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»roch, Berla, u. verantw. «chriftleitung i Theodor Sack. Wildbaü i. Eich«., «ilhelmftr. 8«, Tel. «S. — Wohnung - Billa Hubertu»
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Nummer 115
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Freitag den 19. Mai 1938
Fernruf 479
SS. Jahrgang-
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Nach der Kanzlerrede
Berlin, 1^. Mm. Der Widerhall der Reichska-nzlerrede im Ausland zeigt, daß die einseitig feindselige Haltung. die man in gewissen Landern gegenüber dem neuen Deutschland ein- zun-ehmen versucht hat, allmählich einer sachlicheren Auslassung Platz macht. Auch diejenigen Blätter, die sich bisher in Verdächtigungen und Verleumdungen Deutschlands nicht ge- nng tun konnten, müssen von der Friedensliebe und Verständigungsbereitschaft des deutschen Reichskanzlers Kenntnis nehmen. Freilich wird an denjenigen Stellen, die in dem Propagand-afeldzug gegen Deutschland bisher führend waren, schon jetzt versucht, den starken Eindruck der Rede durch Vorbehalte abzuschwächen. Es wird dort sichtlich als unbequem empfunden, daß die ehrlichen Erklärungen des Reichskanzlers die taktische und allgemeinpolitische Stellung Deutschlands auf der Abrüstungskonferenz wesentlich verbessert und die Verantwortung derjenigen Länder kiarZestelll haben, an deren Haltung alle Abrüstunasversuche bisher gescheitert sind. Daß Frankreich sich dieser Verantwortung ebenso entziehen will, wie jeder Art von Abrüstung, ist eine Tatsache, mit der auch weiterhin gerechnet werden muH Frankreich wird immer wieder den Versuch machen, von sich abzulenken, indem es mit allen möglichen Manövern die deutschen Angelegenheiten in den Brennpunkt des internationalen Interesses rückt. Nach allen bisherigen französischen Erklärungen ist die Ankündigung, daß die Frage der Erfülluna der militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrags von Frankreich aufgeworfen werden wird, durchaus ernst zu nehmen. Wenn nichts Unerwartetes eintritt, wird man in Genf für die nächste Zeit mit einer großen politischen Aussprache zu rechnen haben. Man nimmt an, d-a-tz die französische Abordnung das seit Jahren aus vielen trüben Quellen gesammelte „amtliche Material" über die angeblichen deutschen Geheim- rüstungen auspacken wird. Die raschen und wirksamen Ab- rüstunlgsmaßnaihmen, die Amerika in Roosevelts Botschaft wiederum von den hochgerüsteten europäischen Staaten verlangt hat, werden durch dieses Verfahren leider eine weitere Verschleppung erfahren.
Eine historische Stunde
Berlin. 18. Mai. Die NS.-Korrespondenz schreibt: Kaum zwei Monate sind vergangen seit jenem gewaltigen Erlebnis des Tags von Potsdam, an dem die ganze Nation die Grundsteinlegung des neuen Reichs feierte. Die nationale Erhebung hat ihren Siegeszug inzwischen fortgesetzt. Ihr Weg ging kompromißlos und über alle kleinen Widerstände hinweg zum Ganzen hin. In gewaltigen Schritten hat der Geist der neuen Volksgemeinschlkft Deutschland erobert und ist zum Ausdruck der Nation geworden. Die Tagung des Deutschen Reichstags am 17. Mai, auf die mit Recht die ganze Welt mit Spannung gewartet hat, war der Höhepunkt dieses grandiosen Einigungswerks. Zum erstenmal seit den Tagen des Weltkriegs hat die deutsche Volksvertretung wie ein Mann, m einer Front, sich unter die politische Führung der Nation gestellt. Es ist das Werk und die Kraft der Persönlichkeit Adols Hitlers, der draußen im Volk den großen Van der nationalen Einigung geschaffen und vollendet hat, daß heute der Deutsche Reichstag sich der historischen Stunde würdig erwiesen und in einer gewaltigen Kundgebung vor der ganzen Welt die Einheit und den Lebenswillen der deutschen Nation verkündet hat. Mit diesem unerhört eindrucksvollen Ereignis hat die Regierungstätig- keit Adolf Hitlers und der Kampf seiner Bewegung um die Einigung der Nation ihre gewaltige Krönung erfahren. Niemand in der Welt wird an den Worten Adolf Hitlers, niemand an der gewaltigen Willenskundgebung des deutschen Volks, das in ihm seinen großen Führer sieht und wie ein -Enn hinter ihm steht, vorübergehen können. Deutschland und Adolf Hitler sind vollends ein Begriff geworden, das ist der große Sinn der historischen Stunde des 17. Mai 1933.
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. Der „Berliner Lokalanzeiger" erklärt, wenn es wirklich irgendwo in der Welt Leute gab, die hofften, Reichskanzler Auer und die nationale Regierung würden sich durch dis Erklärung Roosevelts in letzter Stunde in ihrem Standpunkt beirren, in ihrem Gewissen unsicher machen und in ihrem Rechtsbewuhtsein erschüttern lassen, so müssen gerade die Sätze des Kanzlers, die auf Roosepelts Erklärung Bezug nahmen, auch diese Leute gründlich eines anderen belehrt haben.
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Die Köln. Ztg. sagt: Die Bilanz, die Hitler für die faule Versailler Gründung zog, war vernichtend für alle diejenigen, die an diesem Werk mitgearbeitet haben. Die Zeit hat für Deutschland gearbeitet, wenn freilich auch nur langsam. Deutschland kann sich glücklich schätzen, daß ihm in seinem Streben nach Ausmerzung der weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Schäden, die Versailles hervorgerufen hat, ein Io starker Verbündeter wie das amerikanische Volk erstanden ist.
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Die Wiener Blätter zollen, mit Ausnahme der grundsätzlich hitlerfeindlichen Linkspresse, der Kanzlerrede volle Anerkennung, und sie erwarten, daß die Red« zur Entspcm- pung der Müschen ÄM beitr ag en WM
Reichskanzler Hitler hat den Führer der Zenkrumsparkei Dr. Brüning zu einer Besprechung der politischen Lage empfangen.
Die Sitzung des Haupkausschusses der Genfer Abrüstungskonferenz, die am Donnerstag stakisinden sollte, ist aus Freitag verschoben worden. Man rechnet damit, daß in nächster Zeit eine Zusammenkunft von Bevollmächtigten der fünf Großmächte Deutschland, Italien, Frankreich, England und Vereinigte Staaten stattsinden werde.
Von den 44 Staaken, an die der Aufruf Roosevelts versandt wurde, haben bis jetzt 10 zustimmend geantwortet.
In der Antwort auf die Botschaft Roosevelts erklärt der Reichspräsident, daß diese Kundgebung in ganz Deutschland starken Widerhall gefunden habe. Die Erklärungen des Reichskanzlers im Reichstag zeigten, daß Deutschland gewillt ist, an der Ueberwindung der politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gegenwart uneigennützig mitzuarbeiten.
Die Reichsregierung hat beschlossen, daß die Beamten und Angestellten des Reichs in weitestem Umfang als Zähler bet der am 1b. Iuni 1933 stakkfindenden Volks-. Berufs- und Betriebszählung heranzuziehen sind. Am 17. Iuni. an dem die Zähler hauptsächlich kälia sind, wird bei den Reichsbehörden Sonntagsdienst gehalten, soweit im einzelnen nicht eine andere Regelung getroffen ist. Ein entsprechender Be- schluß ist vom preußischen Slaatsministerium gefaßt worden. Die Hochschulen werden am 17. Iuni geschlossen, in den
Schulen fällt der Unterricht aus. In den anderen Ländern sind ähnliche Regelungen vorgesehen.
Reichsminisler Dr. Göbbels hat an die Direktion von Mercedes-Benz zu dem tödlichen Unfall des Rennfahrers Otto Merz ein Beileidstelegramm gesandt.
Ueber die Rotlage der Seeschiffahrt fand unter dem vor' sitz des Reichsverkehrsministers eine Chesbesprechung statt, an der u a der Reick^wirtschaflsminister Dr. Hugenbsrg und der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk teilnahmen.
Der Deutsche Anwaltsverein tritt als selbständige Rechts- Persönlichkeit dem Bunde Rationalsozialistischer Deutscher Juristen korporativ bei.
Der wegen Untreue und Sonkucsvergehen «„geklagt« Bankier Seissert wurde zu 416 Jahren Gefängnis und 199 906 -R Geldstrafe verurteilt.
Der Hotelangestellke Rolf vom Busch, der an dem 16jäh- rigen Hokelpagen Schöning einen Lustmord verübt hatte» ist zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden.
In Wien wurden 76 Wehrmänner, welche mik der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung sympathisieren, fristlos aus dem Bundesheer entlassen.
Im Washingtoner Staatsdepartement wurde zu Roose- velts Botschaft erklärt, die amerikanische Regierung sei bereit. sich durch Verträge zu verpflichten, alle Rngriffswafsen aufzugeben, im Falle eines Angriffskrieges an einer Art von Welkgerichlshof leilzunehmen und auf die Entsendung von Truppen außerhalb ihrer Landesgrenzen zu verzichten.
Prozeß Gereke
Berlin, 18. Mai. Der Prozeß gegen den früheren Reichs- kommissar für Arbeitsbeschaffung, Landrat a. D. Dr. Günter Gereke nahm heute vor der 8. Strafkammer des Land, gerichts 1 seinen Anfang. Neben Dr. Gereke ist der früher« Verbandssekretär Arthur Freigang angeklagt. Gerek« wird von Rechtsanwalt Langbehn, Freigang von Rechtsanwalt Dr. Lorenz verteidigt. Londgerichtsdirektor Crone, der Leiter des Korruptionsdezernats im preu- hischen Justizministerium, wohnt der Verhandlunug bei. Landgerichtsdirektor Jasper gibt eine Darstellung des Falls: Der Angeklagte Gereke hat erklärt, daß er von der Zeit der Gründunug des Verbands der Deutschen Landgemeinden, dessen Vorsitzender er war, bis zum Jahre 1928 die ihm zustehende Aufwandsentschädigung nicht entnommen und auch sonst kein Entgelt für seine Tätigkeit im Verband erhalten habe. Diese Angaben seien unrichtig gewesen, denn er habe durch seinen Sekretär Freigang seine Ansprüche auf die Aufwandsentschädigung für die Zeit vom 1. Juli 1922 bis Ende 1925 berechnen lassen und dafür 42 000 Mk. entnommen. Er Habs auch später noch eine Umlage, die zugunsten notleidender Gemeinden vorgenommen worden sei, für sich verwertet. Dieser Betrag habe sich auf etwa 32 000 Mark belaufen. Außerdem habe er noch im Gegensatz zu seinen Angaben 10 000 Mk. auf andere Weise'erhalten. Von dem Geld des Hindenburg-Wahlausschusses habe Dr. Gereke große Summen für Wahlpropngandazwecke auf Bankkonten überschreiben lassen, deren Verwalter der Angeklagte Freigang war und deren Inhaber Tochtergesellschaften des Landgemeindeverlags waren, der vollständig unter dem Einfluß Dr. Gerekes stand. Für den ersten Wahlgang seien 685 000 Mark, für den zweiten Wahlgang 706 000 Mk. überwiesen worden. Da die Beträge für die genannten Zwecke nicht restlos verbraucht worden seien, habe sich ein Ueberschuß von insgesamt 452 969 Alk. ergeben. Mit Hilfe des Angeklagten Freigang habe sich Gereke unter der Vorspiegelung, ordnungsgemäße, aber auf diskrete Weise verausgabte Gelder nicht öffentlich belegen zu können, von einer Druckerei in Berlin quittierte Rechnungen über in Wahrheit nicht geleistete Arbeiten in Höhe von 4SI 909 Mk. beschafft und an Hand dieser Rechnungen dem Hindenburg-Ausschuß seine Äbrechnung vorgelegt. Anstatt der obengenannten Ueber- schüsse habe die Abrechnung dann Fehlbeträge aufgewiesen.
Neue Nachrichten
Epp und DarrL beim Reichspräsidenten
Berlin, 18. Mai. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Reichsstatthalter in Bayern, Generalleutnant Ritter von Epp, ferner den neubestellten Präsidenten des deutschen Landwirtschaftsrats Dr. D a r r e.
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Einsetzung eines Direktoriums
Berlin. 18. Mai. Der Evangelische Pressedienst teilt mit: Ein bedeutsamer Schritt zur kommenden Kircheneinigung ist geschehen Die sämtlichen evangelisch-lukherischen Landeskirchen Deutschlands hoben sich zusammengeschlossen. Der , Zusammenschluß ist auf folgender Grundlage vollzogen j lvprden: j
§1. Die lutherischen Landeskirchen Deutschlands schließen sich zur Wahrung und Vertretung ihres gemeinsamen luchs« rischen Bekenntnisses und zur Förderung der daraus sich ergebenden gemeinsamen Aufgaben zu einem luthenschrM Zweig innerhalb der werdenden Deutschen evangelischen Kirche zusammen unter, Vorbehalt der Zuständigkeit der einzelnen Kirchen im übrigen. ' ' ^ --
§ 2. Zur Wahrung der im 8 1 bezeichneten Zwecke wird ein Direktorium gebildet, bestehend aus ! zwei Vertretern der süddeutschen, der mitteldeutschen und der niederdeutschen lutherischen Landeskirchen, die aus ihrer Mitte einen Vor» sitzcr bestellen.
8 3. Im Rahmen der Zwecke des 8 1 ist bas Direktorium zuständig erstens zur Vertretung der Landeskirchen, zweitens zur Aufstellung allgemeiner Grundsätze für die Ordnung des kirchlichen Lebens.
In das Direktorium wurden die Vertreter der bayerischen, der ivürttemberssischen. der thüringischen, der sächsischen-, der hannoverschen und der schleswig-holsteinischen Kirchen gewählt. Zum Vorsitzer wurde Lcmdesbischos l). Meiser in München bestellt.
Korruption
Berlin, 18. Mai. Gegen den stellvertretenden Direktor der Getreide-, Industrie- und Commissions AG. Sina- sohn ist Anklage wegen fortgesetzter Untreue erhoben worden.
kiel, 18. Mai. Gegen Ministerialdirektor Dr. Wilhelm Arnoldi, Berlin, und den früheren Leiter der Milchwiri- schaftlichen Instituts der Universität Kiel, Professor Dr. Lichtenberg er ist Anklage wegen Untreue bzw. Beihilfe zur Untreu« erhoben worden.
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Registrierung der deutschen Juden
Haag. 18. Mai. Der Minister des Innern bat an sämtliche Bürgermeister ein Rundschreiben gerichtet, worin diese ausgefordert werden, eine Liste aller nach Holland geflüchteten deutschen Juden anzulegen. In die Listen sollen auch Angaben darüber ausgenommen werden, wie die Vermögenslage der ausgewcmderten Juden ist.
Dis Einstellung des deutschen Verkehrsfliegers Silberstein in den Dienst der Königlichen Lustschissahrtgescllschajt — Silberstein ist Jude und vor kurzem nach Holland übergesiedelt — hat bei den übrigen Piloten der Königlichen Lust- schisfahrtgesellschast außerordentliche Empörung erregt. Cs hat nun auch der bekannte Traneozeanstieacr van Disk seinen Dienst niedergelegt. Er hat erklärt, daß es unter seiner Ehre als holländischer Pilot sei, in einer Gesetz- ist Dienst zu tun, die Ausländer in Dienst nehme.
Cluol und die deutsche Minderheit
Bukarest. 18. Mai. Der Vocsitzcnde der Deutschen Partei in Rumänien, Abgeordneter Dr. Hans Otto Roth, ww-de von König Carol in eineinhalbstiindiaer Audienz empfangen Dabel wurde die allgemeine Lage des Lands und die'besondere Lage der deutschen Volksgruppe in Rumänien ein- geh.nd besprochen. Der König gab wiederholt seinem W o h l- w o ! len und dem Verständnis für die in Rumänien l.öen- den Deutschen warmen Ausdruck.