Holtheim O2l. Göppingen, 28. August. Uek> ernahme einer Turnhalle durch die NSDAP. Nach einer Verfügung des württ. Innenministers wurde die Turnhalle des ehemaligen Arbeiterturnerbunds der NSDAP zur Be­nützung überlassen. Die feierliche Inbesitznahme der Halle fand gestern vormittag statt. Auf dem Gebäude wurde d-e Hakenkreuzflagge gehißt.

Ulm. 28. August. Besichtigung des Wikinger- schiffs. Polizeidirektor Dreher unterzog in Begleitung von Regierungsrat Dr. Kolb und eines Beamten des Revi­sionsvereins das beim Metzgerturm angelegte Wikmgerschifs einer genauen Prüfung. Auf Grund langjähriger Dienste bei der Marine ist Polizeidirektor Dreher auf diesem Ge­biet ein bewanderter Fachmann. Infolge der Größe des Schiffs und des Einbaus eines Motors untersteht dieses nunmehr als Kraftfahrzeug den Bestimmungen der Schiffs» bau» und Seefahrtsvorschriften. Da sich bei der polizeilichen und fachmännischen Beurteilung des Schiffs und seiner Führung Bedenken einstellten, gab Polizeidirektor Dreher den Erbauern, die sich mit lobenswertem Eifer an eine viel- leicht zu große Aufgabe gewagt haben, die notwendigen Erläuterungen. Mit einer polizeilichen Zulassung dürfte vor Behebung der Anstände nicht zu rechnen sein.

Bubenstreich. In der Nacht zum Sonntag wurde am Gasthaus zum »Wilden Mann" in der Fischergasse das etwa 4)4 Meter über dem Gehsteig befindliche Wirtschafts- zeichen, die Steinfigur »der wilde Mann" herabgestoßen, so daß sie in Trümmer ging. Wie verlautet, wollte ein über­mütiger Zecher der Figur seinen Hut aufsetzen: diese geriet ins Wanken und fiel herab.

Weisel OA. Ehingen, 28. August. Brand. Sonntag früh brach in dem etwa 30 Meter langen Stadel des Wirts Seit; z.Hirsch" Feuer aus. Vieh und Fahrnis konnten gerettet werden, während die reichen Futter- und Erntevorräte ein Raub der Flammen wurden.

Tellaang, 28. August. Streit beim Hopfentanz. In einer Wirtschaft in der Nähe Tettnangs brach am Sonn­tagmittag bei einem Hopfentanz zwischen jungen Leuten ein Streit aus. Dabei wurde ein 28 I. a. Mann derart ver­prügelt, daß er mit Verletzungen ins Krankenhaus Tettnang verbracht werden mußte.

Friedrichshofen, 28. August. 8 8 Iahre. Am Donners­tag kann der um das württ. Eisenbahnwesen hochverdiente langjährige Direktor der Betriebsabteilung, Präsident a. D. Ludwig von Leo, in seiner Vaterstadt Friedrichshafen in körperlicher und geistiger Rüstigkeit den 88. Geburtstag begehen.

Besuch. Herzogin Charlotte von Württemberg traf am Samstag zu kurzem Besuch im Auto aus Bebenhausen hier ein und nahm nachmittags auf der Terrasse des Kur- garten-Hotels den Tee ein. Im Lauf des Abends kehrte sie nach Bebenhausen zurück.

vom Allgäu, 28. August. Schwerer Autounfall durch eine Kuh. Auf der Staatsstraße von Memmingen nach Kempten überquerte eine Kuh unmittelbar vor dem Herannahen eines Autos die Straße. Ein Ausweichen war dem Kraftwagenführer unmöglich. Der Wagen rannte gegen einen Baum. Der Lenker, Chefarzt Dr. Brander von Hammeln, und eine im Auto sitzende Krankenschwester wur­den mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus ein­geliefert. Die Frau des Arztes kam mit leichteren Verlet­zungen davon. Die Kuh wurde auf der Stelle getötet.

Lebensettun g. Auf einer Tour zum Starzeljoch geriet die Wirtschaftslehrerin Hilde Adlerin ein schweres Gewitter. Durch einen unsicheren Tritt stürzte sie einen steilen Abhang hinunter, blieb aber an einem vorspringenden Stein mit den Kleidern hängen. Der SA.-Mann Weber aus Augsburg, der den Vorgang bemerkt hatte, stieg unter eige­ner Lebensgefahr zu der Verunglückten hinan. Nach zwei Stunden gelang es ihm, unter den schwierigsten Umständen das Fräulein in die 1000 Meter entfernte Almhütte zu bringen, von wo es nach Anlegung von Notverbänden zu Tal gebracht wurde.

Völlig frei von Arbeitslosen. Wie der Präsident des Landesarbeitsamts für Südwestdeutschland mitteilt, sind seit 25. August d. I. zwei weitere Verwaltungsbezirke, nämlich der württ. Oberamtsbezirk Niedling en und in Baden der Oberamtsbezirk Pfullendorf, völlig frei von Ar­beitslosen.

M s st

Wildbad. 30. August 1933.

Ein Blasorchester-Konzert der SA.-Slandarkenkapelle 172 Pforzheim (35 Mann) wird am Donnerstag den 31. August, nachmittags 46 Uhr in den Theakeranlagen statt­finden. Die Leitung hat Musikzugführer Max Major, der vor Jahren dem Wildbader Kurorchester angehörte, s Das Orchester hat eine vorzügliche Besetzung und kann sich jeder Militärkapelle an die Seite stellen. Möge die Witte­rung dem Konzert günstig sein.

Der nächste Tonfilm:Es war einmal ein Musikus"

wird am Donnerstag den 31. August nachmittags 4 Uhr und abends 8.30 Uhr, sowie Freirag den 1. September, nachmittags 4 Uhr im Kursaal vorgesührt. Er handelt von hübschen Mädels und Studenten, Musik, Fröhlichkeit, Liebe, Humor und bringt Szenen von unüberbietbarer Lustigkeit. Man erlebt Stunden unbeschwerten Frohsinns, denn eine Fülle lustiger Situationen und origineller Einfälle machen > den Film, der bisher überall stärksten Heiterkeitserfolg j hatte zu einer empfehlenswerten Unterhaltung. >

! Landeskurlhealer. Besuchen Sie die lehken Vorstellun- ' s gen im Landesturtheater vor Ende der Spielzeit! Heute - ! abend gelangt zum letzten Male die Schwank-NeuheitDa s ! stimmt was nicht" von Franz Arnold zur Ausführung, i j Dieser Schwank hat sich m der kurzen Zeit nach seiner Uraufführung beinahe alle deutschen Bühnen erobert, da er reich an lustigen Einfällen und komischen Situationen ist. Ein vor der Pleite stehender Generaldirektor will sich sanieren, indem er seine Tochter mit einem ehemaligen Prinzen verheiratet, sucht er seinen Kredit wieder herzu­stellen. Aber bei der Durchführung seines Planes stößt er auf Hindernisse, aus denen sich die ulkigsten und verwickelt- sten Verwechslungen ergeben. Die Rolle des Prinzen spielt Erich Paul, die Tochter des Generaldirektors, Ena Ritter, den Generaldirektor Rudolf Biedermann. Am Donners­tag abend zum letzten Male das rheintfche LustspielHerz- Dame", von Rudolf Presber, das zur Zeit an allen deut­schen Theatern gespielt wird. Presber läßt die Handlung in vielen, von gutem Humor erfüllten Situationen, in ge­mütreichen Dialogen lebendig werden. Die Sentimentali­tät der Biederkeit und eine heitere, lächelnde Fröhlichkeit geben diesen 3 Akten Farbe und Luft. In ihrer entzücken­den Doppelrolle mit rheinischem Dialekt verabschiedet sich in dieser Vorstellung Else Jnera. Die Spielleitung des Stückes hat Martin Lindemann vom Staatstheater Stg.. Am Freitag abend findet keine Vorstellung statt. Am Samstag abend zum letzten Male das beste deutsche Lust­spielDie große Chance" von Möller und Lorenz mit He­lene Heinrich und Erich Paul in der Hauptrolle. Am Sonntag abend schließt die offizielle Spielzeit mit der ent­zückenden OperetteSchwarzwaldmädel".

Ausländer-Besuch. Letztes Jahr machten schwäbische Schüler und Schülerinnen in Begleitung ihres Englisch- Lehrers, Dr. Schunter, Backnang, eine Studienfahrt nach England, wohin sie von dem Leiter einer englischen Schule und dessen Gemahlin eingeladen, und wo sie mit ausge­suchter Gastfreundschaft ausgenommen worden waren. Vor kurzem kamen nun letztere mit einer Anzahl Schüler und Schülerinnen zum Gegenbesuch nach Deutschland. Am letzten Samstag führte sie eine Schwarzwaldfahrt mit ihren Gastgebern u. a. nach Wildbad, wo ihnen von dem liebens­würdigen Inhaber des Badhotels, Herrn Jüptner, ein so­lenner Kaffee in dem prächtigen Gesellschaftsraum spen­diert wurde. Dann ging es unter Führung von Frl. Sprin­ger an die Besichtigung der Hauptsehenswürdigkeiten Wild­bads: der Rathaussaal mit seinen reizenden Darstellungen desUeberfalls in Wildbad", dann die vorzüglich eingerich­teten Bäder mit der maurischen Wartehalle, den Lesesälen und all den anmutigen Wandmalereien, die Trinkhalle, wo Thermalwasser genossen undsehr gut" befunden würde, und dann die herrliche Enzpromenade. Nachdem man noch eine Weile den Klängen des Kurorchefters gelauscht, fuhr man mit der Bergbahn auf den Sommerberg die Stadt hatte freundlichst Freifahrt gewährt wo der Hirschpark und das Jägerstüble nicht weniger gefielen, als die schöne ! Aussicht vom Sommerberghotel und dessen Einrichtung, ferner die herrlichen Spazierwege und die große Liege- > wiese. Die fremden Gäste konnten die Herrlichkeiten unsrer schönen Bäderstadt nicht genug rühmen. Manche hoffen, in einem andern Jahr zu Bade- und Luftkur wie- üerkehren zu können. In England, wo man ihnen von

einer derzeitigen Reise nach Deutschland sehr abgeratsn hatte, wollen sie nach ihrer Rückkehr allen Freunden er- ählen, wie schön unser deutsches Land und welch muster­aste Ordnung bei seinen fleißigen Bewohnern herrscht.

Erweiterung der Bestimmungen für Ehestandsdarlehen.

Nach der dritten Durchführungsverordnung des Reichsmini- sters der Finanzen über die Gewährung von Ehestands­darlehen vom 22. August können Ehestandsdarlehen auch dann gewährt werden, wenn die Ehe in der Zeit vom 1. Juni 1932 bis 2. Juni 1933 geschlossen wurde und die Ehefrau vom 1. Juni 1928 bis 31. Mai 1933 mindestens sechs Monate lang im Inland in einem Arbeitnehmerverhältnis stand, oder wenn die Ehefrau oder künftige Ehefrau im Haushalt oder Betrieb von Verwandten aufsteigender Linie beschäftigt war und wenn infolge der Aufgabe dieses Arbeitnehmerverhält­nisses nachweislich eine fremde Arbeitskraft eingestellt wurde. Diese Bestimmungen finden aber nur dann Anwendung, wenn alle sonstigen Voraussetzungen zutreffen. Ferner wurde der Reichsminister der Finanzen ermächtigt, Ehestandsdar­lehen ausnahmsweise auch dann zu gewähren, wenn nicht alle Voraussetzungen gegeben sind, die im Gesetz zur Ver­minderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933. sowie in den Durchführungsverordnungen über die Gewährung von Ehestandsdarlehen vorgeschrieben sind. Es muß aber mit der Hingabe des Darlehens der Zweck des Gesetzes zur Ver­minderung der Arbeitslosigkeit erreicht werden. Auch müssen die Mittel für die Gewährung solcher Ehestandsdarlehen aus dem Aufkommen an Eheftandshilfe zur Verfügung stehen.

kleine Nachrichten aus aller Dell

ep. Der Marlin Luther Bund, der Zusammenschluß der lutherischen kirchlichen Fürsorgeorganisationen, hält sein« Jahrestagung im Rahmen des Deutschen Luthertags 1933 vom 31. Oktober bis 2. November in K o b u r g ab. Den Mittelpunkt der Tagung bildet eine öffentliche Lutherkuy-d- gebung im Burghof der Veste Koburg. Es ist zu erwarten, daß auch zahlreiche Vertreter des auslanddeutschen und des ausländischen Luthertums anwesend sein werden. Der Mar- tin-Luther-Bund, dessen Vorsitzender Professor O. Dr. U l m e r-Erlangen ist, umfaßt 20 Landesoereine und pflegt enge Beziehungen zu dem auslanddeutschen Luthertum, be­sonders in Brasilien, Australien und Südafrika.

ep. Anordnung betreff des Evang. Jugendwerks. An die

einstweilige Leitung der deutschen evangelischen Kirche ge­langten fortlaufend Nachrichten, aus denen heroorging, daß auf dem Gebiet des evangelischen Vereinswesens überall eine große Unruhe und Unsicherheit entstanden ist. Die Leitung ordnete daher an, daß jede Auflösung von bestehenden evan­gelischen Vereinen und Verbänden wie deren Ueberführung in eine andere Organisation zu unterbleiben bat, da sie einer kommenden einheitlichen und endgültigen Regelung etwa in einem Vertrag zwischen Reich und Kirche vor- greift.

Ein Mord nach 13 Jahren aufgeklärt. In Schwabach (Mittelfranken) wurden der 38jähr. Nadler Max Helmrich und seine gleichaltrige Ehefrau verhaftet. Am S. Juni 1920 war der erste Mann der Frau, der 24jährige Arbeiter Jo­hann Heckel, in der Küche seiner Wohnung erhängt aufge­funden worden. Obwohl damals bereits der Verdacht eines Verbrechens aufgekommen war, konnte erst jetzt, also nach 13 Jahren, der Todesfall aufgeklärt werden. Der verhaftete Helmrich hatte nämlich vor einiger Zeit seinem Bruder den Verlauf des Mords geschildert. Hiervon bekam die Polizei Kenntnis. Helmrich hatte den Heckel, mit dessen Frau er ein Verhältnis unterhielt, im Einverständnis mit der Fr-m im Bett erdrosselt und die Leiche dann in der Küche aufgehängt, um Selbstmord vorzutäuschen.

Verkehrsunglück. Ein mit drei Personen besetzter K-aft- wagen überfuhr am Montag vormittag bei Erpolding (bei Regensburg) zwei Radfahrerinnen im Alter von 18 und 28 Jahren. Die Mädchen sollen von der Fahrbahn abge­wichen sein.

Lilzug tötet Schäfer und 75 Schafe. Auf der Streck« Leinefelde Gotha fuhr am Montagabend 8 Uhr ein Eil- zug zwischen den Bahnhöfen Seebach und Großengottern auf einem Ueberweg in eine Herde von etwa 300 Schafen. Der Schäfer Franz Staat aus Miltenberg in Bayern und 75 Schafe wurden getötet. Der Ueberweg ist mit einer fern zu bedienenden Schranke ausgerüstet. Der Eilzug erlitt «ine Verspätung von 20 Minuten.

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Der Raub der Sabinerinnen.

Gastspiel Walter Schramms im Kurtheater.

Der köstliche schon 1882 entstandene geschicki komponierte" Schwank Franz von Schönthans ein wohlzubeachtendes und gerngesehenes Stück ari­der guten alten Zeit, vermag heute noch durch seine gesunde Witzigkeit und seinen romantischen Zauber der Vergangenheit, der in der Handlung und der vorväteriichen Kostümen liegt, ein auf solche fein- nuancierte Dinge eingestelltes Publikum einer Abend lang angenehm zu unterhalten. Allerdings mühte das anspruchslose Stück etwas gekürzt unt vor allem flotter und sicherer weggespielt werder als am Samstag abend. Die komische Rolle de­alten Theaterhasen Striese, der dem Gymnasialpro fessor Gollwitz sein JugendwerkDer Raub der Sabinerinnen" zur Aufführung listig abzuschwatzer versteht, mußte allerdings von dem Gast Waltei Schramm vom Stadttheater Bamberg ohne großl Vorbereitung übernommen werden. Trotz seine, Unsicherheit und seiner etwas dünnen Stimme, wai der Darsteller, ein Vollblutsachse von vollendete, "Erlicher Komik in Sprache und Mimik, in seine, Mcheidenen unaufdringlich-humorvollen Art vor solch trefflicher Wirkung, daß oftmals ein Sonder bestall für ihn abfiel. Daß man zuweilen Träner lachte ob der mit ulkigem Pathos vorgebrachter Schnurren und drolligen Situationen, war mit eir Beweis für die Schlagkraft dieser beliebten Vom venrolle des Schmierendirektors. Otto März, de, Vielseitige, stellte einen sympathischen Professor, be dem Zug um Zug stimmte, der aber auch lüge» konntewie eine Auslandzeitung". Else Jnera wa, m Haltung und Spiel die echte Professorenfrau >n ihrem drolligen Gehaben ein schließlich Ohnmacht als deren kindlich aufgeputzt Tochter Paula unübertrefflich; Ena Ritter als Ma

3 um Toupet eine köstliche Aufmachung Erich Paul ein wohlgezogener Gatte und zahme, Pravherziger Schwiegersohn; Heinrich Beuckelmam

ein impulsiver Weinhändler Groß mit massiver Aufdringlichkeit; Hans Loose dessen Sohn, der un­geratene Emil, der nicht ausstudiert hat und zu­letzt unter dem Namen Sterneck bei Striefes The- atergesettschaft landete und durch ein Liebesver­hältnis mit des Professors Tochter Paula auch die­sen wichtigen Teil eines Theaterstückes zur Geltung brachte. Hans Loose gelang dies, nachdem er die Beilagen seines Lebensromans a d" beiseite gelegt, mit der ihm eigenen Darstellungs- und Ueberzeugungskraft. Lotte Elsner gab eine solch treubeforgte Rosa, ein solch unentbehrliches treues Faktotum ab, daß man sich beinahe selbst gerne von ihr bemuttern ließe. Zuletzt wäre noch die Souffleuse für ihre diesmal mehr in dieOeffent- Lichkeit" dringende ersprießliche Tätigkeit zu er­wähnen. Die Kostümierung für die einzelnen Rollen in ihrer typischen, zeitechten Aufmachung ist als hervorragend zu bezeichnen. Ihr und dem im ein­zelnen guten Spiel unter Rudolf Biedermanns Leitung ist der doch noch zustande gekommene Er­folg des Stücks zu danken. Das gutbosuchte Haus dankte mit herzlichem Beifall.G.

Ehrenabend Hermann Eschrich.

Zu Ehren des Leiters des Staatlichen Kur­orchesters Hermann Eschrich fand am Montag abend im Kurfaal ein symphonisches Orchester-Konzert statt, das sich in seiner Mannigfaltigkeit für die zahlreichen Besucher zu einem musikalischen Erlebnis gestaltete und wiederum die Vorzüge des stürmisch begrüßten, mit zahlreichen Orden und Auszeichnun­gen geehrten Führers in Erscheinung treten ließ, seine wohltuende ruhige, jede unnütze auf den Ef­fekt abzielende Geste vermeidende bedeutende Diri­gierkunst, die die Meister aus sich selbst sprechen läßt und dabei doch die Spieler durch die leiseste Bewegung in der Hand behält. In einem eindrucks­vollen, sarbengesättigten Tongemälde erstand Ri­chard Wagners Ouvertüre z. Op.Der fliegende Holländer", die in dieser nur annähernd richtigen Besetzung allein von einem stilkundigen, lebendigen und auf große Linie haltenden Stabführer und

einem ebenso vorzüglichen Jnstrumentalkörper sol­che unwiderstehliche Ausdrucksgewalt bekommen konnte. Es folgten zwei Sätze des Konzerts in G-moll von Max Bruch für Violine und Orchester, ein Werk, das sozusagen als größter Glücksfall der violinistischen Bemühungen seiner Zeit, als ideale Verwirklichung aller geigerischen Herzenswünsche eine einzigartige Stellung einnimmt; der zweite Satz ist eins der schönsten Adagios der gesamten Konzertliteratur. Konzertmeister Iwan Fliege zeigte in der brillanten Wiedergabe dieses Werks die Ge­diegenheit seines musikalischen Schaffens. Es war ein Höhepunkt vollendeter Technik und Einfüh­lungsgabe des Künstlers in den Geist der wieder­gegebenen Komposition; das weiche Jneinander- fpiel, die innige Verschmelzung mit dem sich wiede­rum glänzend bewährenden Orchester ist eben­falls anzuerkennen. Ein weiterer Künstler des Or­chesters Fritz Ebeling spielte das schwierige Konzert für Violoncello mit Orchester in C-moll des selbst ausgezeichneten Violoncellovirtuosen Deswert, vir­tuos in den Passagen, fein ziseliert und äußerst eindrucksvoll, auffallend durch süßen Ton wie durch vollendete Reinheit des Spiels, das wir allerdings von ihm schon beseelter u. mit mehr Resonanz ge­hört haben. Auch vom Orchester hörten wir das an­schließende Mozart'sche Menuett schon duftiger, fei­ner und leichter gespielt; Hinwiedrum kam Giovanni Bolzonis Menuett zu entzückender Wirkung, die stürmischen Wiederholung fordernden Beifall her­vorrief. Die feurig gespielte, von Hermann Eschrich auswendig dirigierte zweite ungarische Rhapsodie von Liszt war der grandiose Abschluß, der brau­senden Beifall äm Gefolge hatte. Musikdirektor Esch­rich wurde an seinem Ehrenabend, der ihn noch auf voller Höhe künstlerischen Schaffens und Aus- gestaltens zeigte, mit Geschenken und einer Fülle prächtiger Blumenspenden geehrt, auch seitens der Badverwaltung; dies waren wundervolle rote Rosen, die der Badkommissar Herr Oberstleutnant von Breuning dem geschätzten Meister persönlich überreichte.G.

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