' Air die Slaaksgalerle würde eine Terrälitplastik „Ruhe der Kugelwerfer" von Rudolf Stöcker erworben, die zugleich mit einigen anderen in letzter Zeit erworbenen Plastiken soeben in der Abteilung für Plastik der Staats- galerie im Kronprinzenpalais (Königstr. 32) ausgestellt wor­den ist.

Klage gegen die Notenbank. Der frühere Direktor R o - ser von der Württ. Notenbank, dessen Rücktritt seinerzeit aus politischen Gründen erfolgt ist, hat laut Schwüb. Tagw. beim Landgericht Stuttgart gegen die Bank eine Zivilklage auf Erhöhung der Abfindung um 65 000 Mark angestrengt.

NSDAP.- und KPD.-Kundgebungen. Vom Polizeipräsi­dium wird milgeteilt: Am Dienstag veranstaltete die NSDAP, einen Fackelzug zum Marktplatz. Gleichzeitig hielt die KPD. eine Versammlung im Dinkelackersaalbau ab. Beide Veranstaltungen waren stark besucht. Durch den Ein­satz zahlreicher Polizeistreifen und vorübergehender Abrie­gelung einiger Straßenzüge konnten ernstere Zusammen­flüße zwischen den beiden politischen Gegnern vermieden werden. Bei einer kleinen Schlägerei in der Hohenstaufen­straße wurden einige Verhaftungen vorgenommen.

Zeilungsverbot. Das Innenministerium hat die „Süd- deutsche Arbeiterzeitung" wegen Ausführungen hochver­räterischen Inhalts auf 8 Tage verboten.

Stuttgart. 1. Febr. Wie groß slnddie Personal- lasten infolge des raschen Wechsels der Re i ch s r e gi e r u n g? Die demokratische Fraktion hat im Landtag den Antrag eingebracht, das Staatsministerium zu ersuchen, durch beschleunigte Rückfrage bei der Reichsregie- rung festzustellen, welche neue Personallasten lGehalter, Uebergangsgelüer, Wartegelder, Pension usw.) dem Reich durch die Neuschaffung von kommissarischen Rerchsministern und sonstigen Reichskommissaren, durch die Neuschaffung und Umbesetzung der Staatssekretäre, ferner durch den politisch oder parteipolitisch begründeten sonstigen außerordentlichen Personalwechsel in den Reichsministerien anläßlich der Bil­dung und während des Bestehens a) der Regierung Brüning, b) der Regierung v. Papen, c) der Regierung v. Schleicher, d) der Regierung Hitler-Papen-Hugenberg entstanden sind.

Die demokratischen Abgeordneten haben im Landtag be- antragt, die Regierung wolle bei der Reichsregierung fest- stcllen lassen, welche Beträge die württ. Industrie an Indu­strieumlage für die Osthilfe abgeführt, welche Beträge sür die Osthilfe ausgegeben wurden und wie sie sich auf Groß-. Mit­tel- und Kleinbetriebe im Osten verteilen. Ferner soll eine Liste der unterstützten Einzelpersonen einverlanat werden. Endlich soll durch das württ. Justizministerium festgestellt werden, gegen wieviele Inhaber gewerblicher Klein- und Mittelbetriebe in Württemberg die Zwongsversteiaerung in dem Zeitraum durchgeführt worden ist, in welchem dem landwirtschaftlichen Besitz der Osthilfe- und Vollstreckungs­schutz durch Reichsgesetz gewährt wird.

Sluttgart-Hedelfingen, 31. Jan. Unberechtigtes Glockenläuten. Montag nacht sind bis jetzt unbekannte Täter in die neue Kirche eingedrungen lind haben das elek­trische Glockengeläute ausgelöst, was bei der Bevölkerung Beunruhigung hervorries. Durch die Bemühung der Polizei trat bald wieder Ruhe ein. Da keine Scheiben an der Kirche zerstört waren, sind die Täter vermutlich mit einem Nach­schlüssel in die Kirche eingedrungen.

Cannstatt, 1. Februar. Beim Fluchtversuch er­schossen. In der Schillerstraßs in Cannstatt wurde am Dienstag nachmittag ein Dienstmädchen, das vom Kranken­haus zur Antretung einer Strafe nach dem Amtsgericht ver­bracht werden sollte, von dem sie begleitenden PoliMwacht- Meister bei einem Fluchtversuch erschossen. Das Mädchen wurde in den Hals getroffen und war sofort tot. Das Mädchen, das 25 I. a. ist, stammt aus der Gegend von Tübingen. Es war verurteilt worden, weil es einem ^jäh­rigen Mann ein Sparkassenbuch entwendet und das Geld darauf abgehoben hatte.

Aus dem Lande

Feuerbach. 1. Febr. Einführung der Filial­steuer. Im Gemeinderat wurde die Filialueuer — mit einer zu erwartenden Gesamteinnahme von 4137 -st — mit Stichentscheid des Vorsitzenden angenommen.

Vaihingen a. d. L.. 1. Febr. 6 0. Geburtstag des Reichsoußenministers. Reichsaußenminister Kon­stantin Frhr. v. Neurath wurde am 2. Februar 1873 im benachbarten Kleinglattbach geboren. Er wird infolgedessen am 2. Februar d. I. 60 Jahre alt. Herr v. Neurath ist be­kanntlich ein Sohn des früheren Hofmarschalls des Königs von Württemberg, dessen letzter Kabinettschef der jetzige Minister gewesen ist. In Württemberg, das stolz daraus ist, einen Landsmann aus so verantwortungsvoller Stelle zu sehen, wünscht dem 60-Jährigen in besonderem Maße alles Guts zum 60. Geburtstag und weitere Ersolae in der ziel» bewußten Lei King der deutschen Außenpolitik.

Eßlingen. 1. Febr. Staustufe Obereßlingen undicht. Seit Samstag wird bemerkt, daß die Kanal­wände der Staustufe Obereßlingen nicht mehr ganz dicht sind. Namentlich auf der nördlichen, dem Neckar zugckehr- ten Seite zeigen sich deutlich Spuren von durchgedrungenem Wasser. Im Zusammenhang damit wird auf der Nordseits des Kanals ein Ansteigen des Grundwassers in den Kellern der Stadtrandsiedlung beobachtet. Dem Emst der Lage ent­sprechend befand sich bereits ein Ausschuß des Neckarbau­amts an Ort und Stelle, der zusammen mit den städtischen Behörden die Staustufe eingehend beobachtet.

kornrvesiheim. 1. Febr. Auszeichnung. Architekt Herbert B r a ck e b u s ch, der schon seit sechs Jahren als Mit­arbeiter von Architekt Schneider in Kornwestheim tätig ist, wurde vom Rat der Stadt Braunschweig zum Direktor der Kunstgewerbeschule in Braunschweig gewählt. Für diesen Posten trnt die Zahl von 50 Bewerbern auf. Brackebnsch wa vor seiner hiesigen Betätigung Assistent bei Prof. Schmit henner von der Technischen Hochschule Stuttgart.

Heilbronn. 1. Febr Todesfall. Im 58. Lebensjahr ist gestern Fabrikant Otto Hauck an den Folgen einer Operation gestorben. Mit ihm ist ein tüchtiger Kaufmann dahingegangen, der zusammen mit seinem Bruder Ludwig Hauck, dem Präsidenten der Handelskammer, das vom Vater übernommene Geschäft, die Johann Ludwig Reinersche Ii- gärrcnfabrik, die schon im Jahr 1915 ihr lOOjähriges Be­stehen feiern konnte, als führende Firma ihrer Branche durch alle wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit sicherer Hand hindurchgesteuert hat.

Rottenburg, 1. Febr. Im Eis eingebrochen. Zwei Buben im Alter von etwa 7 Jahren namens Vollmer und Rohr, die sich trotz dem Tauwetter auf dem Eis beim Kanal belustigten, vrgchen ein und,standen,nU dem Schul­

ranzen ausgerüstet, bis zum Hals im Wässer. Der eine schien durch mehrmaliges Untertauchen bereits verloren. Seinen Schulranzen und Mütze mußte er zurücklassen. Durch so­fortiges Herbeieilen von Hilfarbeiter Wilhelm Salle und Otto Heberle gelang es, mit Leitern die Knaben zu retten.

Nächtlicher Krawall. Eine Gruppe von „Regie- rungssoloaten", wie sie sich nannten, versammelte sich kurz nach 163 Uhr nachts vor dem Haus des Redakteurs Kiefer und begehrten Einlaß zur „Abrechnung", dann versuchten sie die Haustür zu erbrechen.

Winzeln, OA. Oberndorf, 1. Febr. Sägewerk ab­gebrannt. Nachts brannte das Sägewerk des Wilhelm Glunk vollständig ab. Der Geschädigte ist versichert.

Göppingen, 1. Febr. Raubüberfall aufgeklärt. Der vor etwa 14 Tagen in Untersuchungshaft genommene 25jährige Landwirt Holl von Donzdorf, der wegen Vor­täuschung eines Raubüberfalls auf sich selbst verhaftet wor­den war, hat nunmehr ein Geständnis abgelegt. Er wurde daher wieder auf freien Fuß gesetzt. Dagegen ist es bisher noch nicht gelungen, irgendwelche Spuren von den Tätern, die die Ueberfälle auf junge Mädchen ausführten, zu finden.

Ebersbach, OA. Göppingen, 1. Febr. Arbeits­beschaffung. Die Gemeinde Ebersback hat in Zusam menarbeit mit der Reichsbahndirektion zu den schon lange aufgeworfenen Projekten der Beseitigung mehrerer schienen­gleicher Uebergänge innerhalb des Ortsbezirks Stellung ge­nommen und deren Entfernung im Wea, von Arbeiten nach dem Gereksplan beschlossen. Der Bauaufwand beläuft sich auf rund 220 000 -ll. An der Finanzierung ist die Reichsbahn mit 181 000 -st, das Oberamt Göppingen mit 6000 <st be­teiligt, während der Rest von der Gemeinde Cbersbach über- nvmmen wird. Man hofft, mit der Ausführung dieser Ar­beiten den 300 Arbeitslosen der Gemeinde Beschäftigung auf längere Zeit geben zu können. Weiter sind noch die Ent­wässerung und Pflasterung der Ortsstraßen vorgesehen, deren Kosten sich zusammen auf 200 000 -.st belaufen. Da die Ent­wässerung am dringlichsten erscheint, soll diese im Nahmen des Gerekeplans zunächst einmal teilweise durchgeführt wer­den. Die Finanzierung für dieses Projekt ist ebenfalls sicher- gestellt.

Ulm. 1. Febr. DieneueDrogerie. Es bestätigt sich, daß Langestraße 1 (früher Auto-Schweizer) demnächst eine neue Drogerie unter der Bezeichnung „Rathausbrogerie" von Apotheker Baginsky eröffnet wird. Nach eidesstattlicher Er­klärung des letzteren ist außer ihm niemand an der neuen Drogerie finanziell beteiligt. Die Nationalsozialisten hatten im Landtag in einer Kleinen Anfrage die Regierung ge­fragt, ob die Firma Wohlwert hinter der Drogerie stehe.

AufgeklärteRau »Überfälle. Im Dezember o.I. erschien in einem Laden der Zinglerstraße ein junger Mann mit vorgehaltener Pistole und verlangte die Herausgabe des Gelds. Beim zweiten Versuch wartete ein Helfer mit dein Motorrad in der Nähe. Ein weiterer Ueberfall von den glei­chen Tätern wurde in einem Laden in der Haßlerstraße ver­übt. Die Täter konnten nunmehr gefaßt werden. Es find zwei 19jährige Ulmer Burschen.

Rot OA. Laupheim, 1. Febr. Geld im Kuh magen. Ein hiesiger Bürger kaufte eine Kuh zum Schlachten, wobet man rm Magen einige Zweimarkstücke, Prägung 1924, vor­fand.

Berkheim OA. Leutkirch, 1. Febr. Unter dem Ver­ba ch t d e r Brand st if tun g- Unter dem Verdacht, den Brand in Berkheim gelegt zu haben, wurde der Wirtschafts­pächter Ulrich Mutzel verhaftet und an das Amtsgericht Leutkirch eingeliefert

Jselshausen OA. Nagold, 1, Febr. Brand. Das Wohn­haus mit Scheuer des früheren Müllers Friedrich Weiß (Kohlplatte) ist Mittwoch früh 5 Uhr niedergebrannt.

Weilen, OA. Spaichingen, 1. Febr. Großer Brand. Heut« nacht ist hier ein Brand ausgebrochen, dem zwei Wohn- und Oekonomiegöbäude zum Opfer fielen. Sie ge. hören Wilhelm Weinmann, Landwirt, und August Krachen­fels, Landwirt. Besonders schwer ist letzterer durch das Brandunglück betroffen worden, da fast nichts mehr gerettet werden konnte, auch Geld soll verbrannt sein. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Brandursack>e ist noch uirbekaimt.

Cnzkal OA. Nagold, 1. Febr. Zusammenlegung mit Enzklösterle. Bei der Bürgerabstimmung ent­schieden sich 103 Stimmen für die Zuteilung der Gemeinde Enztal zum Oberamt Neuenbürg und damit für Zusammen­legung der beiden Nachdargemeinden Enztal und Enz­klösterle. 89 Stimmen waren für die seitherige Zugehörig­keit zum Oberamt Nagold.

Ulm, 31. Jan. Vom Rathaus. Im Rahmen des Reichsarbeitsbeschaffungsprogramms sind vorgesehen: 1. der Umbau des Wehrs am Donauwasserwerk Wiblingen, 2. Ka­nalisation von der Donaubrücke zum Gänstor, 3. Ausbau von Straßen zur Gewinnung von Baugelände im Westen, 4. Ausführung der Auffahrtscampe im Zug der Uhland« straße zur neuen Blaubeurcrtorbrücke, 5. Erweiterung des Gasrohrnetzes in der Altstadt, 6. Erweiterung des Wasser­hochbehälters auf dem Kuhberg um etwa 10 000 Kubikmeter. Die Gesamtkosten betragen etwa 750 000 RM. Bei den vorgesehenen Arbeiten würden 200 bis 250 Arbeiter aus ein Jahr lang Beschäftigung finden. Die Pläne fanden im Gemeinderat einstimmig Annahme. Als Arbeit für Land­straßenbau und städt. Ausfallstraßen ist der Ausbau der Max-Eyth-Strahe und die Errichtung eines Parkplatzes am Friedhof vorgesehen. Die Gesamtkosten betragen 84 000 RM. Vom Reich wären 50 000 NM. zu erwarten. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Kommunisten wurde die Einführung der Filialsteuer beschlossen. Sie beträgt 20 Prozent Erhöhung der Gemeindeumlage. Dabei kommen 49 Betriebe in Frage. Die Steuer soll ohne Er­höhung der Verwaltungskosten etwa 5000 RM. erbringen.

Besichtigung des Neubau s der Blaubeu» rer-Tor-Brücke. Vor kurzem wurden die Bauarbeiten der Blnubeurer-Tor-Brücke von den Abteilungen für Bau- tngenieurwesen der benachbarten Technischen Hochschulen Stuttgart und München besichtigt. Der Brückenbau ist einer der größten und modernsten derzeitigen Brückenbauten in Deutschland. Er gilt als bedeutendes Beispiel für die An­wendung des im Eisenbahnbrückenbau erst seit kurzem ein­geführten hochwertigen Brückenstahls auf den weitgespannten Blechbalken für die Hauptträger.

Große sozialeLeistung. Vom Franziskanerkloster wurden im letzten Jahr Eintopfgerichte mit Brot oder Kaf­fe« mit Brot unentgeltlich an jedermann ohne Unterschied der Konfession abgegeben, und zwar monatlich durchschnitt­lich 4000—5000, insgesamt 52 579 Portionen.

Festnahme einerEinbrscher- und Räuber­bande. Als letzter Angehöriger einer im Januar hier fest« genommenen Räuber- und Einbrechergesellschaft kam gestern M KrgfPvMgMker v-y vlm blMr Schloß und WM

EMKFsWkWWn DeMechergesellfchaft kZMtert mehr als 20 teilweise schwer« strafbare Handlungen nachgwiesen wer­den, u. a. der schwere Einbruch ins Pfarrhaus in Ehren­stein und «in Raubversuch daselbst, weiter Einbrüche in Tankstellen und Büroräume, Privatwohnungen und Kan­tinen, ein Fabrikeinbruch in Kirchberg a. Iller, Einbrüche jn Lagerhäuser usw.

Daustetten, OA. Laupheim, 81. Jan. 7 5 Jahre. Huste kann Bürgermeister Peter Betz aus das Alter von 7S Jah­ren zurückblicken. Davon war er voll« 46 Jahre auf dem hie­sigen Rathaus tätig, und zwar 14 Jahre als Bürgerausfchuß. und GemeinÄeratsmitglied und seit 32 Jahren als Ortsvor- steher. Cr ist noch einer von den wenigen lebenslänglich ge­wählten Bürgermeistern des Oberamtsbezirks.

Vtberach» 31. Jan. Die Goldene Hochzeit begehen am 1. Februar Sanltätsrat Dr. med. Johann Nepomuk Stühle und seine Frau. Sanitätsrat Dr. Stütz!« ist durch seine früher« jahrzehntelange Wirksamkeit als Kurarzt im nahm Iordanbad weithin bekannt.

kirchberg OA. Marbach, 31. Jan. Ein alter Schwindler. Dem hiesigen Landjäger ist es gelungen, einen 72jährigen Mann sestzunehmen, der hier, in den Nachdargemeinden und in verschiedenen Gemeinden des Unterlandes sich als Schafhalter ausgegeben hat. Er kam zu den Bauern und berichtete, daß er augenblicklich in Not sei: da er seinen Geldbeutel vergessen habe. Er müsse dringend seine Schass verladen und bat deshalb, ihm eine nicht un­beträchtliche Geldsumme zur Verfügung zu stellen. Biele Leichtgläubige sind hereingefallen, denn der ehrwürdige alte Mann ließ sich nicht mehr sehen. Es hat sich herausgestellt, daß der angebliche Schashalter ein lediger Schneider von Merklingen OA. Leonberg ist, der schon viele Betrüge­nden begangen hat und dem Gericht nicht unbekannt ist.

Von der bayer. Grenze. 1. Febr. Erdrosselt. — Tödlich überfahren. — Lebensgefährlich verletzt. Als der siebenjährige Knabe des Mühlenbesitzer» Stemmer in Rain der Transmission zu nahe kam, wurde er am Halstuch erfaßt und erdrosselt. Der Knabe wurde tot an der Transmission hängend aufgefunden. — In Obernu-dlin- gen ist der 19 I. a. Schlosser Michael Klaiber beim L arg­holzfahren tödlich verunglückt. — In Schlingen bei Worts. Hofen vergnügten sich mehrere Burschen mit einer Schlitien- partie. Die Pferde wurden plötzlich scheu und gingen durch, wobei das Gefährt umstürzte. Der ledige Dienstknecht Josef Angerer wurde gegen den Schütten geschleudert und er­litt eine Gehirnerschütterung; außerdem wurde ihm der Magen zerrissen.

vv,« oan. u o e ' - o r l e i ll F l II g.

Platz? — Raub über fälle. Es Bestrebungen im Gang, Oberstdorf kn di« Reihe der F .Plätze und in den ständigen Flugplan aufzunehmen. — In Memmingen wurde die Arbeitersehesrau Babette Messing auf dem Heim- weg von einem unbekannten Mcnrn überfallen, der ihr di« Geldtasche entreißen wollte. Durch das Hinzukömmen eines Passanten wurde der Raubüberfall verhindert. Einig« Stun- den später wurde die 62jährige Taglöhnersfrau Kath-rrin« Maier ebenfalls von einem Unbekannten überfallen. Cr wrang ohne weiteres auf sein Opfer zu und faßte es an der Brust und am Oberarm, verschwand aber, als die Frau rm We rief. Es handelt sich in beiden Fällen um den gleickm Räuber — Der Landwirt Köderte in Riezlern erlist be'm Heu chlrttern einen Schlaganfall und blieb neben dem Schlii- ten liegen; er wurde erst später aufgefunden.

Jnzlgkofen in Hohen»., 31. Jan. Ermittelt. Bet b-m Mann, der auf den hiesigen Bahnanlagen einen Anschlm gusMren wollte, handelt es sich um «in»n Menschen, bei dem schon früher Anzeichen von Geisteskrankheit feste,est-ck wurden. Er he§U E. Held und stimmt aus Hörwitz der kau in Sachsen. Cr wurde Ins Landeskrankenhaus nach Sig- rngringen verbracht.

Lokales.

Wildbad. 2. Februar 1SS3.

Sängerehrung. In der gestrigen Singstunde des „Lieder­kranz" konnte Schreinermeister Karl Dietz sein 25jähri- ges Sängerjublläum und gleichzeitig seinen 50. Geburtstag , feiern. Der Vorsitzende des Liederkranz, Herr Karl Ro­metsch, nahm Veranlassung mit anerkennenden Worten des Jubilars zu gedenken, während die Sänger ihn mit dem Vereinssängerspruch ehrten, so daß die Singstunde zu einer erhebenden „Feierstunde" wurde. Zu dem Doppeljubiläum unsere besten Glückwünsche.

kleine Nachrichten ms aller welk jj

Word und Brandstiftung in Niederbayern. In Moos­ham bei Eggenselden stand am Mittwoch srüh bas An­wesen des Krämers Gottfried Hofweber in Flammen. Bei den Löscharbeiten fand man Hofweber ermordet in seinem Schlafzimmer auf. Er war durch Hiebe vermutlich mit einer Hacke aus den Kopf in bestialischer Weise getötet worden. Im Lauf der letzten Monate waren 42 Einbrüche in di« Krämerei verübt worden.

Vier Gehöfte abgebrannt. In Waldbaus (Oberpfalz) sind in der Nacht zum Dienstag vier ganze Gehöfte, Wohnhäuser. Scheunen und Nebengebäude, vollständig niedergebraiint. Außerdem wurde die Scheune des Bürgermeisters Karl em Raub der Flammen. Als Ursache der Katastrophe wstd Brandstiftung angenommen. Der 23jährige unverheiratete Landwirtssohn Fuchs ist in einer Scheune verbrannt.

Schweres Bodelunglück. Ein mit sechs jungen Buchbm und Mädchen besetzter Rodelschlitten fuhr in der Nacht zum Mittwoch die vereiste steile Landstraße von Dreißig­acker nach Meiningen hinab. Kurz vor dem Ende der Fahrt stieß der Schlitten gegen die Mauer eines Berg­kellers. Der Anprall war so heftig, daß einer der jungen Leute sofort tot war. Bier weitere wurden verletzt. ^

Betrügereien. Der Buchhalter eines Kölner Unternehmest» ließ sich von Geschäftsleuten bestechen, durch Führung von etwa 150 falschen Konten diesen Geschäftsleuten Waren ge­gen ganz geringe oder gar keine Bezahlung zu liefern. Di« Lieferungen betrugen bis zu 20 000 -st im einzelnen Fall. Der Buchhalter bekam von diesen unsauberen Geschäften 10 v. H. Der auffallend billige Verkauf dieser Waren, beson­ders im Ausland, erregte den Verdacht und darauf kam di« seit 1927 betriebene Betrügerei an den Tag. Die beteiligten Geschäftsleute haben in Erwartung des Staatsanwalts deck Schaden teilweise gedeckt. Die Firma erleidet aber immer noch einen Verlust von 80 000 -st. Der Buchhalter sitzt in Haft.

Liebeslragödie. Im Leutzenhof bei Odenkirchen (Rhvr.) schlich sich sti dex NaHt MkMWoch. de^AMA