lieber die Prüfung der Gesämtverwaltüng berichtete Bankbeamter Gotthilf Rau. Er stellte fest, daß die Ver- mögensverhöltnisse des Bunds in bester Ordnung sind und daß das Personal der unter Verwaltungsdirektor Fortunat stehenden Geschäftsstelle sauber und pünktlich gearbeitet hat.
Kleinkaliberschießen, Wehrsport undJu- gendertüchtigung bildeten den Gegenstand eines längeren Referats von Major a. D. Frhr. von Matter- Es bestehen 738 Schützenabteilungen mit 15 317 gedienten und ungedienten Schützen. Die Leistungen im Schießen sind stark gestiegen. Der Jugend ist in weitestem Maße Gelegenheit zu Sportkursen gegeben; auch soll sie einheitlich gekleidet werden. Im übrigen ist der Jugendertüchtigung im Kriegec- bund durch die alten Soldaten schon vor der Geburt des neuen geeinten Reichs vorgearbeitet worden.
Ein weiterer Bericht galt den Erholungsheimen. Sie wurden in den letzten drei Jahren von 2040 Kameraden an 23 937 Verpflegungstagen besucht..
lieber die Kriegsopferversorgung und Fürsorge sprach Oberinspektor Bulle. Die Zahl der Anträge, Berufungen und Rekurse belief sich auf 4225. Es konnten über 50 Prozent Erfolge erzielt werden. Der Kriegerbund wird auch in Zukunft seine ganze Kraft dafür einsetzen, um das schwere Los der Kriegsopfer zu lindern.
SkukkkM-k. 28. Mai.
60 Jahre. Polizeipräsident Rudolf Klaiber feiert am 30. Mai den 60. Geburtstag. Er ist 1873 in Künzelsau als Sohn des späteren Negterun-gsdirektors Gustav von Ktmber geboren. Seit 1. Januar 1923 ist er Präsident des Polizeipräsidiums Stuttgart.
Württ. Lkädietag. In der Vorstandssitzung des Württ. Städtetags wurde einstimmig Staatskommissar Dr. Strtili n - Stuttgart zum Vorsitzenden des Städtetags gewählt an Stelle des in den Ruhestand getretenen Oberbürgermeisters Dr. Lautenschlager. Dr. Strölin wird in besonderem Auftrag alsbald die Vereinheitlichung der kommunalen Verbände durchführen. Der Württ. Städtetag, der Württ. Gemeindetag und der Landesverband Württ. Amtskörperschaften sollen zueinem neuen Verband zusammengeschlossen werden. Damit soll auch in Württemberg das bisherige Neben- und teliweise Gegeneinander dieser Kommunalverbände aufgehoben werden.
Gesetz über die Eröffnung des neugebildeten württembergischen Landtags. Das Staatsministerium hat ein von dem Herrn Reichsstatth-alter bereits ausgefertigtes Gesetz über die Eröffnung des neugebildeten württembergischen Landtags erlassen. Das Gesetz sieht vor, daß der neugebildete Landtag durch den Abgeordneten eröffnet wird, den das Staatsministerium aus den Mitgliedern der stärksten Fraktion bestimmt. Diese kann dem Staatsministerium Vorschläge macken. Der zur Eröffnung des Landtags bestimmte Abgeordnete (Eröffnungspräsident) beruft den neuen Landtag erstmals auf den vom Staatsministerium nach Z15 Abs. 3 der Württembergischen Verfassung festgesetzten Zeitpunkt ein. Der Eröffnungspräsident führt die Geschäfte, bis der neugewählte Landtagspräsident sein Amt übernimmt.
ep. Freizeit der Evang.-Kirchl. Vereinigung. Die Cvang - Kirchliche Vereinigung in Württemberg beabsichtigt ihre 3. Freizeit in Bad Voll vom 21. bis 25. August abzuhalten. Es spricht dabei Dekan V ö h r i n g e r - Ulm über Gegenwartsfragen der Kirche im Licht des Jakobusbriefs, Inspektor Pfarrer S ch l a i ch - Stetten über Fragen des christlichen Lebens (Christ und Geld, Christ und Leib, der Einzelne und die Gemeinde). Das Singen wird Dekan Hermann-Calw leiten, die Abendfeiern Pfarrer Züge l - Gerstetten halten. Der Preis für die ganze Tagung einschließlich des Tagungsbeitrags beträgt bei Aufenthalt im Heim 15 olt, für die Gäste der Jugendherberge 11 -R. — Zu der Freizeit geladen sind alle Gemeindeglieder, die Gemeinschaft unterm Wort Gottes pflegen und um Klärung und Vertiefung christlicher Erkenntnis ringen wollen. — Anmeldungen werden erbeten an Pfarrer Zügel- Gerstetten OA. Heidenheim.
Aufhebung der Sonderkommissare. Das württ. Innenministerium hat an sämtliche Sonderkommissars folgenden Erlaß gerichtet: Im Benehmen mit dem früheren Staatspräsidenten und Innenminister, dem derzeitigen Herrn Reichsstatthalter, sind die Sonderkommissariate und Unterkommissariate mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Für ihre bisherige ersprießliche Arbeit danke ich ihnen verbindlichst. Württ. Innenministerium: gez. Dr. Schmid.
Höchstgrenze für Butterpreise. Vom Württ. Wirtschaftsministerium wird dem NS.-Kurier mitgeteilt: In Anbetracht der württ. Verhältnisse hält das Württ. Wirtschaftsministeriv.m folgende Butterhöchstpreise für angemessen: Tafelbutter 1.50 und Markenbutter 1.60 l-E für das Pfund.
ep. Die Neuorientierung im Evang. Volksbund. Die Verhandlungen in der Frage einer Umbildung des Evang. Volksbunds haben nun zu einem gewissen Abschluß geführt. Der bisherige Landesvorsitzende Staatsrat a. D. O. v. Mosthaf hat sich veranlaßt gefühlt, seinen Rücktritt zu erklären. Darauf bat der Vorstand den Kirchenpräsidenten um Uebernahme des Kuratoriums für den Volksbund. Dieser erklärte sich dazu bereit und berief zum vorläufigen Leiter des Volksbunds Dekan Otto-Nagold, der von Anfang an im Evang. Volksbund mitgearbeitet hat, Mitglied des Landesausschusses ist und auch der Glaubensbewegung Deutsche Christen nahe steht. Dieser wird die Aufgabe haben, die weiteren Maßnahmen zur Neuordnung des Volksbunds vorzubereiten.
Schlachkviehmärkie in der Psingstwoche und am Ironleichnams-
kag. Die Schlachtviehmärkte in der Pfingstwoche finden am Mittwoch, den 7. und Donnerstag, den 8. Juni statt. Der Schlachtviehmarkt am Fronleichnamstag, Donnerstag, den 15. Juni, wird abgehalten.
Zugsenkgleisung. Am Samstag, 2.20 Uhr nachm, ist die Lokomotive des Personenzugs 28 Stuttgart Westbahnhof—Neu- Hausen (Filder) infolge des Bruchs einer Kurbelstange mit der vorderen Achse in der Höhe der Dachswaldwirtschaft entgleist. Vom Zugpersonal und von den Reisenden ist niemand verletzt worden. Die Reisenden wurden mit einem Ersatzzug weiterbefördert. Das Gleis war bis um 7 Uhr gesperrt.
Aus dem Lande
iWingen. 28. Mai. Betrüger gefaßt. Der am 15 Mai hier aufgetretene angebliche Stuvmführer der SA. und Sonderkommissar, der bei Angehörigen vvn Schutzhaft- gesangenen Betrügereien verübte, wurde in der Person des 23 Jahre alten Hilfsarbeiters Willi Maier aus Stuttgart ermittelt und festgenommen.
^llkmannsweilex OA. Schorndorf, 23. Mai. Brand ^ ^ u u s. Nachts stand plötzlich das Bruthaus der Ernst Schloß in Flammen und brannte zgoUjtandig nieder, obwohl die Feuerwehr sofort Eingriff. Es
sind etwa 300 Tieke üms Leben gekommen. Die Drand- ursache ist noch nicht geklärt. Der Geschädigte ist teilweise versichert.
Neckarsulm. 28. Mai. Motor r a d sah r e rvoneiner Lokomotive erfaßt. An einem schienengleichen Bahnübergang in Talheim OA. Heilbronn wurde ein Motorradfahrer von der Lokomotive eines Zugs der Bottwartalbahn erfaßt und 20 Meter geschleift, bis der Zug zum Halten kam Durch Festhalten an den Puffern gelang es dem Verunglückten, sich davor zu bewahren, daß er überfahren wurde. Das rechte Bein wurde ihm zweimal abgedrückt.
Binsdorf OA. Sulz, 28. Mai. Schwerer Unglücksfall im Wald. Der 37jährige verheiratete Albert Eberhard von hier wurde von einem Baumstamm, der sich von einem Langholzfuhrwerk loslöste ersaßt und mit dem Kopf in die Erde hineingedrückt. Mit lebensgefährlichen Schädelbrüchen mußte er ins Bezirkskrankenhaus Balingen überführt werden.
Rottweil, 28. Mai. Eine Warnung für Polizeidiener. Vor dem hiesigen Schöffengericht hatte sich der Polizeidiewer Schatz in Dornhan OA. Sulz zu verantworten, weil er im vergangenen Winter, obwohl in einer Wirtschaft die Gäste oft über die Polizeistunde hinaus verweilten, keine Meldung hierüber an das Bürgermeisteramt erstattete. Der Angeklagte gab den Sachverhalt zu, berief sich aber darauf, daß auch der Landjäger, gegen den rr doch nicht habe Vorgehen können, öfters sitzengeblieben sei und insbesondere, daß ihm der Bürgermeister gesagt habe, so straff brauche man die Polizeistunde nicht dürchzusühren. Die Hauptsache sei, daß es nicht zu Ruhestörungen komme. Der Angeklagte wurde wegen eines Verbrechens der Unterlassung einer Anzeige nach Z 346 StGB, verurteilt, und zwar zu der Mindeststrafe von 1 Monat Gefängnis.
Schwenningen, 28. Mai. Im Schwimmbad ertrunken. Die 12jährige Frida Reuter ging trotz Vermahnung nach dem Mittagessen mit vollem Magen ins Schwimmbad. Plötzlich sank das Mächden im Wasser unter und wurde dann tot an Land gebracht. Es zeigte sich, daß die oberen Luftwege mit Mageninhalt angefüllt waren.
Niederwangen OA. Wangen. 28. Mai. 2 Kühe vom Blitz getroffen. Bei dem Gewitter am Himmelfahrtstag wurden dem Landwirt Klotz durch einen Blitzstrahl 2 schöne Kühe getötet.
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Hall, 28. Mai. Schweres Autounglück. Gegen 7.30 Uhr fuhr ein von Waldstetten bei Gmünd herabkommender großer Omnibus die Gaildorfer Steige herab. Vor der gefährlichen Kurve vor dem Bahnübergang kam der Wagen ins Schleudern und überschlug sich.' Gegen 20 leichter Verletzte wurden ins Diakonissenhaus Hall verbracht. Ein junger Mann namens Krieger fand sofort den Tot, zwei weitere sind lebensgefährlich verletzt.
Der Kriegertag. Hall stand am Sonntag vor allem im Zeichen des Kriegertags. Ueber 150 Fahnen waren entlang dem Rathaus aufgestellt. Tausende von Zuschauern und Kriegern aller Städte des Landes umsäumten den Platz. Der Feldgoktesdienst und die Rede des Bundespräsidenten auf dem Festplatz wurden der vieltausendköpfigen Menge durch Lautsprecher übermittelt.
Maies.
Mldbad. 29. Mai 1933.
Volkszählung. Für die Durchführung der Volkszählung am 16. und 17. Juni 1933 mögen sich geeignete Personen bis 3. Juni auf dem Rathaus (Meldeamt) vormerken lassen. Das Amt eines Volkszählers ist ehrenamtlich.
Arbeitsleistung für Wohlfahrtsunterstühung. Der Gemeinderat bezw. die Ortssürsorgebehörde haben in ihrer letzten Sitzung beschlossen, Wohlfahrts- oder Zusatzunterstützung für Arbeitslose grundsätzlich von einer Gegenleistung durch Verrichtung gemeinnütziger Arbeit für die Stadt abhängig zu machen und zwar ist für jede halbe Mark eine Stunde Arbeit zu leisten.
Steigender Besuch der Kepler-Warte. Vor wenigen Tagen konnte die letztes Jahr erst geschaffene Keplerwarte auf dem Sommerberg den Jünftausendsien Besucher begrüßen. Derselbe erhielt eine Freikarte und ein kleines Geschenk.
Landeskurtheater Wildbad. Wie wir hören, wird die Direktion Steng-Krauß vom Stadttheater Heilbronn auch in diesem Jahre die Leitung des Landeskurtheaters übernehmen. Die offizielle Spielzeit beginnt Mitte Juni. Zur Aufführung gelangen Schau- und Lustspiele sowie Operetten. Für die erste Junihälfte sind verschiedene Gastspiele vorgesehen. So wird anläßlich des schwäbischen Heimattages am Pfingstsonntag ein Gesamtgastspiel der Stuttgarter Kammeroper (Direktion Oswald Kühn) mit der bekannten Operette „Schwarzwaldmädel" stattfinden.
Humorist Paul haase aus Stuttgart, welcher z. Z. vier Wochen zur Erholung in der Kuranstalt ist, veranstaltete für seine Kameraden, denen sich noch eine Reihe anderer angeschlossen hatte, einen heiteren Abend, unter der Devise: „Zwei Stunden Lachen" welcher ein voller Erfolg war. Herr Bernhardt Hormann aus Stuttgart, welcher extra nach Wildbad gekommen war, hatte die musikalische Begleitung übernommen. Nachdem derselbe einige heitere Weisen hatte ertönen lassen, erschien Herr Haase lebhaft begrüßt, und ließ ein Programm vom Stappel, welches ein Feuerwerk lustiger und zum Teil fein seriöser Vorträge war. Nach einigen heiteren Begrüßungsvorträgen, folgten Rückerinnerungen an vergangene Zeiten mit tiefem Gehalt. Dann wurde er lustiger und steigerte sein Programm, daß die zahlreichen Zuhörer nicht aus dem Lachen kamen. Nachdem Herr Hormann, welcher sich als sehr feinfühliger Begleiter erwies, noch ein Musikstück spielte und das Lied „Grün ist die Heide" von Hermann Löns sang, erschien Herr Haase nochmals in der Maske eines Boxsportgegners und brachte durch eine weitere Anzahl lustiger Sachen, das Programm zum Höhepunkt. Es wurde allgemein anerkannt, daß dieser Abend ein wirkliches Erlebnis war, und die Anwesenden verliehen den Saal mit dem Gefühl zwei Stunden über die Sorgen des Alltags hinweg gehoben zu sein. Herr Haase, der schon vor einigen Jahren wiederholt humoristische Abende hier gegeben hat, u. a. auch beim Turnverein, ist in Wildbad kein Unbekannter mehr. Vielleicht gibt er während seinem Hiersein von seinem übersprudelnden Frohsinn auch der hiesigen Bevölkerung etwas ab.
Richard Wagner-Abend. Im Staat!. Kursaal findet heute abend eine Richard Wagner-Feier statt, die seinem 50. Todesjahr gewidmet ist. Der Großmeister des Musikdramas, der der musikalischen Welt große unvergängliche Werke schuf, — genannt seien vor allem die „Weisiersmger von Nürnberg", „Tannhäuser", „Lohengrin", die „N»oe- lungen-Tetralogie", „Tristan und Isolde" und das Weche- festspiel „parsifal", — wurde 1813 zu Leipzig geboren, er starb am 13. 2. 1883 in Venedig und liegt bei Haus Wahnfried in Bayreuth begraben. Unser Kurorchester welches diesmal noch durch Pforzheimer Berufsmusiker verstärkt ist, wird unter Herm. Eschrichs Leitung zwei Sätze der C-dur Sinfonie (ein geniales Jugendwerk Wagners) sowie den Huldigungsmarsch an König Ludwig II. von Bayern und die Ouvertüre zur Oper „Rienzi" spielen, während die als vorzügliche Wagner-Sängerin bekannte Künstlerin Rose Rösner aus Stuttgart, Arien aus „Tannhäuser", Holländer" und drei Wesendonck-Lieder zum Vortrag bringt. Einleitende Worte zu dieser schönen Feier werden von Herrn Reallehrer Gackle gesprochen.
Maiwanderung des Liederkranz. Denen, die nicht dabei waren, sei es vorweg gesagt: „Schön war unsere Maiwanderung!" Daran ändert auch nichts, daß die Beteiligung nicht jo war, wie sie einem Verein mit so vielen jungen Sängern entsprochen hätte. Man muß bedauern, daß sich die Mitglieder in solchen Fällen, die wie geschaffen sind, um den Zusammenhalt im Verein zu festigen, so zurückhalten. Wir singen doch nicht nur immer gemeinsam von den Schönheiten der Natur; Nein! Wir wollen sie doch auch gemeinsam erleben und in uns aufnehmen. Wenn wir das wollen, dann kann uns auch so ein nach Regen aussehender Tag wie der gestrige nicht abhalten. Wir haben die Sonne mitgenommen, die uns beim Abmarsch aus un- serm Tale noch grüßte und trotz manchem Regenschauer haben wir sie froh im Herzen behalten. Ueber Fünf Bäume, Lehenbrückle gings zur ersten Rast in der Brotenau, wo man sich sogleich wie zu Hause fühlte. Wie schmeckt da nach dem Wandern in frischer Morgenluft das Vesperbrot. Ein Schluck Eimsheimer dazu und geschmiert waren die Kehlen zu frohem Gesang. Auf Jägerpfaden stiegen wir zum „Kreuzte" an, ohne jedoch hier länger zu verweilen, denn der Himmel zeigte ein finsteres Gesicht und da gab's nur eines; schnurstracks zum Kaltenbronn. Der erste Sonnenstrahl mahnte wieder zum Aufbruch. Bald war der Wildsee erreicht, der sich uns in schönster Gewitterstimmung zeigte. Ueber Grünhütte, Sommerberg, Rodelweg wurde unser Tal, das von Nebelschleiern umsäumt war, wieder erreicht und eine schöne Wanderung hatte ihren Abschluß gefunden. Wenn sie zur Stärkung der Sängerkameradschaft beigetragen hat, dann hat sie ihren Zweck erfüllt. K.
Amtliche Karte des Oberamts Neuenbürg. Das Statistische Landesamt hat soeben eine zweifarbige Karte des Oberamtsbezirks Neuenbürg in handlicher Größe auf Grund der bekannten Karte des Deutschen Reichs 1 :100 000 (der alten „Generalstabskarte") herausgegeben. Sie ist für Bezirksbehörden und Gemeinden sowie für den Schüler neben der Heimatwandkarte 1:20 000 (mit der gleichen topographischen Grundlage) unentbehrlich. Die Karte ist zum Preis von 40 Pfennig durch alle Buchhandlungen und Schreibmaterialiengeschäfte, sowie ^urch die Kartenverkaufsstelle des Statistischen Landesamts Stuttgart, Vüchsenstraße 56 zu beziehen.
kleine llachkichlen aus aller Veit
Das Luftschiff „Graf Zeppelin" startete in der Nacht zum Montag um Mitternacht zu einer Besuchsfcrhrt nach Rom, wo es etwa um 5 Uhr nachmittags eintreffen wird. Dort findet großer Empfang auf dem Flugplatz statt, an dein voraussichtlich Mussolini sich beteiligen wird. Im Anschluß f'n- det eine einstündige Rundfahrt über Rom statt, an d°r sich einige Herren der italienischen Regierung und des DatUans beteiligen werden. Die Rückfahrt, bei der zunächst ein Ab- stecher gegen Neapel gemacht wird, geht entlang der Küste über die Riviera, Rhonetal, Schweiz nach Friedrichshafen, wo die Ankunft Dienstag nachmittag erfolgt.
An dieser 301. Fahrt des Luftschiffs nach Rom wird voraussichtlich auch Reichsstatthalter Murr teilnehmen.
Die indischen Millionen des Generals Reinhardt. Die
Angehörigen einer thüringischen und einer bayerisch-würt- tembergischen Linie aus der Nachkommenschaft des vor mehr als 50 Jahren in Indien verstorbenen Deutschen Walter Balthasar Reinhardt haben jetzt von neuem den Kampf um die indischen Millionen des Generals Reinhardt entfesselt. Es geht dabei um 70 Millionen Reichsmark. Walter Balthasar Reinhardt war in Süddeutschland geboren. Er kam als französischer Söldner nach Indien, trat dort in die englische Armee ein, wurde General und organisierte schließlich das Heer des Kaisers Schahm Allum. Als Dank und Entschädigung dafür erhielt er riesenhafte Ländereien. In Briefen an seine deutschen Verwandten berichtete er häuftg über seinen unermeßlichen Reichtum. Als er älter wurde, sprach er auch davon, daß seine deutschen Angehörigen seine gewaltigen Besitzungen in Indien erben sollten. Schließlich heiratete Reinhardt aber noch. Ein uneheliches Kind wurde adoptiert und erhielt den Namen. Dyce. Nach dem Tod des Generals übernahm die Witwe den gesamten Nachlaß und bestimmte ihren Sohn Dyce als Universalerben. Als auch lie Witwe tot war, machte Dyce seine Ansprüche geltend. Nunmehr aber mischte sich die englische Regierung ein. Sie verweigerte dem unehelichen Sohn den Besitz. Erst den Nachkommen des Dyce gelang es, im Jahre 1897 eine Entschädigung von mehr als 51 Millionen zu bekommen. Aber noch immer blieben gewaltige Vermögenswerte in den Händen der englischen Regierung. Man schätzt sie auf 70 Millionen Reichsmark, und um diese Riesen-Erbschafl geht jetzt der Prozeß, der in London von den deutschen Nachkommen ücs Generals angestrengt worden ist.
106 jüdische Rechtsanwälte in München. Nunmehr ist auch in München die Entscheidung über die Zulassung jüdischer Rechtsanwälte zum Auftreten vor Gericht gefallen. Von den 187 früher in München zugelassenen jüdischen Rechtsanwälten haben 106 die erneute Zulassung erhalten, während 81 Rechtsanwälte in Zukunft ausgeschlossen sein werden.
Aufsicht über Srankenkassenverbände. Der Herr R Hs- arbeitsminister hat neuerdings auch den Landesverband Wurttemberg-Hohenzollern des Eesamtverbands der Kran- kenkassen Deutschlands e. V. und die Vereinigung ÄZürll- Betriebskrankenkassen der Aufsicht des Reichskommissars für die Krankenkassien im Freistaat Württemberg unterstellt. Der Reichskommissar hat sofort eine Prüfung dieser Kassenverewigungen veranlaßt.