Stuttgart, 26. April. Ein Irrtum bei Feststes, luug des Wahlergebnisse s. Wie sich nachträglich herausaestettt bat, ist dem Innenministerium beim Auszah- len der Stimmen ein Fehler unterlaufen. Beim Bauern- bund ist nämlich nicht, wie irrtümlich gemeldet, der bis- herige Abgeordnete Landwirt Gottlob Muschler aus Crails­heim sondern der bisherige Abgeordnete Landwirt Gottlieb Schmid aus Schöckingen OA. Leon­berg w i e d e r g e w ä h l t worden. Muschler gehört somit zu den Abgeordneten, die aus dem Landtag ausscheiden.

Hohes Alter. Der frühere Professor am Dillmann-Real- gymnasium, Professor Dr. Heinrich G e o r g i i, vollendet am 27. April das 90. Lebensjahr. Der einst hochgeschätzte Lehrer erfreut sich noch ungewöhnlicher geistiger Frische.

Krankheitsstatistik. In der IS. Jahreswoche vom 10. bis 16. April 1932 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 21 (tödlich), Kindbettfieber 4 (), Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs sowie an­derer Organe 9 (44), Scharlach 28 (), Paratyphus 1 (1).

Bei einer württ. Miniskerialabteilung 123 080 Mark unterschlagen. Bei der Ministerialabteilung für Straßen- und Wasserbau kamen vom Mai 1924 bis Mai 1926 schwere Verfehlungen vor, die jetzt Gegenstand einer Verhandlung vor dem Erweiterten Schöffengericht waren. In nur zwei Jahren konnte der jetzt 67 I. a. Rechnungsrat a. D. Karl Wille von Stuttgart aus der von ihm geführten Kasse 123 000 Mark für seine Privatzwecke entnehmen, ohne daß von der Rechnungskammer eine Beanstandung bei den Re­visionen erfolgte. Der Angeklagte bediente sich zur Ver­schleierung seiner verbotenen Kasseneingriffe teilweise raf- stnierter Falschbuchungen und sonstiger Fälschungen, dar­unter auch der Unterschrift des Präsidenten Euting. Trotz­dem hätte bei gründlicher Nachprüfung eine Aufdeckung er­folgen müssen. Die Unterschleife kamen erst durch die vor etwa einem Jahr eingeführte neue Staatskassenordnung auf.

Der im Fahr 1027 pensionierte Angeklagte war nach seiner Zuruhesetzung einige Zeit Geschäftsführer der Kath. Sied- lungsgcmeinschastFamilienheim, wo er 26 000 Mk. ver­untreute, was im Oktober 1930 mit 111 Jahren Gefängnis geahndet wurde, die der Angeklagte zur Zeit verbüßt. Unter Anrechnung der bereits gegen ihn ausgesprochenen Gefäng­nisstrafe wurde der in vollem Umfang geständige Angeklagte nunmehr zu der Gesamtzuchthausstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten sowie zu 5 Jahren Ehrverlust und zu der Geld- strafe von 200 Mark verurteilt.

Aus dem Lande

Eßlingen. 26. April. Neuer Dampftriebwagen. Seit einigen Tagen verkehrt ein Dampftriebwagen aus dsk Eßlinger Maschinenfabrik auf der Strecke EßlingenUlm, der wegen seiner außergewöhnlichen Größe und Leistungs­fähigkeit allgemein beachtet wird.

Zuffenhausen, 26. April. Diamantenes Ehejubi­läum. In aller Stille haben am Sonntag Friedrich Feuch- t e r und seine Ehefrau Luise geb. Blind ihre diamantene Iubelhochzeit gefeiert. Im engsten Familienkreis wurde des Tags gedacht, da sie sich vor 60 Jahren in Eutendorf, der Heimat der damals 24jährigen Braut die Hand zum Bund fürs Leben gaben Der Kirchenpräsident ließ seine Segens­wünsche übermitteln und dem Jubelpaar ein Schmuck- gesangbuch überreichen, nachdem schon zuvor das Glück­wunschschreiben und die Gabe des Staatspräsidenten über­bracht worden waren. In Hall hatte die Familie Feuchter ihren Wohnsitz bis 1920, dem Jahr ihrer Uebersiedlung hierher.

Erschossen aufgefunden. Nährend« Treue eines Hundes. 3n seinem Dienstrsvier un­weit der Staatsstraße nach Kornwestheim wurde ein Feld- Polizei-Wachtmeister, der erst kurze Zeit verheiratet war und hier seinen Wohnsitz hatte, erschossen aufgefunden, be­wacht von seinem treuen Hund, der längere Zeit niemand an die Leiche lassen wollte. Ls liegt zweifellos Selbst­mord vor, für dessen Grund man jedoch nicht den geringsten Anhaltspunkt hat.

Horrheim, OA. Vaihingen. 26. April. Weinmorchel. 3m Weinberg des Lindenwirts Abel wurde sine Wsinmoickel gefunden. Das Vorkommen der Weinmorchel deutet be­kanntlich auf ein gutes Weinjahr hin.

Murrhardt, 26. April. Motorrad die b. Nachts wurde ein auswärtiger junger Mann festgenommen, der erst vor 14 Tagen aus dem Gefängnis entlassen worden war. Ein Motorrad, das er drei Tage zuvor in Stuttgart gestohlen hatte, wurde sichergestellt und dem Eigentümer wieder über­geben.

Dörzbach. OA. Künzelsau, 26. April. Tödlich über­fahren. Der Ierusalempilger Johann Scheiterlein wurde am Sonntag von einem Auto überfahren, das ihn erbarmungslos auf der Landstraße liegen ließ. An den schweren Verletzungen ist der Verunglückte noch in der Nacht gestorben.

Freudenstadt, 26. April Falschmünzer. Hier wurde ein 28jähriger verheirateter Schreiner verhaftet, der mit Blei und Zinn falsche Zweimarkstücke herstellte. Von den Fälschungen sind bis jetzt angeblich nur sieben durch den Schreiner und einen Freund desselben in Freudenstadt und Alpirsbach ausgegeben worden. Fünf Stücke sind wieder beigebracht. Beide Schuldige wurden verhaftet.

Welzheim, 26. April. Der flüchtige Täter noch nicht gefunden. Die Nachforschungen nach dem Täters der am 21 . April abends die alleinstehende 67 I. a. Frau Adis ermordet und beraubt hat, haben bis jetzt noch nicht zum Ziel geführt. Dem Vernehmen nach soll der Mörder in der ersten Nacht nach der Tat in einem Stuttgarter Ju­gendoereinshaus genächtigt haben. Im Kopfhaar des Tä­ters befinden sich kahle Stellen, die das Aussehen haarloser Narben haben. Es sollen sich in der Haarwirbelgegend zwei bis drei solche Stellen, etwa ein halber Zentimeter breit und einige Zentimeter lang, befinden. Die große Wahr- scheinlichkeit, daß es sich um einen Pfälzer handelt, bleibt bestehen. Möglicherweise hat sich der Täter außer dem Bargeld auch einen kleinen silbernen Damenfingerring von unbedeutendem Wert, in der Mitte mit rotem, links und rechts davon je mit blauem Steinchen besetzt, angeeignet. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich be­handelt werden, an nächste Polizei- oder Landjägerstelle, in Stuttgart an die Kriminalabteilung Büchsenstr. 37, 1 St.,' Zimmer 26, erbeten.

. ^ Mergenlheim. 26. April. Schenkung. Eir histmisch wertvolle Gabe hat die Stadt den hiesigen Schule ourch da« Stadtarchiv überweisen lassen. Cs ist dies

Bayern vom Jahr 1340 an den Markt Mergentheim. Die Tafel soll zugleich Unterrichtszwecken dienen.

Ohnastetten OA. Urach, 26. April. Tödlicher Sturz. Im Uracher Krankenhaus starb Postbote Christian G e k e- ler an den Folgen eines Sturzes in der Scheuer. Seine Leiche wurde von seinem Bruder und seinem Schwas ab- geholt und auf demselben Weg über Sirchingen, Upfingen, Bleichstetten, Würtingen, den der Tote als Postbote jahr­aus jahrein in treuester Pflichterfüllung so oft zurückgelegt hatte, in die Heimat geführt. Ueberall hatte sich die Be­völkerung am Weg aufgestellt und bei der Durchfahrt durch Bleichstetten, Würtingen und Ohnastetten läuteten die Glocken.

Tübingen, 26. April. Glückwunschtelegramme. Während des Rektoratsessens, an dem auch der Ehrendoktor der Universität Botschafter Dr. Sackett teilnahm, ging von Reichskanzler Dr. Brüning folgendes Glückwunsch­telegramm ein:Dem Ehrendoktor der Universität Tübingen sende ich herzliche Glückwünsche und gedenke dabei dankbar seines freundschaftlichen und erfolgreichen Wirkens in Deutschland. Brüning." Ferner sandte der Sch waberst verein in N e u y.o r k ein Glückwunschtelegramm an Botschafter Dr. Sackett und betonte dabei die enge Ver­bundenheit der in Neuyork lebenden Schwaben mit der alten Heimat.

Eindruck eines Markstücks machte. BöW bestritt vis Mstchk des Betrugs, das Gericht war aber anderer Ansicht und vsr- urteilte ihn zu 1 Monat Gefängnis.

Die Furniereinfuhr aus Frankreich. Die Einfuhr fran­zösischer Furniere nach Deutschland begegnet keiner Hem­mung. Diese Einfuhr ist aber nicht nur überflüssig, da dis deutsche Bevölkerung sich mit Furnieren deutscher Herkunft begnügen kann, sondern sie ist vor allen Dingen ungerecht­fertigt, weil die Herstellung dieser Furniere Hierzulands ebensogut erfolgen könnte, wodurch unsere Furnierwerke einen erheblichen Zuschuß zu ihrer mangelhaften Beschäfti> gung erlangen würden. Gegenüber den Franzosen ist aber besonders energisch auf die Verhinderung der Einfuhr ihrer Furniere hinzuwirken, da die französische Regierung die Ein­fuhr deutscher Furniere unmöglich gemacht hat

Lokales.

Wildbad, den 27. April 1932. Militärversorgungsgebührnisse kommen am Freitag, den 29. April, Versicherungsrenken am Samstag, den 30. April beim Postamt zur Auszahlung.

Spaichingen, 26. April. Schwindler als Finanz­beamter. Ain Freitag wurde in derRose" in Dürbheiin durch Landjäger Huber ein sehr elegant gekleideter 34 I. a. Mann festgenommen, der imLamm" in Hofen und in der Krone" in Balgheim als Beamter des Finanzamts Tutt­lingen sich vorgestellt hatte. An letzterem Ort verlangte er eine Nachzahlung von 15,40 Mark, die er gleich mitnehmen wollte. Da man erst vor einigen Tagen auf dem Finanzamt war, hatte er mit seiner Forderung kein Glück, so daß es beim Versuch blieb. Auch imLamm" in Hofen war man mißtrauisch und verlangt« einen Ausweis, den er aber nach langem Suchen nicht fand und dann ging. Der Verhaftete wird sich wegen Amtsanmaßung und Betrugsversuch zu ver­antworten haben.

Göppingen. 26. April. B r an d st i f t u n g. Am Sonn- tag abend wurde in einem landwirtschaftlichen Anwesen in Uhingen ein in der Scheune stehender und mit Stroh be- lodener Wagen in Brand gesteckt. Der hinzugekommene Sohn des Hausbesitzers zog den brennenden Wagen auf die Straße, so daß ein Uebergreifen des gefährlichen Feuers auf die Innenräume des Hauses vermieden wurde. Der Besitzer des Anwesens, der den Brand aus bis jetzt noch nicht ge­klärten Gründen selbst gelegt hatte, wurde festgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Göppingen eingeliefert.

Ulm, 26. April. Historische Gaststätte. An der historischen Gaststätte zurSonne", früher Zunftlokal der Ulmer Schifsleute, wurde von der Stadtmauer aus ein Treppenaufgang geschaffen. 3n diesem Gasthof hatte 1754 der Werbeoffizier Friedrichs des Großen sein Werbebüro. Den Kriegsobersten, Frondsberg, Ulrich von Hutten und Sickingen wurde bei ihrem Einzug in Ulm durch das Herd- bruckertor an derSonne" der erste Trunk gereicht. Georg von Sturmfeder, der Held in HauffsLichtenstein", ver­kehrte manchmal in derSonne": er hatte nur wenige Schritte dorthin, weil das Hans derBesserer von Thal­singen", in dem er oft abstieg, ganz nahe war.

Aus der Z e i t u n g s w e l t. Vom 1. Mal an wird das nationalsozialistische BlattUlmer Sturm" täglich er­scheinen.

Neu-Ulm, 26. April. Lebensrettung. Das Töch- terchen des Oberkellners Butzengeiger von hier spielte mit anderen Kindern in einem Kahn an der Donau. Die Acht­jährige bekam das Uebergewicht und fiel ins Wasser. Der verheiratete Borarbeiter Anselm Lehle rettete das Mäd­chen aus der Donau.

Biberach, 26. April. 500jährlges Rathaus­jubiläum. Das alte Rathaus, das 1432 unter dem Namenneue Mezig" erbaut wurde, begeht Heuer das 500- jährige Jubiläum seines Bestehens.

Aus Bayern. 26. April. Ein schweres Gelübde. Ein 38 I. a. Wallfahrer aus Nittenau in der Oberpsalz, Teilnehmer des Weltkriegs 1914/18, lag 11 Tage tm Starr­krampf. Dabei machte er das Gelübde, ein 1,5 Ztr. schweres Kreuz nach Altötting zu tragen, wenn er genese. Nun be­findet er sich auf dem Weg, sein Gelübde zu erfüllen und trägt ein 164 Pfund schweres Birkenkreuz nach Altötting. Bis.5. Mai hofft er dort zu sein, da an diesem Tag auch seine Landsleute dahinkommen. Am Tag geht er ungefähr 7 Kilometer.

Dormettingen OA. Rottweil, 26. April. Brand. Am Sonntag abend brach im Anwesen des Karl Weinmann hier Feuer aus, das sich in kurzer Zeit auf das ganze Wohn- und Oekonomiegebäude ausdehnte. Das Gebäude ist völlig moder- gebrannt und mit ihm große Jnventarwcrte. Das Feuer entstand auf dem Heuboden, wahrscheinlich durch Funken­schlag des dort ausgestellten Motors einer landwirtschaft­lichen Maschine.

Schussenried OA. Waldsee, 26. April. Ein inter­essantes Wahlergebnis. Bei der Landtagswahl wurde hier nach Männern und Frauen getrennt abgestimmt. Dabei erhielt das Zentrum im Wahllokal der Männer 314, in dem der Frauen 517 Stimmen. Die Männer gaben 160 Stimmen den Nationalsozialisten, während die Frauen für die Nationalsozialisten 63 Stimmen abgaben.

Wangen, 26. April. Ein Muster der Wähl­st f l i ch t e r f ü l l u n g. Bei der Landtagswahl hatte der Bezirk Wangen wiederum, wie bei der zweiten Reichsprä­sidentenwahl die stärkste Wahlbeteiligung mit 79,76 Prozent von allen württembergischen Oüeramtsbezirken aufzuweisen. Dies verdient um so mehr Beachtung und Anerkennung, als diesmal in dem parzellierten Bezirk die vielfach mehrere Kilometer weiten Strecken zum Wahllokal bei schlechtem, regnerischem Wetter zurückgelegt werden mußten.

Neuenbürg, den 25. April. Am vergangenen Samstag fand in Neuenbürg im Rathaussaal die ordentliche Früh­jahrssitzung des Ausschusses der Allgem. Ortskrankenkasse Neuenbürg statt, bei welcher der Ausschuß nahezu vollzäh­lig versammelt war. Zur Beratung und Beschlußfassung stand der von Verwaltung und Vorstand aufgestellte Vor­anschlag für das Jahr 1932. Dieser sieht an Ausgaben 583 000 Mi vor, das sind 143 000 Mi oder 19,75°/° weni­ger, wie der Voranschlag von 1931. Die Ausgabensenkungen auf allen Gebieten haben diesen Rückgang verursacht. Ge­sunken sind aber auch die Veitragseinnahmen im Jahre 1931, sie sind um 147 000 Mi hinter dem Voranschlag von 1931 zurückgeblieben, das sind mehr als 19°/°. Die voran­schlagsmäßigen Einnahmen sind berechnet aus einem Bei­tragersatz von 6 '/ 2 °/° d. h. es sollen die Beiträge um Vr tel Prozent gesenkt werden. Daher ergibt sich ein Abmangel von 16 000 KA der aus dem Geldvermögen zu decken wäre. Es ist zudem sehr fraglich, ob die im Voranschlag angenom­menen Beiträge auch wirklich eingehen. Die außerordentlich schlechte Wirtschaftslage im Kassenbezirk Neuenbürg, die Lohnsenkungen, Arbeitszeitverkürzungen, Betriebsstilllegun­gen usw. beeinflussen die Beiträge sehr stark und gestatten keine weitere Beitragssenkung, wenn nicht die Leistungs­fähigkeit der Kasse auf das Stärkste gefährdet werden will. Der Mitgliederstand der Kasse setzt sich zurzeit zusammen aus: 29°/° Arbeitslose, 34°/° freiwillige Mitglieder und der Rest mit 37°/° steht in einem Arbeitsverhältnis (Arbeiter, Lehrlinge, Dienstboten, landwirtschaftlich Beschäftigte usw.). Es ist vollkommen unmöglich, von diesen Personenkreisen mit ihren gesenkten und verkürzten Lohn- und Einkommens­verhältnissen ein höheres Beitragsaufkommen zu erwarten. Dagegen ist die Inanspruchnahme der Kasse, hervorgerufen durch die schlechten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Ver­hältnisse der Versicherten, stärker wie je zuvor, weshalb es Pflicht der Kassenorgane ist, in erster Linie die Leistungs­fähigkeit der Kasse zu sichern, damit den Versicherten vor- kommendenfalls die Kassenleistungen unter allen Umständen gewährt werden können und sie nicht der öffentlichen Für­sorge zur Last fallen müssen. In der Beratung des Vor­anschlags durch den Ausschuß werden teilweise Stimmen laut, die vor einer weiteren Ermäßigung des Beitrags­satzes angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage dringend abraten; jedoch wird einstimmig beschlossen, den Voran­schlag anzunehmen und die Beiträge mit Wirkung vom 1. Mai 1932 ab weiter zu senken und auf 6Vr°/° festzu­setzen. Weiter wird noch beraten der Rechnungsabschluß des ErholungsheimsKorbmattfelsenhof" von 1931, der einen Betriebsüberschuß von /M 16 066.16 aufweist, von dem jede der 3 Verbandskassen Calw, Nagold und Neuen­bürg den Betrag von 5 000 Ml als Zins und Rückvergütung ausbezahlt erhielt. Es war keinerlei Zuschuß zum Betriebe des Erholungsheimes zu leisten und die Schulden sind nun vollständig abgedeckt. Für das Jahr 1932 sind die Aus­sichten für das Heim nicht besonders günstig, da die Be­legung desselben stark zurückgegangen ist, was aus die gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse zurückgeführt werden muß. Es wird daher alles unternommen werden müssen, um die Erholungsheimsfürsorge, welche eine der wertvollsten Leistungen unserer Kasse darstellt, die schön vielen Versicherten Gesundheit und neuen Lebensmut brachte, aufrecht zu erhalten. Nachdem noch einige kleinere Verwaltungsgegenstände beraten und verschiedene Anfra­gen aus der Mitte der Versammlung beantwortet wurden, schließt der Vorsitzende Ehr. Proß, Calmbach, nach 3Vs stän­diger Dauer die Sitzung mit Worten des Dankes an die Erschienenen und der Mahnung auf treue Mitarbeit, damit die segensreiche Sozialversicherung, wenn auch mit erheb­lich verkürzten Leistungen, erhalten bleibt.

kleine Nachrichten ans aller well i

Prinz August Wilhelm Abgeordneter. Unter den 162 neu- gewählten nationalsozialistischen Abgeordneten des preußi­schen Landtags befindet sich auch Prinz August Wilhelm von Preußen.

Aufhebung der Schließung eines NSDAP.-tzeims. Dir

Schließung des Deutschen Hauses der NSDAP, in Ober* Hausen am Nieberrhein ist aufgehoben worden.

Line badisch-pfälzische Briesmarkenausstellung findet vom 7.9. Mai in Mannheim statt. Sie hat jetzt schon eine Wer Erwarten große Beschickung auszuwsisen. Reichspräsident von Hindenburg, die Stadt Mannheim und der Verkehrs­verein Mannheim und andere haben Ehrenpreis« zur Ver­fügung gestellt.

Tettnang, 26. April. Todes stürz eines Nacht­wandlers. In Hiltensweiler wurde am Samstag abend der 31 I a. ledige Metzger Ernst Förster aus Scheidegg vor der Wirtschaft von Junker zumEngel", wo er sich zum Uebernachten ein Zimmer hatte geben lassen, tot aufgesunden. Der Tod dürste durch Bruch der Wirbelsäule eingetreten sein, und es ist wahrscheinlich, daß er in einem solchen Zu­stand aus dem Fenster gefallen ist. Der Schlasgeselle des Förster hat von dem Vorfall nichts wahrgenommen.

Vom bayer. Allgäu, 26. Aril. Opfer des Vier- l i n g s. Der Hilfsarbeiter Leonhard Böhm von Kempten bezahlte in einer dortigen Bäckerei ein Stück Brot mit einem Geldstück, das die Bäckerin für eine Mark hielt und entspre­chend herausgab. In Wirklichkeit war es ein neues Vier. Pfennigstück, das mit einer Most» ührrzosev war unh

Line Tabakschmugglerbande verhaftet. Die Zollfahndungs­stelle in Wandsbeck bei Hamburg hat eine vierköpfige Tabakschmugglcrbande, die in sechs Tagen 23 Zentner Tabak von Holland hereingebracht haben soll, festgenommen. Ein Zollbeamter wußte sich das volle Vertrauen der Bande zu erringen und wurde als fünfter Mann eingereiht. Nachdem er mehrere Züge mitgemacht hatte, benachrichtigte er. dt« Fahndungsstelle. Die Schmuggler wurden völlig überrascht.

Einsturz des Neuster Römerturms. Der Römerturm hinter dem Obertor in Neuß (Reg.-Bez. Düsseldorf), ein historisches Baudenkmal, ist plötzlich zusammengestürzt. Bei dein Einsturz fiel ein großer Teil des Gerölls gegen die Rückwand des Obertorklosters der Augustinerinnen. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Das klein« Kloster inußte geräumt werden.