VMIMPMM Mäkler HMtftragt, dM Verkauf der ihr gehörenden Wohnhäuser in die Wege zu leiten. Daraus ergibt sich, daß die französische Bergverwaltung, also der französische Staat, nicht mehr damit rechnet, daß der gegenwärtige politische Zustand des Saargebiets über 1935 hinaus andauern könnte.
Trotzdem im Saargebiet unverändert Ruhe und Ordnung herrschen, wurde die Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Man hat den Beamten den Urlaub gesperrt und angeordnet, daß die Polizisten auch in ihrer Freizeit Uniformen tragen müssen. Man hat den Kleinkrieg gegen Uniformteile und verbotene Abzeichen in größerem Umfang ausgenommen. Wegen ähnlicher Vergehen wurde in den letzten Tagen eine größere Anzahl von Personen der Polizeiwache zugeführt.
Jnflationsneigungen in Amerika
Washington, 17. Sept. Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Senats, Harrison, erklärte, falls Präsident Roosevelt zögere, von der ihm erteilten Vollmacht für eine Inflation genügenden Gebrauch zu machen, werde das Bundesparlament sich gezwungen sehen, durchgreifende Maßnahmen dieser Art zu ergreifen. Auch der Vorsitzende des Bank- und Währungsausschusses des Senats, Flet- chs r, sei der Ansicht, daß das Schatzamt unverzüglich von der ihm durch das Bundesparlament erteilten Befugnis Gebrauch machen müsse, für drei Milliarden Dollar neues Papiergeld auszugeben. Mindestens müsse ein beträchtlicher Teil dieses Betrages sofort in Umlauf gebracht werden.
Infolge der Jnflationsneigungen in einflußreichen Kreisen Amerikas ist der Weltbörsenkurs des englischen Pfunds und noch mehr des Dollar in den letzten Tagen abgebröckelt.
Ernste Lage in Kuba
Washington, 17. Sept. Nach amtlichen Berichten aus Kuba ist dort die Lage noch sehr ernst. Die Streitigkeiten zwischen den Arbeitern und den Angestellten bestehen fort. Die amerikanischen Kriegsschiffe werden vorläufig in Kuba bleiben.
Sühne für einen Word
Bonn, 17. Sept. Das Bonner Schwurgericht verurteilte nach fünftägiger Verhandlung die früheren Mitglieder der SPD. Klett und Sattler zu je 12 Jahren Zuchthaus, Schulz zu 11 Jahren Zuchthaus, Dick zu 10 Jahren Zuchthaus, Lemmer und Schröder zu je 8 Jahren Zuchthaus. Allen Angeklagten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Zehn Angeklagte wurden freigesprochen. Die Angeklagten hatten in der Nacht zum 15. Februar vom Vvlkshaus in Siegburg aus auf vorbeikommende Nationalsozialisten geschossen, wobei der SS.-Mann Müller getötet wurde.
Zweites VdM.-Obergautreffen in Stuttgart
Stuttgart, 17. September.
10 000 Kameradinnen des Bunds deutscher Mädels aus ganz Württemberg und auch aus Hohenzollern trafen sich am Sonn- ,'tag zum 2. württ. BdM.-Obergautreffen in Stuttgart. Aus allen ^Teilen des Lands, aus den kleinsten Albdörfern, vom Schwarzwald, vom Oberland und vom Unterland waren die Mädels >>n Braunkleid in die württ. Landeshauptstadt gekommen, die zu ihrem Empfang reichen Flaggenschmuck angelegt hatte.
Der erste Besuch galt der Handarbeitsausstellung des BdM. im staatl. Ausstellungsgebäude. Nach dem Mittagessen in der Gewerbehalle stellte sich der Festzug auf dem Garnisonkirchenplatz auf. Drei Viertelstunden dauerte der Vorbeimarsch des Zugs, der den zahlreichen Zuschauern, die dis Straßen umsäumten, ein außerordentlich buntes und abwechslungsreiches Bild bot. Der Zug führte mehrere Musikkapellen der Hitlerjugend mit. Frisch und fröhlich, zum Teil singend, geordnet nach Gauen und Ortsgruppen, fast alle im Braunkleid, einzelne auch in ihren heimischer Trachten, mit vielen Wimpeln, marschierten die Mädels durch die Linden-, König-, Hitler- und Neckarstraße zur Stadthalle. Sehr viele Ortsgruppen führten Erzeugnisse der heimischen Wirtschaft mit, die den Festzug äußerst belebten.
Die Geislinger brachten Bestecke, die Salacher Wolle, Gera- bronn Haferflocken, Bad Ueberkingen Mineralwasser, Schnait Trauben und Wibele, Züttlingen Zucker, Eßlingen Wolle, Neuhausen Filderkraut, Bondorf im Gäu Hopfen, Ludwigsburg Kornfrank. Hsilbronn Knorr's Erbswürste, Lausten Kartoffel, Blaubeuren Malzkaffee, Schussenried Torf, Die Oberndorfer hatten s
Aoßo/! /
Münchener Kriminalroman von Hans Klingen st ein Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg.
1. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Aber schon brachte Eibl den Schlüssel. Langsam schloß Renner auf, dann holte er mit der Rechten einen Browning aus der Hintertasche, entsicherte ihn und packte den Griff der Türe mit der Linken. Mit einem Ruck hatte er sie bei- . feite geschoben und stand breitspurig, den Browning vor sich, im Türeingang. Der Raum vor ihm lag hell da, aber es rührte sich nichts, kein Mensch war zu sehen. Der Keller war leer. In der Mitte war mit Backsteinen ein großer breiter Kessel für die Dampfheizung eingebaut, manneshoch, einige Röhren entstiegen seinen Seiten. Zur Linken in der Ecke war ein kleiner Kohlenhaufen: Schaufel, Schürhaken und einiges Handwerkszeug hingen darüber in Reih und Glied an der Wand. Zur Rechten lief eine gemauerte Bank. Wo sie aufhörte hingen Schurz und blauer Arbeitskittel des Hausmeisters stach an der Wand. Von einem Gehängten keine Spur.
„Na Eibl, wo ist er jetzt?" lächelte Renner. Eibl trat herzu und starrte auf die Wand. Er schüttelte in sinemfort den Kopf. „Dort ich er gehängt. Tot umfallen soll ich auf der Stell, wenn er dort nicht gehängt ist." Aber er fiel nicht um. Renner patschte ihm lachend auf die Schulter: „Was Hab ich gesagt, Eibl? Das macht das Märzenbier vom Löwenbräu, alter Freund!"
Doch Eibl konnte sich immer noch nicht fassen. „Wenn er doch dort gehängt ist!"
„Kann er ja garnicht. Der Haken ist höchstens eineinhalb Meter vom Boden weg. Und die Füße sollen ja nicht auf dem Boden gestanden haben. Unmöglich! Und sie haben auch nicht dort gestanden. Schau, auf dem Boden liegt der Kohlenstaub fingerdick. Wir hätten jede Spur sehen müssen."
1 als Wahrzeichen den „Schwarzwälder Boten", RäMisbürg hätte den Mehlsack-Turm, Tübingen führte einige Gogen-Mädels mit. Hall Salzsieder-Kinder, die Freudenstädter hatten Tanneuzweige ! und Heidekraut mitgcbracht. Fast jede Ortsgruppe hatte etwas , Bassendes ausgesucht. Der Festzug bot so ein äußerst buntes Bild und fand bei den Zuschauern freudige Anerkennung- ! Die F e i e r st u n d e, die nach dem Festzug in der Stadthalle stattfand, hatte einen Riesenbesuch aufzuweisen. Ms Gaste waren Reichsstatthalter Murr, Ministerpräsident M erg e n t h a l e r, Oberbürgermeister Dr. Strölin anwesend. Die Obergausuhrerin Maria Schönberger-Untertürkheim begrüßte die stattliche ! Versammlung und betonte, daß die Hitler-Mädels 'allezeit Opfer- ' qeist und Dienstbereitschaft zeigen wollen. Ein Hitlermadel uber- j reichte der Gattin des Reichsstatthalters Murr, der Schirmherrin ! des BdM.-Treffens einen großen Blumenkorb, während die Ober- qauführerin vom Schwarzwaldgau einen Enzianstrauß erhielt Der Führer der württ. Hitlerjugend, Gebietsführer Wacha, überbrachte die Grüße der auf dem Hohenneuffen versammelten Führer der HI., und Oberbannführer Stierling die des Reichsjugsnd- führers Baldur v. Schirach. Zur großen Freude aller teilte der letztere Redner mit, daß die Reichsjuqendführung es erreicht habe, daß im weibl. Arbeitsdienst der BdM. selbständig Lager errichten kann. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Rede des stellv. Gauleiters, Abg. Friedrich Schmidt. Die Eroberung der Macht war, so führte er aus, mehr eins männliche Angelegenheit, aber zur Mitarbeit der nat.-saz. Idee bedarf es unter allen Umständen der Mitarbeit der Frau. Die Aufgabe des BdM. ist, jung und fröhlich zu sein, d. h. Abkehr von allem Amiisierwahnsinn. Das deutsche Mädchen muß gesund sein an Leib und Seele, gesund in Kleidung und Nahrung. Modefirlefanz und Zigaretten gehören nicht zum deutschen Mädchen. Um schön zu sein, braucht man keinen Puder und keinen Lippenstift. Ihr sollt, so rief der Redner aus, die Heimat und den deutschen Arbeitsmenschen lieben, dis großen deutschen Frauen des Dienens kennen lernen, die Zukunft des deutschen Volkes garantieren. Der Redner schloß mit einem Treuebekenntnis zu Adolf Hitler. Ernste Sprechchöre und Lieder, aber auch heitere Spiele und Aufführungen gaben den Rahmen der in allen Teilen schön verlaufenen Feierstunde, die mit dem Horst-Wessel-Lied schloß.
Württemberg
Bevölkerungspolitische Propaganda
Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda veranstaltet in den Monaten September, Oktober und November eine großzügige Werbung für bevölkerungspolitische und erbbiologische Fragen im ganzen Deutschen Reich, d e gleichzeitig als Hilfswerk für Kinderreiche den Auftakt im Kampf gegen Hunger und Kälte bilden soll. Der Schwerpunkt der Werbemaßnahmen liegt in der Verbreitung von drei Broschüren, die in den Monaten September, Oktober und November im ganzen Reichsgebiet verbreitet werden. Auch die Deutsche Reichspost stellt sich in den Dienst dieser Werbe- und Aufklärungsarbeit. Die für jeden Monat vorgesehene Broschüre ist an den Postschaltern zum Stückpreis von 10 Pfg. erhältlich.
Kkulkgark. 17. September.
Reue Leitung des Konservatoriums. Da der zum Leiter des Konservatoriums für Musik bestimmte Reallehrer Gansser mit Rücksicht auf seine Arbeit an Schulmusik und deutschem Lied" den bereits übernommenen Auftrag wieder zurückgab, hat der Verein zur Förderung der Volksbildung im Einvernehmen mit dem Beirat des Konservatoriums Dr. Adolf Seifert (Lorch) zum ersten Direktor und Paul Schotte (Stuttgart) zum 2. und stellv. Direktor des Konservatoriums berufen. Dr. Seifert hat die Gesamtleitung. Innerhalb des Konservatoriums werden zwei Abteilungen gebildet: Abteilung 1 umfaßt die gesamte sachliche Ausbildung. Sie untersteht Direktor Schotte. Abteilung 2 umfaßt alle volksmusikalischen und gemeinschaftsbildenden Aufgaben. Sie wird unmittelbar von Direktor Seifert geleitet.
Für das Winkerhilfswerk sind aus Württemberg noch folgende Zeichnungen eingegangen: E. Breun inger AG-, Stuttgart 10 000 RM., Fa. Hahn und Kolb. Stuttgart sowie Index-Werk Hahn und Kolb, Eßlingen 10 000 RM., Karl Oppenländer und Söhne, Waiblingen 1000 RM., Fa. Friedrich Bohnen b erg er, Verlag, Stuttgart 5000 RM. Die Firma Wilhelm Bleyle GmbH, in Stuttgart teilt mit, daß sie sich mit einer Spende von 100 000 RM. beteiligen wird. Die Spende wird aus Strickwaren im Herstellungswert von 75 000 RM. und einer Geldspende von 25 000 RM. bestehen.
Das Brot wird billiger. Mit Wirkung vom 18. September ab werden in Stuttgart die Brotpreise gesenkt auf 31 Pfen- j nig für 1 Kilo Roggen- und Rogaenmischbrot, 32 Pfennig
Sie standen vor der Stelle, an der Eibl den angeblichen Toten gesehen hatte und musterten die weiße Wand. Keine Spur, weder an der Wand, noch aus dem Boden.
Bainter war unterdessen an den Kohlenhaufen getreten und rührte mit der Schaufel darin herum. Auf einmal rief er: „Hallo, ein Schuh! — Und noch einer!"
„Das sind ja meine Hauslatschen!" sagte Eibl.
Renner stutzte. „Ich hätte geschworen, er hätte sie in die Isar geschmissen." — Er trat herzu. „Aber was ist denn das für ein Loch?"
Ueber dem Kohlenhaufen in Manneshöhe war ein breiter Schacht, der schräg nach oben führte.
„Das ist der Schacht, durch den die Kohlen hsrunter- geschafft werden," erklärte Eibl. „Man braucht sie dann nicht heruntertragen."
„Man sieht ja hinauf ins Freie! Ist der Laden immer offen?"
„Der Laden? Nein, der ist immer zu!" behauptete Eibl.
„Wohin führt der Schacht?"
„Auf die Hintere Seite des Hauses. Dort ist ein betonierter Weg und da können die Kohlenwagen bis dicht heranfahren. — Komisch, daß er auf ist!"
Renner untersuchte die Wand und den Schacht nach Spuren, aber die vielen Kratzer und Risse in der Mauer brauchten nicht von einem Menschen herrühren, so wenig die paar Fußspuren vor dem Kohlenhaufen. Hier waren schon die Beamten hin und her getreten. Immerhin, dieser Schacht war verdächtig. Leicht konnte hier ein Mensch sich hinaufstemmen.
„War der Laden schon öfters offen?"
„Höchstens wenn ihn die Terofal-Buben aufmachten. Da rutschen die Lakl nämlich, wenn ich nicht da bin, immer herunter."
Renner setzte sich auf die Steinbank an der Wand, musterte noch einmal eingehend den ganzen Raum und überlegte. Zuletzt stand er auf und sagte: „Nein! Hier hing kein Mann, weder ein Lebendiger, noch ein Toter, und die
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der Wecken usw. wurde auf 55—60 Gramm erhöht.
Deutsches Holz für Hausbau und Wohnung Die am
Kocysnhof ihrer Vollendung entqegengehende Siedlung wird am 23. September als „Bau-Ausstellung Deutsches Holz für Hausbau und Wohnung" eröffnet und bis zum 29. Oktober allgemein zugänglich sein. Hauptzweck des Unternehmens ist die Werbung zur Wiederverwendung des deutschen Holzes im Baugewerbe und damit die Unterstützung des darnieder- liegenden Zimmergewerbes und der notleidenden Landwirt-
Kundgebung der württ. Kriegsopfer. In der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Eroß-Stuttgart der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung wurde vom Landes- propagandaleiter Döller mitgeteilt, daß am 22. Oktober in Stuttgart eine Kundgebung der schwäbischen und hohen- zollerischen Kriegsopfer stattfinden wird. Cs werden etwa 60 000 Kriegsopfer in Stuttgart erwartet.
Verein württ. KörperschafkebeMnker. Der unter der Leitung von Oberbürgermeister Schwarz-Aalen stehende Verein württ. Körperschaftsbeamter hält hier am 23. September eine Mitgliederversammlung ab, in der auch über seine Zukunft Beschluß gefaßt werden wird.
Zwanzig Jahre Süddeutsche Zeitung. Aus Anlaß des zwanzigjährigen Bestehens des Blatts haben Verlag und Schriftleitung der „Süddeutschen Zeitung" ein Sonderblatt herausgebracht, .in dem in kurzer und eindringlicher Form ein Ueberblick über die Geschichte der Zeitung gegeben wird. Weltkrieg, November 1918, Nachkriegszeit und heute die nationale Erhebung waren die Epochen, die für Weg und Werdegang, für Kampf und Kampfziel auch der „Süddeutschen Zeitung" bestimmend waren. In zäher Weise hat sie durch alle die schweren Jahre hindurch diesen Kampf geführt im Sinn einer nationalkonservatioen Weltanschauung, die ihre höchste Aufgabe darin sah, Dienerin des Staats und des Volks zu sein. Und sie will, wie es in dem Sonderblatt heißt, „dienen und kämpfen für den Weiterbau des neuen Reiches mit Hindenburg und Hitler".
Von der Presse. Das Blatt „Christ und Volk", eine Halbmonatsschrift, wird mit dem „Christlichen Volksdienst" verschmolzen. Ab 1. Januar 1934 wird der Name des Blasts geändert werden.
Geländesportschute Wusberg. Vom 1. bis 14 Oktober findet der 2. Eeländssportkurs des Bannes 119 der HO. statt. Wieder werden 30 Junqens hinauf nach Musberg ziehen.
^ Gutes Beispiel. Die Mitglieder der Stuttgarter Ra - Hausfraktion der NSDAP, haben zusammen 500 CinzeNose der NS.-Arbeitsbeschaffungslotterie erworben.
Devisenüberwachung im Postverkehr. Bei der stichprobeweisen Prüfung der nach dem Ausland gehenden Postsendungen wurden im Monat August von den Zollstellen des Landesfinanzamtsbezirks Stuttgart in erheblichem Umfang Zahlungsmittel vorgefunden und beschlagnahmt. Außerdem wurden gegen über 100 Absender von Briefen St rafanzeigen wegen des dringenden Verdachts eines Devifenvergehens erstattet.
Ermäßigung der Fleischpreise. Die Fleischpreise ln den Metzgerläden stehen schon lange nicht mehr im Einklang mit den Schlachthauspreisen und noch weniger mit dem, was der Landwirt für fein Vieh erlöst. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat sich nun veranlaßt gesehen, einen kleinen Fleischpreisabschlag vorzunehmen. Es kosten jetzt Rindfleisch I. 68—72 Kalbfleisch' I. 70, Brust und Ragout 60, Kalbfleisch ohne Bein 95—110, Schweinefleisch mager 75, Vauch- lappen 70, Speck mit Bauchfett 70, Schweinefleisch ohne Bein 110, Schweinskottelett 95 Pfg. usw. Und die Wurstpreise?
Schuhhast. Ein 58 I. a. Jsraelite wurde, wie der „NS-Kurier" berichtet, in Schutzhaft genommen, weil er ein blondes deutsches Mädel zu durchsichtigen'Zwecken zu einer Tasse Kaffee eingeladen hat.
Selbstmord. Ein 19jähriges Mädchen sprang am Samstag aus der elterlichen Wohnung im 3. Stock in den Hof. Die Unglücklich« starb kurz daraus im Krankenhaus.
Stuttgart, 17. Sept. Anerkennung. , Finanzministsr Dr. Dehlinger hat der „Süddeutschen Zeitung" zu ihrem 20jähri- gen Jubiläum seine Glückwünsche ausgesprochen und dabei betont, daß sie zum Sieg der nationalen Front ihren Teil beigetragen habe. Auch Landesbischof v. Wurm hat das Blatt zist seinem Jubiläum als früherer Mitarbeiter herzlich be- glllckwünscht.
Frage, ob unser Einbrecher den Schacht benutzte, um Eibls Schuhe in die Kohlen zu stecken, ist nebensächlicher Natur. — Ab durch die Mitte! Hier kommen wir nicht weiter."
Wie sie oben wieder ins Chefzimmer kamen, trat einer der Beamten herein und meldete: „Herr Inspektor, man wünscht Sie am Telephon!"
„Wer man?"
„Ich glaube die „Münchner Morgenzeitung"."
„Die „Morgenzeitung?" Da war doch eben einer La. — — Baintner, gehen Sie hinüber und sagen Sie's ihnen."
Das Telephon war in der Diele. Renner diktierte an seinem Befund. Kurz darauf kam Baintner wieder zurück. „Der Sax von der „Morgenzeitung" möchte Sie selber sprechen, Herr Inspektor."
„Aber der Sax ist doch in Urlaub! sagte der bebrillte Jüngling von vorhin. — Oder — hat uns der Lümmel angelogen? Es kam mir gleich verdächtig vor. Baintner sausen Sie ans Tor zu den Wachtmeistern, ob er dort durchgekommen ist. Wenn er noch im Hause ist, häng ich ihn auf."
Baintner brachte Bescheid, der Journalist habe schon vor zehn Minuten das Haus verlassen. Er habe angeblich mit der „Morgenzeitung" telephoniert, noch einige freundliche Worte mit den Wachtmeistern gewechselt und sei dann in der Dunkelheit verschwunden. Renner runzelte die Stirn. Dann rief er die „Morgenzeitung" an. Man wußte dort nichts von einem Telephongespräch.
Renner brummte böse. Der Fall wäre so glatt gewesen. Immerhin hatte er jetzt einen kleinen Schönheitsfehler.
Kurz darauf verließen die Beamten das Gebäude. Einer von ihnen blieb zurück. Er sollte dann durch einen Schutzmann des Polizeibezirks abgelöst werden.
(Fortsetzung folgt.)