Vorschlag Dr. Hcigenbergs, die Stinünen auf der deutsch- nationalen Landesliste zu vereinigen, angenommen worden wäre. Durch die Schuld der Westarp und Gereke ^Landvolk) sei die absolute Rechtsmehrheit verhindert worden.
Haftbefehl gegen die Mörder Lurkhs
Berlin. 26. April. Gegen die Arbeiter Mels, Hoffmann und Schulz, die am Sonntag früh den Nationalsozialisten Kaufmann Udo Curth erschossen haben, ist Haftbefehl wegen Mords bzw. Beihilfe erlassen worden.
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Wiederaufnahme der Schanghaier Waffenstillstands- Verhandlungen
Paris. 26. April. Die Agentur Indo Pazisique meldet aus Schanghai, daß der englische Gesandte und der Vorsitzende der chinesischen Abordnung bei der Konferenz von Schanghai mit Vertretern der chinesischen Regierung über die Wiederaufnahme der Waffenstillstandsverhandlungen verhandeln. Von chinesischer Seite wurde erklärt, China würde jedes Abkommen unterzeichnen, das die Gefühle des chinesischen Volks nicht verletze und den Völkerbundsbeschlüssen nicht zuwiderlause. Der japanische Gesandte hat seine Regierung um Weisungen wegen Wiederaufnahme der Verhandlungen ersucht.
Von der Abrüstungskonferenz
Der Hauptausschuß vertagt sich
' Genf, 26. April. Im Hauptausschuß teilte heute der Vorsitzende Henderson mit, daß das Büro beschlossen habe, vom 13. bis 16. Mai eine Pfingstpause eintreten zu lassen. Um ferner den Unterausschüssen Zeit zu geben, sich darüber zu äußern, welche Waffen für die . qualitative Abrüstung" in Frage koinmen, werde der Hauptausschuß die Sitzungen aussetzen, bis die Ausschüsse diese Arbeiten beendet haben. Mittlerweile sollen die Führer der Abordnungen sich in privaten Besprechungen über die vom Hauptausschuß noch nicht erörterten Punkte zu Artikel 1 des Kon- vcntivnsentwurfs zu verständigen suchen.
Aus Kreisen der deutschen Vertretung in Genf hört man, daß.aus Hendersons Erklärung die Entschlossenheit der Kon- iferenz herausgehört werden könnte, für die Abschaffung und Zerstörung bestimmter Waffen nunmehr die technischen Unterlagen zu schaffen. Dieser Eindruck sei so deutlich gewesen, daß der französische Vertreter Paul Boncour Einspruch erhob, der allerdings seine Wirkung verfehlte. Dis weitere Aussprache über die Angriffswaffen wird den deutschen Vertretern in den technischen Ausschüssen dis Gelegenheit geben, in jedem einzelnen Fall den nicht nur von Deutschland, sondern auch von anderen maßgebenden Mächten vertretenen Standpunkt geltend zu machen, daß das Verbot bestimmter Waffen, das Deutschland im Versailler Vertrag aufgezwungen und von ihm seit Jahren durchgeführt worden ist, nunmehr zum Bestandteil eines allgemeinen. Abrüstungsabkomme ns gemacht und dadurch auf alle anderen Mächte ausgedehnt werden muß-
Genfer Besprechungen Brünings
Genf, 26. April. Reichskanzler Dr. B r ü n i n g hat heute feine Besprechungen mit den hier weilenden Führern fortgesetzt. Er stattete vormittags zusammen mit MacDonald dem amerikanischen Staatssekretär Stimson einen längeren Besuch ab. Der Reichskanzler war von Staatssekretär von Bülow begleitet. Sodann empfing der Reichskanzler den Besuch des tschechoslowakischen Außenministers Dr. Be ne sch. Beim Mittagessen traf sich Dr. Brüning mit den deutschen Abgeordneten zur Abrüstungskonferenz. Es verlautet, daß Tardieu am Freitag in Gens eintrefsen werde, lieber die Abreise Brünings ist noch keine Entscheidung getroffen.
Lausanner Konferenz am 16. Juni
Berlin, 26. April. Der britische Botschafter hat der Reichsregierung eine Note überreicht, in der angefragt wird, ob die deutsche Regierung damit einverstanden sei, daß die Lausanner Tributkonferenz am 16. Juni beginne. Gleichlautende diplomatische Noten wurden in Paris, Rom, Brüssel und Tokio überreicht.
Rumänien unter Finanzüberwachung
Bukarest, 26. April. Der Beauftragte der französischen Regierung, R i st, ist mit mehreren Sachverständigen zu längerem Aufenthalt in Bukarest eingetroffen, um die ru-
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Ein Goethe-Roman von R. Heller bearbeitet von Th. Scheffer
OopvriZdt 1430 dz? Bonmnciienst „vißo" Lerlin 30.
LZ. FortsHunz Nachdruck verboten.
Das klang zwar wie Roman, aber doch nicht wie der rechte. „Welche jungen Leute sollen wir noch zusammenbringen?" fragte Karl August.
„Ihre Leo selbstverständlich", erörterte das Fräulein, „und einen kreuzbraven Vetter, den Herrn von Vilmitz, kurmainzischen Leutnant und sonst ohne Rang und Gehalt. Er rühmt sich, daß ihm der Herr Legationsrat persönlich bekannt worden und freundlich begegnet seien. Aber nun wird sein Regiment aufgelöst. Der Statthalter von Dallberg kann ihn nicht halten. Seine Stelle wird eingezogen."
Leonore war in diesem Augenblick viel zu ausschließlich mit sich selbst beschäftigt, als daß sie den Eindruck beobachtet hätte, den ihre Erzählung auf den Zuhörer machte. Sie fuhr ruhig fort:
„So gut ich ihn nun auch kannte, so hat er mir's doch herzlich schwer gemacht, bis ich seiner Liebe auf den Grund schauen konnte. Weil er arm sei, glaubte er verzichten zu müssen. Heute morgen aber haben wir uns miteinander versprochen."
Der Herzog hatte sich unter diesen Worten abgewendet. Leonore fügte hinzu, daß es ihr nur darum zu tun sei, ihren Verlobten dem Vater in einer annehmbaren Verfassung oorzustellen. Seine Durchlaucht solle kein kostspieliges Hofamt ihretwegen neu begründen, nur daß dem ' Ehrgeiz des Vaters in etwas genügt, daß ein Schein über den Vetter verbreitet werde, der dessen Armut verhülle, und
manische Finanzvenoalün'g usw. und sie TkopüchkeüM voll Sprmcißiiahiiie», Bcamiciiabbau u. a. zu prüfen und die Zahlungsfähigkeit gegenüber dem Ausland festzustellen. Vor allem sollen Mittel gesucht werden, den Staatshaushalt auszugleichen. Frankreich ist zu kurzfristigen Krediten bereit, wenn es genügend Sicherheiten erhält.
Blutiger Zusammenstoß zwischen Bauern «nd Gen-armen
Bukarest, 26. April. Die Bauern der Gemeinde von Sanfalan bei Klausenburg, die gegen die Verstaatlichung ihres Gemeindewalds Einspruch erhoben, gerieten gestern mit der Gendarmerie in Streit. Die Gendarmen machten von der Schußwaffe Gebrauch. Zwei Bauern wurden getötet und zwei schwer verwundet. Die Bezirksbehörden haben Gendarmrrieverstärkungen entsandt, um die Ruhe wiederherzusteilen.
EMgelischer Landeskirchen
ep Stuttgart, 26. April. Am Montag trat der Evang. Landeskirchentag zu einer Sitzung zusammen. Präsident 1). Röcker gedachte in seiner Eröffnungsrede des Schicksals unseres hart geprüften Volks, besonders der Arbeitslosen, Verbitterten und Verzweifelten. Nach der Verpflichtung der Abgeordneten Hermann und Benzing wurde der l. Punkt der Tagesordnung, der Einspruch gegen die Wahl zum Landeskirchentag im Kirchenbezirk Neuenbürg mit der Feststellung des Berichterstatters Seiz erledigt, daß die vorgekommenen Verstöße gegen die Wahl- vorschrfften das Wahlergebnis nicht beeinflußt haben. Den Rechenschaftsbericht des Ständigen Ausschusses erstattete Dr. Rau.
Dann machte Kirchenpräsident v. Wur m bedeutsame Ausführungen über die politische und wirtschaftliche Lage der Kirche. Im politischen Kämpf habe die Kirche, solange nicht die Freiheit des evangelischen Bekenntnisses ernstlich gefährdet ist, nicht die Aufgabe des waffentragenden Soldaten, sondern die der Sanitätstruppe, die nicht Wunden: schlägt, sondern heilt. Was die Finanzlage der Landeskirche betrifft, so sind im Vergleich zu den Zahlen des Haushaltplans 1930—31 Bedarf und Deckungsmittel um 3 Millionen zurückgegangen, der ungedeckte Bedarf ist um fast 400 000 Mark gestiegen. Die Mittel für Baubeiträge an Kirchengemeinden mußten um 350 000 Mark gekürzt werden. Im kirchlichen Leben der Gemeinden setzt sich der Gedanke der aktiven Gemeinde immer mehr durch. Kirchengemeinden und freie Organisationen haben in ihrer Liebesarbeit ge- wetteifert in der Bekämpfung der durch die Arbeitslosigkeit entstandenen Schäden. Durch den Devaheim-Skandal wurde das Vertrauensverhältnis zwischen Kirchenvolk, Kirchenleitung und Innerer Mission in Württemberg erfreulicherweise nicht gestört.
Die durch Oberki'rchenrat Dr. Schauffler gegebene Erläuterung zum Entwurf des kirchlichen Haushaltplans 1932 — 33 ließ -as Streben nach strengster Sparsamkeit erkennen. Der Entwurf schließt mit einem Abmangel von zusammen 1 049 000 Mark für beide Jahre ab. Er soll in Höhe von 700000 Mark aus dem Geistlichen Unter- stüßungsgrundstock gedeckt werden, der Rest aus den vorhandenen Rücklagen. Der Rückgang der Einnahmen beträgt bei den Staatsleistungen rund 2 Millionen, bei der Landes-, kirchensteuer 1 350 000 Mark. Schärfste Drosselung der Aus-: gaben ermöglichen für 1932 eine nicht unwesentliche Er»! jeichterung der landeskirchlichen Steueranforderung. Die Ge-! Halter und Pensionen sind den staatlichen Vorschriften ge-: mäß um 20—21 Prozent gekürzt. Die Pfarr- und Dekanats-! stellen nehmen 67 Prozent des gesamten Aufwands, dis! Pensionen und Unterstützungen 24,1 Prozent, das Stift un-i die Seminare 2,85 Prozent in Anspruch. Mittel für neue Kirchenstellen sind im neuen Haushaltplan nicht eingesetzt' und der Plansah für Baubeiträge an Kirchengemeinden ist auf den 4. Teil herabgesetzt,
Mkllemberg
Sluti-orl. 26. Aprkl. ^ Die Frauen im neuen Landlag. Dem neuen Landtag werden vier Frauen angehören, davon eine beim Zentrum, Frau Luise R i st, Professors-Witwe in Stuttgart und Vorsitzende des kath. Frauenbunds in Württemberg, zwei bei der Sozialdemokratie, Frau Sophie Döring, Gewerk- schastsangestellte in Stuttgart, und Frau Emilie Hiller, Wirtsgattin in Heilbronn, und eine bei den Kommunisten, Frau Walter-Stuttgart. Letztere zieht neu in den Landtag ein, während die ersten drei dem Landtag schon bisher angehörten. Ausgeschieden ist aus dem Landtag die deutschnationale Abgeordnete Frau Klara Klotz, Generalmajorsgattin in Buoch OA. Waiblingen.
daß ihrer Wahl ein huldvolles Wort der Billigung von Seiner Durchlaucht gewidmet werde, das sei ihre Bitte.
„Das ist doch ein jäher Sturz vom Himmel auf die kahle, harte Erde!" seufzte Karl August zur Seite hin.
„Gewiß wird mein Vater fürs erste nicht anders denken, so hoch wie er mit mir hinaus wollte. Aber der Herzog — was habe ich bei ihm für mein Verlangen zu hoffen?"
Leonore wartete umsonst auf die Antwort. Der Herzog stemmte seine Hände gegen die Knie. „Rascher und übler hätte es ihn nicht enttäuschen knnen!" murmelte er leise in sich hinein, dann schien er hämisch zu lachen. Das Fräulein eilte bestürzt zu ihrem East hin, der sie so finster und verglast anstarrte, daß sie mit Schrecken fragte: „Was Hab' ich denn aber nur angerichtet? Oder hätte Vilmitz etwas mit Ihnen gehabt, was Sie wider ihn empört? Es müßte auf einem schnöden Irrtum beruhen, von dem der Junge keine Ahnung hat . . . ."
„Auf einen Jrrtm läuft eben alles hinaus", antwortete der Herzog.
„Doch nicht auch mein Vertrauen zu Ihnen? Womit könnte ich das denn verscherzt haben?"
„Mit nichts, Leo," gab endlich der Herzog in einem sanfteren Ton zurück. „Aber erlauben Sie mir einige freie Atemzüge am Fenster, mein Schwindel wird dann bald vorübergehen. — Was Sie bei Karl August suchen, sprach er, nach einer kurzen Pause das Fenster schließend, „daß wird er Ihnen unbedenklich gewähren: eine persönliche Auszeichnung für den Mann, den Sie durch Ihre Wahl auszeichnen. Dazu ein Fürwort beim Freiherrn, wenn dieses nötig wird."
„Aber, Leo", fuhr er dann fort, „wäre es nicht besser Sie übereilten sich nicht mit Ihrer Heirat? Herr von Vil-
Bokschaftex Sackett in Muttgart. Der MerManiML Botschafter in Berlin, Sackett, und seine Frau, sind gestern abend nach der Feier der Ehrenpromotion in Tübingen nach Stuttgart gefahren und im Hotel Marquardt abgestiegen.
Besuch des amerikanischen Botschafters. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der amerikanische Botschafter Sackett siatie im Anschluß an seinen Tübinger Aufenthalt zusammen mit seiner Gemahlin heute der württembergischen Regierung in Stuttgart einen Besuch ab. Um 1 Uhr fand im Staatsininisterium zu Ehren der Gäste im engsten Kreis ein Essen statt. Im Lauf des Nachmittags besuchte der amerikanische Botschafter in Begleitung seiner Gastgeber das be- rühmie Klöster Maulbronn. Gegen 7 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Stuttgart. Nach einer kleinen Erfrischung, die im Bahnhofsturm eingenommen wurde, traten Herr und Frau Sackett mit ihrer Begleitung die Rückreise nach Berlin an.
Maifeiern. Das Innenministerium hat für den 1. Mai d. I. eine Ausnahme von seiner Verordnung über Verbot von Versammlungen unter freiem Himmel vom 30. März d. I. (Staatsanzeiger Nr. 73) insofern zugelassen, als außer Versammlungen in Waldheimen auch Versammlungen In sonstigen abgegrenzten Plätzen einschließlich der Wirtschaftsgärten allgemein stattfinden dürfen,- die Anmeldepflicht nach 8 1 der Ersten Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März 1931' bleibt unberührt. Weitere Ausnahmen sind hinsichtlich der politischen Veranstaltungen nicht gestattet, insbesondere dürfen keine politischen Umzüge abgehalten werden.
Lernmittelfreiheit a» den Volksschulen. In einem Erlaß des Kultministeriums wird auf Art. 19 der 3. Notverordnung des Staatsministeriums über das Schulgeld hingewiesen. Die Aenderung gegenüber den bisherigen Bestimmungen über die Lernmittelfreiheit besteht darin, daß die Gemeinden nicht mehr verpflichtet sind, alle Schüler mit den notwendigen Lernmitteln zu versehen, sondern nur noch diejenigen, für welche ein begründeter Antrag gestellt wird. Das Recht der Gemeinden, die Lernmittel auch ohne Antrag zu leihen, ist nicht beseitigt worden, weil das Staats-- nmuperium davon ausging, daß angesichts der Lage der Finanzen und der Wirtschaft die Gemeinden von sich aus alle Ausgaben unterlassen werden, die nicht notwendig sind. Gemeinden, die diesem Grundsatz zuwiderhandeln, müssen damit rechnen, daß ihnen kein« Beiträge zu den Lehrer- gehälkern gegeben werden.
Schulgeldordnung. Eine Verordnung des Kulkministeriums vom 1. April trifft Bestimmungen über das Schulgeld an öffentlichen Schulen. Die Verordnung gilt für folgende öffentliche Schulen: 1 Pflichtschulen: Gewerbe- und Handelsschulen; 2. Schulen mit freiwilligem Schulbesuch: höhere Schulen, höhere Handelsschulen, Mittelschulen, Frauenarbeitsschulen.
Warum kostet ein Doppelbrief nicht 24 Pfennig. Auf die
Anfrage einer Handelskammer, warum ein 20 Gramm übersteigender Brief nicht 24 (das Doppelte des einfachen Briefs), sondern 25 Pf. koste, hat die Reichspost geantwortet, für den Satz von 25 Pfennig sei in erster Reihe maßgebend gewesen, daß die Herstellung einer neuen Marke im Wert von 24 Pf. unnötig gemacht werde. Außerdem betrage die Gebühr für den einfachen Auslandbries 25 Pfennig, so daß entsprechende Marken im allgemeinen wohl in jedem größern Bürobetrieb vorhanden seien. Auch könnten fehlende 13 Pf. leicht durch Markenwerte anderer Art ergänzt werden.
Studenten dürfen billiger fliegen. Die Deutsche Lufthansa gewährt auch in diesem Jahr Studierenden der Universitäten und der Hochschulen eine Flugpreisermäßigung auf Grund eines besonderen Antrags, der bei den Universitäten, Hochschulen usw., oder bei den Dienststellen der Lufthansa erhältlich ist. Die Studierenden zahlen den Eisenbahn, fahrpreis dritter Klasse Schnellzug. Die Beförderung der Studierenden erfolgt nach Maßgabe verfügbarer Plätze am Abgangsflughafen.
Graphische Sammlung, Königstr. 32 (ehemaliges Kronprinzenpalais). Die Hans-Otto-Schoenleber-Ausstellung ist am Sonntag, den 1. Mai zum letztenmal geöffnet.
Rokkreuzkage 1932. Seit einer Reihe von Jahren wird in allen Kulturstaaten der Welt einmal im Jahr ein Tag festgesetzt, an dem durch Veranstaltungen verschiedener Art um das Verständnis für die großen und menschenfreundlichen Aufgaben des Roten Kreuzes geworben werden soll. Mit dieser Aufklärungsarbeit ist regelmäßig eine Sammlung verbunden. Dieser Rotkreuztag findet in Württemberg in diesem Jahr am Sonntag, 22. Mai, statt. Das Innenministerium hat mit Erlaß vom 22. Februar d. I. für diesen Tag und für den vorhergehenden Samstag, 21. Mai, dir Sammelerlaubnis für das ganze Land erteilt. Mögen auch diesmal wieder sich viele offene Herzen und offene Hand» finden! - '>
nutz ist ein verständiger Mann, ein hübscher, das räum' ich ein, und er hat den Vorteil seiner Vetternschaft wahrzunehmen gewußt, was ich ihm nicht verarge. Aber es gibt so viele unglückliche Ehen!"
„Hier in der Stadt vielleicht mag es öde um manche Familie stehen, wie Sie sagen", entgegnete das Fräulein. „Aber wir auf dem Lande draußen sind anderer Art, und für uns besitzt die Ehe noch ihr Recht nicht allein — auch unsere Wohlfahrt suchen wir darin. Dazu bin ich es nicht, welche zuerst den Gedanken gefaßt hat, daß die Zeit herangenaht sei, wo ich verheiratet werden solle. Nein, der Vater trifft die Anstalten, mir einen Mann zuzuführen. Da verteidigte ich mich denn nur gegen den unerwünschten Bewerber, indem ich den Geliebten an seine Stelle zu bringen suche."
„Das ist außerordentlich klar", räumte der Herzbg ein, „aber um die Zweckmäßigkeit handelt es sich doch noch. Herrn von Vilmitz kenne ich nicht so genau, aber ich kenne Sie, und Ihnen hätte ich den ersten Mann des Herzogtums gegönnt! Den ersten!"
„Als ob der Mann, den wir lieben jemals der letzte des Herzogtums wäre. Mir ist mein Ludwig, der erste seines ganzen Geschlechts."
(Fortsetzung folgt).
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