Von der Abrüstungskonferenz

Die Frage der Linienschisse im Ilotlenausschuß

Genf. 3. Mai. Im Flottenausschuß der Abrüstungs­konferenz wurde heule die Aussprache fortgesetzt über die Frage, ob die Linienschiffe als An g ri ff s w a ffe anzusehen sind- Amerika trat für die Beibehaltung der großen Kampfschiffe ein. Die Abrüstung zur See habe vor­läufig ihre Regelung gefunden: nach dem erstrebten Beitritt Italiens und Frankreichs zum Londoner Dreimächte-Ber- trag solle die Flottenfrage bis 1936 zunächst ruhen. Der englische Vertreter erklärte, die Linienschiffe feien Ver­teidigungsmittel, er trat jedoch für eine Herabsetzung der Tonnage ein.

Auffallend war die Haltung der französischen Ab­ordnung, die jegliche Festlegung vermied, obwohl in den allgemeinen Vorschlägen, die Frankreich der Abrüstungs­konferenz vorgelegt hat, eine Herabsetzung der Tonnage bei den Linienschiffen vorgesehen ist. Eine unzweideutige Er­klärung, Laß Linienschiffe als besonders gefährliche Waffen anzusehen sind, schien dem französischen Vertreter im Hin­blick auf die späteren Entscheidungen der Konferenz un­bequem zu sein.

Der deutsche Standpunkt, der sich aus den Deutschland im Versailler Vertrag auferlegten Verboten der großen Linienschiffe ergibt, wurde von Frhr. von Rh ein baden zur Geltung gebracht.

Der russische Vertreter erklärte, daß gerade in den letzten Jahren durch technische Vervollkommnungen der Angriffs- charakter der Linienschiffe besonders erhöht worden sei. Die übrigen Staaten entschieden sich größtenteils für einen Angffffscharakter der Linienschiffe. Eine Entscheidung über die Frage, ob die Linienschiffe als Angriffswaffe anzufehen seien, wurde nicht getroffen.

Verschärfung der Devisenbestimmungen für Auslandsreisen

Berlin, 3. Mai. Die schlimme Devisenlage macht Ver­schärfungen der Bestimmungen für den Reiseverkehr nach dem Ausland und dem Saargebiet notwendig. Die Devisenbewirtschaflungsstellen werden für nicht ge­schäftliche Reisen fortan den Nachweis der Dringlichkeit der Reise verlangen; bei Reisen zum Kurgebrauch im Ausland ist hierbei die Vorlage eines amtsärztlichen Zeugnisses erforderlich.

Von einigen ausländischen Kurverwaltungen usw. sind in letzter Zeit Prospekte verschickt worden, in -denen deutschen Kurgästen empfohlen wird, bei einem beabsichtigten Kur­aufenthalt im Ausland bereits einige Monate vor Antritt der Reise regelmäßig Ueberweisungen im Rahmen der Frei­grenze vorzunehmen. Es wird davor gewarnt, auf solche Empfehlungen einzugehen, da die­ses Verfahren ein« Umgehung der Devisenvor­schriften darstellt.

Auch bei Geschäftsreisen wird strenger als bisher darauf geachtet werden, daß die Anforderungen an Devisen als berechtigt anerkannt iverden können.

Neue Sparnolverordnung in Anhalt

Dessau. 3. Mai. Das anhaltische Staatsministerium hat eine Ergänzung ,zur Reichsfparverordnung erlassen, in der bestimmt wird, daß die Gehaltsregelung für Staatsbeamte auch für Beamte der Körperschaften des öffentlichen Rechts, die der Staatsaufsicht unterliegen, maßgebend ist. Die Be- forderungssperre wird aufgehoben und eine Son-derabgabe auf di« Einnahmen der Notare geführt, die mit 5 Prozent bei 50 Mark vereinnahmter Vergütung beginnt und mit 50 Prozent bei den Vergütungen, die 50 000 Mark über­steigen, endet.

Das französische Sicherheilsfieber

London, 3. Mai. Zu den Genfer Abrüstungsverband- iungen schreibt der diplomatische Mitarbeiter desDaily Telegraph", Tardieu habe klar zu verstehen gegeben, Frank­reich wäre zu einer Verminderung seiner Rüstungen nur bereit, wenn die amerikanische und die britisch« Regierung gewisse Sicherheitsgarantien gäben. Diese un­annehmbaren Bedingungen lauten: 1. Amerika ver­pflichtet sich, mit einem vom Völkerbund als Angreifer be- zeichneten Staat keinen Handel zu treiben, mit ande- ren Worten eine auf Befehl des Völkerbunds unter­nommene Blockade. 2. Großbritannien verpflichtet sich, dem Völkerbund seine Flotte für eine solche Blockade zur Verfügung zu stellen.

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Ein Goethe-Roman von R. Heller bearbeitet von Th. Scheffer 1S30 konmnäienstvisso" Berlin 30.

R. Fortsetzung Nachdruck «ertöten.

Als später mit dem Kaffee auch die Blätter von Kraus aufgetragen wurden, Zeichnungen und Aquarelle zu Fest­spielen und Theaterstücken, die bei Hof aufgeführt worden waren, wbr von Goethe oder eigentlich nur von ihm die Rede, dessen Geist alle diese Figuren, Szenen und Dramen entsprungen waren. Die Herzogin Louise rechnete eben wieder auf seine Unterstützung, denn die Geburtstagsfeier Karl Augusts fiel in den Anfang des September. Zur Er­leichterung des Dichters, den die regierende Herzogin heute oder morgen zur Beratung darüber erwartete, schlug Amalia vor, daß ihr der Geburtstag überlassen werde. Sie wollte die Gesellschaft, die bei ihr im Werk sei, auf den 3. Sep­tember ansagen lassen.Denn es ist unverzeihlich, und ge­stern hat mich Karl selbst daran erinnert, wieviel wir be­ständig von Goethe und wie vielerlei oft auf einmal von ihm verlangen. Obschon mich Wieland damit tröstet: an diesem Gottesmenschen geht nichts verloren. Zuletzt wisse er doch den alltäglichen Zufälligkeiten und seinen Mühen darum immer wieder einen höheren Nutzen abzugewinnen.

Mit jenem der Weiblichkeit angeborenen Scharfsinn be­lauschte Leonore die Damen während dieser Verhandlungen. Die ältere Herzogin voller Enthusiasmus in ihren Aeußerun- gen, Louise dagegen mit Wort und Gefühl zurückhaltend, als ob es ihr, wenn auch nicht an Teilnahme, so doch an dem Bedürfnis fehle, anderen die Art derselben zu eröff­nen. Frau von Stein, darüber zerbraH M Leonore den

Deutscher Schritt In Moskau für die deutschen Ingenieure und Arbeiter

Berlin, 3 Mai. Die Reichsregierung hat mit der Re­gierung der Sowjetunion über die großen finanziellen Schwierigkeiten der in Rußland befindlichen deutschen In­genieure und Facharbeiter Besprechungen eingeleitet. Die russische Regierung hatte bei den Vertragsabschlüssen mit diesen deutschen Spezialisten vereinbart, daß ein Teil der Bezahlung in deutscher Währung erfolgen soll, der den Angehörigen in Deutschland überwissen werden sollte und zur Bezahlung der deutschen Sozialversicherungsbei­träge diente. Bei der Erneuerung der Verträge hat nun die Sowjetregierung versucht, sich der Auszahlung in Mark zu entziehen, so daß dadurch die Betroffenen in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.

Wenn die Regierung in Moskau ihr Verhalten mit der in den Verträgen enthaltenen sogenannten »Katastrophen­klausel", die sie von der Zahlung in fremder Währung ent­bindet, zu rechtfertigen sucht, so wird demgegenüber darauf hingewiesen, daß zwar Devisenschwierigkeiten für die Sow­jetunion bestehen mögen, daß aber von einer wirtschaftlichen Katastrophe" nicht gesprochen werden könne.

Reue Operation Mac Donalds

London, 3. Mai. Der Zustand des vor einiger Zelt operierten linken Auges Mac Donalds ist nach einem amt­lichen Bericht zufriedenstellend. Er muß sich nun aber am Donnerstag auch einer Operation des grünen Stars am rechten Auge unterziehen. Er hofft, Mitte Juni soweit mied er her ge stellt zu sein, um an der Lausanner Konferenz teilneiimsn zu können. Dagegen muß er auf die Genfer Abrüstungsbesprechungen nach Pfingsten verzichten.

Ouoiaiti verletzt

Schanghai, 3. Mai. Chinesische Studenten, die mii Lein Ergebnis der chinesisch-japanischen Waffenstillstandsverhand­lungen unzufrieden waren, überfielen den chinesischen Hauptvertreter in seinem Haus und verprügelten ihn der­art, dag es fraglich ist, ob er, wie geplant, am Donnerstag das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnen kann.

Mrllembers

Stuttgart. 3. Mai.

Beileid der würik. Regierung. Der Staatspräsident hat der Witwe des verstorbenen Staatsministers a. D. Dr. e. h. von Schmidlin im Namen des Staatsministeriums das wärmste Beileid ausgesprochen und dabei die großen Ver­dienst« des Verstorbenen besonders heroorgehoben.

Zenlralleitung für Wohltätigkeit. Die von der Zentral­leitung für Wohltätigkeit in Württemberg beschlossene Er­nennung des Dr.-Jng. Robert Bosch in Stuttgart und des Geh. Kommerzienrats Jakob Sigle in Kornwestheim zu Mitgliedern der Zentralleitung für Wohltätigkeit ist vom Innenministerium genehmigt worden.

Ausfuhr von frischem Obst nach Frankreich. Die fran­zösische Regierung hat zur Verhütung der Einschleppung der San-Jose-Schildlaus nach Frankreich pflanzenpolizeiliche Bestimmungen erlassen, in denen unter anderem bestimmt ist, daß künftig alle Sendungen frischen Obstes, di« aus irgendeinem Land nach Frankreich gehen, von einem Ur­sprungszeugnis begleitet sein müssen, aus dem zu ersehen sein muß, an welchem Ort das in der Sendung enthaltene Obst gewachsen ist. Mit der Ausstellung dieser Ursprungs­zeugnisse sind die Gemeindebehörden beauftragt worden.

BerlinBad Mergentheim. Seit 1. Mai verkehrt wie­der der direkte Schnellzugswagen BerlinBad Mergent­heim (Bad Mergentheim an 20.47 Uhr, Bad Mergentheim ab S.13 Uhr).

Der Verband würkl. Haus- und Grundbesitzervereine hat

auf seinem am 30. April hier abgehaltenen Verbcmdstag folgende Erklärung an die Landesregierung beschlossen:Die Versammlung des Landesverbands rvürtt. Haus- und Grund- besitzervereine in Arbeitsgemeinschaft mit dem Stuttgarter Haus« und Grundbesitzerverein ersucht die württembergische Landesregierung dringend, Mittel bereitzustellen in Form von Nachlässen aus der Gebäudeentschuldungssteuer zur all­gemeinen Wiederinstandsetzung der württ. Vorkriegshäuser und zur Beschäftigung des Handwerks. Ferner bitten wir dringlichst um Herabsetzung der Grenzzahlen der Wohnungs­zwangswirtschaft. Ferner ersuchen wir dringlichst um eins nachdrücklich« Revision der Vorschriften für den Lastauto­verkehr. Die Versuche in Liegnih haben gezeigt, daß bei einer Schnelligkeit von 25 statt 30 Km./Std. selbst bei Voll- bereifung die Erschütterung ganz wesentlich zurückgeht und ln keinem Verhältnis mehr stehen würde zu der bisherigen

Nachbarin zu.Gleich werden sie uns denArzt wider Willen" abgeben. Es ist nun bald ein Jahr her, daß sie Kopf nicht mehr, war die Gelassenheit selbst. Wie auch alles was in Rede kam, an Goethe anknüpfte, wie es ihn über­all zum Mittelpunkt hatte, so zeigte das Lottchen Schardt von ehedem doch nicht den leisesten Versuch als Partei auf­zutreten. Nur in der ruhigen Bestimmtheit, womit sie hier und da einen Irrtum über ein Werk, über das Datum seiner Aufführung oder eines der mitspielenden Personen berichtigte, verriet sich ihr inniger Zusammenhang mit dem Dichter und die Wichtigkeit, welche selbst das kleinste ihn be­treffende Ereignis für sie hatte. Das war gewiß ein sehr bescheidenes Verfahren und ein glänzendes Zeugnis für die Selbstbeherrschung der Weltdame. Aber wenn Leonore an die bewegliche Gestalt, an das sprühende Wesen und an den brausenden Rhytmus des Wolfcharakters dachte, so konnte sie sich doch selbst eine zärtlichere Freundschaft zwi­schen zwei so verschiedenen Naturen nur schwer zusammen­reimen.

Wer dagegen bei aller Härte der stechenden Form und trotz einer Verbitterung des Gemütes, die bis zum gellen­den Hohn aufschlagen konnte, in dieser Gesellschaft als der größte Freund und unbedingteste Bewunderer Goethes er- schien, das war Thusnelda von Göchhausen. Der starke Geist in dem nicht schwachen aber verkümmerten Körper! So wie ein Blatt aus den Händen der Herzoginnen frei hervorgmg, raffte sie es auf und erklärte Leonore mit Eifer den Inhalt der Zeichnung. Sie sprach mit leiser Stimme, damit die Fürstinnen aus dem Sofa drüben durch keine Zunschenrede gestört würden und damit auch Frau van Stein nichts davon höre, welche den Lehnstuhl zunächst am Sofa mnehatte. "

Schädigung und Belustigung. Ein Vorgehen würde sowohl vom Hausbesitz als auch von der Mieterschaft allgenzsin be­grüßt werden. Seins Beseitigung würde übrigens auch den staatlichen und städtischen Gebäuden voll zugute kommen."

Kampf uni den Anzug. Der Inhaber eines Schneiderei- gsfchäfts in Stuttgart erwirkte gegen einen säumigen Kun­den, der den bestellten Anzug weder bezahlen noch abnehmen wollte, ein Urteil auf Zahlung von 148 RM. Zug um Zug gegen Ablieferung des Anzugs. Der Gerichtsvollzieher wurde mit der Vollstreckung des Urteils beauftragt und erhielt de» Anzug ausgehändigr, um ihn dem Schuldner gegen die geschuldete Zahlung auszufolgen. Beim Erscheinen des Gerichtsvollziehers erwies sich der Schuldner jedoch als zahlungsunfähig, und der Beamte ging nun so vor, daß er dem Schuldner den Anzug erst mal übergab, diesen aber sofort für den Gläubiger pfändete. Der Schuldner erhob jedoch gegen die PfändungErinnerung", weil der rechtlich inzwischen in seinen Besitz übergegangene Anzug für ihn unentbehrlich sei. Er kam auch mit seinem Einwand bei Gericht durch: Die Pfändung wurde aufgehoben! Der Gläu­biger ist nun den bestellten Anzug losgeworden, bekam aber von dem geschuldeten Gegenwert keinen Pfennig. Er ver­langt vom Justizfiskus wegen des nicht ganz ordnungs­mäßigen Vorgehens des Gerichtsvollziehers Schadenersatz und wenn, wie es den Anschein hat, der Vater Staat zahlen muß, so hat er wenigstens die Genugtuung, einem bedräng­ten Untertanen zur nötigen Bekleidung verholfen zu haben.

Gefängnisstrafen für die Mai-Demonstranten. Die ver- borswtdrigen kommunistischen Demonstrationsversuche, die am 1. Mai in allen Stadtteilen Stuttgarts unternommen wurdet!, fanden ihre Sühne vor dem Schnellgericht. Zwölf Beschuldigte wurden zu Gefängnisstrafen von 1014 Tagen, 3 Wochen und 14 Ndonaten verurteilt. Sechs Beschul­digte wurden freigesprochen.

Sühne für den Raub in der Kronprinzstraße. Der 42 3. a. geschiedene frühere Hausverwalter Ioh. Schaupp von Stuttgart entriß, mit einem Hammer und einem Stilettmesser bewaffnet, am letzten SamStag vormittag dem Geschäfsführer der Schreinerinnung in einem Haus der Kronprinzstraße eine 500 Mark enthaltende Aktenmappe Unter der Anklage des schweren Raubs stand Schaupp heute vor dem Schnellgericht. Er war in vollem Umfang ge­ständig und bestritt nur, Hammer und Stilett in bestimm­ter Absicht mitgenommen zu haben. Da es ihm gelungen war, die Mappe ohne besondere Gewaltanwendung an sich ZU bringen, konnte die Anklage wegen schweren RaubS nicht aufrecht erhalten werden. Der Angeklagte wurde we­gen schweren Diebstahls und wegen eines Vergehens gegen das Waffengeseh zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

Aus dem Lande

Beulelsbach OA. Schorndorf, 3. Mai. Der »Graf von Beutels buch" an Bord des Zeppelin. Auf seiner Südamerikafahrt führt das Luftschiff »Graf Zeppe­lin" zum erstenmal ein Erzeugnis aus der Edelweinbau­gemeinde Bsu.elsbach, die bekannte Weinmarke ..Graf von Beutelsbach" an Bord. Sicher wird diese edelste Gab« des Remstals an Bord gurei: Anklang finden.

Aalen, 3. Mai. Starke Ueberschreikung. Die Kocherverbesserung zwischen Aalen und Wasseralfingen kam auf rd. 129 0l)0 RM. zu stehen. Der Voranschlag war rd. 80 000 RM. Die starke Ueberschreitung kommt hauvtächlich von wiederholtem Hochwasser während der Bauausführung! und von berechtigten Nachforderungen Im Betrag von 9000 RM. Die Verbesserung darf im übrigen als wohl gelungen bezeichnet werden.

Riederstetten OA. Gerabronn, 3. Mai. Wilderei. Am Sonntag früh K5 Uhr wurde im Revier Niederstetten, Sichertshauser Gewand, ein Wilderer namens Stütz le in, Dienstbote in Sichertshausen, von dem fürstlichen Jäger Schweiger beim Wildern ertappt und festgenommen. Stutz­lein war im Begriff, einen Fasanengockel zu erlegen, und zwar mit einer Kleinkaliberbüchse und Longrifle-Munition. Der Täter wurde aufs Rathaus nach Niederstetten verbracht. Eine Haussuchung förderte Munition, sowie eine Scheiben- Pistole zutage. Nach längerem Verhör gab Stützlein zu, schon des öfteren den Fasanen nachgestellt zu haben, jedoch ohne Erfolg. Der Verhaftete wurde auf freien Fuß gestellt.

Elpersheirn OA. Mergentheim. 3. Mai. Den Ver­letzungen erlegen. Von den beiden Motorrad­fahrern, die aus der Fahrt nach Rothenburg einem Rad­fahrer ausweichen wollten, und dabei stürzten, ist der 27 ü Jahre alte fleißige und überall beliebte Fiihrknecht Johann Möge! seinen schweren Verletzungen erlegen.

Reutlingen, 3. Mai. Die Lage des Handwerks. Die Handwerkskammer Reutlingen teilt über die Lag» des Handwerks im Monat Avril mit: Der anhaltend schlecht«

Jetzt sind wir mit den Skizzen aus demJahrmarkt von Plundersweilern" durch", raunte die Göchhausen ihrer uns die französische Komödie vorspielten, hier in Etters­burg selbst, und auch an einem Geburtstage. Die Frau Herzoginmutter ward mit der Aufführung gefeiert und Kraus malte die Dekorationen dazu, dieselben, mit denen er nun die Zeichnungen zumArzt" eingerahmt hat. Da sind die Figurenporträts, und wir bekommen die schöne Co­rona Schröter als Lucinde zu sehen, den Herzog als Valer, den Doktor Wolf als Lukas. Ihn leider nur in Bauern­tracht. Sie müßten Goethe einmal in der antiken Tunika sehen, den Königsmantel um die Schultern, und eine Rolle seiner eigenen Dichtung spielend. Da hat er etwas Gött­liches in seiner Erscheinung."

Hier ist der Dichter schon. Im französischen Kleide zwar! aber doch auch wunderschön", sprach Leonore etwas zu laut in ihrer frohen Ueberraschung, indem sie das Blatt mit Karl August als Valer erhob.

Wen wollen Sie in dem Valer erkennen?" fragte dis Herzogin Louise, deren Verwunderung es erregte, die Por­trätfigur ihres Gemahls mit einer Abbildung Goethes ver­wechselt zu sehen.

Den Herrn Geheimen Legationsrat Goethe", antwortete , Leonore wohlgemut sicher und die Augen einzig auf dem Blatte.Der Maler versteht sich auf seine Kunst. Der schel­mische Einschnitt im Kinn sogar fehlt nicht, der nur dann und wann so deutlich sichtbar wird, wie etwa, wenn der Wolf um Zutrauen bei dem Schafe bittet."

(Fortsetzung folgt).