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Aus dem erweiterten Messegelände am Kaiserdamm in Berlin fand am Samstag in Anwesenheit des Reichspräsidenten die feie» i siche Eröffnung der 39. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft statt. Die Ausstellung dürfte die größte bisher gesehene Schau Berlins sein. In 43 riesigen Stallzelten ist das herrliche Viehzuchtmaterial untergebracht. Bon der Biene bis zum f 25 Zentner schweren Bullen zeigt die Ausstellung alle Nutztiere der j deutschen Landwirtschaft, daneben sämtliche Maschinen, die zur Be- ! bauung des Bodens notwendig sind. Ein Weinkostzelt schenkt deutschen Wein aus, und selbst ein Dorftheater sorgt für Unterhaltung ; der Besucher.
Reichsminister Dr. Hugenbsrg llberbrachte die Glückwünsche I der Reichsregierung und führte u. a. aus: Das, was wir in dieser > Ausstellung sehen, ist das Bild eines ungeheuren Fortschritts. Doch l wir wissen zugleich, daß diesem fast beispiellosen Aufstieg der f Arbeit ein fast ebenso beispielloser Abstieg in den Lebensbedingun- ! gen der deutschen Landwirtschaft gegenübersteht. Zuchtstätten von f Weltruf mußten ihre Tore schließen, und die Frage wurde immer lauter: Kann man ein Mehr noch wünschen, wenn schon das Nor- handene fast unabsehbar ist und nur zu Preisen abgegeben werden kann, die der Arbeit keinen Lohn mehr lassen. Dieser verhängnisvolle Irrgarten ist mit dem Antritt der nationalen Regierung verlassen worden. Mit unserem Zeitplan haben wir die Dinge an der Wurzel gepackt. Es ist damit eine Entwicklung eingeleitet, die allmählich die Preise sämtlicher landwirtschaftlichen Erzeugnisse in ein organisches Verhältnis zueinander bringen und damit auch die landwirtschaftliche Produktion aus ihrer Fehlentwicklung wieder i herausführen wird. Nach Jahren fehlgehender agrarpolitischer Versuche hat dis Agrarpolitik hier zum ersten Mal wieder einen vorausgejehenen und mit präziser Genauigkeit eingetroffenen Erfolg. Alles, was man als „unheilvolle Folge" entschlossener Agrarpolitik früher an die Wand gemalt hat — ich habe es immer bestritten — ist tatsächlich nicht eingetreten. Im Gegenteil, es zeigt sich schon heute, daß eine klare Binnenmarklpolitik zugleich die beste Grundlage für eine gesunde Außenhandelspolitik ist. Der Handelsvertrag mit Holland ist der erste Vertrag seit langer Zeit, der mit einem exportwichtigen Land geschlossen ist, ohne daß die Landwirtschaft ein ihre Lebensinteressen berührendes Opfer zu bringen brauchte.
Auch der deutsche Verbraucher wird, wenn er nur etwas Geduld hat, bald erkennen, welcher Segen von einem gesunden Binnenmarkt ausgeht. Wo Preistreibereien austreten — es liegen darüber einige Beschwerden vor — haben wir wirksame Mittel des Eingriffs. Die zunehmende Produktivität der Landwirtschaft und die Hoffnung, die sie beseelt, wird auf die anderen Berufsstände übergreifen. Es sind in diesem Frühjahr beispielsweise - 66 000 jugendliche Arbeitskräfte mehr in der Landwirtschaft ein- gestellt als im Vorjahr. Der Aufwand an Dünger ist gleichfalls gestiegen. Auch die sonstigen Anschaffungen werden zunehme». Lie Landwirtschaft weiß jetzt, in welcher Richtung sie sich zu betätigen hat. Jetzt sehen wir alle ohne viele Worte die großen Produktionsziele: Mehr Futtermittel! Mehr Fette! Ein weiteres Ziel ist schon abgesteckt. Es gilt, einen Angriff auf die ungeheure Abhängigkeit Deutschlands von den fremden TeMrohstoffen zu führen.
Die Preisbildung ist nicht das einzige Mittel zur Gesundung der Landwirtschaft. Daneben steht die Notwendigkeit der Aus- gabensenkung und die organische Gestaltung des Absahwefens, der Selbsthilfeeinrichtungen und der Selbstverwaltung der Land- ! Wirtschaft. Ein Entschuldungsgesetzenlwurs, in dem ich alle auf ? diesem Gebiet gemachten Erfahrungen niedergelegt habe, steht zur ^ Entscheidung des Reichskabinelts. Der Zins der Landwirtschaft muß wieder niedriger sein als der Zins in den übrigen Wirtschaftszweigen. Aufgabe der Wirtschaftspolitik ober ist es, die Landwirtschaft in den Stand zu setzen, einen solchen angemessenen Zins zu zahlen.
In Anschluß an die Ausführungen von Reichsminister Or. ? Hugenberg nahm der Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrats, ! Darre, das Wort: Max Eyth, der Gründer der Deutschen Land- - Wirtschaftsgesellschaft, sei einer der ersten Vorkämpfer für ein ge- i eintes Bauerntum gewesen. Die Zersplitterung sei nun über- : wunden. Die Bahn sei srei. Die städtische Bevölkerung solle, wenn i sie die Iahresschau der deutschen Bauernarbeit betrachtet, zweierlei ! bedenken: Was hier zu sehen sei, seien keineswegs nur Spitzen- ! Erzeugnisse. Das würde dem Sinn der ganzen Arbeit der DLG. widersprechen. Dieser gehe darauf hinaus, nicht einzelne Glanzleistungen hervorzubringen, sondern eine gute, gleichmäßige, markt- ° fähige Ware für die Versorgung der städtischen Verbraucher bsreii- zustellen. Damit werde die reiche Jahresschau zu einer Mahnung an den städtischen Verbraucher, ganz besonders an die Hausfrau, s bei allen ihren Einkäufen in erster Linie die deutsche Vauern- arbeit zu fördern.
Lvp^riZIit Uartiir PaucUt^vauZer, Halle (8aale)
52. Festsetzung. Nachdruck verborsn.
„Ihr Wenig ist tausendmal mehr wert als das Viel der anderen", unterbrach ihn Steinherr, die Hand auf seinen Arm legend. Zum ersten Male war der alte warme Klang in der Stimme, die Vandro lange Wochen nur hart und herrisch gehört.
„Ich danke Ihnen für die freundliche Einladung, Doktor — aber bei drei ist immer einer zuviel. Gehen Sie, Ihre junge Frau wird Sie erwarten, sie hat ohnedies wenig von Ihnen."
Doch Vandro blieb vor ihm stehen. „Kommen Sie doch mit, Herr Steinherr, gleich jetzt! Meine Frau wird sich ebenso sehr über den willkommenen Gast freuen wie ich!"
Der große Mann sah ihn lange durchdringend an, als wolle er die Tiefen seiner Seele erforschen. Aber was Magnus Steinherr in dem offenen, klaren Blick las, schien ihn zu befriedigen.
„Das letzte bezweifle ich — komme aber trotzdem. Und die Folgen fallen auf Ihr Haupt. Nanu — verschluckt?"
Georg von Vandro war jählings von einem heftigen Hustenanfall gepackt worden, der seine ganze Brust zusammenzuschnüren schien. Ganz gekrümmt lehnte er gegen die Tür und rang mühsam nach Atem.
Steinherr schob ihm einen Stuhl hin und klingelte nach Wasser, das Vandro, sobald der Krampf sich ein wenig gelegt, gierig trank. „Vielen Dank!" Er wischte sich den Schweiß vom dunkelroten Gesicht, saß ein paar Minuten still und zusammengesunken da. Hörbar, schnell und ein
Massenkundgebung der NSBO. im Deutschen Stadion
Berlin. 21. Mai. In einer großen Massenkundgebung der Bsr- liner Betribbszellenorganisation hatten sich am Sonntag vornuttrg im deutschen Stadion im Grunewald die Mitglieder der NSBO. versammelt. Als erster Redner überbrachte Reichsstatthalter Rover der Riesenversammlung die Grüße von der Bewegung an der Wasserkante. Er schloß mit den Worten: Wir müssen oblegen den Egoismus, wir müssen oblegen den Klassengeist der materialistischen Zeit, wir müssen uns selbst überwinden in treuer Pflichterfüllung für das deutsche Vaterland. Danach sprach der preußische Kultusminister R u st, der erklärte, daß die Sozialdemokraten in der letzten Reichstagssitzung gezwungen der Rede des Reichskanzlers zugestimmt hätten, wie sie das in den Augusttagen 1914 bei der Bewilligung der Kriegskredite hätten tun müssen. Adolf Hitler habe gezeigt, daß Hand- und Kopfarbeiter zusammenstehen müßten, denn nur durch diese Einheit könne die deutsche Freiheit zurückgefordert werden.
Sodann hielt der Berliner Gauleiter der NSDAP., Reichs- Minister Dr. Göbbels, eine kurze Ansprache. Diese Revolution, erklärte er, ist in wahrstem Sinne des Wortes eine Arbetter- revolukion gewesen. Nicht umsonst haben wir die Bewegung gegen den 9. November 1918 eine Arbeiterpartei genannt. Mit dem 3V. Januar hat die Aufbauarbeit der nationalsozialistischen Bewegung begonnen. Wer vor dem 30. Januar zu uns kam, der hat damit bewiesen, daß er eine Sache um ihrer selbst willen tun kann. Anders ist es vielfach mit denen, die nach dem 30. Januar zu uns gekommen sind. Ich appelliere nun in dieser Stunde an euch: Laßt die Bewegung nicht verfälschen!
Als letzter Redner wies der Gaubetriebszellenleiter Engel aus die Bedeutung der heutigen Massenkundgebung als Heerschau der Arbeit hin. Die NSBO. in Berlin umfasse rund 400 000 Mitglieder. Es sei nur zu selbstverständlich, daß bei dieser ungeheuren Zahl in der nächsten Zeit eine Inventur gemacht werden müsse, und so könne leicht der Fall eintreten, daß 80 066 oder 100 000 Mitglieder ausgeschlossen würden. Die Bewegung würde durch diesen Ausschluß nur gewinnen.
Mit einem dreifachen Siegheil aus den Führer Adolf Hitler schloß die gewaltige Kundgebung.
Reichsminister Görings römische Besprechungen
Rom, 21. Mai. Zum Besuch des Reichsministers Göring hört man an unterrichteter Stelle, daß bei den diplomatischen Verhandlungen der letzten beiden Tage auf Grund der durch die Neichskanzlerrede und die Rooseveltbotschaft entstandenen Besserung der internationalen Atmosphäre die Frage des Abschlusses des vom italienischen Regierungschef Mussolini vorgeschlagenen Vierer- pakks in bemerkenswerter Weise gefördert werden konnte. Nach dem Verlauf der hiesigen Besprechungen der italienischen Regierung mit Reichsminister Göring und den Botschaftern Englands und Frankreichs darf man mit der Möglichkeit rechnen, daß der Viererpakt schon in der nächsten Zeit unterzeichnet werden kann, wenngleich die weiteren Verhandlungen und die Entscheidung vollständig bei den beteiligten Negierungen bleibt.
Presse-Empfang der württ. Regierung
Stuttgart, 21. Mai. Vor Beginn der Tagung des Landesverbands Württemberg im Reichsverband der Deutschen Presse veranstaltete dis württ. Regierung am Sonntag vormittag im Vortragssaal des Hauses des Deutschtums einen Presse-Empsang, zu dem Verleger und Redakteure der württ. Presse aus dem ganzen Land in großer Zahl erschienen waren. Die württ. Regierung war vertreten durch den Ministerpräsidenten und Kultminister M er- genthaler, Finanzminister Dr. Dehlinger, Staatsrat Waldmann und den stellv. Ministerialdirektor im Staatsministerium, Oberregierungsrat Dr. Wider. Außerdem war der Staatskommissar für die Stadt Stuttgart, Dr. Strölin, anwesend.
Der Chefredakteur des Staatsanzeigers, Oberregierungsrat Dr. Hör lach er, begrüßte Regierung und Presse. Die Presse möge in dem Empfang durch die württ. Regierung sehen, welch große Bedeutung die Regierung der Presse als einem wichtigen funktionellen Teil im Staate beilege.
Ministerpräsident Mergenthaler führte aus: Die nat.- soz. deutsche Revolution sei kein einmaliges äußeres Ereignis, sondern sie entwickle sich organisch fort bis sie alle Gebiete von Staat und Wirtschaft erfaßt habe. Selbstverständlich erstrebe der neue Staat eine einheitliche geistige und politische Willensbildung. Es dürfe keine absolute Freiheit geben, keine Freiheit für Zersetzung und Zerstörung.
Die nationale Regierung sei sich der ungeheuren Bedeutung der Presse, in positivem wie negativem Sinn vollauf bewußt. Deshalb müsse die Presse unter allen Umständen ein InskrlimLnk des
wenig rasselnd ging sein Atem, bis er sich allmählich beruhigte. Dann richtete er sich auf.
„Verzeihen Sie, Herr Steinherr!" Schon lag der gewohnte, ruhig freundliche Ausdruck auf dem vornehmen Gesicht, das Magnus Steinherr, der es scharf betrachtete, schmäler als ehedem vorkam.
„Haben Sie Schmerzen?" fragte er, während sie das Haus v«ließen und langsam durch den Park gingen, dessen Schneehülle im abendlichen Dunkel schimmerte.
Vandro verneinte. „Nur ein bißchen heiß und trocken ist's in der Brust, und es sticht ab und zu — aber das gibt sich bald wieder. Zu Anfang des Winters erkältet sich jeder mal. Nur — wenn ich Sie bitten dürfte, meiner Frau nichts von dem dummen Hustenanfall zu sagen? Sie sorgt sich nach Frauenart allzusehr um solche Kleinigkeiten."
„Hm." Es klang mehr nach Zweifel als Zustimmung.
Aber als Steinherr über die Schwelle des kleinen Hauses trat, vergaß er alles andere über dem reizenden Bild, das sich ihm bot. Behagliche Wärme erfüllte den niedrigen Raum, der wie zum Fest in allen Winkeln und Ecken mit selbstgezogenen Blumen geschmückt war. Goldgelbe Astern leuchteten froh in der Mitte des Tisches, über den die große Lampe traulich sanften Schein goß. Und so festesfroh wie das Zimmer war die Erscheinung der jungen Frau, die ihm mit der verbindlichen Liebenswürdigkeit der großen Dame die Hand zum Gruß reichte. Ein Helles Kleid hatte Wera angelegt, eingedenk der Vorliebe des Gatten für freundliche Farben. Billigster Art waren Stoff und Verarbeitung, aber sie trug es mit der gleichen Anmut und Würde wie eine Königin ihr Prunkgewand.
„Werden Sie dem Eindringling verzeihen, der Ihre kurzen Stunden mit dem Gatten stört?" fragte er, ihre Hand in der seinen haltend. „Oder den Egoisten schelten, der Ihre Gesellschaft der Einsamkeit in seinem großen Kasten da drüben vorzieht? Ihr Mann forderte mich auf, mitzukommen — und die Versuchung war größer als der Takt,
Staats der nationalen Erhebung sei». Die Leiter der Presse, Ver- leger und Redakteure, müssen in ihrer Grundhaltung auf dem Boden des neuen Staats stehen und die deutsche nat.-soz. Revolution bejahen. In diesem Rahmen bestehe dann die Freiheit der schöpferischen Persönlichkeit für die große Mannigfaltigkeit der zu lösenden Aufgaben. Die vergangenen 14 Jahre haben eine wahre Freiheit der schöpferischen Persönlichkeit nicht gebracht. Gerade im Zeitungswessn haben anonyme finanzkapitalistische Mächte eins ungeheure Gefahr für die Selbstverantwortung der wahrhaft schöpferischen Menschen dargestellt. In dem Rahmen, den die Regierung der Presse stellen muß, bleibt deren Mitarbeit durchaus gesichert. Die verschiedenen Zeitungen, die verschiedene Leserkreise von verschiedener geistiger Struktur haben, werden weiter bestehen bleiben. Eine große Bedeutung komme der Heimatpresse, der Bezirkspresse zu, die dadurch Sonderausgaben zu erfüllen habe, daß sie den besonderen Bedürfnissen ihrer Bezirke genügen.
Die Presse soll aber nicht nur Tatsachen berichten, sondern es soll auch eine Wertung stattfinden und auch eine Kritik der Tatsachen und Vorgänge. Aber diese Kritik dürfe nicht zersetzen, sondern muß ausbauend sein. Die Durchsetzung des Aührerprinzips bedeute nicht die Ausschaltung der fähigen Persönlichkeiten; sie werden vielmehr auch im neuen Staat zur Mitarbeit herangezogsn, allerdings nicht im Rahmen des parlamentarischen Prinzips durch Mehrheitsabstimmung.
Pressestimmen des Auslands sollen die Zeitungen nicht einfach abdrucken, weil sonst ein falscher Eindruck entstehe. Ausländische Pressestimmen sollen von den Zeitungen stets mit dem notwendigen Kommentar versehen werden. Es sei eine besondere Ausgabe der Presse, das außenpolitische Verständnis im deutschen Volk zu fördern. Be! der Berichterstattung über innerpolitische Vorgänge dürfen die außenpolitischen Rücksichten nicht übergangen werden. Hier sei größte Vorsicht am Platz. Wenn es gelinge, eine innere lleber- eiiistimmung in der Zielsetzung herbeizusühren, wenn Redakteure und Verleger es als ihre Gewissenspslicht ansehen, immer den inneren Kontakt mit dem neuen Staate zu haben, dann werde die Presse nicht die geringsten Schwierigkeiten haben, dann werde ihr auch ein gerüttelt Maß von Freiheit zum Nutzen von Volk und Staat gewährleistet sein. Die Vertreter der Presse mögen sich immer ihrer hohen Verantwortung bewußt bleiben, danach zu streben, ein Instrument des Staats zu werden und mitzukämvsen nach innen und außen, bis das Ziel erreicht ist: ein neues Reich der Freiheit und der Ehre. Dann werde sie in später Zeit, wenn die Schwierigkeiten überstanden sind, des Danks des Vaterlands gewiß sein. Die Ansprache des Ministerpräsidenten wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen.
Oberregierungsrat Dr. Horlacher dankte Ministerpräsident Mergenthaler für seine grundlegenden Ausführungen und verband damit das Bekenntnis, daß die württ. Presse ihrer Verantwortung gegenüber Staat und Volk bewußt sei und ihre ganze Kraft dem Vaterland zur Verfügung stellen werde. Er schloß mit einem dreifachen Hoch auf das Deutsche Reich und seine Führer Hindenburg und Hitler, auf das württ. Heimatland und seine Führer Murr und Mergenthaler, in das die Anwesenden begeistert einstimmten
Skukigark, 21. Mai. Feierliche Vereidigung des Statthalters Murr. Wie aus Berlin gemeldet wird, wird in der nächsten Woche in Berlin eine feierliche Vereidigung sämtlicher Reichsstatthalter durch den Reichspräsidenten erfolgen.
Rmbau der Freilichtbühne Bopserwald. Nach den Plänen des Generalintendanten der Staatstheater, Krauß, soll das Stuttgarter Freilichttheater im Bopserwald, das bekanntlich ungefähr m der Stelle steht, wo Schiller einst seinen Freunden von der Karlsschule „Die Räuber" vorgelesen hat, einem Umbau unterzogen werden, so daß das Theater durch das Staatstheater bespielt werden kann. Dabei sollen die Sitzgelegenheiten im Zuschauerraum verbessert, die Bühne um 6—8 Meter verbreitert und neu gestuft und der Orchesterraum vertieft und mit Holzbelag versehen werden. Auf dieser Bühne könnten dann besonders geeignete Schauspiele und Opern, wie auch ein Teil des „Rings des Nibelungen" aufgefllhrt werden. Die Durchführung ist eine Finanzsrage. Von der Opferwilligkeit unserer Landsleute hängt es ab, ob der Umbau bereits im kommenden Winter in Angriff genommen werden kann.
, Pol-zeixeneral Schmidt. Auf Grund der Gleichschaltung mit den entsprechenden Führerstellen der anderen deutschen Länder hat der Kommandeur der Württ. Schutzpolizei die Uniform eines Polizeigenerals und den Titel „General" verliehen erhalten. Seine Dienstgradabzeichen sind die bekannten goldsilbernen Achselstücks und goldene Mützenkordel des Generals, ferner silberne Stickerei auf den Kragenspiegeln und breite grüne Streifen an den Beinkleidern. Polizeigeneral Wolfgang Schmidt ist 1884 geboren. Er ist der Solm des verstorbenen Korvsaeneralarztes Dr. Her
der gebot, zwei glückliche Menschen sich selbst zu überlassen"
Eine feine Röte färbte das zarthäutige Gesicht, das sich ihm voll unbewußter Anmut entgegenhob. „Der Gast meines Mannes ist auch mir von Herzen willkommen", erwiderte sie, in leichter Befangenheit ihre Finger aus seinem Griff lösend, „wenn er vorliebnehmen will mit unserer einfachen, kleinen Häuslichkeit."
„Ist sie einfach?" Versonnen schweifte sein Blick durch den Rauin. „Mir scheint sie schön und heimelig."
„Das bewirken diese Wunderhände", sagte Vandro und neigte sich über die schlanken Finger seines jungen Weibes, dessen Augen ihn in samtweichem Glanz anstrahlten. „Und nun sage, ob du zwei hungrigen Männern etwas zu essen geben kannst, wogegen keiner etwas einwenden würde!"
Wera nickte, ein wenig verlegen lächelnd. „Die Herren werden schon satt werden." Und verschwand in die kleine Küche, von wo durch die geschlossene Tür das Geräusch von klappernden Tellern und Töpfen herüberklang.
Magnus Steinherr, behaglich seiner ganzen Länge nach in Vandros altem Ledersessel ausgestreckt, lächelte still vor sich hin. Er hätte ja leicht seinen Koch mit einem fertigen Abendessen hierher zitieren können, aber es reizte ihn, zu sehen, wie die kleine Gräfin — wie er sie in seinen Gedanken stets nannte — sich mit der Aufgabe eines unerwarteten Besuches abfinden würde.
Vandro, der sich nebenan schnell umgezogen, erschien im dunklen Anzug, erfrischt und heiter. Sein Gast nickte ihm zu:
„Das war ein guter Gedanke von Ihnen, Doktor — den Sie noch bitter bereuen werden, wenn ich den Aufbruch vergesse!" Und dann begann er von dem zu reden, was seinem Herzen am nächsten lag, vom Gang der Arbeit in den Werken. Dem interessiert lauschenden Mann war es, als ob sich ihm eine Seele erschließe. Und seine Liebe zu diesem Manne, dem er Brot und Glück verdankte, wuchs und vertiefte sich.