Verhandlungen mit her MWsbähn und änderen Verkehrsstellen zur Organisation des Hin- und Rücktransportes des zu erwartenden Zustroms aus den Städten der Umgebung Stuttgarts bis zu fünfzig Kilometer im Umkreis.
Aus dem Lande
' Fellbach, 3. Okt. Gasanschluß. Am 2. Oktober erfolgte der Anschluß des Fellbacher Gasrohrnetzes an das Stuttgarter Versorgungsnetz, nachdem die Gemeinde seit 1907 ein eigenes Gaswerk in Betrieb gehabt hatte. Der Fellbacher Gasbedarf beträgt gegenwärtig etwa 900 000 Kubikmeter.
Leonberg. 3. Okt. Postwagen zertrümmert. Beim Anfahren des Motorpostwagsns vor das zweite Gleis zum Frühzug in Leonberg löste sich in dem Augenblick die Bremse, als der Zug einfuhr. Der Wagen kam dem Zug zu nahe und wurde zum größten Teil zertrümmert. Der Postschaffner konnte sich in Sicherheit bringen.
' Ludwigsburg, 3. Okt. SOjähriges Militär- D ie n stj ub i l ä u m. Am 1. Oktober war es ein halbes Jahrhundert her, seit Max Kirschbaum beim Jnfan- terie-Regt. 29 in Metz als einjährig-freiwilliger Musiker eintrat. Sieben Jahre später, im Jahr 1888, kam er nach Ludwigsburg zum Ulanenregiment 20, dem er bis Januar 1900 angehörte. In späteren Jahren war der Jubilar Kapellmeister in verschiedenen auswärtigen Stellungen, auch bei Kriegsausbruch 1914 meldete er sich als Freiwilliger beim Fußariillerie-Regt. 16; er wurde Feldwebelleutnant, um im Jahr 1915 mit Verleihung des E. K. I zum Leutnant der Landwehr ernannt zu werden. Seit 1920 lebt er wieder in Ludwigsburg.
Oßweil OA. Ludwigsburg, 3. Okt. H i n d e n b u r g a l s Taufpate. Im Anschluß an den Feldgottesdienst wurde am Sonntag in Oßweil Herta Rieger, die Tochter des Hilfsarbeiters Anton Rieger, getauft. Die kleine Erdenbürgerin ist das 17. Kind der Familie, und aus diesem Anlaß hat Reichspräsident von Hindenburg die Patenschaft übernommen. Von den Kindern sind 15 am Leben. Der Vater ist als Schuhsabrikarbeiter bei Salamander in Kornwestheim beschäftigt.
Backnang, 3. Okt. Milde Strafe für einen Weinpantscher. Wegen Vergehens gegen 8 9 des WG. (Nachmachen von Wein) stand der Wirt Karl Fritz von Lippoldweiler OA. Backnang vor dem Schöffengericht Backnang. Bei einer Kontrolle wurde durch die Zungenprobe festgeftellt, daß Fritz seinem 1932er Ebersberger Wein Obstmost zugesetzt hatte, was durch das Sorbitverfahren einwandfrei bestätigt wurde. Das Gemisch wurde als guter Wein zum Preis von 30 Pfg. pro Viertelliter ausgeschenkt. Fritz wurde zu der Geldstrafe von 40 Mark und Tragung der Kosten verurteilt. Der noch vorhandene und beschlagnahmte Wein (etwa 300 Liter) werden eingezogen.
Gmünd. 3. Okt. Ehrenvolle Berufung. Das Württ. Landesgewerbeamt hat den bekannten Kunst-Gold- schmiedemeister Fritz Möhler, Vorsitzender der Gold- und Silberschmiede - Innung, und Silberschmiedemeister Robert Fischer in den Beirat der Staatl. Höh. Edelmetallsach- schule berufen.
Sigisweiler OA. Gerabronn, 3. Okt. B r a n d st i f t e r. Die Doppelscheuer der Landwirte Kraft und Hofmann und ein angebauter Viehstall Krafts sind mit Ernteoorräten und einigen Maschinen durch ein Schadenfeuer vernichtet worden. Der Brandstifter, ein bei Landwirt Hofmann bedien- steter, anscheinend geistig beschränkter Knecht, konnte auf dem Brandplatz festgenommen werden. Er gibt an, zu dieser ruchlosen Tat von einer dritten Person aufgefordect worden zu sein.
Böblingen. 3. Okt. Todesfahrt eines Radfahrers. Am Montag abend stieß ein 33 Jahre alter verheirateter Radfahrer von hier in einer Kurve mit einem Stuttgarter Personenwagen zusammen. Dabei wurde er so heftig vom Rad geschleudert, daß ihm der Schädel eingedrückt wurde.
Ohmden OA. Kirchheim, 3. Okt. Baumfrevel. Bei Nacht wurden auf einem Gsmeindegrundstück 50 Obstbäums teils abgehauen, teils von der Rinde befreit und sehr stark beschädigt.
Tübingen, 3. Okt. Berufung. Der Ordinarius für Hygiene, Serologie und Geschlechtskrankheiten an der Universität Kiel, Professor Dr. Hermann Dold, ein geborener Stuttgarter, hat einen Ruf als Ordinarius für Hygiene an die Universität Tübingen erhalten. Gleichzeitig hat er einen Ruf an die Universität Leipzig erhalten.
Ebingen, 3. Okt. Gasvergiftung. Die Eltern des 31 Jahre alten Gärtners Adolf Gomeringer erhielten aus Frankfurt a. M. die Nachricht, daß ihr Sohn plötzlich verstorben sei. Er hatte neben dem Bett einen Gasherd stehen, dessen Hahnen auffallend leicht zu öffnen war. Gomeringer muß beim Auskleiden oder im Schlaf den Gashahnen berührt haben, wodurch er den Gastod erlitten hat.
Trossingen, 3. Okt. Grundsteinlegung der kath. Kirche. Die hiesige kath. Kirche konnte am Samstag die Grundsteinlegung zur neuen Kirche begehen. Mit Absicht wurde der 30. September für diese Feier gewählt, da dieser Tag der Todestag der hl. Theresia vom Kinde Jesu ist, zu deren Ehren und auf deren Namen diese erste Theresien» kirche des Schwabenlandes erbaut werden soll.
Göppingen, 3. Okt. Zehn Jahre Dressurabteilung des Vereins der H u n d e f r e u n d e. Am Samstag und Sonntag beging die Dressurabteilung des Vereins für Hundefreunde Göppingen ihr lOjähriges Jubiläum.
Giengen a. Br., 8. Okt. Verbrennung einer Reichsbannersahne. Gegen Mitternacht wurde hier vor dem Rathaus von einem alten Vorkämpfer des Nationalsozialismus die Fahne des früheren Reichsbanners verbrannt.
Alm, 3. Okt. Vom Münster. Münsterbaumeister Dr. Friedrich schlug der Kirchengemeinde vor, den Ein- stürz des Böblinger Pfeilers vor 2 Jahren durch zwei Figuren symbolisieren zu lassen. Ueber den Wasserspeiern des 2. Pfeilers der Südseite hat jetzt Bildhauer Ioh. Mart. Scheible den Baumeister in abwehrender und einen Steinmetzen in geduckter Haltung dargestellt.
Bad Wimpfen, 3. Okt. Großfeuer. Nachts brach N- mehreren Besitzern gehörenden Scheuer in
-nrchardt Feuer aus, das eine Scheuer und eine Doppel- scheuer einäscherte. Durch eine einstürzende Mauer wurde ein Wohnhaus beschädigt. Die Scheunen waren mit Erntevorräten gefüllt. Der Schaden ist beträchtlich.
Stetten o. L., OA. Ulm, 3. Okt. Diebstahl. Einem hiesigen Landwirt wurde der von dem Verkauf von Schweinen herrührende Scheck über eine größere Barsumme aus dem Nachttisch gestohlen. Der Scheck wurde, bevor er gesperrt werden konnte, in Langenau eingelöst.
Bußmannshausen OA. Laupheim, 3. Oktober. Kühe überfressen sich auf der Weide. Gestern mittag wurde der Küfermeister und Landwirt Paul Weken- mann von seinem Hirtenmädchen zu seinem Vieh auf die Weide gerufen. Sämtliche Tiere hatten sich überfressen und waren aufgebläht. Die besten zwei hochtragenden Kühe mußten notgeschlachtet werden. Das andere V:eh konnte noch durch Einführen von Entblähungsschläuchen gerettet werden.
Leukkirch, 3. Okt. Einbrecher gefaßt. Am Sonntag nachmittag wurde in der Moosmühle eingebrochen. Dabei wurden einige Uhren und Bargeld entwendet. Gleichzeitig wurde auch in Adrazhofen ein Einbruch versucht. Während hier der Einbrecher ertappt wu'de, aber entweichen konnte, gelang es der Landjägermannschaft, die zwei Moosmühle-Einbrecher, die das Diebesgut noch bei sich hatten, zu fassen und einzuliefern.
hechingen, 3. Okt. Studien rat Moser entlassen. Auf Grund des Paragraph 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Bsrufsbeamtentums ist Studienrat Klemens Moser vom Realgymnasium Hechingen aus dem öffentlichen Schuldienst entlassen worden.
Ernannt: Polizeioberstleutnant Ruoff zum Landjägerkommandeur mit der Amtsbezeichnung „Landjägeroberst"; der beim Polizeipräsidium Stuttgart planmäßige Polizeiobersekretär Köhler beim Büro des Herrn Reichsstatthalters zum Rechnungsrat der Besoldungsgruppe 6 im Innenministerium; Handelsoberlehrer Neidlein in Gmünd zum Handelsschulrat der Gruppe 5.
Ilebertragen: Je eine Lehrstelle an der evang. Volsschule in Zainingen OA. Urach dem Hauptlehrer Rieth in Rielingshausen OA. Marbach: in Rielingshausen dem Hauptlehrer Haible in Zainingen: in Nellingen OA. Eßlingen dem Hauptlehrer Bahnet in Trossingen OA. Tuttlingen; in Michelbach a. d. B. dem Lehrer Thoni in Fornsbach OÄ. Backnang; in Lonsee OA. Ulm dem Hauptlehrer Käßmeyer auf dem Schönbühl OA. Schorndorf.
In den Ruhestand verseht: Professor Dr. Kauffmann am Technikum für Textilindustrie in Reutlingen auf Grund von 8 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums.
Lokales.
Wildbad, 4. Oktober 1933.
Zwei Fünsundsiebzigjährige erreichten dieser Tage in körperlicher und geistiger Frische dieses hohe Lebensalter. Es sind dies der frühere Gasthofbefitzer Ernst Schäffler und Flaschnermeister Hermann Großmann. Herr Schäffler als langjähriger Vorstand des Grund- und Hausbesitzervereins leitet heute noch den Verein in vorbildliche Weste, während Herr Großmann sich viele Jahre als Vorstand um den MGV. Liederkranz, sowie als Stadtrat um das Gemeinwohl der Bürgerschaft verdient gemacht hat. Möge den beiden Mitbürgern ein sorgenloser Lebensabend beschielten sein.
Dis Postkraftwagenführer dürfen während der Fahrt nicht grüßen. Sie müssen ihre Aufmerksamkeit aus Gründen der Betriebssicherheit ungeteilt der Führung des Kraftwagens zuwenden. (Anweisung der Oberpostdirektion).
Ev. Volksschule. Laut Erlaß sollten die Schulen der größeren Städte am Samstag Bauernhöfe besichtigen. Was lag für uns näher, als daß wir in die Heimat unserer Butterweiber zogen, nach Meistern. Und wir haben es gut getroffen. Wenn es auch nur Waldbauern sind, so haben wir doch an bäuerlichem Betrieb viel sehen und lernen können. Der freundliche Anwalt von Meistern setzte seinen Stolz darein (man merkte es ihm an), uns möglichst alles zu zeigen. Schon sein Haus ist ein typisches Bauernhaus. Wohnhaus, Stall, Scheune sind unter einem Dach vereinigt. Eine freistehende Treppe führt hinauf zu den Wohn- gelassen, auch zur „Ausdingstube" der 83 jährigen Urgroßmutter. Am meisten interessierte die Kinder die Dreschmaschine, die der Anwalt uns zuliebe laufen ließ. Noch nicht lang ist „das Elektrische" hier oben eingezogen und schon haben es sich die Bauern zunutze gemacht. Große Augen machten die Kinder, als sie durch den breiten Futtergang liefen, wo links und rechts wohlgenährte Rinder und Farren neugierig ihre Köpfe herausstreckten. Daher also der große Misthaufen vor dem Hause! Selbst in die Wohnstube durften wir schauen. Wie sauber es da ist. Wände und Decken ziert ein gestrichenes Holzgetäfer, und an den Wänden hängen zahlreiche Geweihe, alles Erinnerungen des Anwalts, der als Besitzer eines 100 Morgen großen Waldes selbst jagen darf. Früher war dieser Wald ein großer Reichtum, und heute leiden auch diese einst reichen Waldbauern unter der Not der Zeit. Ihr weniges Geld ziehen sie aus dem Stall. Das alte Butterfaß der Ahne, mit dem man mühselig Butter rührte, steht wie sie beim alten Gerumpel. Die Zentrifuge und das elektrische Butterfaß haben den Betrieb modern gemacht. Zum Schluß durften wir noch auf den Acker, wo ein Zweigespann mit einer modernen Maschine Kartoffeln aus dem Boden warf. Hei, wie leicht und schnell das ging! Dazu durften unsere Kinder Obst essen, soviel sie wollten. Das hätten sie nicht geglaubt, daß es ihnen hier oben so gut ginge. Zum Dank für alles Gesehene und Genossene sangen wir den Leutchen noch einige Lieder. Daheim aber können sich Vater und Mutter an der Nase nehmen, weil sie nicht wissen, daß auf dem Berge auch Leute wohnen, an deren Dasein wir auch ein Interesse haben müssen. Das war ja der Sinn des Erntedanktags: Städter und Bauer sollten sich nicht bloß näher kommen, sondern sich verbinden zur wahren Volksgemeinschaft im Sinne des Führers, Adolf Hitler. So war dieser letzte Schultag nicht umsonst und ein schöner, denkwürdiger Abschluß der Sommerarbeit. Wildbrett.
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Gemeinderatssitzung
am Dienstag, den 3. Oktober 1933.
Anwesend: Vorsitzender und neun Mitglieder, außerdem fünf Zuhörer; der öffentlichen Sitzung ging eine nichtöffentliche der Ortsfürsorgebehörde voraus, der auch die beiden Geistlichen beiwohnten.
Als erster Punkt der Tagesordnung wurde der Bau einer neuen Trink- und Wandelhalle behandelt. Der Vorsitzende führte hierzu aus, daß im Laufe der vorigen Woche Verhandlungen stattfanden, in welcher durch den Präsidenten Kuhn von der Bauabteilung des Finanzministeriums die Pläne zum Bau einer neuen Trink- und Wandelhalle
mit Musikpodium vorgelegt und erläutert wurden. Inzwischen seien die Arbeiten zur Vergebung bereits ausgeschrieben worden. Der vorgelegte Plan, der nach allen Richtungen durchdacht war, wurde als die beste Lösung der Frage einer neuen Wandelhalle gehalten und der gewählte Platz (Theateranlagen) als glücklich betrachtet. Auf Grund der Leistungsverzeichnisse, die durch die Bauabteilung bereitwillig zur Verfügung gestellt wurden, machte sodann Stadtbaumeister Winkler noch nähere Ausführungen. Die Bedingungen sehen vor, daß die Konstruktion der Dachbinder mit dem Balkenwerk an eine Spezialfirma vergeben wird. Der Bauabteilung soll der Wunsch ausgesprochen werden, daß die hiesigen Zimmermeister an dieser Arbeit beteiligt werden. Weiter soll angeregt werden, bei der Verkleidung nicht rauhen Beton, wie vorgesehen, sondern unseren einheimischen Naturbruchstein zu verwenden, der besser in das Landschaftsbild passe und durch dessen Verwendung weitere Erwerbslose Arbeit finden würden. Von dritter Seite wurde Mitgliedern des Gemeinderats die Anregung gegeben, beim Neubau einer Wandelhalle nicht das größere Projekt, die Erstellung eines Kurmittelhauses, aus dem Auge zu verlieren. Der Gemeinderat steht auf dem Standpunkt, daß der Bau einer neuen Trink- und Wandelhalle durch den Staat zu begrüßen ist, der vielen Erwerbslosen von Wildbad Brot und Arbeit geben wird. Der Sraat habe die Notwendigkeit erkannt, daß auch einmal für d:e Bewohner des oberen Enztals etwas getan werden müsse und das sei der nationalen Bewegung zu verdanken. Der Vorsitzende teilte sodann mit, daß weitere Fragen, die mit der Badverwaltung bereinigt werden sollen (z. B. die künftige Abwasserversorgung) in der nächsten Sitzung behandelt werden, da in der gestrigen Sitzung noch die Unterlagen dazu fehlten.
Unter „Sonstiges" teilte der Vorsitzende mit, daß die Neuaufteilung des Geländes auf dem Svmmerberg jetzt vorgenommen werde. Mit der Abholzung kann in aller Bälde begonnen werden. Zwei Bauten sind schon genehmigt; im Zusammenhang hiermit wurde das Gesuch des Herrn Pfeiffer (Calw) behandelt. — Bei Benützung uer Bergbahn erhalten SA.-Erholungsgäste der Hitlerspende in Wildbad und Umgebung, die mit Ausweis versehen sind, Fahrkarten zum Preise des Einwohnerfahrpreises. — Von der Ehrenbürgerrechtsurkunde für Reichspräsident Hindenburg und Reichskanzler Wolf Hitler sollen Reproduktionen und ev. eine Federzeichnung hergestellt werden; eine von diesen geht in den Besitz des geplanten Heimatmuseums über. — Ueber die Steuerverhältnisse des Kath. Schwesternhauses macht der Vorsitzende Ausführungen, aus denen hervorgeht, daß die beiden Häuser dieselben Steuern zahlen, wie jedes andere Haus. — Die Bergbahn hatte bis zum 30. September eine Mehreinnahme von 726 Mark und eine Mehrbeförderung von 4800 Personen. — Die Mietverträge mit Frl. Mina Drechsler (verkleinerte Wohnung) und Dienstmann Franz Hermann wurden unterzeichnet. Die Unterhaltung der Wohnungen ist in beiden Fällen Sache der Mieter. — Dem Musikverein wurden nachträglich für die Mitwirkung beim Kinderfest 20 Mark bewilligt, da der Beitrag der Stadt nur die Unkosten decke. — Der Turnhalleaufseher Roth fuß ersucht um eine Vergütung anläßlich der Tagung der NS.-Frauenschaft. — Der Aufhebung des Vertragsverhältnisses mit Herrn Schmid und Entfernung der Uhr an der König-Karlstraße wird zugestimmt. — Schlosser Wilh. Keßler wird von der Feuerwehrabgabe für 1931 und 1932 befreit, da ärztliches Zeugnis Vorgelegen hat. Ebenso ist er von der Abgabe befreit für die Zeit des Bestehens der Wach- und Schließgesellschaft. — Der Brenn- holzbeisuhrakkord für die Schule in Sprollenhaus wurde unterzeichnet. — Die Abmachung mit Farrenhalter. Sch rafft wurde vom Bezirksrat genehmigt. — Anläßlich einer Auseinandersetzung mit Hotelangestellten wurde Hilfsschutzmann Ackermann beleidigt. Ackermann sieht von einem Strafantrag ab; der Täter wird mit einer Buße von 10 Mark bedacht. — Herrn Knaupp vom Katharinenstift ersucht um die Genehmigung zur Anlegung einer Antenne vom Rathaus aus. Die Genehmigung wird erteilt gegen eine jährliche Gebühr von 5 Mark. — Gastwirt Paul Köhler beantragt Neuverpachtung des Wirtschaftsbctriebs in der Turnhalle, da die Bewirtschaftung für ihn zu umständlich sei. Es wird beschlossen, die Neuverpachtung auszuschreiben und zwar auf ein Jahr; die Pacht läuft automatisch jeweils ein Jahr weiter, wenn der Pachtvertrag nicht von einer Seite gekündigt wird.
Schluß der Sitzung 11 Uhr. Es folgt noch eine nichtöffentliche Sitzung. L.
kleine Nachrichten aus aller Welt
Neuer Rekord der „Bremen". Der deutsche Dampfer „Bremen" hat einen neuen Rekord aufgestellt. Das Schiff brauchte für die diesmalige Ueberquerung des Atlantischen Ozeans von Cherbourg bis Neuyork nur 4 Tage, 15 Stunden und 48 Minuten, und hat damit seinen eigenen Rekord um acht Minuten verbessert. Es fuhr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27.55 Knoten die Stunde.
Boxer Skr.bling gestorben. Der bekannte amerikanische Boxer Pöring Stribling erlitt am Sonntag einen schweren Motorradunfall, infolgedessen ihm der linke Fuß abge, iwnnnen werden mußte. Stribüng ist nun >m Krankenhaus in Macon (Georgia) gestorben
Weltflieger Post abgcstürzk. In Oueney im Staat Illinois stürzte der bekannte Weltflieger Willey Post kurz nach dem Start mit seiner Maschine über dem Flugplatz ab. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen haben sich als nicht lebensgefährlich herausgestellt.
Anschlag. Auf die Eisenbahnstrecke Greiz—Plauen wurden gestern abend am Einfahrtvorsignal zwischen Elsterberg und Rentzschmühle von unbekannten Tätern alle Kabel der Telephon- und Telegraphenleitungen durchschnitten, was den Zugverkehr stark gefährdete. Alle Zugmeldungen muhten umgeleitet werden.
Französische Autostraßen. Im nächsten französischen Haushaltplan sollen die Mittel für den Bau von 6000 Kilometer Autostraßen angefordert werden. Die Straßen führen, von Paris ausgehend, nach Straßburg, Lille, Le Havre, Bordeaux, Toulouse und Marseille, sie haben also überwiegend strategische Bedeutung. Für „nationale Ausrüstung" sollen ferner 20 Milliarden Franken (rund 330 Millionen Mark) angefordert werden.
Kraftwagen von Lokomotive erfaßt. In Ponte Decima bei Cento (Ferrara) wurde ein mit 8 Personen besetzter Kraftwagen an einen; unbewachten Bahnübergang von einem Zug erfaßt, wobei 5 Personen getötet wurden und drei lebensgefährlich verletzt wurden. . ^