MM ß.aM' erheblich. Die büWKührten SMpröben er- - gaben die «chuidi^sn. Fünf Landwiitsehefraüen, darunter i auch diejenige des Polizeidieners, sowie ein Landwirt, standen dieserhalb vor dem Strafrichter des Amtsgerichts Göppingen wegen vorsätzlicher Milchfälschung. Das Gericht konnte sich bei zwei der Angeklagten von deren Schuld nicht ganz überzeugen und sprach sie deshalb frei. Zwei andere wurden zu 30 -ll Geldstrafe oder 6 Tagen Gefängnis verurteilt, während die beiden übrigen wegen Fahrlässigkeit mit je 16 oder drei Tagen Gesängis davonkamen. Gleichzeitig wurden ihnen die nicht unerheblichen Kosten auferlegt.
Ebersbach OA. Saulgau, 29. Januar. Aus Unvorsichtigkeit die Mutter erschossen. Am Freitag nachmittag war in Ried die Frau Maria Fürst mit Nähen in der Stube beschäftigt, während der 25jährige Sohn seinen Revolver putzte. Plötzlich löste sich ein Schutz und traf die Mutter ins Herz. Der Tod trat sofort ein.
^ Friedrichshafen, 29. Januar. Studienkonferenz deutscher Universitäts« und Hochschulprofessoren. Alljährlich veranstaltet die Hauptverwaltung der Deutschen Reichseisenbahn-Gesellschaft in Verbindung mkt dem Reichsverkehrsministerium für Universttäts- und Hochschulprofessoren eine Studienkonferenz mit anschließender» Besichtigungen. Diese Konferenz, an der Heuer über 80 Prs- fessoren teilnehmen, beginnt anfangs März ln Berlin. Am 7. März fahren die Teilnehmer von Berlin mit Sonderzug nach Friedrichshofen. In Friedrichshafen werden die Bahnhofneubauten, die am 4. März eröffnet werden, besichtigt. Nachmittags gilt der Besuch den Friedrichshafener Industrieanlagen, dem Luftschiffbau - Zeppelin, dem Maybach« Motorenbau und den Dornierwerken. Abends fahren die Gäste mit Sonderzug nach Stuttgart, wo ein zweitägiger Aufenthalt geplant ist.
Friedrichshofen, 29. Januar. Wegen Zuckerschmuggels waren kürzlich von der Zollbehörde drei Personen aus Friedrichs-Hafen, ein Fischer und zwei Arbeiter festgenommen und dem Amtsgericht Tettnang zugeführt worden. Es soll' sich um etwa vier Zentner handeln, die aus der Schweiz geholt worden waren. Nach der richterlichen Vernehmung wurden die drei wieder aus freien Fuß gesetzt: ein vierter ist durchgegangen.
Von der bayerischen Grenze, 29. Jan. EinNeunzehn.- jähriger als Mörder. Der erst 19 Jahre alt« Fabrikarbeiter Ernst Völkle von Donaualtheim, gebürtig von Großeislingen DA. Göppingen, hatte am 8. November v. I. seine Geliebte, die 15 (!) Jahre alte Lore Bogt, die in Zöschlingsweiler bei Verwandten weilte und deren Eltern inNeu - Ulm leben, auf einem einsamen Fußweg zwischen Zöschlingsweiler und Schabringen durch einen Schuß in den Kopf getötet. Als die Eltern des Mädchens von dem Verhältnis erfuhren, legten sie dem jungen Manne nah«, das Verhältnis abzubrechen. Dieser beschloß nun, das Mädchen und sich zu erschießen. Der Staatsanwalt beantragte di« Todesstrafe, das Gericht in Augsburg verurteilte ihn zu 15 Jahren Zuchthaus.
Von der bayerischen Grenze, 29. Januar. Die Hand inderFutterschneidm aschine. Die 23jährige Tochter des Landwirts Joses Hitzker in Lutzingen brachte ihr« Hand in die elektrisch betriebene Futterschneidmaschine. Das Mädchen konnte erst aus seiner verzweifelten Lage befreit werden, nachdem man die Welle der Maschine zertrümmert hatte. Inzwischen waren die übel zugerichteten Glieder der Mädchens zu einem wahren Cisklumpen zusammengefroren Es wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Hechingen. 28. Jan. „Wenn du mir mei Häusl« a'zünd'st, kriagst feifhondert Mark!" Das He- chinger Schwurgericht verurteilte gestern den Landwirt und Händler Friedrich Schempp aus Meßstetten (genannt „Strickerfrieder") wegen Brandstiftung zu 4 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust, und dessen Beihelfer und Nachbarn Rudolf Schempp zu 1 Jahr Gefängnis. Da» Gericht ging mit diesem Urteil noch über den Antrag des Staatsanwalts hinaus. Die Angeklagten hatten die Tat ge« meinsam im Rausch begangen, nachdem sie in einer Wirtschaft gezecht hatten. Der „Stricker-Frieder", der groß« Schulden hatte, raunte dem anderen zu: „Wenn du mir mei Häusle a'zünd'st, kriagst feifhondert Mark!" Als ihm eine ausweichende Antwort zuteil wurde, wurde dem „Aau. derer" bedeutet, es müsse unbedingt „im Moment" sein. Schließlich wandelten beide der Scheune des Frieder zu, dessen Anwesen niederbrannte. Das Nachbarhaus des Mitangeklagten Rudolf Schempp konnte mit knapper Not gerettet werden.
Verseht: Obersekretär Kirn bei dem Amtsgericht Oberndorf an das Amtsgericht Backnang und die Obersekretäre Baier bet dem Amtsgericht Heilbronn und Brand bet dem Amtsgericht Brackenheim gegenseitig.
Ernannt: Die Gerichtsassessoren Dr. Wolpert in BaNngsn zum Amtsrichter in Heilbronn, Dr. Denz in Balingen zum Amtsrichter in Oberndorf, Dr. Gramer in Böblingen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Stuttgart 2 in Cannstatt, Dr. Holder in Stuttgart zum Staatsanwalt der Gr. 4b m Ell- wangen; Regierungsassessor Dr. August Kolb beim Oberamt Eßlingen zum Reglern, zsrat bei diesem Oberamt.
Zn den Ruhestand verseht: Dekan Dr. Hahn in Werkersheim.
Dienstag, 81. Januar:
«.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Zeitangabe, Nachrich. trn, Wetterbericht. 7.20—8.00: Schallplatte». 10.00: Nachrichten. 10-10: Lieder. 10.40—11.2«: Schulfunk: Aus dem Wirtschaftsleben unsere« Heimat: 10. Kraftwagen, und Luftverkehr. 11.55: Wetterbericht. 12.00: Schall, platten. 10.15: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Schneebericht. 10.3«; Konzert. 14.00—15.00: Englischer Sprachunterricht für Fortgeschrittene. 10.00: Blumenfiunde. 10.00: Fraucnstunde: „Geselligkeit als Lebensiiusterung". 17.00: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtfchaftenachrichten. 18.25: Margarete Gerstkicker, Hannover, spricht über „Friedrich Gerstäcker". 18.50; Bortrag: Der Skilauf in der Ebene, bergauf und bergab. 10.15: Zeit- angabe, Nachrichten. 10.00: Schallplatte«. 20.00: Minna von Barnhelm. 21.15: Romantische Musik. 22.20: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, und Schneebericht. 22.00—24.00: Neue Unterhaltungsmusik.
Mittwoch, 1. Februar:
0.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7,15: Zeitangabe, Nachrichten, Wetterbericht. 7,20—8.00: Echallplatten. 10.00: Nachrichten. 10.10: Sieder. 10.40-11.10: Echallplatten. 11.55: Wetterbericht. 12.0«: Konzert. 10.15: Zeit, angabe, Nachrichten, Wetterbericht. 13.80: Konzert. 18.00: Kinderstunde. 17.00: Konzert. 18.15: Zeitangabg, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichtcn. 18.25: Bortrag: Da, Wesen de» Leben» Im Licht der heutigen Forschung. 18.50: Vortrag: Bilder au» dem Handclsleben de» Altertums. 10.15: Zeitangabe, Nachrichten. 10.80: Seltsame» Bilderbuch II: „Negergottesdienft in Haarlem''. 20.00: Sqmphoniekonzert de» Lande»theater-Orch«sters Karlsruhe. 2L.2U: Zeit, angabe, Nachrichten, Wetterbericht. 22.20—23.15: Blasmusik au» London.
Jinkblechprei» erhöht. Dis Südd. Zinkblechhändiervereinigung hat mit Wirkung ab 26. Jan. ihre Preise um 1,S v. H. erhöht, nachdem zuletzt MN 2V. Jan. ein» Ermäßigung um HL v. tz. erfolgt war. * ...
Mldbad, 30. Januar 1933..
70. Geburtstag. Heute kann der im Ruhestand lebende frühere Inspektor des Krankenheims, Herr Hans Staudenmeier, seinen 70. Geburtstag feiern. Ein halbes Menschenalter hindurch betraute er die alljährlich von der Landesversicherungsanstalt zur Kur nach Wildbad beorderten nach vielen Hunderten zählenden Kranken, die wohl alle am heutigen Tage des Vaters Staudenmeier gedenken werden. Der Jubilar hat sich in seiner fast 30jährigen Tätigkeit in Wildbad zahlreiche Freunde erworben, die ihn zu seinem - heutigen Geburtstag ebenfalls beglückwünschen dürften. Der Liederkranz wird seinen langjährigen Sänger durch ein Ständchen ehren. Mögen ihm noch recht viele glückliche Lebensjahre beschieden sein. Unsere herzlichen Glückwünsche begleiten ihn.
*
Sitzung des Gemeinderats
am 28. Januar 1SZ3.
Anwesend! Vorsitzender und 15 Mitglieder.
Arbeiisbeschaffungsprogramm 19ZZ. Zufolge eines dringlichen Erlasses des Wirtschaftsministeriums über die Maßnahmen zum Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung findet eine außerordentliche Sitzung des Gemeinde- ! rats statt. Von den von der Stadtgemeinde eingereichten 3 Maßnahmen — Sammelkläranlage mit Rennbachstrecke, ^ Ausbau der Wasserleitung und Sparkassengebäude — hat nach Mitteilung des Wirtschaftsministeriums der Bau der Kanalisation der Rennbachstraße samt Korrektion dieser Straße und des Rennbachs und der Bau der Sammelkläranlage Aussicht auf Genehmigung und sind von der Stadtgemeinde noch vor dem 1. Februar ds. Js. die erforderlichen Anträge einzureichen. Der Gesamtbauaufwand beträgt 124 000 Ml, wovon 54 000 .M auf Materialien und 70 000 Ml auf Löhne entfallen. Mit letzterer Summe können in ca. 12 000 Tagewerken etwa 80 Arbeiter 6 Monate i lang beschäftigt werden. Die Baukosten werden abzüglich j verschiedener Beiträge beteiligter Verwaltungen durch ein s Darlehen aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm aufge- i bracht werden, das durch eine Rate von 6°/° einschließlich , Verzinsung und Rückzahlung in 20 Jahren oder eine Rente ^ von 5°/o in 25 Jahren zur Abtragung kommt. Nach 20 bezw. 25 jähriger Leistung der Rente von 6°/° bezw. 5°/« wird die Stadt von ihren Verpflichtungen völlig frei. Der Eemeinde- i rat gibt mit Rücksicht auf die hier vorliegende große Arbeitslosigkeit zu der Anmeldung seine Zustimmung und wird, sobald die Zusage von Berlin vorliegt, über den Gegenstand weiter beraten werden.
Notwerk für die deutsche Jugend. Zur Betreuung der arbeitslosen Jugend während des Restes der Winterzeit, in dem der freiwillige Arbeitsdienst ruhen soll, wird von der Reichsregierung das Notwerk der deutschen Jugend veranstaltet. Es soll folgende Aufgaben erfüllen: 1. Arbeitslose Jugendliche bis zu 25 Jahren während der Zeit der Arbeitslosigkeit beruflich zu ertüchtigen und durch praktische berufliche Bildungsarbeit gegen die Folgen der Untätigkeit zu schützen, 2. sie gemeinschaftlich zu verpflegen zur Erhaltung ihrer körperlichen Kraft, 3. sie durch sportliche Betätigung körperlich zu kräftigen, 4. ihnen geistige Anregung und Fortbildung zu bieten.
Zur Teilnahme, die vollständig freiwillig ist, sind alle jugendlichen Arbeitslosen bis zum Alter von 25 Jahren zugelassen. Die Teilnehmer am deutschen Notwerk sollen künftig vorzugsweise bei der Zulassung zum freiwilligen Arbeitsdienst berücksichtigt werden. Der Schwerpunkt der beruflichen Fortbildung wird auf praktische etwa 2stündige Werkstattarbeit gelegt, der sich eine 2stündige Betreuung durch Sport, geistige Anregung, guten Lesestoff usw. anschließt. Den hiesigen Jugendlichen sollen durch das Notwerk 2 warme Mahlzeiten geboten werden, die einen Kostenaufwand von täglich 50 Pfennig je Teilnehmer erfordern. Hievon übernimmt das Arbeitsamt Pforzheim 20 Pfennig, die Amtskörperschaft Neuenbürg 10 Pfennig, während der Rest mit 20 Pfennig die Stadtgemeinde zu übernehmen hätte. Außerdem hätte die Stadtgemeinde den Aufenthaltsraum zu stellen. Letzterer ist im Erdgeschoß des alten Postgebäudes gegen einen monatlichen Mietzins von 50 M/ gewonnen. Die Kosten der Betreuung, Anleitung und Aufsicht über das Notwerk trägt das Arbeitsamt. Letzteres stellt den Antrag, daß die Stadtgemeinde 30 lin Tannenrundholz V. Kl. zur Herstellung des Holzwerks zu einer transportablen Baracke unentgeltlich abgibt und daß die Stadtgemeinde die Lautenhofsägmühle gegen einen monatlichen Mietzins von 20 Ml auf die Monate Februar und März mietweise überlasse, wogegen die Arbeitsdienstwilligen die Sägmühle selbst in Stand setzen. Nach längerer Beratung wird hinsichtlich Z. 1 einstimmig, Z. 2 mit allen gegen 4 Stimmen beschlossen,
1. sich am Notwerk der deutschen Jugend dadurch zu beteiligen, daß die Stadtpflege zur Verpflegung der hies. Teilnehmer einen Zuschuß von 20 Pfennig täglich je Arbeitnehmer für die Zeit vom 1. Februar bis 31. März 1933 leistet,
2. an Sachleistung zur Verfügung zu stellen: n) 30 kin tann. Holz V. Klasse unentgeltlich, ii) unentgeltliche Ueberlassung des von der Stadt gepachteten Aufenthaltsraum im alten Postgebäude, c) mietweise Ueberlassung der städt. Lautenhofsägmühle gegen eine monatliche Miete von 20 Ml und gegen Instandsetzung der Sägmühle mit der Maßgabe, daß die Stadtgemeinde für den Betrieb des Sägwerks hinsichtlich von Betriebsunfällen usw. keinerlei Haftung übernimmt und daß die Versicherung der dort Beschäftigten allein Sache des Arbeitsamts ist.
Es folgen noch Verwaltungssachen und sonstige kleinere Gegenstände.
Abschiedsfeier in Sprollenhaus. Der vergangene Samstag stand im Zeichen des Abschiednehmens. Herr Hauptlehrer Wid maier verläßt nach 14 jähriger Tätigkeit sein ihm liebgewordenes Sprollenhaus. Am Samstag nachmittag fand aus diesem Anlaß eine Abschiedsfeier für die Schüler unter Anwesenheit von Herrn Rektor Dengler, Herrn Stadtvikar Baun, Herrn Stadtrat Schanz und einigen Bürgern statt, wobei eine von Herrn Straßenwart Rau verfaßte, von 7 Schülern vorgetragene Dichtung großen Beifall fand, während dem Scheidenden von Seiten der Redner herzliche Worte des Dankes für seine ersprießliche Tätigkeit und sein charaktervolles Wirken gewidmet wurden. Abends versammelten sich die Mitglieder der verschiedenen Vereinen wie überhaupt die Einwohnerschaft im Schullokal, das dicht besetzt war, um von ihrem scheidenden Lehrer Abschied zu nehmen. Es kam dabei zum Ausdruck, welch schönes Band sich seitens der Teilgemeinde um ihren verdienten Lehrer geschlungen hatte. Der Gesangverein 1919, dessen Gründer und Dirigent er war und den er als solcher auf eine ansehnliche Höhe gebracht hatte, umrahmte die Frier mit Sirder-
vorträgen und der Kriegerverein und Schitlub ehrten ihren Vorstand durch Ueberreichung von sinnigen Erinnerungszeichen. Die enge Verbundenheit der Gemeindeglieder mit ihrem Lehrer drückte sich in der Abschiedsstunde dahin aus, daß der Abschied dem Scheidenden wie den Einwohnern sehr nahe ging. Wir rufen Herrn Widmaier im Einverständnis mit der Gemeinde Sprollenhaus ein herzliches Lebewohl und ein Wiedersehen zu.
Kleine Nachrichten aus allee Welt
Neue Kältewelle? Aus Sibirien wird gemeldet, daß di« Kälte bis auf 40 Grad unter Null gestiegen sei.
Jubiläum der Rettungsmedaille. Am 1. Februar sin- es 100 Jahre, daß König Friedrich Wilhelm III. von Preußen die Rettungsmedaille als höchste Auszeichnung für Rettung aus Lebengescchr, und zwar unter Einsetzung des eigenen Lebens gestiftet hat. Schon 1802 hatte der König auf Anregung des damaligen Landrats v. Hake, in dessen Kreis Teltow sich eine Reihe verheerender Feuersbrünste und muti, ger Rettungstaten ereignet hatten, eine Auszeichnungs- medaille gestiftet. Die Rettungsmedaille von 1833 wurde in Silber geprägt und am gelb-weißen Band getragen. Durch die Revolution von 1913 wurde die Rettungsmedaille ab» geschafft, 1925 wurde sie wieder eingssührt. Bekanntlich war auch Bismarck Inhaber der Rettungsmedaille und sie trug er am häufigsten. Gegenwärtig gibt es etwa 4000 . Lebensretter oder „Helden des Friedens", wie. Hmdenburg sie nannte. Der jüngste ist ein jetzt 14jähriger FL ittrsohn, der mit 12 Jahren ein 14jähriges Mädchen vom Tod de» Ertrinkens rettete.
Verkehrsblockade in Wien. In Wien sind am Freffsg die Autodroschkenbesitzer wegen der Benzinsteuer in den Streik getreten. Nachmittags fuhren etwa 1000 Auts- droschken an den Hauptverkehrspunkten af und versperrten Zu- und Ausgänge, so daß der Fährverkehr fast vier Stunden lahmgelegt war. Polizei, Militär und Feuerwehr beseitigten schließlich di« Hindernisse.
Nach der Impfung mit Diphkherie-Serum sind in Bour- bon-Sancy (Frankreich) von 172 geimpften Kindern acht erkrankt und eines gestorben.
Lin« kulturelle polnisch-ikalienische Vereinigung ist in
Mailand gegründet worden, der unter anderen der Piiffi mt der Akademie von Italien, der Senator Marconj und der Marschall Caviglia beigetreten sind.
Die Auidersee zugefrorea. Das durch Abfchlußdamm vom i offenen Meer getrennte Welmeer (Holland) ist völlig znge- frorsn. Das Entstehen der Eisdecke führt man darauf zu» rück, daß der Salzgehalt des Wassers der ehemaligen Zu r- fee sich verringert und die Gefrierfähigkeit des Wassers sich «rhöht hat.
Auto auf dem Eise eingebrochen. Tin Kraftwagen, der von dem 25jährigen Autotaxenunternehmer Krüger gesteuert wurde, geriet zwischen Altfähr und Stralsund auf Hern zugefrorenen Strelasung in eine offene Stelle. Äm nächsten Augenblick war der Wagen unter der Eisdecke im Strom verschwunden. Die Tiefe beträgt hier etwa 10—12 Meter. Der eine Fahrgast, ein Pferdehändler aus Stralsund, hatte aus dem Grund des Stromes noch die Geistesgegenwart, di« Tür des Autos zu sprengen. Durch den Auftrieb des Wasser» wurde er an di« Oberfläche gebracht, und zwar zuerst unter das Eis. Cs gelang ihm aber, dis zur eingebrochenen Stelle zu kommen. Mit den Händen klammert« er sich cm da» Ei» und mit den Zähnen hielt er sich an einem ihm von de« Fußgängern zugeworfenen Mantel fest. So konnte er H»- rettet werden. Die Versuche, auch die beiden anderen Äi- sassen des Autos aus ihrem furchtbaren Gefängnis zu befreien, mußten erfolglos abgebrochen werden, obwohl auch Berussfeuerwehr aus Stralsund mit Leitern und Bootshaken arbeitete. Das Eis auf dem Strelasund war DonnerstnU von der Polizei lediglich erst für den Fußgängerverkehr frei- gegeben worden. Vor dem Befahren mit Fahrzeugen war ausdrücklich gewarnt worden.
Die Auslosung der zu S v. H. verzinslichen badischen Staatsanleihe von 1927 unterbleibt im lausenden Jahr. Di« zur planmäßigen Heimzahlung auf 1. Februar 1S33 erforderliche» Schuld- s Verschreibungen im Gesamtbetrag von SSZ006 RM, find Lurch freihändigen Ankauf erworben worden.
Die Oeffenlliche Bausparkasse Württemberg hat bei ihrer 1?. Darlehensvergebung am 21. Januar 1933 weitere 556 04) RN. auf 90 Bausparverträge ausaeschüttet. Die Zugeteilten h bei, Wartezeiten von 3 Monoien bi» 36 Monaten zurückgelegt. Von den bedachten Bausparern sind: S Arbeiter, 11 Angestellte, l4 Beamte und Lehrer, 20 Unternehmer und Kaufleute, IS Hand» werk und Kie'ngewerbe, 6 Landwirte, 16 Sonstige. Jnsgr mnt hat die Oeffenlliche Bausparkasse Württemberg bisher 1014 Verträge mit 6 856 000 RM. Vertragssumm' öffentlichen Bausparkassen im Reich zusammen haben Millionen RM. Ver- tragssumme zugetritt. Der Neuzugang an Bausparverträgen ist in den letzten Monaten wieder stark angewachsen.
Sluilgark, 16. Januar. Landssproduktenbörse. Di« strenge Kälte, die namentlich in Norddeutschland herrscht, ruft Befürchtungen hervor, daß die Wintersaaten auf den unbedeckten Feldern notleiden. Bestärkt durch diesen Umstand hat die freundlichere Stimmung auf dem Getreidemarkt angehalten. Ein« Belebung der Geschäftslage ist aber nicht zu verzeichnen, sowohl Käufer als auch Verkäufer beobachten nach wie vor Zurückhaltung. Es notierten je 100 Kg.: württ. Weizen 19.75—20.2S (am 9. 1.: 19.50—20.25), Roggen 16.75—17 (unv.), Braugerste 18.50— (unv.), Braugerste 18.50—19.50 (unv.), Futtergerste 16—16.50 (unv.), Hafer 12.23—13 (unv ), Wiescnheu 3.50—4 (unv.), Klee» Heu 4.30—5.50 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 2.30—2.80 (uni), Weizenmehl Svez. 0 31.50—33 (unv.), Brotmehl 23.50—24 (uno.), Kleie 7.50—8 (7.50—7.75)
Hitler Reichskanzler
Berlin, 30. Jan. 1.15 Ahr. Der Reichspräsident hat Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Dem Reichskabinett ge- hören ferner an von Papen, stellv. Reichskanzler und Reichskommissar für Preußen, v. Neurath, Außenminister. Dr. Frick, Reichsinnenminister. Dr. hugenberg. Wirkschaftsminister, Seldte. Reichsarbeitsminisler, Göh - ring, preuß. Ministerpräsident, v. kroßigk. Finanz- minister.
Handel und Verkehr
Die Marktlage
Auf dem Butter markt wirkte anfangs der Berichtswnche djk der,dänischen KoMigsHjierung noch etwa», nach,