so daß vis setzt etwa einem Fünftel der Festteilne7)mer Freiquartiere zur Verfügung gestellt wer­den können.

Zugzusammenstoß in Eßlingen. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Am Mittwoch, den 17. Mai, um 20.30 Uhr ist im Bahnhof Eßlingen der einfahrende Triebwagen­zug 781 von Stuttgart auf den ausfahrenden Triebwagen­zug 806 aufgefahren. Der Triebwagen des Zugs 781 ist dabei entgleist. Der Unfall ist nicht etwa auf den neuen elektrischen Betrieb zurückzuführen, sondern vermutlich da­durch entstanden, daß der Führer des einfahrenden Zugs 781 das auf Halt stehende Einfahrtssignal überfahren hat. - Der Schaffner des Zugs 806 ist an einem Bein ernstlicher verletzt und ins Eßlinger Krankenhaus gebracht worden. Der Führer des Triebwagens von 806 und der Zugführer zon 781 sind nur leicht verletzt worden. Von den Reifen­den beider Züge haben sechs Personen leichte Schürfungen und Prellungen erlitten. Die Verletzten konnten sich ohne Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe nach Haus begeben. Der Sachschaden beträgt etwa 2000 Mk. Der Triebwagenzug 814 nach Stuttgart, der aus dem Zug 781 hätte gebildet werden sollten, mußte ausfallen. Im übrigen ist keine Betriebs­störung eingetreten. Die Untersuchung ist im Gang.

Merkwürdige Buchführung bei der Daugewerkfchafk in Tuttlingen. Der Beauftragte der NSBO. beim ADGB. teilt folgendes mit: Aus Tuttlingen werden anläßlich der Re­vision bei der Baugewerkschaft Tuttlingen unglaubliche Zu­stände gemeldet: Im laufenden Kassenbuch sind wichtige Seiten entfernt worden, die Buchungen enthalten für Aus­gaben in Höhe von 2474 Mark. Dieser Betrag, der lt. Kassen- saldo vorhanden fein sollte, fehlt vollständig. Sämtliche Kassenbelege vor dem 1. 1. 1932 sind vernichtet. Vom letzten Kassenbuch, das am 31. 12. 32 endet, sind nur noch die Buch­deckel vorhanden. Aus dem Kassenbuch der Lokalkasse wur­den sämtliche Blätter mit Buchungen vor dem 1. Januar herausgerissen. Die Kontrolle über Feststellungen, die Un­treue bei Abgabe von Darlehen vermuten lassen, ist dadurch vollkommen unmöglich gemacht. Der Gewerkschaftssekretär Ro. befindet sich z. Zt. in Schutzhaft.

Verlegung der Sonder-Invenkurverkäufe. Vom Polizei­präsidium Stuttgart wird mitgeteilt: Auf Antrag der Ver­tretung des hiesigen Einzelhandels hat das Polizeipräsidium mit Rücksicht auf das Deutsche Turnfest bestimmt, daß in Stuttgart die diesjährigen Sommer-Saisonschluß- und Jnventurverkäufe nicht, wie in der Ausverkaufsverordung vorgesehen ist, vom 3. Samstag im Monat Juli ab, sondern erst in der Zeit vom 3. bis 17. August 1933 je einschließ­lich abgehalten werden dürfen. In diesem Zusammen­hang weist es darauf hin. daß der Einzelhandelsausschuß des Württ. Industrie- und Handelstages und der Wettbewerbs­ausschuß der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels die Abhaltung von Sonderoeranstaltungen innerhalb des Zeitraums von 8 Tagen vor Beginn und 8 Tagen nach Be­endigung der Saisonschluß- und Jnventurverkäufe als un­zulässig ansieht. Der Geschäftswelt wird in ihrem eigensten Interesse dringend nahegelegt, solche Veranstaltungen in der angeführten Zeit zu unterlassen. Gegen Auswüchse wird mit aller Schärfe vorgegangen werden.

12. Gaukagung des GDA. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA.), Gau Württemberg und Hohenzollsrn, hielt am Sonntag in Stuttgart seine 12. Gautagung ab. Gauleiter Joh. S t r e u b e l - Stuttgart erstattete den Jahresbericht. Der Gauvorstand setzt sich überwiegend aus Mitgliedern der NSDAP, zusammen. Damit ist auch im Gau Württemberg die Gleichschaltung vollzogen. Die Orts­gruppen haben die Umstellung gleichfalls bereits zum größ­ten Teil vollzogen. In der Aussprache wurde gefordert, daß in Württemberg endlich die vollständige Sonntagsruhe em- gesührt wird. Ebenso wurde ein wirksames Durchgreifen der Regierung in der Doppelverdienerfrage verlangt. Mit Nachdruck müsse jetzt auch an die Frage der Arbeitszeit­verkürzung herangegangen werden. Mit einem Bekenntnis zu Adolf Hitler wurde die Tagung geschlossen.

Neubestäkigung der Orlsve-rsteher. Auf Einladung von Bürgermeister Rath-Lustnau versammelte sich der Ausschuß der Vereinigung der württ. Ortsvorsteher. Der Vorsitzende teilte mit, daß die Regierung daran denke, alle Ortsvor­steher einer Neubestätigung und einer damit verbundenen Prüfung ihrer Tragbarkeit im neuen Staat zu unterstellen. Würde für die Ortsvorsteher das italienische Podesta-System kommen so sei es selbstverständlich, daß der Ortsvorsteher, der in diesem Fall Funktionär der Negierung und nicht mehr sei,

Heliöi'ön lnü^L. Älli lnün Aöli

lassen sich umzustellen. Er finde vielfach daß Leute, die sich 1918 'für die Revolution begeistert haben, nun wieder auf der Siegerseite stehen. Mit diesen aber sei kein Staat zu machen. Solche Leute aber, die heute innere Kämpfe be­stehen, werden, wenn sie erst für den neuen Staat gewonnen sind, diesem auch treu ergeben sein. Die Vornahme neuer Ortsvorsteherwahlen komme nicht mehr in Betracht, auch in Zukunft keine zeitliche Anstellung mehr, die Lebenslänglich- keit werde also in gewissein Sinn wieder kommen. Vorstand Rath erklärte sich sodann zu seinem Rücktritt bereit. Die Landesversammlung, welche die Neuwahlen vorzunehmen hat, wird auf Anfang Juli d. I. nach Stuttgart berufen. Bis dahin sollen auch die Fragen des Beitritts der Ortsvor­steher zur NSDAP, geklärt werden.

krankheiksstatisiik. In der 18. Jahreswoche vom 30. April bis 6. Mai 1933 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 21 (tödlich 1), Scharlach 39 (); Kindbettsieber 3 (); Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs sowie anderer Organe 6 (26): Malaria (1).

Giftveebok. Das Innenministerium hat die von der Firma Eugen Kieferle in Randegg i. Baden vertriebenen Letolin- Gistgasröhren zum Töten von Raubwild verboten.

Heiratsschwindler. Nachdem sich der 41 I. a., getrennt lebende Friseur Hermann Wagner von Weilheim an der Teck schon vor Jahren auf dem Gebiet des Heiratsschwindels erfolgreich betätigt hatte, verlegte er sich von Sommer 1931 bis August o. 3. wiederum auf Heiratsschwindeleien. Zu­nächst knüpfte er zu einer Vollwaise aus Mannheim Be­ziehungen an und nahm ihr ihr gesamtes Vermögeir von 11000 sti ab. Nebenher versprach er noch weiteren Mädchen die Ehe und erleichterte sie um verschiedene tausend Mark. Die Große Strafkammer beim Landgericht Stuttgart ver­urteilte den Angeklagten zu 4 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte 4 Jahr« Zuchthaus beantraot.

Vom Tage. Durch Einatmen von Gas verübte in einem Haus der Döblinger Straße eine 26 I. a. Hausgehilfin einen Selbstmordversuch. Sie wurde in das Marienhospital über- SesiHrl.

Dienstkleidung für Gepäckträger. Der Gepäckträger trägt im Dienst seine Dienstkleidung, bestehend aus Dienstmütze und grüner Bluse, außerdem als Dienstabzeichen an der Dienstmütze am oberen Rand die Gepäckträgernummer, um den unteren Rand einen schwarzen Mützenstreisen mit der gelben AufschriftGepäckträger".

BauausstellungDeutsches Holz für Hausbau und Woh­nung" Stuttgart 19ZZ. In einer Versammlung von Archi­tekten und sonstigen Vertretern des Baufachs, sowie In­teressenten für ein Eigenheim wurde im Saal der Handels­kammer über den Stand der Vorarbeiten und die Pläne für die BauausstellungDeutsches Holz für Hausbau und Wohnung" berichtet. Unter führender Mitwirkung des Kampfbunds ist die gemeinnützige VereinigungDeutsches Holz für Hausbau und Wohnung Stuttgart E. V." gegrün­det worden. Zum technischen Geschäftsführer des Vereins wurde Dr. Ing. Erich Heng er er bestellt. Die Stadt Stuttgart hat für die Ausstellung ein günstig gelegenes Gelände bereitgestellt. Am 15. Sept. müssen die Häuser be­zugsfertig sein. Eröffnung der Ausstellung 16. Septem­ber. Ausstellungsschluß 29. Oktober. Dann werden die Häuser instandgssetzt, Einzugstermin 1. Dezember. Ueber Möglichkeiten der Finanzierung der Siedlungshäuser sprach Oberbaurat Marquard von der Württ. Landeskreditanstalt.

Aus dem Lande

heilvronn. 18. Mal. Die Verfehlungen in der Winzergenossenschaft. Am Samstag wurde der aus fünf Männern bestehende Vorstand der Winzer-Genos- schast Heilbronn eGrnbH. verhaftet. An der Spitze der Win- zergenossenschast, die im Jahr 1920 gegründet und keinesfalls mit der viel älteren Weingärtnergesellschaft zu verwechseln ist, stehen folgende Männer: Stwdtrat Paul Braun, Wein­gärtner Ernst Stahl, Weingärtner Friedrich Hofmann. Küfer­meister Karl Rupp und Wilhelm Hengel. Den Verhafteten wird zur Last gelegt, geringerem Rotwein Weißriesling zugesetzl und ihn unter irreführender Bezeichnung als Trol- linger verkauft zu haben. Scheinbar ist auch geringwertigem Rotwein ausländischer Verschnittwein zugesetzt worden, um ihn dann ebenfalls als Oualitätstypenwein (Trollinger) zu verkaufen.

Heilbronn, 18. Mai. Niegrafzu2 Monaten Ge­fängnis verurteilt. Vor der Strafkammer wurde in der Berufungsverhandlung gegen Oberpostinspektor Rie- graf wegen Beleidigung des alten Heeres das Urteil des Schöffengerichts (300 Mark Geldstrafe) im Strafmaß auf­gehoben und Riegraf dem Antrag des Staatsanwalts ent­sprechend zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.

Eningen. OA. Reutlingen, 18. Mai. Unter schwerem Verdacht. Hier wurde ein Mann verhaftet, der sich zum Kräutersammeln stets im Wald herumzutreiben pflegt. Es sind Ver-dachtsgründe wegen der Auffindung der Leiche eines Knaben im vorigen Herbst aufgetaucht.

Tailfingen OA. Balingen, 17. Mai. Unschuldig ver­dächtigt. Der wegen des Gammertinger Raubüberfalls seinerzeit verhaftete Emil Mey von hier wurde wieder aus der Haft entlassen, da eine Gegenüberstellung mit der Ueber- fallenen einwandfrei seine Unschuld ergab.

Ebingen. 18. Mai. Gleichschaltung. In einer außerordentlichen Generalversammlung des Handels- und Gewerbevereins Ebingen wurde an Stelle des vor einiger Zeit zurückgetretenen Fabrikanten Dr. Haux Kaufmann Gustav Landenberger zum 1. Vorsitzenden gewählt. Landenberger ist zugleich der Leiter des hiesigen Kampf- bunder für den Mittelstand.

Neuenbürg. 18. Mai. Die W-ldbader Unter- schlagungen. In Neuenbürg stand der 57 Jahre alte Bergbahnschaffner Karl Kallfaßvon Wildbad wegen Un­terschlagung vor Gericht. Der sonst gut beleumundete An­geklagte hat sich im Lauf der Zeit durch Abgabe von Schüler­karten an Erwachsene zum vollen Preis etwa 4000 -R zu verschaffen gewußt. Da der Angeklagte noch nicht vorbestraft war. erkannte das Gericht auf 14 Monate Gefäng­nis. Das Verfahren gegen den Bergbahnschaffner Trei­ber, dem eine Unterschlagung von etwa 3000 zur Last gelegt wird, schwebt noch.

. Schwenningen. 18. Mai. Unzuverlässig. Nach einer Mitteilung des Polizeiamts ist dem Kaufmann Arthur Strauß in Schwenningen a. N. das gewerbsmäßige Ver- mittlungsgeschäft für Darlehen usw. vom Bezirksrat Rott- ^ Landesgewerbeamt Stuttgart wegen Unzu­

verlässigkeit rechtskräftig untersagt worden.

Binsdorf OA. Sulz, 18. Mai. Goldene H o chz e i t. Die Eheleute Zacharias und Marie Stehle geb. Wenzler konnten das Fest ihrer goldenen Hochzeit begehen. Eine Be- sonderheit bei dieser seltenen Feier war, daß derselbe Priester, der vor 50 Jahren die Che einsegnete (Pfarrer Lyend) wiederum diesen feierlichen Akt vornehmen koim-e, und zwar im Beisein der gleichen Zeugen (Anastasia Huit und Paul Söll), die vor 50 Jahren zugegen gewesen sind.

Göppingen, 18. Mai. Entlassener Direktor Der Konsum- und Sparverein e. V. Göppingen hat seinen bis­herigen Direktor Lutz aus Sparsamkeitsgründen entlassen. Weitere einschneidende Sparmaßnahmen auf personellem Gebiet stehen bevor.

Alm, 18. Mai. Führerschule der Hitlerjugend. Die Bannleitung der Hitlerjugend beabsichtigt, ab 1. Juni in Ulm für zehn Oberämter eineFührerschule" einzurichten, in der für die einzelnen Ortsgruppen die Jugendführer aus­gebildet werden.

Volheim, OA. Heidenheim, 18. Mai. Schwindler. Ein hiesiger Landwirt, der sein Anwesen verkaufen wollte, fiel einem raffinierten Schwindler zum Opfer. Der Schwind­ler kam zusammen mit einer Frauensperson zu dem Land­wirt und spielte sich als zahlungsfähigen Interessenten für das Anwesen auf. Da er aber auf die Ueberweisung des Bar­gelds warten mußte, gab der Landwirt dem Paar acht Tags unentgeltlichen Aufenthalt. Eines Tags gab der Schwindler vor, daß das Geld jetzt überwiesen sei, er benötige aber

__ Mlg,

lparlam, lm Gebrauch

N« Wäscht V»ket 1» Lll>

80 Z(, um es abholen zu können. Der Landwirt schenkte die« sen Angaben Glauben und stellte auch noch sein Fah-rad zur Verfügung, worauf der Betrüger auf Nimmerwieder­sehen verschwand.

Tettnang, 18. Mai. Unterschlagung. Der Per­sonalchef beim Zeppelinbau Friedrichshafen, D i e b o l d, wurde, wie dasTagblatt" erfährt, wegen Verdachts der Unterschlagung in das hiesige Amtsgerichtsgefängnis ein« geliefert.

Ailingen OA. Tettnang, 18. Mai. Um die Gleich­schaltung. Nach dem Eleichschaltungsgesetz hat das Zen­trum im hiesigen Gemeinderat 5 Sitze und die National­sozialisten 1 Sitz. Ein nationalsozialistischer Antrag, wonach der Pfarrer binnen drei Wochen eine Erklärung abgeben sollte, daß die kath. Kirche den Reichskanzler Hitler und seine Bewegung verkannt habe und daß die kath. Kirche der natio­nalsozialistischen Partei mit ihren Unterbewegungen für ihre freie Entfaltung in der Gemeinde nichts mehr in den Weg lege, hatte keine praktische Folge, weil Verhandlungen, die der Bürgermeister mit dem Ortsgeistlichen in dieser .Hinsicht jührte, ergebnislos verlausen sind.

Gaildorf, 16. Mai. U e b e r s ch w e m m u n g. Die starken Regengüsse des Sonntags ließen den Kocher und seine Nebenflüsse stark über ihre User treten, so daß das Tal wie­der einem See glich und die Pegelhöhe an der Kocherbrück« den hohen Stand von 3.10 Meter erreichte. Die Versandung der Kochertalwiessn bedeutet für den Futterausfall einen wesentlichen Schaden.

Eningen OA. Reutlingen, 16. Mat. Apotheker Schellenberger 90 Jahre alt. Heute feiert der älteste Bürger Eningms, Apotheker Gustav Schellsn- berger, seinen 90. Geburtstag. Dis Münsterstadt Ulm ist der Geburtsort des Jubilars, doch hat er seine Jugend­zeit im Hohenlohischen in Bartenstein, wo sein Vater Apo­theker war, verbracht.

Ulm, 16. Mai. Festsitzung des Gemeinde rat». Der Gemeinderat Ulm hielt gestern in Anwesenheit des Reichsstatthalters Murr seine erste Sitzung ab. Di« Stadt trug reichen Flaggenschmuck. Vor der Sitzung fand ein Vor­beimarsch der SA. und des Stahlhelms und der national­sozialistischen Betriebszellen der städtischen Betriebe und der größeren Betriebe statt. Die feierliche Beeidigung der Ge- rneinderäte war umrahmt durch Musikstücke der Pionier­kapelle. Staatskommissar Förster gab einen kurzen Rück­blick auf seine bisherige Tätigkeit. Das Ziel des neuen Stadt­rats sei die restlose Ausschaltung parlamentarischer Debatten und unehrlicher Kniffe des politischen Kampfes. In dieser Richtung seien in Bälde neue Gesetze der Regierung zu er- warten. Die letzten Entscheidungen werden immer bei mir liegen. Die wichtigste Aufgabe sei die Arbeitsbeschaf­fung. Es sprachen hierauf die Vertreter der verschiedenen Fraktionen, für die Nationalsozialisten Reichstagsabgeord­neter Dreher, für die Deutschnationalen Rechtsanwalt Dr. Schmid und für das Zentrum Reichstagsabgeordneter Wiedmaier. Staatskommissar Förster gab dann bekannt, daß die Stadt den Führer und Bol-kskanzler Hitler, Reichs­statthalter Murr und den Reichstagsabgeordneten Wilhelm Dreher zu Ehrenbürgern der Stadt ernenne. Außerdem wurde bestimmt, daß die Bahnhofstraße in Horst- Wesselstraße und der Wastplatz in Schlageterplatz umbenannt werden. Reichsstatthalter Murr wurde ein nach alten Moti­ven bearbeiteter Zinnteller mit Widmung und alter Stadt­ansicht und dem Reichstagsabgeordneten Dreher eine Ehren­urkunde überreicht. Reichsstatthalter Murr betonte die große Verantwortung, die der Gemeinderat in einer Stadt von der Bedeutung Ulms habe. Jeder müsse sich verantwortl.ch fühlen. Während des Aufmarschs der Verbände warf ein Flugzeug de» Fliegerklubs Manfred v. Richthofen einen großen Strauß Rosen und Nelken ab mit einer Schleife und dem Aufdruck: Dem Reichsstatthalter Murr zum Gruß.

Neue» SS-He im. Samstag nachmittag wurde auf dem oberen Kuhberg ein neues SS-Heim eingeweiht. Das Heim besteht aus mehreren Schuppen, die früher mili- tärischen Zwecken dienten. Er wurden Schlasräume und eine Kantine eingebaut. Das anschließende freie Wielen- gelände eignet sich für Geländespiele. Das Heim war bis­her al» Erholungsheim für katholische Jugend eingerichtet.

Preiskampf auf dem Liermarkt Mit ge­mischten Gefühlen mußte die Hausfrau in den letzten Tagen fesistellen, daß die Eierpreise in letzter Zeit merklich in die Höhe gegangen sind- Dies hat die Polizeibehörde unter Mitwirkung maßgebender Stetten des Kampfbunds veran­laßt, auf dem Mochenmarkt am letzten Samstag nach dem Rechten zu sehen. Der Verkaufspreis für Eier wurde von Amts wegen auf 8 H festgesetzt. Weiter wurde mitge­teilt, daß diese Woche noch angeordnet werde, daß sämtlich« Käufer bei dem EinheitsgeschäftWohlwert" photographiert und dann in den Schaukästen ausgestellt werden.

Munderkingen, 15. Mai. Entschädigungsan­spruch an OEW. Der Gemeinderat hat nach lebhafter Aussprache beschlossen, von den Oberschwäbischen Elektri­zitätswerken die Zurückzahlung von 25 000 Mark zu fordern als einen Teil der Summe, die die Stadtgemeinde für den Umbau des Ortsnetzes aufgewendet hat.

Friedrichshofen, 15. Mai. Einweihung der Ju­gendherbergeGraf Zeppelin". Gestern nach­mittag wurde in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste die neue JugendherbergeGras Zeppelin" eingeweiht. Bürgermeister Schnitzler hielt eine Ansprache, in der er besonders die Frau Gräsin von Brandenstein-Zeppelin sowie die Ver­treter der staatlichen und kirchlichen Behörden, der Sport­vereine und anderer Organisationen begrüßte.

Sigmaringen, 15. Mai. Wechsel im Vorstand der Landwirtschaftskammer. Der bisherige Vorsitzende der hvhenzollernschen Landwirtschaftskammer, Straub. Otterswang, ist entsprechend einer an lhn ergangenen An­regung zurückgetreten. An seiner Stelle wurde Reich-, tagsabgeordneter Stehle- Rittelbrorm und zum Stellver­treter Bürgermeister Koch- Wald gewählt.

Sigmaringen. 15. Mai. Nur 80 Branden t- fchädigung. Der Hohenzollerifche Landesausschuß bct beschlossen, zur Ausgleichung des 1933er Voranschlags der Hohenzollerischen Feuerversicherungsanstalt den Verficht len einen Selbstbehalt von 20 Prozent aufzuerlegen, so d-"'; sie im Fall eines Brandschadens vom genannten Tag ab b s auf weiteres nur 80 Prozent des geschätzten Vorkriegswe-w als Entschädigung erhalten. Mit diesem Beschluß ist dir Brandstiftung am eigenen Gebäude ein unrentables Ge­schäft geworden. Man darf deshalb annehmen, daß die zuni großen Teil auf Brandstiftung beruhende übermäßig hohe Zahl d«r Brände künftig erheblich sinken wird. Die ohne Verschulden durch Brandunglück Betroffenen sind allerdings ebenfalls Leidtragende dieser MaßnMmx.