Er erheblichen Bersllftgung der M aaniraie kommen. Die Neubildung der Magistrate wird nicht ohne Rückwirkung aus die kommunalen Verbände blei­ben, in denen die Nationalsozialisten bisher kaum vertreten sind. Sie werden jetzt zweifellos auch hier ihre Ansprüche anmelden.

Besonders bemerkenswert ist das Ergebnis in Köln, wo die Nationalsozialisten 39 (bisher 4) Sitze eroberten, während das Zentrum von seinen bisherigen 35 Sitzen 8 verlor. Die Kampffront Schwur,z-Weiß-Rot erhöhte ihre Mandatzahl von 2 auf 5, die SPD. erhielt 13 (21s, die KPD.

10 (13) Sirze. Die Demokraten, die bisher noch 3 Sitze inne- haiten, sind verschwunden.

Am Montag vormittag 11 Uhr veranstalteten die SA. einen Aufmarsch vor dem Rathaus. Oberbürgermeister Dr. Adenauer (Zenkr.) und die sozialdemokratischen Bei­geordneten Meerfeld und Dr. Fresdorf wurden für abgesetzt erklärt und der nat.-soz. Abg. Dr. Riesen zum kommissarischen Oberbürgermeister von Köln ernannt.

Absolute Mehrheit der Regierungsparteien in Berlin

Berlin, 13. März. Das Ergebnis der Berliner Stadt­verordnetenwahlen ist geradezu als verblüffend zu be­zeichnen, denn es hat gegenüber den Ergebnissen vom vo­rigen Sonntag noch einmal einen erheblichen Ruck nach rechts gebracht und eine absolute Mehrheit der Regie­rungsparteien hergestellt. Damit ist das seit vielen Jahren rote Berlin" schwarz-weiß-rot geworden. Die Mitte ist zur Mehrheitsbildung jetzt nicht mehr notwendig.

Am Sonntag, 5. März, erhielten die Regierungs­parteien zusammen 1359 309 Stimmen (1032 342 und 326 967), die marxistischen Parteien 1 377 794 Stimmen. Am 12. März haben erhalten die Regierungs­parteien 1295 545 (984 243 und 311302), die marxistischen Parteien 1065 780 (SPD. 565 943, KPD. 499 847). Die Ab­nahme der Regierungsparteien beträgt 63 764, die der mar­xistischen Parteien 312 014. Berücksichtigt man die geringere Wahlbeteiligung (80 v. H. gegenüber 89 v. H. bei der Wahl vom 5. März), dann haben die Regierungsparteien sogar gewonnen. Die Mittelparteien haben zusammen 152 224 Stimmen erhalten, sie brinqen zusammen mit den Linksparteien 1270 675 Stimmen i, gegen 1295 543 von Nationalsozialisten und Kampffront Schwarz-Weiß-Rot. Man kann aber die Stimmen der Christlich-Sozialen und der Deutschen Volkspartei unbedingt der Rechten zurechnen, so daß sich das Endergebnis zu deren Gunsten noch ver­schiebt.

Die Kommunalwahlen in Hohenzollern

Sigmaringen, 13. März. Bei den gestrigen Kommu­nallandtagswahlen in Hohenzollern erhielten die Nationalsozialisten 12 864 Stimmen mit 9 Sitzen (bisher 0), die Sozialdemokraten 1073 Stimmen mit 1 Sitz (bisher 1), die Kommunisten 847 Stimmen mit 0 Sitzen (bisher 0), das Zentrum 16 956 Stimmen mit 11 Sitzen (bisher 15), Schwarz-Weiß-Rot 3011 Stimmen und 2 Sitze (bisher 4), Freie Wählervereinigung 1231 Stimmen mit 1 Sitz (bisher 3).

Bei den Kreistagswahlen erhielten im Kreis Sig­maringen die Nationalsozialisten 7 Sitze (bisher 0), Sozial­demokraten 1 Sitz (2), Kommunisten 0 Sitze (0), Zentrum

11 (16), Schwarz-Weiß-Rot 2 (3), Freie Wählervereinigung 0 (1), Mittelstand 1 (0). Im Kreis Hechingsn erhielten bei den Kreistagswahlen die Nationalsozialisten 8 Sitze, Sozial­demokraten 1, Kommunisten 1, Zentrum 9 (bisher 12), Schwarz-Weiß-Rot 2, Freie Wühlervereinigung 1.

Bei den Wahlen zum Stadtparlament erhielten in der Stadt Sigmaringen die Nationalsozialisten vier Sitze (bisher 0), das Zentrum 8 (11), Schwarz-Weih-Rot 2 (3), Freie Liste der Gewerbetreibenden, Handwerker und Arbeiter 1, Mittelstandsliste 2. In der Stadt Hechingen hat der Stadtrat künftig folgende Zusammensetzung: Na­tionalsozialisten 4, Sozialdemokraten 1, Kommunisten 1, Zentrum 7 (bisher 6), Freie Wahlvereinigung 3 Sitze.

Neue Nachrichten

Schwarz-rot-goldene Kokarde abgeschafft

Berlin. 13. März. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft hat an die Reichsbahndirektionen ein Telegramm gerichtet, in dem sie darauf hinweist, daß in letzter Zeit wiederholt Rslä-sbahnbedienstete wegen Tragens schwarz-rot-goldener Kokarden an der Dienstmütze anargriffen und beleidigt wor-

Zugsncl unterm Zemmer

Zeitroman von Helmut Messerschmidk Urheber-Rechtsschutz für die deutsche Ausgabe:

Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Sa.)

41 Fortsetzung Nachdruck verboten.

Erregte Schreie drangen nach draußen. Die Erwerbs­losen drängten ins Haus. Weil stand jetzt die Tür offen.

Eine Stimme donnerte:

Ha'm Sie dat unterschrieben?"

Die Antwort war nicht zu verstehen.

Nun noch lauter:

Ha'm Sie dat unterschrieben?"

Seid doch mal en bißken stille!" tuschelten die Lauschen­den.

Jetzt wieder:Ob Sie dat unterschrieben ha'm, frag ich!"

Aus einem Nebenraum kam der Direktor des Arbeits­amtes und brüllte:Führen Sie sich nicht so auf hier! Ich lasse sonst die Polizei holen!"

Oho!" klang es um Bredenkamp.Kiek mal an, gleich Polizei, wenn einer wat will!"

Der Arbeitslose sprang auf den Direktor zu, schrie:

Wat? Polizei? Mich ha'm Se ausgesteuert. Vier Kinder un de Frau zu Haus un nichts zu essen un nu ausgesteuert. Wir haben Hunger! Wir haben Hunger! Wir haben Hunger!

Die lauschenden Leidensgenossen nahmen den Ruf auf und wiederholten im Chor:

Wir haben Hunger! Wir haben Hunger!"

Schneidend scharf klang die Stimme des Direktors:

Ich lasse das Gebäude schließen. Beschweren Sie sich schriftlich, aber führen Sie sich nicht so auf hier! Sofort ver­lassen Sie das Lokal!"

den seien. Sie hat daher angeordstek, daß das Träten von schwarz-rot-goldenen Kokarden bis auf - weiteres dort unterlassen werden soll, wo da­durch Ruhe und Ordnung auf dem Bahngebiet gefährdet sind. Einige Reichsbcchndirektionen haben darüber hinaus in den Ausführungsbestimmungen den Reichsbahnbedienste­ten das Tragen von schwarz-weiß-roten Kokar­den an der Dienstmütze bis zur endgültigen Neuregelung > der Rsichsfarben und der Reichskokarden freigestellt.

Gleiche Maßnahmen sind auch bei anderen Behörden in Vorbereitung, deren Bedienstete an der Uniformmütze die schwarz-rot-goldene Kokarde tragen.

Ernennungen

Berlin, 13. März. Der Reichspräsident hat den Ab­geordneten Dr. Göbbsls zum Reichsminister für ! Volksaufklärung und Propaganda und den ! bisherigen Ministerialdirektor Walter Funk zum Staats- i sekretär dieses Ministeriums ernannt. !

Reichsarbeitsminister Franz Seldte ist an Stelle des Präsidenten Syrup zum Reichskommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst ernannt worden.

Frick verbietet die Eeschäftsbedrohungen

Berlin, 13. März. Reichsminister des Innern Dr. Frick hat an die Innenministerien der Länder und die Reichs­kommissare in Stuttgart, München, Dresden, Karlsruhe, Darmstadt, Bremen, Lübeck und Schaumburg-Lippe folgen­den Runderlaß gerichtet:

In zahlreichen Städten des Reiches finden immer wieder Schließungen und Bedrohungen von Einzelhandelsgeschäftcn tatt. Davon werden nicht nur die Inhaber der Geschäfte, > andern auch die Arbeiter und Angestellten der Geschäfte owie das kaufende Publikum und der allgemeine Wirt- chaftsverkehr schwer betroffen. Auch die Staatsautorität und die für den Wiederaufstieg Deutschlands unentbehr­liche Vertrauensbelebung leiden unter solchen Willkürhand­lungen Schaden. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bitte ich, diesen Rebergrisfen nachdrücklich enkgegenzukreken und die dazu erforderlichen Anordnungen zu treffen.

Mitteilung der sächsischen Staakskanzlei

Dresden. 13. Mürz. Die Staatskanzlei teilt mit: Um Gerüchten entgegenzutreten, wird betont, daß der Reichs­kommissar, sein Stellvertreter und sämtliche mit der. Füh­rung eines Ministeriums Beauftragten weder die Gehäl­ter der von ihnen verwalteten Aemter noch irgendwelche Ministerialzulagen und sonstige Zuschüsse beziehen. Soweit sie nicht das Gehalt ihrer früheren Dienst­stellen beziehen, arbeiten sie unentgeltlich.

Der Reichskommissar für das Land Sachsen hat eine Verordnung erlassen, wonach allen Beamten und Lehrern, die einer kommunistischen Partei angehören, mit sofortiger Wirkung die Ausübung ihres Dienstes unter­sagt wird.

Zum Beauftragten der SA. und SS. bei der Regierung der Pfalz wurde der SA.-Oberführer Schwitzgabel, Gauleiter Bürckel als sein Berater ernannt.

Ermordung eines Rechtsanwalts in Kiel

Kiel, 13. März. In der Nacht Sum Sonntag verlangten zwei Personen, die sich als Hilfspvlizei auägaben. den der Sozialdemokratischen Partei angehörigen und politisch leb­haft lätigen Rechtsanwalt Spiegel zu sprechen. Ms Spiegel die Haustür öffnete, erhielt er sofort von einem i der Männer einen tödlichen Kopfschuß. Die Täter sind entflohen.

Durch die parteiamtliche Pressestelle der NSDAP, er- ! klärt die Kreisleitung, daß ihre sämtlichen Organisationen i der Tat fernstehen: sie werde unnachstchtlich gegen alle Gerüchtemacher und Verbreiter Vorgehen. Gegen eigene ! Parcheigsnossen, die sich Angeschicklichkeiten zuschulden ! kommen lassen, werde mit aller Schärfe eingegr>"en. j

* !

Der badische Staatspräsident Schmitt EMde aus der Schutzhaft entlassen.

Der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Braun- schweig, Landiagsabg. Böhme, wurde seines Amtes entsetzt und in Schützhaft genommen.

Oberbürgermeister Dr. Sahm hat Stadtbaurat Nydahl und sämtliche sozialdemokratischen Bezirksbürgermeister in Groß-Berlin auf ihren Antrag beurlaubt.

An der Städtischen Oper in Berlin wurden der bisherige Intendant Karl Ebert und einige. Mitglieder

Vor Aufregung am ganzen Körper bebend drang der Arbeitslose aus den Direktor ein.

Plötzlich herrschte tiefe Stille.

Sie . . . Sie . . . rausschmeißen? Mich?"

Wuchtig fiel ein Schlag.

Im Knäuel wälzten sich beide am Boden.

Die anderen Beamten sprangen herbei.

Dir geb ich's! Dir geb ich's!"

Von den Erwerbslosen rührte sich keiner. In ihnen allen war die gleiche Wut, die sich da jetzt an dem Direktor austobte. Die hemmten sie nicht.Immer feste druff!" riefen sie,hau ihm blau!"

Schon sauste das Ueberfallkommando herbei. Polizisten sprangen vom Auto, besetzten im Augenblick den ganzen Raum, warfen sich zwischen die Kämpfenden, machten den Aufsässigen fest.

Mit hängendem Kopf ließ er sich ohne Widerstand ab- führen.

Als der Kraftwagen mit dem Verhafteten abfahren sollte, lief mit fliegendem Haar eine Frau herbei:

Willem! Willem! Mann!!"

Die Polizisten nahmen die Frau, setzten sie kurzerhand ebenfalls auf den Wagen und fuhren schnell fort.

*

Zwei Jahre lang hielt Vredenkamp die Arbeitslosigkeit aus. Er hatte längst die einzelnen Abschnitte der Erwerbs­losigkeit durchlaufen, die alle dadurch gekennzeichnet sind, daß die Unterstützung geringer wird, bis sie schließlich ganz aufhört. Denn Wohlfahrtsunterstützung Armengeld bekam Bredenkamp nicht, weil seine Mutter Kriegerwitwen- Rente bezog.

Nun ging es wirklich nicht mehrt

des Mhnenvörstönvs ihrer Armier enthöben. Die Leitung des Theaters hat Stadtverordneter Robert Matschuk und für alle künstlerischen Angelegenheiten Intendant Otto Wil­helm Lange kommissarisch übernommen.

In Darmstadt besetzte am Sonntag kurz vor Beginn der VorstellungDie Marquise von O." von Ferdinand Bruckner ein starkes Aufgebot von Nationalsozialisten die Eingänge zum Kleinen Haus des hessischen Landesiheatecs. Viele Besucher kehrten um, die Vorstellung wurde ab­gesagt und das Theater geschlossen. Der Generalintendant Hartung wird voraussichtlich nach dem Amtsantritt der neuen Regierung zurücktreten.

In Sachsen und Braunschweig wurden Reichs­banner und Eiserne Front verboten.

In Ki el ist das Gewerkschaftshaus besetzt worden. Der Betrieb ist eingestellt.

In Ostpreußen, in Köln und in verschiedenen andern Städten wurden wieder zahlreiche Kommunisten verhaftet und bei den Haussuchungen ein großes Material verbotener Druckschriften beschlagnahmt. In der Polsterung einer Türe im vormaligen Karl-Liebknecht-Haus in Berlin wurden wichtige Aufzeichnungen entdeckt, die im Fall des geplanten Aufstands verwendet werden sollten

Der ganze Betrieb des Görres-HauseZ in Köln, in dem u. a. dieKöln. Volks,ztg." (Zenkr.) hergestellt wird, soll von Montag bis Mittwoch geschlossen worden sein.

Das Gebäude des soz.Hamburger Echo" wurde am Montag besetzt und durchsucht.

Im Verlauf der weiteren Polizeiaktion gegen die Kam. munisten undEidgenossen" entdeckte man im hannoverschen West harz ein riesiges Sprengstofflager. Das Lager befand sich im Wald und war auf raffinierteste Art und Weise versteckt worden. Die Bergung des Sprengstoffs wird durch Pioniere vorgenommen werden. Ein Teil des Sprengstoffs ist für Hebungen, die die Kommunisten und Eidgenossen" in den Wäldern von Hannoversch Münden vorgenommen haben, verwendet worden. U. a. haben die Täter selbltgebaute Brücken in die Luft gesprengt. Der ge­naue Ort des Lagers wird von der Polizei, um eine Be­unruhigung des Publikums zu vermeiden, nicht bekannt- gegeben. 30 Personen sind bis jetzt verhaftet worden.

Aus der Börse in Königsberg wurde die Hakenkreuz, sahne gehißt.

In Ludwigshafen a. Rh. wurden sämtliche sozial­demokratischen Stadträte, Bürgermeister Kleevoot (Soz), zwei Kommunistinnen und der Hauptschriftieiter der Pfäl­zischen Post in Schutzhaft genommen und Regierungsrat Moos von der Polizeidirektion beurlaubt.

Bei dem Fabrikarbeiter Jakob Heyer in Pirmasens wurden 13 Bomben und Eierhandgranaten beschlagnahmt.

Kundgebung des Papstes

Rom, 13. März. Im Geheimen Konsistorium hat Papst Pius XI. heute vormittag die Ernennung der bereits vor Monatsfrist bekanntgegebenen sechs Kardinale, darunter des Erzbischofs von Wien, Jnnitzer, vorgenommen. Außerdem teilt er dem Kardinalkollegium mit, daß er zwei wei­tere Kardinale ernennen werde. Mit der Kreierung der sechs neuen Kardinale zählt das Kardinalkollegium wie­der 58 Mitglieder, darunter 30 Italiener und 28 Ausländer, unter welchen sich wieder 4 Deutsche und ein Oesterreichsr befinden.

Zur Verschiebung der Landtagssitzung

Stuttgart, 13. März. Die Zentrumsfraktion teilte am Samstag den Blättern mit, LandagsprÜsident Mergen­thal e r habe dem Vorsitzenden der Zentrumsfraktion, Abg. Dr. Bock und dem Abg. Andre mitgeteilt, um 2.35 Uhr sei von der Parteileitung der NSDAP, in Berlin der Be­fehl gekommen, aus Sicherheitsgründen dürfe die für Sams­tag anberaumte Landtagssitzung nicht abgehalten werden. Er (Mergenthaler) sowohl wie Abg. Murr hätten darauf in Berlin Vorstellungen erhoben, es fei ihnen ober aus Ber­lin geantwortet worden, daß der Befehl auszuführen sei. Die Hintergründe dieser Maßnahme kenne er (Mergen­thaler) nicht, er könne sie nur vermuten. Es sei nach wie vor sein und des Abg. Murr Bestreben, daß diese Maßnahme nur eine Verschiebung bedeute und daß die weitere Ent­wicklung in Württemberg auf dem Boden der Verfassung erfolge. Er werde sich bemühen, daß die Wahl des Staats­präsidenten und des Landtagspräsidenten in Württemberg sich auf Grund unserer Verfassung vollziehe, nachdem das Zentrum durch seine loyale Haltung die verfassungsmäßige

Sein Entschluß stand fest: er mußte auf die Landstraße.

Davon konnte ihn schließlich auch Hanna Schulte-Dieck- hoven nicht mehr abhalten. Seine Mutter hatte es schon auf­gegeben, ihn umzustimmen.

Er wanderte zum letzten Male mit Hanna die altver­trauten Wege ihrer gemeinsamen Heimat. In ihnen bebte Abschiedsschmerz und tiefe Sorge des einen um den anderen.

Sie hielten sich fest umschlungen, um noch einmal ihre unbedingte Zusammengehörigkeit zu spüren, bevor sie aus­einandergerissen wurden.

Hanna, liebe Hanna . . ." Seine Worte klangen müh­sam und beklommen.Nun werden wir uns lange nicht mehr sehen . .

Du ... es ist unrecht von dir, daß du . . . fort- gehen willst!"

Ich muß, Hanna, ich muß!"

Nein, du mußt nicht ... die Zustände sind überall so traurig wie hier . . ., und hier . . . bist du doch zu Hause .

Aber ich muß eine Beschäftigung haben, und wenn es nur die des Manderns ist. Das gibt doch morgens ein Ziel für den Abend und füllt den Tag. Außerdem . . . außer­dem ist es zu allen Zeiten so gewesen, daß die Menschen sich eine neue Heimat suchten, wenn die alten ihnen die Lebensmöglichkeiten nahm . . ."

Ja und dann vollends untergingen. Die Goten und die Vandalen und im Mittelalter so mancher Handwerks­bursche und Scholar. Der Weg ins Ungewisse bringt keinen Segen ..."

(Fortsetzung folgt).