di8K. Die Rechtsabteikung der Reichsleitung teilt mit: j
Die Parleigenasjen werden daraus aufmerksam gemacht, daß ^ die Rechlsableilung-lli. mündliche Rechlsauskünfle prinzipiell nicht erteilt. Zuständig hierfür sind die Rechtsslellen der einzelnen Gaue. Für dringende Parteiangelegenheiten finden die Sprechstunden der Rechtsabteilung-kil. jeweils am Mittwoch und Freitag vormittag zwischen 10—12 Uhr im Brauen Haus. Brienner Strohe 45. statt.
Der Hauptabteilungsleiter: Dr. Stock, Rechtsanwalt.
Mitteilung des Amts für Agrarpolitik
b!LX. Der Amtsleiter des Amts für Agrarpolitik der NSDAP, gibt bekannt:
Durch die Zeitungen läuft die Nachricht, daß ein Kuratorium für Siedlungen unter Vorsitz von Dr. Meinshausen gebildet war- i den sei, in welchem der „Altmeister des Siedlungsgedankens", Dr. ! Damaschke, mitwirkt. Gleichzeitig habe das „Agrarpolitische Amt der NSDAP." einen Vertreter gesandt, hierzu stelle ich fest: ^
1. Das Amt für Agrarpolitik bei der Reichsleitung der NSDAP. '
hat in dieses Kuratorium keinen Vertreter hineingesandt und wird auch keinen hineinsenden. s
2. Das Recht, den Namen „Amt für Agrarpolitik" bzw. „Agrar- politisches Amt" zu führen, ist vom Führer dem Amt für Agrarpolitik bei der Reichsleirung der NSDAP, zugewlesen worden und keiner anderen Stelle sonst. Ob die landwirtschaftlichen Gau- Fachberater in den Gauen ihre Geschäftsstellen „Amt für Agrar- , Politik" nennen dürfen, hat der Führer noch nicht endgültig entschieden.
3. Die von mir in Uebereinstimmung mit dem Führer ein- i genommene Haltung gegenüber dem Bodenreformer Adolf Damaschke ist unverändert dieselbe geblieben. Insbesondere lehnt das Amt für Agrarpolitik bei der Reichsleitung der NSDAP. Damaschke nach wie vor grundsätzlich ab.
Der Amtsleiter: gez-: R. Walther Darre-
Die Front des deutschen Rechts marschiert
dl8K Berlin, 26- Mai. Nachdem in der letzten Woche der Deutsche Anwaltverein und der Preußische Richtsrverein dein Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen unter Führung des Reichsjustizkommissars Dr. Frank beigetreten sind, haben sich nunmehr auch der Richterverein beim Reichsgericht, der Verein Sächsischer Richter und Staatsanwälte, der Bayerische Richterverein s und der Bund Deutscher Rechtspflege«: unter die Führung des Bundesleiters Dr. Frank gestellt, indem sie ihren Beitritt zum i Nationalsozialistischen Iuristenbund erklärt haben, hiermit steht die Front des deutschen Rechts in machtvoller Geschlossenheit da.
Reichsbischofsfrage noch nicht entschieden
Berlin, 26. Mai. Die Führer der evangelischen Landes- i kirchen hatten sich am Mittwoch in einer Zusammenkunft in Lokkmn (Hannover) für die Wahl des Pfarrers l). Fried- richvon Bodelschwingh als Reichsbischof der De u t- schen evangelischen Kirchen geeinigt und die Bevollmächtigten sollten am Mittwoch abend vom Reichskanzler empfangen werden, um ihm das Ergebnis mitzuteilen. Inzwischen sind aber Schwierigkeiten seitens der „Deutschen , Christen" entstanden, die la-ut ERB. erklärten, daß sie , Bodelschwingh ablehnen. Der Neichsbischof be- , dürfe des Vertrauens des ganzen evangelischen Kirchen- j Volks. Der Mann, dem der Führer und Reichskanzler Adolf j Hitler sein Vertrauen gegeben habe, sei Wehrkreispsarrer j Müller. Die „Deutschen Christen" wollen Müller als Reichsbischof haben, der zugleich ein Seelsorger sei, der zu schlich- ! ten deutschen Menschen zu sprechen vermöge. Müller werde j der erste deutsche Reichsbischof sein. s
Der Empfang beim Reichskanzler ist abgesagt worden. !
Zur Aufstellung der Kandidatur Bodelschwingh als j Reichsbischof wird von der jungreforma torischen s Bewegung in einem Schreiben Stellung genommen, in , dem es heißt, ein tausendfältiges Echo aus allen Teilen des j Reichs habe bekundet, daß die Nennung dieses Namens weithin befreiend gewirkt hat und daß mit diesem Mann der wahre Reichsbischof gefunden sei.
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Neuland durch den Arbeitsdienst
Berlin. 26. Mai. Unter dem Borsitz des Staatssekretärs von Rohr tagte heute der Reichsausschuß für Nährkultur und Oedlanderschließung gemeinsam mit der Reichsleitung des deutschen Arbeitsdienstes- In der Aussprache wurde darauf hingewiesen, daß noch Z bis 3X Millionen Hektar Moor- und Oedländereien urbar zu mache» seisn, was gleichbedeutend sei mit der friedlichen Eroberung einer Provinz von der Größe der Mark Brandenburg. Ein Vertreter der Reichsleitung des Arbeitsdienstes erklärte, daß die Landeskulturarbeiten die für den Arbeitsdienst wich- i tigste und geeignetste Aufgabe seien, und teilte mit, daß bis zum 3V. September d. I. vom Arbeitsdienst etwa 300 000 Freiwillige, ab 1. Januar 1934 etwa 350 000 Arbeitspflichtige und ab 1. April oder Juli 1934 etwa 700 000 Arbeits- dienstpflichtige erfaßt sein würden.
Eröffnung der Schlageter-Gedächknis-Aussiellung in Düsseldorf !
Düsseldorf, 26. Mai. Den Auftakt zu den Schlageter-Tedenk- ? feiern in Düsseldorf bildete die heute mittog erfolgte Eröffnung ! der Albert-Leo-Schlageter-Gedächtn>s-Ausste!lung. Die Spitzen der Behörden hatten sich zu dem feierlichen Akt eingefunde. ?, Oberbürgermeister Dr. Wagenfuhr hielt die Gedächtnisrede. Nach ihm sprach Heinz Hauen st ein Worte der Erinnerung an seinen toten Kameraden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die i Schau sich ergänzen werde zu einem Ueberblick über die Geschichte s der Nachkriegszeit, der Freikorps und der Ruhrkämpfer. Mit einer l Rede de« Kreisleiters Keyssner wurde die Ausstellung eröffnet. Am 20. Juni wird die Schau geschlossen und in zahlreichen Groß- ! stützten gezeigt werden, damit dort bei allen Bolksgenosfen und ! besonders der Jugend die Erinnerung wachgehalten werde an die ; Toten, di- im Ruhrkamps mutig ihr Leben für das Vaterland dahingaben.
Württemberg
«Fiir Hitler und Hilgenberg"
Stuttgart, 26. Mai. Die Demschnationale Front Württembergs hat an Reichskanzler Adolf Hitler heute das nachstehende T»legramm gesandt:
Der umfassend organisierte Ansturm aus die Stellung des Reichswirtschastsmimsters Dr. Hu g e n b e r g hat sich neuerdings auch über unser Land ausgebreitet. Dreier Kampf hat teilweise Formen angenommen, von denen wir wissen, daß sie die Billigung der verantwortlichen Leiter der Regierung ^>ie der NHDAP. sticht ÜMv. tzLWMtzaMkreisen wer.
den nach vörgedruckten Mustern Entschließungen gegen die Fortsetzung der Tätigkeit des Reichswirtschaftsministers gefaßt. die öffentlich verbreitet und in Telegrammen an die Reichsregierung weitergeleitet werden. Wir bitten dringend, diese Kundgebungen entsprechend ihrem Ursprung als b e- stellte Arbcitzu bewerten und diesemKampfein Ende zu machen. Cr stört die rfolgreiche Tätigkeit der nationalen Regierung, die wir alle mit warmem Herzen und mit allen Kräften unter Ihrer Führung unterstützen.
Deutschnationale Front Württembergs.
Stuttgart. 26. Mai.
Zusammentritt des Landtags. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, soll der 5. Ordentliche Landtag am Donnerstag, den 8. Juni, nachmittags 4 Uhr, mit einer feierlichen Sitzung eröffnet werden.
Schirmherrin der Frauenschaft. Die Gattin des Reichsstatthalters Murr hat sich bereit erklärt, das Protektorat über die Frauenschaft Württembergs zu übernehmen.
Neubildung der Skeuersatzbehörden. Durch Gesetz des Staotsmi'nistermms vom 20. Mai 1933 ist bestimmt worden, daß die bestehenden Steuersatzbehörden aufgelöst und nach Art. 80 der Gemeindeordnung sofort neu zu bilden sind. Bis zur Neuwahl haben die Ortsvorsteher die Geschäfte wahrzunehmen.
Aenderung des Schuhpolizeibeamkengcsehes. Ein vom Staatsministerium am 20. Mai 1933 auf Grund reichsgesetzlicher Ermächtigung beschlossenes Gesetz ändert das Schutzpolizeibeamtengesetz vom 21. Dezember 1922 dadurch ab, daß die Voraussetzungen für die Entlassung der Polizei- osfiziere den Schutzpolizeibeamtengesetzen der anderen deutschen Länder und dem Art. 88 Abs. 2 des neuen württ. Beamtengesetzes angeglichen werden. Danach sollen Polizeioffiziere, wenn sie das Höchstalter ihres Dienstgrads erreicht haben oder sich für ihre dienstliche Verwendung nicht mehr eignen, entlassen und in den Ruhestand versetzt werden können. Die Notwendigkeit einer solchen Vorschrift ergibt sich aus der Eigenart des Polizeidienstes und den öffentlichen Belangen. Gegen die beabsichtigte Entlassung ist dem Polizeioffizier ein Einspruchsrecht eröffnst.
Grenzverkehr. Der Leiter der Württ. Politischen Polizei teilt mit: Wegen der Handhabung des Grenzverkehrs ist in der Oesfentlichkeit eine Unsicherheit und teilweise auch Unruhe entstanden. Zur Behebung dieser Erscheinungen wird vorläufig folgendes verlautbart: Grundsätzlich soll die Ausreise in das Ausland, sofern es nicht gewisse Sympathien uns entgegenbringt, auf das unbedingt erforderliche Maß i eingeschränkt werden. Dies gilt insbesondere in Beziehung aus Oesterreich wegen der unfreundlichen Haltung seiner Regierung. Ausgenommen hievon sind Durchreisen durch Oesterreich mit dem Ziel Italien. Im einzelnen wende man sich an die amtliche Auskunftstelle im Haupibahnhof in Stuttgart.
Von der Nat.-Soz. Angestelltengewerkschaft (NSA). Der
Führer des Deutschen Techniker-Verbands, Dipi.-Ingenieur Ehrscke, berief den seitherigen Gauvorsteher des Verbands Deutscher Techniker, Leupolz-Stuttgart, zum Gauleiter des Gaus Südwestdeutschland sowie zum kommissarischen Gauleiter des Gaus Bayern.
Die Oberpoftdirekkion stellt Zivilanwärler ein. Im Bereich der Oberpostdirektion Stuttgart wird sogleich für den gehobenen mittleren Postfachdienst eine kleine Anzahl Zivilanwärter als Postsupernumerare eingestellt. Die Bewerber müssen die Reifeprüfung an einer neunstufigen öffentlichen höheren Lehranstalt (Abitur) seit Frühjahr 1932 mit gutem Ergebnis bestanden und dürfen das 23. Lebensjahr nicht überschritten Hallen. Sie müssen arischer Abstammung sein, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und sollen von Geburt Deutsche sein; ferner müssen sie einen guten Leumund haben und dürfen gerichtlich nicht bestraft sein. Die nationale Zuverlässigkeit muß außer Zweifel stehen.
Herstellung von SA.-llniformen genehmigungspflichtig. Die Kreisleitung der NSDAP, teilt mit: „Der NSDAP, gehen in letzter Zeit von vielen Seiten Klagen zu, wonach Stuttgarter Geschäfte und einzelne Firmen Uniformen für SA.- und SS.-Männer, Hitlerjugend und Amtswalter Herstellen, ohne hierzu die von der Neichszeugmeisterei München notwendige Erlaubnis zu Hallen. Auch werden nicht vorschriftsmäßige Stoffe verwendet. Der Nachrichtendienst der NSDAP, wird in nächster Zeit mit aller Schürfe g:gen Firmen Vorgehen, die unerlaubter Weise Uniformstücke anfertigen. Dies um so mehr, als die Reichszeugmeisterei München jedem Gesuchsteller die Erlaubnis erteilt, Uniformen herzustellen."
Schlageker-Gedenkseier. Am Samstag, 27. Mai, abends 7.30 Uhr, findet im Hof des Neuen Schlosses eine Schiagetcr- Gedenkfeier statt. Es sprich: SA.-Gruppenführer Ludin. Nach Schluß der Rede ist Großer Zapfenstreich.
Neubarbeiiung der Fibel. Da die im Februar d. I. eingeführten neuen Fibeln den Anforderungen, die vom Standpunkt der nationalen Regierung aus gestellt werden müssen, nicht entsprechen, hat das Kultministcrium eine Neubearbeitung der Fibel in die Wege geleitet. Die bereits eingesührten Fibeln müssen aus wirtschaftlichen Gründen vorläufig weiter benützt werden. Dagegen ist angeordnet worden, daß im Schreibunterricht des ersten Schuljahrs die deutsche Schreibschrift gelehrt wird.
Zum Iahrhunderlsubiläum des ersten Vinzenzvereins. Am
nächsten Sonntag findet der 5. Landeskaritastag Württemberg statt. Ihre besondere Weihe erhält diese Tagung durch das Jahrhundertjubiläum der Gründung des ersten Binzenz- vereins.
Das Heimafwerk stellt seine Tätigkeit ein. Das Heimatwerk des Lands Württemberg stellt seine Tätigkeit allgemein am 30. Juni d. I. ein. Ein Teil der bestehenden Arbeitsdienstlager werden vom nationalen Hilfsdienst übernommen. Diese Uellernahme bedingt einen Wechsel in der Führung.
Gemeingefährlicher Autodieb. Am 25. Mai abends wurde von einem 19 Jahre alten Automechaniker ein vor der Stiftskirche parkender Personenkraftwagen gestohlen. Auf der Flucht hat der Dieb auf dem Charlottenplatz einen 26 Jahre alten Mann angefahren und zu Boden geworfen. Trotz des Vorfalls fuhr er weiter und rannte in der Neckarstraße gegen ein Gebäude. Hierbei wurde ein Schaufenster vollständig zertrümmert und das Fahrzeug stark beschädigt. Der Täter wurde festgenommen.
Aus dem Lande
Eßlingen. 26. Mai. Wimpeldiebstahl am Grab desRennfahrers Merz. Ein auswärtiges Personenauto, das mit drei oder vier Personen besetzt war. parkt« por
dem Friedhof. Die Insassen begaben sich zum Grab des Rennfahrers Adolf Merz und schnitten den ADAE.-Wimpel vom Kranz, den der Präsident des ADAC, niedergelegt hatte, ab. Ein Arbeiter bemerkte den Vorfall. Die Kriminal- Polizei wurde benachrichtigt. Das fremde Aula konnte gestellt werden. Der zur Polizeidirektion verbrachte Wagenführer leugnete die Tat.
Ludwigsburg, 26 . Mai. Schmiedmeisterverbandstag. Der Württ. Schmiedmeisterverband begeht am nächsten Samstag und Sonntag hier seinen 25 Ver- bandstag.
Todesfall. Am Mittwoch starb im hiesigen Bezirks- krankenhaus Frau Berta Erdmann im Alter von 70 Iah. ren. Direktor Richard Erdmann, der am 4. Juni 78 Jahre alt wird, führte mit seiner Gattin 50 Jahre lang die Direktion des Württ. Städtebundtheaters. Frau Erdmann erzielte in ihren jungen Jahren als Schauspielerin große Erfolge.
Neckarrems OA. Waiblingen, 26. Mai. DerBürger- meister vermißt. Bürgermeister Weymüller verließ am Montag morgen, 22. Mai, mit dem Fahrrad den Ort und wurde zuletzt in Neckargröningen gesehen. Von diesem Zeitpunkt ab fehlt jede Nachricht über seinen Verbleib. Die von Landjägern und SA -Mannschaften sofort wufgenom- mene Suche nach dem Vermißten führte bis jetzt zu keinem Erfolg. Bürgermeister Weymüller ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Der hiesigen Gemeinde steht er nach seiner ! vor zwei Jahren mit großer Mehrheit erfolgten Wiederwahl nun schon über 12 Jahre vor. Durch pflichteifrige Amtsführung und freundliches Wesen hat er sich in dieser langen Zeit viele Freunde erworben.
Heilbronn. 26. Mai. Revision. Oberpostinspektor Riegraf hat gegen das Urteil der Großen Strafkammer Heilbronn (2 Monate Gefängnis wegen Beleidigung des alten Heeres) Revision iengelegt.
Reuklingen, 26. Mai. Posaunentag. Die Posaunenchöre der württ. christlichen Vereine junger Männer trafen sich am Himmelfahrtstag hier zum 8. Bundesposaunen- fest. 1800 Pofaunenbläser liehen auf dem Marktplatz in einer mächtigen Kundgebung ihre Weisen erschallen. Die Leitung hatte Dirigent Mühleisen - Ludwigsburg. Bun- desdlri'tor Pfarrer K e p p l e r - Stuttgart hielt die Fest- ! ansprache. Außerdem sprachen Kirchenrat Schaal - Stutt- ! gart, Oberbürgermeister Dr. Haller und Generalsekretär ^ Hohloch.
! Göppingen, 26. Mai. Tödlicher Verkehrs- Unfall. Am Mittwoch abend überholte ein von Göppingen kommender Eßlinger Personenkraftwagen auf der Straße nach Faurndau unterhalb des Sägwerks Kübler ein in gleicher Richtung fahrendes Auto. Anscheinend durch zu starkes Bremsen wurde das überholte Au:o nach rechts abgedrängt und fuhr dabei auf zwei in gleicher Richtung befindliche Radfahrer von hinten auf. Einer davon, der 36 I. a. verheiratete Robert Hausmann von Ebersbach, wurde aus die Straße geschleudert und starb nach seiner Einlieferung ins Vezirks- krankenhaus Göppingen an einem Schädelbasisbruch.
Ulm. 26. Mai. Mit Motorschiffvon Ulm nach K a p st a d t. In der Bootswerft Balkhsimer liegt der Rumpf des neu zu schaffenden Motorschiffs „Ulmer Münster". Dis Anfang August soll das Fahrzeug zur Reise Ulm—Kapstadt gerüstet sein (Länge 8,5 Meter, Breite 1,65 Meter. Höhe 1,4 Nieter). Das Expeditionsschiff wird wissenschaftlichen Zwecken dienen. Durch Verkauf von Büchern, Bildern. Karten, Innenaufnahmen usw. vom Ulmer Münster soll Propaganda für Ulm und das Münster durchgeführt werden.
Wieder Wachparade. Am nächsten Sonntag, den 28. Mai, zieht zum erstenmal in Ulm die Wachparade wieder auf. Die Parade wird gestellt vom Jägerbataillon in Stärke einer Kompagnie, des Musikkorps mit Spielmannszug.
Gaugenwald OA. Nagold, 26. Mai. Vom B.stz getötet. Vor dem schweren Gewitter am Mittwoch hatte sich der Bauer Jakob Holzäpfel mit seiner Magd, seiner Schwester und seinen zwei Kindern mit dem Viehgespann auf das Feld begeben, um den Krautacker zu richten. Kaum hatten sie den Heimweg angetreten, da sank die ledige 51jährige Katharina Holzäpfel vom Blitz getroffen tot zu Boden.
Heidenheim, 26. Mai. Keine Reise nach Oesterreich. Verschiedenen Personen, die nach Oesterreich reisen wollten, ist von der zuständigen hiesigen Stelle die Reis« dorthin nicht genehmigt worden.
Weingarten, 26. Mai. Bedeutsame Worte des Kardinals Faulhaber. In seiner Festpredigt am Vorabend!) des Blutfreitags in der Klosterkirche zu Weingarten, in der Kardinalerzbischof Dr. Michael v. Fant- Haber- München über das Wesen der Erlösung aus dem hl. Blut und die Geheimnisse der Wunden Christi sprach, erklärte er u. a.: „Das kostbare Blut Christi redet zu allen , Völkern. Es war eine geschichtliche Stunde, als unstr Reichs- ! kanzler vor aller Welt klar und bestimmt den Willen unseres l Volks zum Frieden bekundete. In meiner Friedenspredigi ! vom Februar 1932 habe ich den Leitsatz ausgestellt: Wir ' wollen den Finden rüsten, für unser Volk das gleiche Recht ^ in Anspruch nehmen wie andere Völker und diese Rechts- ' gleichheit durch Abrüstung der hochgerüsteten Völker, nicht , durch Aufrüstung der abgerüsteten erreichen. Damals hat eine führende Zeitung geschrieben, solche Kriedenspredigten dürften im Dritten Reich nicht mehr gehalten werden. Uno nun hat der Reichskanzler eineinviertel Jahre später me gleichen Forderungen erhoben. Gesegnet sei, wer den Heldenmut besitzt, den Oelzweig des Friedens zu erheben!"
Der Blutsreitag. Am Donnerstag morgen leitete Bischof Dr- Sproll durch ein Pontifikalamt das Blutsest eui. Nachmittags war in der Klosterkirche eine Orgelvorführun-g j durch Musikdirektor Bärnwick und abends hielt Kardina s von Faulhaber-München in der Klosterkirche die Festpredigt t über das Wesen der Erlösung aus dem heiligen Blut. Biete Tausende wohnten dieser Predigt in der Kirche und nn inneren Klosterhof an, wohin sie Lurch Lautsprecher übertragen wurde. Nach der Predigt fand die Lichterprozession zum Kreuzberg statt. Die Stadt war festlich beleuchtet.
Tettnang, 26. Mai. Denkzettel. Wegen Beschimpfung der Reichsflagge und der Hakenkreuzfahne verurteilte das hiesige Amtsgericht nach dem Antrag des Staatsanwalts den 23 I. a. Schneider Franz Feiner aus Langenargen zie vier Wochen Gefängnis.
Pforzheim, 26. Mai. In einen Speer gestürzt. Am Mittwoch abend übte auf dem Turner-Sportplatz beim Altersheim der als Sportsmann bekannte 22jährige Berthow Böhmler Speerwerfen, er blieb dabei hängen und stürzte in den Schaft des Speers, der ihm in die Brust eindrang- Der Krankenwagen brachte den Schwerverletzten sofort ms l städt. Krankenhaus. ^