Handel und Verkehr

Reichsbankausweks vom 30. September

^ Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September 1933 hat sich in der Ultimowoche die gesamte Kapitalanlage der Bank an Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 4961 auf 3844,8 Milk. RM. erhöht. Der Umlauf an Reich sbank! Noten hat sich um 316,9 auf 3624,8 Mill. RM-, derjenige an Rentenbanksche inen um 10,8 auf 391,9 Mill. RM. er- hoht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 1332 aus 1541,1 Mill. RM. zu. Die Bestände der Reichsbank an Renten- bankscheinen haben sich auf 17,1 Mill. NM., diejenigen an Scheide- münzen unter Berücksichtigung von 0,1 Mill. RM. wieder einae- zogenen auf 135,2 Mill. RM. ermäßigt. Die fremden Gel- der zeigen mit 465,2 Mill. RM. eine Zunahme um 57,3 Mill.

D'e Goldbestände haben um 13,0 auf 367,2 Mm. RM. zugenommen, die Bestände an deckunasfähiaen Devisen um 7,7 auf 40,1 Mill. Reichsmark abgenommen. Dis ?->» ""g der Noten betrug am Ultimo 11,2 v. H. gegen 12,2 v. H. am 23. Sept. ds. Js. "

Umlauf an Scheidemünzen hat mit 1541 Millionen eins Rekordhöhe erreicht. _

Berliner Psundkurs, 3. Okt. 12,86 G., 12,90 B.

Berliner Dollarkurs: 2,682 G., 2,688 B.

100 sranz. Franken: 16,42 G.. 16.46 B.

100 Schweizer Franken: 81,42 G., 81,58 B.

100 öslerr. Schilling: 48,05 G., 48,15 B.

Dl. Abl.-Anl.: 79,75, ohne Ausl. 11,10.

Privatdiskont: 3,875 v. H. kurz und lang.

Württ. Silberpreis, 3. Okt. Grundpreis 38,90 d. Kg.

Das deutsche Rußlandgeschäst ist ins Stocken geraten. Von russischer Seite wird behauptet, Deutschland kaufe zu wenig russi­sche Ware, deshalb mache Rußland keine Bestellungen mehr. In Wahrheit verhält es sich, wie vom Rußlandausschuß der deutschen Wirtschaft festgestellt wird, ger umgekehrt. .In den ersten sechs Monaten des Jahres 1933 m weit mehr russische Waren nach Deutschland als umgekehrt. Im ganzen Jahr dürften die deutschen Lieferungen nach Rußland etwa 100 Mill. Mark be­tragen, während die deutsche Einfuhr etwa das Vierfache be­trägt.

Die deutsche Eiereinsuhr ist im ersten Halbjahr 1933 gegen­über dem Vorjahr um 528 Millionen Stück oder 41,9 Prozent zu­rückgegangen. Die Abnahme erfolgte zunächst im Zusammenhang wir dem in den Mürz fallenden Ablauf des Deutsch-Jugoslavischen Handelsabkommens, der ein Wirksammerden der Zollerhöhung von 5 RM. auf 30 RM. ermöglichte. Im Mai wurde diese Maßnahme durch Kontingentierung der Einfuhr, weitere Erhöhung des Tarifs und Qualitätsbestimmungen ergänzt. In den erben acht Mona­ten des lfd. Jahrs wurden rund 887 Mill. Stück Eier eingeführt, gegen 1639 Mill. Stück in der Vergleichszeit des Vorjahrs, und mährend noch im ganzen Jahr 1932 rund 128 Mill Reichsmark iär die Cisrausfuhr aufgewendet werden mußten, rechnet man in diesem Jahr mit weniger als der Hälfte dieser Summe.

Von der Zuckerrübenernte. Die Rüben haben im allgemeinen sehr gute Fortschritte gemacht. Die Untersuchungen zeigen eins angemessene Zunahme des Blatt- und Wurzelgewichtss. Gegenüber früheren Jahren ist ein erheblicher Rückstand zu verzeichnen, be­sonders hinsichtlich des Wurzelgewichts. Von Bedeutung wird sein, ob der hohe Zuckergehalt der Rüben, der augenblicklich den Mangel an Gewicht ausgleicht, gehalten werden kann. In Zahlen aus- gedrückt wird der Zuckergehalt wie folgt bemessen: 17,2 Proz. gegen 16,3 Proz. im Vorjahr, Wurzelgewlcht etwa 404 Gramm gegen 459 Gramm im Vorjahr, Blätter 428 Gramm gegen 449 Gramm im Vorjahr.

Dl« österreichische Zugspihbahn - A G. hat, wie aus EhrLald berichtet wird, zum 1. November dem gesamten Personal ge­kündigt. Die Bahn wird von diesem Zeitpunkt an den Be­trieb bis auf weiteres ein stellen. Gleichzeitig wird dar Personal der beiden Zngjpitzbahnhotels entlassen werden, da auch der Pächter den Betrieb zu schließen gezwungen ist. Der Verkehr in diesem Sommer war auf der österreichischen Zugivißbabn außerordentlich flau im Gegensatz zur bayerischen Bahn, die nieist mit vollen Zügen verkehrte.

Weiterer Rückgang der Konkurszahlen. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts wurden im September 1933 durch den s Reichsanzeiger" 218 neue Konkurseröffnungen und 89 erömiste Vergleichsverfahren bekanntgegcben. Die entsprechenden Zahlen ! vom Vormonat stellen sich auf 255 bzw. 73.

Stuttgarter Börse, 3. Okt. Die heutige Börse war weiter ruhig. Am Rentenmarkt waren die Kurse der Württ. Goldpfandbriefe bei fortgesetzter Nachfrage weiter erhöht. Der Aktienmarkt war bei an­haltender Geschäftsstille eher etwas leichter.

Deutsche Ban? und Discont-Gessllschaft, Filiale Stuttgart.

Stuttgarter Landesproduktenbörse, 3. Okt. Angesichts der zu erwartenden Verordnung der Reichsregiernng über dis Einteilung der Wirtschaftsgebiete und die in diesen ab 1. Oktober 1833 gelten­den Festpreise für Weizen und Roggen verhielten sich Käufer und Verkäufer abwartend. Der Bewertungsmaßstab für württ. Wei­zen im Wirtschaftsgebiet 9 und württ. Roggen ini Wirtschafts­gebiet 8 konnte noch nicht ermittelt werden, die Vorarbeiten hier­für sind im Gang. An der Stuiiaartsr Landesproduktenbörse wurden je 100 Kg. notiert: württ. Weizen, Durchschnittsqualität, Festpreis 18.80 (am 26. September: 18.5019.25), Roggen. Durch­schnittsqualität, Festpreis 15.50 (15.50 -16), Braugerste 17.50 bis 19 (unv.), Futtergerste 1516 (unv.), Hafer 1313.50 (12.5013), Wiesenheu lose 4.505 (unv.), Kleeheu lose 56 lunv.), draht­gepreßtes Stroh 1.502 (unv.). Weizenmehl Speual 0 mit Ans- tauscbweizen 30.5031 130 2530.85), Brotmehl 24.5025 (24.25 bis 24.75), Kleie 8 259.25 (8.509) -F.

Märt

Stuttgarter Lchlachtviehmarkt, 3. Oktober. Auftrieb: 27 Ochsen, 45 Bullen, 201 Jung'oullen, 244 Kühe, 407 Färsen, 5 Fresser. 1183 stälber, 1931 Schweine. Unverkauft: 1 Ochse, 5 Bullen, 5 Jung­bullen, 4 Kühe, 45 Färsen, 60 Schweine. Marktverlauf: Großvieh: mäßig, Ueberstand: Kälber: mäßig belebt; Schweine: anfangs mäßig, später langsam.

Preise für 1 Pfd. Preise tür l Pfd.

Lebendgew. i. Pfg. Lebendgew. i. Psg.

Ochsen!

V2ll>l.,aus<>sm8st.hirch. sie» Schlachtw.-rtes

1. jüngere

2. ältere

sonstige vollslsischige fleischige gering genährte ü "en:

jung.. voll!!. h. Sch!, sonst., vollfl. o. ausg. fleischige gering genährte pn-ei

jttng., oollfl. h. Schl, sonst., oollfl. o. ausg. fleischige gering genährte h, -n cUatbinnen): vollfl., ausg. h. Schl, vollfletschige

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12-16 - g-11 -

26-81 28-31 25-28! 24-27

mäh. gen. Jungvieh Kälber <Sonde:klasse>! Doppellender best. Mast Andere Kälber: beste Mast. u. Saugk. mittl.Mast. u. Saugk. geringere Saugkälber geringe Kälber Schweine:

üb. 366 Pfd. L-bendg. 246866 Pfh. Lebendg. 266246 Dfd. Lebendg. 166-266 Pfd. L-bendg. 126166 Pfd. Lebendg. unt. 126 Pfd. Lebendg. Sauen

34-87 88 Sb 36 - l3 28- 82 27-26 25-27 25 2^ -

56 k 45-48

43- 56 45-47 46 - 48! 48-44 45-46! 41-48

44- 46! 86-41

42-43! -

87-42! -

Preise am Stuttgarter Ileischmorkt für 1 Pfund Frischfleisch: Farrenfleisch 1045 (3845), Rindfleisch Rindviertel fett 4854 (unv.), mittel 4347 (unv.), gering 3841 (3842), Kuhfleisch 24 bis 35 (2433), Kälber mit Innereien 5663 (5462), Schweine 6570 (6267), Hammel 5558 (5458) Pfennig.

ft'Er Schlachlviehmarkt. 3. Okt. Zutrieb: 8 Ochsen, 18 Farven 14 Kühe, 19 Rinder, 175 Kälber, 303 Schweine. Preise- Ochsen ö 28-27, Farren a 21-23, b 19-21, Kühe b 12-15 Rinder a 25 bis 26, b 2321, Kälber a 2830, b 2326, Schweine a 41-48 b 3739 .E. Marktverlauf: In allen Gattungen langsam. '

Viehvreise. Kirchheim-T.-. Farren 170-400, Ochsen und Stiere 190360, Kühe 110400, Kalbeln 280440, Jungvieh und Rinder 70320. Oberndorf-R.: 1 Paar Schluchtochsen 650600 1 Banr Zugstiere 400150, tr. Kühe und Kalbeln 200-310, Rinder 80 bi« 120. Ochsenhausen: Rindvieh 150300

Schwei,leprcise. Sirchheim-T.: Milchschweine 1220, Läufer 27 bis 45. Ochsenhausen: Milchschweine 1215. Riedlinaen- Milchschweine 1217, Mutterschweine 85100. Oberndorf- Miichschraeine 1017. Marbach: Milchschweine. 1317/x ch. Anten: Milchschweins 1218. Eüwnngen: Milchschweine 11ik Läufer 22,50-37,50. Iustingen OA. Münsingen: Milchschweine 1317. Langenau: Läufer 2023, Milcstschweine 13-2g ^ Ludwiggi-urg: Milchschweine 1318. Tuttlingen: Milchschweine 1017

Fruchtpreike. Heidenheim: Kernen 910,10, Weizen 8940 Gerste 8, Haber 6,306,50, Roggen 7,50. Rördlingen: Saat- weizen 9,5010,20, Saatroggen '8,609,50, Roggen 8,108Zt) Gerste 8,208,40, Hafer 6,206,60. Leulkirch: Haber ß,5g Riedlingen: Braugerste 7,50 Mark, Haber 66 30, Nogaen 7.5g bis 8. Weizen 7,80, Fesen 6,50. Rottweil: Dinkel 77,50, Hafer 66,50, Weizen 910,50. Aalen: Kernen 9,40, Weizen 9 40 Roggen 7,7510,6, Dinkel 6,40, Gerste 7,607,75, Haber 5,80 bis 6,10. Ellwangen: Weizen 9,4010.50, Dinkel 7,508, Roggen 89,50, Gerste 7,50, Hafer 6,50. Tuttlingen: Weizen 8,50-11 Dinkel 7,808,20, Gerste 88,50, Hafer alt 7,307,50, neu S bis 6,50 -L.

Obskpreife. Hellbraun: Tafelobst: Birnen 1 17, 21215, Aepsel l 1620, 2 1215, Mostobst 5, gelbe Kartoffeln 2,803, Wurst­kartoffeln 5,506. Pfirsiche 20, Tomaten 10, Trauben 22, Zwetsch­gen 9!1. Kirchheim-T.: Mostobst: Birnen 4,304,80, Aepfel 5 306.50. Oehringen: Mostbirnen 4.204,40, Aepfel 5,20 bis 6.50. Wirtschaftsüpfel 5,506, Tafeläpfel 68,50, Tafelbirnen 7 bis 9 .L.

Stuttgarter Großmarkt, 3. Okt. O b st: Zwetschgen 1516 H bis 18 -Z, Tafeläpfel 818, Tafelbirnen 1522, geringere Sorten (Kochbirnen) bis herab zu 10, Edelsorten angemessen mehr als Tafelsorten, Pfirsiche 1525 ^ d. Pf. G e m ü s e: Grüne Bohnen 1220, Wachsbohnen 2025, Kraut 46, Rotkraut 67, Kohl 8 bis 9, Spinat 1215, Tomaten 610, Zwiebeln 57, Kartoffeln 3 F d. Pf., Blumenkohl 1550, Salatgurken 1030 -Z d. St. Alles andere gegenüber der Woche unverändert.

Stuttgarter Moskobskmarkt aus dem Wilhelmsplah, 3. Okt. Zu­fuhr 1000 Ztr., Preis 5,806,10 für 50 Kg.

Stuttgarter Sartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplah, 3. Okt. Zufuhr 350 Ztr., Preis 2,803 ^7 für 50 Kg.

L-mdesfarrenversteigerung in Plochingen. Zu der von der Arbeitsgemeinschaft württ. Fleckviehzuchtverbände am 27. September veranstalteten und von sämtlichen württ. Fleckoiehverbänden be­schickten Landesfarrenversteigerung wurden 44 Farren zugetrieben. Preise: Klasse 1 (über 15 Monate alte Farren) 600, Klasse 2 (14 bis 15 Monate alt) 785, Kl. 3 (1314 Monate alt) 13101380, Kl. 4 (1213 Monate alt) 13202830 ^7. Das Versteigerungsgeschäft ging flott. ,_

Das Wetter

Der über Nordeuropa liegende Tiefdruckwirbel hat seinen Ein­fluß bis nach Deutschland vorgeschoben. Für Donnerstag und Freitag ist meist wolkiges, aber nur zu vereinzelten Nieder­schlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

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Wildbad, den 3. Oktober 1933.

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