rvohsDerölngen'uird Diefenbach am'meisten gelitten, ist doch das Hagelwasser von den ab- und zusammengeschlagenen Trauben blutrot die Berge heruntergelaufen. Die betroffenen Ortschaften standen vor der Hauptlefe.

Sternenfels OA. Maulbronn, 8. Okt. MitdemAuto ein Reh erjagt. Abends fuhr der Kaufmann A. M. von Derdingen mit seinem Kraftwagen nach Diefenbach. Auf unserer Markung, wo die Straße nach Häfnerhaslach abzweigt, sprangen mehrere Rehe in schneller Flucht über die Straße, eines derselben direkt auf den Kühler, der stark beschädigt wurde. Das Reh war sofort tot.

Gmünd, 8. Okt. Einbruch. Nachts wurde in der Sil­berwarenfabrik Neff in der Remsstraße eingebrochen, wobei dem Dieb Gegenstände im Wert von rund 200 Mark in die Hände fielen.

Tübingen, 8. Oktober. Bonder Universität. Der Ordinarius der systematischen Theologie an der Universität Halle, Prof. v. Dr. Georg Mehrung, hat einen Aus an die Universität Tübingen erhalten.

Roiienburg, 8. Okt. Wird Jungh». ,s AG. blei- bxn? Gestern fanden unter dem Vorsitz des Wirtschafts­ministers Besprechungen wegen des Antrags auf Stillegung der Uhrenfabrik Junghans AG., Zweigstelle Rottenburg, statt. Die Verhandlungen sind günstig verlaufen, die Ent­scheidung fällt jedoch erst nächste Woche.

Liebenzell OA. Calw, 7. Oktober. Schatzgräber. Kam vor zwei Jahren ein sonderbarer Heiliger ins Bad Lieben­zell, barhäuptig, mit wallenden Haaren; seine Behausung schlug er auf in den Trümmern der Burg und nächtigte dort auf den Bänken. Eines Tages raunte er, so berichtete derPforzheimer Anzeiger", einer bejahrten Frau ein Ge­heimnis zu: Es sei unter den Trümmern der Burg ein großer Schatz und eins Kassette mit wichtigen Urkunden ver­borgen. Andern Tags war der sonderbare Fremdling ver­schwunden. Durch das Städtchen ging nun das Geheimnis von Mund zu Mund all die Jahre her. Drei Männer er­wirkten nun beim Ministerium in Stuttgart die Erlaubnis, nach dem Schatz zu graben und ihn zu heben, unter Hinter­legung einer kleinen Geldsumme und dem Versprechen, den alten Zustand hernach wieder herzu'tellen. Mit großem Eifer wird nun an verschiedenen Stellen der Burgruine ge­graben, eine seither verschüttete Mauer wurde bloßgelegt. Der Schatz wurde bis jetzt noch nicht gehoben, aber einige Steinkuge'ln, Tierknochen und Tonscherben wurden frei­gelegt.

Lonweiler OA. Neuenbürg, 8. Okt. Blitzschlag. Bei dem Gewitter, das am Montag mittag über unsere Gegend hinzog, schlug der Blitz in das Anwesen des Schuhmacher­meisters Otto Stoll, glücklicherweise ohne zu zünden, doch wurde Gebäudeschaden verursacht. Im Schweinestall wurde ein Schwein gelähmt, so daß es geschlachtet werden mußte.

Ebingen, 8. Okt. Fabrikbrand. Gestern traf die Nachricht ein, daß in Heinstetten, bad. Amts Meßkirch, die dortige Zweigstelle der Ebinger Firma Gottlieb Ott u. Söhne, Samtschneiderei, bis auf die Grundmauern abge­brannt ist. Der Schaden wird auf über 100000 Mark ge­schätzt. Wassermangel erschwerte die Löscharbeiten. Dis Heinstetter Fabrik beschäftigte 60 Arbeiter. Der Betrieb soll vorläufig in Wirtschaftssälen weitergeführt werden, da durch eine völlige Stillegung der größte Teil der Bewohner von Heinstetten arbeitslos würde.

^ Ulm, 8. Oktober. Ein Ulmer heiratet Maria Magdalena. Dis diesjährige Darstellerin der Maria Magdalena bei den Oberammergauer Spielen, Hansi Preisin ger, vermählte sich gestern in der Münchener Mntoniuskirche mit dem von Ulm gebürtigen Dr. Otto Kirschmer, dem bisherigen Leiter des Münchener For­schungsinstituts für Wasserbau und Wasserkraft der Kaiser Wilhelmsgesellschaft. Dr. Kirschmer hat einen Ruf als Ordi­narius an die Technische Hochschule in Dresden angenommen. Die Braut steht im 24., der Bräutigam im 33. Lebensjahr.

! Lebensmüde. Am Dienstag abend sprang auf der leb­haft begangenen Donaubrücke bei der Herdbruckerstraße ein Mädchen in dis zurzeit hochgehende Donau. Der L ichnam stonnts nicht geborgen werden.

Der erste Schnee auf der Ulmer Alb. Mittwoch früh fiel auf den höhergelegenen Teilen der Ulmer Alb, nament­lich in der Gegend von Albeck, der erste Schnee, der aller­dings rasch wieder zu Wasser wurde. Bis nahe an die Ulmer Stadtgrenze beim Fort Albeck wurde in den frühen Morgenstunden vorübergehend Schneesall festgestellt. Auch aus den benachbarten bayerischen Bezirken liegen Meldun­gen über die ersten Schneefälle vor, und im Allgäu ist es sogar zu Schneestürmen gekommen.

Ehingen a. D., 8. Okt. Brückenschlag durch die Reichswehr. In der zweiten Hälfte des Monats Ok­tober wird im oberen Donautal (Amtsbezirk Meßkirch) ungefähr 1l4 Kilometer oberhalb der Station Tiergarten, wo das Gast- und Kurhaus zur Neumühle liegt, das Pionierbataillon S aus Ulm eine Holzbrücke schlagen, die die so notwendige Verbindung des rechts der Donau liegen- iden Kurhauses mit der Donaustraße Herstellen wird. Der iBrückenschlag über die an dieser Stelle 60 Meter breite und L Meter tiefe Donau wird mit dem modernsten technischen Hilfsgerät ausgeführt werden. Die Pioniere werden mit den Arbeiten am 12. Oktober d. I. beginnen und diese in 2 bis 3 Wochen zu Ende führen.

' Waldsee, 8. Oktober. Fahrlässiger Schütze. Vor­mittags vergnügten sich auf dem HofGlasers" bei Gebol­dingen Gemeinde Arnach der Sohn des Besitzers sowie ein gleichaltriger Dienstbube mit Schießen von Vögeln'. Dabei traf der Sohn den 17 Jahre alten Dienstbuben Scheier so unglücklich in den Rücken, daß derselbe ins hiesige Bezirks­krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Junge schwcbt in Lebensgefahr.

Meckenbeuren OA. Tettnang, 8. Oktober. DasAugen- licht wiedergegeben. Aerztlicher Kunst ist es ge- gelungen, dem in den 50er Jahren stehenden Schweine­händler Albert Schöller von Kau, der seit bald zwei Jahren völlig blind war, das Augenlicht durch eine Operation wiederzugeben.

Vom bayerischen Allgäu, 8. Okt. Schweres Auto« u n g l ü ck. Auf der durch den Regen schlüpfrig gewordenen Straße zwischen Steingaden und Ilgen fuhr das Auto des Lerchenmüller von Buching in voller Wucht auf einen Baum, so daß es vollständig zertrümmert wurde. Während der Chauffeur nicht nennenswert verletzt wurde, erlitten die drei Wagemnsassen schwere Verletzungen.

Aus Bayern. 8. Okt. Beim Spiel erblindet. Aus Velden an der Ms wird.berschtet! Bei dLM bekannten

Kinderspiel, bei dem die Kinder sich Ihren Spielgefährten von hinten nähern, ihnen die Augen zuhalten und dann fragen:Wer ist das?" hat ein Knabe einem anderen die Augen mehrere Minuten lang allzu stark zugedrückt mit dem Ergebnis, daß das Sehlicht des Knaben vollständig erlosch. Die Erblindung ist auf eine plötzliche völlige Blut­leere der Netzhäute zurückzuführen. j

Ludwigsburg, 8. Okt. Leichenländung. Gestern abend ist aus dem Neckar auf Markung Oßweil dis Leiche eines etwa 50 I. a. Mannes geländet worden. Die Persön­lichkeit konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Der Ehe­ring ist mit G. K. März 1908 gezeichnet.

Besigheim, 8. Okt. Todesfall. Im Alter von 90 Jah­ren starb hier Oberamtsarzt Medizinalrat Dr. Karl Lang, Ehrenbürger der Stadt, 32 Jahre lang, von 18811913, war er hier Oberamtsazt.

Rol am See, OA. Gerabronn, 8. Oktober. EinBrand- stifker verhaftet. Die Untersuchung des Brandfalls vom 29. September in Brettenfeld, bei dem Wohnhaus und Scheuer des Landwirts Fr. Spreng bis auf den Grund niederbrannten, hat schwere Verdachtsmomente gegen den 21jährigen Sohn des Geschädigten ergeben. Der vermut­liche Täter wurde am Montag in Haft genommen.

Binsdorf OA. Sulz, 8. Okt. Der Nestor der Ge­mein d e g e st o r b e n. Im hohen Alter von 86 Jahren ist Stadtschultheiß a. D. Wilhelm Eberhardt, Veteran von 1866 und 1870, der älteste Einwohner unserer Stadt, gestorben. Von 1888 bis 1917 war er hier Stadtvorstand, worauf sein Sohn, Ferdinand Eberhardt, sein Amtsnachfolger wurde.

Alm, 8. Oktober. Bayrischer Proteft gegen denAusbauderwürtt. Landeswasserversor­gung. Die bayrische Nachbarstadt Leipheim wird, wie aus Alm gemeldet wird, gegen den weiteren Ausbau der württ. Landeswasserversorgung Protest einlegen, da durch die ge­lallte Verdoppelung der Wasserentnahme die Schäden an en Grundstücken in der Donauniederung. ganz bedeutend gesteigert würden.

Pforzheim» 8. Oktober. Stillegung einer Bahn­linie. In der Aufsichtsratssitzung der Bleag wurde be­schlossen, am 3. November die Bahnlinie BrötzingenBusen­bach endgültig wegen zunehmenden Fehlbetrags einzustelien.

Amtliche Dienstnachrichten

Befördert: Rezierungsinspektor Otto Ernst vom Hauptver­sorgungsamt Württemberg zum Regierungsoberinspektor: Verwal­tungssekretär Heinrich Büttner vom Versorgungsamt Ellwang.'» zum Oberverwaltungssekretär.

Uebertragen: Die Pfarreien Bad Ueberkingen, Dek. Geislingen, dem Pfarrer Rohm in Adolzfurt, Dek. Oehringen, und Ober­böbingen, Dek. Aalen, dem Pfarrer Hönes in Stetten, Dek. Geislingen. Je eine Lehrstelle an der kath. Volksschule in Aitrach OA. Leutkirch dem Hauptlehrer Becht er in Haslach OA Leut- kirch und in Oberkirch OA. Laupheim dem Hauptlehrer Ludwig in Nordhausen OA. Ellwangen.

Versetzt: Verwaltungsamtmann Fester an das Finanzamt Kirchheim; Oberzollinspektor Zeller bei der Lehranstalt für Zoll­beamte in Stuttgart an das Hauptzollamt Ulm; Pezirkszollkommts- sar Aichhol z-Göppingen als Oberzollinspektor an die Lehranstalt für Zollbeamte in Stuttgart; Bezirkszollkommissar Rathgebe r- Tettnang als Leiter an das Bezirkskommissariat (St.) Göppingen; Obersteuersekretär K a u f h o l d - Großbottwar an das Finanzamt Waldkee.

Lokales.

Wildbad, den 9. Oktober 1930.

Lein Altweibersommer mehr! Durch Vorgänge in den höheren Luftschichten, die schon seit Juni kein beständiges Wetter mehr bei uns aufkommen ließen und sich immer wiederholten, wurde die Mitte der vergangenen Woche sich entwickelnde und anscheinend stabile Hochdruckwetterlage rasch wieder abgebaut. Infolge dieser vorherrschenden Ten­denz zu niederschlagsreicher Witterung kann jetzt als wahr­scheinlich angenommen werden, daß sich eine dem Altweiber­sommer ähnliche Wetterlage nicht mehr entwickeln und halten kann. Bei der herrschenden Wetterlage ist vorläufig mit der Fortdauer sehr unbeständiger und zeitweise auch regnerischer Witterung zu rechnen.

Das Krankengeld der Hausgehilfen. Nach dem neuen Recht der Krankenversicherung darf die Krankenkasse einem Versicherten, der während seiner Krankheit das Arbeitsent­gelt weiter erhält, kein Krankengeld zahlen. Zum Arbeits­engelt in diesem Sinne gehört auch die Gewährung freien Unterhalts und freier Wohnung. Die Bestimmung gilt also auch für Hausgehilfen. In Verbindung mit dieser Neurege­lung ist beachtenswert, daß die früher im Gesetz enthaltene Bestimmung, nach welcher der Arbeitgeber berechtigt war, dem Hausgehilfen das Krankengeld auf den Lohn anzu­rechnen, fortgefallen ist. Die Rechtslage ist nunmehr folgende: Nach § 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs hat der Hausgehilfe Anspruch auf Arbeitsentgelt, wenn er für eine nicht erheb- , liche Zeit durch Krankheit verhindert wird, seinen Dienst zu verrichten. Er müßte sich jedoch das Krankengeld anrechnen lassen, das er von der Krankenkasse erhielte. Da nun aber nach dem neuen Recht, das durch die bekannte Notverord­nung des Reichspräsidenten eingeführt ist, von der Kranken­kasse kein Krankengeld mehr gezahlt werden darf, so kann es auch vom Arbeitgeber nicht auf den Lohn angerechnet werden. Der Hausgehilfe erhält also den vollen Lohn, aber i kein Krankengeld. Zum Ausgleich muß die Krankenkasse für solche Versicherte entweder die Beiträge senken oder aber für ! sie das Krankengeld für die Zeit nach Wegfall des Lohnes ! erhöhen. s

Vom Liederkranz. Wie alljährlich im Monat Oktober fand ! gestern abend die Generalversammlung des M.- ! G.-V. Liederkranz statt. Das Vereinslokal zur Alten j Linde, das schon durch seinen Blumenschmuck auf den Tischen einen anheimelnden Eindruck machte, wurde noch verbessert durch Aufstellung der Pokale; 6iese Ausstellung solle, wie der Vorsitzende später ausführte, eine gute Stimmung aus- lösen und eine Erinnerung an die früheren Erfolge des Vereins bedeuten. Mit dem Schwäbischen Sängerspruch wurde die Versammlung eröffnet. Vorsitzender, Hauptlehrer Pfau, hieß die Erschienenen willkommen; besonders be­grüßte er den Ehrenvorstand, G.-R. Großmann. Das An­denken der im Weltkrieg Gefallenen und der nach dem Krieg Verstorbenen wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Nachdem der Vorsitzende noch den Grund der Verlegung der Generalversammlung auf einen Mittwoch bekanntgegeben hatte, gab er seinen Rückblick über das abgelaufene Vereins­jahr. Es fanden drei Konzerte für die Mitglieder statt; dann wirkte der Verein mit bei den verschiedenen Anlässen, wie Jubiläum des Stadtoorstandes, Flaschnertagung, Krieger­bundestag, Verein für das Auslandsdeutschtum, Empfang

auswärtiger Vereine, Sängerfeste in Engelsbrand und Calm­bach. Was war nun der Erfolg bzw. Nichterfolg? Die finan­zielle Lage hat sich verschlechtert; infolge der wirtschaftlichen Misere hat sich ein kleiner Rückgang der passiven Mitglieder­zahl bemerkbar gemacht, dem aber ein Anwachsen der aktiven Mitgliederzahl gegenübersteht. Im kommenden Jahr soll nun einfacher gearbeitet und die Pflege des Volksliedes in den Vordergrund gestellt werden. Zum Schluffe seiner Ausfüh­rungen wünscht der Vorsitzende dem Verein, der im letzten Jahr zu sehr überlastet war und daher Mißerfolge einstecken mußte, ferneres Blühen und Gedeien. Vom Recht der Aus­sprache machte Gust. Eisele Gebrauch; er führte aus, daß der Vorstand wohl zu pessimistisch gesprochen habe, eine solche Schwarzmalerei sei früher nicht die Gewohnheit des Vor­sitzenden gewesen, worauf der Vorsitzende erwiderte, daß seine Schwarzfeherei nicht dazu dienen solle, den Verein zu entmutigen, sondern zu zeigen, wie schwer es ist, einen Verein auf der Höhe zu halten. In gewohnter und aus­gezeichneter Weise erstattete der Schriftführer, Eugen Sey - delmann, seinen Bericht über das abgelaufene Vereins­jahr. Der Kassenbericht ergab an Einnahmen 2117.85 Mk., Ausgaben 1899.09 Mk., Überschuß 218.76 Mk. Namens der Kassenprüfungskommission führte Fritz Kloß aus, daß die Kasse in tadelloser Ordnung sei; der Verein könne stolz sein, in der Person des Obersekr. Brachhold einen so tüchtigen und ausgezeichneten Kassier zu haben. Dem Kassier wurde sodann Entlastung erteilt. Den Bericht über die Sängerkasse erstattete Sängerkassier Paul Heselschwerdt. Die Kasse hatte an Einnahmen zu verzeichnen 501.65 Mk., Ausgaben 117.40 Mk., Überschuß 394.25 Mk., der in der Hauptsache zum Besuch des Deutschen Sängerfestes in Frankfurt a. M. 1932 Verwendung finden soll. Die Neuwahl des Vorstandes und des Ausschusses ergab, nachdem die letzte Ausschuhsitzung in dieser Frage schon vorgearbeitet hatte, die Wiederwahl des bisherigen. Der Vorstand setzt sich also zusammen: 1. Vors. Karl Pfau, 2. Vors. Karl Rometsch, Schriftführer Eugen Seydelmann, Kassier Rich. Brachhold. Ausschußmitglieder: 1. Tenor: Fritz Klotz, Robert Riexinger; 1. Baß: Rud. Linder, Wilh. Schill; 2. Baß: Otto Esterrieth, Fritz Krauß. Vertreter der passiven Mitglieder: Gustav Gut­bub, Fritz Kuch. Vizedirigent: Fritz Hammer. Sängerkassier: Paul Heselschwerdt. Vereinsdiener: Herm. Treiber, Noten­verwalter: Gustav Kuch; Fahnenträger: Heinrich Röth, Stell­vertreter: Jakob Messerle; Fahnensektion: Karl Dietz und Karl Schober; Standarte: Wilh. Eitel; Sängerkontrolleur: Robert Riexinger. Vergnügungskommission: Herm. Aberle, Gustav Eitel und Gustav Kuch. Der Vorsitzende verband mit seinem Dank an die Vorstands- und Ausschußmitglieder für ihre bisherige Tätigkeit auch den Dank an den Vizedirigen­ten Fritz Hammer und an die Lokalwirtin, Frau Kull, die launig darauf erwiderte. Das aufgestellte Jahres­programm gab der 2. Vorsitzende, Karl Rometsch, be­kannt. Am 26. Oktober findet der Gäutag in Neuenbürg statt; es wurde gewünscht, daß dieser Tag recht zahlreich von den Mitgliedern besucht wird. Im November Teilnahme und Mitwirkung am Tontensonntag. Ob eine Weihnachtsfeier oder ein Winterkonzert stattfindet, wird sich erst nach einer Aussprache mit den übrigen Vereinsvorständen, die in näch­ster Zeit stattfinden soll, Herausstellen. Im Monat Mai soll dann das 75 jährige Bestehen des Vereins gefeiert werden. Nicht durch einen Wettgesang, sondern der heutigen Zeit entsprechend, in würdiger Form. Samstag abend soll ein Festbankett stattfinden, Sonntag morgen Festakt und Ehrung der Verstorbenen auf dem Waldfriedhof; Sonntag nach­mittag Festkonzert mit anschließendem Ball. Mit einem Herbstkonzert und event. einer Sängerreise soll das Vereins­jahr abgeschlossen werden. Dieses vorläufige Jahrespro­gramm wurde von der Versammlung gutgeheißen. Da Anträge aus der Mitte der Mitglieder nicht zu behandeln waren, machte hier der Vorsitzende längere Ausführungen. Diese führten eine rege Aussprache herbei. Nach der Aus­sprache wurde der Ausschuß ermächtigt, einen Dirigenten­wechsel vorzubereiten bzw. vorzunehmen. Weiter wurde ein Antrag angenommen, auf dem Gautag in Neuenbürg eine Aussprache über die künftige Gestaltung der Gehälter der Dirigenten herbeizuführen. Nachdem der deutsche Sänger­spruch erklungen war, richtete der Vorsitzende noch herzliche Worte an den Ehrenvorstand, G.-R. Großmann, die dieser ebenso herzlich erwiderte. Vorsitzender Karl Pfau schloß als­dann die von etwa 60 Mitgliedern besuchte Versammlung.

Die Rechksanwalksgebühren im Verfahren zur BewU.:- gung von Zahlungsfristen bei Llufwer-lungshypokheken wur­den durch Verordnung des Staatsministeriums vom 4. Oct. 1930 nach dem Reichsgesetz vom 18. Juli 1930 besonders geregelt. Die Gebühren wurden mit Rücksicht auf d.ie best r- dersn Verhältnisse wesentlich ermäßigt.

ep. Der Zustrom zum theologischen Studium. Die ? l der Theologiestudierenden in Deutschland, die bekannt: h nach dem Krieg stark gesunken war, ist seit etwa 5 Jahr n in einem raschen Wiederanstieg begriffen. Im Jahr 1914 zählte man 4345 evang. Theologiestudierende, im Sammer- semester 1925 nur 2045, also nicht einmal mehr die Hälfte. Im Sommersemester 1928 war mit 3795 die Zahl von 1925 auf annähernd das Doppelte, im Sommersemester 1929 mit 4911 auf fast das 21Lfache gestiegen. Das Wintersemester 1929/30 hat mit 4864 Studenten den Bestand nahezu ce- halten. Die Zahl der Theologie studierenden Frauen betrug 238. Unter den Universitäten marschierte Berlin mit 7"6 Studenten an der Spitze; es folgte Tübingen mit 693 und dann in weitem Abstand (353) Erlangen und Marburg. Wie stark noch immer der Bedarf an Geistlichen ist, zeigt u. a. die Tatsache, daß um die Jahreswende 1929/30 in allen deutschen Landeskirchen rund 1500 Pfarrstellen vor­übergehend unbesetzt waren. Mit einer Ueberfüllung d:s Pfarrberufs dürfte daher, auch wenn die gegenwärtige Hoch­flut andauern sollte, in den nächsten 10 Jahren nicht zu rechnen sein. Allerdings muß immer wieder dringend davor gewarnt werden, daß das Theologiestudium aus Konjunktur­gründen ergriffen wird, denn es erfordert die ganze Hin­gabe des innersten Menschen. Wer es bloß um dergün­stigen Aussichten" willen betreibt, an dem rächt es sich bitter.

kleine Mchrichlen aus aller Well

Im Segelboot über den Ozean. Der Katalane Dr. Frau o Alb er eich ist in einem 12 Meter langen Segelboot mit Frau und Tochter von Massachussetts (Nordamerika) im Hafen von Barcelona angekommen und begeistert empfan­gen worden. Er hat zu der Ueberfahrt 84 Tage gebraucht.

Aeberschwemmung einer mexikanischen Skadt. Infolge Hochwassers des Flusses Avonidas wurden die Straßen der i Stadt Pachuca im Staat Hidalgo in metertiefe Wild­bäche verwandelt. 70 Personen werden vermißt. Der Schaden wird aus eine Million Pesos geschätzt. ,