NSWSVeyrmnMk umerzeicyneier u:natz ergangen:Jum Neujahrstag spreche ich allen Angehörigen der Wehrmacht. Reichswehr und Reichsmarine, meine herzlichsten Glück­wünsche aus. Die alten Soldatentugenden. Treue. Gehör- sam und Pflichterfüllung sollen wie bisher die Richtschnur eures Handelns bleiben."

Neujahrsempfänge Hindenburgs

Berlin, 1. Jan. Schon in den Vormittagsstunden des Reujahrstages drängten sich Tausende von Menschen in der Wilheimstraße. um den Auffahrten zu dem üblichen Reu­jahrsempfang beim Reichspräsidenten beizuwohnen. Die Empfänge fanden diesmal in der allen Reichskanzlei statt, da das Haus des Reichspräsidenten seit Monaten ausge- bessert wird. Die verstärkte Ehrenwache, die in den Hof der Reichskanzlei einmarschierte, wurde begeistert begrüßt. Der Reichspräsident, dem die Menge stürmische Huldigungen darbrachte, nahm in Mantel und Zylinder die Meldung des Offiziers entgegen. Besonderes Aufsehen erregten die wie all­jährlich dem Reichspräsidenten huldigenden Halloren in ih­rer historischen Tracht.

Die Empfänge fanden in dem kongreßsaal der allen Reichskanzlei statt. Runtius Orsenigo beglückwünschte im Namen des diplomatischen Korps den Reichspräsidenten und wies besonders auf das Wirtschaftsproblem hin, das vordringlichst gelöst werden müsse. Reichspräsident von Hindenburg erinnerte in seinen Dankesworten daran, daß sich wichtige internationale Fragen ohne Lösung von einem ins andere schleppen und mit immer schwererem Druck auf der Welt lasten. Von der wirtschaftlichen Seite , allein werde die Weltkrise sich nicht meistern lassen. Reben > die wirtschaftlichen Probleme treten mit nicht minderer Dringlichkeit die großen politischen Fragen, bei denen höchste Lebensinkeressen des deutschen Volkes auf dem Spiele stehen.

Bei dem anschließenden Empfang der Reichs­regierung erinnerte Reichskanzler von Schleicher an die Ende des Jahres 1931 vom Reichspräsidenten an das Ausland gerichtete Mahnung, uns nicht das gute Recht aus gleiche Sicherheit vorzuenthalten. Er gab dann einen kurzen Ueberblick über die außen- und innenpolitische Ent­wicklung des vergangenen Jahres und bezeichnete es bezüg­lich der Abrüstungsfrage als ein besonderes Ziel, der deut­schen Jugend im Rahmen der Miliz das Recht zur wehrhaf­tem Staatsdienst wiederzugeben. Bei seinem, Schleichers, Re­gierungsantritt, habe der Reichspräsident ihm gesagt: Schaffen Sie Arbeit und suchen Sie die Spannungen in unserem deutschen Volke durch sozialen Ausgleich zu mil­dern." Die Reichsregierung werde diese Leitsätze zur Richt­schnur ihres Handelns machen. Allerdings werde dieser Weg lang und schwer sein.

In seiner Antwort sagte Reichspräsident von Hin- den bürg, die Wünsche bei Ablauf des vorigen Jahres seien zwar nicht alle in Erfüllung gegangen. Dennoch habe die Entwicklung des Jahres 1932 manche Hindernisse be­seitigt und uns die Hoffnung gegeben, daß die härteste Rot- zeit Deutschlands überwunden sei und der Weg frei werde. Der Reichspräsident forderte weiterhin die Jernhaltung al­ler Störungen des politischen Lebens und die Zusammen­fassung aller staatsbewußten und vaterlandsliebenden Deut- schen und erklärte es für unser Ziel, unserem Volk Brot und Arbeit zu schaffen. Daß die Reichsregierung, gestützt auf die entschlossene und wertvolle Arbeit der Regierung Papen das Problem der Arbeitsbeschaffung lösen möge und in sozl- alem Mitempfinden allen Deutschen, die Entbehrung leiden, tätige Hilfe gebracht werde, sei sein hauptsächlichster Wunsch am heutigen Tage.

Anschließend an den Empfang der Reichsregierung fan­den die Empfänge der Vertreter des Reichsrats, des Reichs- tagspräsidiums, der Reichswehr und Reichsmarine sowie der übrigen Reichsbehörden, der Reichsbank und Reichs- bahn statt.

*

Worte Hindenburgs

Berlin. 1. Jan. ImBerliner Lokalanzeiger" veröffent­licht Rolf Brandt eine Begegnung und Unterredung mit dem Reichspräsidenten von Hindenburg, aus der fol- gende Sähe hervorgehoben werden: Ich habe einen Eid ge­schworen und werde ihn halten. Sehen Sie, ich kann nicht anders, als dies immer wieder sagen. Ach, Sie hören es ja nicht richtig: Seid einig, einig. Es ist zum Teufel doch besser, wenn sich Männer» die ernsthaft sind, die Hände reichen, als wenn sie sich die Fäuste unter die Rase halten. Man muß das Vaterland nicht bloß so am Sonntag lieben. Man muß es hochstellen und ach, unser Volk hat so viel geleistet. Es wird durchkommen. Ls geht alles nicht so schnell, wie die Jungen denken. Man muß geduldig sein und abwarken. Ich glaube, daß wir es mit Gott schaffen. Es wird Stufe um Stufe gehen, aber wir werden durchkommen, wenn wir uns treu sind.

Dort unten in der Mühle

Roman von Stefan Ulsch.

Oop^lißkt Hans Weicklictt, 2^ickau/8a.

31. Forise-unz Nachdruck verboten.

Wann soll ich fahren?"

Morgen . . . Noch vor mir! Ich schließe das Haus ab! Besorgst dir zuerst auf dem Amt einen Reisepaß. Laß dich nur nicht aushorchen, das sage ich dir . . . Wenn man dich nach dem Reiseziel fragt, so erklärst du. das sei unbestimmt. Du hättest die Absicht, dir eine andere Stelle zu suchen."

Gut . .

Das weitere besprechen wir morgen früh . . ."

Brückner und zum ersten Male schmeckte es ihm wieder nach langer Zeit.

Dann erhob er sich und begab sich in sein Schlafzimmer. Er reckte die Arme und atmete befreit auf.

Das ist erledigt, murmelte er.Bin also nun die nächste Woche allein zu Hause, allein werde nicht gestört . . Nun, ihr gefräßigen schwarzen Geister, steht Mir bei . . . Es gibt eine harte Arbeit, aber eine Arbeit, die mich befreit die mir restlos Genugtuung verschafft . . ."

Die Verlobung des Grafen mit Lore war auf die ein­fachste Weise gefeiert worden.

Graf Ax besaß wohl noch entfernte Verwandte einige schon ältere Damen und Herren, er hatte sie jedoch nicht geladen, sondern sich damit begnügt, ihnen durch gedruckte Berlobungsanzeigen die vollendete Tatsache zu unterbrei­ten. Er wollte sich Unannehmlichkeiten ersparen, war er sich

Neue Klage Preußens?

Berlin. 1. Jan. Dis preußische Regierung Braun beabsichtigt, wie die Voss. Ztg. berichtet, jetzt noch einmal an den Staats- gerichtshof zu gehe». Den Anlaß dazu sollen die neuer- Maß­nahmen der kommissarischen preußischen Regierung aus beamten­rechtlichem Gebiet bilden, die durch die Reform der preußischen Schulverwaltung ohne vorherige Befragung der Hoheits­regierung Braun durchgeführt worden seien. Ministerpräsident Braun will jedoch zuvor noch eine Unterredung mit dem Reichs­kanzler von Schleicher haben.

Sabinctksausschuß für Arbeitsbeschaffung

Berlin, 1. Jan Der im Reichskabinett gebildete Ausschuß siir Arbeitsbeschaffungssragen trat gestern vormittag unter dem Vor­sitz des Reichskanzlers zusammen, um sich über den Stand der Arbeitsbeschaffung zu unterrichten. Außer Dr. Gereke nahmen auch der Neichsarbeitsminister, der Reichsfinanzminister und der Reichswirtschastsminister an der Sitzung teil.

Keine Auflösung der Reichsanskalt

Berlin. 31. Dez. Die Behauptung einer kommunistischen Zeitung, die Reichs,egierung beabsichtige zum 1. April des nächsten Jahres, die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung aufzulösen, trifft, wie von zu­ständiger Stelle erklärt wird, nicht zu.

Der Fall henlsch

Dresden, 1. Januar. Die Mutter des ermordeten SA.- Mannes Hent sch veröffentlichte in der Dresdener Volks­zeitung eine Todesanzeige ihres Sohns, die in scharfen Wor­ten vor der Nationalsozialistischen Partei warnt. Dagegen wird im nationalsozialistischen Blatt Dresdens erklärt, daß keine Stelle der Partei den Mord begünstige oder gutheihe. Es müsse übrigens die Untersuchung abgswartet werden.

Der Führer der Dresdener Untergruppe der SA., Dr. Bennecke, soll aus Dresden verschwunden sein. Nach der Angabe der Partei habe er jedoch Urlaub nach auswärts bis 3. Januar.

Die Röstungen Belgiens

Brüssel, 1. Jan. Die Regierung i>at beschlossen, die Be­festigungsarbeiten an der deutsch-belgischen Grenze zu be­schleunigen. Für den Ausbau der Forts und für die An- ' schaffung selbsttätiger Pistole» und kleiner Geschütze für die Unterstände sollen 207 Millionen Franken ausgegeben werden.

Würlt. Minister zur Jahreswende

Stuttgart 31. Dez. Staatspräsident Dr. Bolz äußert sich im Deutschen Volksblatt zum Jahreswechsel: Daß die langandauernde schwere Wirtschaftskrise sich in der Zu­sammensetzung und der Betätigung der Parteien wider­spiegelt, ist nicht verwunderlich. Aber gewissenlos ist es, daß der Eigenwille der Parteien einen solchen Grad erreicht hat, daß seit mehr als zwei Jahren die deutschen Parla­mente, von unbedeutenden Ausnahmen abgesehen, sich un­fähig erwiesen haben, aukkaueudc zum Einreißen finden sich Parteien zusammen, die f volver bsarvettru. Beim ^

das deutsche Volk in steter - - - /

Volk atmet auf, wenn de -

tatur ist ein Unglück. Ab . - . .

keit der Parteien nickt ba.. . - . . ' . .

z w i n g t s t e z u r D i k t a t u r.

Justizminister Dr. Veyerle schreibt: Fast noch dunkler und undurchsichtiger als in den letzte» Jahren ist der Aus­blick in das Jahr 1933. Wird es in diesem Jahr gelingen, wirtschaftliche Belebung herbeizuführen, die furchtbare Ar­beitslosigkeit zu mildern? Wird staatliche Ordnung und in­nerer Friede gewahrt bleiben? Wir hoffen und wünschen es sehnsüchtig. Aber wir wissen auch, welch außergewöhn­liche Schwierigkeiten zu meistern sind. Und wir sind uns bewußt, daß i» solchen Zeiten jeder sein Bestes einsetzen muß zum Dienst am Ganzen, einer dem andern in voller Hingebung helfen muh.

Stuttgart. 31. Dezember.

Sperre des Zugangs zum mittleren Verwaltungsdienst

1933. Um einer Verschärfung der besteheanden Ueberfüllung des mittleren Verwaltungsdienstes rechtzeitig zu begegnen, findet im Jahr 1933 im Einvernehmen mit den Standes­vereinigungen keine Zulassung statt. Das Innenministerium hat den Fachvorstehern und Verwaltungsaktuaren eröffnen

> lassen, daß für 1033 keine Anträge auf Zulassung von Bet'- waltungskandidaten gestellt werden können.

Schnellverkehr EßlingenStuttgartLudwigsburg. Am

Montag, den 2. Januar 1933 verläßt der erste der elek­trischen Triebwagaen, die von der Maschinenfabrik Eßlingen gebaut werden, die Fabrik. Der Wagen wird im Laufe des Tags in einem von einer Dampflokomotive geführten Probe­zug auf seine lauftschnischen Eigenschaften geprüft. Wenn sich dabei keine Anstände ergeben, sa wird er am Mittwoch in den Bezirk der Reichsbahndirektion Halle befördert, um auf den dortigen, bereits elektrischen Strecken eingefahren zu werben, um sodann vor der Eröffnung des elektrischen Be- : triebs EßlingenLudwigsburg in den Bereich der Reichs­bahndirektion Stuttgart zurückzukehren.

Ergänzungsprüfung in Fremdsprachen für Volksschul­lehrer. Nach einer Bekanntmachung des Kultministeriums wird im Jahr 1933 eine Ergänzungsprüfung in Fremdspra­chen für Volksschullehrer und Volksschullehrelinnen abgehal­ten werden. Die Prüfung findet von jetzt ab bis aus weiteres nur noch jedes zweite Jahr (d. h. 1933, 1935 usw.) statt. Be­werber, die sie nicht oder nur teilweise bestehen, können dem­nach die Prüfung oder die Lehrprobe während der Gel­tungsdauer dieser Bestimmung erst im übernächster Jahr wiederholen.

Kurzschrifkunkerrichk in den Schulen. In der Prüfung für Kurzschriftlehrer nach der Ordnung vom 22. März 1927, die seit einigen Jahren abgehalten wird, wird die Fähigkeit zur Erteilung von Unterricht in Kurzschrift an öffentlichen Schulen (Volksschulen, höheren Schule, Handelsschulen) fest- aestellt. Das Kuliministerium hat bestimmt, daß bei der Verteilung der an diesen Schulen zu erteilenden Kurzschrifl- lehraufträge und bei der Zuweisung von Ueberstiinden für Kurzschriftunterricht in erster Linie solche Lehrer zu berück­sichtigen sind, die die genannte Prüfung abgelehnt haben. Nur wenn derartig geprüfte Lehrer nicht vorhanden oder zur Uebernahins des Lehra-uftraoes nickt bereit oder in der Lage sind, darf der Unterricht in Kurzschrift Lehrern über­tragen werden, die diese Prüfung nickt abgelegt, sondern ihre Befähigung zur Erteilung des Kurzschriftunterrichts auf an­dere Weife dargetan haben.

Zum 59. Tod Richard Wagners. Am 13. Februar 1933 sind 50 Jahre seit dem Tod Richard Wagners verflossen. Dies ist ein Anlaß, auch in den Schulen des großen Ton­dichter zu gedenken. Das Kultministerium hat die Vor­stände aller dem Kultministerium unterstellten Schulen er­sucht, zu veranlassen, daß an dem genannten Tag oder an einem anderen geeigneten Tag in den letzten Wochen des Schuljahrs das Werk Richard Wagners den Schülern in einer ihrem Alter und ihrer Reife angepaßten Weise nahe­gebracht wird. Die Veranstaltung besonderer Gedächtnis­feiern, unter Umständen in Verbindung mit der Schul­jahrschlußfeier, wird anheimgegeben.

Eebäudebrandschadensumlage für das Jahr 1933. Nach einer Verordnung des Innenministeriums beträgt die Ge- bäudebrandfchadensumlcv für bas Kalenderjahr 1933 bet den Gebäuden der dritten Klasse 7 Rpfg. auf 100 RM. Versicherungsanschlag, bei den Gebäuden der ersten, Zwei­ten, vierten, fünften und sechsten Klasse das A-,

214-. 5- und 8fache. Die Ilmlageschuld des einzelnen Ge-

-u-..., .-.'fgmers ist auf den nächsten durch fünf teilbaren --^---v.:.u-.".?izchetrag noch oben aufzurunden. Die Umlage ist

. an- Januar 1933 zur Zahlung fällig. Umlageschuid- bt ri-AstMig-bezahlen, haben Verzugszinsen

e Anerkennung städlischer Haushaltpflegerin, -uberg und Preußen. Das Württ. Kultmini- ' : mit dem Preußischen Ministerium für Handel

und Gewerbe vereinbart, daß die Zeugnisse und Ausweise städtischer Haushaltpflegerinnen, die nach der württ. Ver­ordnung vom 15. Dezember 1931 und nach den Vorschriften des Preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe vom 18. Juli 1933 IV 787 II ausgebildet sind, gegenseitig an­erkannt werden.

bezirk Stuttgart wird nach dem Teilnehmerstand von 1. April 1933 neu aufgelegt. In die neue Auflage werde: die bis zum 31. März 1933 angemeldeten Hauptanschluss ausgenommen. Anträge auf Aenderung bestehender Eintra gungen können in der Neuauflage nur dann berücksichtig werden, wenn sie spätestens am 10. Februar 1933 bei de: zuständigen Fernsprechvermittlungsstelle vorliegen.

Fahrpreisermäßigungen auf der Eisenbahn. Die Deutsch Reichsbahngesellschaft hat die bisher für Lehrlinge und Be sucher von Lehrgängen und Einzelunterricht gesetzte Alters grenze von 20 Jahren für den Bezug von Schülermonats karten und Schülerrückfahrkarten mit Wirkung vom 1. Dez 1932 an auf 22 Jahre festgesetzt.

doch bewußt, daß man von dieser Seite seine Wahl als eine Entgleisung aus aristokratischen Bräuchen eine Heirat mit Lore als eine Mesalliance betrachten würde.

Von dem Verdacht, den er gegen Brückner hegte, sprach er bei Lore nicht, um sie nicht aufzuregen. Er wollte keine Schatten auf ihrer heiteren Stirn sehen, ihr Glück nicht von Sorgen erstickt wissen. Es war genug, daß ihn die Vor­kommnisse mit ihren Folgen bedrückten und daß er nachts selten Schlaf fand. Es kostete ihn Mühe, in Gegenwart der Braut ein freundliches Wesen zu zeigen, und oft genug er­tappte sie ihn dabei, daß er bei einem Gespräch nicht bei der Sache war, sondern grüblerischem Sinnen nachging. Dann wurde er stutzig, aber er war dann wieder doppelt aufmerksam und verscheuchte ihr augenblickliches Ueber- raschtheit mit scherzenden Worten.-

An einem Nachmittag war er zu einer Verhandlung wegen Teilabholzung seines Waldbestandes zu der etwa eine Stunde von Eppstein entfernt gelegenen Oberförsterei geritten.

Auf dem Nachhausewege schlug er den Weg ein, der an dem Hause Brückners vorbeiführte. Er wußte selbst nicht, weshalb er das tat, er war lediglich einem gewissen Zwang gefolgt.

Als er durch eine Lichtung ritt, von der auS-Man das ganze Anwesen Brückners übersehen konnte, versperrte ihm ein Mann den Weg.

Hallo!! . . . Kommen Sie nicht unter die Hufe!" rief er ihn an und mußte unwillkürlich laut lachen.

Der Mann bot aber auch einen geradezu grotesken An­blick. Er war klein und gebückt, trug einen weißen Bart und mochte etwa sechzig Jahre alt sein. An einem langen Stecken baumelte ein Netz, mit dem er mit flinken Bewegungen

einen Schmetterling einzufangen bestrebt war. Es gelang ihm jedoch nicht er stolperte über eine Baumwurzel und fiel der Länge nach hin.

Possenheim sprang vom Pferde in der Meinung, der alte Sonderling wäre bei dem Falle zu Schaden gekommen; er hatte die Absicht, sich hilfreich seiner anzunehmen.Es ist nichts", versicherte der Fremde, erhob sich und streifte den Schmutz von seinen Kleidern.Schade, schade, daß ich dieses nette Tierchen nicht erwischt habe. . . War ein Pracht­exemplar von einem Schmetterling mit Farben mit Farben sage ich Ihnen! ... so was habe ich noch nicht ge­sehen . . . Aber . . ." er zwinkerte den Grafen lustig an, ich glaube, ich muh mich Ihnen präsentieren . . . Professor Hartleben von der Universität in Köln. Er machte mit ern­ster Miene eine steife Verbeugung und reichte dem Grafen die Hand, der ebenfalls seinen Namen nannte.

Ich bin sehr erfreut. Sie brauchen sich nicht vorzu­stellen. Ich hatte bereits vor Wochen das Vergnügen, den Herrn Grafen kennen zu lernen."

Possenheim sah ihn zweifelnd an.

Daß muß ein Irrtum sein, Herr Professor! . . . Wirk­lich ich wüßte nicht ..."

Doch, doch . . . Aber sehen Sie, das Pferd kennt mich sogar wieder!"

Der Graf warf einen Blick auf seinen Rappen. Er lä­chelte über den komischen Kauz, und als er seine Augen ihm wieder zuwandte, blieb ihm vor Ueberraschung eine Entgegnung in der Kehle stecken.

Ein hübscher junger Mann lachte ihn an und zeigte ihm seinen Part, den er in Händen hielt.

Nun, kennen Sie mich noch nicht?" forschte er.

^ (Fortfchun, folgt),