Terofal-Bühne bedroht. Im Notariat Miesbach ist, wie > dieMünchner Telegramm-Zeitung" berichtet, eine Be­kanntmachung angeschlagen, nach der am 27. Januar das Anwesen der Schauspielerseheleute Xaver und Anna Terofal zur Zwangsversteigerung steht. Das Anwesen ' umfaßt Wohnhaus mit Gastwirtschaft und Zubehör, sowie das Theatergebäude mit verschiedenen Räumen. Xaver . Terofal ist bekanntlich der Begründer des Schlierseer Bauerntheaters. Sein Besitz in Schliersee stand schon teil­weise unter Zwangsverwaltung. Eine Münchener Bank und Privatgläubigor drängten auf die Erfüllung der Der- bindlichkeiten und auf Betreiben der Großbank soll wegen rückständiger Zinsen jetzt die Zwangsversteigerung erfolgen. Noch will man den Termin hinausschi-eben in der Hoffnung, j daß sich irgendwie Mittel auftreiben lassen, den dringend­sten Verpflichtungen nachzukommen. Die Gastspielreisen - haben, dem Blatt zufolge, Terofals Vermögen verschlungen. Vor allem die letzten Gastspiels in Berlin seien schlimme Versager gewesen. Augenblicklich befindet sich die Truppe in Stuttgart, das offenbar ein weit besserer Boden für die Schlierseer ist, denn der Vertrag ist jetzt zum dritten Mal verlängert worden.

Verurteilter Bürgermeister. Im Verlaufe der letzten Jahre veruntreute der frühste Ortsoorsteher von Maichingen ! OA. Böblingen, der 28 Jahre alte Bürgermeister Eberhard Zitzmann während seiner früheren Tätigkeit als Ober­sekretär in Denkendorf und als Ortsvorsteher von Maichin- gen aus den verschiedenen von ihm geführten und verwal­teten Kassen insgesamt rund 10 000 Mk. Vor der Großen Strafkammer wegen Amtsunterschlagung und anderer Delikte zur Verantwortung gezogen, war der Angeklagte im wesentlichen geständig. Bei dem erheblichen Umsang der veruntreuten Beträge erkannte das Gericht auf eine Gefäng­nisstrafe von zwei Jahren, der Staatsanwalt hatte 2 Jahre 6 Monate Gefängnis beantragt.

Aus dem Lande

Eßlingen, 31. Dez. Todesfahrt. Gestern nachmittag 4 Uhr stieß in Nellingen OA. Eßlingen in der Wilhelm­straße ein Motorrad, das von Paul Vick aus Nellingen ge­führt wurde, mit einem Lastkraftwagen aus Wendingen zu­sammen. Bei dem Zusammenstoß kam Vick unter das Hin­tere Rad des Lastkraftwagens zu liegen, so daß das Rad über den Leib ging und der Tod auf der Stelle eintrat. Der Soziusfahrer blieb unverletzt .

Münchingen OA. Leonberg, 1. Jan. Todesfall. Hier starb im Alter von nahezu 72 Jahren Gutsbesitzer Jakob Schmalzried t. Der Verstorbene war ein tüchtiger Landwirt. Er betätigte sich viele Jahre auch im öffentlichen Leben. So war er Mitglied der Landwirtschaftskammer, gehörte bis vor wenigen Jahren dem Gemeinderat an und hatte die Führung des Landwirtschaftlichen Ortsvereins.

Reutlingen, 31. Dez. 30 000 Neujahrs-Gra- tifi Kation. Die Firma Ulrich Gminder GmbH, hat auch dieses. Jahr wieder noch altem Brauch ihre langjähri­gen Arbeiter am Jahresschluß mit größeren Geldgeschenk.n erfreut und hierfür über 30 000 -K aufgewendet.

Schramberg. 1. Januar. Die letzte kath. Mittel- schule geht ein. Schramberg und Laupheim waren lange Zeit die einzigen Städte, die ihre kath. Mitteis.chT., hucken konnten. Die Mittelschule Laupheim ist am 1. April 1932 eingegangen und Schramberg folgt laut Gemeinderats­beschluß am 1. April 1933. Auch dort werden die-Schülerin- nen in di« Parallelklassen der Volksschule eingegliedert und der englische Unterricht weitergeführt.

- Ulm, 1. Januar. Rabiater Angeklagter. Der Fabrikarbeiter Fr. Straub in Salach OA. Göppingen hatte sich wegen Brandstiftung zu verantworten. Er ist we­gen versuchten Totschlags zweimal und zwar mit 4 und 6 Jahren Zuchthaus und wegen Brandstiftung er wollte das Haus seiner geschiedenen Ehefrau anzünden mit vier Jahren Zuchthaus vorbestraft. Straub war in Salach zu Pflichtarbeit herangezogen und fühlte sich unter Aussicht des Fronmeisters benachteiligt. Am 14. Oktober zündete er dessen Scheuer an. Der Brand konnte noch im Entstehen gelöscht werden. Straub will sich an die Sache nicht mehr erinnern und betrunken gewesen sein. Als ein Zeuge vernommen wurde, stürzte sich Straub plötzlich auf diesen und mißhan­delte ihn. Straub wurde unter Zubilligung mildernder Um­stände wegen Brandstiftung zu 4 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Lokales

Mldbad, 2. Januar 1933.

Vom alten ins neue Jahr. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo wir zur Jahreswende 16 Grad Kälte zählten, vereinigten sich wieder zahlreiche Einwohner um die 12. Stunde bei fast frühlingsmäßiger Witterung auf dem Kurplatz, den Be­ginn des neuen Jahres zu erwarten. Wie alljährlich spielte die Kapelle des Musikvereins nach dem letzten Glockenschlag einen Choral, worauf die Glocken der Stadtkirche dem Neuen Jahr ihren ehernen Gruß entboten. Zwischenhinein knallten Frösche und Schwärmer, die nun einmal in der Scheidestunde nicht fehlen dürfen. Doch scheint auch diese alteSitte" im Abnehmen begriffen, denn gegen halb 1 Uhr lag der Kurplatz wieder im tiefsten Frieden. Von einem Neujahrsverkehr war wenig zu bemerken, was wohl auf den gegen mittag einsetzenden Regen zurückzuführen war. Da­gegen war das Neujahrskonzert des Musikvereins sehr gut besucht. Die Auswahl der Musikstücke war gut ge­troffen und die Wiedergabe hervorragend, so daß man der Kapelle und ihrem Dirigenten ein volles Lob zollen muß. Ganz ausgezeichnet gelang Mozarts Ouvertüre zur Oper Titus", dasWeihnachtstongemälde" von Franz Springer, ferner die Fantasie über Themen aus Verdi's Werken. Daß Liederpotpourris immer ansprechen, zeigte W. Schneiders Aellerhand aus'm Schwobaland", wobei die Konzertbe­sucher kräftig mitsangen. Mit tosendem Beifall wurde Be- natzky's RevueIm weißen Röß'l ausgezeichnet, so daß sich die Kapelle zu einer Wiederholung entschließen mußte. Kurz zusammengefaßt: Die Kapelle kann etwas! Nach Be­endigung des offiziellen Programms huldigte die Jugend noch dem Tanz und so verlief der Abend zur Zufrieden­heit Aller.

Gesundheits-Ausstellung. Am Donnerstag, den 5. Ja­nuar, wird in der hiesigen Turnhalle die große Gesund­heits-Ausstellung des Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung eröffnet. Sie ist in ihrem ganzen Umfang, wie sie in den größten Städten des Landes gezeigt wurde, ausgestellt. Ihr Zweck ist, die Gesundheit, die für einen großen Teil der Bevölkerung das einzige Gut ist, das ihm j der Krieg, die Inflation und die Notzeit des letzten Jahr- i zehnts nicht haben nehmen können, zu erhalten und zu!

fördern. Von besonderer Wichtigkeit ist diese Aufgabe ge­rade in der heutigen Zeit der Not und Einschränkung. Da das Eintrittsgeld sehr niedrig gehalten ist, Erwerbslose und ihre Frauen freien Eintritt haben, ist allen die Möglichkeit gegeben, die Ausstellung zu besuchen und Nutzen für ihre Gesundheit daraus zu ziehen.

Kleine Aachrichlen aus aller Velt

Rückgabe des. Emden-.Schilds. Der deutsche Kreuzer Emden" war im Weltkrieg bekanntlich nach einer ruhm­vollen Kreuzerfahrt im Stillen Weltmeer schließlich im Kampf gegen ein an Stärke weit überlegenes australisches Kriegsschiff überwunden worden. Als Siegeszeichen nah­men die Australier das Namenschild derEmden" mit, das seither in Sydney aufbewahrt wurde. In Anerkennung des heldenmütigen Kampfes hat nun die australische Regierung beschlossen, das Schild Deutschland zurückzugeben, und es ist bereits in London eingetroffen. Der australische Gesandte in London, Bruce, wird das Schild dem dortigen deutschen Botschafter übergeben oder aber vielleicht dem Reichspräsi­denten in Berlin persönlich übermitteln.

Die Amnestierten werden gezählt. Das preußische Justiz­ministerium hat auf Ersuchen des Reichsministeriums eine Zählung der Fälle angeordnet, in denen auf Grund des Gesetzes über Straffreiheit vom 20. Dezember Ein­stellung des Verfahrens oder Straferlaß oder Strafminde­rung eingetreten ist.

Ueber 200 kirchensinbrüche. In Bad Landeck (Schle­sien) wurde unter dem Verdacht, in über 200 Füllen Kirchen­einbrüche verübt zu haben, der Reisevertreterv on" Bu d- nicky aus Glogau verhaftet. Die Einbrüche erstrecken sich über Schlesiens Grenzen hinaus und wurden nur in katho­lischen Kirchen vorgenommen. Durch die Polizei fand eine Haussuchung in der Wohnung von Budnickys statt, die außerordentlich viel belastendes Material zutage förderte. Budniky hat sich das Adelsprüdikat selbst beigelegt.

Ermordung eines Geistlichen in Posen. Der Präfekt des Lchrerinnenseminars in Posen ist am Freitag abend in der Nähe des Doms niedergeschossen und seiner Brieftasche so- wie Geldbörse beraubt worden. Er wurde so schwer verletzt, daß er nach wenigen Minuten starb. Die Verbrecher sind unerkannt entkommen.

Mulattin gesucht. Durch den Berliner Rundfunk wurden kürzlich für eine Berliner Barzwei fesche junge Damen" gesucht, und zwar mußten es eine Spanierin und eine Mulattin sein. Bemerkung überflüssig.

Vier Opfer eines Amokläufers. Ein Amokläufer hat in dem Fort Huachuco im Staat Arizona (Ver. Staaten) zwei Hauptleute, einen Leutnant und einen Soldaten des ameri­kanischen Heeres getötet. Ein schwarzer Soldat stürzte mit aczogenem Revolver in das Osifizierskasino des Forts und feuerte blind nach links und rechts eine Anzahl Schüsse ab. Erst nach längerem Bemühen gelang es, ihn zu überwäl­tigen. Bei dem Kampf mit ihm wurde ein Soldat ver­wundet.

Erdbeben m Südafrika. Ein sehr starkes Erdbeben er­schütterte am Samstag einen Teil der südafrikanischen Union. Das Beben dürfte wohl das schwerste sein, das bisher im Lande verspürt wurde. Der Hauptstoß dauerte -und 100 Se­kunden. Der Herd des Bebens dürste etwa 500 Kilometer vorn Johannesburg entfernt sein. Bisher wurde nur Sach­schaden gemeldet.

Das Deutsche Theater ln Berlin geschlossen. Wegen der Ablehnung, die das SchauspielGott, Kaiser und Bauer" von Julius Hay im Deutschen Theater bei einem großen Teil des Publikums gefunden hat und wegen der daraus erfolgenden Störungen hat die Direktion des Deutschen Theaters auf die weitere Aufführung des Stücks verzichtet. Das Deutsche Theater bleibt vorläufig geschlossen.

BerlinHamburg in 138 Minuten. Der Schnelltrieb­zug der Reichsbahn, derFliegende Hamburger", legte am 29. Dezember die Strecke BerlinHamburg in 138 Minuten zurück. Bei der ersten Probefahrt brauchte er 142 Minuten.

Die Todknauer Hütte niedergebrannk. Die am Südhang des Feldberg (Baden), etwa 1300 Meter hoch gelegene Todt- n«nrer Hütte ist am Freitag morgen bis auf die Grund­mauern niedergebrannt. Personen sind nicht zu Schaden ge­kommen.

Rumänien in Waffen. Im Rahmen der Umbildung des rumänischen Heerwesens bereitet der Kriegsminister einen Gesetzentwurf überdie Organisierung der Nation zur Ver­teidigung des nationalen Territoriums" vor. Der Entwurf, der sich an das französische Landesverteidigungsgesetz an­lehnt, sieht die Heranziehung des gesamten Volkes zur Ver­teidigung der rumänischen Grenzen vor.

" Verlobung des Fürsten Skolberg. Fürst Wolf Heinrich zu Stolberg-Stolberg hat sich mit Fräulein Irma Ersert, Tochter des Sparkassendirektors in Halberstadt, verlobt, die er vor vier Jahren als Haustochter bei dem Bürgermeister von Schlberg kennen gelernt hatte. Die Verlobung hat ln der Familie des Fürsten große Ueberraschung hervor- gerufen, da man vielfach glaubte, er werde die Kron­prinzessin Juliane von Holland heiraten.

Große Unterschlagungen bei der Reichspostreklame in Köln. Der Leiter der Bezirksdirektion Köln der Deutschen Reichspostreklame GmbH., Bonz und sein Stellvertreter Kind, sind unter dem Verdacht der Unterschlagung oder Veruntreuung verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis gebracht worden. Der entstandene Fehlbetrag soll sich auf 160 000 bis 170 000 Mark belaufen.

Amtlich wird mitgeteilt:

Die Deutsche Reichspost-Reklame G. b. m. H. ist eine Privatgesellschaft, die betrieblich mit der Deutschen Reichspost in keinem Zusammenhang steht. Das Personal der Postreklame besteht nicht aus Beamten der Deutschen Reichspost, sondern aus Privatangestellten. Die gemeldete Unterschlagung, die sich auf etwa 200 000 Reichsmark be­läuft, fällt dem Vorsteher der Dezirksdirektion Köln und seinem Stellvertreter zur Last. Die Unterschlagungen waren durch falsche Buchungen geschickt verschleiert, so daß sie erst bei einer unvermuteten Nachprüfung durch die Zentral­leitung der Deutschen Reichspostreklame entdeckt werden konnten. Die schuldigen Angestellten sind sofort von ihren Posten entfernt und die Angelegenheit selbst ist der Staats­anwaltschaft übergeben worden.

Rach sechs Jahren als unschuldig erklärt. Der Kassations­hof in Bern hat dem Arzt Dr. Riedel 51 000 Franken und seiner Frau 28 000 Franken als Entschädigung zuge­sprochen. Außerdem erklärte das Gericht, daß beide Ehe­leute vor der Rechtsordnung als unschuldig betrachtet wer­den müssen. Mit diesem Urteil Mdet eine Angelegenheit

ihren Abschluß, mit der sich die Oeffentlichkeit mehrere Jahre lang wiederholt beschäftigt hat. Dr. Riedel und s ine da­malige Freundin waren wegen Vergiftung der Gat in des Arztes im Jahr 1926 vom Schwurgericht zu Burgdoef zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ende vorigen Jahrs wurden beide im Wiederaufnahmeverfahren von der Anklage des Mords freigesprochen. Der Freispruch ließ jedoch einen gewissen Verdacht gegen die Angeklagten übrig. Dem Arzt wurden damals 38 000 Franken, seiner Freundin 23 000 Franken Entschädigung zuerkannt. Die Freigespro­chenen heirateten, nachdem sie das Gefängnis verlassen hatten und betrieben auf dem Revisionsweg ein« Erhöhung der ihnen zugesprochenen Entschädigung und die Anerken­nung ihrer vollständigen Unschuld. Mit dem jetzt gefällten Urteil haben sie beide Ziele erreicht.

Raubüberfall auf eine Kirchenkasse. Ein dreister Raubüberfail wurde am Samstag in dem Büro der Friedcnsgemeinde im Nor­den der Stadt Berlin verübt. Die Frau des Küster» befand sich in den Mittagsstunden allein im Büro, als plötzlich ein junger Mann von etwa 22 Jahren vorsprach und um eine Unterstützung bat. Sie erklärte ihm, daß er sein Gesuch schriftlich an die Ge­meinde richten müsse. Der Bursche stand einen Moment noch an der Barriere, als plötzlich das Telephon läutete. Die Küstersfrau ging an den Apparat und nahm das Gespräch entgegen. In diesem Augenblick sprang der Bursche über die Barriere und raubte aur der Kasse 1000 Mark, mit denen er verschwand.

Elefankenmutter als kindesmördecin. In Budapest hat die 22jährige Elefantenmutter Jenny, die bereits vor zw i Jahren ihr neugeborenes Baby totgestampft hatte, aüerma Z einen Kindesmord auf ihr Gewissen geladen. Dieser Ta e kam wieder ein Kälbchen von 75 Kilogramm Sckuvc e auf die Welk, dem dasselbe Schicksal beschieden war. ob­wohl alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden w->r?n. Dis Leiche wurde der Tierärztlichen Hochschule zur Präpa- rierung überlassen.

Sendefolge der Slultgarter Rundfunk UN.

Dienstag, 0. Sanuakl

Y.15: Zeitangabe. Wetterbelicht. Gymnastik. 7.1b: Zeitangabe, Vetter. Gericht, Nachrichten. 7.2V8.: Echallplatten. 1V.VV: Nachrichten. :V.U>! Ltederstunds. 1V.4V: Klavierkonzert. 11.55: Wetterbericht. 12.üv: Sch: Vlat­ten. 18.15: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Schneebcricht. 18.8V: Kon­zert. 11.8015.VV: Englischer Sprachunterricht für Fortgeschrittene. Ire«: Blumenstunde. 15.50: Frauenstunde:Neue Wegs der MiidchenschnlbUt-ana". 17.VV; Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftonmvrub. ten. 18.25: Vortrag: Vn welchen Füllen kann der Rundfunkhörer die Hilf« der Polizei in Anspruch nehmen? 18.50: Vortrag: Tantieme nnl> Grati. Motion. 19.15: Zeitangabe, Nochrichten. 19.30: Konzert. 21.15: Si, Io»» nach dem Gold de« Kapitän Kid (Fortsetzung). 22.2V: Zeitangabe, Aachrich. ten, Wetter, und Schneebericht. W.1521.00: Nachtmusik.

Kostbare Neujahrskarten

Fast zu allen Zeiten hat man das Bestrebe» gehabt di« besondere Gelegenheit eines Jahreswechsels zu benutzen, um Verwandten, Freunden und Bekannten durch die Ueber- fendung von Glücksbotschaften Freude zu bereiten. Es ist kaum ein Material vorstellbar, das noch nicht zur Herstel- lung solcher Glückwunschträger verwendet worden wäre. So fertigt« man z. B. zun, Ende des 18. und zum Beginn des 19. Jahrhunderts in der Berliner Königlichen Eisen- aießerei Neujahrskarten aus Eisen an, die ungefähr S mal 9 Zentimeter groß waren. In ausgezeichneter künstlerischer Arbeit zeigten sie Reliefbilder von hervorragenden Baulich­keiten und einen Spruch zum Neujahrsfest. Diese gußeisernen Neujahrskarten wurden an Mitglieder der könig ichrn Familie, an hervorragende Feldherren und Minister und sonstige bedeutende Persönlichkeiten verliehen.

Von nicht geringerer künstlerischer Bedeutung war n ferner die Neujahrskarten, die sowohl von der Berliner Königlichen Porzellanmanufaktur als auch von der Meißner Porzellanmanufaktur um die Wende des 18. Jahrhundert« hergestellt wurden. Sie waren aus reinstem Porzellan und brachten wundervolle Miniaturmalereien oder auch Dar­stellungen von Städten und Gebäuden. Auch sie trugen natürlich einen Neujahrsglückwunsch. Diese Porzellanneu­jahrskarten sind Sammelobjekte von großer Seltenheit ge­worden und werden sehr hoch bezahlt.

Vom hohem Sammelwerk sind ferner die Neujahrskarten berühmter Männer. So z. B. diejenigen, die Goethe an seine vertrauten Freunde allneujährlich sandte. Er benutzte kleine Kärtchen, die in kurzen handschriftlichen Auslassungen einen Glückwunsch aussprachen. Wesentlich offizielleren Charakter besaßen die Karten, die Bismarck zu versenden pflegte. Diese Karten waren groß, weiß und zeigten in fein gestochener Schrift den Namen und Rang des Altreichs­kanzlers, hin und wieder auch den Vermerk: p. s. (pour Mciter: um Glück zu wünschen).

Die Sitte der Neujahrsgratulation ist sehr alt. Schon die alten Römer sandten sich Neujahrswünfche, die ent- weder aus Briefen bestanden, beginnend mit der berühmten festen Formel:Wenn Du gesund bist, ist es gut, ich bin auch gesund" oder in Geschenken, die sich im alten Rom großer Beliebtheit erfreuten. So mußte jeder Klient seinem Patron am Neujahrstag ein Geschenk darbringen. Besonder» gegen- über Magistratspersonen waren schriftliche Neujahrswünsche üblich und i» der römischen Kaiserzeit unterließ «, kein Vornehmer, der mit dem Kaiser auf gutem Fuße stehen wollte, am Neujahrstage seine Glückwünsche in ergebe, st.'r Form darzubringen. Dabei wurde di« äußere Form d'escr Neujahrsbriefe immer kostbarer gestaltet.

In der Gegenwart wird in Amerika in den Kreisen der Dollarkönige und Dollarprinzessinnen ein ähnlicher Luxus: getrieben und nicht selten Neujahrskarten verschickt, die aus i Gold und Silber hergestellt und mit oft kostbarem Brillant- schmuck versehen sind. M. V.

Die Fußballspiele vom Sonntag.

Länderspiele

In Bologna: Italien Deutschland 3:1 (2:1) In München: Süddeutschland Ober-talien 0 :1.

Um die südd. Meisterschaft

bteilung Süd-Rord:

Stuttgarter Kickers

- Karlsruher FV. Ilnivn Vöckinaen

5:2

2:4.

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k

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-

Restliche Bezirksligaspiele Gruppe Baden: ^ ^

FV. Offenburg SpCl. Freiburg 1:2.

Gruppe Rhein: . . . ^ .

Germania Friedrichsseld Amicltia Viernheim 1 -

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