Torgler habe zusammen mit Virkenhauer das Lokal um 23.30 Uhr verlassen.

Nachdem Dimitroff einige Fragen gestellt hatte, auf die der Zeuge u. a. antwortete, er sei Nationalsozialist, tritt die Mittags­pause ein.

In der Nachmittagsverhandlung wendet sich das Gericht dann der Vernehmung des Gastwirts Stawicki zu, in dessen Wirtschaft in der Dircksenstraße 26 am Abend des Brandes auch Torgler mit anderen Personen gewesen ist. Der Zeuge wußte am Brand­abend nicht, daß einer der Besucher der Reichstagsabgeordnete Torgler war. Vorsitzender: Welche Personen haben nun an dem einen Tisch gesessen? Zeuge: Nach den Bildern, die mir vorgelegt wurden, saßen an diesem Tisch um 8 Uhr abends kühne und Ossiehky. Es kamen etwa eine halbe Stunde später zwei Chauffeure in Lederkleidung hinzu. Vorsitzender: Das sind höchstwahrscheinlich Sucker und Wundersee gewesen. Zeuge: Die beiden Chauffeure sind zeitweilig weggegangen. Als die Nachricht vom Reichstagsbrand gegen X10 Uhr bei uns eintraf, war Koenen noch nicht da. Ich bin dann bald nach Bekannt­werden des Brandes weggsfahren. Bevor ich wegging, sah ich 5 Herren am Tisch.

Der frühere Fleischermeister Franz Sraczewski. hat häufig in der Wirtschaft Stawicki am Schanktisch ausgeholfen. Er ist an dem Brandabend dauernd im Lokal gewesen. Zwischen 18 und 19 Uhr waren 2 Personen dort anwesend, die als Kühne und Ossietzky festgestellt worden sind. Der Zeuge kannte Torgler nicht. Cr hat auch nicht beobachtet, daß Torgler, wie dieser behauptet, an einem oder zwei früheren Abenden in der Wirtschaft gewesen ist. Ueber das verdächtige Kommen, Gehen und Wiederkommen der Chauffeure äußert sich der Zeuge ähnlich wie der Wirt des Lokals. Oberreichsanwalt Werner: Kühne hat nach dem Lon­doner Protokoll ausgesagt: Lediglich aus Gründen der Vorsicht vereinbarten wir, daß Torgler nicht in seine Wohnung geht, son­dern in meiner Wohnung übernachtet. Angeklagter Torgler: Der primäre Grund, warum ich nicht nach Hause gefahren bin, war, daß praktisch eine Möglichkeit nicht gegeben war. Ich bin aber außerordentlich aufgeregt gewesen nach den Meldungen der TU. und des WTB., die mir Oehme überbrachte und wonach ich fluchtartig den Reichstag verlassen haben sollte. Cs waren nicht etwa Sicherheitsgründe der Polizei gegenüber für diesen Entschluß maßgebend. Cs bestand wahrscheinlich die Besorgnis, daß mir auf dem Nachhausewege vom Bahnhof Karlshorst dieser Gerüchte wegen etwas passieren würde und ich dann das Opfer eines Aktes geworden wäre, mit dem ich und die komm. Partei nichts zu tun hatten. Ich hoffe, so ruft Torgler mit Nachdruck aus, daß in der Weltgeschichte noch bekannt wird, wer die Urheber dieser Reichs­tagsbrandstiftung sind. Vorsitzender: Warum haben Sie das nicht schon in der Voruntersuchung geschildert? Torgler: Für mich, den damals aufgeregten Torgler, der mit der Sache dieses irrsinigen Terroraktes nichts zu tun hatte, war die Tatsache maß­gebend: Der Bahnhof Alexanderplatz war geschlossen, eine Mög­lichkeit, nach Hause zu fahren, bestand auf dem üblichen Wege nicht. Ich höre jetzt eben erst, daß Kühnes Ausführungen so auf- gefaßt werden, als wenn ich Sicherheitsgründe der Polizei qeaen- über erwogen hätte.

Der Zeuge Aedor Jeschar hat am 27. Februar abends im Lokal Stawicki die Gäste bedient. Ueber die Anwesenheit von Kühne und Ossietzky und der beiden Chauffeure gibt er die gleiche Auskunft wie die beiden vor ihm vernommenen Zeugen. Jedes­mal, wenn der Zeuge dem Tisch nahe kam. an dem koenen und die anderen Leute saßen, wurde das Gespräch abgebrochen. Von der Nachricht von dem Reichstagsbrand wurde gerade an diesem Tisch keinerlei Notiz genommen. Man unterhielt sich dort viel­mehr weiter im Flüsterton.

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Lübbes zweiter Wandergefährke hak sich gemeldet

München, 30. Okt. Auf die öffentliche Aufforderung hin, es solle sich derjenige Wandergeselle melden, der im Oktober 1932 mit einem anderen Wanderburschen in der Nähe von Konstanz mit dem Hauptangeklagten im Reichstagsbrandstifterprozeß van der Lubbe zusammengetroffen sei, meldete sich der in Berglern bei Erding in Oberbayern bedienstete Oskar Müller als derjenige zweite Wanderer, der mit van der Lubbe damals zusammenge­troffen war. Man nimmt an, daß Müller nach Berlin zur Ver­handlung geladen werden wird.

Das Wetter

Westlicher Hochdruck kommt nur wenig zur Geltung. Für Donnerstag und Freitag ist immer noch ziemlich unbeständiges Wetter zu erwarten.

Reue Nachrichten l

Der Werberat der Deutschen Wirtschaft

Berlin, 31. Oktober. Vor Vertretern der Presse äußerte sich am Dienstag mittag der Präsident des neuen Werbe­rats der deutschen Wirtschaft Ministerialdirektor Reichardt über die Organisation des Werberats, die so sparsam und unbürokratisch wie möglich gehalten werden soll, um ein Höchstmaß an sachlicher Arbeit zu erzielen. Der Werberat wird nur die großen Richtlinien zu geben haben. Im ein­zelnen ist die Organisation wie folgt gedacht: Eine Abtei­lung für allgemeine Fragen, sowie für Messe- und Aus­stellungswesen, eine zweite Abteilung für Zeitung und Plakatwesen, eine dritte Abteilung für juristische Fragen, eine Unterabteilung wird die Präsidial-Abteilung selbst sein, die auch die Personalsragen zu behandeln hat. Wenn jede Geschäftsabteilung einen Hauptreserenten und einige Re­ferenten hat, so ist der Personalbedarf des Werberats bereits gedeckt. Insgesamt werden etwa 20 bis 30 Herren genügen. Dies sei deshalb gesagt, weil sich inzwischen ein Ueberange- bot an Kräften eingesunden habe, das selbst 'bei bester per­sönlicher Eignung nicht berücksichtigt werden köyne. Ange­strebt ist die unmittelbare Zusammenarbeit mit den maß­gebenden Wirtschaftkreisen, die selbst ein großes Interesse an der Werbearbeit haben.

Deutsch-russische Verhandlungen

Berlin, 31. Okt. Der russische Volkskommissar für Aus­wärtiges, Litwinow, hat seine Reise nach Amerika in Berlin unterbrochen, um mit dem Reichsminister v. Neu­rath verschiedene Fragen zu ordnen. Vor allem ist Litwi­now über die Ausweisung der zwei bolschewistischen Jour­nalisten, die über die Leipziger Brandprozeßverhandlungen hetzerische Berichte nach Moskau gesandt hatten, vollständig aufgeklärt worden. Nach seiner Rückkehr aus Amerika will Litwinow wiederum in Berlin kurzen Aufenthalt nehmen.

Es soll sich bei den bevorstehenden Besprechungen um wirtschaftliche und andere gemeinsame Fragen handeln.

Von Berlin begab sich Litwinow nach Paris, wo er im geheimen eine längere Besprechung mit dem Außenminister Paul-Boncour hatte.

4700 Lehrer im Luftschutz ausgebildet

Berlin, 31. Okt. Der nationalsozialistische Lehrerbund hielt gestern im Lehrervereinshaus eine Versammlung sei­ner Luftschutzleute ab. Dr. Winter, der Luftschutzreferent der Reichsleitung der NSDAP., führte dabei aus, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit 4700 Lehrer im Luftschutz aus- gebildet wurden. Jeder Gau, jede Schule im kleinsten Ort müsse im Luftschutz ausgebildete Kräfte besitzen. Bis Januar sollen in verschiedenen Bezirken der Großstädte und auf dem Lande Lehrkräfte im Luftschutz vorgebildet wer­den und als Ausbildner der Jugend eingesetzt werden.

Der Abrüstungs-Wirrwarr

Genf, 31. Okt. Der Vorstand der Abrüstungskonferenz ist von Henderson auf 9. November einberufen worden. Den übereilten Vorschlag Hendersons, den Vorstand bereits auf 3. November einzuberufen, haben Italien und England ab­gelehnt. Unerwartet ist der Amerikaner NormanDavis von Genf abgereist. Damit ist der französische, von Hen- derjon unterstützte Plan, in Eile ein Abrüstungsabkommen ohne und gegen Deutschland abzuschließen, ins Wasser ge­fallen. Der Zeitpunkt der Rückkehr Davis' ist noch ganz unbestimmt.

Luftschutzübung in Mailand

Mailand, 31. Oktober. In Mailand und den benach­barten Provinzen fanden in der Nacht zum Dienstag Luft­schutzübungen statt. Kurz nach Mitternacht kündigte ein Bombenanschlag im Mittelpunkt der Stadt den feindlichen Angriff an. Einschlagstelle war die alte Mailänder Börse, aus deren Fenstern man kurz nach dem Einschlag dichten Qualm und Rauch von Brand und Gasbomben steigen sah. Feuerwehr und Rote-Kreuz-Wagen die Besatzungen mit Stahlhelmen und Gasmasken ausgerüstet waren sehr schnell an der Einschlagstelle, wo sie die Rettungsarbeiten die Bewohner des Börsenhauses wurden von. Jungfaschi-

Aoßc»?/'

MMichensr Kriminalroman von Hans Klingen st ein Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg.

12. F»rtsetzung. ' Nachdruck verboten.

Der Schlüssel war ein kleines Kunstwerk, ganz aus Sil­ber, und Riedl, der für solche Kleinigkeiten schwärmte pflegte ihn merkwürdigerweise an dem Bierzipfel seiner Uhr zu tragen. Er legte also meinen Schuldschein zu den Liebes­briefen seiner Frau, schloß mit dem Schlüsselchen die kleine Mappe und legte sie in das Fach zurück. Ruhe sanft! sagte er."

Aber es ist mir immer noch nicht ganz klar . . ." warf Spannagel ein.

Bitte, die Sache kommt noch. Als ich nach dem soge­nannten Einbruch die Bankräume und das Chefzimmer durchsuchte, fand ich Riedls goldene Uhr samt Bierzipfel und Schlüsselchen an dem gewohnten Platz liegen. Er hatte es sich in seiner Studentenzeit angewöhnt, ständig beim Arbeiten die Uhr vor sich liegen zu haben. Die Uhr lag noch genau an der gleichen Stelle, wo ich sie bei meinem Besuche am Samstag morgen liegen sah. Sie war nicht berührt worden, denn noch war sie von einer kleinen Drucksache ver­deckt, wie vorher. Mag sein, daß deshalb Riedl die Uhr zumal da er in der Eile und Aufregung an sie nicht dachte, liegen ließ. Auf jeden Fall schloß ich daraus, Sie werden zugeben mit Recht daß das Schlüsselchen nicht gebraucht war und daß der Schuldschein also noch in der Mappe lie­gen mußte. Es war aber hundert gegen eins zu wetten, daß Riedl diese Mappe nicht mitgenommen hatte. Also mußte sie da sein.

Bogohl schloß gemütlich:Und sie war es auch. Aller­dings nicht in dem Geheimfach seines Schreibtisches, sondern zwischen zwei Büchern eingeklemmt in der Bibliothek sei­nes Schlafzimmers. Weiß Gott, ich habe ihn stark im Ver­dacht, daß er die Mappe mit nach Hause genommen hatte, um hie und da in schlaflosen Nächten die Liebesbriefe der Cora wieder durchzublättern."

Bogohl erhob sich wieder. ,Hch -bin zu Ende. Soll ich Ihnen noch begründen, warum ich jetzt mit dem Zeppelin

fahre? Ich wußte, Riedl war zunächst in Sicherheit. Er brauchte mich in Europa nicht und konnte seinen Weg al­lein übers Wasser finden. Es ist klar, daß er nach Buenos Aires wollte. Da drüben aber wirds für ihn gefährlich. Dort im Hafen hat Aumüller seine Falle ausgestellt. Da wollte ich schnellstens übers Wasser, um ihn drüben abzu­fangen, bevor er einem anderen in die Hände fällt. Sie werden sich wundern, daß ich mir das leisten kann, und wo­her ich auf einmal diese Mittel habe. Aber sehen Sie, das ist ja die Tücke des Schicksals. Just an dem Tage nach dem sogenannten Einbruch und zwar an dem Tage, an dem ich beschäftigt war, die Spuren des Riedl zu verwischen, kam eine Sendung aus BuenosAires. Beate schickte mir eine nette Summe Dollars. Warum kam sie nicht ein oder zwei Tage früher? Ich weiß es nicht. Das ist das tragische Moment in diesem ganzen Drama. Zwei Tage früher dieses Geld und Riedl hätte nicht diesen Burschen Niederschlagen müssen."

Spannagels Aufmerksamkeit war durch die Worte Bo- gohls zu sehr in Anspruch genommen, sonst hätte er längst merken müssen, daß der Baron schon einige Male unruhig llufgestanden war, auch hie und da den Kopf gegen das Fenster gewandt hatte, als ob er auf irgend ein Ereignis wartete.

Und dieses Ereignis trat auch ein, kaum als er die Er­zählung beendet hatte. Draußen auf dem Laufgang hörte man hastige Schritte. Einige Männer liefen nach vorwärts der Führergondel zu. Eine Unruhe schien auf dem Schiff zu herrschen.

Bogohl stand auf, warf einen Blick durch das Fenster der Kabine und sein Gesicht strahlte. Er wartete aber noch einige Minuten, bis er sich umdrehte und mit einem Kopf­nicken Spannagel herwinkte.

Sehen Sie wie drollig das aussieht! Der Koch als Fall­schirmpilot! In voller weißer Dreß, er hat sogar die Mütze nicht vergessen! Was glauben Sie, wer der Mann ist, der eben dort mit dem Fallschirm auf der Wiese knapp am Ufer landet?"

Spannagel riß die Augen auf, wurde rot, ballte die Fäuste und stürzte aus der Kabine. Er stieß an den Kapitän

sren gestellt vornahMest. Auf düs Heulen der Sirenen wurde dann von der elektrischen Zentrale aus die gesamte Stadtbeleuchtung abgestellt. Der Verkehr ruhte gänzlich. Mailand lag in völligem Dunkel. Erst als dreiviertel Stun­den später erneute Sirenensignale das Abziehen der feind­lichen Flugzeuge meldete, wurde die Uebung, der die Ver­treter der Zivil- und Militärbehörden in großer Zahl bei­wohnten, beendet.

Die Begegnung auf der Donau

Sofia, 31. Oktober. Gestern vormittag trafen in dem Donauhasen Ramadan bei Giurgiu König Boris von Bulgarien und König Alexander von Süd- slawien zusammen. König Boris war von den Ministern Vajda und Muschanoff, König Alexander von Außenmini­ster Titulescu begleitet. Nach einer sechsstündigen Donau­fahrt auf einer Dampfjacht ging König Boris in Rustschuk wieder an Land, um nach Sofia zurückzukehren. Wie ver­lautet, soll in Bälde eine zweite Zusammenkunft auf südslawischem Gebiet folgen.

Die WienerNeue Freie Presse" meldet aus Sofia, in den Unterredungen habe der Versuch, Bulgarien zum Beitritt zum Kleinen Verbandzu bewegen, die Hauptrolle gespielt. Sodann wurden weitere Fragen be­sprochen, deren Lösung eine Besserung der beiderseitigen Beziehungen herbeiführen soll. Es sei eine gewisse Ent­spannung eingetreten, solange aber Bulgarien nicht größere Vorteile geboten werden, sei eine Aenderung der bulgari­schen Außenpolitik nicht wahrscheinlich.

Vor der Beilegung des Grubenarbeiterstreiks in Pennsylvanien

Washington, 31. Okt. Präsident Roosevelt hatte mehr­stündige Besprechungen mit den führenden Industriellen über die Beilegring des Grubenarbeiterstreiks in Pennsyl­vanien abgehalten. Es wurde ein Uebereinkommsn erzielt, demzufolge die Industriellen für die in ihrem Besitz befind­lichen Braunkohlenbergwerke in Pennsylvanien die Organi­sation der Gewerkschakken anerkennen. Dadurch ist die gewerkschaftliche Organisation in der gesamten Kohlen-, Eisen- und Stahlindustrie durchgesührt. Roosevelt hofft, daß nun Zehntausende der streikenden Kohlenarbeiter ihre Arbeit sofort wieder aufnehmen.

Ausnahmezustand in Palästina

Jerusalem, 31. Oktober. Im Zusammenhang mit den Unruhen. ist über Palästina der Ausnahmezustand mit Pressezensur über alle arabischen, jüdischen und englischen Zeitungen verhängt worden. Der Oberkommissar erhält diktatorische Vollmacht über Personen und Privateigentum.

Wrllemberg

Zur Volksabstimmung und Reichstagswahl

Der Kreiswahlausschuß für den 31. Wahlkreis (Würt­temberg und Regierungsbezirk Sigmaringen) hat in seiner Sitzung vom 30. Oktober 1933 die Zulassung des für die Reichstagswahl am 12. November 1933 eingereichten Kreis- wahlvorschlags mit dem KennwortNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung)" beschlossen.

Der Stimmberechtigte erhält am Wahltag beim Betre­ten des Abstimmungsraums einen amtlichen Wahlumschlag und je einen amtlichen Stimmzettel für die Reichstagswahl und für die Volksabstimmung, begibt sich damit in den Nebenraum (Wahlverschlag) und kennzeichnet dort die bei­den Stimmzettel in der vorgeschriebenen Weise (siehe hie- nach). Dann legt er sie im Nebenraum (Wahlverschlag) zusammen in den Wahlumschlag, tritt an den Abstimmungs­tisch und übergibt den Wahlumschlag mit den beiden Stimm­zetteln darin unter Angabe seines Namens dem Abstim­mungsvorsteher, der ihn uneröffnet sofort in die Wahl­urne legt. Die Kennzeichnung des weißlichen Stimmzettels für die Reichstagswahl geschieht dadurch, daß der Stimm­berechtigte in den rechts neben dem Wahlvorschlag, dem er seine Stimme geben will, vorgesehenen Kreis mit Blei­stift oder Farbstift ein Kreuz (X) setzt. Der grüne Stimm­zettel für die Volksabstimmung wird in der Weise gekenn­zeichnet, daß der Stimmberechtigte, der die zur Abstim- muna aestellte Fraae beiaken will, in den linken Kreis

von Schiller, der aufgeregt von dem Salon herlief und rief: Ein Mann ist abgesprungen!"

Es ist eine Gemeinheit!" brüllte Spannagel. Er schäumte vor Wut.Das ist Riedl!"

Verblüfft stand der Kapitän still, schlug sich an den Kopf. Ach, unser Koch! Herrgott, wer wird uns jetzt d rs Mittagessen kochen?"

Halten Sie mich nicht zum Besten! Sie. wissen, es ist ein flüchtiger Bankier und ich hatte ihn schon."

Wollen Sie ihm nachspringen, Herr Kommissar?" hörte Spannagel eine Stimme hinter sich.

Bogohl war es, der lächelnd zu ihm trat.Regen sie sich nicht auf, Spannagel! Es hätte wirklich keinen Zweck, ihm nachzuspringen, denn sehen Sie nach unten, das Luft­schiff schiebt sich jetzt eben über den Genfer See. Ich sehe wenige Boote und bis Sie unten ankämen, wer weiß, ob just gerade eins da wäre? Riedl selbst ist aber auf französi­schem Boden. Jede Verfolgung ist aussichtslos!"

Spannagel sah es selbst ein. Grollend verzog er sich in eine Ecke. Der Kapitän oog sich vor Lachen; dann trat er zu Bogohl und drückte ihm die Hand.

Ich weiß, Sie sind der Bogohl, und haben Ihren Freund aus der Pfanne gehauen."

Ja, es war keine Kleinigkeit, denn dieser Kommissar dort, war ein achtbarer Gegner. Im übrigen, seien Sie nicht traurig!" Er berührte Spannagel an den Schulten. Frau Cora Riedl wird alle Verpflichtungen, die aus der Flucht ihres Mannes entstanden sind, decken. Sie be­kommen also auch die achttausend Mark Ihrer Betty wieder, ich weiß auch darüber Bescheid und Frau Cora bittet Sie, dazu noch eine Kleinigkeit als Hochzeitsgeschenk an­zunehmen. Wissen Sie was, machen Sie damit Ihre Hochzeitsreise nach Buenos Aires! Beate und ich und auch Frau Cora laden Sie herzlich ein und Riedl wird auch bald dort sein. Den Funkspruch an Ihren Chef und auch die Aufklärung über die Blutstropfentheorie überlassen Sie ge­trost mir. Der Rudi von Hettingen und Ihr Chef waren ja einst wie Brüder."

Ende.