KM eine HauZwänd gedrückt wurde. In schwer verletzt Zustand wurde er in das Krankenhaus eingeliefert, wo c nach kurzer Zeit starb.

Aus dem Lande

Eßlingen. 8. Juni. Der neue Polizeidirekto Der Staatspräsident hat die Stelle des Vorstands der Pouzc direktion Eßlingen in der Dienststellung eines Polizeidirc tors der Besoldungsgruppe 4 a dem Polizeidirektor Hahn Göppingen übertragen.

Leonberg. 8. Juni. Das Bezirkskrankenhau

k a n n d i e s es I a h r n i ch t e r w e i t e r t w e r d e n. Din

Bezirkskrankenhaus sollte im Laufe d. 3. erweitert werden Genehmigung zur Schuldaufnahme war mcht zu erlangen und so bleibt es nach einem Beschluß der Amtsversammlung für Heuer bei kleineren Ausbesserungsarbeiten. -N>s er freulich darf fesigestellt werden, daß die Amtskörperschaft ohne äußere Schulden ist und lediglich emen Grundstocks­angriff in Höhe von 60 000 AM- im Lauf der nächsten fünf Jahre zu beseitigen hat.

Backnana 8 Juni. Bei der Stadtvorskands- w a h? haben'von 5861 Wahlberechtigten 4281 gleich 73 Pro- zerrt abgestimmt. Der seitherige Amtsinhaber Dr Aien- Hardt wurde mit 2969 Stimmen wredergewählt. Der kom­munistische Landtagsabgeordnete Karl Schneck brachte es auf 1181 Stimmen. Ungültig waren 133 Stimmen.

Heilbronn, 8. Juni. Bei der Stadtvorstands­wahl wurde der seitherige Oberbürgermeister, Prof. Beu­tln g e r, mit 12 313 Stimmen wiedergewählt. Bon den beiden anderen Bewerbern erhielt Dr. Wiehe-Braun- schweig 42, Redakteur Gustav Schreiber (Komm-) 1654 Stimmen. 10 Stimmen waren zersplitter, 56 ungültig. Wahlbeteiligung 46 Prozent.

Waldenburg, OA. Oehringen, 8. Juni. Ein eigen­artiges Fundstück ist in die hiesige Friedhofkapelle, die zugleich als Waldenburger Heimatmuseum dient, gekom­men. Es handelt sich um einen starken Quaderbisck, auf dessen Vorderseite in Ueberlebensgröße der ausgezeichnete Kopf eines sterbenden türkisch-mongolischen Kriegers mit charakteristischem Helm von kunstreicher Hand eingemeißelt ist. Der Stein war in der Rückwand eines früheren Feuer­sees eingemauert, zu dessen Ausmauerung einst Steine von abgebrochenen Türmen und Mauerteilen der alten Stadt­mauer von Waldenburg verwendet worden waren. Durch einen dichten Moosüberzuq blieb der Kopf seither verborgen. Der Kopf ist wohl eine Erinnerung an den Kreuzzug des Hohenstaufenkaisers Friedrich II., den Gottfried von Hohen­lohe, der Waldenburg erstmals befestigte, in dessen Gefolg­schaft mitgemacht hat.

Bad Mergentheim, 8. Juni. Senkung der Ge­meindeumlage. Der Stadtverwaltung ist es gelungen, einen erheblichen Betrag von Reftmitteln für das Jahr 1931 zur Verfügung zu stellen und so eine Senkung der Ge- meindeumlage von 26 Prozent auf 24 Prozent vorzunehmen.

Vom Hevberg, 8. Juni. Wetterleuchten. Am Frei­tag abend und während eines Teils der Nacht auf den Sams­tag konnte in unserer Gegend am sternklaren Himmel eine Beobachtung gemacht werden, zu der man gewöhnlich erst in weiter vorgerückter Jahreszeit Gelegenheit hat, zumeist erst zum Ausgang des Juli, hauptsächlich aber im August. Es war dies ein rasch aufeinanderfolgendes, andauerndes Blitzen am wolkenlosen nächtlichen Himmel, im besonderen SinnWetterleuchten" genannt. Im Volk bezeichnet man diese Erscheinung mit dem Ausdruck:es kühlt ab" oder auch: »es ougstelet". Dieses frühzeitige Auftreten desWetter­leuchtens" darf wohl auch der Reihe von Besonderheiten des heurigen Jahrgangs zugezählt werden.

Ulm, 6. Juni. Alte und neue Schafwolle. Aus Giengen a. Br. war unlängst anläßlich der dortigen Schafs­schur berichtet worden, daß der heutige Wollpreis 20 Pro­zent unter Friedenspreis liege und daß ein Viertel des vor­jährigen Ertrags bis heute noch nicht verkauft sei, da die Nachfrage bei der letzten Versteigerung in Ulm nicht groß war. Hiezu erfahren wir von zuständiger Seite, daß das vorjährige Gefälle von mehr als 1400 Losen bis auf ein halbes Dutzend verkauft ist. Auch bei diesen Losen lag es nicht an der Verkaufsmöglichkeit, sondern letzten Endes nur an der Einstellung der Anlieferer, wenn sie nicht verkauft wurden. Die Anlieferung der neuen Schur zur großen Ulmer Wollauktion ist in vollem Gang und bewegt sich trotz der veränderten Wirtschaftslage im Rahmen des Vorjahrs.

Lauphelm, 8. Juni. Ein lang gesuchter Hoch- stapler. Der Polizei in Reichenhall ist ein guter Fang geglückt. Ein im Auto ankommender Herr in Damengesell- fchaft wurde dort angehalten und zur Wache gebracht. Da­bei stellte sich heraus, daß in seiner Gesellschaft ein schon lang gesuchter Hochstapler war, der unter falschem Namen große Betrügereien verübt hatte. Es ist der 36jährige Kauf- August Lern er von hier, der seit Jahren den fal­schen Namen Kosmos führt. Er wurde fesigenommen.

Vom Ries, 8. Juni. EineSägehalleabgebrannt. In der Nacht zum Samstag ist in der Sägehalle der Firma Bickel in Wemding Feuer ausgebrochen, das sich ungeheuer rasch ausbreitete. Die Löschmannschaften mußten ihre Tätig­keit auf die Rettung der bei und in der Halle lagernden Holzvorräte und der umliegenden Gebäude beschränken. Der Schaden wird auf 80 000 Mk. geschätzt. Die Brandursache ist unbekannt.

OA. Neresheim. 8. Juni. Brand. Sam: brach in der Scheuer des Jungbauern Andrea ? aus, das in kurzer Zeit die grof

ganz nahe an der Scheuer b ^ btM und das Wohnhaus konnten gerettet werde: is" praßte Teil des landwirtschaftlichen Mobiliars, Laruntc und Maschinen, wurden ein Raub der Flau men. Brandstiftung wird vermutet.

Blberach, 8. Juni. DieBiberacherHütte. Die ai erkannt sehr gut bewirtschaftete Biberacher Hütte am Sch

"7 1840 Meter ist seit 6. Juni wieder ununte, krochen geöffnet.

Juni. Zeitgemäß. Der Landwirt Jc Steinenbach war angeklagt, den Viehhändle 2?^ um 4000 Mark betrogen zu Haber

totes Inventar veräußert hatte, da Sicherheit für geliefertes Vieh und gegeben -mm? "Ereignet war. Mangels Beweises wurde Lar

Wenbaruna^^^L-^r? Verfahren wegen Verletzung de lienvarungseides durfte aber die Folge sein. Der eri

.^"Eer Johann Kees aus Hemigkofen halt um etwa 2000 Mark geschädigt, indem er: Schecks hergab, für die keine Deckung da war rrers rvurdr wegen Betrug« zu zwei Äabren_M8nMis^ver>

urteilt: er 7,'Möüch Mirksirs" gemacht nift 28 000 Passiven und 6 Prozent Quote.

Waldsee. 8. Juni. Jubiläum'. Der Kriegerverein Haisterkirch konnte gestern seine Feier der 50jährigen Zuge­hörigkeit zum Württ. Kriegerbund feiern. Der Besuch war rege.

Horgenzell OA. Ravensburg, 8. Juni. R 0 heTat. Am Freitag abend paßten mehrere junge Burschen bei Wolkets- weiler dem Maurer Joh. Kutter von Unterwaldhausen ab, der mit dem Fahrrad nach Hause fahren wollte. Die Burschen rissen Kutter vom Rad und schlugen solange auf ihn ein, bis er bewußtlos zusammenbrach. Die rohen Täter ließen den Bewußtlosen ans der Straße liegen und machten sich davon. Kutter, der erhebliche Kopfverletzungen erlitt, mußte ins städt. Krankenhaus nach Ravensburg verbracht werden.

Bon der bayrischen Grenze, 8. Juni. Kleine Chro­nik. Beim Böllerschießen am Fronleichnamstag ist der Bürgermeisterssohn Schmalholz von Eutenhausen schwer ver­unglückt. Ein Schuß ging zu früh los und verletzte ihn er­heblich im Gesicht, an den Armen und an der Brust. Am Fronleichnamstag ist in Oberrammingen der 18jährige Käser- lehrling und Landwirtssohn Georg Lenzenhuber beim Baden in der Wertach plötzlich vor den Augen seiner Kameraden ertrunken. Die Leiche konnte geborgen werden. sin Obergünzburg wurde ein Motorradfahrer von einer Biene in die Halsschlagader gestochen. Da sich Unwohlsein ein- stellte, setzte er sich an den Svraßenrand, wo er bewußtlos aufgefunden wurde. Er befindet sich auf dem Weg der Besserung. In Wittislingen ist das Anwesen des Land- Wirts Beitinger abgebrannt.

Reutlingen, 7. Juni. Wirtschaftliche Entwick- lungdesHandwerks. Die Handwerkskammer Reut­lingen schreibt u. a.: Auch der vergangene Monat brachte dem Handwerk keine Besserung seiner Lage. Die Umsätze gingen meistens über diejenigen des Vormonats nicht hin­aus. Betriebe, die sonst bis zu 10 und noch mehr Gesellen beschäftigten, können heute vielfach mit 23 Arbeitskräften die anfallenden Aufträge bewältigen und werden selbst da­durch noch nicht voll in Anspruch genommen. Kurzarbeit ist auch im Handwerk häufig anzutreffen. Ein harter Kampf geht um die vorhandenen Absatzmöglichkeiten, die zudem noch bei einem Teil von Berufen durch Hausierhandel und in zunehmendem Maß durch Schwarzarbeit streitig gemacht werden. Zu schaffen macht noch der außerordentlich lang­same Zahlungseingang. Infolge der wesentlich geringeren Berdienstmöglichkeiten werden die Steuerlasten immer drückender.

Tödlich verletzt. Samstag nachmittag wurde in der äußeren Karlstraße ein 65 I. a. Mann, der die Straße über­queren wollte, von einem Kraftradfahrer zu Boden gefahren und erlitt eine erhebliche Kopfverletzung, so daß er ins Be- zirkskrankenhaus verbracht werden mußte. Dort ist er am Sonntag abend gestorben.

Telknang, 8. Juni. GuterStandderHopfen. Rückgang des Bierverbrauchs. Der späte Winter hat zum mindesten den Hopfen nichts geschadet: sie haben in den letzten Tagen fast drei Viertel der Stangenhöhe erreicht, sind gesund und frei von Ungeziefer. Den sehr unsicheren Preisaussichten beim Hopfen zur Zeit notiert in Nürn­berg der Zentner Tettnanger Hopfen 5060 Mark würde ein tropisch heißer Sommer ein wesentlich freundlicheres Ge­sicht geben, d. h. den Bierverbrauch und damit den Hopfen­verbrauch steigern. Nach den abschließenden Berichten sämt­licher Landesfinanzamtsberichte im Reich ist der Bierver­brauch im letzten Rechnungsjahr 1930/31 um rund 16,5 v. H. gefunken, und zwar von rd. 58 Milk. Hektoliter Bier 1929/30 auf rd. 48,5 Milk. Hektoliter. Die Bierbesteuerung im Landes- finanza-mtsbezirk Württemberg ist von nahezu drei Millionen Hektoliter auf 2,37 Millionen Hektoliter zurückgegangen.

Friedrichshafen. 8. Juni. Vom B l a u f e l ch e n f a n g. Vier Wochen später als in anderen Jahren konnten die Fischer dieses Jahr zum Fang der überall bekannten und begehrten Blaufelchen ausfahren. Einzelne Fischer unter­nahmen bereits Anfang Mai Fangversuche, die aber fast keine Ergebnisse brachten. Der Versand hat bereits nach allen Gegenden Deutschlands und dem Ausland begonnen. Der Blaufelchensang wird im Sommer hauptsächlich mit Zug­netzen ausgeübt. Auf dem Bodensee sind ganze Flottillen von Fischerbooten von den Dampfern aus zu beobachten. Die Blaufelchen sind eine Spezialität des Bodensees und ihr Fang bilden den Haupterwerb der Bodenseesischer.

Hauptversammlung des Bodensee-Ber- Kehrsvereins. Die Hauptversammlung des Bodensee­verkehrsvereins hat gestern in Meersburg getagt. Es fan- den drei Entschließungen des Borstands einsümmige An­nahme, die verlangen: 1. Einbeziehung der Städte Konstanz und Ueberlingen in den Kleinen Grenzverkehr, der jetzt bis Villingen reicht: 2. Abbau der Paßvorschriften zwischen Deutschland und der Schweiz und 3. Beseitigung der in letzter Zeit verfügten Erschwerungen in der zollamtlichen Ab­fertigung gegenüber Motorbooten u. dgl. Schriftleiter Mar Kah-Aavensburg begründete alsdann eingehend eine Reihe von Fahrplananträgen, die einstimmig angenommen wurden.

Der Reutlinger Rathauskrach

Reutlingen, 8. Juni. Der Kommissar der Ministerial- abteikung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung, Ober- : rsg-ierungsrat Dr. Battenberg, setzt die Vernehmung der mit der Rathausangelegenheit irgendwie in direkte Ver­bindung zu bringenden und erreichbaren Persönlichkeiten fort, auch von solchen, die außerhalb des Gemeinderats oder der Beamtenschaft stehen. Soweit man heute zu übersehen vermag, dürften diese Vernehmungen nochei-nigeTage dauern. Dann wird der Regierungskommissar seinen Be­fund dem Präsidenten der obengenannten Ministerialabtei- lung vorlegen, worauf dieser seine Entscheidung über die Ein­leitung eines Disziplinarverfahrens gegen die aus dem Ge­meinderat ausgezogenen Stadtiäte und den Stadtvorstand treffen wird. Was die aus dem Gemeinderat ausgezogenen Stabträte bzw. ihre Amtsniederlegung anbekrifft, dürfte sich die Sache, so schreibt dieReutlinger Kreiszeitung", wohl so entwickeln: Verhalten sich die betreffenden Gemeinderäte weiterhin ablehnend bzw. erscheinen sie nicht in den Sitzun­gen, zu denen sie geladen sind, werden sie zuerst einen Ver­weis erhalten, dem dann die Ordnungsstrafen folgen können: verhalten sie sich weiter renitent, kommt schließlich die Amtsenthebung in Betracht. Es ist anzunehmen, daß man an zuständiger Stelle vorerst nicht an eine Vor­verlegung der Gemeinderatswahl denkt; es würde vielmehr, wenn auch die auf Grund des betreffenden Wahlzettels nachfolgenden Stadträte den Dienst verweigern würden, ein Staatskommissar bis zum Schluß der Waklvertode aus 81. Dezember 1 SS1 an

bie Stelle des g'e genwartlge » beschlußun­fähigen Gemeinderats treten, so daß also bis dahin die Verwaltungsgeschäfte einerseits vom Staatskom­missar, andererseits vom Stadtvorstand weitergeführt wür­den. Die Kosten dieses Staatskommissariats gingen natürlich zu Lasten der Stadt.

HeimaMutz am Bodensee

Friedrichshafen, 8. Juni. Der Bund für Heimatschuh in Württemberg und Hohenzollern hielt am Samstax im Hotei Buchhorner Hof seine ordentliche Mitglieder Versammlung ab in Verbindung mit der Jahresversammlung der Internak'v- nalen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz des Bodsnfeeufers. 7m Mittelpunkt der Tagung stand ein von Lichtbildern beglei­teter Vortrag des Hauptkonservators am Württ. Landesamt für Denkmalpflege, Prof. Dr. Hans Schwenke!, über .Heimatschutz am Badenser". Das Ufer des Bodsnsees ist rund 260 Kilometer lang. Davon besitzt Württemberg etwas über 22 Kilometer. In früheren Zeiten lagen die Bodensee­orte in geschlossener Bauweise unmittelbar am See und konn- ten sich auch in baulicher Hinsicht auf den See einstellm. Viele Orte sind durch die Eisenbahn und durch Bahnhöfe vom See abgeschnitten und dadurch schwer getroffen. Ganze Itferstrecken sind durch die Eisenbahn tot gelegt, so zwischen

Lindau und Bregenz, bei Rorschach, Arbon, Romanshorn, zwischen Allensbach und Radolfzell, zwischen Uhlingen und Ludwigshasen. Im übrigen richtet sich der Uferverbrauch für menschliche Zwecke noch der Gunst der Berkehrslage und noch der Eignung für Siedlungszwecke. Am stärksten ver- hraucht und abgesperrt ist das bayerische Ufer, dann folgen Oesterreich, die Schweiz und Württemberg, während Baden vom einstigen Ufer noch am meisten erhalten hat. Wo ge- baut wird, wird in der Regel das Ufer auch befestigt. Pri­vatgärten, Parke und öffentliche Anlagen suchen sich ein Gesicht zu geben, das möglichst fremdartig ist und von dem heimischen Bild abweicht. Jeder befestigt sein Ufer wieder auf eine andere Art. Am schlimmsten ist das wilde Bauen weitab von den Siedlungen, die Erstellung von Wochenend­häusern, Sommersitzen, Bootshäusern, Strandbädern u. dgl-, womit natürlich die Userabsperrung Hand in Hand geht. Dadurch werden alle großzügigen Pläne unmöglich gemacht. Es bleibt nichts anderes übrig, als den Weg der gemein­samen Planung zu beschreiten, die Baugebiete abzugrenzen, Uferwege anzulegen, Naturschutzgebiete zu schaffen und den verschiedensten Interessen entsprechend ihrer Wichtigkeit ge­recht zu werden. Dies scheint nur möglich auf dem Weg der Gründung eines Landesplanungsverbands. Auch die Frage der Müllablagerung, der Abwasser, der Reklame und der Bodenseeregulierung fordern ernsteste Beachtung.

Lokale«.

Wildbad. den 9. Juni 1931.

Hohes Alter. In vollkommen geistiger und körperlicher Frische kann heute Gottlob Fischer, Gipser seinen 80. Ge­burtstag feiern. Er mag heute noch sein gewohntesVier­tele" und sein tägliches Spaziergängchen nicht vermissen und klagt höchstens darüber, daß seine Füße nicht mehr recht mittun wollen. Er äußerte neulich am Stammtisch in feinet humoristischen Art, daß ihm die nächsten Achtzig wohl mehr zu schaffen machen werden. Wir entbieten ihm die herzlich­sten Glückwünsche.

Film-Vorkrag im Sursaal am Dienstag. S. Juni 1931. abends 8.30 Uhr. Die Rekordfahrt derCap Arcona" ist der schönste und lustigste See-Film der Gegen­wart. Der Vortragende, mit dem wir diese hochspannende Seefahrt unternehmen, ist der bekannte und beliebte humor­volle Erzähler Kapitän Fincke aus H amburg. Wir machen nach der Abfahrt von Hamburg auf Hamburgs größ­tem SchiffCap Arcona" eine Fahrt nach Süd-Amerika, er­leben einen Sturm in der Nordsee, lernen Lissabon kennen, Rio de Janeiro, Buenos Aires, macheneine sehr nasse, aber lustige Angelegenheit" an Bord des schwimmenden Pa- last-Oceanriesen mit und anderes mehr. Wer etwas Schö­nes sehen, aber auch wer herzlich lachen will, der komme!

Landeskurthealer. Die Erstaufführung von dem neuen SchwankDas öffentliche Aergerns" am Sonntag abend war ein großer Erfolg, das Publikum lachte und raste vor Vergnügen 3 Akte lang. Dieses Erfolges wegen bringen wir Ihnen heute zum 2. MaleDas öffentliche Aergernis" von dem bekannten Verfasser Franz Arnold. Wer sich ei­nen lustigen Abend verschaffen will, sehe sich diesen Schwank an. Regie: Walter Fischer-Achten. Am Mittwoch abend zum 2. Male die entzückende OperetteMajestät läßt bitten" von dem erfolgreichen Komponisten Walter Kolle. In den Hauptpartien Käthe Hesse, Gerda Pache, Alfred Fierment und Arthur Hey. Donnerstag abend zum 1. Male die beliebte OperetteMamsell Nitouche" von Herve mit Käthe Hesse in der Titelparite. Freitag abend zum 1. Male das immer wieder gerne gesehene LustspielIm weißen Röh'l" von Blumenthal und Kadelburg. Hauptrolle und Regie W. Fischer-Achten. Anfang jeweils abends 8 Uhr.

4 -

Nach dem Hundertjährigen Kalender soll sich das Met- ker im Juni wie folgt gestalten: Im Anfang rauh, Wind un>d Reif bis zum 8. Juni: darauf schön warm dis zum 21., darauf windiges, regnerisches Wetter, am 24. Reis, dann warmes, schönes Wetter bis Ende.

Vortrag in Calmbach. Auf Veranlassung des Alldeut­schen Verbandes wird am nächsten Freitag, den 12. Juni, abends 8 Uhr 15 im Gasthaus zum Anker in Calmbach Herr Dipl.-Jng. Reith, Geschäftsführer des Alldeutschen Ver­bandes über das Thema sprechen:Klares Ziel für den End­kampf". Wie unsere Lage ist, empfindet jeder am eigenen Leib: die Landwirtschaft, namentlich im Norden und Osten ist so gut wie zu Grunde gerichtet, die Industrie so stark ein­geschrumpft, daß wir viereinhalb Millionen Arbeitslose ha­ben, die Fehlbeträge im Haushalt des Reiches, der Länder und Gemeinden in gefahrdrohender Weise wachsend, Steuer und Soziallasten schwer drückend. Die Reichsregierung sucht unter Ausschaltung des Reichstags auf dem Weg der Not­verordnung der Lage Herr zu werden. Die Rechtsfront in scharfer Opposition. Während die Auffassungen der Par- der Hauptsache bekannt sind, will nun ein Vertreter des Alldeutschen Verbandes, der keine Partei ist und sein will, uns die Ursachen der Not, die Wirkung unserer Er- offnungspolitik und den Weg zeigen, der aus unserer Not herausfuhren soll und kann. Herr Reith versteht es in volk.s- tumlicher Sprache alle diese schwierige Fragen zu behandeln. Deshalb können wir ohne Ueberhebung jedem empfehlen, sich seine Ausführungen anzuhören. Es wird Niemand ohne wertvolle Aufklärung nach Hause gehen.