fickHänn ln Sen enkMsten AuA hiüein. Insgesamt wur- den 48 Wagen zertrümmert. Ein Eisenbahnbediensteter wurde getötet, zwei wurden schwer und acht leicht verletzt.

Ausweisung unerwünschier Spanier aus Amerika. Dis Ausweisung unerwünschter Ausländer ^us den Vereinigten Staaten nimmt an Umfang zu. In den letzten sollen verschiedene Razzien auf Ausländer, die Verbrechen be- aanaen haben sollen, veranstaltet worden sein. 204 spamscqe poüüsche Flüchtlinge sind nach Philadelphia gebracht wor- den, um nach Spanien zurückgesandt zu werden.

Mord und Tokschag in Amerika im Jahr 1S30. Wie die amerikanische VersicherungszeitschriftSpectator ausfuhrt, ist im Jahr 1930 die Zahl der Morde und Totschlagsver- brechen wieder der Rekordzahl von 1925 nahegekommen. In den 31 größten Städten der .Vereinigten Staaten belief sich diese Höchstzahl 1923 auf 11,3 Morde und Tot- schlagsverbrechen auf je 100 000 Personen 1900 datte dle entsprechende Zahl 5,1 betragen, und 1930 betrug sie 10,9. Unter diesen 31 Städten mit einer Gesamtbevolkerung von rund 20 Millionen steht natürlich Chicago mit 14,4 an der Svike. Es folgten Detroit mit 13.3, Philadelphia mit 7 7 Los Angeles mit 6,6 und Neuyork mit 6,1. Im ganzen wurden in den 31 Großstädten im vorigen Jahr 142-5 Menschen umgebracht gegen 1333 im Jahr 1929.

Die Rauschgifkseuche in Hollywood. In der in verschie- dener Hinsicht weltbekannt gewordenen amerikanischen Film­stadt Hollywood drangen dieser Tage Geheimpolizisten in die Wohnung eines früheren Zuchthäuslers namens Jakob Jakoby ein und beschlagnahmten bei ihm Rauschgifte für viele tausend Dollar. Man fand ferner Listen von über hundert angesehenen Bewohnern der Stadt, darunter viele bekannte Filmschauspieler und Schauspielerinnen und eine Reihe Aerzte. Jakoby verdiente an dem Rauschgifthandel jährlich etwa eine Million Dollar.

Im Goldbergwerk verschüttet. In den Goldbergmerkm von Orfaum in der Provinz Mysore (Indien) trat unver­mutet ein schwerer Gesteinssturz ein, durch den eine grö^ e i Anzahl von Bergleut-n verschüttet wurde. 17 wurden osr- z letzt und 2 getötet, 13 werden vermißt. j

Reichskanzler und Reichsaußenminisler verlassen Baden- ! weiter. Reichskanzler Dr. Brüning hat am Samstag j nachmittag Badenrveiler im Auto verlassen und sich nach dem Schwarzwaldkurort Freudenstadt begeben. Auch Reichs­außenminister Dr. Curtius verließ Dienstag nachmittag nach dreiwöchigem Aufenthalt Badenweiler und ist nach i Berlin zurückgekehrt.

kunsischmuggel. An der deutsch-holländischen Grenze, in Emmerich, konnte auf Ersuchen der spanischen Regierung ein Kunsthändler aus Amerika verhaftet werden, der seit Jahren eine große Zahl der kostbarsten Gegenstände spanisch-maurischer Kunst, vornehmlich maurisch-arabische Wandbekleidungen und spanische Wandteppiche, deren Aus- s fuhr aus Spanien verboten ist, mit Hilfe bestochener Be­amten aufkaufts und ins Ausland schaffte.

Rttssionarsenkführung in China. Drei Mitglieder einer Ehikagoer Missionsgesellschaft wurden von Räubern in der Nähe von Kingtschau (Provinz Hupeh) entführt. Chinesische Räuber haben auch einen amerikanischen Missionar in der Nähe von Paotutschen (Provinz Schansi) gefangen. Sie haben ein Lösegeld von 2500 mexikanischen Dollar gefordert. Hauptmann Mayer, ein amerikanischer Bürger aus Kalgan, ist bereits mit dem Geld unterwegs, um oen gefangenen Missionar freizukaufen.

Seeräuber sprengen einen Dampfer ln die Lust. 3m

Hafen von Kanton ist ein chinesischer Personendampfer durch eine Bombenexplosion zerstört worden. 40 Fahrgäste und die Besatzung verloren ihr Leben. Es handelt sich um eine Bombe mit Zeitzündung, die von Seeräubern gelegt wor­den war. Der Kapitän des Dampfers hatte sich geweigert, den Seeräubern einen Abstand zu zahlen, um vor Ueber- fällen geschützt zu sein.

Inkernakior.clez Dlrr.denbüro. Der internationale Blin­denkongreß in Neuyork hat dem Antrag, ein Internatio­nales Blindenbüro mit ständigem Sekretariat zu errichten, zu ge stimmt. Das Büro wird seinen S'tz ,r Paris haben, obgleich allgemein anerkannt wurde, daß in der Blinden­fürsorge Deutschland immer an der Spitze aller Länder gestanden habe. ,

Unglücksfall bei Sprengübungcn. In Osterode ereignete sich Dienstag vormittag auf dem Exerzierplatz bei Spreng- übungen des Reiterregiments, und zwar bei Anbringen einer Druckmine, eine Explosion. Soweit bisher festgcstellt werden konnte, äst hierbei der Oberreiter Mindt von der 3. Eskadron tödlich verunglückt. Verletzt wurden der Ober­gefreite Ulbrich von der 2. Eskadron und Oberreiter Zimmer­mann von der 3. Eskadron. Beide haben Verletzungen an hals und Kopf erlitten, ^ '

Feldzug gegen die Störung der Sonntagsruhe in E g- Auf Grund alter gesetzlicher Bestimmungen konnte in England ein Strafverfahren gegen Kinotheater eingeleitet werden, die am Sonntag geöffnet sind, wenn dagegen eine Beschwerde erhoben wird. Erstminister Mac Donald wollte dieses aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammende Gesetz abschaffen, und das Kabinett brachte kürzlich eine solche Gesetzesvorlage im Unterhaus ein. Danach sollte die Oeffnung der Kinos am Sonntag gesetzlich gestattet sein, während die Theater nach wie vor geschlossen bleiben sollen. Nn großer Teil der Engländer führt nun aber einen ^Epf gegen die Vorlage, und eine Abordnung der Gesellschaft für die Feier des Tags des Herrn" übergab 5!^ dem Erstminister eine Beschwerdeschrist gegen

E§k'?i° "'cht weniger als 1450 000 Unterschriften an Mitgliedern der Gesellschaft

übe^-m-'mm " Protestkarten versandt, im ganzen ^ Million; ein Mitglied des Unterhauses er­hielt allein deren 2500 Stück. Da die Vorl^ tür di- N«. gierung tatsächlich eine Gefahr werden könnte, beeilst sich Donald, der Abordnung zu versichern, daß das Gesetz nicht als Regierungsvorlage zu betrachten fei. Es ist wM mogAch, daß das Gesetz im Unterhaus abgolshnt wird. ^

Prenzlauer Mörder verhaftet. Die Mordbuben, -in-A°?^^Mangnls in Prenzlau (Reg.-Bez. Potsdam) einen Justizwachtmeister erwürgt hatten und dann geflohen waren, sind bereits verhaftet worden. Der eine, der Arbeiter ^Aam. wurde bald gefaßt. Die Spuren des anderen, des L-E'lAn Landarbeiters Patocki, führten in den Kreis «Landjäger veranstaltete mit einer Abteilung E große Streife durch die Waldungen ^"rde Patocki festgenommen. Pilgram gab an, B-omtA angestiftet worden; sie hätten den

schwerem Kampf töten können, dle Schuld auf Pilgram, der mit der Partei in Verbindung stehe und auf deren Anraten den Mord verübt habe. Ermittlunarn nach dieser

Seite würden emgeleltet und bis setzt festgestellt, daß Pil­gram mit Personen, die keine Gefängnisinsassen waren, Verbindungen unterhielt.

Vooksunglück auf dem Rhein. Auf dem Rhein bei Düssel­dorf kenterte Sonntag nachmittag ein Paddelboot mit zwei jungen Leuten. Einer von ihnen konnte schwimmend das Ufer erreichen, während der andere ertrank. Derselbe stammt aus Wuppertal.

Großfeuer. Line Frau verbrannt. In Göttingen brach im Haus des Kaufmanns Schleeds Montag früh, als die Bewohner noch schliefen, Feuer aus. Eine im zweiten Stockwerk des Hauses eingeschlossene Frau Löbeling kam in den Flammen um. Bei dem Versuch, die Frau aus dem brennenden Haus herauszuhole, brach ein Feuerwehrmann durch das Dach eines Nebengebäudes und erlitt schwere Verletzungen.

Verurteilung eines Reichskagsabgeordneken. Der nat.-soz. Abgeordnete Schriftleiter Kaufmann wurde vom Erwei- terten Schöffengericht in Essen wegen Pressebeletdigung der Oberbürgermeister von Bochum und Hamborn, denen un­lautere Machenschaften in der Amtsführung vorgeworfen wurden, zu 500 <äl Geldstrafe verurteilt.

Einladung von Erwerbslosenkindern nach Frankreich. 3n einer Versammlung der Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens in Hamburg wurde mitgeteilt, daß der französische Lehrerverein 300 Kin­der von Hamburger Erwerbslosen ab 19. Mai zu einem freien Aufenthalt m einem Heim am Golf von Biskaya ein- geladen habe.

Selbstmord des früheren deutschen Tauchbookführecs Doldt. Nach einer Meldung desBerliner Lokalanzelgers" hat der frühere deutsche Tauchbootkommandant Oberleutnant zur See a. D- Boldt in Cali (Columbien) Selbstmord be­gangen. Boldt, der während de« Kriegs Kommandant von U 69" war, war s. Zt. mit seinem Kameraden Dittmer vom Reichsgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil beide als Offiziere auf einem Tauchboot die Torpedie­rung eines angeblichen Lazarettschiffs nicht verhindert hätten. Im November 1921 entwich Boldt aus dem Gefängnis und entkam ins Ausland. Seit 1928 befand er sich in Columbien.

In Friedrichsroda (Thüringen) erschoß Oberleutnant a. D. Behrens aus Verzweiflung über das Schicksal seiner seit langer Zeit nervenkranken Frau diese und sich selbst. Beh­rens war schwerkriegsbeschädigt und hatte ein Bein verloren.

Veruntreuungen beim Genstrkschaftsbund der Angestell­ten. Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte begann am Mittwoch der Prozeß gegen den Verlagsbuchhändler Dr. Ma­rius Matthießen, der d^n G.d.A. um 700 000 Mark geschädigt hat. Er war im Jahr 1926 als Geschäftsführer de» Si-ebenstäbeverlags und des dem G.d.A. ebenfalls an» geschlossenen Buchverlags sowie der Buchdruckerei R. Doll angestellt worden. Gegen gefälschte Quittungen von Schrift­stellern, die mit dem Siebenstäbeverlag in Verbindung stan­den, über angeblich empfangene Honorare entnahm er Gelder aus der Kasse. Der Angeklagte ließ sich ferner Wechsel über 450 000 Mark geben, die er bei einem Bankhaus mit dem gefälschten Giro des G.d.A. diskontierte. Außerdem entnahm er noch der Kasse 25 000 Mark und ergriff die>Flucht. Im Juni 1930 kehrte er nach Deutschland zurück und stellt« sich der Staatsanwaltschaft.

Raubüberfall auf ein Wettbüro. 3n einem Wettbüro beim Dönhoffplah in Berlin wollte am Mittwoch ein junger Mann angeblich eine Wette auf «in in einem französischen Rennen laufendes Pferd abschließen. Während der 3nha- ber des Büros den Wettzettel ausschrieb, richtete der Bursche plötzlich eine Pistole auf ihn, begab sich hinter den Schalter, nahm dort 80 Mark an sich und flüchtete aus die Straße. Auf die Hilferufe des Geschäftsinhabers machten sich Vor­übergehend« an die Verfolgung des Räuber» und nahinen ihn fest. Er verweigerte auf der Polizei jede Angabe über seine Person. Die Pistole stellte sich als Schreckschußpistole heraus.

Bestrafte P osträuber. Das Schöffengericht in Gleiwitz (Schlesien) verurteilte die Grubenarbeiter Stognierv und Ksenstk aus Hindenburg zu je 7 Jahren Zuchthaus und 7 Jahren Ehrverlust und den Grubenarbeiter Conopka zu 3 Jahren Gefängnis. Die Bande hatte bewaffnet eine Kraft- post überfallen und ausgeplündert.

Großfeuer in der Wiener Technischen Hochschule. 3n

der Technischen Hochschule in Wien brach am Mittwoch früh, wahrscheinlich infolge Iteberheizung, im alten Trak ein Brand aus. Das Feuer wurde erst um 10 Uhr vormittags entdeckt. Der Dachsiuhl ist in einem Ausmaß von 200 Ge- viertmekern abgebrannt. Das auf dem Dachboden «singe- lagerte Altmaterial, alte Möbel, Hefte usw. wurden ver­nichtet.

Die Einwohnerzahl von Groß-Paris beträgt nach der letzten Volkszählung vom 8. März mit Einschluß der ehe­maligen Bezirke St. Denis und Soeaux 4 808 000.

Vermögensbeschlagnahme. Als die Mutter der Herzogin von Alba dieser Tage von Madrid nach Paris flüchten wollte, wurde ihr an der Grenze die Summe von 750 000 Peseten (312 000 Mk.), die sie bei sich führte, von spanischen Erenzbeamten abgenommen.

Wie der neue spanische Finanzminister Prieto mitteilt, hatte der spanische Staat durch die Kündigung des Valuta­kredits von 60 Millionen Dollar einen Verlust 1 25 Mill. Dollar. In Madrid hat die Arbeitslosigkeit stark zu­genommen. - ! 1

Ein neues Erdbeben auf Reuseeland am 22. April früh rief unter den Bewohnern der Hawkes-Bucht große Auf­regung hervor. In Napier sind die bei dem Erdbeben vom 8. Februar d. I. verschont gebliebenen Häuser ein- gestürzt.

Schuh unseren Vögeln. Nach dem Bogelschutzgesetz vor Jahr 1908 und nach den Aussührungsbestimmungen vor Jahr 1914 genießen Eisvogel, Eulen einschließlich Uhu, Kie bitze, der Kuckuck, die Nachtschwalbe, der Turmfalke de letztere wird im Volksmunde leider immer noch zu de; Raubvögeln gezählt, er raubt aber nur Mäuse die Spechte die Wasseramsel, der Wiedehopf und alle Singvögel dm ganze Jahr Schutz und dürfen nicht geschossen, nicht gesangel und auch ihre Nester nicht ausgenommen werden. Jederzei vom 1. März bis 1. Oktober genießen auch die Gabelweihen Bussarde und Störche durch Reichsgesetz Schutz. Auch außer halb dieser Zeit dürfen letztere Bögel nur mit Ermächtigung des Oberamts gefangen, erlegt, gekauft und verkauft wer den. Der Bund für Vogelschutz in Stuttgart zahlt Prämier bis zu 30 Mark für i cn Schutz von Uhu. Wanderfalke Baumfalke, Gabelweihe (Roter Milan), Schwarzer Milan Korn- und Wiesenweihe an Jagdaufseher und Jagd lcbukbeamte. Dis Prämien norden bezahlt nach den rvv

möglich vom Forftämi oder Jägdherrn bestätigten ersten Ausflügen der Jungen. Gesuche sind spätestens bis zum 15. August an die Vorsitzende des Bunds für Vogelschutz, Frau Kommerzienrat Hänle in Giengen an der Brenz, zu richten.

Sport

Die erste Dieselflugm-stormaschine im Hamburger Flughafen. Ganz unerwartet ist Mittwoch nachmitag die erste Maschine, die mit einem Junkers-Schwerölmotor ausgerüstet ist, von Berlin- Tempelhof kommend, im Hamburger Flughafen eingetroffen. Trotz des starken Gegenwinds hatte sie die Flugstrecke BerlinHamburg in knapp zwei Stunden zurückgelegt und dabei nur 30 Liter Brennstoff verbraucht. Dar Flugzeug kehrte am Donnerstag nach Dessau zurück.

Mißglückter Rekordslug. Der amerikanische Flieger Franks Haws, der am Mittwoch den Versuch unternahm, in einem Tag vom Flugplatz Hesto (England) nach Rom und wieder zurück zu fliegen, mußte abends auf dem Rückflug von Rom etwa 150 Kilometer südlich von Paris eine Notlandung vornehmen. Hawks blieb unverletzt und wird den Flug am Donnersrag fort­setzen. Er war Mittwoch gegen Mittag in Rom einaetroffen und hatte die Strecke HestonRom mit einer durchschnittlichen Stun- dengeschwindigkeit von 280 Kilometer zurückgelegt.

Ein sogenanntes Schraubenflugzeug, das seinen Auftrieb durch einen über dem Flugzeug angebrachten Windmühlenpropeller er­hält, landete in Washington im Garten des Weißen Hauses. C» ging in nahezu senkrechtem Flug ans den Boden nieder und kam nach einem Auslauf von etwa sieben Metern zum Stehen. Beim Wiederaufstieg benötigte das Flugzeug einen Anlauf von 50 Mtr worauf es sich in einem Winkel von 75 Grad in di« Luft -rhob.

Handel und Verkehr

Die Brotpreiserhöhung

Der Allgemeine Zeitungsdienst, der Beziehungen zu Reichs- Minister Schiele haben soll, schreibt zu der Berliner Brotprris- erhöhung von 46 auf 48 Pfg.: Das Entscheidend« sei nicht der Preis des Rohmaterials, also des Mehl- und Roggenpreis«» die Spanne zwischen Mehl- und Brotpreis sei überhaupt in letzter Zeit im wesentlichen unverändert geblieben sondern die Ver­dienstspann« de» Bäcker». Die Spanne zwischen Roggenprei» und Brotpreis betrug in der Vorkriegszeit 18 Pfg., heut« 20 bi» 23 Pfg. (ohne die neue Brotpreiserhöhung). Gewiß haben sich inzwischen die Herstellungskosten um 3040 v. H. erhöht, aber auch in der Vorkriegsspanne von 13 Pfg. sei schon ein sehr <uter Gewinn enthalten gewesen, der sich inzwischen verdoppelt oder verdreifacht habe. Bei entschlossener Rationalisierung der Be­triebe bezw. Verbilligung der Betriebskosten müßten sie Bäcker heute mit einer Preisspanne von 15 Pfg. auskommen können. Die Regierung sei jedenfalls entschlossen, di« Gewinnspannen auch im Bäckergewerbe genau nachzuprüfen.

Dazu erklärte der Germaniaverband der deutsche« Bäcker­meister: Nach der Erhöhung der Mehlpreise habe man den Bäckern nicht zumute» können, die alten Preise zu halten. Die Ein­führung des von Schiele befürworteten Konsumbrot» leimen di« Bäcker ab, weil beim Publikum für ein derartiger dunkler Brot keine Nachstage vorhanden sei. Wenn die Roggen- und Mehl­preise weiter steigen, werde auch der Brotprei» weiter erhöht werken.

Das Konsum- oder Bauernbrot soll au« 80 Prag. Roggenmehl, da» auf 70 Prozent ausgemahlen ist, und 17 Proz. Schrot enthalten: e» wäre also außerordentlich nahrhaft un- leicht verdaulich.

Der Deutsch« Städtetag hat in «tner dringlichen Ein­gabe das Reichsernährungsministerium gebeten, in sofortigen Ver­handlungen «In« Wiederherabsetzung der Berliner Brotpreist durchzusetzen. Der Deutsch« Städtetag »erweist namentlich auf di« großen Gefahren, di« da» Berliner Beispiel nicht nur für di« Entwicklung in den übrigen Städten, sondern auch für die gesamt« Preir-, Lohn- und Wirtschaftspolitik haben müsse.

Der Einnahmeaurfall de» Reich»

Nach der neuen Aufstellung beträgt der Einnahmeaurfall de» Reichs an Steuern und Zöllen im Rechnungsjahr 1S30 1240,7 Mil­lionen Mark. Die Mindereinnahmen bettagen in Millionen Mk. bei der Einkommensteuer 365,4, Körperschaftssteuer 50,1, Umsatz­steuer 168,8, Gesellschaftssteuer 19,3, Wertpapiersteuer 6 , 4 , Börsen­umsatzsteuer 22,6, Kraftfahrzeuasteuer 30,2, Beförderungssteuer 44 , 8 , Zölle 183, Tabaksteuer 56,9, Biersteuer 76,8, Spiritusmonopol 88 , 4 , Mineralwasser 20.5. An diesen Mindereinnahmen sind die Knapp­schafts- und Invalidenversicherung mit 125, die Länder mit 336 . 8 , bas Reich mit 778,9 Mill. Mk. beteiligt. Gegenwärtig soll nach Zeitungsberichten der Kassenabmcmgel etwa 2 Milliarden bettagen.

Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit hat seit der letzten Veröffentlichung der Neichsanstalt einen weiteren Rückgang erfahren. Die Zahl der versicherten Arbeitslosen hat sich um 212000 und di« der Krisen unterstützungsberechtigten um 34 000 vermindert. Di« Gesamtzahl der Arbeitslosen ist hingegegen nur um 120 000 zurückgegangen, was sich zum Teil vermutlich aus einer stärkeren Inanspruchnahme der Wohlfahrtsunterstützung erklärt

Nach den vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter waren es also Mittel April rund 2 105 000 Hauptunterstützunasemvfänqer in der Arbeitslosenversicherung und rund 890000 in der Krisenfürsorge. Insgesamt waren es also rund 4 6?8oyo Arbeitslose. Allerdings ist, wie bemerkt, der Zugang in der Wohlfahrtsunterstützung noch nicht bekannt.

Gegen die Berliner Brokpreiserhöhung. Der Zweckverband der Bäckermeister Groß-Berlins hat beschlossen, den Brotprei» von 46 auf 48 Pfennig zu erhöhen. Der Reichsernährungs­minister wird Schritte tun, um die unerwünschten Folgen der Preiserhöhung zu beseitigen.

Der Außenhandel Frankreichs. Aus der Einzelstatistik über den Außenhandel Frankreichs im Januar und Februar 1931 ist zu entnehmen, daß die Einfuhr deutscher Waren nach Frankreich mit 1 076140 000 Franken (176 485 960 RM.) gegen 1281 888 000 Franken (210 228 812 RM.) im Januar und Februar 1930 ange­geben wird. Der Wert der Ausfuhr französischer Waren nach Deutschland belief sich in den ersten beiden Monaten ds. Is. auf 495 264 000 Franken (81223 296 RM.) gegen 742 841 000 Franken (121 825 924 RM.) in den ersten beiden Monaten 1930. Hierbei ist jedoch zu bedenken, daß bei den amtlichen Einsubr- ziffern die Tributsachlieferungen mitgerechnet wer- den, wodurch in gewisser Beziehung ein falsches Bild über den wirklichen Stand der deutschen Ausfuhr nach Frankreich entsteht.

Amerikanischer Weizen für den europäischen Markt. Ans Neuyork wird gemeldet: Der Farmerbund, der 275 Millionen Scheffel Weizen aufgestapelt hatte, um eine Reonlierung de« Preises zu gewährleisten, hat beschlossen, diesen Weizenbeltkmb auf den europäischen Markt zu werfen. Man alanbi daß die Regierung durch den Verkauf des Weizens im Ausland 50 Brvxent verlieren wird.

Kupferpreisermäßigung. Das amerikanische Kupferkartell b-t den Kupftrpreis von 10.30 auf 10.05 Dollarcents für das Pfund nnn 453 Gramm cif europäischer Häfen herabgesetzt (amerikani- scher Preis 9.50 Cents), nachdem von Außenseitern das Ptund zu 10 Cents cif angeboten worden war. Wie verlautet, will bi« amerikanische Regierung nunmehr eine Untersuchung über die Gestehungskosten im Kupferbergbcm des Kartell, einleiten.