Ludwigsburg, 21. Mcirz. Stiftung. Wie die „Ludwigsburger Zeitung" berichtet, haben sich die Familien Franck (Fa. Heinrich Franck Söhne) bereit erklärt, der Stadtgemeinde für den Neubau einer Handelsschule einen Betrag bis zur Höhe von 150 0U0 Mk. zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung dieser Spende ist, daß die Stadtverwaltung den Bauplatz selbst bereitstellt und die aus Anlaß der 100-Iahrfeier der Firma gestifteten 50 000 Mk. in vollem Umfang für den geplanten Neubau verwende, so daß für diesen Zweck insgesamt 200 000 Mk. zur Verfügung stehen. Als Bäuplatz ist das unbebaute Grundstück Alleen Und Seenstraße in Aussicht genommen.
Schwieberdingen OA. Ludwigsburg, 21. März. Schadenfeuer. Gestern nachmittag brach in der großen Scheuer des früheren Gemeinderats August Völlm, Schultheißen Sohn, am Schloßhof Feuer aus. Das Vi?h miede gerettet. Die Scheuer ist völlig amaebrannt. Als Eut- stehungsursache kommt Kurzschluß in Frage.
Mörsbach OA. Künzel-au, 21. März. Ehrenbürger. Der Gemeinderat hat beschlossen, dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.
Tübingen, 21. März. Von der Universität. Dein außerordentlichen Professor an der Universität Tübingen, Dr. Bruno von Freyberg, wurde die durch die Emeritierung des ordentlichen Professors Geh. Rats Dr. Hans Lenk erledigte ordentliche Professor für Mineralogie und Geologie in Erlangen angeboten.
Ebingen. 21. März. Falscher Hilfspolizist. In der Nacht auf Sonntag wurde hier ein junger Mann in SA-Uniform festgenommen, der sich unberechtigterweise als Hilfspolizist ausgegeben und verschiedene Durchsuchungen vorgenommen hatte, wobei er den Lenten bewaffnet entgegentrat. Es wird darauf hingewiesen, daß der Mann nicht der NSDAP, und ihren Organisationen angehört. Er trug die Uniform unberechtigt und ließ sich von einem Chauffeur zu verschiedenen Leuten fahren, die er bedrohte. Er wird sich auch wegen unberechtigten Waffentragens zu verantworten haben. Wie weit der Chauffeur sich mit strafbar gemacht hat, steht noch nicht fest. Die Bevölkerung sei darauf hingewiesen, daß jeder. Hilfspolizist am linken Oberarm eine weiße Binde mit der Afufchrift „Hilfspolizei" und mit einem Stempel des württ. Innenministeriums zu tragen hat. Außerdem hat er Ausweispapiere bet sich zu führen wie die Polizeibeamten. -
Ulm. 21. März. Neue Straßennamen. Der Staatskommissar für die Stadtverwaltung hat im Hinblick auf die Eröffnung des Deutschen Reichstags folgendes bestimmt: Mit Wirkung vom 21. März ab tragen die Promenade den Namen Adolf-Hitler-Straße, die Einsteinstraße den Namen Fichte-Straße, die Friedrich-Ebert-Straße wieder ihren früheren Namen Münchnerstraße.
Ulm, 21. März. Die Ulmer Schachtel fährt zum Nil. Es ist beabsichtigt, in diesem Jahre eine größere Ulmer Schachtel zu bauen, die zu Pfingsten anläßlich des schwäbischen Heimattages ihre Reise in Ulm beginnen soll. Unter Ausnützung der Erfahrungen des Vorjahrs wird man versuchen, den Nil zu erreickM. Die Fahrt geht über Wien, Budapest, Belgrad, Braila, Stambul, Smyrna nach Kairo und wird etwa 5 Monate dauern.
Heidenheim. 20. März. Amtsniederlegung. Ein Gesuch um Entbindung von seinem Gemeinderatsmandat hat der sozialdemokratische Gemeinderat Max Wiedenmann eingereicht.
Verbot des „heidenheimer Tagblatts". Der Polizeikommissar für das Land Württemberg hat das „Heidenheimer Tagblatt" bis einschließlich 28. März 1933 verboten.
Weingarten, 21. März. Gemeinderat, Beamte und Geistliche bekenne ns ich zur neuen Regierung. In einer besonders «inberufenen Sitzung der Ortsfürsorgebehörde und des Gemeinderats bekannte sich gestern der gesamte Gemeinderat, die Geistlichkeit beider Konfessionen und sämtliche städtischen Beamten feierlich zur Regierung der nationalen Erhebung. Während dieser Feierstunde war das Rathaus in den neuen Farben beflaggt.
Lokales.
Wildbad. 22. März 1933.
Der 21. März in Wildbad. Anläßlich des Zusammentritts des neuen Reichstags war auf den gestrigen Tag vom Bürgermeisteramt ein umfangreiches Programm zu einer Nationalen Feier aufgestellt, das die überwiegende Mehrheit der Einwohnerschaft auf die Beine brachte. Dem Aufruf zu einer allgemeinen Beflaggung wurde in überaus großer Zahl Folge geleistet. Fast aus jedem Gebäude wehten schwarz-weiß-rote oder Hakenkreuzfahnen, die dem Stadtbild ein überaus festliches Gepräge gaben. Früh um 7 Uhr leitete die Kapelle des Musikvereins den Festtag mit einer Tagwache ein. In strahlendem Glanz stieg kurz darauf sieghaft die Frühlingssonne herauf, uns gleichsam eine neue, bessere Zeit zu verkünden. Während in allen Großstädten Reichswehr- oder SA.-Kapellen Frühkonzerte veranstalteten, die durch Rundfunk über die deutschen Sender übertragen wurden, lauschten tausende von Hörern den wuchtigen, lieben alten Märschen, und als gar die lange nicht mehr gehörte Königshymne „Heil, dir im.Siegerkranz" ertönte, schlug so manch altem Soldaten das Herz höher in der Brust. Mittags um 12 Uhr folgte die Uebertragung der Feierlichkeiten aus der Garnisonskirche in Potsdam durch Lautsprecher vom Balkon des Rathauses, wozu sich eine große Menschenmenge eingefunden hatte, die mit großer Begeisterung die Reden des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg und des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler entgegennahm. Abends V-8 Uhr sammelten sich die nationalen Verbünde SA, SS, Stahlhelm, Pfadfinder, die verschiedenen Vereine und die Schulen zu einem Fackelzug, der in der Trinkhalle Aufstellung nahm. Vom Panoramaweg leuchtete weithin sichtbar ein Freudenfeuer auf. Um 8 Uhr setzte sich der imposante, fast endlose Fackelzug unter Voranmarsch der Schuljugend durch die König-Karlstraße in Bewegung. Die Gehwege waren dicht umsäumt von Menschen, die das einzigartige Schauspiel mit erleben wollten. Der Zug nahm seinen Weg über die Renn- bachstrahe, untere Hohenlohestraße, Paulinenstraße, über die Wildmannbrücke, untere Wilhelmstraße mit Wende beim Hotel Weil zurück durch die Wilhelmstraße zum Kurplatz, wo um den Pavillon, der mit roten Lampions und roten Glühbirnen versehen war, Aufstellung genommen wurde. Während der Kundgebung flammte vom Zugang zu den Thermalbrunnen des Graf Eberhard-Bades rotes bengalisches Licht auf, den Kurplatz magisch beleuchtend. Der Liederkranz intonierte zunächst den „Schwäbischen Sängerspruch" und dann das „Deutsche Volksgebet". Dann nahm der Ortsgruppenführer der NSDAP. Herr Dr. Sommer das Wort, um auf die Bedeutung des Tages hinzuweisen. Er betonte, wie sich vor 14 Jahren ein paar Männer zusammengetan haben, denen die nationale Erhebung zu danken sei. Mit dem heutigen Tag sei die Macht des Winters gebrochen, jetzt werde wieder die Sonne scheinen über einem neuen Deutschland, dem Dritten Reich. Er sprach ferner den Mitkämpfern seinen Dank aus und forderte all die vielen Teilnehmer der heutigen Feier zu weiterer Mitarbeit auf. Die Musikkapelle stimmte hierauf das Deutschlandlied! an das von der Menge entblößten Hauptes mitgesungen wurde. Ein vom Redner auf den Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg und den Herrn Reichskanzler Adolf Hitler - ausqebrachtes begeistert aufgenommenes 3 faches „Sieg Heu j und das Absingen des Horst Wessel-Liedes beschloß die § machtvolle Kundgebung. Möge es nun unaufhaltsam aufwärts gehen.
Stiftung. Durch gütige Vermittlung des Herrn Direktor Britzelmaier hat die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart der hiesigen Stadtbücherei fünf neue, wertvolle Bücher, geschenkt. Herzlicher Dank der Verlagsanstalt und Herrn Direktor Britzelmaier.
krokusblüte. Als Verkünderin des nahenden Frühlings erfreut die Krokusblüte des Naturfreundes Herz von Jahr > zu Jahr. Wie zum Zeichen unversieglicher Kraft treibt diese , Pflanze die schlanken Blütenkelche durch den noch festen ! Boden und verwandelt die winterliche Grasnarbe in einen heiter bunten Teppich. Bei Zavelstein, der kleinsten Stadt des Deutschen Reiches, schmücken sich alljährlich um diese Zeit große Wiesen mit diesen Blüten, Blume steht an Blume,
verein wird nächsten Sonntag eine Wanderung dorthin machen, um sich dies Frühlingswunder anzusehen. Fz.
Volkswirtschaftliche Betrachtungen.
In einer wenig beneidenswerter Lage befindet sich zur Zeit der gewerbliche Mittelstand, der unter der gegenwärtigen Krise in besonders starkem Maße zu leiden hat. Infolge Zersplitterung ist seine politische Macht äußerst gering, jedenfalls geringer als seiner zahlenmäßigen Stärke entsprechen würde. Außerdem sind die Angehörigen dieses Standes durch ihre berufliche Tätigkeit und ihre ausgedehnten Pflichten, auf steuerlichem Gebiet und dem der Sozialversicherung so in Anspruch genommen, daß für eine politische Tätigkeit kaum irgendwelche Zeit zur Verfügung steht. Die Geschäfte liegen zum Teil ganz still, andere sind nur gering beschäftigt, die Unkosten und steuerlichen Abgaben gehen in unverantwortlicher Weise trotzdem weiter. Die Substanz, die sich schon seit einigen Jahren ständig verringert, wird immer kleiner. Das Vermögen des gewerblichen Mittelstandes ist im Neuhausbesitz angelegt und dürfte heute so ziemlich als verloren gelten, eine überaus betrübliche Tatsache, wenn man bedenkt, was durch diese Leute volkswirtschaftlich mit dem Bauen geleistet wurde, indem dadurch das ganze Baugewerbe Jahre hindurch beschäftigt war. Damit waren die heute so drückenden Erwerbslosen- und Fürsorgelasten der Allgemeinheit abgenommen, der Staat und die Stadt erhielt namhafte Steuerbeträge der Unternehmer und Arbeiter. Während die in diesen Häusern investierten Hypotheken und die vom Althausbesitz durch die Gebäudesondersteuer aufgebrachten Baudarlehen durch die Staatlich eingeleitete Deflation in ihrem Werte gewonnen haben, soll der Neuhausbesitzer auf sein aufgebrachtes Kapital restlos Verzicht leisten, während es doch richtiger wäre, wenn alle Teile eine angemessene Abschreibung vornehmen würden. Vom Submissionswesen, das wie eine schleichende Krankheit am Markte des gewerblichen Mittelstandes zehrt, soll an dieser Stelle nur andeutungsweise gesprochen werden.
So ist die Situation der Handwerker sehr ernst und bietet eigentlich wenig Hoffnung auf einen baldigen Wiederaufstieg, von dem heute überall gesprochen wird. Wenn ein solcher wirklich kommen soll, dann müßte man von Staats wegen den Interessen dieses Standes etwas mehr Berücksichtigung zuteil werden lassen, als man dies in den letzten Jahren gewohnt war. Vor allem müßte das Verbindungswesen auf eine gesündere und gerchtere Basis gestellt werden. Für den Handwerker selbst ist es das Gebot der Stunde, aus seiner bisherigen Lauheit aufzuwachen und den Organisationsgedanken in den eigenen Reihen zu stärken, damit eine Machtvolle Standesorganisation in wirkungsvoller Weise sich für seine Berechtigten Interessen einsetzen kann. Dazu ist vor allem notwendig, daß jeder einzelne, bestrebt sein muß, sich über volkswirtschaftliche Zusammenhänge volle Klarheit und Einsicht zu verschaffen, aus deren Kenntnis heraus sie in die Lage versetzt werden, in richtiger Weise Hand anzuleqen beim Wiederaufbau unserer Zerrütteten Volkswirtschaft. R. V.
Kleine MchMKn WZ aller Welk
Eiserner Vorhang abgestürzl. Von Beginn der Freitagaufführung im Barmer Stadttheater rissen beim Aufziehen des eisernen Vorhangs die Seile. Der Vorhang stürzte herunter, und da es trotz mehr als einstündiger Be-, mühung nicht möglich war, den Schaden zu beseitigen,s mußte die Vorstellung ausfallen. Personen wurden nicht verletzt. ^
Großfeuer. Durch Ueberkochen einer Teerpfanns geriet am Dienstag früh die Malchowsche Dachpappenfabrik in Staßfurt (Prov. Sachsen) in Brand, der die ganze Fabrik zerstörte. Durch eine gewaltige Explosion wurden S Personen schwer. 3 leichter verletzt. K .
Bei der Bürge"meifterwahi wurden gewählt: In Jgels- bach OA. Neuenbürg der seitherige Bürgermeister Matth. Krauß, in Oberberken OA. Schorndorf Bürgermeister Weber- Adelberg, in Hoßkirch OA. Saulgau der seitherige Bürgermeister und Landtagsabg. Nassal.
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Krieger- u.MMrvereill MNad
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ist gestorben, wovon die Kameraden geziemend in Kenntnis gesetzt werden. BeerdigungDonnerstog nachmittag 2 Uhr. Antreten pünktlich V»2 Uhr vor der Polizeiwache. Vollzähliges Erscheinen ist Pflicht.
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