Amerikas Flotte verkleinert
Washington. 18. Mai. Ein Drittel der amerikanischen Kriegsflotte ist in Uebereinstimmung mit einem vor kurzem gefaßten Beschluß jetzt aus Anordnung des Admirals Pratt der Reserve zugeteilt worden. Diese Anordnung tritt am 1. Juli in Kraft und gilt für sechs Monate. Hierdurch wird das Personal der Flotte um 2000 Offiziere und Mannschaften auf 77 000 verringert.
Deutsch-italienisches Abkommen
Berlin. 18. Mal Zwischen der Rcichsregierung und der italienischen Regierung ist eine Vereinbarung über die Zulassung von Arbeitnehmern, die sich beruflich und sprachlich fortbildsn wollen, abgeschlossen worden. Die Vereinbarung wurde mit Wirkung vom 15. Mai in Kraft gesetzt. Das Abkommen bezieht sich auf Angehörige eines der beiden Staaten, die sich in einem Handels- oder gewerblichen Unternehmen im Gebiet des anderen Staates beschäftigen wollen, um ihre beruflichen und sprachlichen Kenntnisse zu vervollständigen. Dabei soll die Zulassung dieser Arbeitnehmer ohne Rücksicht auf die Lage des Arbeitsmarkts in den in Frage kommenden Bernsen erfolgen. Es können männliche und weibliche Arbeitnehmer zugelassen werden, die in der Regel nicht unter 18 und nicht über 30 Jahre alt sein sollen. Die Zulassung wird im allgemeinen für 12 Monate erteilt. Die Vereinbarung gilt zunächst bis zum 31. Dezember 1931.
Lufischutzunkerricht in allen Schulen
Berlin, 18. Mai. Zwischen dem Luftfahrtministerium und den Kultministerien der deutschen Länder schweben zur Zeit Verhandlungen über die Einführung eines obligatorischen Luftschutzunterrichts in allen deutschen Schulen. Das Ziel der Verhandlungen des Reichs mit den Ländern ist, die Unterweisung der Jugend in den Gefahren des Luftkriegs und im Verhalten bei Luftangriffen in den Lehrplan aller deutschen Schulen aufzunehmen.
Mehr als Zweidriitslinehrheit für Kabinett Göring
Berlin, 18. Mai. Der preußische Landtag hat am Donnerstag in knapp zwei Stunden eine für die Geschicke des neuen preußischen Staats hochbedeutsame Sitzung durchgeführt. Das Kabinett Göring stellte sich dem Landtag vor. Landtagspräsident Kerrl sprach dem Führer Adolf Hitler die Grüße des neuen Preußen aus und gelobte ihm treue Gefolgschaft. Ministerpräsident Göring, mit Beifallskundgebungen empfangen, entwickelte dann sein Regierungsprogramm. Er übernehme sein Amt als treuester Paladin seines Führers Adolf Hitler. Dann folgte ein Bekenntnis zur „Verantwortung in jeder Beziehung" für die Maßnahmen der preußischen Regierung und ein Gelöbnis zur Einfügung der preußischen Politik in die Reichspolitik. Die zweite Etappe der Revolution sei die des Aufbaues. Grundsätze seien: Aeußerste Sparsamkeit, peinlichste Sauberkeit und Pflichttreue in der Verwaltung, Förderung der Hochschulen, Schaffung der völkischen Verbundenheit der Schulen aller Art, die Volksverbundenheit aber auch für die Kunst. In der inneren Verwaltung legte er Wert auf ein sauberes Berussbeamkenlum sowie auf eine umorganisierte Polizei zur Abwehr aller gegen den neuen Staat gerichteten Bestrebungen. In diesem Zusammenhang protestierte Göring gegen die in Genf aufgetauchte These, als könne man die Schutzpolizei einer Heeresformation gleichrechnen. Die Zusicherung wurde ausgesprochen, daß die Zugehörigkeit zu einer anderen Partei, die nicht staatsfeindlich ist, keinen Grund zur Ausschaltung aus dem Beamtenverhältnis bietet. Der Ministerpräsident dankte dem Justizminister für das Erbhofgcsetz. Rücksichtsloses Vorgehen gegen Korruption wurde von ihm unterstrichen. Ein leidenschaftliches Bekenntnis legte Göring zu dem abgefchnittenen Ostpreußen ab. Der neue Etat konnte dank äußerster Sparsamkeit ausgeglichen werden. Ohne weitere Aussprache wurde das Ermächtigungsgesetz mit allen Stimmen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Flaggenehrung für Schlageler ^_^
Bettin. 18. Mn- sehen am
Freitag, 26. Mai, aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Tages, an dem dieser deutsche Held sein Leben für die Befreiung der Rheinlande geopfert hat, die Behörden des Reichs, der Länder und der Gemeinden die Flagge» auf V o I l m a st. Die Reichsregierung ruft das deutsche Volk auf, sich dem Vorgehen der Behörden anzuschlteßen.
Vom Schutzhaftlager Heuberg
Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß nurBesuche im Schutzhaftlager Heuberg durch das Innenministerium genehmigt werden, denen eine stichhaltige Begründung angefügt ist, und daß nur das Innenministerium, keinesfalls aber das Oberamt zur Entlassung der Schutzhastgefangenen zuständig ist. Es ist also eine irrtümliche Auffassung, zu glauben, die Entlassung von Schutzhäftlingen würde von der Kommandantur des Schutzhaftlagers Heuberg verzögert
Lop^rigUt bz? Martin k'suesitxvanZer, Halle (8aale)
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Sy. Fortsetzung. Nachdruck verbot,«.
Nach und nach kam die Unterhaltung, von Steinherr geführt, wieder in Fluß. Aber bald erhoben sich die Fremden, bedauerten lebhaft, sich verabschieden zu müssen. Der alte Meilhac, der anscheinend von nichts wußte,'bat seinen Gastgeber um eine vertrauliche Unterredung für den nächsten Tag; vielleicht ließen sich die angenehmen persönlichen Beziehungen geschäftlich weiterspinnen?
Steinherr behielt sich Tag und Stunde vor; man könne sich darüber noch verständigen, nicht wahr? Groß und aufrecht stand er an der Schwelle des Empfangszimmers, drückte jedem Gast fest die Hand und dankte für das seinem Werk bewiesene gütige Interesse.
„Es war auch mir ein unvergeßlicher Tag messieurs. Sie, liebe Freundin" — das Wort leicht betonend —, „darf ich wohl in meinem Wagen zurück in die Stadt fahren? Ihr Chauffeur ist bereits fort; er muß Ihre Weisung, zu warten, mißverstanden haben."
Einen Augenblick stand die Frau, in jeder Muskel gespannt, ihm gegenüber. Dann neigte sie das Haupt.
Stumm, blaß, aber sehr ruhig faß sie neben Steinherr, der mit undurchdringlichem Gesicht geradeaus blickte. Erst als sie sich der Stadt näherten, sprach sie.
«Wohin fahren Sie mich?" , >
oder verhindert werden, wenn sie vom Oberamt besürlvösitet ist. Die Entlassung verfügt allein das Innenministerium. Sie wird vom Schutzhaftlager sofort ausgeführt, sobald die Ent- lassungsversügung vom Innenministerium bei der Kommandantur eingetroffen ist.
Die Tätigkeit der Kommandantur ist eine sehr vielseitige. So z. B. ist inan auch im Schutzhaftlager nicht müßig, an der Aufklärung von Straftaten, die draußen im Lande vorgekommen sind, mitzuwirken. Interessant dürfte die Mitteilung sein, daß es durch die rührige Arbeit der Beamten der Ermittlungsabteilung des Schutzhaftlagers gelungen ist, verschobene Waffen in großer Anzahl allein in einer Ortschaft auszudecken und allein 15 Einbruchdiebstähle in Heidenheim aufzuklären.
Württemberg
Stuttgart, 18. Mai.
Einberufung des Landtags. Wie verlautet, wird der Württ. Landtag Ende Mai zu einer Sitzung einberufen. Reichsstatthalter Murr wird eine programmatische Rede halten.
Konferenz der Finanzminister. In nächster Woche wird, wie die „Süddeutsche Zeitung erfährt, in Berlin eine Konferenz der Finanzmimster stattfinden. Danach wird die Regierung über den Ausgleich des württembergischen Staatshaushalts schlüssig werden müssen; der Abmangel beträgt immer noch- annähernd 10 Millionen Mark.
Rennfahrer Merz tödlich verunglückt. Am ersten Tag des offiziellen Trainings zum 8. ADAC.-Avusrennen in Ber- lin geriet der bekannte deutsche Rennsahrer Otto Merz, der einen der beiden Mercedes-Benz-SSK.-Stromlinien- wagen am Sonntag steuern sollte, infolge nasser Bahn ins Schleudern. Bei der hohen Geschwindigkeit konnte Merz den Wagen nicht mehr ausbalancieren unb flog im Bogen auf die Bahn, wo er schwer verletzt liegen blieb. Der Wagen fuhr die Böschung hinunter und wurde zertrümmert. Der Verunglückte ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen.
Aufruf der Württ. Staalsregierung an die Steuerpflichtigen. Die Neuordnung der Verhältnisse in Reich, Staat und Gemeinden läßt begreiflicherweise in besonders starkem Muß den Wunsch auf Ermäßigung der vielfach drückenden Steuerlasten ausleben. Die Württ. Staatsregierung wird alles daran setzen, die öffentlichen Ausgaben in Staat und Genieinden zu senken. Ehe diese Voraussetzung sich erfüllt hat, ist es nicht möglich, die Steuern allgemein zu ermäßigen. Gewisse Elemente verbreiten die.Auffassung, man brauche es jetzt mit dem Steuerzahlen nicht mehr so genau zu nehmen wie bisher. Das Gegenteil trifft zu. Alle, die gewillt sind, am Wiederaufbau unserer wirtschaftlichen und staatlichen Verhältnisse mitzuarbeiten, müssen gerade jetzt ihren staatsbürgerlichen Pflichten auch auf steuerlichem Gebiet in möglichst weitein Umfang pünktlich Nachkommen. Ein jeder darf die Gewißheit haben, daß mit den Steuergeldern keine Mißwirtschaft getrieben wird und daß die Staatsregierung auf äußerste Sparsamkeit in allen Stellen der Staatsverwaltung von den obersten Stellen ab den größten Wert legt. Es ergeht daher an alle, die mit Steuerschulden im Rückstand geblieben sind, die dringende Mahnung, die Zahlungen so rasch als möglich nackMholen.
Zulassung znr ärztlichen Tätigkeit bei den Krankenkassen.
Die Verordnung des Reichsarbeitsministers über die Zulassung der Kriegsteilnehmer zur ärztlichen Tätigkeit bei den Krankenkassen vom 9. Mai 1934 bringt wesentliche Erleichterungen für die Zulassung von Kriegsteilnehmern. Um däs"Zulassungsversahren tunlichst beschleunigen zu können, fordert das Äerztliche Schiedsamt beim Württ. Oberversick)?- rungsamt die in Betracht kommenden Aerzie, die sich um die Zulassung in Württemberg und Hohenzollein bewerben, zur umgehenden Einsendung der Urkunden aus, aus denen, hervorgeht, daß sie am Weltkrieg teilgenommen haben.
Beitragssenkung bei der Beamkenkrankenkasss. Auf Anregung des Beauftragten des Bundesmarts Ulrich des Württ. Beamtenbundes, Rechnungsrat Eugen Münder, und im Einverständnis mit dem Leiter des Württ. Wirt» schastsmimsteriums, Staatsrat Dr. Lehnich, hat die Benval- tungskommission der Krankenfürsorgekasse des Württ. Beamtenbundes trotz der Verbesserung der Leistungen ab 1. Avril 1933 die Beiträge um etwa 10 vH. ab 1. Juli. .193-5 gesenkt. Diese Beiiragsherabsetzung war möglich, weil auf die Ansammlung weiterer Rücklagemittel vorläufig verzichtet werden konnte. Die Kommission hat außerdem den von Rechnungsrat Münder vorgeschlagenen Spar- und Kontroll- maßnahmen einmütig zug-estimmt.
Bekanntmachung des Staatskommisiars sür Landwict-
Er hob die Brauen. „Nach der Bendlerstraße!"
„Und was dann?"
„Sie haben bis Mitternacht Deutschland zu verlassen", kam die kurze Antwort, „lieber Ihren Partner Regnier entscheidet die Polizei."
„Ah, die beiden Direktoren, nicht wahr, die mit ihnen fahren? Aber man wird ihm nichts Nachweisen können", bemerkte die Maloreen gelassen, „Menschen wie wir lernen Vorsicht üben im Beruf."
„Trotzdem wurden Sie erkannt."
Sie sah schnell auf. „Ja, das merkte-ich. Es würde mich sehr interessieren, zu erfahren, wann das geschah", erwiderte sie, als ginge es um unpersönliche Dinge, „in London begann es schon."
„Jawohl. Obschon der Nebel sein Bestes tat, Ihnen beizustehen."
„Damals?! Aber wie kamen Sie-ach, lassen wir
das, es ist geschehen." Ein tiefer Seufzer. Müde sank die Frau zurück in die Wagenecke.
Wieder lastete Schweigen in drückender Schwere zwischen ihnen. Dann wandte sich Steinherr seiner Begleiterin zu: „Darf ich fragen, ob Monsieur Regnier-Traillon ihr Gatte ist?"
Sie war beim Nennen des letzten Namens leicht zusammengezuckt. Auch das wußte er? Ein mattes Lächeln verzog ihre Lippen.
„Nein, wir sind nicht verheiratet. Ich bin seit zehn Jahren die Witwe eines in Holland ansässig gewesenen Schweden namens Maloreen. Er erschoß sich, als er von meinen Beziehungen zum ausländischen Nachrichtendienst erfuhr — von deren Bezahlung er sehr angenehm mitgelebt hatte. Ich sagte Ihnen schon einmal, daß ich in meinem Leben mehr Unheil als Glück brachte." ^
schafl. Der Staätskommissar für Landwirtschaft gibt bekannk daß die neu ernannten Vorsitzenden der Kreisbauernschaften nunmehr so schnell als möglich die einzelnen Vertrauensleute für die Ortsbauernschaften ernennen. Die seitherigen Sekre- täre (Geschäftsführer) können für dieses Jahr beibehalten werden, doch ist ihnen auf den nächstmöglichen Termin vorsorglich zu kündigen. Die Krankenkasse des Landwirtschaft!. Hauptoerbands bleibt nach wie vor bestehen. Die Einrich tung hat sich durchaus bewährt, die Kasse ist vollkommen gesund.
Ein schwäbischer Landwirkschafksführer im Reich. Der
Reichsführer der deutschen Landwirtschaft, R. Walter Darre, hat Dr. Karl Kräutle zu seinem Stellvertreter im Deut! schsn Landwirtschaftsrat ernannt. Dr. Kräutle steht im 37. Lebensjahr, er entstammt einer alten Bauernfamilie, die seit Jahrhunderten auf ihrem Hof in Württemberg sitzt. Der Weltkrieg sah Dr. Kräutle an der Westfront. Auf der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim erwarb er den Grad eines Diplomlandwirts.
Der Vorstand der Kanzlei des Bürgermeisteramts. Ver- waltun'gssekretär und nat.-soz. Stadtrat Gotthilf Hablizel, planmäßig beim Tiefbauamt, ist durch Verfügung des Staats- ko-mmissars für die Verwaltung der Stadt zum Vorstand der Kanzlei des Bürgermeisteramts unö zum Verwaltungsdirektor der Besoldungsgruppe 5 ernannt worden.
Skahlhelm-Landesführer zum Beginn der „Iollcrn- streife" in Stuttgart, Am Samstag beginnt die „Zollsrn- streife" des Stahlhelms in Stuttgart. Die einzelnen Abteilungen werden am Sonntag früh nach einem Feldgottesdienst den großen Marsch antreten. Am Samstag abend findet bei gutem Wetter im Garten der Silberburg und bei regnerischer oder kalter Witterung im Diukelacker-Saal- bau ein Kameradschaftsabend der 'Stahlhelmer mit Angehörigen und Gästen statt, bei welchem der Landesführer Baden-Württemberg Dr. R. Wenzel-Freiburg und Major Merkel, der Gauführer Stuttgart, sprechen werden. Gäste sind willkommen.
Erklärung des Württ. Lehrervereins. Der Geschästsvor- stnnd des WLV. hat am 13. Mai 1933 folgenden Beschluß gefaßt: Der WLV. erklärt heute seinen körperschaftlichen Eintritt in den Nationalsozialistischen Lehrerbund. Der Vorstand empfiehlt seinen Mitgliedern, auch noch einzeln dem NSLB. beizutreten.
Aufruf der Skukkgarker Skudenkenschafk gegen den un- deutschen Geist. Der Führer der Stuttgarter Studentenschaft erläßt einen Aufruf gegen den undeutschen Geist, in dem es u. a. heißt: Mit dem heutigen Tag setzt in Stuttgart unser Kampf gegen die Unkultur mit schärfsten Mitteln ein. Wir verlangen von den Verlagen, Buchhandlungen und Leihbüchereien, daß alles Undeut'sche verschwindet. Wir verlangen von ihnen, daß sie Erzeugnisse von Juden, unfern schärfsten Widersachern, als solche kennzeichnen. Wir werden dafür sorgen, daß in Stuttgart die Schaufenster unserer Buchhandlungen und Leihbüchereien ein deutsches Gesicht zeigen, und daß Schund- und Schmutzerzeugnisse aus dem Verkauf verschwinden.
Scharnhorst-Stahlhelmjugend. Verschiedene, irreführende Gerüchte geben Veranlassung, darauf aufmerksam zu machen, daß der „Scharnhorst", Bund deutscher Jungmannen, nach wie vor besteht und jeden Tag durch Neuanmeldungen wächst. Der Bund hat im LV. Baden-Württemberg allein über 100 Ortsgruppen. Durch die Unterstellung des Stahlhelm unter den Kanzler Adolf Hitler steht auch der Scharnhorst unter der Führung Adolf Hitlers. Anläßlich des Sammelns für die Stahlhelm-„Zollernstreife" am Samstag, den 20. Mai, findet die Weihe der neuen Scharnhorst-Fahne statt, und an Pfingsten wird das erste Scharnhorst-Landestreffen des LV. Baden-Württemberg in Pforzheim abge- halten. Zu dieser gemeinsamen Feier und Arbeit werden sich an den beiden Feiertagen etwa 1500 Jungmannen mit ihren Fahnen zusammenfinden. Ueber Anmeldungen zum „Scharnhorst" gibt jede Stahlhelmgliederung oder die Geschäftsstelle des „Scharnhorst" für Württemberg, Stuttgart, Lindenstr. 7, 2. St., Auskunft.
Feuerschuhkag in Stuttgart am 21. Mai. Um für den
volkswirtschaftlich so wichtigen Gedanken der Feuerverhütung zu werben, veranstalten die Feuerwehren Württembergs am nächsten Sonntag einen sog. „Feuerschutztag". Die Stuttgarter Feuerwehren veranstalten an diesem Tag vormittags 8—9 Uhr in den einzelnen Stadtteilen Schauübungen. Zwischen 11 und 12 Uhr geben die Feuerwehrkcwellen auf den öffentlichen Plätzen der Außenbezirke Konzerte, und nachmittags sind in der Zeit von 12—18 Uhr die einzelnen Feuerwachen zur Besichtigung durch die Einwohnerschaft geöffnet.
Freiquarkiere sür Turner. Für das 15. Deutsche Turnfest vom 22. bis 30. Juli sind in Stuttgart und Umgebung Freiquartiere in erfreulich hoher Zahl angeboten worden,
Steinherr furchte finster die Stirn. „Konnte eine Frau von Ihrer hohen Intelligenz sich keine edlere Aufgabe stellen als die der Spionage?"
Sie sah herab auf ihre schönen Hände, deren kostbare Ringe funkelten beim mechanischen Glätten der weihen Handschuhe, die sie lässig durch die Finger zog.
„Mich lockte das Abenteuer. Und die Versuchung, meine Macht über Menschen zu erproben. Sie sind eine Herde von Dummköpfen und das Spiel beginnt, mich zu ermüden. Aber Sie werden begreifen, mein Freund: Man muh Geld haben, um zu leben! Für einen Berufswechsel bin ich zu alt und für kleine Verhältnisse nicht geschaffen. Bleibt also nur die Fortsetzung bis zum Ende."
Magnus Steinherr wandte sich ab, ungerührt. Sein bis zur Härte aufrechtes Wesen, das unter Anspannung aller Kräfte geradlinig seinen Weg ging, stand dieser Lebensauffassung fremd und verständnislos gegenüber. Und was er nicht begriff, vermochte er nicht zu verzeihen. Kein Wort fiel mehr zwischen ihm und der Frau, mit der er sich bis vor kurzem in echter Freundschaft verbunden gewähnt. Eine große Bitterkeit war in ihm.
Der Wagen hielt. Vandro sprang ab und klingelte am Tor. Steinherr öffnete den Schlag und half seiner Begleiterin beim Aussteigen. Stumm standen sie neben einander, während der alte Diener aus dem Hause hastete. Als er aufgeschlossen, hob Steinherr förmlich den Hut.
„Vergessen Sic nicht: Bis Mitternacht müssen Sie fort sein", sagte er kurz.
Sie nickte. „Ich werde abgereist sein — und danke Ihnen. Untersuchungshaft ist sehr langweilig."
Eine abwehrende Handbewegung. „Es geschieht nicht aus Ritterlichkeit, Frau Maloreen." Seine Stimme klang kühl und geschäftsmäßig.