Zusammenarbeit der Nationalsynode

TV Berlin. IS. Sept. Die Deutsche Evangelische National­synode ist zu ihrer ersten Tagung auf Mittwoch, den 27. September, nach Wittenberg einberusen worden. Die Nationalsynode wirkt bei der Bestellung der Kirchenleitung und bei der Gesetzgebung mit. Die Synode besteht aus 60 Mitgliedern. 40 werden von den Landeskirchen aus den Synoden und Kirchenleitungen entsandt. 20 berust die Deutsche Evangelische Kirche aus Persönlichkeiten, die sich im kirchlichen Dienst hervorragend bewährt haben. Das Amt der Mitglieder dauert sechs Jahre. Die Nationalsynode tritt wenigstens einmal im Jahre zusammen. Aus ihrer bevor­stehenden ersten Tagung hat die Nationalsynode vor allem Len Reichsbischos zu berufen.

Loky in Rußland

Moskau, IS. Sept. Die französischen Flugzeuge mit dem französischen Luftfahrtminister Coty und sieben Vertretern des französischen Flugwesens und der Flugzeugindustrie sind gestern auf dem Flugplatz in Charkow gelandet. Die französischen Gäste wurden mit ausgesuchten Ehren emp­fangen.

Diktatur in Kuba

Havanna. IS. Sept. Die Regierung hat angekündigt, daß sie eine innere Politik zu führen gedenke, die ihrem Wesen nach einer Diktatur gleichkomme.

Volksabstimmung auf den Philippinen

Manila. 15. Sept. Die Abgeordnetenkammer der Philip­pinen hat mit 48 gegen 10 Stimmen einen Gesetzentwurf angenommen, durch den bestimmt wird, daß am 30. Oktober eine Volksabstimmung über die Frage entscheiden soll, ob die Philippinen das ihnen vom Kongreß der Ver­einigten Staaten gemachte Angebot, innerhalb von zehn Jahren ihre Unabhängigkeit zu gewinnen, annehmen wollen oder nicht.

Schatzung der deutschen Getreideernte

Berlin, 15. Sept. Die vorliegende Schätzung über das Ergeb­nis der diesjährigen Getreideernte nach dem Stande von Anfang September bestätigt erneut die schon auf Grund früherer Erntevorschätzungen verzeichnet« Tatsache, daß der Bedarf des deutschen Volks an Getreide in diesem Jahre erstmalig i n vollem Umfange aus deutscher Erzeugung gedeckt werden kann. Für die Landwirtschaft ist nach wie vor keiner­lei Grund zur Beunruhigung über die weitere Entwick­lung der Getreidepreise gegeben. Die Reichsregierung hat in ihrer letzten Kabinettsitzung am 12. September einen so umfassenden Preisschutz beschlossen, daß der Bauer die Gewähr hat, ange­messene Preise für sein Getreide zu erhalten. Das Kabinett war sich darüber einig, daß der deutscben Landwirtschaft unbedingt ein auskömmlicher fester Preis für Getreide zugebilligt wer­den muß. Aus diese Weise wird jede Spekulation in Getreide unterbunden. Im vorigen Jahre standen für den Getreidebedarf insgesamt 25,5 Will. Tonnen Getreide zur Verfügung, und zwar

23.3 Will. Tonnen aus eigener Erzeugung, 1.2 Will. Tonnen aus zusätzlicher Einfuhr, 0,2 Mill. Tonnen aus Beständen, die im Be­sitz des Reichs waren, und 0,8 Mill. Tonnen, wie durch neuere Ermittlungen bestätigt wird, aus der Einfuhr von Getreideersatz (Oelkuchen). Von dieser Menge sind unverbraucht 450 000 Tonnen als nationale Reserve in das neue Erntejahr übernommen wor­den. In diesem Jahr ist die zusätzliche Einfuhr von Getreide und von Getreidesrsatz durch die Maßnahmen der nationalen Re­gierung unmöglich gemacht worden. Infolgedessen stehen in diesem Jahre nur 25,15 Mill. Tonnen zur Verfügung, und zwar 24,7 Mill. Tonnen aus eigener Ernte und 0,45 Mill. Tonnen aus der vom Vorjahre übernommenen nationalen Reserve. Das sind nur 100 000 Tonnen mehr als im Vorjahre verbraucht wurde. In diesem Jahre wird aber der Verbrauch an Brotgetreide, vor allem an Weizen, infolge der Verminderung der Arbeitslosigkeit zweifel­los so steigen, daß mindestens mit'einem Mehrverbrauch von Weizen von etwa 100 000 bis 200 000 Ton­nen gerechnet werden kann.

*

Nach den Meldungen der 7000 amtlichen Ernteberichterstatter über das Ergebnis der diesjährigen Getreideernte nach dem Stande von Anfang September ist weiterhin mit einem recht guten Gesamtertrag zu rechnen. Aus Grund der vorliegenden Mel­dungen ergeben sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichs- amts im Reichsdurchschnitt (gegenüber den Schätzungen zu Anfang August d. I.) nunmehr folgende Erträge je Hektar: Winterroggen

19.4 (18,7) Dz.; Sommerroggen 14,9 (14,1) Dz.: Winterweizen 23,9 (22,7) Dz.; Sommerweizen 23,2 (22,1) Dz.; Spelz 14,7 (13,4) Doppelztr.; Wintergerste 25,9 (25,3) Dz.; Sommergerste 20,7 (20)

Doppelztr.: Naser 21.0 l20 7) Dz. 3 m etinelnsn ivllrd? dl? Ml- zenernle (einschließlich Spelz) in diesem Jahre voraussichtlich um 530 000 Tonnen und die Boagenernie um ZS5 000 Tonnen größer sein als sie im Vorjahre war.

Einziehung Volks- und staatsfeindlichen Vermögens

Das Staatsministerium hat eine Verordnung über die Einziehung oolks- und staatsfeindlichen Vermögens erlassen, die demnächst im Regierungsblatt zur Veröffentlichung kommt. Auf Grund des Reichsgesetzes vom 26. Mai 1933 und des Reichsgesetzes vom 14. Juli 1933 wird bestimmt, daß die in Württemberg befindlichen Sachen und die dort zu­stehenden oder verwertbaren Rechte der Kommunisti­schen und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und ihrer Hilft- und Ersatzorganisationen zugunsten des Lands Württemberg eingezogen werden. Die Einziehung wird in einem vereinfachten Liquidationsverfah- ren durchgeführt, das in der Verordnung geregelt ist. Liqui­datoren sind die Vezirisnotare, die von der zuständigen Po­lizeibehörde bestellt werden. Die Verwertung eingezogener Grundstücke, Gebäude und Einrichtungen soll in erster Linie durch Uebertragung an andere Vereinigungen und Verbände erfolgen, namentlich an solche, die im Sinne der nationalen Regierung ähnliche Amecke verfolgen wie die bisherigen Eigentümer. Soweit dies nicht möglich ist, werden die Vsr- mögensstücke durch freihändigen Verkauf oder öffentliche Versteigerung verwertet. Zur Vermeidung von Härten kön­nen aus dem eingezogenen Vermögen Gläubiger der von der Einziehung Betroffenen befriedigt werden. Cs ist vor­gesehen, daß diese Gläubiger zur Anmeldung ihrer Ansprüche binnen einer kurzen Ausschlußfrist aufgefordert werden.

Ein trauriger Gedenktag

Stuttgart, IS. Sept. Heute jährt sich zum 15. Mal der Tag, an dem ein feindliches Bombengeschwader, wie schon oft vorher, die schwäbische Landeshauptstadt überfiel und über der im Sonntagsfrieden daliegenden Stadt furcht­bar hauste. Es war ihm gelungen, die Hauptsperrkette zu durchbrechen und ungehindert über Stuttgart seine tod­bringenden Bomben ahzuwerfen. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde das Haus Nr. 19 in der H e u st e i g st r a ß e, das durch eine niedersausende Bombe schwersten Kalibers vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurde. Die Wirkung war eine entsetzliche. Elf Personen, dar­unter sechs Frauen, vier Kinder und ein auf Urlaub wei­lender Soldat, die teils Bewohner des Hauses waren, teils Schutz darin gesucht hatten, wurden dabei getötet, neun weitere verletzt. Eine Familie wurde der Mutter und beider Töchter beraubt, während der Vater schwer verletzt wurde. Die Gräber auf dem Waldfriedhof sind heute noch stumme Zeugen dieses entsetzlichen Luftangriffs, an den sich die Stuttgarter Bevölkerung, die heute schutzlos solchen Ge­fahren preisgegeben ist, nur mit Schrecken erinnert.

Stuttgart, 15. September.

Der Kampf gegen Hunger nnd Kälte. Oberbürgermeister Dr. Strölin will die im Winter stärker hervortretende, jahreszeitlich bedingte Not in erster Linie durch verstärkte Naturalfürsorge bekämpfen. Zunächst werden den Bedürfti­gen während des Winters in regelmäßigen Zeitabschnitten Lebensmittelspenden gegeben. Ferner werden im Oktober etwa 15 000 Zentner Kartoffeln verteilt, wobei geplant ist, eine weitere Gabe bei Bedarf im Frühjahr zu gewähren. Eine Kleidersammlung soll für die Armen unserer Stadt die erforderlichen Kleidungsstücke bringen, soweit diese nicht vom Wohlfahrtsamt und anderen Stellen gegeben werden. End­lich ist noch die Abgabe von Brennstoffen vorgesehen.

Die neue Führung der Wückk. Landwirkschafkskammer.

Ueber die neuen Führer der Württ. Landwirtschaftskammer berichtet die Schwäbische Tageszeitung: Vizepräsident Mar­tin Köhler entstammt einer angesehnen alteingesessenen schwäbischen Bauernfamilie. Er wurde am 12. August 1894 in Talheim OA. Tuttlingen geboren. Den Krieg machte er bis zum Schluß mit. Um sein landwirtschaftliches Wissen zu erweitern, besuchte Köhler im Jahr 1919 die Landwirtschaft­liche Hochschule in Hohenheim als Gasthörer. Das Studium

AoKoä/'

Münchener Kriminalroman von Hans Klingen st ein Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg.

S. Fortsetzung. Nachdruck verboten

Da zog Renner lachend seine Schnupftabaksdose und reichte sie Eibl hin:Da schnupf, Regimentskamerad! Und mach, daß Du zu Deiner Alten hinaufkommst, Du warst es net, Rindvieh, Marsch ab! Gute Nacht!"

Als Eibl draußen war, bemerkte er trocken:Die Sache stimmt. Der Einbruch ist fingiert. Die Scheibe ist von innen herausgenommen, das Gitter ist von innen angefeilt und die Kratzer an den Stahlläden sind von innen. Der muß uns schon für ausgewachsene Mondkälber angschaut haben!"

Aber die Spuren?" fragte Baintner schüchtern.

Mumpitz! Er hat Eibls Hauslatschen angezogen, ist mit ihnen draußen vor dem Fenster zwei, dreimal auf­fällig im Sand herumgetappt, daß wir es ja nicht über­sahen, und hat die Schuhe dann voraussichtlich in seine Aktenmappe gesteckt. Ich wette hundert gegen eins, in der Isar drüben können wir sie morgen herausfischen!"

Und der genagelte Herrenstiefel?"

Den nehmen Sie mit! Das ist er." Renner gähnte. Und wegen so einer Bagatelle, die jeder Anfänger in zwei Minuten erledigt, muß der Inspektor Renner nachts um zwölf anmarschieren. Uebrigens nehmen Sie das Bild mit, das dort auf dem Schreibtisch steht."

II.

In diesem Augenblick klopfte es und bevor noch jemand Herein" rufen konnte, stand Eibl unter der Tür. Aber in welchem Zustand! Seine mächtige Gestalt schwankte wie ein Baum im Sturm, sein Gesicht war blaß und Schweiß­tropfen standen auf der Stirn. Er bot den Anblick eines aus seiner Alltagsruhe jäh aufgeschreckten Menschen.

Herr... Herr Inspektor!" stöhnte er. Die Stimme war heiser und die großen Hände griffen nervös an der Hosen­naht herum.

Renner meinte, er habe sich wegen seiner Stiefel noch nicht beruhigt und fuhr in an:Was willst Du noch? Du warst es ja nicht."

Doch Eibl schüttelte nur den Kopf und fing an zu stam­meln:Im Keller unten hängt einer!"

Totenstille. Kein Atemzug. Die Augen der Männer hingen an Eibls Mund. Er wiederholte:Im Keller unten an der Wand hängt ein Mann!"

Im Keller? Wir kommen doch eben aus dem Keller."

Ich mein im richtigen Keller, nicht bei den Tresors, sondern im Dampfheizungskeller."

Renner, der schon auf die Tür losstürzte, blieb auf ein­mal wieder stehen:Halt, einen Augenblick! Eibl, erzähle, eins nach dem anderen. Was ist passiert?"

Eibl schluckte einige Male, strich sich mit der Hand über die Stirn, schloß die Augen, und seufzte:Also, ich bin in den Keller gegangen"

Was wolltest Du im Keller?"

Meine Hauslatschen suchen. Ich muß meine Haus­latschen haben. Ich laß mir nichts nachsagen"

Red kein Blech, Eibl! Erzähle von Deinem Gehäng­ten!" drängte Renner, und Eibl berichtete.

Ich bin also in den Keller gegangen, wo die Dampf­heizung steht, weil ich dachte, da könnten meine Haus­latschen sein, und da, grad wie ich hinter dem Kessel Herum­schau, sehe ich meinen Schurz und meinen Kittel dort an der Wand hängen. Sie sind so komisch aufgebauscht, grad als ob was drunter hinge. Ich denk, warum hängt denn dein Kittel und dein Schurz ausgerechnet hinter dem Kessel, wo er doch sonst vorn bei der Tür hängt? Ich schau hin, und mir gibt's einen Ruck und es ist's mir grad, als ob mich einer mit dem Bierschlegel auf den Kopf haut. Was ist denn das? Da schauen ja unter dem Schurz ein paar Hosen heraus, dunkle, gestreifte Hosen, und wo die Hosen

dort Durde nach zwei Seiftestern bakftffch beendet, kaum 25jährig, zum Schultheißen seiner Heimatgemeinde ne- wählt wurde. Direktor Alfred Jäckle wurde am 23 Juni 1892 in Sulzbach an der Murr geboren. Er besuchte die Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim, um Diplom- und Tierzucht-Jnspektor-Prüsung abzulegen. Den Krieg machte er bei der Württ. Gebirgstruppe mit. Vom Februar 1923 bis April 1933 war er Tierzucht-Inspektor und Landesokonomierat beim fränkisch-hohenloheschen Fleck­viehzuchtverband in Schw. Hall. In, April 1933 wurde er als landwirtschaftlich-technischer Berichterstatter an die h n- tralstelle für die Landwirtschaft berufen. ^ '

Teilnahme des württ. Wirtschastsminiskerg an der Süd- amerikafahrt. Der Luftschiffbau Zeppelin Friedrichshafen Kat Herrn Wirtschaftsminister Professor Dr. Lehnich zur Teil­nahme an einer Südamerikafahrt mit dem LuftschiffGraf Zeppelin" eingeladen, um ihm als zuständigen Ressortmini­ster für die Luftfahrt in Württemberg Gelegenheit zu geben sich aus eigener Anschauung und Erfahrung ein Urteil über die Bedeutung des Luftschiffes als Langstreckenverkehrs­mittel zu bilden. Der Herr Wirtschaftsminister, der sich zur Zeit in Erholungsurlaub befindet, hat die Einladung an­genommen und nimmt an der am 16. September beginnen­den Südamerikafahrt teil.

Dank des Wehrkreiskommandeurs. Der Befehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant Liebmann, hat in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten seinen besonderen Dank dafür ausgesprochen, daß bei den diesjährigen Herbst- Übungen der Division auf der Schwäbischen Alb die Truppe durch die Bevölkerung eine so gastfreie und herzliche Auf­nahme gefunden hat.

j Zum 10jährigen Gedenken des 9. November. Die deutsche Fre,'- - heitsbewegung feiert am 9. November 1933 die zehnjährige Wieder­kehr eines in ihrer Geschichte markanten Tags des Märtyrertums um die Entstehung eines neuen Deutschlands. Die Zeit, für die die nationalsozialistischen Kämpfer von 1923 Blut und Leben ließen, hat ihre Erfüllung gefunden. Die überlebenden Kämpfer von damals werden sich in München zusammenfinden, um ihrer an der Feld­herrnhalle gefallenen Kornraden zu gedenken. In diesem Rahmen wird eine kleine Wiedersehensfeier stattfinden. Die württ.-hohenz. Kämpfer jener Zeit werden es sich nicht nehmen lassen, ihren Gau am 9. November 1933 in München vollzählig zu vertreten.

Hitlerspends. Die Reichsbahnbediensteten im Bereich d:r j RBD. Stuttgart haben im Monat August 1933 als frei- j willige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit rund i 34 000 Mark abgeführt.

Für die Winterhilfe sind weiter bedeutende Gaben ein­gegangen, so von Deutsche Linoleumwerke AG. Bietigheim 10 000 -4t; vom Verein deutscher Zeitungsverleger 50 000 -1l. i

Freilichtbühne vor dem Großen Haus. Am Sonntag,

17. September, geht auf der Freilichtbühne vor dem Großen Haus zum letztenmal Rich. Wagners große OperRienzi" , in Szene. Gesamtleitung Generalintendant Krauß. '

Neuer Wasferhochbehälker für Kaltental. Die gemeinde- rätliche Technische Abteilung hat zur Verbesserung der Was­serversorgung des westlichen Böbauungsgebiets von Kalten­tal der Erstellung eines Hochbehälters mit 300 Kubikmeter Nutzinhalt zugestimmt. Die Kosten sind auf rund 40000 -4t veranschlagt. Die Bauarbeiten werden durch Wohlfahrts­erwerbslose ausgeführt.

Reichsmarkschmuggler. Das Schnellschöffengericht ver- urteilte den 44jährigen verheirateten, aus Renningen stam­menden und in der Schweiz wohnhaften Möbelhändler Wil- Helm Schöckzu 5 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 100 Mk., außerdem werden 800 Mk. zugunsten des Reichs eingezogen. Der Angeklagte hatte auf Grund eines echten und eines gefälschten Passes zwei Reiseschecks erwor­ben, um damit je 1000 Mk. nach der Schweiz zu verschieben. Ein aus Saarbrücken stammender Jakob Meyer, der sich ebenfalls mit Reichsmarkschmuggel befaßte, konnte in Stuttgart gefaßt und nunmehr verurteilt werden. Er betrieb den Schmuggel im Verein mit seiner Familie im großen Stil. Er wurde zu 3 Monaten Gefängnis und 300 Mk. Geldstrafe verurteilt, außerdem wurden 2000 Mk., die durch einen beschlagnahmten Wagen sichergestellt sind, zugunsten des Reichs eingezogen.

Ungetreuer Postschaffner. Der verheiratete Postschaffner Anton Müller von Stuttgart wurde wegen Unterschla­gung einer Postanweisung über 199 Mark und Fälschung e'ner Empfangsbescheinigung zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.

aufhören sind Füße und an den zwei Füßen sind zwei Schuhe!"

Eibl schnaufte und wurde noch um einen Grad blässer. Dann begann er wieder:Ein paar Schuhe, Lackschuhe, klein, grad so zwei, drei Hand hoch über dem Boden sind sie und hängen mit den Spitzen nach unten, grad wie wenn sich einer aufgehängt hat. Da Hab ich doch einen solchen Schrecken bekommen, und es läuft mir eiskalt über den Buckel hinauf. Nix wie nauf! denk ich, und ich renn herauf und jetzt bin ich da!"

Hast Du ihn denn nicht aufgsdeckt, den Mann?"

Ich? Net um eine Million. Da käm ja unsereiner aus der Aufregung gar nimmer heraus. Zuerst der Einbruch, dann meine Stiefel, dann der tote Mann keine zehn Gäul' hätten mich dazu gebracht, ihn aufzudecken."

Also, los in den Keller!" kommandierte Renner. Sie stiegen wieder die schmale Wendeltreppe hinab und betra­ten den Vorkeller, wo der Gang geradeaus zu den Tresors führte.

Rechts!" rief ihnen Eibl zu,die zweite Tür rechts ist s!

Sie ist zu." Renner rüttelte an der breiten, mit Eisen­blech beschlagenen Rolltüre. Sie hatte einen starken Griff, aber trotzdem er mit beiden Händen zog, rührte sie sich nicht.Sie muß abgeschlossen sein."

Sie hat ein Schnappschloß," sagte Eibl.Wahrschein­lich habe ich sie vorhin in der Aufregung zugehauen."

Also marsch! Schlüssel holen!"

Unterdessen hatte Renner sich gebückt und durch das Schlüsselloch geschaut, und auf einmal stieß er die Männer an und flüsterte:Ruhe! Es ist einer drinnen. Es brennt Licht darin, aber auf einmal ist es dunkel und jetzt wieder hell. Es muß einer zwischen mir und dem Licht vorbeige­gangen sein."

Dann erhob er sich.Schauen Sie hinein, Baintner, und beobachten Sie weiter. Wo habe ich mein Besteck?"

s

r.

I

Fortsetzung folgt.)