kerungskrersen zu bringeitden Opfer keiner Täuschung hin, aber die Ausrechterhaltuug des Gleichgewichtes der öffentlichen Haushalte und die Schonung unserer Wirtschaft im Hinblick auf ihre schwierige Lage und auf den heftigen Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt rechtfertigen die getroffe- kenen Maßnahmen. Wir haben alles angespannt, um unseren Verpflichtungen aus dem verlorenen Kriege nachzukommen. Auch ausländische Hilfe haben wir hierfür in weitem Ausmaße in Anspruch genommen. Das ist nicht mehr möglich! Einsetzung der letzten Kräfte und Reserven aller Beoölkerungskreise gibt der deutschen Regierung das Recht und macht es ihr dem eigenen Volke gegenüber zur Pflicht, vor der Welt auszusprechen: Die Grenze dessen, was wir unserem Volke an Entbehrungen aufzuerlegen vermögen, ist erreicht!
Die Voraussetzungen, unter denen der neue Plan zustande gekommen ist, haben sich durch die Entwicklung, die Me Welt genommen hat, als irrig erwiesen. Die Erleichte- *rung, die d^ neue Plan nach der Absicht aller Beteiligten dem dsutschW Volke bringen sollte und fürs erste auch zu bringen versprach, hak er nicht gebracht. Die Regierung ist sich bewußt, daß die aufs äußerste bedrohte wirtschaftliche und finanzielle Lage des Reichs gebieterisch zur Entlastung Deutschlands von untragbaren Reparationsverpflichtungen zwingt. Auch die wirtschaftliche Gesundung der Welt ist hiedurch mitbedingt.
Das deutsche Volk steht in einem entscheidenden Ringen um seine Zukunst. Vor dem Aberglauben, man könnt« ohne Opfer zu einem gedeihlichen Erfolge gelangen, muß eine verantwortungsbewußte Regierung warnen. Wenn das deutsche Volk an seine Zukunft glaubt, so muß es entschlossen fein, dafür alles einzusetzen.
Zusammentritt des Aeltestenraies
Berlin. 7. Juni. Der Zusammentritt des Aelteskm- raks des Reichstags ist für Mittwoch, 10. Juni, nachmittags 4.30 Uhr ln Aussicht genommen. Aus der Tagesordnung stehen die Anträge der Nationalsozialisten und Kommunisten auf sofortige Einberufung des Reichstags zur Stellung- «ahme zu der neuen Notverordnung.
Angst der Regierung
Berlin» 7. Juni. Im Kommentar der .Germania" zur Notverordnung schreibt Staatssekretär Pund er u. a.: Abschließend ist zu sagen, daß mit der neuen Notver- ordnng die Sanierungsarbeit der Reichsregierung noch in keiner Weise beendet ist. Die bevorstehenden Sommermonate werden auf den verschiedensten Gebieten eine Fülle von Arbeit bringen, die zum Teil auch mit der Vorbereitung der Herbsttagung des Reichstags Zusammenhängen wird. Notwendige Voraussetzung für solche ungestörte Re- gierüngsarbeit ist aber, daß der Reichstag nicht vorzeitig Zusammentritt. Auf Grund eigener staatsmännischer Entschließung hat sich der Reichstag bis Mitte Oktober dieses Jahres vertagt, und an diesem Beschluß muh festgehalten werden.
Die Notverordnung wird sogar von der Linkspresse bedenklich bezeichnet, diei volksparteiliche und die Rechtspresse lehnt sie ab. Wie sonst die Ablehnung in volks- varteiiichen Kreisen ist, wird sich sa zeigen. Immerhin missen wir heute, daß unter den gegenwärtigen Umständen auch diese Opfer umsonst sind. Warum hat denn die Re- gierng solch große Angst vor dem Reichstagszusammen- rritt?
Trauer in München
München, 7. Juni. Den ganzen Samstag über war die Brandstätte am Glaspalast das Ziel Tausender von Menschen. Ueberall in der Stabt wird dos traurige Ereignis in Gruppen besprochen und an den Anschlagtafeln der Zeitungen sammeln sich immer erneut Mcnschenmassen, um Einzelheiten über die Katastrophe zu erfahren. Alle Zeitungen der Landeshauptstadt geben der Trauer über diese Trägödie der deutschen Kunst in besonderen Artikeln Ausdruck. Allgemein spricht man davon, daß eine sofortige Rettungsaktion einfehen müsse. Me „Münchener Zeitung" veröffentlicht bereits einen Aufruf zu einer Hilfsaktion für die Künstler, die durch die Zerstörung ihrer Werke in Not geraten sind, und hat bereits selbst einen namhaften Betrag zu dieser Aktion bereitgestellt.
Im Kultusministerium fand am Samstag eine Befischung über den Brand des Glaspalastes statt. Dazu waren erschienen sämtliche bayerischen Staatsminister und ihre Stellvertreter, Vertreter des Landtages und der Stadt München, der Polizeipräsident, die oberste Baubehörde, Vertreter der Künstlerschaft und des Hilfsbundes für die Einwohnerschaft Münchens. In der Besprechung wurde beschlossen, sofort eine Hilfsaktion durch öffentlichen Auf- ruf an das ganze, deutsche.Volk einzuleiten. Ferner wurde
vereinbart, eiüe ErsatzäüSsteilüüg zü veranstalten, zu der ms Kunstverwaltung die Räume der Neuen Pinakothek zur Verfügung stellen wird.
Münchener Aaspalasl anssebrannl
Millionenschaden — 30Ü0 Bilder vernichtet
München, 6. Juni. In dem berühmten Münchener Glaspalast, der gegenwärtig, wie alljährlich eine große Kunstausstellung beherbergt, brach heute früh 3.25 Uhr ein Brand aus, der so heftig um fich griff, daß das Gebäude in kürzester Zeit in bellen Flammen stand. Eine Stunde nach dem Alarm der Feuerwache, um 4.25 Uhr morgens, war der Glaspalast vollkommen ausgebrannt. Es steht nur noch das Eifengerüst; aber auch dieses ist an verschiedenen Stellen bereits eingeskürzk. Me Feuerwehr muß sich darauf beschränken, die angrenzenden Gebäude zu schützen. Der Südwind treibt die Funken mehrere hundert Meter weit. Trotz der frühen Morgenstunden ist die Umgebung des Brandplahes von einer tausendköpfigen Menschenmenge umlagert. Ueber die Entstehung des Brandes und den Werk der vernichteten Gemälde ist zur Stunde noch nichts bekannt.
Der Glaspalast war 1853/54 als Industrieaussiellungs- gebäude errichtet worden unb bestand nur aus Glas und Eisen. Seit 1888 fanden bis zum Weltkriege hier jährlich die von den Münchener Künstlerrereh igumgm veranstalteten internationalen Kunstausstellungen statt, die die neuesten Kunstwerke aller Kulturvölker zeigten. Nach einer kurzen Unterbrechung durch Weltkrieg und Inflation wurden die weltberühmten Münchener Kunstausstellungen wieder gezeigt.
Kaum zwei Stunden nach der ersten Feststellung des Brandes ist der Glaspalast nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. Noch immer bekämpft die Feuerwehr mit 32 Schlauchleitungen den Brand, der im Innern des Gebäudes fortwütet. In kurzen Abständen häufen fich Einstürze der Pfeiler und Eisenfronten, die die Feuerwehr zwingen, außerordentlich vorsichtig vorzügDhen. Immer wieder müssen wegen der Einsturzgefahr Feuerwehrabtei- lnngen zurückgezogen werden.
An der Brandstätte ist auch Kultusminister Dr. Goldenberger erschienen. Die Entstehung der Katastrophe
ist noch immer in Dunkel gehüllt. Ein Beamter der ständigen Feuerwache bemerkte auf seinem Rundgange, daß das Feuer auffallenderweife in der oberen Umrandung des Nordflügels ausgebrochen war. Es griff mit rasender Schnelligkeit um sich, so daß der Wachthabende nicht einmal mehr Zeit hatte, aus dem Gebäude selbst telephonisch Alarm zu geben.
Der Schaden ist ungeheuer; er soll in die Millionen gehen. Wenn auch die materiellen Werke arößkenkeil durch Versicherungen gedeckt sein dürften, so ist de, ideelle Schaden durch die Verluste einer solchen Aus lese von Kunstwerken, wie sie die vor kurzem eröffnet Kunstausstellung vereinigt hakte, als nationale Katastroph zu bezeichnen.
Diese rasende Ausbreitung des Brandes ermöglichte nur etwa 50—60 Bilder zu retten. Die Brandstätte bietet eii Bild schauerlicher Verwüstung. Der größte Teil des Pa lastes ist eingestürzt.
Einig« angrenzende Gebäude mußten von der Feuerwehr, die bereits 30 Sekunden nach dem Alarm unterwegs war, geräumt werden. Der Brand war auf 15 Kilometer Entfernung von München mit riesenhaften Feusrsäulen und einer gewaltigen Rauchentwicklung deutlich sichtbar.
Am Brandplatz
Wie der Landesdienst authentisch erfährt, sind von den im Glaspalast ausgestellten Gemälden nur die Leihgemä.'de, wie beispielsweise die fast vollständig vernichtete Sammlung der Romantiker und die Merke eingeladener Künstler, versichert. Für die anderen Werke war nach den Satzungen der Ausstellung die Versicherung Sache der Aussteller selbst. Es ist daher bedauerlicherweise anzunehmen, daß zu dem ungeheuren ideellen Schaden durch die Vernichtung wertvollster Kunstwerke ein auch nicht annähernd cibzuschähender Sachschaden von vielen Millionen hinzutritt, da wohl die meisten der Künstler im Vertrauen auf die Sicherheit des Ausstellungsgebäudes ihre Merke nichtver- sichert haben dürften.
Zur Stunde wütet der Riesenbrand im Innern des Glaspalastes noch weiter. Das Riesendach ist vollständig zusammengestürzt. Stehen geblieben sind lediglich ein Teil des südlichen Pfeilengerüstes und Bruchstücke der Seiten- umrandunoen. Die Nordseite ist fast vollständig zerstört.
ein Die Feuerwehr hat bisher zw e^Berleh7e zu ve'!^ zeichnen. Einem von ihnen wurden durch einen ^herab- slurzenden Eisenbolken die Zehen von den Füßen abqe-
der^Brandstät?^» Aufenthalt in der Nähe
Nach unseren, an Ork und Stelle eingeholten Infor- Katask"r» Brandstiftung alsUrsache der „^astrophe anzunehmen sein, doch läßt sich hierüb r noch nichts gewlsies sagen. Auf Brandstiftung läßt u 7 das Ausbreitung des Niesenbrandes, die
Württemberg
13,5 Millionen Abmangel im würtlembergischcu Staatshaushalt
Stuttgart, 7. Juni. Der Finanzausschuß des Landtags genehmigte auf Antrag des Wirtschaftsministeriums den Cr. werb weiterer Aktien der Südd. Rundfunk-A.G. im Betrag von 46 490 RM. Vom Wirtschaftsministerium wurde mit- geleilt, daß bezüglich der Ausfallbürgschaft des Landes für russische Lieferungen bis jetzt keinerlei Verlust entstanden ist. Finanzminister Dr. Dehlinger machte die Mitteilung, daß sich der Abmangel im Staatshaushalt für 1931 und 1932 nach den neuesten Besprechungen in Berlin auf 13,5 Millionen stellen werde. Die Deckung soll gesucht werden in einer weiteren Kürzung der Beamtengehälter und der Dienst- und Versorgungsbezüge der Geistlichen mit einem Ertrag von 5,25 (1931) bezw. 7 Mill. (1932), ferner durch weitere Einsparungen an den persönlichen, sachlichen und vermischten Ausgaben im Betrag von 8,25 (1931) bezw. 6,5 Mill. (1932). Der Zuschuß aus dem außerordentlichen Dienst bezw aus der Restverwaltung an den ordentlichen Dienst kann für 1931 und -032 zusammen um 1 Million niedriger angesetzt werden. Rach längerer Aussprache wurde ein Antrag der Regierungspartelen angenommen, der entsprechende Aenderungen der Plansatze vorsteht. Dem 3. Nachtragsentwurf zum Staatshaushaltgesetz für 1930 wurde zugestimmt. Hernach wurden die Einrichtungen der Landeskrimlnalpolizei unter Führung von Polizeipräsident Klaiber besichtigt.
Stuttgart. 6. Juni.
Die Orkskrankenkassen im Jahr 1930. Nach dem Ge- schäftsbericht der Ortskrankenkassen Stuttgart gab es im Jahr 1930 insgesamt 153 972 Mitglieder, davon 85 923 männliche und 68 049 weibliche. Der Ueberschuß im Jahr 1930 betrug 787 903.22 RM.
Deutsches Luftfahrt-Museum der Stadt Stuttgart. Vom
Samstag, den 13. Juni, ab ist das in einer Halle beim Flugplatz in Böblingen lagernde Material des Deutschen Luftfahrt-Museums der Oeffentlichkeit zugänglich.
Landesversammlung der würtk. Skraßenwärker. Di«
Staatsstraßenwärter Württembergs hielten hier eine außerordentliche Landesversammlung ab. Der Versammlung lagen Berichte vor, aus denen hervorging, daß in der neuen Notverordnung ein weiterer Gehaltsabbau vorgesehen sei. Die Versammelten forderten, daß diesmal die untersten Besoldungsgruppen, deren Gehalt nur die notwendigsten Lebensunterhaltungskosten deckt, von einem Abzug frei gelassen werden. Im übrigen ist es dringend erforderlich, daß bei einem neuen Gehaltsabzug eine Staffelung nach der Höhe des Einkommens vorgenommen wird. Die Versammlung wandte sich mit Entschiedenheit gegen die Abbaubestrebungen in der Sozialgesetzgebung, wie sie von sozialgegnerischen Kreisen in der letzten Zeit immer lebhafter verlangt werden.
Aus der würktembergischen Süßmostbewegung. In der
Mitgliederversammlung des württembergischen Verbandes der gärungslosen Früchteverwertungsindustrie, die am 29. Mai im „Silbernen Hecht" stattfand, wurden zwei Entschließungen angenommen. Sie befaßten sich einerseits mit der ungerechten Besteuerung der Kirschen- und Beeren- süßmoste und Obstdicksäfte, welche hochwertige, völlig naturreine deutsche Obstgetränke das Reichssinanzministerium in den Durchführungsbestimmungen zum Mineralwassersteuer- gesetz zu Kunstlimonaden degradierte, während es nur die fremdländischen Orangeaden ganz steuerfrei ließ. Die andere Entschließung fordert aus zwingenden Gründen zum Schutze der Verbraucher ein unbedingtes Verbot aller chemischen Konservierungsmittel für Süßmoste, wie ja auch die Feststellung des Reichsinnenministers vom 7. April 1931 den Zusatz von Konservierungsmitteln zur Frischerhaltung von Traubenmosten nach dem Weingesetz vom 25. Juli 1930 für unzulässig erklärt. Der Verband erkennt die Pasteurisierung
/»crcH/ Z(oe/n'e/«.
Eines Pechvogels lustige Geschichte von Fritz Körner.
IS. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Karl. . . ich . . . habe bei meiner Bank schon einen Vorschuß auf dein Gehalt genommen! Du mußt es decken!" „Ah . . . einen Vorschuß! Wie hoch denn?" „Sechshundert Mark."
„Sechshundert Mark! Für was denn?
„Die Wirtschaft hat so viel gekostet!"
„Was, die Wirtschaft? So . . . sagen wie lieber, Fräulein Dora! Meine Beste ... die 600 Mark, die decke ich im übrigen möchte ich jetzt meine Ruhe haben. Jetzt greife du einmal nach deinem mütterlichen Erbteil, ich weiß, daß du über 20 000 Mark in Papieren hast. Wir sind geschiedene Leute. Miete dich ein, wo du willst! Siehst du, jetzt weiß ich wenigstens, wo mein Geld immer hingekommen ist."
„Du verbietest mir dein Haus?"
„Ja!"
„Ich gehe!"
„Auguste kann dir beim Packen helfen!"
„Rabenbruder!"
Brettschneider ließ sie stehen und ging zu Zumpe zurück. Anton sah ihn erstaunt an. Wie niedergeschlagen er mit einem Male aussah!
Seufzend ließ sich Brettschneider am Tische nieder.
»Ja, ja, junger Freund, mit alten Jungfern rumstreiten, nicht gut. Dora hat mir eine Szene und eine Eröffnung gemacht. Beides unerfreulich! Jetzt verläßt sie mein Haus endgültig. Aber ... es ist nun doch meine Schwester, und das , . . kann einem doK nicht gleichgültig lassen."
„Glaubs wohl, Herr Regierungsrat. Hoffentlich stellt sich die Vernunft noch ein!"
„Bei Dora ist das ausgeschlossen!"
Dann erzählte er ihm alles. Antön schüttelte den Kopf.
„Da können Sie aber nicht anders handeln, Herr Regierungsrat!" sagte er fest.
Brettschneider nickte. „Kann ich nicht! Stimmt. Aber unangenehm ist es doch!"
„Hm! Auguste wird Sie gut versorgen!"
„Ich denk's auch!"
„Aber was ich Ihnen empfehlen würde, Herr Regierungsrat! Nehmen Sie sich eine kleine Wohnung. Sie haben sieben Zimmer. Das ist doch Unsinn! Die kostet ein Heidengeld! Eine Vierzimmerwohnung tuts doch auch."
„Das ist der gescheiteste Gedanke!" sagte Brettschneider erfreut. „Das werde ich tun! Die Wohnung ist so ungemütlich, weil sie so groß ist! Zumpe, da haben Sie wirklich gut geraten. Ich werde das unverzüglich ins Geschicke bringen."
Der Abend ging in etwas wehmütiger Stimmung zu Ende.
*
Als Anton gegen halb zwölf Uhr heimkam, da fand er den Bruder noch wach.
„Kommst du endlich?"
„Ist dir wohl zu spät?"
„Ich wünsche solche nächtliche Ausgänge nicht. Berlin fit nicht so harmlos wie Buxtehude."
„Wie man es nimmt! Uebrigens, dein Brettschneider ist ein famoser Kerl!"
Sol Hm . . . wie war's sonst?" „Etwas stürmisch! Vrettschneider chen an die frische Luft gesetzt."
hat seinen Hausdra-
„Seine Schwester? Und du . . . bist du dran schuld?"
„Ausgeschossen! Ich habe ihm nur das Rückgrat gesteift. Du, kennst du diese Dora? Die hak Haare auf den Backzähnen! Wenn die anfängt zu reden ... da wackeln die Wände."
„Ich wünsche nicht, daß du dich in die persönlichen Verhältnisse deines Vorgesetzten mischst!"
„Ich wünsche . . . dauernd ... ich wünsche! Du wünschst zuviel, Georg. Höre . . . übermorgen ist deine Verlobung! Ich wünsche, daß alle deine drei Brüder ein geladen sind und daß auch deine Eltern willkommen sind. Das wünsche ich! Und dann wünsche ich, daß der Herr Ministerialdirektor nicht so viel vorwärts an den winkenedn Ministersessel, sondern daran denkt, daß er Georg Zumpe ist, der einstmals ein lieber, fröhlicher Bursche war! Gute Nacht, Schorsch!" ^
Mit nicht allzu freundlichen Gefühlen ließ er den Bruder zurück.
Am nächsten Morgen.
„Morgen, Herr Regierungsrat!"
„Morgen, Herr Zumpe!" sagte der alte Herr freundlich. „Nun, wie macht sich Auguste?" .
„Prima! Man merkt's schon am Kaffee! Bei Dora muß- ich immer aufpassen, daß ich den Kaffee nicht mit dem
asierwasser verwechselte. Die Auguste.die kann
chen! Denkt man, 's ist guter Kaffee . . und dabei Kaffee ag. Ich muh wegen meinem Herzen vorsichtig sein. Das uß die Auguste förmlich gerochen haben."
„Die hat Menschenkenntnis!"
(Fortsetzung folgt).