dK, Ausschluß eventuell aus 20 Sitzungen äüszudshnen unter Entziehung der Diäten wurde mit 6 gegen 5 Stimmen abgelehnt.

Zum Verbot der Süd-deulschen Arbeitsrzeilung. Die kommunistischen Abgeordneten haben im Landtag den An­trag eingebracht, das Staatsministerium zu beauftragen, das vom Innenministerium erneut ausgesprochene Verbot des Erscheinens der Südd. Arbeiterzeitung, das sich bis zum 8. Februar einschließlich erstreckt, sofort aufzuheben.

Kundgebung der Eisernen Front. Am Mittwoch abend fand unter Führung der Eisernen Front in den Straßen und auf dem Marktplatz der Landeshauptstadt eine Kund­gebungfür Freiheit und Sozialismus, gegen Faschismus und Reaktion" statt. Aus dem Marktplatz sprach Reichs­tagsabgeordneter Dr. Schumacher.

Falschmeldung. Die RBD. Stuttgart teilt mit: Die Süddeutsche Arbeiterzeitung" hat in ihrer Nummer 26 vom 31. Januar 1933 berichtet, die Arbeiter des Reichsbahn­ausbesserungswerks Eßlingen hätten am 30. Januar zum Protest gegen die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler in der Zeit von 3 bis 3.13 Uhr nachmittags die Arbeit ein­gestellt. Diese Meldung ist frei erfunden. Bei dem Werk war der Betrieb am Montag während der ganzen Arbeitszeit in vollem, ungestörtem Gang: auch ist keinerlei Versuch zu einer Störung oder Kundgebung unternommen worden.

Der neue Chef des Ministeramks im Reichswehrmini­sterium. Nicht nur der neue Reichswehr-minister General von Blomberg war früher in Stuttgart tätig, und zwar als Chef des Stabs der 5. Division unter General Reinhardt, sondern auch der neue Chef des Ministeramts im Reich-- wehrministerium, Oberst v. Reichenau. Dieser war von 1927 bis 1929 Kommandeur der 5. Nachtrichten-Abteilung Stuttgart.

Auszahlung der vorauszahlbaren Dienstbezüge. Nach einem Erlaß des Finanzministeriums ist der Rest der vor­auszahlbaren Dienst- und Versorgungsbezüge für den Mo­nat Februar am 28. Februar d. I. auszuzahlen. An diesem Tag ist auch die erste Hälfte der vorauszahlbaren Dienst- und Versorgungsbezüge für den Monat März auszuzahlen. Die restlichen Bezüge für den Monat März sind am 31. März zusammen mit der Hälfte der Aprilbezüge auszuzah­len. Vom 29. April 1933 ab ist bis auf weiteres jeweils am letzten Werktag des Monats ein Zwölftel des Jahressolls auszuzahlen, sofern nicht eine Aenderung des Jahressolls zu berücksichtigen ist.

Aufnahme in die Waisenhäuser. Gesuche um Ausnahme in die Staatswaisenhäuser sind an die Vorstände des Cvang. Waisenhauses in Ellwangen und des Kat-H. Waisenhauses in Ochsenhausen einzureichen. Während des Schuljahrs kann der Eintritt von Schülern künftig nur noch in dringenden Fällen erfolgen.

Vom Tage. Durch Einatmen von Gas verübte in einem Haus der Seysserstraße eine 51 I. a. Frau Selbstmord. Einen Selbstmordversuch unternahm in einem Haus der Pfarrstraße in Eablenberg ein 35 I. a. Mann dadurch, daß er sich mit einer Rasierklinge am linken Unterarm eine Schnittverletzung beibrachte. Der Lebensmüde wurde m das Katharinen-Hospital übergeführt. Durch Unvorsichtigkeit zog sich in einem Haus der Wilhelmstraße in Cannstatt eine 33 I. a. Hausgehilfin eine Gasvergiftung zu. Sie wurde in das Krankenhaus Cannstatt übergeführt.

Aus dem Lande

Wühlhausen a. N. OA. Stuttgart, 2. Febr. Verhand­lungen wegen der Neckarkorrektio. n. Trotz des Beschlusses der Bauabteilung des Eemeinderats, die Neckar­kanalisierung vorerst nur bis Münster dürchzuführen und in Münster das Kraftwerk zu erreichten, werden lautCaun- statter Zeitung" die zur Neckarkorrektion notwendigen Ver­handlungen mit den Grundstückbesitzern weitergeführt. Ober­landmesser H a u f l e r - Sillenbuch erklärte in einer Bür­gerversammlung, daß die Neckarbaudirektion den Hoch­wasserdamm nur für den Fall errichte, daß eine Zwangs­enteignung der zum Damm erforderlichen Fläche nicht not­wendig werde. In der Aussprache kam eindeutig zum Aus­druck, daß die Errichtung des Hochwasserdamms eine Not­wendigkeit sei, zumal die Ueberschwemmungsgefahr durch die Wehranlage bei der Fähre noch erhöht werde.

Degenfeld, OA. Gmünd, 2. Febr. Dr.-Eisenbart- Kur. Bei einem Landwirt wurde das Vieh gegen Läuse am Hals eingerieben. Von den 13 mit dem Mittel behandel­ten Tieren verendeten ein Farren und eine Kuh. Die übrigen elf fielen um und wurden aufgetrieben. Sie haben sich nach Eingabe von Schleim und starkem Kaffee erholt und fressen wieder. Der Sohn, der in Göppingen Gärtner ist. brachte das Mittel, das man anfänglich für Nikotin hielt, was es aber nach Aussage des Tierarztes nicht ist. Es wird zur Zeit in einem Stuttgarter Laboratorium untersucht. Der Gärtner hat damit seine Bäume bespritzt gegen Ungeziefer, wo es gute Dienste leistete.

Ulm, 1. Febr. Schulstreit mit Neu-Ulm. Das Bürgermeisteramt der Stadt Ulm hatte der Stadt Neu-Ulm mitgeteilt, daß sechs Neu-Ulmer Schüler über den 1. April hinaus am Ulmer Realgymnasium verbleiben können, wenn die Stadt Neu-Ulm die persönlichen und sachlichen Mehr- kosten einer Parallelklasse mit 10005000 RM. zahle. Neu- Ulm hat dagegen den Standpunkt vertreten, daß nach dem bestehenden Vertrag die Zulassung von Neu-Ulmer Schülern nicht von einer derartigen Bedingung abhängig gemacht werden könne.

Ravensburg, 2. Februar. Unterschlagung und B r a n d st i f t u n g. Der frühere 41 I. a. Schreibgehilf« bei den städt. Betrieben in Friedrichshofen Joses Tre ß, und die 33 I. a. Schrei-bgehilfin Antonie Lerner in Friedrichs- Hafen, bei denselben Betrieben beschäftigt, haben sich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Ravensburg wegen Unterschlagung und Brandstiftung zu verantworten. Treß hat i. I. 1927 aus der Kokskasse der Wdt. Verwaltung ins­gesamt etwa 1500 entnommen. Spater mußte er dir Kokskasse abgeden. Um die ersten Unterschlagungen zu ver- tuschen, wurden mit Hilfe der Lerner Eingriffe in die Haupt­kasse vorgenommen, die schließlich eine Differenz von 5100 Mark aufwies. Um die fehlenden 3600 -K zu ersetzen, die er angeblich nicht an sich genommen habe, vielmehr durch die Lerner der Kasse entnommen worden seien, suchte er sich bei den Stromabnehmern schadlos zu halten, und korrigerte die Monatsabrechnungen. Die Revision ergab aber, daß in Soll 2600 -4t fehlten. Mit der Lerner verabredete er nun die Legung eines Brands, um die belastenden Kassenbücher zu vernichten. Es wurden im Kellerraum des Verwaltungs­gebäudes Brennmaterialien angezündet, wobei neben an­derem Schaden ein Gebäudeschaden von 3500 -4t entstand. Die Verhandlung dürfte Met Tage in Anspruch nehmen.

Vom Ries. 2 Febr. T ödklch e s A u t o u n a l ü ck. Der 39 I. a. Georg Strobel von Wemding befand sich auf Geschäftsreisen. Zwischen Hagenacker und Altendorf brach die Steuerung des Autos und der Wagen stürzte eine 17 Meter hohe Böschung hinunter. Der Führer sprang noch rechtzeitig aus dem Äugen, während Strobel mit dem Wa­gen, der sich mehrmals überschkug, in die Tiefe stürzte und getötet wurde.

Sünzelsau, 2. Febr.N a t u r h e i l k u n d i g e". Zwei StuttgarterNaturheilkundige" hielten namentlich im Jagst- tal Vorträge mit kostenloser Beratung am andern Tag. Als bekannte Redner und Biologen" bezeichneten sie sich selbst. DieVorträge" waren jämmerlich und die Beratungen en­deten mit der Empfehlung von Heilmitteln aus derCentrÄ- apotheke": 40 Prozent billiger als in einer anderen Apo­theke. Preis 14 °4t, ein Viertel anzuzahlen und Rest in einem Vierteljahr! Ein Landjäger lieferte dis beiden Volksbeglücker an das Amtsgericht in Künzelsau ein.

Göppingen, 2. Febr. Trauerfeier für Pfarrer D r. Engel. Auf dem Friedhof in Klein-Eislingen fand am Mittwoch nachmittag die Trauerfeier für den am Sonn­tag verstorbenen Pfarerr a. D. und weit über die deutschen Gaue hinaus bekannten Geologen Dr. Engel statt. Ein großes Trauergefolge aus nah und fern hatte sich ein­gefunden. Nach der kirchlichen Einsegnung des unter der Trauerlinde auf dem Friedhof ausgestellten Sargs sprachen am Grab Prof. N ü g e l e - Tübingen für den Schwäbischen Albverein, dessen treuer und eifriger Förderer der Verstor­bene war, Studiendirektor A n k e l e n - Stuttgart für die Verbindung, der der Verstorbene angehörte, Univ.-Professor Henniafür die Geologische Abteilung der Tübinger Uni­versität, Prof. Bräuhäuser für die Oberrheinische Geo- logen-Gesellschaft und für das württ. geologische Landes­amt, Professor Berkhemmer für den Steigenklub u. a. Vereinigungen, denen der Dahingegangene in treuer An­hänglichkeit angehörte. Außerdem widmeten die Vertreter der kirchlichen und weltlichen Behörden und Vereinigungen dem Toten ehrende Nachrufe. Die Feier begann und endigte mit Gesangsvorträgsn des Kirchenchors KIsin-Eislingm,

Teklnang, 30. Januar. VerhafteterSch windle r. Ein aus Vorarlberg stammender Dienstknecht von Hirschach hat mehrere Geschäftsleute durch angeblich im Austrag seines Dienstherrn gemachte Einkäufe ohne Bezahlung geschädigt. Der Bursche ist jetzt verhaftet worden.

Tot auf den Schienen aufgefunden. Am Mittwoch vormittag wurde der 19jährige Sohn des Ange­stellten Roos tot aufgefunden. Er hatte sich vom Zug über­fahren lassen. Roos war ausgeschrieben worden, weil er, wie erzählt wird, eine zu wenig hell brennende Lampe an seinem Fahrrad gehabt haben soll. Ec Halle dem Beamten einen fal­schen Namen angegeben, so daß die Strafe aus 5 -R erhöht worden war Am Dienstag abend nun war der junge Mann von seinem Vater mit der Bitte zur Polizei geschickt worden, das Geld für die Strafe noch zu stunden. Von diesem Gang ist Roos nicht mehr zurückgekehrt,

Beimersteklen, OA. Ulm, 2. Febr. Großfeuer. Gestern nachmittag entstand in dem Anwesen des Neubauern Georg Bühler in Eiselauein Grotzfeuer, dem sämtliche Fahrnis­gegenstände und Stallungen zum Opfer sielen. U. a. ver­brannten 28 Jährlingsschase. Die Feuerwehren von Beimer- stetten und Dornstadt übernahmen die Bekämpfung des Brands.

Wangen, 2. Febr. Dekanatswahl. Stcidtpf-arrer Lobmüller wurde zum Dekan des Kapitels Wangen gewählt.

Friedrichshafen. 2. Febr. Dr. Eck euer in Nieder- ländisch-Jndien. Dr. Eckener ist in Begleitung seiner Tochter und eines Vertreters des holländischen Syndikats für Luftschiffverkehr mit Mederländisch-Jndien in Batavia e!n- getroffen. Er erklärte nach seiner Ankunft, daß eine Luft­schiffverbindung Marseille Batavia im günstigsten Fall in : eineinhalb Jahren verwirklicht werden könne. Hierzu würden i drei Luftschiffe nötig sein, und die Reise Marseille Batavia werde 4)45 Tage dauern. Dr. Eckener beabsichtigt, sich zwei bis drei Wochen in NIederländisch-Jndien aufzuhalien.

Von der vayer. Grenze. 2. Febr. Mit der Beiß, zange. Die Landwirtsehefrau Maria Schmid in Ellaau hatte sich eine Stopfnadel in die Zehe getreten. Der Ehe­mann entfernte die Nadel mit einer Beißzange (!>. Darauf­hin stellten sich furchtbare Schmerzen ein, so daß die Ab­nahme eines Beins notwendig wurde. Die Frau konnte jedoch nicht mehr gerettet werden und starb an der ursprünglich kleinen Verletzung.

Aus Bayern. 2. Febr. Sechsjähriges Mädchen rettetzwei Knaben. Die beiden Knaben des Gastwirts Marquart in Lahm (Oberfranken) waren auf dem Eis eines Weihers eingebrochsn. Die 6 I. a. Tochter des Hauptwacht- meisters Wolfrum zog die beiden, die schon untergegangen waren, unter eigener Lebensgefahr aus den Fluten.

Vom Heuberg. 2. Febr. Vom Kinderheim. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage Deutschlands, die eine ganze Reihe von zum Wohl unserer notleidenden Jugend gegründeten Einrichtungen lahmlegt, will der Heuberg auch in diesem Sommer sein Kinderheim öffnen.

Singen a. H.. 2. Febr. V o m H o h e n t w i e l Die würt- kembergische Domänenverwaltung beabsichtigt, am Hohen­twiel eine ausgedehnte Neuanlage von Obsibüumeii her­zustellen und die Rebanlagen durch Verjüngungsspreiigungc,, zu beleben.

Lokales.

Wildbad, 3. Februar 1933.

Der gläserne Motor. Dieser erfolgreiche Ufa-Tonfilm macht mit den unbegrenzten Mitteln des Tonfilms ein schwieriges Thema Umwandlung von Kraftstoff in Kraft­leistung mit verblüffender Einfachheit und Anschaulichkeit jedem Laien verständlich. Die schwierigsten, im Innern des Motors verborgenen Vorgänge werden hier auch dem Nicht­fachmann in einer Stunde auf spannende und unterhaltende Art plausibel gemacht. Der Motor wird teils in wirklichen, teils in übertragenem Sinne durchsichtig. Anhand der ein­fachsten Verbrennungsvorgänge werden die komplizierten Gesetzmäßigkeiten der Motorverbrennung abgeleitet und die verschiedenen Kraftstoffe auf ihr Verhalten im Motor unter­sucht. In gläsernen Cylindern werden verschieden Kraftstoffe zur Explosion gebracht, wobei sich zeigt, daß Benzol der energiereichste und dabei am schnellsten und vollständigsten vergasende Kraftstoff ist. Ein gläserner Vergaser gibt zum ersten Male die Möglichkeit, die Entstehung des Luft- und Kraftstoff-Gemisches am laufenden Motor zu beobachten. Interessant sind weiter die Versuche über die Kompressions- sestigkeit der verschiedenen Kraftstoffe. Auch hier zeigt sich

wiederum Benzol als ein so klopffester Kraftstoff, daß seine Vorzüge auch in der Mischung mit Benzin voll zur Geltung kommen. Die mit Benzin-Benzol-Gemisch wie B. V.-Aral zu erzielenden Ersparnisse finden hierdurch ihre Erklärung und machen den bei höherverdichtenden Motoren in verstärktem Maße eintretenden Minderverbrauch auf deutlichste Art ver­ständlich. Der stets packende und alle trockene Gelehrsamkeit vermeidende Film zeigt, in welchem Umfange deutsche For­schung an der Verbesserung der Kraftstoffe und damit der Ausnutzung neuer motorischer Möglichkeiten beteiligt ist; er zeigt ferner, wie groß das volkswirtschaftliche Interesse an der Verwendung deutscher Qualitätskraftstoffe ist.

Der Film läuft Sonntag abend 8 Uhr imSchwarzwald­hof". Näheres siehe Anzeige.

Der Begrädnisverein Wiidbad, wohl der segensreichste Verein unzerer Stadt, hielt gestern abend im au.i Votrs- schulgebäude seine jährliche Hauptversammlung ab. Der Borsitzende, Herr Stadtpsarrer Fischer, v.grüßte die erschienenen Mitglieder mit warmen Worten u..v gab seiner Freude Ausdruck, daß die Frauen besonders §---.tVlch der Versammlung beiwohmen. Für tue Leitung d-^> Ver­eins sei es bejonders angenehm uno wohltuend, eme so stattliche Mitgliederzahl in der Hanp Versammlung bei­sammen zu sehen, die auch Heuer M Verhandlungen

im Geiste des Einvernehmens führen würde. Der Vorsitzeuve erteilte sodann dem Rechner des Vereins, Herrn Oberlehrer Walz, das Wort zum Tätigkeits- und Kassenbericht. Am 1. Januar 1932 betrug die Mitgliederzahl 760, ausgetreten durch Tod usw. 15, neu eingetreten 5; Zahl der Mitglieder am 1. Januar 1933: 750. An Gesamt-Einnahmen waren zu verzeichnen 4 734.30 M/, an Gesamt-Ausgaben 4 628.70 Mi, Ueberschuß im Jahre 1932: 105.60 .Mi. Das Gesamtver­mögen des Vereins betrügt 7 913.98 Mi; im Jahre 1932 betrug die Zunahme 737.60 Mi. Die Höhe der Umlage be­trug im Jahre 1932: 6.30 Mi; sie ist etwas niedriger ms die bisher höchste im Jahre 1929 mit 7.80 Mi und höher als die bisher niedrigste im Jahre 1931 mit 5.80 KM Der Durch­schnitt ist 6.65 Kt/. Die Summe der bisherigen Beiträge ve- trägt seit Gründung des Vereins, in Goldmark gerechnet, 59.83 KU. Leider sind auch, wie heute bei fast jedem Verein, nichtbezahlte Beiträge, sogenannte Rückstände in Höhe von 331 Mi zu verzeichnen. Der Ausschuß wird versuchen, diese herein zu bekommen, andernfalls nach den Bestimmungen der Satzung verfahren wird, die u. a. Ausschluß versieht. Während der Prüfung der Kasse durch die Herren Uyr- machermeister Bott und Hieber nahm der Vorsitzende Gelegenheit, nähere Ergänzungen zum Kassenbericht zu ge­ben. Sterbefälle waren 33 zu verzeichnen, darunter 30 Er­wachsene und drei Kinder. Die Namen der Verstorbenen wurden verlesen; zum Gedenken der Toten erhoben sich die Anwesenden von den Sitzen. Vier Fünftel der gesamten Sterbefälle in der hiesigen Gemeinde gehörten dem Verein an. Dadurch sei bewiesen, daß der Begräbnisverein boden­ständig geworden ist; versucht müsse werden, die noch nicht dem Verein Angehörenden zum Eintritt zu bewegen. Seit Bestehen des Vereins wurden 35 814.05 KU Begrävmsgeider ausbezahlt. Zu den Außenständen bemerkte der Vorsitzende, daß es bedauerlich sei, daß Mitglieder z. T. bis zu zwei Jahren mit ihren Beiträgen im Rückstände sind; auf der anderen Seite gebe es aber auch Mitglieder, die trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage und trotz kümmerlichen Le­bensverhältnissen, ihre Beiträge zum Verein prompt be­zahlen. Inzwischen war die Kasse geprüft und m Ord­nung befunden worden; dem Rechner wurde Ermaffung erteilt. In der Hauptversammlung des Jahres 1932 war der Ausschuß ermächtigt morden, die Satzungen drucken zu lassen. Dte Drucklegung ist bisher nicht geschehen, du den Mitgliedern Gelegenheit gegeben werden sollte, die Satzun­gen noch einmal vorher üurchzuberaten. Durchschläge der Satzung wurden zu Beginn der Versammlung an die An­wesenden verteilt. Die einzelnen Paragraphen wurden je­weils verlesen: Einwendungen gegen die Fassung keine er­hoben. An dieser Stelle sei besonders der Paragraph 2 der Satzung angeführt, der die Mitgliedschaft behändem Nach Ziffer 1 und 2 rönnen Einzelper>onen und ganze Farmuen Mitglied werden. Eine Familie Ettern und Kinder o^er gesetzlich an Kindesstatt angenommene Personen bis zum vollendeten 24. Lebensjahr, die in Familiengememschaff mit

- den Eltern leben werden für die Beitragsteistung nur

. wie ein Einzelmitglied herangezogen, sodaß die Umlage nur

j jeweils einmal zu zahlen ist, während die ganze Familie

- als versichert gilt, das Begräbnisgetd also für jedes Familien­glied gereicht wird. Familienangehörige, welche das 24. Le­bensjahr zurückgelegt haben, müssen die eigene Mitglied-

' schaft erwerben. Das gleiche ist der Fall bei Verheiratung.

i Angehörigen von Mitgliedfamilien, welche nach Vollendung des 24. Lebensjahres sofort die eigene Mitgliedschaft er­werben, wird das Eintrittsgeld erlassen. Der Paragraph 6 bestimmt, daß Mitglieder, welche nach erfolgter einmaliger schriftlicher Mahnung mit fünf Beiträgen im Rückstand sind, die Mitgliedschaft und jeglichen Anspruch auf das Begräb­nisgeld verlieren. Die Satzungen sollen jetzt in Druck ge­geben werden. Das Begräbnisgeld wurde wie bisher auf 120 für Erwachsene, 60 -4t für Kinder bis zum 14. Le­bensjahr, 35 l4t für Kinder bis zum 6. Lebensjahr, festge­setzt. Die Höhe der Umlage beträgt 20 ^ bei Sterbefall eines Erwachsenen, 10 -Z bei Sterbefall eines Kindes. Die Entschädigung für Rechner und Unterkassiererin wurde auf dem bisherigen Satz belassen. Der Punkt Neuwahlen nahm nur geringe Zeit in Anspruch. Auf Vorschlag aus der Mitte der Versammlung wurde die gesamte Leitung des Vereins wiedergewählt und ihr zugleich auch der Dank der Versammlung durch Erheben von den Sitzen ausgesprochen. Die Leitung besteht somit aus Herrn Stadtpfarrer Fischer, Vorsitzender; Herrn Oberlehrer Walz, Rechner: Beisitzer: die Herren Paul Jautz, Schober und Trippner sen. Von Seiten des Ausschusses wird ein Schreiben des Musikvereins verlesen, wonach Mitgliedern des Musikvereins bei Tooes- fall die Trauermusik umsonst gestellt wird; bei Nichtmit­gliedern kostet diese 24ll. In seinen Schlußworten sprach der Vorsitzende der Stadtgemeinde für ihre Unterstützung den herzlichsten Dank aus. Die Anwesenden forderte er auf, um den Zugang neuer Mitglieder, namentlich Jugendlicher, besorgt zu sein. Trotz des verhältnismäßig großen Bera­tungsstoffes, seien die Verhandlungen schnell von statten ge­gangen; es bedeute dies eine Empfehlung für den Verein. Mit den besten Wünschen für das persönliche Wohlergehen jedes einzelnen Mitgliedes schloß sodann nach einstündiger Dauer der Vorsitzende die gutverlaufenc .ptversammlunz.

Hinweis.

Lin Fest in Weiß" betitelt sich eine Beilage zur Weißen Woche der Fa. Kaufhaus Knopf, Pforzheim, die wir der eingehenden Beachtung unser geschätzten Leser empfehlen.