WSckoi-,
Der gute Neunzehnhundertdreißiger
Ich hatte meinen Freund Rudolf schon lange n'^chr leben Run saßen wir im Cafe zusammen und wie immer, sprach er von den guten Dingen dieser Erde, aus die er sich verstand wie selten einer. Er war Kunstmaler. Manche Reise hatte er gemacht, um einen guten Wein an Örl und Stelle zu trinken, und er wußte Bescheid in den Gasthäusern der ganzen Welt, erzählte, daß man hier die besten Forellen bekäme und dort eme Wirtin lebe, die das raffinierteste Beefsteak bereiten könne. Als wir uns trennten, lud er mich für den kommenden Tag zum Abendessen ein und mit besonderer Bedeutung sagte er, er würde mir einen vorzüglichen 1930er vorsetzen.
Wir sahen in seiner geschmackvollen JunggeieUenwohnung. und ich harrte des 1930ers, der da kommen sollte. Ich will Ihnen nicht den Mund wässerig machen mit den guten Dingen, die uns aufaetischt wurden. Aber wo blieb der 1930er? Ich ermahnte Rudolf an sein Versprechen. „Warte nur, kommt schon , sagte er geheimnisvoll. Das Essen war vorüber und der 1930er war noch immer nicht erschienen. Wir saßen im Arbeitszimmer und nahmen den Kaffee ein. Da sagte Rudolf unvermittelt: „So, letzt sind wir soweit!" Mit diesen Worten ging er an einen alten, großen Barokschrank, dem er eine Packung aus Bastgeflecht entnahm. Rudolf öffnete sie und reichte sie mir hin. „Ja, du wolltest mir doch einen 1930er vorsetzen?" — „2st es ja auch. Das lst ein Villiger-Stumpen aus den hervorragenden Tabaken der 1930er Ernte." „Weiht du," fuhr Rudolf fort, „genau so wie der Wein, ist auch der Tabak von der Witterung und Sonne abhängig, und wie beim Wein gibt es gute und schlechte Jahrgänge. Die Kenner wissen das. Auch Rheinwein und Rheinwein ist ein Unter- schied, ebenso ist Tabak ein weiter Begriff. Nicht nur die Herkunft ist von Bedeutung; wielmehr kommt es noch aus den Distrikt, ja sogar auf die Lage des einzelnen Ackers an, auf dem der Tabak wächst. Siehst du, ich bin ein begeisterter Billiger - Stumpen- Raucher geworden. Da habe ich den guten Jahrgang, der mir paßt/' Er schnupperte an seinem Stumpen wie ein Weinkennec an einem gefüllten Glas. „Als eingefleischter Raucher, der früher viele Jahre auf Cuba wohnte, habe ich herauegefunden, daß in diesem simplen Stumpen, der so bescheiden und unscheinbar gepackt ist, sogar echte Havanatabake mirenthalten sind."
Handel und Verkehr
Die Marktlage
Preissturz für Butter war die Weihnachisgabe des Weltmarkts an die deutsche Milchwirtschaft. Schon am 24. Dezember lrat eine fabelhaste Ueberschwemmung des Buttermarktes ein, so daß die Butterbörsen genötigt waren, den Preis um nicht weniger als 10 Mark je Zentner herabzusetzen — ohne damit den Absatz wesentlich heben zu können. Ein großer Teil de» Angebots wanderte zur Einlagerung in die Kühlhäuser. Die Kleinhandelsgeschäfte sind infolge des verhältnismäßig geringen Weihnachtsgeschäfts großenteils noch mit Vorräten versehen; ihre Umsätze sollen nach Schätzungen in der Weihnachtswoche um ungefähr 30 v. H. geringer gewesen sein als in der gleichen Zeit de» Vorjahrs. Das Ausland bietet seine Ware nach wie vor zu sehr billigen Preisen an. Auch Kempten hat die Notierung von 110 auf 100 und von 98 auf 88 Mark je Zentner hernbdrücken müssen und der Butterpreis ist damit wesentlich unter den Frie- denspreis gesunken. Eine Besserung ist auch nicht vorauszusehen, denn abgesehen von dem chronischen Usbelstand der geschwächten Kaufkraft ist die Jnlanderzeugung — auch wegen der schlechten Preislage für Käse — zurzeit ziemlich groß und die Läger sind, wie gesagt, reichlich versorgt. Vom Ausland her ist ein Nachlassen des Angebots trotz der Kontingentierung zunächst nicht zu erwarten. Dazu kommt, daß Somjetrußland neuerdings durch schärfsten Druck auf die russische Landwirtschaft die Buttererzeu- gung aufs äußerste zu steigern sucht, namentlich soll die Ausfuhr aus Sibirien nach dem Ausland, die vor dem Krieg 530 000 Dztr. jährlich betrug, wieder aus diese Höhe gebracht werden. Für das Jahr 1933 sind zwar auf Grund der Kontingentierung nach -Deutschland nur 25 684 Dztr. Russenbutter zugelajsen, während davon in der Zeit vom 1. Januar bis 17. November 1932, d. h. bis zum Inkrafttreten der Kontingentierung 116 926 Dztr. eingeführt wurden. Aber die angestrebte Steigerung der Erzeugung und Ausfuhr- von Russenbutter wird auf den europäischen Markt im allgemeinen drücken und sich somit mittelbar auch auf den deui- schen Markt bis zu einem gewissen Maß auswirken. Der Berliner Markt sah sich inzwischen genötigt, am 29. Dezember den Butterpreis um weitere 8 Mark zu senken.
Im Käse ge sch äst ist keine Veränderung eingetreten: di« Tendenz ist allgemein gleichbleibend flau. Vielleicht mehr der Form wegen ließ Kempten die Notierung unverändert 72—77, 63 -68 und 55-59 Mark.
Auf dem Schlachtviehmarkt blieb das Geschäft bei mäßigen Zufuhren ruhig. Im allgemeinen konnten die Preise gehalten werden. Wegen des zweiten Weihnachtsfeiertags, der uns einen Montag fiel, wurden die Märkte in Stuttgart auf Mittwoch und Freitag verschoben.
Auch der Eiermarkt zeigte keine Veränderung. Die Nachfrage des Verbrauchs blieb in ziemlich engen Grenzen. Die Prelle konnten sich unverändert halten. Das Obst- und Gemü lege sch äst profitierte von der Festzeit noch am ehesten. Der Absatz war im allgemeinen befriedigend.
Die Bevölkerungsbewegung Württembergs im Jahr 1931
In Württemberg wurden im Jahr 1931 19 893 Ehen ge- schlossen, das sind 2480 weniger als im Jahr 1930, und 12134 weniger als im Jakr 1920. das mit 32 027 Eheschließungen dek
HVHMarw kn Württemberg MfMist. Dün vili EhsschliStzUngM waren 12 0S2 rein evangelische Paare, 4690 rein katholische Paare, 30 rein israelitische Paare, 217 sonstige Paars mit christlichem Bekenntnis, 2860 Mischehen, davon 1006 in Stuttgart. Die Zahl der Ehescheidungen hat sich von 1083 auf 953 vermindert. Die Zahl der Lebendgeborenen war um 3486 niedriger als im Vorjahr. nämlich 43 201 (22 230 Knaben und 20 971 Mädchen) gegen 46 687. Mehrlingsgeburten waren es 520, davon 3 Drillingsgeburten. Die Gesamtzahl der Sterbefälle weist trotz dem großen Geburtenrückgang eine Erhöhung auf. Es starben 30 637 (i. V. 29 750) Menschen. Durchschnittlich gingen täglich 84 Menschen mit Tod ab. Die meisten Opfer, nämlich 69,7 o. H. (i. V. 63 v. H.) hat der Tod aus den Reihen der 50- und der über 50-Jährigen geholt. Der Bevölkerungszuwachs in Württemberg beträgt nach Abzug von 1067 (i. V. 3197) ausgewmiderten Personen 11597.
Ergebnis -er Viehzählung in Württemberg
Die Viehzählung vom 1. Dezember 1932 hatte lt. Mitteilungen des Württ. Etat. Landesamts folgendes Ergebnis: Pferde 104 008 (105 204 im Jahr 1931, 110 023 i. I. 1912), Esel 286 (283 bezw.. 219), Rindvieh 1086 292 (1111109 bezw 1068 612), Schafe 150 522 (16S288 bezw. 214 081), Schweine 624 911 (630 013 bezw. 482 221), Ziegen 72S18 (71386 bezw. 112142), Gänse 1S9 345 (202 082 bezw. 193 685), Emen 160 291 (164 142 bezw. 140529), Hühner 3 917 782 (3 734 589 bezw. 2 912 920), Bienenstöcke 138 809 (136 968 bezw. 166 319). Der Rückgang der Pferde um 1,14 o. H. gegenüber dem Vorjahr entspricht der rückläufigen Bewegung der letzten Jabre und hängt mir der zunehmenden Motorisierung des Verkehrs zusammen; auch gehen manche kleinere landwirtschaftliche Betriebe vom Pferde- zum Rindviehgespann über, weil letzteres wirtschaftlicher ist. Der Grund für den Rückgang des Rindviehs um 2,24 o. H. liegt wohl in den niederen Viehpreisen, welche die Nachzucht, namentlich wenn Kraftfutter zugekauft werden muß, nicht mehr lohnend erscheinen läßt. Jur Beschaffung eines Ersatzes für verkauftes Vieh fehlen die nötigen Geldmittel und man- er Kleinbauer ist wegen Kapitalmangels genötigt, sich von der roßvieh- aus die Kleinviehzucht umzustellen. Die Abnahme des Schasbeskands um 8,93 v. H. gegenüber dem Vorjahr liegt in der Richtung der seitherigen rückläufigen Bewegung. Zu beachten bleibt, daß diejenigen württembergischen Schafe, die am 1. Dezember 1932 außerhalb Württembergs sich aufgehalten haben, bei uns nicht gezählt wurden.
Der Bestand an Schweinen ist um 0,81 Prozent zurückgegangen. Die Schweinezählungen am 1. März und am 1. Juli des Jahrs 1932 hatten einen nicht unbedeutenden Rückgang des Bestands ergeben, die Zählung vom 1. September ds. Js. brachte dagegen eine beträchtliche Zunahme, und diese Zunahme har sich auch nach der Zählung vom 1. Dezember, wenn auch in vermindertem Maß, fortgesetzt. Die Wiederaufwärtsbewsgung wird wohl im wesentlichen auf die gute Ernte des heurigen Jahrs, insbesondere in Kartoffeln, zurückzuführe» sein Weiter mag sie wohl auch damit Zusammenhängen, daß der Preis jür Schlachtschweine, der, nachdem er bereits im Jahr 1931 stark zurück- aegangen war, in der ersten Hälfte 1932 sich noch weiterhin gesenkt hatte, inzwischen wieder gestiegen ist. Die Zunahme des Zttgenbestands um 2,15 Prozent hat ihren Grund wohl darin, daß manche dem Arbciterstand angehörende Haushaltungen wegen der derzeitigen Arbeitslosigkeit wieder eine Ziege sich angeschafft haben. Was das Geflügel betrifft, so ist die unbedeutende Abnahme in Gänsen um 1.35 Prozent und in Enken um 2,35 Prozent wohl zufälliger Art. Die nicht unbeträchtliche Zunahme des Hühnerbestands um nahezu 5 Prozent wird im wesentlichen auf die gute Getreideernte sowie auf die Maßnahmen zurllckzu- führen sein, die zur Verbilligung des Hühncrsutters getrosten worden sind. Die Zunahme des Hühnerbestands betrifft iiisbe- ionder« die Legehühner. Die Zahl der Bienenstöcke ist um 1.35 Prozent gestiegen. Die Zahl der viehbesitzenden .Haushaitungen betrug am 1. Dez. 1932 283 538 gegen 280 451 i. I. 1931 und LSI 503 am 1. Dezember 1928. Ihre Zunahme gegenüber 1931 wird namentlich darauf zurückzuführen sein, daß die Haltung von Ziegen, wie schon erwähnt, sich wieder etwas vermehrt hat. Die Zahl der nicht beschaupflichtig°n Schlachtungen von Schweinen (Hausschlachtungen) betrug in der Zeit vom 1. Dez. 1931 bis zum 30. Nov. 1932 191 886 gegen 238211 im gleichen Zeitraum der Vorjahre.
Der Weinerkrag in Württemberg im Jahr 1932
Dis im Ertrag stehende Weinbaufläche betrug in Württemberg im Jahr 1932 10 288 gegen 10190 Hektar im Jahr 1931. Weinbaugemeinden waren es 338 gegen 335 im Vorjahr. Auf der im Ertrag stehenden Weinbaufläche wurden im Jahr 1932 insgesamt 203189 Hl. oder von einem Hektar 19,74 Hl. gegen 269 683 Hl. oder 26,47 Hl. im Jahr 1931 geerntet. Die Weinernte des Jahrs 1932 steht also beträchtlich hinter der des Jahrs 1931 zurück. Vom gesamten Weinertrag wurden während des Herbstes verkauft 155 102 Hl. gleich 76,3 v. H. (gegen 71,8 v. H. im Jahr 1931). Der bei den Verkäufen unter der Kelter erzielte Preis berechnet sich für das Hl. bei einem Gesamterlös aus diesen Verkäufen von 10 033 235 RM. auf 64,88 RM. Der Gesamtgeldwert der 1932er ErCnte berechnet sich zu 14 000 420 RM. gegen 12 614 634 RM. im Vorjahr. Auf 1 Hektar der Weinbaufläche entfällt im Jahr 1932 ein Geldrohertrag von 1361 RM. Er stellt sich am höchsten im unteren Neckartal mit 1592 RM., im oberen Neckartal beträgt er 1326 RM., im Zabergäu 1319 RM., im Remstal 1274, in der Bodsnseegegend 1032, im Kocher- und Jagsttal 884, im Taubergrund 678 RM. An württembergischen Taseltrauben kamen im Jahr 1932 zum Verkauf 54 Ztr. mit einem Erlös von 1645 RM. oder durchschnittlich 30.45 Pfg. je Pfd.
Die württ. Sparkassen im Oktober 1932. Im Oktober hat sich bei den württembergischen Sparkassen der Betrag der Gutschriften wie der Lastschriften wieder etwas erhöht. Die Summe der Gutschriften, d. i. der Einzahlungen im Sparverkehr sowie der Zins- und Aufwertungsgutschrifien belief sich auf 19,440, die Summe der Lastschristen (Auszahlungen im Reichsmark- und Aufwertungssparverkehr) auf 21,446 Mill. RM. gegen 18,105 bezw. 20,417 Mill. RM. im Vormonat. Der Auszahlungsüberschuh bezifferte sich demnach im Oktober auf 2,006 Mill. NM., rund 306 000 RM. weniger als im September. Damit verminderte sich der Bestand an Spareinlagen auf 553,418 Mill. RM. Um an- näheryd den gleichen Betrag ermäßigte sich auch der Bestand an Depositen-, Giro- und Kontokorrenteinlagen, und zwar von 148,368 auf 146,454 Mill. RM.
Grundstück-Zwangsversteigerungen in Württemberg. Im 3. Vierteljahr 1932 sind in Württemberg 891 Zwangsversteigerungen
Sön MMbstücken SnaeörlMt Wkvkn. Die Flüche uintsyr nrrr Hektar, darunter 1301 Hektar land- und forstwirtschaftlich benutzter Grund und Boden. Durchgefllhrt wurden 284 Verfahren gegen 273 im 2. Vierteljahr. Der Vsrsteigerungserlös bellef sich auf 3,186 Millionen, wovon auf die land- und forstwirtschaftlichen Fälle 989 000 RM. entfielen.
Berliner Psundkurs, 31. Dez. 13.98 G., 14.02 B.
Berliner Dollarkurs, 31. Dez. 4.209 G.. 4.217 B.
100 sranz. Franken 16.42 G., 16.46 B.
106 Schweizer Franken 80.95 G., 81.1 1 B.
166 ösierr. Schilling 51.95 G., 52.05 B.
Dt. Abl.-Ani. 63, ohne Ausl. 7.50.
' Reichsbankdiskont 4, Lombard 5 v. H.
Privatdiskont 3,875 v. H. kurz und lang.
Württ. Silberpreis. 31. Dez. Grundpreis 37.40, Feingold 2836 Mk. je Kg.
Die Großhandelsmcßzahl vom 28. Dezember 1932 ist mit 91,6 gegenüber der Vorwoche (92,4) um 0,9 v. H. gesunken.
Zinssätze bei der Hohenz. Landesbank. Der hohenzollerilche Landesausschuß hat auf Antrag der Direktion der Hohenzolleriscyen Landesbank Spar- und Leihkasse den Zinsfuß für sämtliche Hypotheken- und Kommunaldarlehen einschließlich der verbilligten Baudarlehen und aller Aufwertungsdarlehen erneut gesenkt, und zwar auf 5,5 v. H. Der ermäßigte Zinssatz tritt ab 1. Januar 1933 in Kraft.
Jinanzzölle in Belgien für 1833. Die belgische Regierung ha! zur Deckung des Fehlbetrags im Staatshaushalt für das Jahr 1933 eine Reihe von Zöllen erhöht oder neu eingeführt. So werden die Zölle auf Tee, Kaffee und Zündhölzer verdoppelt; Kakao, der bisher zollfrei war, wird ebenfalls verzollt. Der Margarinezoll wird von 15 auf 119.60 belgische Franken je 100 Kilogramm erhöht; der Zoll je Hektoliter Bier von 138 auf 149.50 Franken. Mineralöle und Zucker werden geringer belastet. Es findet eine Nachverzollung statt. Ein belgischer Franken: 11-1 Pfg.
Die Weltölproouktion betrug im Jahrfünft 1856 bis 1860 nur 104 000 Faß je Jahr, sie stieg in steiler Kurve im Jahrfünft 1896 bis 1900 auf 128 291 000 Faß je Jahr und erreichte 1926/27 die ungeheure Summe von 1 179 736 090 Faß. Im Jahr 1928 stieg sie noch weiter aus 190 Mill. Tonnen. Innerhalb dieser Weltproduktion steht Amerika mit 68,2 v. H. (i. I. 1928) weitaus an erster Stelle.
Erhöhung des Erdölpreises? Die Internationale Crdölkonferenz in Paris hat u. a. auch eine Erhöhung des Erdölpreises ins Auge cfaßt, und zwar erwartet man eine Erhöhung um 25 v. H. Man offt, daß auch die russische Erdölindustrie ihre Auslandspreise entsprechend erhöhen werde.
Dir Auseinandersetzungen aus dem Zemenkmarkt. Der Süddeutsche Zementverband hat jetzt seine Abmachungen mit dem Westdeutschen Zementverband zu Ende d. I. gekündigt. Dieser Schritt ist mit dem fortschreitenden Vordringen der westdeutschen Zementaußenseiterprodukrion auch auf den süddeutschen Zementmarkt in Verbindung zu bringen.
Rumänien schränkt feine Erdölförderung ein. Aus der internationalen Erdölkonferenz in Paris haben die Vertreter der rumänischen Erdölindustrie eingewilligt, an der allgemeinen Regelung der Erdölsörderung in dem Maß sich zu beteiligen, daß die rumänische Erzeugung ab 1. Januar 1933 für drei Monate auf 18 500 Tonnen täglich beschränkt wird.
*
Wechselproteste im Oktober. Nach den Mitteilungen des Stat. Reichsamts ist die Anzahl der im Oktober 1932 zu Protest gegangenen Wechsel, soweit sie von der Statistik erfaßt werden, mit 82 776 gegenüber dem Vormonat um 4,1 v. H., der Gesamtbetrag — 12 Mill. RM. — um 4,4 0 . H. weiter zurückgegangen. Auf eine Besserung der Kreditsicherheit könne indes aus den in den letzten Monaten ständig sinkenden Zahlen nicht ohne weiteres geschlossen werden. Bei der Beurteilung des Rückgangs sei vielmehr zu beachten, daß die Wechselgläubiger durch die lange Dauer der gegenwärtigen Krise mit Rücksicht auf ihren eigenen Kredit gezwungen seien, allen irgend vertretbaren Prolongationsansprüchen entgegenzukommen. In den absolut niedrigen Protestzahlen komme zugleich oie allgemeine Schrumpfung des Kreditverkehrs zum Ausdruck.
Zahlungseinstellungen. Eiuzelbandettb^r-k Baden AG-, Kans- ruhe, mit Zweigstellen in Pforzheim und Heidelberg. Gerichtlicher Vergleich ist vorsorglich beantragt. — Baumwoll- und Halbwollwebereien Gebr. Junker in Rheydt.
Skutlgacier Börse. 31. Dez. Die letzte Börse des Jahrs war lebhaft, bei behaupteten Kursen. Am Rentenmarkt waren die Kurse der Goldpfandbriese weiter fest bei wenig Veränderung. Altbesitzanleihe 63.625 (plus 1.625). Der Aktienmarkt war bei lebhaften Umsätzen uneinheitlich.
Deutschs Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Stuttgart.
Berliner Gelrcldepreise, 31. Dez. Weizen märk. 18.80—19, Roggen 15.56—15.70, Braugerste 16.50—17.50, Futter- und Jndustriegerste 15.80—16.40, Hafer 11.50—12, Weizenmehl 23.25 bis 26.25, Roggenmehl 19.60—21.80, Weizenkleie 8.80—9.20, Roggenkleie 8.70—9.
Berliner Nekallmarkl, 31. Dez. Clektrolytkupfer prompt cif Nordseehäfen 48.25 Mk. je 100 Kg.
Hamburg, 31. Dez. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 7.15 Dollarcents je lb.
Märkte
Stuttgarter Obst- und Gemüsegroßmarkl, 31. Dez. Obst: Tafeläpfel 14—22, Schütte!-, Ausschuß-, Fall- und Mostäpsel 10 bis 13, Lafelbirnen 18—30, Schlittel-, Ausschuß-, Fall- und Most- birnen 12—18, Walnüsse 26—30. — Gemüse: Endiviensalat 5—10, Wirsing (Köhlkraut) 4—5, Filderkraut Z—4, Weißkraut (rund) 3—4, Rotkraut 4—5, Blumenkohl 1 Stück 20—40, Rosenkohl 10—18, dto. je Pfd. 15—20, Grünkohl 8—10, rote Rüben 5—6, gelbe Rüben 4—5, Karotten (runde) 1 Bund 15—20, Zwiebel 5—7, Rettiche 3—8, Monatsrettiche 1 Bund 7—10, Sellerie 1 Stück 6—18, Tomaten 15—30, Schwarzwurzeln 20—30, Spinat 20—25, Kopfkohlraben 1 Stück 4—6 L.
Württ. Markenbutter 1.26 (am 24. Dez. 1.37), Teebutter 1. Güte 1.20 (1.30), Teebutter 2. Güte 1.17 (1.27) RM. d. Pfd.
Deutsche Stempeleier (Adler-Siempel) a 11,5 (11.5), b 11 (11i, k 10,5 (10,5), Kühleier 8,75 (8,75), Mictelecer 9 (9) H d. St.
Bekanntmachung.
Auf die Verpflichtung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Einsendung der Lohnsteuerkarten usw. für 1932 wird hingewiesen. (Siehe hiezu das an den Rathäusern ausgehängte Merkblatt).
Finanzamt Neuenbürg Müller.
Freiwillige Feuerwehr
»W.
Am Dienslag. den 3. Januar 1933, abends 7.30 Uhr. Unterricht im alten Schulhaus für sämtl. Offiziere und Unteroffiziere, sowie für die Weckerlinie einschließlich Motor- spritze.
Für die Weckerlinie ist es Pflichtunterricht.
—Datr Kommando.
vWiielil i>ik
KenimlIieitL-jwWlelliinv
in «lei» rtSMuck« VumiisIIs in MiUmii mm Ilminei'slsll, S. bk lliknxtag, Ill.jsmisi'
Schöne
S-ZilMMhllW
mit Glastür und Zubehör
ist auf 1. Februar zu vermieten.
W-Schneider, Weinernlstr.
kintptttzpi'eis: ki'NisMsene 2V pfg., «imien 111 psg., kl'Nlei'bLloze kmti'itt ki-ei
8M. kiWeiMbeitölclllile wiwdsll
für den Tageskurs
am IVUonlss, S «Hsn, 1SSS
morgens 8 Uhr.
«KL/rr/LcHe He§<Hü/Lr- ?Q/-r/A'e/r-Ö/A<^§acHe/r
/7s/e/2 ckcH/re//' «/rar