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Nra«. B-rl», «. oerantw. Schriftl-itnag- Theodor Sack, «Udiab i. Sch«., »UH-ImAr. R, Tel. «72. — Wohnung! Billa Hubert«»
Nummer 217
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Montag den 18. September 1938.
Fernruf 479
68. Jahrgang.
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Berlin, 17. September, j
Vor den Vertretern der ausländischen Presse entwickelte Reichsaußenminister Frhr. v. Neurath am Freitag abend die Stellung Deutschlands zu den außenpolitischen Fragen vor dem Wiederbeginn der internationalen Arbeiten.
In seiner Rede betonte der Außenminister vor allem, daß der Geist von Versailles noch weitgehend die Politik beherrsche und eine nahezu vollständige Stockung in den großen internationalen Fragen bewirkt habe. Man will, so erklärte der Minister, auch heute noch Deutschland mit zweierlei Maß messen. Das Ausland muß aber endlich begreifen, daß das deutsche Volk das Recht hak, sich gegen diesen Geist von Versailles mit allen Kräften zur Wehr zu sehen. Der Stand der Abrüstungsfrage ist geeignet, die Hoffnungen auf eine Verständigung mittels des Viermächkepakks stark herabzustimmen: die hochgerüsteten Staaten scheinen heute weniger als je zur Erfüllung ihrer Abrüstungsverpflichtung bereit zu sein. Die Verteidigungswaffen, die andern Mächten gestattet bleiben, dürfen nicht Deutschland allein verboten werden. Deutschland nimmt die lleberwachung an, wenn sich ihr auch die andern Staaten unterstellen. Von Krieg spricht man nur im Ausland, in Deutschland. denkt niemand an kriegerische Verwicklungen. Ich erkläre mit aller Bestimmtheit, daß Deutschland sich weigert, den Zustand weiter zu ertragen, daß man versucht, mit haltlosen Be- schuldigungen gegen Deutschland die Herrschaft der Sieger über den Besiegten zu verewigen. Cs gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Verwirklichung der Gleichberechtigung Deutschlands oder Zusammenbruch des ganzen Abrüstungsgedankens. Für die unabsehbaren Folgen würde nicht Deutschland die Verantwortung tragen.
Ich könnte es nur bedauern, wenn man das Messen mit zweierlei Maß etwa auch auf die Frage der deutsch-österreichischen Beziehungen anwenden wollte. Oesterreich ist für manche Staaten offenbar nur eine interessante Figur im politischen Schachspiel Europas.
Mit erfrischender Deutlichkeit hat der verantwortliche Leiter der deutschen Außenpolitik die Frage behandelt und die Verantwortlichkeiten für den schleppenden Gang der bisherigen Entwicklung eindeutig festgelegt. Die Rede war zunächst eine entschiedene Zurückweisung der vom Ausland geübten Methoden, dis in der großen Reichstagsrede des Kanzlers vom 17. Mai gemachten grundsätzlichen Darlegungen zur deutschen Außenpolitik beiseite zu schieben oder gar zu entstellen. Im Mittelpunkt der Darlegungen'stand eine energische und unzweideutige Abrechnung mit den immer wiederholten Versuchen der hochgerüsteten Staaten, ein positives Ergebnis der Abrüstungsverhandlungen dadurch zu hmtertreiben, daß man unter geflissentlicher Außerachtlassung der amtlichen Erklärungen der Reichsregierung und der stets bewiesenen Verständigungsbereitschaft Deutschlands diesem immer wieder die Schuld an einem Fehlschlagen der Genfer Konferenz zuschieben will. Der Außenminister hat allen jenen Plänen eine klare Absage erteilt, die einen Ausbau und Umbau der internationalen Rüskungsüberwachung in einem Sinn zu bewerkstelligen wünschen, der in der Praxis auf eine erneute Verschiebung jeglicher wirklicher Abrüstungsmaßnahmen und gleichzeitig eine Fortdauer der Gefährdung der Sicherheit der abgerüsteten Staaten hinauslaufen würde. Mit begrüßenswerter Klarheit sind auch alle jene Versuche zurückgewiesen worden, die eine solche gefährliche Politik durch Hinweise auf „gewaltpolitische" Absichten Deutschlands rechtfertigen möchten.
Der Außenminister wies ferner mit aller Eindringlichkeit darauf hin, daß die Tatsache der volkmäßigen Verbundenheit Deutschlands und Oesterreichs immer der Ausgangspunkt für die Erörterung der österreichischen Frage sein müsse. Mit der eindeutigen Erklärung, daß die Reichsregierung nicht an eine Einmischung in innerpolilische Verhältnisse Oesterreichs denkt, sind alle derartigen, im Ausland geflissentlich und absichtlich verbreiteten Entstellungen erneut als gegenstandslos gekennzeichnet worden. Die Forderung, daß unberechtigte Einmischungen anderer Länder in die Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Oesterreich unterbleiben, wird im Ausland ebenso beachtet werden müssen, wie der Hinweis darauf, daß die wirtschaftliche Notlage Oesterreichs wahrend der vergangenen 14 Jahre von manchen Seiten gerade dazu benutzt wurde, diesem Lande politische Fesseln aufzuerlegen.
Dis Rede des Reichsaußenministers hat die notwendige Klärung e ner durch allerlei Machenschaften getrübten internationalen E gebracht. Daß auf der Grundlage der unbedingten wlelchberechkigung eine aufrichtige und wirkliche internationale öusammenarbeik gerade vom neuen Deutschland gewünscht wird, hat der Reichsminister keinen Zweifel gelassen. Am Aus- land ist es nun, zu zeigen, daß es auch seinerseits gewillt ist, oer Sache des Friedens nicht durch leere Sympathiekundgebungen, Mdern durch positive Beiträge zu dienen.
Das Echo in der Nuslandspresse
Paris, 17. Sept. Das „Journal" bezeichnet die Rede des eutschen Außenministers als Auftakt zur außenpolitischen Hsrbst- arbeit des Dritten Reichs. Sie werde jedenfalls nicht verfehlen, W Ausland Aufsehen zu erregen. Die „Action francaise" besijrch-
Aus der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Lrdöl- sorschung in Berlin betonte Prof, ll b b e l o h d e-karlsrnhe nach einleitendem Vortrag von Staatssekretär Feder, für den zu erreichenden Zweck, Deutschland aus diesem wichtigen Gebiet un- ! abhängig zu machen, biete sich außer dem durch die Devisendeckung der Reichsbank bedingten Weg des Einkaufs von Rohölen unch deren Ausarbeitung im Inlande der Weg, in höherem Maße als bisher aus Braunkohle und Steinkohle Mineralöle ^ zu gewinnen. Es wurde außerdem aus die Möglichkeit, industriell anfallende Gase, oder in Zusammenarbeit mit der Elektrizitäls- , Wirtschaft komprimierte Gase zum Motorenbetrieb zu verwenden hingewiesen.
Der Deutsche Lrnkelag wird als Tag des deutschen Bauern bekanntlich am 1. Oktober im ganzen Reich gefeiert und morgens 8 Uhr mit einer Rundfunkrede des Reichsministers Dr. Goebbels eingeleitet. Vormittags empfängt der Reichskanzler Bauernführer und Bauern aus allen Teilen des Reiches. Am Nachmittag werden in Stadt und Land Ernkefeslzüge veranstaltet. Von 5 bis 7 Uhr nachmittags findet das Haupkfesk auf dem Bückeberg bei Hameln mit Ansprachen Hitlers und Darres statt. Als Aeslzeichen sind zwei Kornähren vorgesehen, die von einer Mohnblüte zn- sammengehalten werden. Alle für andere Tage geplanten Ernie- dankseste müssen ans den 1. Oktober verlegt werden.
Aus Anlaß der Ratifizierung des Reichskonkordals fand am Sonntag morgen in der festlich ausgeschmückken St. petruskathedrale ln Berlin ein Dankgottesdienst stakt.
! Zum „Tag der deutschen Kunst" anläßlich der Grundsteinlegung z des Hauses der deutschen Kunst am 14. und IS. Oktober in München werden aus Bayern 16 und aus dem Reich 12 Sonderzüge eingelegt.
In Oppeln fand unter starker Beteiligung die Grenzland- kundgebung des Oberschlesischen Iunglandbundes statt, in deren Mittelpunkt eine große Rede des Skaatsrates Meinberg stand.
Der Ausschuß der Stiftung für Opfer der Arbeit hak von etwa 2560 Unkerstützungsgesuchen 47g staklgegeben. Im ganzen werden 260 606 Mark in Beträgen von 166 bis 720 Mark verteilt.
tet, die geschickten Ausführungen Neuraths könnten auf die Vertreter Englands, Amerikas und anderer Länder auf der Abrüstungskonferenz Eindruck machen.
London, 17. Sept. Die Blätter veröffentlichen die Rede Neuraths auszugsweise, nehmen aber noch keine Stellung zu ihr. Der Berliner Vertreter des Büro Reuter nennt die Rede „bitter". „News Chronicle" anerkennt, daß die Ausführungen so „offen" gewesen seien, wie man sie seit Jahren von keinem deutschen Staatsmann mehr gehört habe.
in der Vbrüstungsfrage
London, 16. Sept. Der römische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" will im italienischen Außenministerium zu der Frage der Abrüstung folgende Auskünfte erhalten haben:
1. Die Behauptung, daß Mussolini einen Plan nach Paris übersandt habe, in dem er sich für eine gewisse Zeit internationaler Rüstungsüberwachung ein- : setze, ist nicht wahr.
2. Italien hat nicht zugestimmt, sich einer oder mehreren fremden Mächten anzuschließen, um Deutschlands Rüstungen nachzuprüfen.
3. Es ist unwahrscheinlich, daß Italien irgend- > einen neuen Schritt unternehmen wird, während der englische Unterstaatssekretür Eden in Paris und später in Rom weilt.
4. Edens Besuch in Rom wird begrüßt, und die italienische Regierung wird mit ihm ihre Ansicht über die Abrüstungsfrage besprechen.
Im weiteren bemerkt der Berichterstatter, Mussolini sei noch immer der Ansicht, daß die einzige Hoffnung, ein wirklich brauchbares Abkommen zu erreichen, in seinem Plan liege, die Verhandlungen auf Italien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland zu beschränken.
Naiionalstandische Front in Graz
Zusammenstöße mit Nationalsozialisten
Graz, 17. Sept. Die unter der Führung des Landbund-Vizekanzlers Winkler stehende nationalständische Front, in der der Landbund, der Ständebund für Handel und Gewerbe und der nationale Beamten- und Arbeiterbund vereinigt sind, beging in Form einer politischen und militärischen Kundgebung heute ihr Gründungsfest. Die Kundgebung begann mit dem Empfang des Vizekanzlers Winkler, der die Front von 12 Bataillonen der verschiedenen Selbstschutzformationen abschritt. Aus den Tribünen sah man unter den Ehrengästen die Minister Schumy und i Korber. BizekariAer Winkler erklärte in seiner Rede, dir
t" Staatssekretär Sir Iohn Gilmour erkannte aus einer konservativen Parteiversammlung in Carnoustie in Schottland Deutschlands Anspruch aus Gleichberechtigung an.
Die französische Alugzeugsabrik Brsqu-t in Le Havre hat ein neues Segelflugzeug gebaut, in dessen Spitze und Schwanz je ein Maschinengewehrstand und eine Vorrichtung für Bombenab- wurf eingerichtet sind.
Gegen 17 Direktoren der Standard Oil Lo. ist vor dem Lksikagoer Gericht ein Verfahren wegen Betrügereien in Höhe von 6—8 Millionen Dollar eröffnet worden.
Der bekannte deutsche Kommunist Max Holz ist in R"'1and bei einer Bootsfahrt auf dem Okasluß in der Nähe der Stadt Gorki ertrunken.
Das Münchner Oktoberfest, mit dem wieder das Lcmdnrrt- schaskliche Hauptfesk verbunden ist, ist durch den Reichsstatthaper Ritter von Epp in Gegenwart der bayerischen Skaaksregierung eröffnet worden.
Die noch Südamerika fahrenden Passagierreedereien haben eine etwa lüprozentige Ermäßigung der Fahrpreise beschlossen. Die neuen Raten treten sür Abfahrten nach dem 1. 16. 1933 in Kraft.
Im Bochumer Krankenhaus ist der LA-Reservemann Fritz Kann als 11. Todesopfer des Solinger Autounglücks gestorben.
lieber dem Flugplatz Leipzig-Mockau stießen am Samstag vormittag ein Verkehrsflugzeug der Deutschen Verkehrsflug AG. und ein Schulflugzeug in geringer Höhe zusammen und stürzten ab. Der Führer des Verkehrsflugzeuges und die Besatzung des Sportslugzeuges wurden verletzt, die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.
Die ehemaligen Leiter der Rundfnnkgesellschast Dr. Magnus, Dr. Flesch und A. Braun in Berlin sowie die Leiter der Schlesischen Funkstunde. Hader, Bischof und Zorek sind wegen schwerer Untreue verhaftet worden.
Die tschechische Regierung hak die Abberufung des päpstlichen Nuntius Liciaci verlangt, weil ec in einem offenen Brief für die slowakischen Katholiken gegen die tschechische Regierung Steilung nahm. ^
nationalständisch'e Frönt werde nicht in der vaterländischen Front aufgehen und sie lehne den „Austrofaszismus des Heimatschutzes" aufs schärfste ab. Die Aufgaben der nationalständischen Front beim kommenden Neuaufbau des Staats bestünden darin, zwischen der restlosen Ablehnung der Demokratie und der Forderung nach einer diktatorischen Staatsführung den Mittelweg zu suchen. Er habe dem Bundeskanzler Dr. Dollfuß die Erklärung gegeben, Laß die Bewegung bereit sei, die Bestrebungen des Bundeskanzlers zur Sicherung des großen gemeinsamen Ziels zu unterstützen, darunter sei die Erhaltung Oesterreichs als unabhängiger deutscher Staat, die Ausmerzung von Klassen- und Kulturkampf, und die Durchführung der Verfassungsreform auf ständischer Grundlage zu verstehen. Den austrofaszistischen Forderungen Starhember^s aber werde sich die nationalständische Front niemals beugen.
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Die Kundgebung der nationalständischen Front gab Anlaß zu großen Gegenkundgebungen von nationalsozialistischer Seite. In großen Mengen brachen Anhänger der NSDAP, mit Rauchbomben und unter Absingung des Deutschlandlieds in die Aufstellung der ständischen Formationen ein. Es kam verschiedentlich zu Zusammenstößen. Die Polizei war, wie sie mitteilt, am Einschreiten zunächst stark behindert, da die Polizeizentrele der Stadt durch eine Wagenburg von vielen Postautos, die an den Ausgängen des Gebäudes überraschend vorgesahren war, blockt., t worden. Erst nach längerer Zeit gelang es berittener Schug- mannschaft unter Anwendung des Gummiknüppels, die Nationalsozialisten zurückzudrängen. Hierbei wurden 26 Personen r:r- teht und 166 verhaftet. Darunter befand sich auch der VertrNcr einer der größten amerikanischen Nachrichtenagenturen, ein amerikanischer Staatsangehöriger, der photographiert hatte und n i unter der durch nichts begründeten Beschuldigung, reichsdeutsch, r Agent zu sein und für deutsche Zeitungen Aufnahmen zu mach-n, sestgcnommen wurde. Erst nach Feststellung seiner Personal.-n wurde er auf freien Fuß gesetzt.
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Papen in Budapest
Budapest, 17. Sept. Vizekanzler v. Papen ist am Freitag abend, einer früheren Einladung des Ministerpräsidenten Gömbös folgend, in Budapest eingetrosfen, um an Hirschjagden in den Staatsforsten bei Lillasüred teilzunehmen. Nach den Jagden wird der Vizekanzler noch Besprechungen mit Gömbös in Budapest haben.
Die Jagden waren erst sür die zweite Hälfte nächster Woche vorgesehen, da aber der österreichische Bundeskanzler Dollfuß sich beeilt hat, seinerseits Gömbös zu Jagden in Mürzzuschlag einzuladen, mußte die Einladung an den Vizekanzler früher gelegt werden.
Französische Bergverwaltung baut ab
Saarbrücken, 17. Sept. Während die französische Pre^e des Saargebiets immer wieder betont, daß das Saargeb et unter keinen Umständen wieder zu Deutschland zurückkom- men dürfe und werde, bereitet fick die französische Berg- Ver.kMrMon schoz^-us die.LjguioMorp vox. Sp hat lit.