Prinz Friedrich Leopold f. Prinz Friedrich Leopold Söll Preußen, der «rote Prinz", ein Sohn des Prinzen Friedrich Karl, des bekannten Heerführers im Krieg 1870/71, ist in Flatow in der Grenzmark einem Gehirnschlag erlegen.

Der Prinz ist 1863 geboren. Er war seit 1889 mit der Prinzessin Luise Sofie zu Schleswig-Holstein, der Schwester der verstorbenen Kaiserin Augusts Viktoria, vermählt. Von seinen drei Söhnen fiel Prinz Friedrich Karl als Flieger­offizier im Weltkrieg, Prinz Friedrich Sigismund verun­glückte bei einem Sporturnier in Luzern tödlich.

Das Berliner Blatt „Germania" (Zentrum) wird ab 1. Oktober nur noch einmal täglich erscheinen.

Schweres Autounglück. An Buch bei Nürnberg stieß am Montag früh ein Lastkraftwagen mit einem Möbrl- transportauto zusammen, wobei vier Personen getötet wurden-

Ein unbegreifliches lirteil. Wie der „Brandenburger Anzeiger" berichtet, hat das Amtsgericht Kal au den Füh­rer des Stahlhelms Brandenburg-Stadt. Hauptmann Ha­stig, zu 3 Monaten Gefängnis ohne Bewährungsfrist ver­urteilt. Die unter Führung von Hapig aus Breslau zu­rückkehrenden Teilnehmer des Stahlhelmtags machten am Nachmittag des 1. Juni d. ch in Kalau Halt. Einwohner der Stadt baten, die Kapelle auf dem Marktplatz spielen zu lassen. Hapig lehnte dies zunächst ab und gab erst seine Zustimmung, nachdem zwei Kalauer Stadtverordnete ihm ausdrücklich erklärt hatten, daß der Bürgermeister mcht nur nichts dagegen habe, sondern sich sogar freuen würde, wenn die Kapelle konzertierte. Nach dem Konzert fand auf weiteres Bitten der Einwohnerschaft noch ein kurzer Vor­beimarsch der Stahlhelmer stakt. Zwei städtische Polizei- beamte sorgten unaufgefordert dafür, daß hierbei die Straße vom Publikum freigehalten wurde. Auf Grund dieser Vor­gänge erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Vergehens gegen die Notverordnung des Reichspräsidenten vom März d. A. über poltische Ausschreitungen. Da Hapig es ablehnte, Namen von Teilnehmern an dem Vorbeimarsch anzugeben, richtete sich die Anklage gegen ihn allein- Hapig, der in dieser Angelegenheit lediglich in Brandenburg durch einen Polizeibeamten vernommen worden ist, erhielt jetzt aus Kalau einen Strafbefehl, aus dem hervorgeht, daß er ;n der angegebenen Strafe verurteilt worden ist. Hapig wird Beschwerde erheben.

Belize nach dein Orkan. Zu dem Wirbelsturmunglück ln Britisch-Honduras wird gemeldet: Unter den Toten der Stadt Belize befinden sich zahlreiche Zöglinge des Aesuiten- kollegiums, das nach Angaben von Augenzeugen wie ein Kartenhaus zufammenbrach. Viele Leichen sind geborgen worden, aber die Behörden haben nunmehr beschlossen, die Trümmer in Brand zu stecken, um den Ausbruch von Seu­chen zu verhindern. Der stehengebliebene Teil der Stadt hat kein elektrisches Licht mehr, da die drei Meter hohe Flutwelle, die sich über das Land ergoß, auch das Elektrizi­tätswerk stark beschädigte. Amerikanische Seeflugzeugs sind mit Aerzten und Heilmitteln eingetroffen. Auch der ameri­kanische Minensucher „Swan" leistet Beistand. Die Zahl der Todesopfer wird nun auf 1200 geschätzt.

Drei amerikanische Journalisten, die im Sturmgebiet photographische Aufnahmen gemacht hatten und mit Flug­zeug zurückkehrten, stürzten in Vero Beach (Florida) ab und kamen dabei ums Leben.

Spott

Eoothman Schneiderpokalsieger

547 Stundenkilometer

Das Lustrennen um den Schneiderpokal, das am Samstag In der Bucht von Svlent bei der englischen Insel Wight stattfinden sollte, mußte wegen starken Sturms aus Sonntag verschallen wer- dne. Nur einstische Fliegeroffiziere traten in Wettbewerb Frank­reich und Italien hatten wegen der Inanspruchnahme ihrer Flie­ger durch di« großen Flugmanöver abgesagt, und vorher schon die Amerikaner, und zwar begründeten die Amerikaner ihr Fern­bleiben mit Sparsamkeitsgründen. Der amerikanische Luftfahrt­minister schätzte nämlich die Kosten auf 400 000 Dollar. Auch die Engländer entschlossen sich zu dem Rennen erst nach einer Spende der Lady Houston in Höhe von zwei Millionen Mark.

Der englische Füegerleuinant Boothman durchflog nun am Sonntag die SO Kilometer lange Strecke in 38,22,4 M!nuten„was einer Stundengeschwindigkeit von 547,30 Km. entspricht. Er ver­besserte somit die bisherige Höchstleistung im Schneiderpokalrennen des vor einigen Monaten bei der Vorübung tödlich abgestürzten englischen Leutnants Waghorn (528,8 Km.) um nahezu 20 Km. Die Leistung bleibt aber immer noch erheblich hinter dem Schnel- iigkeitsrekord des jetzigen englischen Mcmnschastssührers Kapitän Orlebar von 575,68 Km. zurück.

Leutnant Boothmau hat mit diesem Sieg den Pokal endgültig für England gewonnen.

Im Anschluß an den Wettbewerb und außerhalb desselben flog Leutnant Stainforth 621,367 Km.

Cs ist interessant, di« Fortschritte in der Geschwindigkeit der Wasserflugzeuge, die zum ersten Mal vor 18 Jahren im Wett­bewerb um den Schneiderpokal sich maßen, vor Augen zu führen. Sieger waren: 1013 Prevost-Frankreich 72 Km.; 1914 Pixton- England 139,7 Km.; 1920 Luigi Bologna-Italien 172 Km.; 1921 Briganti-Jtalien 189 Km.; 1922 Biard-England 235 Km.; 1923 Rittenhouse-Ver. Staaten 285 Km.; 1925 Doolittle-Ver, Staaten 374 Km.; 1926 de Bernardi-Italien 396 Km.; 1927 Webster-Eng- land 453 5km.; 1929 Waghorn-England 528 Km.

Der deutsche Ozeanflug. Das mit den Deutschen Iohannsen und Rädy und dem Portugiesen Veiga bemannte deutsche Flug­zeug, das am Sonntag in Lissabon zum Flug nach Nsuyork ge­startet ist, hat die Azoren überflogen.

Das französische Flugzeug „Bindestrich", das den Dauerflug­rekord brechen wollte, ist 160 Kilometer nördlich von Ufa (Sibirien) infolge einer Explosion abgestürzt. Der Pilot Doret soll am Leben geblieben sein. — Das zweite Flugzeug „Fragezeichen" hat bekanntlich nach einer Notlandung bei Nieukerk (Belgien) aus- xrgebey, -

Tabelle der Bezirksliga 1931/32

Gruppe Württemberg

Vereine Spiele gew. unentsch. verl. Tore Punkte

LpV. Feuerbach g 5

Union Bückingen g 8

Germania Brötzingen 6 4

VfB. Stuttgart 6 4

. FC. Pforzheim 6 2

, Stuttgarter Kickers 6 1

! Svorttr. Ehlingen 6 1

> FP. Zuffenhausen 6 1

FC. Birkenfeld 6 —

BfN. Heilbronn 6 —

t

Handel md Verkehr

Berliner Dollarkurs. 14. Sept. 4,209 G-, 4,217 B.

—

1

17:8

10

—

1

16:9

10

2

—

14:8

10

—

2

22:11

8

2

2

15:13

6

3

2

12:14

5

2

3

11:15

4

1

4

9:19

3

2

4

11:18

2

2

4

10:25

2

Berliner Geldmarkt, 14. Sept. Tagesgeld 9 o. H.

privaldlskonl 7,878 v. 5). kurz und lang.

Die Tarife der ungarischen Slaalsbahnen werden durchschnitt­lich um 6 o. H. für Personen- und 10 v. H. für Güterbeförderung erhöht.

Die Skempelvereinigung hat den Zinssatz für Banksparkonten mit Wirkung vom 13. September 1931 auf 6 Prozent im Jahr neu festgesetzt.

Stillegung des Phönix-Werks. Wegen Auftragsmangels wird das Gesamtwerk des Phönix in Nachrodt (Wests.) spätestens am 1. Oktober stillgelegt. Dadurch werden etwa 400 Arbeiter und Angestellte brotlos.

Sredilhilfe für den Weinbau. Der Bund Südwestdeutscher Weinbändlervereine befaßte sich in seiner Tagung in Mainz haupt­sächlich mit der Kredithilfe für den bevorstehenden Herbst. Die Vertreter des Weinbaues und des Weinhandels der Produktions­gebiete werden in dieser Frage gemeinsam eine Besprechung mit den maßgebenden Berliner Stellen herbeiführen, um die näheren Bedingungen der Kredithilfe festzulegen. Weiter beschäftigte sich die Versammlung mit der Aufstellung von Zahlungsbedingungen innerhalb des Weinhandels. In dieser Hinsicht haben die letzten Jahre eine Verwirrung gebracht, die einer Klärung unbedingt be­dürfe. Man einigte sich dahin, daß Weine, die innerhalb des Wein­handels verkauft werden, innerhalb 14 Tagen mit 3 Proz. Skonto oder gegen Dreimonatsakzept zu bezahlen sind.

Einschränkung ktzr Biererzeugnng. Die badischen und pfälzi­schen Bierbrauereien haben beschtossen, von jetzt an jeden Mitt­woch kein Bier mehr zu brauen und auch nicht den Kunden zu übermitteln. Als Grund für diese ungewöhnliche Maßnahme wird mangelnder Bierabsatz und das Bestreben angegeben, Brausrei- arbeiter nicht entlassen zu müssen. Eine Hebung des Bierabsatzes verspreche man sich nur von einer Senkung der Biersteuer und Aendsrung der örtlichen Getränkesteuer.

Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 31. August 2 762 219, das sind 28 437 mehr als in der Vorwoche und 701 773 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs.

Die Betriebsstillegungen im westfälischen Industriegebiet. In der zweiten Augnsthälfte haben 130 westfälische Industriebetriebe Stillegungsanträge gestellt, wovon 69 auf die metall­verarbeitende Industrie entfallen. Außerdem haben 14 Betriebe der Roheisen-, Rohstahl- und Walzwcrksindustrie mit 2000 Ar­beitern Stillegung beantragt. Der Bergbau hat 4000 Kündigungen für September ausgesprochen und plant neue große Äbbau- maßnahmen.

Zahlungseinstellung. Getreidegroßhandlung Gebr. Leß, Kö­nigsberg. — Bankgeschäft Burchardt. Halsinger u. Co., Berlin. — Otto Kühn, Karosseriewerk in Salle. — Chemische Fabriken Worms AG. Verbindlichkeiten 800 000 Mark.

Stuttgart, 14. Sept. Die Stimmung war heute etwas leichter. Am Pfandbriefmarkt war das Geschäft im großen ganzen ausgeglichen, bei teilweise leicht rückgängigen Kursen, die starke Nachfrage hat nachgelassen, auf der anderen Seite ist das Angebot nicht besonders groß. Die Dividendenwerte waren meist schwächer. I. G. Farbenindustrie Aktien waren weiter rückläufig und notierten 97.5 (104,3), Württ. Hypothekenbank Aktien 82 <84), Maschinen). Eßlingen 20 (22). Etwas fester lagen Feinmechanik öuttlingen 26 (25), C. H. Knorr 127 (125,5), Stuttgarter Bäcker- rühlen 64 (62).

Siuttgarl, 14. Sept. Landesproduktenbörse. Das Angebot in Jnlandsgetreide rst augenblicklich nicht stark, da die Landwirtschaft noch dringend mit Feldarbeiten beschäftigt ist. Da­zu kommt, daß die Qualitäten von deutschem Weizen recht ver­schieden sind. Aus diesen Gründen hat sich in abgelaufener Woche em lebhafteres Geschäft in Auslandsweizen entwickelt bei ziem- lich stabilen Preisen. Es notierten je 100 Kg.: Auslan-dsweizen 29—31 (am 7. 9.: unv.), württ. Weizen 23—25 (unv.). Sommer­gerste —, Roggen 20—21 (unv.), Hafer 14—16 (19-20). Wiesen- Heu (lose, neu) 3,5—4 (unv.), Kleeheu (lose, neu) 4—4,5 (unv.). drcchtgepr. Stroh 3—3,5 (unv.), Weizenmehl Spezial 0 39,25 bis 39,75 (unv.), Brotmehl 31,25—31,75 (mw.), Kleie 9,75—10 (10 bis 10,25) RM.

Magdeburger Zuckerpreise 14. Sept. Innerhalb 10 Tagen 32.50, Sept. 32.50. Tendenz ruhig.

Bremen, 14. Sept. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 7.61.

Märkte

Schweinepreise. Güglingen: Milchschweine 9—15, Läufer 27 bis 62. — Giengen a. Br.: Saugschweine 17—23, Läufer 35—47. — Herrenberg: Milchschweine 16—22, Läufer 30—42. — künzels- au: Milchschweine 9—19. — Marbach: Milchschweine 14—20. — Nüriinaen: Milchschweine 10—21. — Oehringen: Milchschweine

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— Rosenfeld: Milchschweine 10 — 22 . ^ ecoriwen: wcncy- schweins 10—20. — Ulm: Ferkel 15—21. — Vaihingen a. L.: Milchschweine 14—20. — Balingen: Milchschweine 10—18 Mk. — Bopfingen: Milchschweine 12—17, Läufer 35. — Kirchheim u. T.: Milchschweine 11—22, Läufer 29—40. — Ravensburg: Ferkel 12—22, Läufer 42. — Saulgau: Ferkel 15—22 Mk.

Aruchipreise. Balingen: Dinkel 11.50—12, Haber 8.20—9, Weizen 13.50. — Erolzheim: Kernen 12.80, Weizen 12 , Dinkel 9, Haber 7.80, Gerste 8.80. — Rokiweil: Dinkel 13—14.50, Hafer 7.80, Weizen 15—16.50. — Tübingen: Weizen 13.50—14, Dinkel 12—13, Gerste 10—11.50, Haber 12 . — Heidenheim: Kernen 13. Weizen 11.30—11.90, Gerste 9.20, Haber 7.40—7.70. — Raaold: Weizen: 13—14.70, Gerste 10.50—11, Haber 9—ig. _ Ravens­

burg: Besen alt 10 —10.75, Saatweizen 15, Weizen neu 12.75 bis 13.60, Roggen 10.50—11, Gerste 11.50, Haber neu 8.30—lg Saat- vesen 11.70—12, Saatroggen 11.50, Wintersaatgerste 12. — .Kaul-

gau: Dinkel 10, Roggen 10, Gerste 8.80—10.60, Hafer lo.gg. _

Ulm: Weizen 10—13.20, Roggen 10.30—11.50, Gerste 8 . 80 — 9 . 5 g Haber alt 10, neu 7—8.50. — Reutlingen: Weizen 13.50—14.50, Dinkel 10—12.50, Gerste 10—11.50, Haber 8—12.30. — Urach: Weizen 11.50—14, alt 14, Dinkel neu 8 —11, alt 11, Gerste neu 11—11.50, Haber neu 8.50-9.20, alt 11.20—12.30 Mk. je Ztr.

Obstmärkie. Balingen: Fallobst 1.20—15.50. — Herrenberg: Tafeläpfel 6 , Tafelbirnen 5— 8 , Zwetschgen 10—13. — Rürkmgen: Aepfel 1, Birnen 0.80—1. — Reuenstein: Falläpfel 0.40, Tafel- äpfel 2.50—3. Tafelbirnen 4.50—5 50, Zwetschgen 7—10. — Oeh­ringen: Falläpfel 0.40—0.50, Wirtschaftsäpfel 1.40—1.60, Tafel­äpfel 2—4. — Tübingen: Fallobst 1.50—1.70. — Herrenberg: Mostäpfel 1.30—1.50, Mostbirnen 1. — kirchheim u. T.: Most­obst 1—1.20. — Ragold: Mostobst 1.50—2 Mk. je Ztr.

Ulm, 14. Sept. Herbstsaatenmarkt. Beim Herbst­saatenmarkt des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins am Sams­tag, 12. Sept., war der Württ. Saatbauverein mit seinen bekann­ten erstklassigen Saatgutoriginalen vertreten. An Originalsaat wurden gekauft 129.6 Zentner, an Absaat (1 Nachbau) 413 Ztr. Nachstehende Durchschnittspreise wurden erzielt: Weizen Original 18.50, 1. Nachbau 15.50 RM. je Ztr.. Roggen Original 16.50, 1. Nachbau 13.50 RM. je Zentner. Dinkel Original 16, 1 . Nach­bar! 13 RM., Gerste 1. Nachbau 13 RM. je Ztr. Käufer waren wllrttembergische und bayerische Landwirte.

Tettnong, 14. Sept. Hopfen. Umsatz 527 Ballen, Preis 30—65 RM. Tendenz: lebhafter.

Einsuhr von Wiederkäuern und Schweinen aus dem bayeri­schen Regierungsbezirk Schwaben und Renburg. Von zuständi­ger Seite wird mitgeteilt: Durch eine im Staatsanzeiger erschei­nende Bekanntmachung des Innenministeriums werden die durch die Bekanntmachungen des Jnnenministerums vom 21 . Januar und 9. März 1931 (Staatsanzeigcr Nr. 18 und 57) angeordneten besonderen Einfuhrbeschränkungen für Bieh aus dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg wieder aufgehoben.

Weinbautagung

Brackenheim, 14. Sept. Die Herbstversammlung des Württ. Wernbauvereins hier war von über 2000 Weingärtnern aus dem ganzen Land besucht. Der Vorsitzende, Landcsökonomierat Mähr- l e n, machte Mitteilung über die Arbeit des Vereins und erwähnte eine Eingabe an die Zentralstelle, in der um Ausstellung eines Normalrebensortiments nachgesucht wird, um den Sortenwirrwarr zu beseitigen. Darüber hinaus sollen für die einzelnen Weinbau­gebiete engere Sortimente festgesetzt werden. Die Prämiierung von Einzelleistungen und von ganzen Gemeinden, die sich auf Sorteneinheit einstellen, wird in der Eingabe angeregt. Eine Ent­schließung anerkennt die Tätigkeit der deutschen Landwirtschafts- ge)ellschaft und ihres Vertreters Englert in Heilbronn, wünscht aber, daß dadurch die alten Weinsberger Einrichtungen zur För­derung des Weinbaus nicht verdrängt werden. Der Württ. Wein­bau zählt heute 3100 Mitglieder. Seins Verstärkung durch wei- teren Mitgliederzuwachs wird im Interesse der Berüfsvertretung dringend gewünscht.

Bürgermeister Hiltwein sprach über den Weinbau in und um Brackenheim. Den zweiten Vortrag hielt Dr. Kramer von der staatlichen Weinbauversuchsanstalt Weinsberg über die dies­jährigen Erfahrungen in der Bekämpfung der Rebschädlinge.

Auf Antrag von Reichstagsabg. Haag- Heilbronn wurde eins Entschließung einstimmig angenommen, in der die In Bingen vom Deutschen Weinbauverein aufgestellten Forderungen unterstützt und an die Hilfe der Reichsrcgierung appelliert wird. Die Weingärtner fordern insbesondere die Aufhebung der Devisenbewirtschaftung, die Annulierung der Winzerkredite und die Beseitigung der Zucker­steuer für den Weinbau. Weiterhin werden Zollmaßnahmen und evtl. Einfuhrsperre gegenüber dem Ausland verlangt. Landtags­abgeordneter Obenland machte Mitteilungen über die geltenden Bestimmungen zum Brennen von Fallobst. Reichstagsabg. Haag forderte die Erhaltung der kurzen fünfmonatigen Lehrkurse an der Weinbauschule Weinsberg in Rücksicht auf die heutigen Ver­hältnisse. Mit der Tagung war eine Ausstellung von Trauben, Obst, Blumen, Werkzeugen und Geräten verbunden.

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