nuten vor Beendigung des Spiels gegen Den Schiedsrichts? los, der durch den erweiterten Ordnungsdienst nur mit Mühe geschützt werden konnte. Die Bayernspieler wurden von ihren Änhäugern auf den Schultern durch dos Gewühl der erregten Menge getrogen. Tatsächlich ist ober Eintracht Sieger und Meister. *

Schwere Schädigung einer Darlehenskasse. Vor der Großen Strafkammer 1 des Landgerichts Stuttgart begann heut- der auf 8Tage berechnete Prozeß wegen Schädigung der Darlehenskasse S ulzb ach-Murr um 280 000 Mark. Angeklagt sind der 43jährige verh. Kaufmann Albert Kr. von Sulzbach, der 48jährige Schuhmacher Heinrich L, von Backnang, der 68jährige verh. Oberlehrer a, D, Karl S. von Sulzbach und der 71jährige verh. Apotheker Julius K. von Sulzbach. Kr. soll als Rechner des Darlshenskassenvereins dem B., der in Sulzbach eine Schuhfabrik betrieb, bei völlig unzulänglichen Sicherheiten 350 000 Mk. Kredit teils in bar, teils durch Einlösung von Wechseln gewährt haben, obwohl nach den Satzungen 20 000 Mk. die Höchstgrenze war. Die andern Angeklagten haben dies als Vorstands- bzw. Auf­sichtsratsmitglieder unterstützt. Gefälschte Bilanzen der Fabrik spielten dabei auch eine Rolle. Die Darlehenskasse erlitt einen Verlust von rund 250 000 Mk.

Der Leu ist los. In der Nacht zum Sonntag ist ein Löwe, der in Stuttgart abtransportiert werden sollte, beim Güterbahnhof ausgebrochen. Er nahm den Weg aufwärts zur unteren Virkenwaldstrahe, wo er eingefangen werden konnte. Seinem Dompteur Birk gelang es nach kurzer Zeit, das Tier in den Käfig zurückzubringen. Es handelt sich um den Löwen, der im Programm des Friedrichsbau-Theaters eine Rolle spielte und auf einem Lastkraftwagen verladen werden sollte, Birk nahm sofort die Verfolgung des Tiers mit Hilfe eines Autos auf. Wie es gelang, den freiheits­lustigen Gesellen wieder einzufangen, schildert der Bericht eines Taxichauffeurs. „Ich fuhr morgens 1,30 Uhr von der Helfferichstraße über die Birkenwaldstraßs, Kurz vor der Türlenstraße sah ich, durch meine Scheinwerfer beleuchtet, einen prächtigen Löwen die untere Birkenwaldstraße über­querend, Richtung Robert-Mayer-Strahe spazieren gehen. Kurz darauf kam auch Herr Birk auf mein Trittbrett ge­sprungen mit der dringenden Bitte, ihm bei der Festnahme seines Löwens behilflich u sein. Rasch entschlossen ging die Fahrt in scharfem Tempo Richtung Türken-—Mönchhalden- straße aufwärts, wo ich nach kurzer Fahrt den Löwen über­holen kannte. Durch Manövrieren trieb ich das Tier in die Enge und versperrte ihm den Weg, Nach etwa einer halben Stunde konnte der freiheitslustige Geselle in seinen Käfig zurückgebracht werden, der sich auf einem Lastkraftwagen befand." Der Löwe ließ sich zahm wie ein Hündchen nach dem Käfig zurückführen. Es ist in Anbetracht der nächtlichen Stunde anzunehmen, daß keine Passanten erschreckt wurden. Die Sache ist noch sehr gut abgelaufen.

Auiounfall. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr überschlug sich in der Gebelsbergstraße in Heslach ein Kraftwagen in­folge Platzens eines Borderradreifens. Don den vier In­sassen erlitt der Führer schwere innere Verletzungen. Eine Dame und zwei kleine Kinder, die in dem Kraftwagen fuh­ren, kamen mit Fleischwunden und Schürfungen davon. Alls Verletzten wurden in das Marienhospital übergeführt.

Vom Tage. In einem Haus der Kranenstraße in Cann­statt wurde ein 52 I, a, Mann erhängt aufgefunden, — In einem Haus des westlichen Stadtteils erschoß sich ein 68 I. a, Mann mit seinem Jagdgewehr.

Berufsubitäum. Korrektor Friedrich G re ß in der Buch­druckerei Ehr. Velser AG,, Stuttgart, konnte am 1. Mai sein 50jähriges Jubiläum der Zugehörigkeit zum Buch­druckergewerbe feiern. Herr Greß wirkt seit der Gründung der „Süddeutschen Zeitung" 1913 als Korrektor an diesem Blatt.

Werkbnnd-Ausstellung „Wohnbeoarf". Die Gewerbe- Halle und die anschließenden Ausstellungsräume bieten zur­zeit ein Bild reger Tätigkeit. Die Vorarbeiten für die Werk­bundausstellung „Wohnbednrs" — sie wird am 13, Mai eröffnst — sind auf dem Ausstllluugrgüänds überall in Gang.

Aus dem Lande

Wellderstadk OA. Leonberg, 2. Mai. Im Streit er- stochen. Als am Samstag abend der ledige, etwa 27jäh- rige Arbeiter Paul Frick von hier ein Darlehen von ein paar Mark von seinem Freund, dem 32 I. a. verheirateten Feldhüter Anton Kappler forderte, gerieten die beiden in einen Wortwechsel, der schließlich in Tätlichkeiten aus­artete, Nach kurzer Auseinandersetzung in der Behausung Kapplers griff Kappler zum Messer und versetzte Frick von hinten her einen Stich in die Herzgegend, der die Schlag­ader verletzte und nach wenigen Minuten den Tod herbei­führte. Die große Menschenmasse war derart erbittert, daß die Landjäger alle Miche hatten, um den Verhafteten vor Richter Lynch zu schützen. Der Täter wurde den: Amts­gericht zugeführt.

Besigheim, 2. Mai. Dekan Klemm gestorben. In Tübingen, wohin er sich nach einer Grippeerkrankung im März zu welkerer ärztlicher Behandlung begeben Halts, ist am Samstag der 52 3. a, Dekan Klemm verstorben. Die Frau Dekan starb vor 5 Jahren nach der Geburt von Zwillingen ebenfalls ganz rasch. Dekan Klemm hinterläßt sechs unmündige Kinder.

Rordheim OA. Brackenheim, 2. Mai. Großfeuer. In der Nacht auf Sonntag brannte das dem Gottlieb Widenmayer und Christoph Mösslnger gemeinsam gehörende Wohnhaus sowie die Scheuer des ersteren und die Scheuer des Bäckermeisters Aug. v. Oluhausen nieder. Heu und Stroh, Mobiliar und zwei Schweine verbrannten ebenfalls. Der Brandschaden wird auf 15—20 000 Mark geschätzt. Es wird Brandstiftung vermutet.

Heilbronn. 2. Mai. Ein nackter Mann in den StraßenHeilbronns. Ein aufregender Vorfall spielte sich am Samstag nachmittag in der Kaiserstraße in Heil­bronn ab. Aus einer Nebenstraße tauchte plötzlich ein völlig unbekleideter Mann auf und warf sich vor einen in voller Fahrt dohe: Kommenden Slraßcnbahmvageu. Glücklicher­weise konnte dessen Führer noch rechtzeitig hastmachen, so daß dem anscheinend Geistesgestörten nichts geschah. Zwei Schutzleute nahmen den Mann sofort fest und führten ihn aus die Rathauspolizeiwache. -z

Vom unteren Reckar, 2. Mai. Fetter Prozeß. — Besuch. —. Erwis ch t. Großes Aussehen in der Gegend verursachte die Verhandlung gegen den Mühtebesitzer Hopf in Langenrisden vor dein Schöffengericht Mosbach. Dem Angeklagten, dem früheren Direktor der Landw. Lagerhäuser >n Tauberbischofsheim, wurde Bilanzverschleierung — es handelte sich um mehrere 100 000 Mark — zur Last gelegt. Das Urteil lautete auf 6 Wochen HKnanis und 200 MM

Geldstrafe. — Auf Schloß Zwingestberg am Neckär ntiNMk die ehemalige Großherzogin von Baden für einige Zeit wieder ihren Lieblingsaufenthalt ein. — In der Wandererherberge Mosbach erwischte die Polizei einen steck­brieflich verfolgten Einbrecher, der wegen schweren Einbruchs in Mainz verfolgt wurde. Der Verhaftete, der in Mainz einen Polizeibeamten schwer verletzt und vor kurzem erst 6 Jahre Gefängnis abgesessen hatte, befand sich >m Besitz eines getadelten Revolvers und vieler Einbruchs-Werkzeuge-

Oelisheim OA. Maulbronn, 2. Mai. Sowjetfahne auf dem Kirchturm. Am Sonntag früh wehte vom Kirchturm eine Sowjetfahne, die ein kühner Kletterer in der Nacht angemacht hatte. Da die Fahne beim Beginn des Gottesdienstes noch nicht entfernt war, hielt laut „Pforz- heimer Anzeiger" der Pfarrer, der sich weigerte, in einer mit einer Sowjetfahne geschmückten. Kirche zu predigen, den Gottesdienst im Freien, und zwar beim Kriegerdenkmal auf dem alten Friedhof ab. Nach mühevollen Versuchen gelang es, die Fahne herunterzuholen.

Mühlacker, 2. Mai. Kindsmord. Gestern wurde im Stöckachwald von einem Spaziergänger ein neugeborenes totes Kind unter einer Schüssel aufgefunden. Es wurde so­fort der Landjägerstelle gemeldet, die nach der Kiudsmutter sucht.

Lllwangen. 2. Mai. Ein Betrüger im großen. Vor dem Erweiterten Schöffengericht hatte sich der 46 I. a. verh. Kaufmann und Zeitungsverleger Karl Otto Drucken- müller von Bopfingen wegen zahlreicher Betrügereien zu verantworten. Im Oktober v. I. bekam Truckenmüller

2 Jahre 6 Monaten Zuchthaus, 3000 Mk. Geldstrafe und

3 Jahre Ehrverlust, weil er eine Ulmer Witwe fast um ihr ganzes Vermögen gebracht hatte. Neuerdings bekam Trucken­müller wegen weiterer 7 Verbrechen des Betrugs im Rück­fall und eines Vergehens der Untreue eine Zusatzstrafe von 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus.

Hausen OA. Reutlingen, 2. Mai. Bei den Bürger­meisterwahl erhielt Hugo Lorch 02, Emil Ankele aus Reutlingen 80 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 93 Prozent.

Tübingen, 2. Mai. Der Sondelfinger Raub­mörder in Tübingen. Das polizeiliche Ermittlungs­verfahren im Sondelfinger Mordfall ist nunmehr abge­schlossen. Der Täter, Wilhelm Herzog nus dem Gminder- darf, ist von Stuttgart, wo die polizeilichen Erhebungen ge­führt worden sind,'in das Untersuchungsgefängnis nach Tü­bingen übergeführt worden. Es wird nun die richterliche Voruntersuchung beginnen.

Tübingen, 2. Mai. Einweihung des evange- tischen Gemeindehauses. Am Sonntag wurde das neue evangelische Gemeindehaus durch Dekan Dr. Stock­mayer eingeweiht. Glückwunschansprachen hielten Kirchen- präfident 6. Wurm und Oberbürgermeister Scheef.

Tübingen. 2. Mai. Die rote Fahne auf dem Kaiser-Wilhelms-Turm. Ein bisher noch un­bekannter Täter hat in der Nacht zum 1. Mai am Kaiser- Wilhelms-Turm auf dem Vesterberg eine rote Fahne mit den Sowjetzeichen angebracht. Die Art der Anbringung läßt lt. Polizeibericht darauf schließen, daß es sich um den gleichen Tater handelt, der am 24. April die Fahne auf dem Stifts­kirchenturm befestigt hat.

Gräfenhausen OA. Neuenbürg, 2. Mai. DasSchieß­hausabgebrannt. In der Nacht auf Sonntag ist das Schießhaus des Militär- und Schützenvereins Gräfenhausen- Obernhausen völlig niedergebranut. Man vermutet Brand­stiftung.

Tuttlingen. 2. Mai. Waghalsiger Kletterer. In der Nacht zum Sonntag erkletterte ein hiesiger junger Mann am Blitzableiter den Turm der evangelischen Stadt- kirch und befestigte an der obersten Spitze eine kommuni­stische Propagaudafahne. Eine Polizeistreife, die das Ab­klettern des Täters wahrgenommen hatte, nahm ihn fest. Er sieht seiner Bestrafung entgegen.

Heidenheim, 2. Mai. Unfug. Der Versuch, eine rote Fahne auf dem Kamin der Württ. Cattunmanufaktur zu hissen, konnte verhindert werden.

Schnaitheim OA. Heidenheim, 2. Mai. Rote Fahne auf dem Kirchturm. Gestern nacht wurde auf der Kirchturmspitze eine rote Fahne aufgezogen, die jedoch schon morgens um 5 Uhr herabgeholt worden war

Herbrechlingen OA. Heidenheim, 2. Mai. Die rote Fahne auf deni Rathaus. In der Nacht zum 1. Mai erkletterte ein Unbekannter am Blitzableiter das Rathaus und befestigte oben eine rote Fahne. Sie erfreute sich je­doch kaum eine Stunde lang ihres Daseins, denn der Polizei­wachtmeister bestieg kurz entschlossen von der Bühne aus das Dach und holte die Fahne herunter. Bei der Anbrin­gung der Fahne ist die elektrische Leitung beschädigt worden

... Ulm, 1. Mai. Brand. Am Freitag oben

'5"" Landwirts Josef Hagel abgebrannt. Da

angebaute Vlohnhaus konnte gerettet werden.

Tailfingen OA. Balingen, 2. Mai. Baudarlehen. Die Versuche, für den Wohnungsbau bei der Landw. Kre- ditausialt und bei der Oberamtssparkasse Mittel zu erhalten, schlugen fehl. Es werden deshalb für 10 Baulustige Bau­darlehen aus den Mitteln der städt. Betriebe gewährt, jedoch nur bis zum Höchstbetrag von 6000 RM. Dabei richtet sich der Zinssatz nach dem lsteichsbankdiskont, doch soll er höch­stens bis zu 6 Prozent gehen. Verlangt ist weiter erste hypothekarische Sicherheit, auch sotten nur einheimische Un­ternehmer und Arbeiter beschäftigt werden. Der Bauende ist verpflichtet, zwei Wohnungen zu erstellen, von denen die eine vermietet werden muß, widrigenfalls das Darlehen ge­kündigt wird. Insgesamt werden 56 000 RM. Baudarlehen ausgeworfen. Es wird von dieser Maßnahme eine Bele­bung des Baugewerbes erhofft.

Liqmarswangen OA. Sulz, 2. Mai. Das Rathaus abgebrannt. Sonntag früh ist im Rathaus, in dem fick''auch der Farren-stall mit Scheune befand und Futter­vorräte un'tergebracht waren, Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr mußte in erster Linie an die Rettung des wich­tigen Aktenmateriwls denken, was auch restlos gelang. Das Rathaus ist vollständig niedsrgebrannt.

Göppingen, 2. Mai. Razzia durch die Polizei. Freitag früh bei Tagesanbruch und am Abend nahmen Polizei und Landjäger in den bei der Stadt gelegenen Heu­häusern sowie in den Gaststätten und sonstigen Unterkunfts­orten eine umfassende Razzia nach dem Welzheimer Mör­der vor. ES konnten aber nur zwei obdachlose Wanderer in einem Heuhaus aufgegriffen werden, die, dem Schnell­richter vorgeführt, wegen „Hausfriedensbruchs" zu zwei Tagen Gefängnis verurteilt wurden.

Ulm, 2. Mai. Treibholz auf der Donau. Die Donau führte gestern größere Mengen Treibholz, tote Hühner und andere Dinge mit, die darauf schließen ließen, daß im Donau- und Illergebiet ein Unwetter niedergegangen war.

Buchau, a. F., 2. Mai. Blutige Streithändel. Am Samstag abend gerieten zwei Insassen des Buchauer Armenhauses miteinander in Streit. Dabei zog der Sattler Hoh sein Stilettmesser und brachte dem Korbmacher Ka­ki u s durch 7 Stiche lebensgefährliche Verletzungen bei. Der Sohn des Kadus schtug dem Sattler Hoh mit einem Holz­scheit über den Kopf, so daß dieser eine klaffende Wunde davontrug.

Ravensburg, 2. Mai. Die Unterschlagungen bei der Ortsfürforgebehörde. Die bei der Orrs- fürsorgebehörde im Lauf der Jahre unterschlagenen Beträge belaufen sich auf rund 53 000 Mk. Dazu tritt noch ein Fehl­betrag von rund 11 000 Mk bei der Katholischen Liebfrauen­kirchenpflege. Die Gesamtsumme der Unterschlagungen be­trägt somit rund 64 000 Mk.

Kommunlstischer Umzirg aufgelöst. Am Sonn­tag nachmittag versuchten die Kommunisten einen Umzug zu veranstalten. Die Teilnehmer wurden verschiedentlich von der Polizei auseinandergetrieben und zerstreut.

Schwerer Unfall. Am Sonntag abend wollte hier der Vorstand des FV. Ravensburg, der 33 I. a. Kaufmann Albert Knopf, die Fußballmannschaft von Frauenfeld auf dem Trittbrett eines Gesellschaftswagens begleiten. Wäh­rend der Fahrt sprang er vom fahrenden Auto ab, stürzte und kam unter den Wagen zu liegen. Knopf erlitt eine Ge­hirnerschütterung und Verletzungen an Händen und Füßen.

Ettenkirch OA. Tettnang, 2. Mai. Aus der Unter­suchungshaft entlassen. Am Weißen Sonntag ist das Wohnhaus des Emil Bauer in Sammletshofen ab­gebrannt. Die Söhne des Brandgeschädigten, die damals unter dem Verdacht der Brandstiftung in Untersuchungshaft genommen wurden, sind jetzt entlassen worden, weil ihnen eine Schuld nicht nachgewiesen werden konnte.

Nördlingen, 2. Mai. Schweres Autounglück. An der Kreuzung des Feldwegs von Reimlingen zur Möt- tinger Landstraße wollten ein Pferdegespann und ein Miet­auto zu gleicher Zeit die Straße befahren. Beim Einbiegen des Autos nach links wurde der Magen an einen Baum ge­schleudert und schwer beschädigt. Die Insassen, Amtsgerichts­rat Dr. Beßler und Frisch, erlitten sehr schwere innere Ver­letzungen. Rechtsanwalt Schwarzkopf und ein Herr Weber kamen mit leichten Verletzungen davon.

4. Südameeikafcchrk des „Gc<rf Zeppelin" Friedrichshafen. 2. Mai. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Montag früh um 5.03 Uhr M seiner vierten Süd­amerikafahrt gestartet. Führer ist Kapitän Lehmann. An Bord befinden sich 10 Fahrgäste, darunter 1 Kind. Die­ser Flug wird der letzt« nach Südamerika in diesem Früh- I«hr sein.

Lokales.

Wildbad. den 2. Mai 1932.

Die Wildbader Rokhilfe hat mit dem 1. Mai ihre Tätig­keit eingestellt. Dank der unermüdlichen Hingabe der betei­ligten Frauen und Mädchen, dank der zahlreichen Spenden und der Förderung durch die Stadtverwaltung war es mög­lich gewesen, 5 Monate lang täglich (mit Ausnahme der Sonn- und Festtage) etwa 120 Kinder und 20 bis 30 Er­werbslose zu speisen und außerdem noch an bedürftige Fa­milien 70 Essensportionen abzugeben. Auch die Kleiderhilfe, deren Bestände längst erschöpft sind, mußte nun aushören. Beide Einrichtungen sind in diesem schwerem Winter für viele unsrer Gemeindeglieder eine wertvolle Hilfe gewesen.

Vom Winlersportverein. Der Winterfportverein hielt am vergangenen Samstag in der „Sonne" einen Zunft­abend ab. Der rege Besuch machte der Vereinsleiitung offensichtlich Freude. Dank den ausgezeichneten Musikdar­bietungen des Herrn Hohnloser-Pforzheim, der mit seiner Orchester-Handharmonika geradezu Staunenswertes leiste­te, herrschte bald die fröhlichste Stimmung. Nach Erledi­gung weniger geschäftlicher Fragen und der Ehrung der im vergangenen Winter als Sieger hervorgegangenen Mit­glieder zeigten die Mitglieder Bätzner und Blumenthal eine große Zahl sehr schöner Lichtbilder; meist waren es eigene Aufnahmen vom Winter und dem Wintersportleben. Lau­nige Bemerkungen zu den einzelnen Bildern erhöhten die Wirkung. Das von Herrn Aisenpreis eingeübte, von 10 Buben vorgetragene Singspiel „10 kleine Negerlein" be­reitete große Heiterkeit, zumal den Negerlein wohl anzu merken war, daß sie sich in einer ihnen fremden Gegend, befanden. Die Versammelten blieben in bester Stimmung beisammen, solange es anging. Allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben, sei bester Dank gesagt. Am Sonntag unternahm der Verein eine wohlgelungene, vom Wetter bestens begünstigte Wanderung nach Herrenalb.

9.

Vergünstigungen für die Wildbader Einwohner.

Darüber teilt uns die staatl. Badverwaltung folgendes mit:

Veranstaltungen. Bekanntlich haben die Wildbader Einwohner die Möglichkeit, bei der Badkasse für sich und ihre Familienmitglieder sogenannte „Einwohner­karten" mit den Rechten der weißen Kurtaxkarten zu lösen. Diese Einwohnerkarten kosteten schon bisher für die ganze Kurbetriebszeit (Mai/September) nur 15 Ml für die erste Person (Stammkarte) und 6 Ml für jede weitere Person einer Familie. Um möglichst vielen Einwohnern auch in der jetzigen schweren Zeit den Besuch der Veranstaltungen zu ermöglichen, hat die staatl. Badverwaltung mit Genehmi­gung ihrer Vorgesetzten Behörde den Preis der Stammkarte noch um 20o/o, also von 15 auf 12 Ml herabgesetzt, während der Preis der Anschlußkarten mit 6 Ml bestehen bleibt. Um 18 Ml kann also jetzt eine 2 köpfige, um 24 K)l eine 3 köp- ige Familie 5 Monate lang alle regelmäßigen Veran- taltungen, ohne besonderes Eintrittsgeld und die Veran-