erkannt, daß von nun an nichts mehr in der Welk geschehen kann ohne Frankreich.
Aus finanziellem Gebiet wurde von den beiden Regie- runaen feierlich verkündet, daß sie entschlossen sind, den Goldstandard aufrechkzuerhalken. Ganz im allgemeinen wurde in den Vereinigten Staaten durch den Besuch Lavals eine günstige Stimmung und öffentliche Meinung geschaffen. Engere und vertrauensvollere Beziehungen wurden mit den leitenden amerikanischen Persönlichkeiten hergestellt."
Das ist die Grundlage, von der aus offenbar Laval bei den bevorstehenden Verhandlungen gerade auch mit Deutschland vorzugehen beabsichtigt.
Deutsch-französische Verbandlungen
Paris, 3. Nov. Ministerpräsident Laval berichtete heute im Ministerrat über seine Besprechungen in Washington. Laval soll erklärt haben, Frankreich habe sich in jeder Beziehung freie Hand Vorbehalten.
Nachmittags stattete Botschafter v. Hoesch Laval und Briand Besuche ab, um über gewisse dunkle «teilen im amtlichen Washingtoner Bericht Erkundigungen einzuzishen. Die französischen Minister wünschten zu erfahren, was die deutsche Regierung nun zu tun gedenke, denn an Deutschland sei es jetzt, die ersten Schritte zu tun.
Wie eine Korrespondenz wissen will, läßt die deutsche Regierung durch Hoesch erklären, 7 Milliarden kurzfristige Kredite innerhalb von 10 Jahren in Jahresraten von 700 Millionen Mark zurückzuzahlen. Von den schwebenden kurzfristigen Krediten von 11,5 Milliarden seien 4,5 Milliarden Nembourskredite oder sie entziehen sich aus volkswirtschaftlichen Gründen den Stillhalteverhandlungen. Für die restlichen 7 Milliarden aber müsse ein Abkommen getroffen, werden, das mit der deutschen Handelsbilanz und mit der Aufnahmefähigkeit der fremden Länder für deutsche Waren in Einklang gebracht werden könne.
Die Gemeinderaiswahlen in England
London, 3. Nov. Die gestern in London und in etwa 300 Städten und Landkreisen abgehaltenen Gemeinderats- wahlen galten mit Ausnahme von London, wo der gesamte Magistrat Neu gewählt wurde, der Ersetzung eines Drittels der gewählten städtischen Körperschaften. sin London waren in den frühen Morgenstunden 562 Konservative und 205 Arbeiterparteiler sowie 10 Angehörige verschiedener Parteien gewählt. Damit hat die Konservative Partei 425 Sitze gewonnen und die Arbeitervartei 92 Sitze verloren. Die Ergebnisse aus den Landkreisen sind noch nicht vollständig. Soweit sie vorliegen, zeigen sie starke Verluste der Arbeiter-Partei.
Japanische Forderungen in der Mandschurei
Tokio, 3. Nov. Der Kommandeur der japanischen Truppen in der Mandschurei hat den beiden in der Provinz Heilungkiang miteinander Zivilkrieg führenden chinesischen Generalen Machanshen und Changhaipang eine ernsteWarnung zugehen lassen,, weil sie entgegen ihrem Versprechen die zerstörte Eisenbahnbrücke bei Taonananganchi am Nonnifluß nicht wiederhergestellt haben. Der japanische Kommandeur kündigt daher seine Absicht an, morgen Pioniertruppen zu entsenden, welche die Brücke wiederherstellen sollen. Die beiden chinesischen Generale sollen ihre Truppen bis aus eine Entfernung von zehn Kilometern von der betreffenden Brücke zurückziehen, damit während der Wiederherstellungsarbeiten Zusammenstöße zwischen japanischen und chinesischen Truppen vermieden werden.
Wieder ein mandschurisches Kaiserreich?
Berlin, 3. Nov. Aus Moskau meldet der Ost-Expreß: Wie die Telegraphen-Agentur des Rätebunds aus Mukden erfährt, hält sich dort gegenwärtig der Prinz Kun auf, der als Abkömmling der alten Mandschudynastie gilt. Wie verlautet, wollen die Japaner ihn zum Herrscher in einem zu errichtenden mandschurischen Kaisereich machen, das als «unabhängig" gelten, tatsächlich aber nur eine japanische Kolonie darstellen würde. Der Prinz besuchte dieser Tage ein Mausoleum in Mukden, wo er an den Gräbern früherer Mandschu-Herrscher einen feierlichen Eid ablegte, die alte Herrschaft der Mandschurei wiederherzustellen.
würllemberg
Stuttgart. 3. November.
Gedenkstein-Einweihung. Am Sonntag, 15. November um 11-15 vormittags wird auf dem Waldfriedhof in Stuttgart der Gedenkstein für die im Weltkrieg gefallenen württ. Feldeisenbahner feierlich eingeweiht werden. Alle eLs-
mästgen Feldeisenbahner mit ihren Angehörigen und namentlich auch die Angehörigen der Gefallenen sind zur Teilnahme eingeladcn. Nach dem Programm sammeln sich die Vereine, Formationen usw. von 10.30 Uhr vormittags an vor dem Hauptportal des Waldfriedhofs.
Künstlererfolg. Margarete Teschemacher von den Württ. Landestheatern hatte bei ihrem zweiten Auftreten in London, wo sie unter der persönlichen Leitung von Richard Strauß dessen drei Hölderlin-Hymnen sang, starken Erfolg bei Publikum und Presse. Die „Times" rühmt die wundewolle Stimme und den hohen Kunstverstand, mit dem Frau Teschemacher den schwierigen Gesangspart bewältigte, und spricht von ungewöhnlichem und verdientem Beifall.
Fernbeben. Am Montag wurde von den württembergi- schen Erdbebenwarten Stuttgart, Hohenheim und Ravensburg ein sehr starkes Fernbeben ausgezeichnet, dessen Herd wahrscheinlich im Pazifischen Ozean liegt. Die Aufzeichnungen begannen in Stuttgart um 11 Uhr 15 Minuten 30 Sekunden.
Versuchter Mord. Vor dem Schwurgericht hatte sich die 31jährige Gärtnersehefrau Marie Edelmann wegen versuchten Mords zu verantworten. Mit ihrem gleichaltrigen Ehemann — beide sind übrigens nicht aut beleumundet — stellte sie sich nicht gut, weil er mehr Gefallen an einer Nachbarsfrau fand. Am Morgen des 2. August d. I., als e r noch halb im Schlaf gewesen sei, drang die Gattin mit dem Beil ein und versetzte ihm einige Hiebe, die indessen nur leichte Verletzungen hervorriefen. Der Staatsanwalt ließ in der Verhandlung die Anklage auf versuchten Mord fallen und das Gericht verurteilte die Edelmann schließlich wegen gefährlicher Körperverletzung zu 4 Wochen Gefängnis.
Mutwilliger Feueralarm. Heute morgen wurden durch mutwilliges Ziehen eines Straßenfeuermeldsrs die Feuerwache 1 und die freiwillige Feuerwehr Degerloch nach einem Haus der Alten Meinsteige gerufen. Als Täter wurde der 24 I. a. Kraftwagenführer Eugen Weber aus Degerloch ermittelt und festgenommen.
Vom Tage. In selbstmörderischer Absicht trank abends in einem Haus im Strohberg eine 24 I. a. Frau Lysol. Sie wurde in das Marienhospital eingeliefert.
ep. Bibelfest in Stuttgart. Wie treu die württembergifchs Heimatgemeinde hinter ihrer Bibelanstalt steht, das bewies wieder die volle Stiftskirche anläßlich des Bibelfestes, das wie alljährlich am Rcformationsftstnachmittag in der Stiftskirche stattfand. In der Person des westfälischen Ge- neralsupevintendenten l). Zoellner hatte die Bibelgesellschaft einen sehr kraftvollen Festprediger bestellt, der aus Grund von Römer 1,16 und 17 das Evangelium chs Licht, Kraft und Siegeszuversicht herauszustellen wußte. Aus dem Jahresbericht, den Missionssekretär Pfarrer Jehle erstattete, ging hervor, daß das vergangene Geschäftsjahr sich gut abgewickelt hat und auf eins Herausgabe von 605 000 Bibel- exemplaren zurückblicken kann. Nachlässe von insgesamt 153 000 Mk. sind im vergangenen Jahr, besonders durch das Resormationsfestopser möglich gewesen. Zum Schluß konnte Prälat v. Groß 40 Mengebibeln an verschiedene Jugendvereine des Landes verteilen.
Keine Aufnahme in die Lehrerseminare im nächsten Frühjahr. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Wie im Staatsanzeiger von dem Evangelischen und Katholischen Oberschulrat bekanntgegeben wird, findet im nächsten Frühjahr keine Aufnahme in die Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten statt. Diese Maßnahme hat sich als notwendig erwiesen, da der gegenwärtige Bestand an ge-
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prüften Lehrkräften und an Lehramtszöglingen, besonders im Hinblick auf die neuerdings angeordneten Sparmaßnahmen, zunächst als ausreichend betrachtet werden muß.
Die Fahrpreisermäßigung für Kleingärtner, die nach dem Tarif nur auf die Zeit vom 1. März bis 31. Oktober beschränkt ist, wird über den 31. Oktober hinaus bis auf weiteres auf Grund der bisherigen Bescheinigungen weiter gewährt.
Aus dem Lande
Mektingen, OA. Eßlingen, 3. Nov. Todessturz. Gestern früh stürzte sich ein älteres Fräulein in der Obertürk- heimer Straße vom 2. Stock durchs Verandafenster in den betonierten Hof und war sofort tot.
Korb OA. Waiblingen, 3. Nov. Münzfund. Paul Wied in der Winnender Straße fand in seinem Garten 30 Zentimeter unter der Erde 24 Silbermünzen in sehr gutem Zustand. Vier davon sind, wie der Remstalbote berichtet, größer als ein Fünfmarkstllck, unter diesen sind zwei von der Reichsstadt Nürnberg mit den Jahreszahlen 1623 und 1628, eine weitere trägt die Jahreszahl 1591 und das Bild Kaiser Ferdinands II. Die Münzen dürften wohl im Dreißigjährigen Krieg oder später hier vergraben worden fein.
Heilbronn, 3. Nov. Fleischpreise unter Vorkrieg s p r e i s e n. Die Heilbronner Metzgerinnung hat am Montag die Fleifchpreise weiter herabgesetzt. Ochsenfleisch und Rindfleisch kosten jetzt 75, Kalbfleisch und Schweinefleisch 80 Pfennig das Pfund. Damit sind die Fleischpreise unter die Vorkriegspreise gesunken. Ein Vergleich mit dem 1. November 1913 zeigt, daß damals Ochsenfleisch 98, Rindfleisch 96, Kalbfleisch 1 Mark und Schweinefleisch 94 Pfg. pro Pfund gekostet hat. Die Viehpreise liegen schon lange weit unter dem Vorkriegsstand.
Heikbronn. 3. Nov. Zwangseingemeindung vonSontheim. Der Gemeinderat hat in seiner letzten nichtöffentlichen Sitzung beschlossen, die Eingemeindung Sontheims als unbedingte Voraussetzung für die Zwangseinge- meindung von Bückingen za betrachten. Nötigenfalls sei auch gegen Sontheim die Zwangseingemeindung zu verfügen. '
Schwerer Sportunfall. Auf dem Turnerbundsplatz wurde am Sonntag das Handbnllspiel zwischen TB. Heilbronn und TV. Sontheim ausgetragen. Dabei wurde' einem Spieler durch Stoß oder Schlag aufs Schienbein die Schlagader aufgerissen. 'Mittels Kraftwagen wurde der Verletzte ins Krankenhaus verbracht.
Freudenbach OA. Mergentheim, 3. Nov. Bei der Ortsvorsteherwahl erhielt der seitherige Bürgermeister Johann Keitel von 214 abgegebenen Stimmen 193. Er ist somit wiedergewählt.
ep. Enzweihingen, OA. Vaihingen, 3. Nov. Gemeindehauseinweihung. Am Sonntag konnte die evangelische Gemeinde ihr neues Gemeindehaus einweihen. Nach Gesangchören und der Schlüsselübergabe schilderte Pfarrer Schmid den Werdegang des Baus. Eine Reihe Redner überbrachten Glückwünsche, so Oberkirchenrat Schaal für den Ev. Oberkirchenrat, Bürgermeister Brett für die bürgerliche Gemeinde und Dekan Welsch für den Kirchenbezirk. Die Aufführung von „Glaube und Heimat" durch Mitglieder der Jugendvereine bildete den Abschluß.
Oehringen, 3. Nov. Tödlicher Unfall. Der Ober- Wachtmeister des Finanzamts Oehringen, Gottlieb Kübler, hat in der Haller Straße sich mit Psevdemistsammeln beschäftigt und dabei seinen unbeleuchteten Mistkarren an der Straße stehen lassen. Der verheiratete Landwirt und Kronenwirt Vöhringer von Untersteinbach fuhr mit feinem Motorrad auf den Mistkarren auf und wurde mit schwerer Kopfverletzung in das Krankenhaus eingeliefert. Am Samstag abend ist Vöhringer gestorben.
Ellwangen, 3. Nov. Italienischer Besuch. Gestern weilten mehrere Herren vom italienischen Konsulat in Stuttgart hier, um das Denkmal der hier verstorbenen 21 italienischen Kriegsgefangenen Offiziere zu besuchen. Sie legten Kränze mit Schleifen in den italienfchen Farben nieder und verweilten auch vor dem Denkmal für die im Weltkrieg Gefallenen.
Lauchheim OA. Neresheim, 3.Rov. Grober Unfug. Am Sonntag morgen fand man in der Friedhofskapelle eine von frommer Hand gestiftete Ewiglicht-Lampe zertrümmert am Boden liegen, das Oel war über den Altarteppich gegossen. Auf dem Boden lagen Streichhölzer und Zigarettenreste herum, draußen waren einige zu Allerheiligen frisch geschmückte Gräber zertrampelt.
Böblingen, 3. Nov. Todesfall. Oberamtspfleger König ist am Sonntag nach kurzem schweren Leiden im
Die Sporck'schen Zager
Roman von Richard Skowronnek.
A. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Von dem niedrigen Turm der Marienkirche schlug es sechs Uhr, der Nachmittagsdienst war eigentlich zu Ende. Der Jäger Weber stand schon längst mit dem „schönen Ado- lar" unter der breitästigen Linde, die den Eingang zum kleinen Exerzierplatz beschattet. Moppke, der Foxterrier, und Gräber, der Teckel, tobten in ausgelassenem Rundlaufe über den von unzähligen Soldatenfüßen kurzgetretenen Rasen, aber der Hauptmann Rabenhainer dachte noch nicht an ein Aufhören. Immer wieder kam er in Gegenwart des Kompagnieschusters und Kammeroberjägers auf die zweckmäßigste Art zurück, einem entzweigelaufenen Paar Stiefelsohlen eine über die allgemein übliche Zeit hinausgehende Lebensdauer zu verleihen, und als der Stiefelappell zu Ende war, vertiefte er sich mit dem Feldwebel Thiel in eine Erörterung über den Stand der dritten Garnitur. Allmählich aber ging ihm der Gesprächsstoff aus, ebenso wie dem Feldwebel Thiel, die Mannschaft zog mit den revidierten Stiefeln heimwärts durch das alte Ziegeltor, und er stand vor der Notwendigkeit über den Rest des Nachmittags endlich einen Entschluß zu fassen. Als er mit seinem Leutnant Naugaard beim Mittagessen die Flasche Sekt trank, hatte er sich natürlich vorgenommen, sofort nach Rohnstein hinüberzureiten, dem alten, so lange entbehrten Freunde die Hand zu schütteln. Als er jedoch draußen stand auf dem kleinen Exerzierplätze und in der frischen Lust die treibenden Weingeisterchen verflogen, waren ihm einige Bedenken gekommen. Ganz plötzlich war ihm nähmlich klar geworden, daß es ihm bei dem erhofften Wiedersehen um ganz
wen anders ging als den alten Herrn Forstmeister Rüdiger! Und da hatte es erst ein jähes Stutzen, dann aber ein eindringliches Nachdenken gegeben.
Eigentlich war es für einen ernsthaften Mann in gesetztem Alter doch geradezu lächerlich, sein Herz an ein junges Mädchen zu hängen, das kaum, die Kinderschuhe vertreten hatte. Aber das Gefühl war da, ließ sich nicht wegdisputieren. Und er entsann sich, daß es seinen Anfang genommen hatte, lange vorher, ehe die Unterredung mit dem vorsichtigen Herrn von Vahlenberg erst seine Entrüstung geweckt hatte, und dann die bittere, am Herzen fressende Eifersucht . . .
An einem stürmischen Frühlingstage war es gewesen, der feuchte Südwest trieb den See in langausrollenden Wellen, an Bäumen und Sträuchen standen die schwellenden Knospen. Und er hielt auf dem Hofe des Forsthauses, sah sich nach dem alten Jochen um, der sonst immer eilends hinzukam, ihm den Gaul abzunehmen. Im Umwenden aber fuhr ihm der Wind unter die locker sitzende Mütze, trug sie in weitem Bogen durch die Luft, um sie dann durch etliche Pfützen des Hofes in den Obstgarten zu rollen. Und vom Brunnen her klang eine Helle Stimme: „Laß nur, Onkel Rabenhainer, werden wir gleich haben!" Ein schlankes Mädel mit fliegendem Blondhaar schwang sich über den Stangenzaun, er aber sah mit Wohlgefallen zu, wie die geschmeidigen Glieder ohne merkliche Anstrengung das Hindernis nahmen. Als sie jedoch aus demselben Wege zurückkehrte, blickte er zur Seite, dankte mit kurzem Gruß und schämte sich. Schämte sich in seinem ehrlichen und keuschen Mcmnesherzen, als hätte er mit unziemlichen Gedanken ein reines Heiligtum betreten. Und abends auf dem Heimwege grübelte er darüber, wie schade es eigentlich war, daß man
sich aus dem Stande eines gesetzten Hauptmannes nicht um etliche Jahre zurückfchrauben konnte, um Jahre, die man im Dienste auf dem Kasernenhofe verbracht hatte. Aber draußen im schwarzen Afrika. Aus Lust an wechselnden Abenteuern und zehrendem Ehrgeiz.
Viel lohnender wäre es vielleicht gewesen, daheim bei einem lieben kleinen Kameraden zu bleiben, zu wachen, daß aus einem halbwüchsigen Mädel der prachtvolle Mensch wurde, der vielleicht mehr wert war als alle Auszeichnungen in der Ochsentour des Avancements.
Die erste Kompagnie, die auf der anderen Seite des Exerzierplatzes den Nachmittag beim kleinen Dienst verbracht hatte, mit Zielübungen und Turnen, kam in Sektionskolonnen vorüber, die Kerle sangen ein übermütiges Soldatenlied, das ihre Vorfahren schon gesungen HEen, als sie zum Sturme auf Turin zogen. Es hatte die gleiche Melodie wie damals, nur der Text hatte sich geander . Statt: „iVlrrlbrouü s'en va-t-en ßuerro klang es jetzt. „Ein Fähnrich zog zum Kriege, vidibum, juchheirassa, em Fähnrich zog zum Kriege, Gott weih, kehr er zuruck!
Der Leutnant Graf Schlippenberg, der an der Queue marschierte, hob die Hand an den Mützenschirm und trat auf ihn zu.
„Sehen wir uns nachher in Rohnstein, Herr Hauptmann?"
„Wieso?" gab er ein wenig kurz zurück, und der andere erwiderte: „Weil ich angenommen hatte, Herr Hauptmann würden in Anbetracht der früheren Beziehungen als erster den Besuch des Herrn Forstmeisters erwidern. Wir Jüngeren gedenken gegen Abend anzutreten, wie die Heuschrecken wollen wir einfallen, endlich mal wieder Rohnsteiner Schinken futtern und guten Mosel trinken!" Fortsetzung folgt.