Kn Wezcichen skr landMiWl Kzengnisse

Von Dr. Karl Kräutle - Berlin

V. Die nunmehr im vierten Jahr stattfindende Deutsche Woche hat erfreulcherweise die Bereitwilligkeit der deutschen Hansiro». einheimische Erzeugnisse zu taufen^gesteigert. Nicht mir Unrecht klagen aber die Hausfrauen, daß sie die deutsche Ware von der entsprechenden ausländischen oft nicht unterscheiden könnten. So ist keineswegs die Sicherheit gegeben, daß z. B. eine' unter der . BezeichnungGutsbutter" oderMolkereibutter" im Handel er­scheinende Butter auch deutscher Herkunft ist. Eine Gewähr für deutsche Herkunst ist aber z. B. bei der deutschen Markenbutter vor­handen. Diese BezeichnungMarkenbutter" trägt die Verpackung.

Nun legt die Hausfrau aber nicht allein Wert auf die deutsche Herkunft einer Ware, sondern sie achtet mit Recht auch aus deren ' Güte. Da tauchen immer wieder die alles versprechenden und nichts sagenden Phantasiebenennungen auf. hier greift nun das Gütezeichen regelnd ein. Es erleichtert dem Käufer die Kontrolle, den Vergleich der Waren aus ihre Preiswürdigkeit. Die landwirt- . schaftliche Markenware trägt ein solches Gütezeichen. Diese Ware ftebt unter ständiger amtlicher Kontrolle der Landwirtschafts- kammec.

'Das Gütezeichen für deutsche landwirt« schaftliche Markenware!

Diese» Gütezeichen ist jetzt geschaffen säe:

Markenbutter, Markenmilch, Mnrkrnkäse,

Markenkartoffeln,

r»i« überhaupt für die Markenware, die unter ständi»

«rr amtlicher Kontrolle der Landwirtschaft-Kammern erzeugt wird.

Da, neue Gütezeichen ist dem Deutschen Landwirt» kchaft»rai, Berlin SV II, gesetzlich geschützt. Diese»

Warenzeichen verbürgt hervarragrnde Qualität und l>rutsch« Herkunft.

Jede Hausfrau achtet auf dlesrs Gütezeichen!

Wir haben Markenware in der Landwirtschaft eingeführt bet Butler, Milch, Käse, Kartoffeln und Kohl. Markenbutter gibt es in 1-1 Ländern und Provinzen. L-ie ist ein nach Fettgehalt, Rein­heit, Frische einwandfreie und unter besonderen Voraussetzungen und Bedingungen gewonnene Ware, die in Württemberg, Bayern, Baden, Hessen, Hannover, Oldenburg, Schleswig-Holstein, Meck­lenburg. Ostpreußen, der Altmork, Westfalen, Rheinoroviuz, Ober­schlesien und Braunschweig erzeugt wird. Markenkartosseln wer­den ebenfalls in einer Reihe von Ländern und Provinzen erzeugt. Die Markenmllch hat sich besonders durch das Reichsmilchgefetz eingeführt.

Für jedes Land bzw. Provinz und jedes Markenerzeugnis wurde nun zunächst ein eigenes Zeichen verwendet. So i» Würt­temberg das Staatswappen mit dem Hirschgeweih, i» Bayern da»

bayerische Maaiswappen, in Hannover das springende Pferd, kn der Nheinprovinz ein Adler, u. a. m. Dadurch entstand eine ge­wisse Verwirrung. Deshalb hat der Deutsche Landwirtschaftsrat vor kurzem für das ganze Reichsgebiet und für alle Erzeugnisse, die unter ständiger amtlicher Kontrolle der Landwirtschastskammer in den Verkehr gelangen, ein einheitliches Markenzeichen (Güte­zeichen) eingesührl. Diese Ciuheitsmarke ein stilisierer Reichs- adler mit der Umschriftamtliche Kontrolle der Landwirtschasts­kammer deutsche landwirtschaftliche Markenware" wird auf Grund von Eiditsbestimmungen für die Güte der Erzeugnisse an Erzeuger landwirtschaftlicher Markenware verliehen. Rebe,, der EinheitsmKke bleibt die Ländermarke auf der Packung er- hatten, sodaß die Hausfrau auch die besondere Herkunft der Ware erkennen kann.

Hände! und Verkehr

Tie Marktlage

Die Vuttsrmürkte haben nach dem vorübergehenden Ein­fluß der Slützungskäuse durch das Reich zwecks Hilfsmaßnahmen für bedrängte Bolkskreise wieder eine ungünstige Entwicklung ge­nommen. Die Zufuhren deutscher Butter ist bei der kleinen Ber- brauchsnachfrage mehr als ausreichend. Daneben besteht aber ein j Druck von Schleuderangeboten aus den europäischen Aus­fuhrstaaten. Holländische Ausfuhrbutter ist amtlich auf 52 Leut (86 Pfg.) je Kilogramm herabgesetzt worden, der holländische I - landpreis betrügt wegen der Verbrauchssteuer allerdings 1 Gulden (1.66 Mk.). In der zweiten Mürzhälste werden nämlich in Englard große Anlieferungen aus Australien und Neuseeland erwartet, suc europäische Angebote bleibt der englische Markt daher beinahe ganz verschlossen, und die Ware drückte in der abgelausenen Woche in verstärktem Maß aus den deutschen Markt. Allerdings nahmen die deutschen Eiufuhrfirmeu nur sehr vorsichtig Auslandsware aus, da sie bei dem schwierigen Absatz bei größeren Käufen vielfach Ver­luste erlitten haben. Der Butterpreis ist jedoch weiter zurück­gegangen, und auch der Kleinhandel hat ihm bereits zum Teil Rech­nung tragen müssen. Wir haben derzeit in Deutsch­land den niedrig st en Butterpreis seit 60 Jahren. Kempten setzte die Notierung uin je 3 Mark aus 81 und 69 Mark zurück bei ruhiger Tendenz.

Im Küsegeschäft blieb die Stimmung weiter zuversichtlich Der Verwendungszwang für inländisches Rohmaterial für Schmelz­käse hat entschieden belebend gewirkt und die Zollerhöhung für Hartkäse von 30 auf 60 Mark dämmt wenigstens die schlimmste Schleuderkonkurrenz aus der Schweiz und aus Holland ei.i. Die Fastenzeit in katholischen Gegenden führte ferner zu einer besseren Nachfrage. Preiserhöhungen wurden trotzdem nicht vorgenommen, einmal die Zollerhöhung infolge größerer Voreindeckungen der Ein­fuhrgeschäfte sich noch nicht voll auswirken konnten, und sodann weil die ungünstige Lage des Buttermarktes nicht ohne Einfluß auf das Küsegeschäst blieb. Die Kemptener Notierung blieb unver­ändert 7277 bzw. 6368 Mk.

Am Eiermarkt behinderten starke Voreindeckungen und noch ungenügende Nachfrage die Wirkung des neuen Eierzolls. Der Großhandel verhielt sich zurückhaltend, während das inländische An­gebot der Jahreszeit entsprechend zunahm. Die Preise gingen daher .allenthalben zurück, und es ist angesichts der genannten Umstände auch nicht wahrscheinlich, daß der Eierzoll von jetzt 70 Mk. je Dop­pelzentner sich schon in allernächster Zeit ganz geltend macht, aus die Dauer wird aber die Wirkung nicht ausbleiben.

Larinol

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Auf dem Schlächtvieh'markt höben diHlufirisbs Infolge der rückläufigen Preise vielfach eine starke Abnahme gezeigt. Trotz­dem hat sich die Preislage kaum verändert, die Tendenz war durch- gehend ruhig. Bei dem frühlingsmäßigen Wetter ließ der Fleisch­verbrauch nach und damit die Nachfrage auf den Märkten. Das Kälbergeschäft hielt sich verhältnismäßig gut, während bei Schwei­nen die Preise der Vorwoche nicht mehr erreicht werden konnten. Merkwürdigerweise hat auch die Zwangsschtteßunq von Waren­häusern in der Vorwoche eine Verminderung der Reichstage nach Fieischwaren zur Folge gehabt. Wenn die Maßnahmen der Neichz- regierung zum Schutz des heimischen Fetts rasch und streng durch- geführt werden und für deutschen Speck und deutsches Schmal; bessere Verwertungsmöglichkeiten geschaffen werden, wird auch das Fettschwein wieder günstigere Märkte finden.

Auf dem Gemüsemarkt war der Witterung entsprechend das Angebot wieder stärker, ohne daß in der Preisgestaltung eine weitere Aenderung eingeireten wäre. Trotz Zollerüöhung beliefert 5wl!and noch in starkem Maß de» deutschen Markt. Im allgemeinen ober sind die Preise jetzt doch besser geworden. Vom Jnlandobst ist nicht niehr viel vorhanden; amerikanische Aevsel kommen in Mengen auf den Markt. Apfelsinen, die jetzt für Biutoraugen volle Ernte haben, werden reichlich und billig angeboien.

In den Weinbergen hat man mit dem Rebschnitt begonnen. Auf dem Holzmarkt saugen die Zollerhöhungen für Holz allmählich an sich auszuwirken. Die Nachfrage nach Rundholz bat verschiedentlich angezogen. Auch beim Papierholz war der Absatz befriedigend, da auch hier die Zettstofswerke infolge der Kontingen­tierung der Papierholzeinfuhr in stärkerem Maß auf deutscher Material zurückqriffen. Der Holzmartt braucht jetzt vor allem dis innerpolitische Beruhigung.

Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg

Am 15. März 1933 war der Milzbrand in 1 Oberami mit 1 Ge­meinde und 1 Gehöft, die Fauibrut der Bienen in 5 Obsrämiern mit 6 Gemeinden und 11 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Kopfkrankheii der Pferde in 6 Oberämtern mit 10 Gemeinden und II Gehöfte», sowie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 27 Oberämtern mit 66 Ge­meinden und 74 Gehöften verbreitet.

.Tatsche Umsakzangaben heben Kaufvertrag aus

Im Februar 1930 verkaufte ein Bäckermeister in Baden seine Bäckerei und Konditorei. In den mündlichen Kaufverhandlungen halte er einen gewissen täglichen Umsatz angegeben, die Angaben wurden dann aber nicht in de» schriftlichen Vertrag ausgenom­men. Da der Umsatz viel zu hoch angegeben war, focht der Käufer den Kaufvertrag innerhalb der gesetzliche» Frist von einem Jahr wegen arglistiger Täuschung an. Das Landgericht Mosbach gab dem Kläger recht, das Oberlandesgericht Karlsruhe miez dagegen die Klage ab mit der Begründung, die Umsatzangaben des Ver­käufers seien allerdings bewußt falsch gewesen, die unrichtigen Angaben hätten aber de» Kläger nicht veranlaßt, den Kauf ab- zuschließe», denn im Vertrag sei von einer Reniabilitätszusiche- ruug nichts enthalten; der Käufer hätte sich bei der Nachbarschaft erkundigen müssen. Das Reichsgericht hat nun die Stellung­nahme des Oberlandesgerichts mißbilligt; es sei unwichtig, daß der ursächliche Zusammenhang zwischen Täuschung und Verirags- schluh deshalb zu verneinen sei, weil der Kläger die Anfechtung erst nach 11 Monaten geltend gemacht habe. Wenn beim Kauf eines Erwerbsgeschäfts der Umsatz erörtert werde, sei er sür den Käufer regelmäßig von maßgeblicher Bedeutung. Das Reichs­gericht hob unterm 2. Februar 1933 das Urteil des Oberlandes­gerichts auf und verwies den Prozeß an einen anderen Senat «>eses Gerichts.

BremWz- u. MWMrkMs.

Am Donnerstag, den 23. März 1933, nachmittags SVe Uhr, im Hotel Kühler Brunnen aus Abt. Haslach (Ma­rienruhe) 17 rin Bu-Anbr. und 5 rin Ta-Anbr.

Ferner aus Abt.: Eberhardsteige, Kienhalde, Metzenrih, Wildbader Hang, Auchhalde und Lammwirt -- 17 Lose ge­schätzt zu 1180 Nadelholzwellen.

Hausstauenverein lvilübaü Heute Montag

den 20. März, abends 8 Uhr findet im Hotelkühler Brun­nen" ein Lichtbilder-Vortrag statt.

>." wenig M"

(Beyers LWUder. Me macht man aus alten Kleidern ueuej

Eintritt für Mitglieder frei; Nichtmitglieder 20 Pfennig.

Jeder Besucher erhält, soweit Vorrat reicht, ein Moden­heft umsonst.

Schönes

fettes Ochsenfleisch

Pfund SO Pfennig

Metzgerei Ott. Gewerbe- und Handelsverein

Am Montag, den 20. Mär; 1933, abends 8 Uhr, findet im Hotel Stern eine

Mitglieder-Versammlung

statt. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.

Der Vorstand.

Hausbesitzer-MinexMbail.

Am S onnlag. den 26. März 1933, nachmittags 2 Uhr, findet im HotelGold. Stern" unsere jährliche ordentliche

Generalversammlung

mit der üblichen Tagesordnung statt. Zahlreichen Besuch erwartet der Ausschuß.

Bürgermeisterämter. Polizeiämter und Oberämter be­ziehen die Vordrucke zu

Strafverfügungen

(nach neuester Vorschrift) Ausgabe Kohlhammer von

der BnchdruckereiWildbader Tagblatt".

Wildbad.

Nationale Feier

anläßlich des Zusammentritts des Reichstags am 21. März 1933.

1. Allgemeine Beflaggung der öffentlichen und privaten Gebäude mit schwarz-weiß-roten und Hakenkreuzfahnen.

2. Vormittags 7 Uhr Tagwache durch die Kapelle des hiesigen Musikvereins.

3. Vormittags 12 Uhr Uebertragung der Reden des Herrn Reichspräsidenten und des Herrn Reichskanzlers durch Lautsprecher vom Balkon des Rathauses.

4. Abends 8 Uhr Fackelzug der nationalen Parteien, Verbände und natio­nalen Vereine und der Schuljugend und Freudenfeuer am Panoramaweg.

5. Kundgebung auf dem Kurplatz (Aufstellung des Fackelzugs bei der Trink- halle),

a) Gesang des Liederkranzes, t>) Ansprache (Herr Dr. Sommer) , e) Gemeinsamer Gesang.

Die ganze Einwohnerschaft wird zur Teilnahme an der Feier freund- lichst eingeladen.

Bürgermeisteramt: Baetzner.

Arn-Ami»

Wildbad.

Wegen der morgen statt- findenden Nationalen Kund­gebung

Dienstag abend keine Turnstunde

Der Obertunrwart.

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NationaleKundgebung

Die Unterzeichneten Vereine beteiligen sich geschlossen bei der morgen stattfindenden nationalen Kundgebung. Antreten der Vereine bei den Lokalen Punkt V-8 Uhr abends. Krieger­und Militärverein (Orden- und Ehrenzeichen sind anzulegen), Kleinkaliberschützenabteilung und Schützenverein vor der Polizeiwache.

Fußbaüverein

Krieger- und Militärverein Freiwillige Sanitätskolonne Liedcrkranz Schühenverein Turnverein.

Nationale Kundgebung

Der Freiwillige Arbeitsdienst Wildbad, einschließlich der Teilnehmer des Notwerks beteiligen sich morgen Abend um Vü8 Uhr geschlossen bei der nationalen Kundgebung. An­treten altes Postamt.

Lagerleiter Spieß.

Aufforderung zum Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr.

Diejenigen Pflichtigen, die Feuerwehrdienst leisten wollen, können sich bis 31. März ds. 3s. beim Kommando der Frei­willigen Feuerwehr melden. Die Einberufung zum Dienst erfolgt jeweils nach Bedarf durch das Feuerwehrkommando. Die infolge vollzähligen Mannschaftsstandes nicht mehr auf­genommenen Personen müssen eine Feuerwehrabgabe von 8 bis 20 .M entrichten. Die Feuerwehrpflicht dauert vom 20. bis 45 Lebensjahr.

Wildbad. 18. März 1933.

Bürgermeisteramt.

Musik-Verein Wildbad

S.V.

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