BWung einer Negierung'ermöglicht habe. In Württemberg sei die Lage anders als in Bayern und Sachsen.

Dieser Darstellung gegenüber übergibt Landtagspräsident Mergenthaler der Oeffentlichkeit folgende Mitteilung: !

Die Zentrumsfraktion des Landtags verbreitet eine Mit­teilung, die eine grobe Entstellung enthält. Es ist unwahr, daß ich und der Abg. Murr in Berlin Vorstellungen gegen die Verschiebung der Landtagssitzung erhoben haben. Ich habe nach Erhalt der Mitteilung aus Berlin überhaupt nicht ! mehr mit Berlin gesprochen. Der Abg. Murr Hut lediglich s sich die Mitteilung noch einmal bestätigen lassen.

Die Entstellung in der Mitteilung der Zentrumsfraktion j ist um so schwerwiegender, als dadurch eine Verschärfung der politischen Lage in Württemberg hervorgerufen und mein Bestreben, eine verfassungsmäßige Lösung der Regie­rungsbildung zu finden, aufs äußerste gefährdet wird.

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Zu der Landtagssitzung, die am Samstag nachmittag stattfinden sollte, hatte sich die sozialdemokratische Landtags- fraktion vollzählig im Landtagsgebüude versammelt. Ab­wesend waren lediglich die kommunistischen Abgeordneten.

Das Reichstagswahlergebnis vom 5. März

Stuttgart, 13. März. Der Kreiswahlausschuß für den 81. Wahlkreis Württemberg hat in seiner Sitzung vom 11. März 1933 auf Grund der Abstimmungsniederschriften für die einzelnen Stimmbezirke das endgültige Ergebnis der Reichstaaswahl am 5. März 1933 festgestellt. Nach der end­gültigen Feststellung erhielten: 1. Nationalsozialisten 663 906 Stimmen, 11 Reichstagssitze, 2. Sozialdemokraten 233 103 Stimmen, 4 Sitze (der vierte Sitz mit Hilfe von badischen Reststimmen), 3. Kommunisten 145180 Stimmen, 2 Sitze,

4. Zentrum 280 435 Stimmen, 4 Sitze, 5. Schwarz-Weiß-Rot 81113 Stimmen, 1 Sitz, 7. Deutsche Volkspartei 10 989 Stimmen, 0 Sitze, 8. Christlicher Volksdienst 49 144 Stim­men, 1 Sitz (mit Hilfe der Deutschen Volkspartei und der Deutschen Bauernpartei), 9. Demokraten 33 673 Stimmen,

0 Sitze, 10. Deutsche Bauernpartei 1685 Stimmen 0 Sitze, 11. Bauern- und Weingärtnerbund 83 571 Stimmen, 1 Sitz. Die Namen der Gewählten sind bereits früher bekannt- gegeben worden.

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Wie endgültig festgestellt wurde, sind in Groß-Stuttgart für die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot nicht 24 308, sondern 25 153 Stimmen abgegeben worden.

Abschied von Staatspräsident Dr. Bolz

im Innenministerium

Am Samstag nahm Staatspräsident Dr. Bolz Abschied von den Beamten des Innenministeriums. In wenigen Mo­naten wären es zehn Jahre gewesen, daß er die Leitung der Innenverwaltung übernommen hat. In einem Rückblick erinnerte er daran, daß seine Amtstätigkeit in die Zeit der Inflation, dann einer Scheinblüte und zuletzt eines offen­sichtlichen Niederganges fiel, und führte aus, daß seine Ent­schließungen durch diese Zeitoerhältmsse weithin beeinflußt worden feien. Insbesondere habe die letzte Entwicklung die äußerste Sparsamkeit zur Pflicht gemacht. Man werde ihm bestätigen müssen, daß er mit gutemWillen und sachlichem Bemühen an die Erfüllung feiner schweren Aufgabe herangegangen sei. Er danke den Beamten des Innenministeriums und der ganzen Innenverwaltung für ihre treue Mitarbeit. Ein Berufsbeamtentum, das in alter Pflichttreue und unbeeinflußt von der Partei­politik der Allgemeinheit diene, sei heute notwendiger denn je. Er möchte wünschen, daß di« Beamten von diesem Geist getragen auch in Zukunft, besonders in der Zeit des Ueber- gangs, ihre Pflicht erfüllen.

Im Namen der Beamten des Innenministeriums dankte Ministerialdirektor Dr. Held dem scheidenden Minister für die warmen Worte der Anerkennung, die er den Beamten der Innenverwaltung gezollt habe. Sie werden auch künftig treu und sachlich ihre Pflicht tun. Mit den besten Wünschen für das fernere persönliche Wohlergehen des scheidenden Ministers schlossen die Ausführungen. -

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Am Samstag nachmittag verabschiedete sich Justizministsr Dr. BeyerIe von den Beamten seines Ministeriums, Der neue Ministerialdirektor Roth gab dem Bedauern der Be­amten über das Scheiden des Ministers Ausdruck.

Schuß für öffentliche Einrichtungen

Dom Reichskommissar für das Polizeiwesen in Württem­berg wird mitgetsilt: Nach zuverlässigen Meldungen sollte von kommunistischer Seite beabsichtigt sein, den Rundfunk­betrieb zu stören und gegen andere öffentliche Einrichtungen Sabotageakte vorzunehmen. Aus diesem Grund waren vor- übergehend einschneidende Maßnahmen zum Schutz des Rund'unkbetrisbs und der gefährdeten öffentlichen Einrich­tungen und Gebäude erforderlich. Es besteht die Gewähr, daß damit jeder Ordnungsgefährdung in zureichendem Maße begegnet ist. ^

Des weiteren hat der Reichskommissar auf Grund der Anweisung des Innenministers angeordnet, daß alle öffent­lichen Reichs- und Lcmdesgsbäude sofort bis zum Mittwoch abend die schwarz-weiß-rote und die Haken- treu z f a h n e zu hissen haben. '

In der Stadt Stuttgart sind demzufolge am Montag allenthalben auch tn Privathä uHe r n die schwarz-weiß- roten Fahnen wieder gezeigt worden, soweit solche noch vor- Händen waren.

Zur Hilfspolizei sind auch Angehörige von Schützenvereinen herangezogen worden, soweit sie bisher schon in besonderen Fällen zu Aushilfeleistungen bei der Polizei vorgesehen waren.

SlutkgcM. 13. März.

Neuer Kommissar. Vom Polizeikommissar für das Land Württemberg wird bekanntgegeden: Der Stabführer, Haupt­mann Uhland, der SA.-Gruppe Südwest ist von mir als Kommissar zur besonderen Verwendung, insbesondere in SA.- und SS.-Angelegenheiten, beauftragt. Sämtliche Polizeiorganisationen des Landes Württemberg haben ihn zu unterstützen. Stuttgart, 13. März 1933. Der Reichskom­missar für das Land Württemberg (gez.) v. Jagow.

Ist Württemberg ohne Regierung? Gegenüber der Auf­fassung, daß zurzeit in Württemberg keine Regierung be­stehe, erfahren wir auf Anfrage, daß die in Betracht kom­menden Mitglieder der geschäftsführenden Regierung Bolz pergcmgenen Samstag vormittag ihre ÄMter ßur unter

der Voraussetzung nikdergelegi habsn, daß im Laufe V4s ! Nachmittags eine neue Regierung zustandekommt. Da dies nicht geschehen ist, haben die Minister heute morgen ihre Tätigkeit als geschäftsführende Minister wieder ausgenom­men. Sie führen die Geschäfte weiter, bis ein neues Kabi­nett an ihre Stelle tritt-

Reichsreform? DasDeutsche Volksblatt" deutet an, die Verschiebung der Sitzung des Württ. Lcindtags hänge mit Berliner Plänen über eine Neugestaltung des Reichs zu­sammen, deren Durchführung bei einem kommissarischen Regime leichter sei als bei einer parlamentarisch gebilde­ten Landesregierung. Der Reichskanzler habe am Freitag mit dem Reicksbankpräsidenten Dr. Luther u. a. auch die Reichsreform besprochen. Das Blatt bezeichnet diese Ansicht selbst als Mutmaßung.

Bei den Verhandlungen in München soll es sich haupt­sächlich um die Frage gehandelt haben, ob das Land von Reichskommissaren oder von Ministern regiert.werden solle. Letztere Forderung der Vertreter aus Württemberg, Murr, Friedrich Schmidt und Dr. Jonathan Schmid, soll auf st a r k e n Widerstand ge­stoßen sein.

Die Besprechungen der württ. Führer der Nationalsozia­listen mit Reichskanzler Hitler in München sind infolge star­ker anderweitiger Inanspruchnahme des Reichskanzlers nicht zum Abschluß gekommen. Die Entscheidung wird erst am Dienstag fallen. ^

Zu der Erklärung des Landtagspräsidenten Mergentba- ler schreibt dasDeutsche Volksblatt": Lassen wir es für richtig gelten, daß sie keine Vorstellungen erhoben haben und der Abg. Murr sich nur die unangenehme Nachricht aus Berlin bestätigen ließ» das»Wesentliche der Mitteilung des Zentrums wird dadurch nicht berührt. Die Landtagsfraktion des Zentrums wird sich wohl noch mit der Sache befassen. Wenn die Lage in Württemberg heikel geworden ist, dann bestimmt nicht erst durch die Erklärung der Zentrums­fraktion. »

Neufville Nachfolger Siülpnagels. Wie die Südd. Zei­tung berichtet, ist der Landesführer des Stahlhelms für Baden und Württemberg, Major a. D. von Neufville, als Nachfolger des vor einigen Tagen verstorbenen Gene­rals a. D. von Stülpnagel zum geschäft-führenden Präsiden­ten des Reichskuratoriums für Iugendertüchtigung in Aus­sicht genommen.

Hitler Ehrenbürger schwäbischer Gemeinden. Reichs­kanzler Adolf Hitler ist in verschiedenen schwäbischen Ge- meinden zum Ehrenbürger ernannt worben, so von den Gemeinderäten in Bad Liebenzell, in Grunbach OA. Neuen- bürg und in Ingeiftngen am Kocher.

Falsches Gerücht. Das am Samstag in Umlauf gesetzte Gerücht, Staatspräsident Dr. Bolz sei in Schutzhaft ge­nommen worden, hat sich als unwahr herausgestellt. Es beruhte entweder auf einer böswilligen Erfindung oder aus einer schwer verständlichen Verwechslung mit dem badischen Staatspräsidenten Schmitt, der sich übrigens bereits wieder in Freiheit befindet.

Einstellung von Hilfspolizei. In den letzten Tagen wur­den in Eßlingen und Heilbronn je IM Mann, in Friedrichs- Hasen 50 Mann der SA-, SS. und des Stahlhelms als Hilfspolizei eingestellt.

75. Geburtstag. Der Seniorchef und Gründer des weit­hin bekannten Musikhauses Barth, Robert Barth, feiert am 14. März den 75. Geburtstag.

Vom Tage. Am Sonntag sprang in einem Haus der Lands, ausstraße eine 25 I. a. Frau nach den Angaben ihres Ehemanns nach einem vorausgegangenen Wort­wechsel aus einem Fenster ihrer im 4. Stockwerk gelegenen Wohnung in den Hof. Sie trug schwere Verletzungen da­von, die ihre Verbringung in das Karl-Olgakrankenhaus notwendig mochten. Kriminalpolizeiliche Ermittlungen zur Klärung des Tatbestandes sind eingeleitet.

Aus dem Lande

Lausten a. N-, 13. März. Saatarbeit. Die Einsaat des Sommergetreides, Gerste, Weizen und Hafer, hat hier begonnen. Die Winterholmfrüchte kamen gut durch den Winter und zeigen einen günstigen Stand. Auch die Wein­berge, die gegenwärtig aufgeräumt und geschnitten werden, überwinterten gut.

Vaihingen a. d. F.. 13. März. Tod infolge eines F i n g e r b i s s e s. Als im Januar der Besitzer des Gast­hofs zurLinde", Matthias Ramsauer, einen Handwerks- burschen aus seinem Lokal verweisen wollte, biß ihn dieser in einen Finger. Der sofort herbeigerufene Arzt stellte eine schwere Blutvergiftung fest, die die lieberführung des Ver­letzten in ein Krankenhaus notwendig machte. Nunmehr ist am Samstag der Verletzte trotz aller Bemühungen der ärzt­lichen Kunst seinem qualvollen Leiden erlegen.

Heilbronn, 13. März. Durchsuchung der Woh­nung des so z. Abg. Ulrich. Samstag nacht wurde die Wohnung des sozialdemokratischen Reichs- und Land­tagsabgeordneten Ulrich in seiner Abwesenheit von sechs SA.-Leuten durchsucht. Dis Polizeidirektion Heilbronn teilte der Frau des Abg. Ulrich auf ihre Anfrage mit, daß sie keine Weisung zu der Untersuchung erteilt habe.

Kundgebung gegen südischeGe schäfte. Tm Lauf des Samstag stellten sich vor dein Wohlwertg-eschäft in der Sülmerstraße und dem Kaufhaus Landauer in der Kaiserstraße SA.-Leute mit Tafeln auf, deren Aufschriften die Einwohnerschaft ermahnte,, nicht in jüdischen Geschäften zu kaufen. Die SA.-Leute räumten jedoch bald ihre Stand­plätze und bewegten sich sodann noch etwa eine Stunde in den Hauptgeschäftsstraßen der Stadt.

Großer Lederdiebstahl aufgeklärt. In der Nacht zum 4. März -drangen Einbrecher in einen Lagerraum im Schäusfelenfchen Anwesen ein und entwendeten dort . ausgestapeltes Oberleder im Wert von 1500 RM. Als Täter i wurden die 22 I. a. Arbeiter Hans Larese und Ernst ! Lamminger von hier ermittelt. Der Hehlerei überführt sind der 21 I. a. Maler Paul Ummminger von Ren- rringen und der 20 I. a. Kaufmann Hans Spindler in Untertürkheim. Sämtliche Beschuldigte sind festgenommen. Die ganze Beute konnte in Renningen, wo sie im elterlichen Haus des Umminger versteckt war, beigebracht werben.

Bückingen OA. Heilbronn, 13. März. Pflichtarbeit angeordnet. Die Einführung der Pflichtarbeit, die vom Erwerbslosen-Verein mit allen Mitteln bekämpft und auch durch einen Mehrheitsbeschluß im Gemeinderat abgelehnt wurde, hat nun eine andere Wendung genommen. Die M>- nisterialabteilung hat dem Einspruch des Beauftragten, Stadt- amt mann Kübler, entsprochen und durch «inen Erlaß die MichtarbeK auch für die ErwerbMW Hh BHkkMn Mt

sofortiger Wirkung angeordnet. Im Benehmen mit dem Stadtbauamt werden nun diese Arbeiten, denen die Richt­linien von Heilbronn zugrunde gelegt werden sollen, als­bald ausgenommen.

Aalen, 13. März. Verhaftungen In der Nacht zum Samstag wurde der Briefkasten an der sozialdemo­kratischenVolkswacht" völlig zerstört. Am Samsckg früh wurden 7 hiesige Kommunisten und die Kommunist schr Stadträtin Frau Fuchs in Schutzhaft a nammen.

Hall, 13. März. G a u st a h l h e l m ra g u ng. Zum Gau- tag Hohenlohe des Stahlhelms am Samstag und Sonn­tag waren aus nah und fern gegen. Gäste in die alte Reichsstadt gekommen. Im Lauf des Scm ^tag fand vor ge­ladenen Gästen eine Besichtigung mehrerer Arbeitslager im Kreis Hohenlohe statt. Unter den Gästen befanden sich u. a. Major v. Neufville und der Gauführer Huholt als Vertreter des Reichsarbeitsministers Seldte, dem alle Ar­beitslager unterstellt sind. Major v. Neufville sprach jeweils zu den freiwilligen Teilnhemern der Lager. Abends fand auf dem Marktplatz ein großer Zapfenstreich statt, zu dem sich taufende von Zuschauern eingefunden hatten. Am Sonntag wurde nach dem Gottesdienst vor dem Marktplatz die feierliche Verpflichtung von 90 neuen Stahlhelmmitglie- dern vorgenommen. Anschließend wurden zwei neue Fah. nen, die von Mergentheim und Eschelbach, eingeweiht.

Ebingen. 13. März. Leichter Erdstoß. Somttag früh 6.40 Uhr trat wieder ein leichterer kurzer Erd­stoß ein.

Göppingen, 13. März. Todesfall. Opern- und Kon­zertsänger Franz Iaeger, bekannt durch seine Silcher- Abende, die er mit seiner Tochter veranstaltete, ist hier nach achttägiger Krankheit infolge einer Herzlähmung im Alter von 62 Iahren gestorben. Iaegers dichterische Arbeit ilt in fünf Manuskriptbüchern niedergelegt, darunter 3 sind schwä­bische Gedichtbändchen:Humor" und Scherz",Aellaweil fidel" undSchwätzbäsle".

Lausbubenstreich. Ein hiesiger nat.-soz. SA- Fühxer hatte während und nach der Reichstagswahl an der äußeren Giebelwand seines Hauses ein großes Bild des Reichskanzlers aufgehängt. Dieser Tage wurde das Bild während der Nacht gestohlen. Unter dem bringenden Ver­dacht, den Streich ausgeführt zu haben, sind mehrere jung« Leute in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. Da das Haus in einem umfriedeten Garten liegt und deshalb ein Einsteigediebstahl porliogt, haben die Missetäter streng« Bestrafung zu erwarten

Pforzheim, 13. März. Die Bekämpfung der komm. Bewegung. Im Zusammenhang mit den Maß­nahmen gegen die kommunistische Bewegung wurden am Samstag vormittag im Amtsbeizrk Pforzheim 54 Personen in polizeiliche Schutzhast genommen.

Ablach in Hohenz., 13. März. Tödlicher Ver­kehrsunfall. Im nahen Göggingen wurde das oll- jährige Söhnchen des Friseurs Strobel von einem Fuhr­werk, das mit einer Egge beladen war, überfahren. Das schwerhörige Kind hatte das Herannahen des Fuhrwerks nicht bemerkt. Der Arzt stellte eine Leberquetschung fest, an deren Folgen das Kind lm Meßkircher Krankenhaus starb.

Lokales.

Wildbad. 14. März 1933.

Rundfunk-Filmabend. DA am letzten Samstag vom Süddeutschen Rundfunk" veranstaltete Rundfunk-Ton- film abend stand ganz im Zeichen der nationalen Er­hebung, zumal auch die Rede.des Reichskanzlers aus Berlin zu Gehör gebracht wurde. "^Die FirmaElektro-Philipp" stellte Rundfunkgeräte aus und hatte 3 Apparate mit ein­gebautem Lautsprecher in Betrieb, die bewiesen, wie hoch- vollendet und einwandfrei heute der Rundfunkempfang ist. Der Werbeleiter des Südd. Rundfunks begrüßte in kurzer Ansprache die Zuhörer und dankte der Stadtverwaltung Wildbad für ihre tatkräftige Unterstützung, ebenso auch den einzelnen Herren, die zum Gelingen des Abends ihren Teil beigetragen haben. Herr OPS. Könekamp hielt einen klei­nen Vortrag über das Wesen des Rundfunks. Den Höhe­punkt der Veranstaltung bildete der Tonfilm, dessen präch­tige Aufnahmen großen Anklang fanden und in bunter Folge einen Einblick in das Werden und Wesen des Rund­funks, sowie in den Betrieb im Aufnahmeraum geben. Große Lachsalven löste der vertonte TrickfilmDer Rund­funk auf dem Lande" aus. Die gesamte Einnahme floß der Winter-Nothilfe zu, der ein voll ausverkauftes Haus zu gönnen gewesen wäre. k'. bl.

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Nus der Nachbarschaft.

Enzklösterle, 13. März. Wie in unserer zum Nachbarbe­zirk Nagold zählenden Schwestergemeinde Enztal sollen nun auch hier die wahlberechtigten Einwohner am nächsten Sonntag darüber abstimmen, ob sie die Vereinigung der Zwillingsgemeinden Enztal-Enzklösterle wünschen oder nicht. In einer gestern imWaldhorn" unter Leitung von Bür­germeister Keppler abgehaltenen Bürgerversammlung sprach Verwaltungsaktuar Fazler, Neuenbürg, zu der wichtigen Frage. In eingehendem Vortrag die gesamten Verhältnisse darlegend, zeigte der Redner, wie die mitten durch die beiden Orte hindurchziehenden Gemeinde- und Bezirksgrenzen ihrer weiteren Entwicklung hemmend und hinderlich im Wege stehen, wie aber bei den hier in seltener Fülle und Harmonie vorhandenen Naturschönheiten und den jetzt schon einem namhaften Kurfremdenverkehr dienenden, weithin anerkannten Gasthöfen aus einem vereinigten Enz­tal-Enzklösterle ein Luftkurort von bedeutendem Rang ge­schaffen werden könnte zum Besten aller Äemeindeglieder. Nötig sei nur noch, den Schlußstein >> - die geschichtlich

gewordene Entwicklung zu setzen, indem die heute geradezu unsinnig wirkenden Grenzen durch den gesunden Sinn der Bürger beseitigt werden, um so eine einheitliche Gemeinde mit einer Spitze ins Leben zu rufen. Zur Herbeiführung einer restlosen Flurbereinigung in unserem obersten Enztal sei die in unmittelbarer Nähe liegende und in jeder Hinsicht mit den Orten Enztal-Enzklösterle verbundene, merkwürdi­gerweise aber zu Aichelberg, O/A Calw, gehörige Billa Er­hard in die Eingemeindung mit einzubeziehen, ebenso 3 Häuser in Poppeltal, die nicht wie die übrigen sie umgeben­den Wohnstätten dieses Weilers zur Gemeinde Enztal zäh­len, sondern zu Besenfeld, O/A Freudenstadt. Bier Ober­amtsbezirke werden sich also an dieser Auseinandersetzung beteiligen müssen. Mit einem warmen Apell an die Bürger von Enzklösterle, dem Gebote der Vernunft zu folgen und die Fesseln zu sprengen, schloß der Vortragende seine Aus­führungen.