Mustert, 20. MArz. DI« Arbeitsmarktlags Im Bezirk Stuttgart war am 15. März folgende: Gesamtzahl der Stellesuchenden 48 527 (gegen 48 S63 am 28. Februar). In der Arbeitslosenunter­stützung staniden 6267. in der K r i s e n u n t e r st ü tz u n g 12 019 Hauptunterstützungsempfänger, insgesamt 18 286 HauPtunterstützungsempfängsr, wovon auf Groß-Stuttgart 12 894 entfallen.

Beschlagnahme. Die letzte Nummer des in Stuttgart erscheinendenSimplisissimus" und die von Dr. Schacher herausgegebeneSonntags-Zeitung" ist beschlagnahmt worden. Lin Verbotsantrag läuft beim Ministerium des Innern.

Verhaftung von Einbrechern. Vor einigen Tagen hat die Stuttgarter Kriminalpolizei 26 Einbrüche in Wohnun­gen und Ladengeschäfte aufgeklärt. Es handelt sich größten­teils um bodenständige Einbrecher. In Haft genommen wurden vorläufig der 31 Jahre alte Kaufmann Oskar B i d- l i n g m a i e r. der 27 Jahre alte Gipser Jchann Wieder­grün, der 43 Jahre alte Kellner Anton Schwab! und der 31 Jahre alte Friseur Joses Häußler. Ein weiterer Mittäter, der bekannte Einbrecher Eugen Schm ander, befindet sich augenblicklich zur Verbüßung einer Neststrafe im Zuchthaus.

kirchliche Feier des Tages von Potsdam. Anläßlich der Eröffnung des Reichstags hat der Evangelische Oberkirchen­rat der Württ. Landeskirche angeordnet, daß am Dienstag, 21. März, 12 Uhr, gleichzeitig mit dem Festakt in Potsdam mit allen Glocken der evangelischen Kirchen zehn Minu- t e n lang geläutet wird. Abends 7 Uhr findet in der Stifts­kirche in Stuttgart ein Gottesdienst statt.

Polizeispitzel werden aus der SA. ausgeschlossen. Der Oberführer E. Berger der SA.-Untergruppe Württemberg gibt folgendes bekannt:Mit Wirkung vom 16. März 1933 wurde der ehemalige Sturmführer Georg Bräuner jr., die früheren SA.-Männer Max Müller und Philipp Stumpf aus der SA. und gleichzeitig auch aus der Partei entfernt, da sie in der vergangenen Zeit als Spitzel, teils gegen Bezahlung, für die Polizei tätig waren. Der ehe­malige Sturmsührer Bräuner jr. hat unter der Bolz-Regie­rung für monatlich 90 Mark Kameraden und die Bewegung verraten und Befehle der SA. Untergruppe Württemberg an die Polizei abgeliefert. Sollte sich einer dieser drei Ge­sellen jemals im Braunhemd oder mit dem Parteiabzeichen zeigen, ist jeder SA.-Mann und Parteigenosse berechtigt und verpflichtet, ihnen Abzeichen und Uniform aus offener Straße abzunehmen."

Deutschnakionale Fühcerkagung. Vergangenen Samstag traten der Landesvorstand und der Landesausschuh der Deutschnationalen Valkspartei Württembergs in Stuttgart zusammen, um sich über die politische Lage, wie sie sich durch die nationale Umwälzung gestaltet hat, zu besprechen. Der Landesvorsitzende, Abg. Staatsrat Hirzel, berichtete eingehend über die Vorgänge, die zur Regierungs­bildung führten und legte die A u f g a b e n d a r, die in der nächsten Zeit vor uns liegen. Dabei wies er nachdrück­lich auch auf die zahlreichen starken und ernsten Span­nungen in Europa hin, die einen besonderen Gefahr­punkt bedeuten. Eine lebhafte Aussprache schloß sich diesen Ausführungen an, in der u. a. Finanzminister Dr. Deh- linger wertvolle Mitteilungen machte. Die Handlungs­weise der Parteileitung wurde von allen Rednern als rich­tig anerkannt und diese Auffassung fand ihren Nieder­schlag in nachstehender einstimmig gefaßter Entschlie­ßung:Der Landesvorstand und der Landesausschuh der Deutschnationalen Volkspartei Württembergs billigen die Haltung der Parteileitung bei der jetzigen Regierungsbil­dung und sprechen den Herren Minister Dr. Dehlinger und Staatsrat Hirzel Dank und vollstes Ver- trauen au s."

ArMahrsmvbelschau. Das Württ. Schreinerhandwerk veranstaltet im städt. Ausstellungsgebäude am Jnterimz- theaterplatz in Stuttgart dieses Jahr in der Zeit vom 25. März bis 25. Mai 1933 eine Frühjahrsmöbelschau. Die Besuchszeit ist werktags von 1018 Uhr und Sonntags von 1117 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Kommunisten gegen das Sillenbucher Waldheim. In der Nacht zum Sonntag warfen Kommunisten in dem von Hilfspolizei besetzten Sillenbucher Waldheim das früher den Kommunisten gehörte Fensterscheiben ein. Leider sind die Täter entwischt, bevor Verstärkung durch ein Stuttgarter Ueberfallkommando zur Verfolgung nniras.

Vom Tage. Am Samstag vormittag hat ein 22 Jahre altes Mädchen in einem Haus der Stutfenstraße sich durch Einatmen von Leuchtgas zu töten versucht. Nach vorläufig erfolgreicher Anwendung von Sauerstoff ist die Lebens­überdrüssige ins Katharinenhospital übergeführt worden. Auf den, Bahndamm zwischen Stuttgart-Cannstatt wurde ein 33 Jahre alter Rottenmeister von einer Zugmaschine erfaßt und zur Seite geschleudert. Er erlitt einen Schädel­bruch und innere Verletzungen, die seinen sofortigen Tod zur Folge hatten. In einem Haus der Forststraße wurde abends ein 30 Jahre alter Mann tot aufgesunden. Es liegt Selbstmord durch Gasvergiftung vor.

Aus dem Lande

Eßlingen, 20. März. Sturmschaden. Die heute vormittag um 9.30 Uhr plötzlich ausgetretene Sturmböe war von solcher Heftigkeit, daß bei dem Kaminneubau der Firma Merkel und Kienlin das Ausbaugerüst aus dem fertigen Kamine in die Tiefe gerissen wurde. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

Welzheim, 20. März. Ehrenbürger. Der Ge­meinderat hat einstimmig beschlossen, Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler zu Ehrenbürgern der Stadt Welzheim zu ernennen.

Waldhausen, OA. Welzheim, 20. März. Bürger­meister wähl. Bei der gestrigen Wahl wurde Bür­germeister Erwin Moeck mit großer Mehrheit wieder- gewählt.

Rottenburg, 20. März. Aufnahme ins Priester- s« minar. Auf Grund der von der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen abgehaltenen Schlußprü­fung und ihrer sonstigen Eigenschaften sind 35 Kandidaten der Theologie in das Priesterseminar in Rottenburg aus­genommen worden. Als Tag des Eintritts ist Montag, der 15. Mai dieses Jahres, bestimmt.

Bad Liebenzell, 20. März. Bei der Bürgermeister- wahl wurde Stadtpfleger Klepser mit großer Mehr­heit zum Stadtvorstand gewählt.

Ebingen, 20. März. Erklärung des Unterkom- Mlssars. YMrkvmystssqr Dp. MatthM erkläre, dis fest

JHHren in Ebingen herrschenden üWcheren Derhälinisst haben Veranlassung zu einem gründlichen Durchgreifen ge­geben. Wer sich der neuen Ordnung nicht füge oder sich ihr widersetze, habe die schärfsten Maßnahmen zu gewärti­gen. Der Gemeinderat wurde dem Kommissar in seinem Hauptteil als staatsfeindlich geschildert. Falls die Prüfung dieses Gerücht bestätigen sollte, wird der Gemeinderat auf­gelöst. Verwarnung ist bereits ergangen. Die beiden Po­lizeibeamten Roller und Krauß wurden ihres Dienstes ent­hoben.

Unterkommissar Dr. Mattheis hat weiter verfügt:

1. Dem Landrat des Bezirks Spaichingen wird wegen wie­derholter Dienstversäumnis die Polizeigewalt entzogen;

2. die Polizeigewast wird übertragen dem Standartenfüh­rer 126, Männer, der dafür zu sorgen hat, daß, sofern er nicht selbst in Spaichingen ortsanwesend ist, ein stän­diger Vertreter Tag und Nacht sich im Oberamtsgebände aushält: 3- der neue Inhaber der Pollzeigewalt hat sich in möglichst dauernder Verbindung mir dem Unterkommissar zu halten und sich vor Ergreifung wesentlicher Maßnahmen mit diesem zu verständigen.

In Balingen ist dem Bürgermeister Rommel die Polizeigewalt entzogen worden.

Tailfingen OA. Balingen, 20. März. Amtsnieder­legung. Hauptlehrer Allmendinger ist aus der SPD. ausgetreten und hat sein Mandat als Gemeinderat niedergelegt.

Göppingen, 20. März. Segelflugzeug beschlag­nahmt. Das Segelflugzeug der hiesigen Ortsgruppe Sturmvogel", Flugverband der Werktätigen, ist im Laufe des Samstags von der hiesigen Polizei beschlagnahmt und zur Aufbewahrung nach dem städtischen Bauhof gebracht worden. Wie verlautet, erfolgte die Sicherstellung vorbeu­gungshalber, weil noch nicht feststeht, ob derSturmvogel" nicht auch unter die verboteneEiserne Front" fällt.

Heidenheim, 20. März. Verhaftung. Wegen Ver. dachts der Brandstiftung auf dem Oig-enhof wurde ein hie­siger junger Mann verhaftet.

heilbronn, 20. März. Ein Staatskommissar. Stadtrat Gültig, der stellvertretende Stadtvorstand, ist zum Staatskommissar für die Stadtverwaltung ernannt worden.

Flacht OA. Leonberg, 20. März. O r t s v o r st e h e r- w a h l. Bei der gestrigen Ortsvorstehevwahl erhielten Ver­waltungspraktikant Vogt- Stuttgart-Zuffenhausen 204, Verwaltungspraktikant K i e n z l e-Stuttgart 113 Stimmen. Die übrigen beiden Stimmen waren zersplittert. Der Ge­wählte hat das gesetzliche Alter noch nicht erreicht. Er ist noch nicht, ganz 25 Jahre alt.

Reudern OA. Nürtingen, 20. März. Bürgermeister­wahl. Bei der gestrigen Ortsvorsteherwahl ist der bis­herige Bürgermeister Weinland mit 302 von 448 Stim­men Miedergewählt worden. Der weitere Bewerber, Ernst Hermann, Verwaltungsvra-ktikant in Metzingen, hat 146 Stimmen erhalten.

Reblingen OA. Herrenberg, 20. März. Vürger- mei st erwähl. Bei der Bürgermeisterwahl am Sams­tag haben von 391 Wahlberechtigten 343 abgestimmt. Land­wirt Eugen Gauß hier erhielt 214 Stimmen und ist somit zum Bürgermeister gewählt. Auf Johann Egner entfielen 116 Stimmen.

Geislingen OA. Ellwangen, 20. März. Ortsvor- stehe rw a h l. Bei der gestrigen Bürgermeisterwahl ent­fielen sämtliche 130 gültigen Stimmen aus den bisherigen Bürgermeister Holzinger.

Konkhein» OA. Heidenheim. 20. Mürz. Obsramtsassessor Maier- Heidenheim wurde mit 656 Stimmen zum Bürger­meister gewählt. Auf den bisherigen Bürgermeicher Hüfele entfielen 357 Stimmen.

Ulm. 20. März. Ausschaltung des Gemeinde­rats. In einer Sitzung des Gemeinderats erklärte Staats­kommissar Dr. Schmid, eine Tätigkeit des Gemeinderats komme solange nicht mehr in Frage, als der Staatspräsident nicht eine anderslautende Weisung erteile. Voraussichtlich werde der Gemeinderat in nächster Zeit umgestaltet. Es sollen Untersuchungen darüber angestellt werden, ab sich die Verwaltung der Stadt und die Tätigkeit einzelner Beam­ter in einwandfreier Ordnung befinden. Die polizeiliche Besetzung des Rathauses wurde aufgehoben. Wie mit­geteilt wird, sind Professor Baum und Oberrechnungsrat Hieber vom Staatskommissar für die Stadt Ulm beur­laubt worden.

Der bisherige Vorsitzende der Sozialdemokratischen Par­tei, Rektor Herrlinger, hat sein Mandat im Gemeinderat niedergelegt. An seine Stelle tritt Herr Mühleisen.

Ulm. Der 21. Jahre alte Sohn Alfred des Bierbrauerei­besitzers Weiß von hier wurde am Samstag am Hochalp­paß beim Uebergang ins kleine Walfertal von einer Lawine verschüttet und sofort getötet.

Unkerkirchberg OA. Laupheim, 20. März. Bomben- fund. An der Brücke, die das Jllerufer mit der Ortschaft verbindet, wurde von SA-Mann Nüster eine Bombe sowie scharfe Jnfanteriemunition gefunden. Der Fund wurde so­fort der Landjägerstation Oberkirchberg gemeldet und die Bombe sichergesiellt.

Laupheim. 20. März. In den Ruhestand. Aus 1. Mai tritt Stadtpfleger Stüber in den Ruhestand. Seit fast 43 Jahren, seit dem 17. Juni 1890, hat er das verant­wortungsvolle Amt des Stadtpflegers in Laupheim inne. Er steht jetzt im 70. Lebensjahr.

Rottenacker OA. Ehingen a. D., 20. März. Ehren­bürger. Der Gemeinderat hat beschlossen, dem Staats­präsidenten Murr sowie dem Polizeikommissar v. Jage«, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Waldsee, 20. März. DieverlorenenRinge. Einem hiesigen Optiker gingen aus einer in München ausgegebenen Vriessendung zwei goldene Fingerringe verloren. Sie ge­rieten in Verlust wegen äußerst mangelhafter Verpackung. Die Ringe sind inzwischen aufgefunden und zugestellt worden.

Wangen l. A., 20. März. Doppelte Brandstif­tung. In Hochstatt bei Nieratz brannte das stattliche Oeko- nomiegebäude des über 70 Morgen großen Anwesens von Gutsbesitzer Schneider infolge Brandstiftung nieder. Scheuer und Stallgebäude mit dem gesamten neuzeitlichen Inventar wurden vernichtet, ebenso einige hundert Zentner Futtervorräte. Der Weckerlinie Wangen gelang es, das be­drohte Wohnaus zu retten. Die 25 Stuck Vieh, 2 Pferde und die Schweine wurden in Sicherheit gebracht. Zur gleichen Zeit wurde in Nieratz im Stadel des Gutsbesitzers B e ck der Ausbruch eines Feuers bemerkt, dasselbe jedoch gelöscht, ehe es größeren Schaden anrichten konnte. Der Ein- und Ausstieg des Brandstifters konnte hier einwandfrei sestgesteüt werden. . -

Lokales.

Wildbad, 21. März 1933.

Realschule Wildbad. Am 22. und 23. Februar, fand die schriftliche Prüfung und am gestrigen Montag unter dem , Vorsitz von Regierungsrat Dr. Schmidtder mündliche Teil der Schluhprüfung statt, an der sich auch die Schüler der Klasse 6 der Realschule Neuenbürg beteiligten. Sämt­lichen Schülern konnte das Zeugnis für die mittlere Reife erteilt werden. Bei dieser Gelegenheit sprach Regierungsrat Dr. Schmidt im Namen der Mini- sterialabteilung für die höheren Schulen den Lehrern der Realschule und ihrem Leiter seine Anerkennung für die der Schule geleisteten Dienste aus. Die Schüler selbst beglück­wünschte der Vertreter der Ministsrialabteilung herzlich zu dem schönen Erfolg und richtete ermunternde Worte an sie und die Mahnung, im Leben ihre ganze Kraft einzusetzen. An der Realschule Wildbad haben folgende Schüler die Schlußprüfung bestanden: Robert Bausert, Helmut Bott, Werner Esterriedt, Otto Herrmann, Ernst Kuhnle, Gretel Maier, Otto Neumann, Walter Riester, Karl Sixt.

An der Oberrealschule in Pforzheim haben letzte Woche auch zwei Wildbader Abiturienten die Reifeprüfung abgelegt. Es sind dies Hermann Wildbrett und Hermann Schmid. Wir gratulieren!

UV ver ««cqvarMüfl.

20 März. Bei der gestrigen Abstimmung der die Vereinigung der Gemeinoen Enz- und Enzklösterte, O/A Neuenvurg, ein- schtteßllch der zu den Oberamtsbezirken Calw und Freuden- stadt gehörigen Ortsteilen stimmten 152 mit Ja und 19 Mit Nem, 1 Stimme war ungültig. Die neue vergrößerte Gemeinde soll gemäß ihrer Verkehrslage dem Oberamisbe- zirk Neuenburg zugeteilt werden. Damil wird die alte Streit­frage endlich ihre vernünftige Lösung finden.

Unterer Schwarzrvald-Nagoldgau. Der am Sonntag nachmittag im Traubensaal in Nagold stattgefundene Ge- ratemann,chaftstampf im Kunstturnen zwischen je 6 Turnern

.Mtttieren Schwarzwaldgaues und des Unteren Schwarz­wald-Nagoldgaues hatte einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Zum ersten Mal hat man in dieser Beziehung über die Gaugrenzen hinausgegriffen und dies nicht zum Schaden un,eres Geräteturnens. Davon zeugte auch der Besuch des dichtgefullten geräumigen Saales. Geturnt wurde je eine Kurubung an Reck, Barren und Pferd, sowie eine Frei­übung. Als Kampfrichter waren die beiden Gaumännenucn- warte Jackle-Schramberg und Pantle-Calw tätig. Nach einem Musikvortrag stellte Gauoberturnwart Großmann die beiocn Mannschaften vor, die begeistert begrüßt wurden. Mit kerni­gen Worten hob er hervor, daß unsere ganze turnerucne Arbeit nur für das Wohl unseres deutschen Volkes diem. und daß die heutige Veranstaltung freundschaftliche Banve mit dem Nachbargau angeknüpft hat. Mit besonderer Freuoe begrüßte er den Vertreter des Seminars Herrn Oberstuüren- direktor Ulrich, und dankte ihm besonders für die Uever- lassung der Seminarturnhalle für unsere turnerischen Zwecke. Das Pferd als erstes Gerät brachte für den mittleren Schwarzwaldgau mit 81 Punkten einen Vorsprung von 1 Punkt. In der Freiübung wurden einzigartige Hebungen gezeigt, die wiederum unseren Gästen einen weiteren Vor­sprung von 8 Punkten brachte. Das Lieblingsgerät, der Barren brachte höhere Punktzahlen, wobei der Untere Schwarzwald-Nagoldgau 2Vs Punkte mehr errang. Im An­schluß hieran hielt Vorstand Hespeler Nagold einen gut auf­gebauten Werbevortrag für das 15. Deutsche Turnfest in Stuttgart. Er bezeichnete die Feststadt als das Paradies Deutschlands und an Hand eines selbst angefertigten Planes des Festplatzes erläuterte er mit Zahlen die Größe dieses einzigartigen Kampfplatzes. Er erwähnte noch die Paddler und Schwimmer und hob besonders hervor, daß man den arbeitslosen Turnern für Unterkunft möglichst sorgen werde, damit auch diese mit magerem Geldbeutel an diesem großen Geschehen teilnehmen können. Das Reck als Schlutzgerüi brachte die Entscheidung an dem der Untere Schwarzwaid- Nagoldgau einen Vorsprung von 4V- Punkten erringen konnte, sodaß das Gesamtergebnis 365V- Punkte zu Gun­sten des Mittleren Schwarzwaldgaues aussiel, während der Untere Schwarzwald-Nagoldgau 363N> Punkte erreichte. Es war nicht leicht für unsere Mannschaft, gegen die Gäste­mannschaft anzukämpfen, die hauptsächlich aus Schramber­ger Turnern bestand. Die Zwischenpausen wurden durch gelungene Darbietungen der Schüler und der Turnerinnen des Turnverein Nagold ausgefüllt. Die Turnwarte- und Vorturnerschule für den Bezirk Nagold, welche am Vor­mittag in der Seminarturnhalle in Nagold abgehalten wurde, war recht gut besucht. Sie galt der Kleinarbeit und im besonderen der Festfreiübungen, die Männerturnwart Pantle eingehend einübte. Im Anschluß folgte die Belehrung im Vereinswetturnen und der Körperschule. Gaujugend- turnwart Gehring-Calw gab die Richtlinien für das Jugend­treffen beim Deutschen Turnfest bekannt und streifte hiebei das kommende Jugendtreffen auf Hohennagold. Gauober­turnwart Grohmann ermunterte die Turnwarte, dafür Sorge zu tragen, daß möglichst alle Vereine das Deutsche Turnfest besuchen. Er schilderte die Abwicklung der Kreis- vorführung und des Vereinwetturnens, ermahnte die Tur­ner, alles daran zu setzen damit auch der 11. Kreis Schwa­ben einen ehrenvollen Platz einnimmt. Männerturnwart Pantle fand richtige Worte für die Turnwarte, für ein echt turnerisches Benehmen während des Turnfestes besorgt zu sein. Gaufrauenturnwart Schnauffer-Liebenzell war im Traubensaal mit den Turnerinnen beschäftigt. Es wurden ebenfalls die Freiübungen und der Chorfesttanz durchge­nommen. Es kann ohne Ueberhebung gesagt werden, daß in den Vereinen schon tüchtig gearbeitet wurde, vorhandene kleinere Fehler können noch verbessert werden. Die nächste Versammlung im Bezirk Enz findet am nächsten Sonntag in der Turnhalle in Calmbach statt.

kleine Nachrichten aus aller well

Todesfall. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Ullstein u Co. in Berlin, Louis Ullstein, Gründer und Verleger derBerliner Abendpost", derBerliner Morgenpoft", der BZ. am Mittag" und derBerliner Illustrierten", ist im Alter von 69 Jahren gestorben.

Geheimsender entdeckt. Bei einer Haussuchung bei dem früheren Gewerkschaftsführer Wilhelm Hinz in Landau (Pfalz) wurde ein Kurzwellensender entdeckt, den d.jjen Sohn, der Elektriker Adolf Hinz, der früher« Vorsitz r.de der DvAiÄdeMvkratischen Arbeiterjugend, eingerichtet, bat.