Amerika und Europa zur Neüaufrollung der Kriegsschulden- frage aufzutreten. Die Chequers-Verlautbaruug wende sich daher eher an Genf als an Washington. Der Korrespondent ldlaubt an di« Möglichkeit einer internationalen Anleihe für Deutschland. Die nächsten Schritte werde der Europäische Wirtschaftsausschuß unternehmen, falls die derzeitige Reichs- Regierung den bevorstehenden innerpolitischen Sturm über- -rvinden werde. Die Aufforderung an die Vereinigten Staa- lten, an der Ueberprüfung der gesamten Kriegsschuldenfrage mitzuarbeiten, werde nicht von England, sondern durch den Wirtschaftsausschuß von der Gesamtheit der europäischen Staaten ausgehen. Die Anwesenheit Stimsons und Mellons in Europa biete Gelegenheit, das Problem anzuschneiden. — Die republikanische „Herald Tribüne" erklärt, solange Deutschland von der im Toungplan vorgesehenen Sicherheitsmaßnahme nicht Gebrauch mache, werde es schwierig Zein, irgend jemand zu überzeugen, daß die Reparations- szahlungen wirtschaftlich unmöglich geworden seien.
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Sie Gegner der rlelnerordnung
Einspruch der Volkspartei
Trier. 8. Juni. Der Parteitag der Deutschen Volkspa lei im Wahlkreis Koblenz-Trier-Birkenfeld nahm heute «ine Entschließung an, in der festgestellt wird, daß die neue Notverordung einen Bruch der bisherigen Linie des Kabinetts Brüning bedeute. Die Partei, heißt es weiter, vermißt die große schöpferische Idee, vermag nur lediglich den Versuch hu ersehen, mit den bisherigen Mitteln die Schwierigkeiten des Augenblicks für kurze Zeit zu beheben. Die Reichsregierung hat wiederholt erklärt, daß das Gleichgewicht im Haushalt durch Ausgabenfenkung. nicht aber durch neue Belastungen hergestellt werden solle. Diese Zusage ist nicht gehalten worden. In der Notverordnung fehlt der durchgreifende Wille, durch Vereinfachung der gesamten öffentlichen Verwaltung und durch Befreiung der Wirtschaft von unerträglichen, staatssozialistischen Bindungen die Grundlage dafür zu schaffen, daß jeder Deutsche wieder einen sicheren Arbeitsplatz erhält. Die Partei erwartet von der Reichstagsfraktion, daß sie die Notverordnung ablehnt, die den von der Fraktion noch kürzlich in Saarbrücken aufgestellten Grundsätzen zuwiderlaufe. Zustimmung dürfe nur ein Plan finden, der das deutsche Volk unter Freimachung seiner besten Kräfte auch wirklich aus der wirtschaftlichen und seelischen Not unserer Tage hec- ausführt.
Man wird abwarten müssen, ob die Deutsche Volks- parkel die ablehnende Stellungnahme gegenüber her dritten Notverordnung der Regierung Brüning, wie sie in d.n Worten des Parteiführers Dingeldey zum Ausdruck kommt, auch mit entsprechendem Handeln verbunden wird, wenn sie einem etwaigen Antrag auf Aufhebung der Notverordnung zuskimmt.
Hugenberg fordert Aufhebung
Minden, 8. Juni. Auf dem Landesparteitag des Landesverbandes Westfalen-Ost und beider Lippe der Deutschnationalen Volkspartei in Porta hielt gestern der Parteiführer Dr. Hugenberg eine Rede über -dte-drörvWSkdM«S--«.'?d die Folgerungen, die die Deutsch- nationale Volkspartei aus San Beschlüssen der Reichsregie- rung ziehen will. Der Redner übte an der gesamten bisherigen Politik des Kabinetts überaus scharfe Kritik und kündigte an, daß die Deukfchnationale Dolksyarkei zur Beschlußfassung über die Notverordnung den Zusammentritt des Reichstages verlangen werde. Tritt der Reichstag zusammen, erklärte Dr. Hugenberg, so werden auch wir erscheinen und so lange im Hause bleiben, wie es uns sachlich richtig erscheint. Wir werden Anträge auf Beratung derjenigen Dinge stellen, die uns wichtig erscheinen, z. B un- jeres Antrages auf Streichung der Polizeikostenzuschusse de» Reiches an Preußen, sowie unserer auf Rettung der Landwirtschaft gerichteten Anträge. Wir werden die Unmöglichkeit der neuen Notverordnung beleuchten und ihre Aufhebung beantragen.
Neue Nachrichten
Schweres Eisenbahnunglück
Beuchen. 8. Juni. Am Sonntag abend kurz nach 10 Uhr stießen auf der Bahnstrecke Beuthen — Brunnek am Ausgang von Pllzendorf zwei Personenzüge zusammen. 12 Personen wurden schwer und 13 leicht verletzt. In der Hauptsache handelt es sich um Kopf-. Rücken- und
Veinverlehüngen. Besonder« schwer tvurde das Lokomotiv- personal und mehrere Insassen der ersten Wagen verletzt. Ein Lokomotivführer konnte erst nach ^ständiger angestrengter Retkungsarbeit au» seiner gefährlichen Lage befreit werden.
Politik mit Revolver und Messer
Sommunistenüberfälle auf Nazi
Lhemnih, 8. Juni. Vor dem Hause der kommunistischen Buchhandlung auf dem Brühl kam es gestern früh zu heftigen Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, die hier ihren Gautag abhalten. Im Verlaufe der Streitigkeiten sind zwei Nationalsozialisten erschossen worden. Vier weitere Nationalsozialisten wurden verwundet. Die Polizei hat mehrere Kommunisten verhaftet.
Auch in Beuthen ist es zu schweren Zusammenstößen gekommen. Als am Sonntag mittag die Nationalsozialisten anläßlich der Einweihung ihres SA.-Heimes einen Merbeumzug durch die Straßen der Stadt veranstalteten, wurden ste aus der Scharleyerstraße vonetwaöOKom- munisten angefallen. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem fünf Nationalsozialisten durch Messerstiche, Steinwürfe und Stockschläge verletzt wurden. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. Bei der öffentlichen Kundgebung auf dem Moltkeplatz am Nachmittag setzten beim Auftreten des nationalsozialistischen Versammlungsredners sofort kommunistische Störungsversuche ein, so daß die Polizei den Platz räumen mußte. Später griff eine größere, geschlossene Gruppe von Kommunisten die Versammlungsteilnehmer mit Stöcken an. Dabei wurden zwei anscheinend Unbeteiligte durch Messerstiche in Brust und Rücken verletzt. Außerdem erlitt ein Nationalsozialist eine Kopfverletzung durch ein Eisenstück. Zwei Kommun sten wurden festgenommen. Bei dem Zusammenstoß fielen zwei Schüsse, durch die aber niemand verletzt wurde. Der Nachmittag und der Abend verliefen ohne weitere Zwischenfälle.
In Hamburg konnten von der Polizei größere Demonstrationsversuche der Kommunisten erstickt werden. In der Lübecker Straße zertrümmerten Kommunisten die Scheibe eines Lokals, in dem sich Nationalsozialisten aufhielten. Zwischen Mitgliedern beider politischen Richtungen entspann sich eine Schlägerei. Die Polizei nahm insgesamt 17 Zwangsgestellungen vor.
Erdbeben in England
* London, 8. Juni. In London und anderen Teilen des Landes wurde heute nacht gegen 1-30 Uhr ein Erdbeben verspürt, das die höheren Gebäude ins Wanken brachte. Am heftigsten war der Stoß in Norfolk, wo einige Personen aus den Betten geworfen wurden. An verschiedenen Stellen war das Beben von einem lauten Poltern und Geräusch begleitet. Sachschaden wird nicht gemeldet, jedoch bemächtigte sich der Bevölkerung in Mittel- und Nord-England sowie in Süwales starke Bestürzung. Das Erdbeben ist das stärkste, das in England seit Menschengsdenken aufgetreten ist.
Württemberg
Zum Bau der Strahenbahn von Feuerbach nach Luvwigsburg
Stuttgart, 8. Juni. Von zuständiger Seite wird mitv:- teilt: Das Wirtlchastsministerium sollte sich darüber gutachtlich äußern, inwieweit die Ausführung des Baues der Straßenbahn von Feuerbach über Zuffenhausen, Stammheim, Kornwestheim nach Ludwigsburg Förderung verdiene. Nach eingehenden Ermittlungen ist das Wirtschaftsministerium zu dem Ergebnis gekommen, dem „Gemeindeverband Elektro- bahnen Feuerbach—Ludwigsburg" nur die Strecke Zuffenhausen—Stammheim bis Kornwestheim zum Vau zu empfehlen, da für den Betrieb einer Straßenbahn von Feuerbach nach Ludwigsburg ein jährlicher Fehlbetrag in Höhe von 200 000 RM. entstehe, der zur einen Hälfte von den Stuttgarter Straßenbahnen, zur anderen Hälfte aus Steuermitteln von den im Gemeindeverband Elektrobahnen Feuerbach—Ludwigsburg zusammengeschlossenen Gemeinden zu decken wäre. Die Strecke nach Stammheim dagegen könne mit einem „erträglichen Fehlbetrag" betrieben werden, denn stehe in keinem Wettbewerb mit der Reichsbahn.
Im Hinblick auf die großen Anforderungen, die der Elektrifizierungsvertrag Lurch den Abruf von Geldern seitens der Reichsbahn an die Staatskasse stellt, kann das Wirtschaftsministerium nicht davon absehen, vor jeder Förderung des Straßenbahnbaus nach Stammheim, wozu ja gleichfalls
rirveiisioienml orae er- ^ lmd' zu verlangen, daß die beiden Amtskörperschaften Ludwrgsburg und Stuttgart-Amt ihre Beiträge zur Vorort' elektnstzierung Stuttgart—Ludwigsburg endgültig überneb- men und bezahlen. Immerhin scheinen die Aussichten für die Zuffenhausen — Stammheim — Kornwestheim abaen^"? der Staat ihrer Förderung nicht so
derjenigen der weiterreichenden ^euerbacher und Ludwigsburger Pläne.
Arbeitsmarktlage im Arbeitsamksbezirk Stuttgart. Die
m der ersten Halste des Monats Mai eingetretene leichte Besserung der Arbeits-Marktlage im Arbeitsamtsbezirk Stuttgart hat in der zweiten Hälfte des Monats weiterhin ang-, halten. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger ist um 1395 gesunken, ihr Stand beträgt 16 532. Stand am 30. Mai 1931: 8315 männliche und 2302 weibliche, zusammen 10 617
Arbeitslosenunterstützungs-Empfänger. In
E 20 ^ zgzi
o,^"!?"Eiche und 786 weibliche, zusammen 5915 Krisen- unterftutzungsempfänger. Insgesamt ergaben sich 16 532 Unterstützungsempfänger, davon entfallen auf Groß-Stutt- ^"r^,/0^03. Die Arbeitsmarktlage für kaufmännische Angestellte hat sich nicht gebessert. Der Bewerberstand hat sich Das Stellenangebot bezog sich fast ausschließ, lich auf Aushilfskräfte
Mühlhausen wünscht Eingemeindung. Der Gemeindsrat der Gemeinde Mühlhausen a. N. hat seinen Bürgermeister beauftragt, mit der Stadt Stuttgart Verhandlungen über eine Eingemeindung anzubahnen. Da Münster sich am 1. Juli mit Stuttgart vereinigt, hat Mühlhausen in der Tat keinen Zusammenhang mehr mit dem Oberamtsbezirk Start- gart-Amt. Auch die übrigen Verhältnisse in der Gemeinde lassen eine Vereinigung mit Stuttgart wstnschenswert erscheinen.
Um den Neubau der Technischen Hochschule. Die Vereinigung von Freunden der Technischen Hochschule hielt am Samstag ihre Jahresversammlung ab, wobei der Rektor, Professor Dr. Rothmund, zur Frage der Verlegung der Technischen Hochschule Stellung nahm und mitteilte daß die Verlegung nun endgültig zugunsten Degerlochs entschieden zu sein scheine. Als Platz komme nicht mehr das Spiel- platzgAände in Frage, weil durch seine Verlegung eine Mil- uon Mehrkosten entstehen würden, sondern Gelände am Königsträßle. Ein Neubau sei unter allen Umständen notwendig und müsse zu gegebener Zeit begonnen werden.
Die Sunslgerverbeschule in Stuttgart wird im laufenden Sommerhalbjahr von 19 Meisterschülern (Studierende», 310 Schülern und 40 Gästen besucht. Davon sind 254 Württem- berger, 94 aus andern deutschen Ländern, 7 Ausländsdeutsche und 14 Ausländer.
Tagung des Reichsverbands der Landesverfichernngs- beamten Deutschlands E. V. Am Freitag wurde den Gästen von dem Fachverein Stuttgart im Festsaal des Stadtgartens ein Begrüßungsabend gegeben. Am Samstag-Vormittag wurden die Verhandlungen fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag des Geheimrats Dr. Aurin, Freiburg i. Br-, über G e g e n w a r t sPr ag e n der Sozialversicherung'. Der Vortragende lehnte eine Aenderung der jetzigen Verteilung der Versicherten aus di« Invaliden- und Angestelltenversicherung ab. Alle Leistungsverbesserungen müßten wegen ihrer finanziellen Auswirkungen ebenfalls zurückgestellt werden. Der zweite Referent, Landesamtmann Mai- Kassel behandelte das Thema „Personal- und Besoldungsfragen der Landesoersicherungsbeamten". Der Redner verlangte energisch die Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums in der Invalidenversicherung. Nach Beendigung der langwährenden Aussprache fand einstimmige Annahme folgende Entschließung: „Die in dem Verband der Landesversicherungs- beamten Deutschlands zusammengefchloffenen Beamten Deutscher Landesversicherungsanstalten sind bereit, an der Linderung der Not des Vaterlands tragen zu helfen, erwarten ober, daß die durch diese Not bedingten Lasten auf alle leistungsfähigen Schichten des Volks gleichmäßig verteilt werden. Die jetzt geplante Kürzung der Kinderzulage muh als unsozial und insbesondere für die unteren Besoldungsgruppen als wirtschaftlich untragbar abgelehnt werden. Vom Deutschen Beamtenbund muh erwartet werden, daß er mit allem Nachdruck für eine gerechte Verteilung der Lasten auf alle tragfähigen Schultern und für die Beseitigung unsozialer Härten eintritt." — Als Ort der nächsten Tagung wird vom Vertretertag Münster i. W. bestimmt.
Bom Tage. Bei der Einfahrt in einen Hof in der Bvb- linaer Straße nahm ein Lastauto offenbar die Kurve zu knapp, so daß der auf dem Trittbrett stehende Beifahrer
Lü/w-e mcrcH/ Z(oe/n'e/«.
Eines Pechvogels lustige Geschichte von Fritz Körner.
10. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Ich freue mich heute schon auf das Mittagessen! Wissen Sie was, Herr Zumpe, essen Sie mit bei mir!"
„Heute?"
„Nein, immer! Ich ziehe doch schon übermorgen um. Wohnungstausch. Fabelhafte Sache. Gar nicht weit von hier. In der Lindenstraße. Famose Vierzimmerwohnung. Der neue Konsul von Patagonien wollte einziehen, hat die Wohnung fulminant Herrichten lassen, die Handwerker werden heute fertig und ich kann dann einziehen. Er freut sich, daß er sieben Zimmer kriegt. Die Hauswirte sind einverstanden.
„Das klappt ja ganz glänzend! Durch wen haben Sie denn die Gelegenheit erfahren?"
„Durch meinen Hauswirt! Der hat auch alles festge- machk. Eben hat er mich angerufen. Alles in Butter!"
„Das paßt glänzend!"
„Also einverstanden! Ich nehme Sie mittags immer mit. Wir speisen zusammen."
„Preis?"
„Tag 'ne Mark! Bier extra!"
„Gut! Bier werde ich mir zum guten Teil verkneifen müssen, denn ich will mich wieder sportlich betätigen."
„Donnerwetter! Sie sind auch so'n Sportjokel?"
„Und ob ich das bin! Wenn Sie mit mir gehen, und wenn's ins dunkelste Berlin ist . . . da kommt Ihnen keiner zu nahe! Ich boxe jeden in Grund und Boden und wenn sich mir 'ne Weltmeister in Weg stellt. Vor dem kneife ich auch nicht."
„Boxen!" sagte der Regierungsrat entestzt. „Allmächtiger . . . was steckt alles in so einem Hilfsarbeiter!"
Dann gingen sie an die Arbeit, und Brettschneder, der liebe, alte, bescheidene Herr, gab sich alle Mühe, Anton in den ganzen Fragenkomplex seines Ressorts einzuführen.
Er tat es gern, denn er spürte zu seiner Freude, aß Anton Zumpe seinen Ausführungen mit großem Interesse folgte. Seine klugen, überlegten Fragen gefielen dem Regierungsrat.
„Sie haben einen offenen Kopf!" sagte er anerkennend. „Sie erfassen schnell und um Ihr Fortkommen habe ich keine Sorge."
3-
Der Verlobungstag Georg Zumpes war herangekommen.
Georg hatte wohl die Brüder, aber nicht die Eltern eingeladen. Daraufhin hatte Zumpe auf seine eigene Hand am Vortage den Eltern telegraphiert und holte sie am Verlobungstage von der Bahn ab.
Die Eltern schlossen ihn gerührt und glücklich, in die Arme.
Anton war ganz bewegt. Die Liebe der alten Herrschaften tat ihm richtig wohl.
Und er freute sich. Nein, wie famos sich Mutter wieder gekleidet hatte. So einfach und doch würdig, das Schwarzseidene hatte wieder herhalten müssen und sie sah darin wirklich stattlich aus.
Ste war nun an die Sechzig, aber ihre gütigen Augen wirkten noch so jung, und ein Lachen hatte sie, ein Lachen, das aus dem Herzen kam.
Neben ihr schritt, kleiner und schmaler, der brave Schuhmachermeister Gottlieb Zumpe. Nicht wie ein Handwerker
sah er aus, sondern wie ein stiller, abgeklärter Gelehrter, der erhaben über der Welt und ihrem Treiben steht.
„Wir kommen doch Georg nicht ungelgen?" sagte der alte Herr ängstlich.
„Aber Vater!" fiel Frau Malchen resolut ein. „Ist doch unser Junge, wird uns doch bei seinem Ehrentage dabei haben wollen!"
„Natürlich, Mutter," sagte Anton fest.
Es gab viel zu erzählen unterwegs im Auto, in das die Mutter erst gar nicht hineinwollte, dann gefiel es ihr aber sehr.
*
Die Frau Minister empfing Anton mit dem Elternpaar selber.
Als sie den Sohn, der dieMutter mit frohbewegtem Gesicht führte, dicht hinter ihnen den gütigen alten Herrn mtt dem Philosophengesicht heranschreiten sah, da fühlte sie sich ergriffen.
„Guter Sohn!" dachte sie bewegt. „Glückliche Eltern!"
Anton stellte vor „Meine Eltern . . . !" sagte er einfach. „Sie sollen zu Georgs Ehrentage nicht fehlen!"
Die Frau Minister drückte ihm beide Hände.
„Guter Sohn!" sagte sie leise und bewegt zu ihm. Dann begrüßte sie die beiden alten Leute in ihrer herzlichen, warmen Art.
„Seien Sie uns herzlich willkommen!" sagte sie freundlich. „Wir freuen uns, endlich einmal die Eltern unseres Schwiegersohnes kennen zu lernen."
Die beiden Eheleute fühlten sich erleichtert.
„Schönen Dank, Frau Minister!" sagte Mutter Malchen vor Freude. „Mein Mann hatte eine so tolle Angst. . . . er dacht', es könnt' nicht angenehm sein."