ihm jetzt gegenübersaß, in wenig verlegen, mit den Füßen wippend, war ihm wie ms dem Gesicht geschnitten, nur schlanker, liebenswürdiger und weicher in der Art.

Ein hübscher Kerl! lautete aller Urteil über ihn.

Und doch ein Bruder Leichtfuß, über den der Kommer­zienrat erbittert war, wie noch nie in seinem Leben. Aber auch jetzt siegte bei ihm die Ruhe und er verbarg seine Stimmung.

Ihre Augen trafen sich.

Der Kommerzienrat begann ruhig, sachlich.

Also von deiner Weltreise bist du wieder heimgekehrt, mein Junge."

Wie du siehst, Papa!"

Der Kommerzienrat sah vor sich hin und fuhr dann fort:Bist gesund und munter, hast was gesehen, die Welt genossen ....!"

Jawohl, Papa! Es waren drei berauschend schöne Jahre.

Der Kommerzienrat mußte unwillkürlich lächeln.

Berauschend schön! Dieser Ausdruck ist eigentlich 'in Zeichen, daß du noch sehr jung bist, Willfried."

Gottlob, Papa!"

Das ist erfreulich!"

Es war ein warmer, zufriedener Klang in den Worten. Aber Ernst von Kamerlingk sprach ganz sachlich weiter: Mit deiner Gesundheit hast du anscheinend nicht so ge- Düjtet wie mit . .

< Aufgabe die Erhaltung des europäischen Friedens sei, reich­lich nutzlos gestalten mühte.

Gespannte Lage auf Malta

London, 1. Nov. In Malta hat sich eine neue scharfe Spannung zwischen den englischen Regierungsbehörden und dem maltesischen Nationalministerium Misfud entwickelt. Die Polizei ist alarmiert. Gerüchtweise verlautet, daß auch das Militär angewiesen worden sei, sich bereit zu halten.' Der englische Gouverneur von Malta General Sir David Campbell hielt am Dienstag eine Sondersitzung des Voll­zugsausschusses ab, um die Lage zu besprechen. Allgeniein glaubt man, daß in Malta eine neue politische Krise beoor- stehe, da die englischen Behörden der einheimischen Regie­rung vorwerfen, ihre Politik verstoße gegen die Verfassung. Das maltesische Ministerium setzt sich energisch für die Wie­dereinführung der italienischen Sprache in den Schulen ein. Aus diesem Grund und infolge der angeblichen Betätigung italienischer Staatsangehöriger in Malta haben die eng­lischen Behörden bereits vor einiger Zeit eine Verordnung erlassen, daß Ausländer nur mit besonderer Regierungs­erlaubnis sich am Unterricht beteiligen dürfen. Bereits vor 14 Tagen hatte die Regierung die Abhaltung öffentlicher Ver­sammlungen und Kundgebungen verboten.

Weitgehende Forderungen der amerikanischen Farmer

Reuyork, 1 . Nov. Wie aus Iowa gemeldet wird, haben die Gouverneure von Norddakota, Süddakota, Iowa, Minnesota und Wisconsin nach zweitägigen Verhandlungen ei» Rotprogramm aufgestellt, das sie am Donnerstag persönlich Roosevelt überreichen werden. Das Programm enthält u. a. folgende Forderungen: 1. Festsetzung von Mindestpreisen für die Haupterzeugnisse der Farmer: 2. einen national recovery act code für die Landwirt­schaft: 3. eine kontrollierte weitere Inflation; 4. eine schnellere Umschuldung der gefährdeten Farmhypotheken.

Einberufung einer Wellkonferenz nach Tokio

Tokio, 1. Nov. Das japanische Kabinett hat auf Vorschlag des Kriegsministers Araki beschlossen, eine Weltkonserenz nach Tokio einzubcrufen. Weitere Einzelheiten sollen in den nächsten Monaten bekannt gegeben werden. Japan werde die Mächte unterrichten, um alle weiteren Fragen zu klären.

Reichsmmister Dr. Goebbels in Stuttgart

Stuttgart in Erwartung

Als vor einigen Tagen die Nachricht eintraf, daß auch der Reichspropagandaminister Dr. Goebbels in Stuttgart sprechen werde, wurde diese Meldung von der schwäbischen Bevölkerung mit großer Freude ausgenommen. Am Mittwoch sammelten sich nun bereits in den Mittagsstunden in der Gegend des Hotels Viktoria, wo auch Dr. Goebbels zu wohnen beabsichtigt, große Menschenmengen an, die noch weiter anwuchsen, als gegen 3 Uhr eine starke SS.-Wache vor dem Hotel aufzog. Es erwies sich auch bald als notwendig, daß genügend Absperrmaßnahmen durch die Schutzpolizei vorgenommen wurden, denn der Zustrom wurde immer stärker. In den Abendstunden teilte sich die Bewegung auch den Nachbarstraßcn mit, besonders die Königstraße zeigte eine außerordentlich starke Belebung.

Tausende erwarkeken in stundenlangem Harren den Reichs­minister. Als dann das Volk gegen 6 Uhr ein Flugzeug hörte, wußte man: Er ist da! ,

Dr. Goebbels trifft ein

Dr. Goebbels war mit seiner Begleitung gegen 6 Uhr auf dem Flugplatz in Böblingen eingetroffen ,wo er von den Ver­tretern der Staatsregierung und der Stadt Stuttgart herzlich empfangen wurde. Da man nun in der Stadt wußte, daß er in kurzem eintrefsen werde, steigerten sich Spannung, Bewegung und Zusammendrang so stack, daß die Absperrkommandos alle Hände voll zu tun hatten. Ein vieltausendstimmiger Ruf freudi­ger Begrüßung erscholl, als die Wagen gegen 6.30 Uhr in raschem Tempo durch die Schloßstraße zum Hotel Viktoria fuh­ren. In dem scharf geschnittenen Kämpfergesicht des Reichs­ministers spiegelte sich freudige Bewegung, als er dem begeister­ten Empfang in der schwäbischen Landeshauptstadt immer wieder dankte.

Triumphzug zur Sladthalle

Während nun in der Gegend um das Hotel Viktoria die Menge weiter wartete, um Dr. Goebbels bei seiner Fahrt zur Stadthalle noch einmal sehen zu können, flutete ein großer Strom über die Schloßstraße, den Schloßplatz, die Adolf Hitler-Straße und die Neckarstraße bis zur Stadthalle, um sich an diesem Weg

. . . dem Gelde!" lachte Willfried.Stimmt. Papa, da hast du recht."

Weiht du,, was du in den drei Jahren verbraucht hast?"

Willfried wußte, daß jetzt der peinliche Teil der Aus­einandersetzung kam.

Aber er blieb ruhig und entgegnete ganz sachlich zu des Kommerzienrats Erstaunen:Ja, genau 211 500 Mark!"

Der Kommerzienrat verzog keine Miene, der Sohn konnte nicht erkennen, wie es in ihm wühlt.

Weißt du, daß es dein ganzes mütterliches Erbteil ist?

Ich glaube es wohl!"

So! Du glaubst es!" wurde der Kommerzienrat jetzt aufgeregt.

Du glaubst es!! Sehr nett! Willfried, wenn Mutter noch lebte! Was würde Mutter zu ihrem .... ihrem . . . Nichtsnutz sagen?"

Mutter!" entgegnete Willfried versonnen.Mutter . . sie würde mir wohl nichts Böses sagen. Sie hätte ihren Jungen gefragt. Waren es drei Jahre Glück? Und ich müßte antworten: Ja!"

So! Meinst du? Schon möglich, du warst Mittlers Lieb­ling. Aber, mein Bester, jetzt wollen wir einmal vernünftig miteinander reden. Ich bin prosaischer, als es Mutter war. Ich bin Geschäftsmann! In Dreideibelsnamen . . . was hast du mit dem vielen Gelde getan?"

Willfried zuckte die Achseln.

Verbraucht! Eine Weltreise von drei Jahren kostet al­lerhand."

Kamerlingk machte eine rasche, abweisende Handbe­wegung.

Das ist keine Antwort! lieber 200 Mille! Diese Un­summe! Hast du gespielt?"

Hin und wieder!"

Früher hat es dich gelangweilt!"

Es langweilt mich eigentlich auch heute noch."

Hast du mit ... . Frauen dein Geld durchgebracht?"

Willfried sah den Vater ruhig an, dann lächelte er. Sehe ich so aus?"

auszustellen unv die Fahrt mitzuerleben. In den genannten Straßen bildeten SA.- und SS.-Männer, Angehörige des Stahl- Helms, der Hitlerjugend und des Arbeitsdienstes ein lebendiges , Spalier. Gegen 8 Uhr kündete ein tausendfacher Ruf, der sich an- und abschwellend durch die Reihen der dich, gedrängten Men- schen sortsehle, die Ankunft von Dr. Goebbels an. Auch hier glich die Fahrt einem Trinmphzug. ein Zeichen, welcher Hoch, achtung und Beliebtheit sich der große geistige Kämpfer für die Gestaltung des neuen Reiches auch bei den zurückhaltenden Schwaben erfreut. Die Stadthalle, die schon in den Nachmittags- stunden geöffnet wurde, war in kurzer Zeit gefüllt und mußte polizeilich gesperrt werden. In freudiger Spannung warteten etwa 10 000 Volksgenossen in dem weiten Raum auf die Ankunft von Dr. Goebbels, der bei seinem Eintreffen mit einem Sturm von Heilrufen überschüttet wurde. Inzwischen hatten sich auch aus dem Marktplatz und auf dem Stöckachplatz, wohin die Rede durch Lautsprecher übertragen wurde, viele Tausende angesam- melk, um Dr. Goebbels zu hören.

lieber die Rede selbst werden wir noch berichten.

Kundgebung der Arbeiter öffentlicher Betriebe

Stuttgart. 1. Nov. In der Stadthalle veranstaltete der Deutsche Arbeiteroerband der öffentlichen Betriebe am Dienstag abend eine Kundgebung zu der sich etwa 10 000 Personen eingefunden hatten, darunter auch Oberbürger­meister Dr. Strölin, Reichsbahnpräsident Dr. Sigel und der Präsident der Oberpostdirektion Oettinger. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden Rößler hielt Reichsstatthalter Murr eine Ansprache über die Bedeu­tung des 12. November und über die Wertlosigkeit der so­genannten internationalen Solidarität. Es sei eine der größten Taten in der deutschen Geschichte, daß die deutsche Arbeiterschaft ihren Irrweg immer mehr erkannte, daß sie sich nun restlos zum deutschen Volk bekennt. Gerade die Schwaden haben Sinn für die Ehre der Nation, denn ein Schwabe hat das Wort geprägt: Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre. Nach einer weiteren Ansprache des Verbandsleiters Körner beschlossen das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied die Kund­gebung.

Bei Herzog Albrecht zu Gast

Stuttgart, 1. Nov. Anläßlich seines 50jährigen Militär- jubiläums waren S.K.H. dem Herzog Albrecht von Würt­temberg von seiten seiner früheren Untergebenen so viele warme und herzliche Glückwünsche zugegangen, daß er das Bedürfnis hatte, seinen Dank durch eine Einladung der alten Kameraden der früheren württembergischen Armee abzustatten, lieber 500 Kameraden vom höchsten General bis zum einfachen Soldaten des Weltkriegs waren gestern abend im großen, geschmackvoll geschmückten Saal des Stadt­gartens versammelt. Von allen Kommandobehörden und allen württembergischen Regimentern und Formationen waren Vertreter erschienen. Neben den Mitgliedern des Herzog!. Hauses sah man bekannte Führer aus dem Welt­krieg, wie General d. Ins. v. Gerok, Frh. v. Soden, General d. A. Krafft von D e l l m e n s i n g e n u. v. a. Dazwischen sah man Oberbürgermeister Strölin und andere nationalsozialistische Führer. Alte Kameraden, die sich seit dem Krieg nicht mehr gesehen hatten, trafen sich- Da der Abend allein dem kameradschaftlichen Beisammen­sein dienen sollte, wurden nur zwei kurze Reden gehalten. Zuerst sprach Se. Exz. General d. Inf. v. Gerok und dankte in warmen herzlichen Worten dem Herzog, der stets ein leuchtendes Vorbild treuester Kameradschaft gewesen war. Er wies darauf hin, wie der Herzog immer nach oben und unten bis zum jüngsten Kameraden den Ton zu sinden wußte, der im innersten Herzen nachklang, wie er im Krieg stets in engster Fühlung mit der vordersten Linie gewesen war. Herzog Albrecht dankte in herzlicher Weise für die warmen Worte und allen Anwesenden für ihr Erscheinen. Er dankte dann allen denen, die während seiner 33iöhrigsn aktiven Dienstzeit seine Mitarbeiter gewesen waren, vom höchsten General bis zum jüngsten Soldaten, für ihr Ver­trauen und ihre Kameradschaft. Der Geist der ruhmreichen württembergischen Armee müsse weiterleben. Das Vater­land habe ein Recht daraus, daß die alten Soldaten ihm dieselbe Selbstzucht und Hingabe entgegenbringen, die sie in ihrer Dienstzeit gelernt und bewiesen haben. Nach dem Essen ging der Herzog von Tisch zu Tisch und hatte, für

Die Antwort entwaffnete den Kommerzienrat und ein milderer Zug war auf seinem Antlitz.

Nein, sagte er, etwas versöhnt.So siehst du nicht aus! Wenigstens ein Trost. Aber dein mütterliches Erbteil ist futsch, Lu hast nichts mehr!"

Nur meinen reichen Papa!" sagte Willfried fröhlich.

Meinst du?"

Ist es nicht mehr so?"

Doch! Habe keine Sorge, ich stehe noch La wie früher. Aber ich bin nicht gewillt, dir nochmals solche Summen zum Verschwenden in die Hand zu geben."

Willfried nickte ihm lächelnd zu, dann erhob er sich und klopfte dem Vater auf die Schulter.

Prachtvoll, Papa! So ist es richtig! Nimm deinen Jungen mal scharf an die Kandare. Weißt du, ich Hütte auch keine Lust mehr, das . . . immerhin doch faule Leben so fortzuführen. Die drei Jahre waren teuer, aber ich denks wenigstens nicht umsonst. Ich habe mich mit offenen Augen in der Welt umgesehen."

Ja, was denkst du nun zu tun? Waren deine Augen so offen, daß sie eine amerikanische Dollarprinzessin erblickten?"

Willfried schüttelte entsetzt den Kopf.Um Gottes wk- len! Heiraten, eine reiche Frau, die schließlich noch mehr Launen wie Geld hat, heiraten? Geldheirat überhaupt bei mir ausgeschlossen. Fall nicht auf den Rücken, Papa, ich habe einen Entschluß gefaßt, der mir sehr ernst ist: Ich will arbeiten!"

Lautes Gelächter erscholl plötzlich hinter ihnen.

Die beiden Männer wandten jäh die Köpfe.

Alida, Kamerlingks Tochter, eine junge, sehr hübsche, etwas zu mondän aufgemachte Dame, stand mit ihrem Gat­ten, dem Baron Eberhard von Berghammer, im Rahmen der Tür.

Berghammer, ehemaliger Herrenreiter, Husarenoffizier, wohl letztes Glied eines verarmten Geschlchts, hatte sich durch seine Heirat mit Alida von Kamerilngk wieder saniert.

Fortsetzung folgt.

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