licher Rückständigkeit seine geistliche Macht und walle den italienisch beeinflußten Papst zum Herrn von Malta machen. Bischof Bonzo dielt an Studenten, die aus Italien Zurück­kehrten. eine Ansprache und erklärte, die Stunde sei ge­kommen, um den Feind der Religion und des Vaterlands, den Lord Strickland, zu bekämpfen. Die Bedeutung dieses Streits geht weit über die Grenzen der kleinen Insel hinaus.

MiWiickter Staatsstreich in Snanien

Madrid. 8. Mai Es wird gemeldet, die Generale M a r- tinez Anido in Madrid (ehemaliger Innenminister und dem Diktator Primo de Rivsra) und Barrera (ehe­maliger Gensralkapitän in Barcelona) hätten sich zufammen- gelan, um mit Hilfe eines Teils des Militärs eins neue Diktatur aufzurichten, da die schwächliche und unent­schlossene Regierung des jetzigen Ministerpräsidenten Gene­ral Verenguer nicht imstande sei, der schwierigen Lage Herr zu werden. Amtlich werden diese Berichte für über­trieben erklärt. Berenguer sei rechtzeitig benachrichtigt worden und Habs die Ueberwacbung der Generale an­geordnet. Die Liberalen erklärten sich gegen eine Diktatur.

In verschiedenen Universiäten des Landes haben sich die Unruhen fortgeiekt. Die Regierung beabsichtigt, die Univer­sitäten bis zur Abhaltung der Prüfungen ni schließen. Als Agitatoren wurden ausländische Kommunisten festgestsllt.

Verfolgung -es Islam in Rußland

Warschau, 8. Mai. DieGozeta Polska" meldet aus Mcskau. das Oberhaupt der Mohammedaner in Moskau, Riza Eddin, der zugleich stellvertretender Präsident des Obersten Rats in Mekka ist, sei verhaftet und ibm jede Ver­bindung mit Mekka untersagt worden, weil er sich geweigert habe, eine Erklärung zu unterschreiben,daß die mohamme­danische Religion in Sowjet-Rußland nicht verfolgt werde.

Ter rr".rtt. Bauernbund und Las Gutachten des Reichssyarlommisjars

Zu dem Gutachten des Reichssparkommisfars schreibt der Schwäbische Landmann", die Bundesfchrift des württem- bergischen Bauern- und Weingärtnerbundes:Wir vom Bau-ernbund gehören zu den ersten, die bereit sind, zu spa­ren und zu vereinfachen. Die vorgeschlagene Zentralisation der Bezirksverwaltungs- und Gerichtsbehörden bringt jedoch sicherlich keine Ersparnis. Wir halten es nämlich nicht für ein Ersparnis, wenn der Staat für sich eine Million erspart und die Gemeinden und die Bürger haben auf der anderen Seite diese Million wieder aus ihrer Tasche zu zahlen. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen. Wir waren seither Gegner einer zwangsweisen, übereilten und unzweckmäßigen Reform. Wir möchten unsere Oberamtsstädte, als den ge- jchichtlich und wirtschaftlich gewordenen Mittelpunkt unserer Bezirke erhalten wissen. Wo Aenderungen nützlich und zweck­mäßig sind, überlege man alles recht sorgfältigI Es ist ja nicht notwendig, alles unberührt und beim alten zu lassen, aber die Erfahrung hat von jeher gelehrt, daß alle Neue­rungen mehr Geld als bisher kosten. Wir empfehlen der Re­gierung und dem Landtag größte Vorsicht. Was wir haben, kennen wir. Was wir bei Durchführung der Ratschläge des Reichssparkommisfars bekommen würden, ist außerordentlich zweifelhaft.

I. Tagurrg des Bunds Evangelischer Frauen- c vereine Württembergs

ep. Stuttgart, 8. Mai. Am Dienstag begann unter zahl­reicher Beteiligung aus dem ganzen Land die erste öffentliche Tagung des Bunds Evangelischer Frauenvereine Württem­bergs unter dem Vorsitz von Frau Dr. M. Kraut. Der Bund hat sich im Notjahr 1923 gebildet; in ihm sind die be­stehenden Frauenverbände zusammengeschlossen zu gegen­seitiger Fühlung, zweckmäßiger Verteilung der Aufgaben, einheitlicher Vertretung nach außen und geschlossener Stoß­kraft für die Aufgaben in Volk und Kirche. Er umfaßt jetzt 2g Verbände mit 120 000 Frauen und stellt so ein wichtiges Stück evangelischer Frauenbewegung dar. Der erste Hcmpt- vortrag von Frau M. M a i s ch-Stuttgart galt dem Wesen der evangelischen Frauenbewegung, die sich scharf von der Frauenemanzipation unterscheidet. Sie ringt nicht nur um die notwendigen Rechtsgrundlagen für das Wirken der Frau, sondern darüber hinaus um die volle Auswirkung echten Frauentums auf alle Lebensäußerungen der Gesamtheit. So­dann sprachen Frl. Lic. Dr. Lydia Schmid und Frl. Else Gmelin über den Weg der Jugend zur evangelischen Frauenbewegung. Beide betonten, daß sowohl die evange­lische Frauenbewegung als die evangelische Jugendbewegung ! aus einem gemeinsamen Boden stehen, da ste beide durch dis

Die Verwandlung

Kriminalroman von Paul Frans

22. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Und nun zu Ihnen, meine Herren..." setzte er seine Rede fort, indem er zugleich hinter dem Schreibtisch her­vorkam.Ich muß es einen glücklichen Zufall nennen, daß ich im Hause anwesend war..." sagte der Präfekt.Sie wissen, lieber Direktor, daß ich kein allzu häufiger Besucher Ihres Theaters bin. Einzig auf Veranlassung meiner Frau habe ich die Billetts genommen, da sie darauf bestanden hat, daß ich mir Albert Reuß ansehe... Sie werden ferner wissen, daß meine Frau Deutsche und einmal deutsche Schau­spielerin gewesen ist."

Adele Sanders...!" rief der Theaterdirektor.Wie gut Hab' ich sie gekannt, welche vortreffliche, temperament­volle Darstellerin ist sie gewesen! Leider war sie nie bei mir engagiert, die verehrte gnädige Frau!"

Vor elf Jahren haben wir geheiratet, und da hat sie natürlich der Bühne Valet sagen müssen, was ihr wirklich nicht leicht gefallen ist... Aber einmal ist sie mit Albert Reuß zusammen engagiert gewesen... oft hat sie mir davon erzählt! Er soll, nach allem, was ich auch von anderer Seite gehört habe, ein sehr bedeutender Künstler gewesen sein!"

Ein Genie war er... ist er hoffentlich noch!"

Und darum wollte meine Frau, daß ich sie ins Theater begleitete... Den Willen habe ich ihr zwar getan aber Reuß habe ich nun doch nicht zu sehen bekommen! Dabei hat meine Frau sich ganz fürchterlich aufgeregt, so daß sie beinahe ohnmächtig geworden ist, nachdem Sie, Herr Regis­seur, dem Publikum Ihre Mitteilung gemacht haben... Ich habe große Mühe gehabt, um sie zu beruhigen... Dann

alleinige Abhängigkeit von Gott in die Freiheit des Dienstes gestellt sind. Am Mittwoch fand die M i t g li e de rv e r - jammlung statt. Aus dem Rechenschaftsbericht ist her­vorzuheben die Uebernahme der Mitarbeit bei der Frauen­stunde im Rundfunk, die Gründung der evang. Eheberatung«;- stelle in Stuttgart die Werbung für das auf dem Reichenberg geschaffene Landheim für Gefährdete und die Mitarbeit bei der Ausstellung für Ernährung und Körperpflege. Mit einem Zusammensein auf der Villa Berg fand die Tagung ihren schönen Ausklang.

Stuttgart, 8. Mai. Aus der Deutschen Volks­partei. Präsident a. D. Dr. Bälz, Vorsitzender der Stuttgarter Ortsgruppe der Deutschen Volkspartet, hat in einer gestern abgehaltenen Mitgliederversammlung aus Altersrücksichten sein Amt als Vorsitzender niedergelegt.

In einer Parteiversammlung trat Präs. Bälz für die Auf­hebung von Oberämtern ein.

Ehrung. Anläßlich des 50jährigen Bestehens der Aka­demie des Bauwesens in Berlin wurde u. a. Professor Schmitthenner in Stuttgart zum Mitglied der Aka­demie ernannt.

Todesfall. Im Alter von 74 Jahren ist hier Kaufmann Richard Hecker gestorben. Er war ein Sohn des jung verstorbenen Amtmanns Hecker. Seine Mutter war das bekannteLuisle", die Lieblingstochter des unsterblichen schwäbischen Sängers Friedrich Silcher. Von der Mutter hatte der nun Verstorbene d's liebenswürdige freundliche Wesen, vom Vater die strenge Rechtlichkeit ge­erbt.

Forstliche Prüfungen. Bei der in der Zeit rom 10. bis 2g. April 1930 in Freiburg vorgenomme.^n forstlichen Vor­prüfung sind 12 Prüflinge für befähigt erkannt und mit einem Zeugnis über die Anwartschaft für den württember- üschen Staatsforstdienst versehen worden. Bei der in der ^elt vom 10. bis 26. April 1930 in Freiburg vorgenom- nenen forstlichen Fachprüfung sind 13 Prüflinge für be­fähigt erkannt und zu Forstreferendaren bestellt worden.

Von der Technischen Hochschule. Der Staatspräsident hat die Stelle eines außerordentlichen Professors für Baustoff­kunde und Baustoffprüfung an der Bauingenieurabteilllng der Technischen Hochschule dem Oberingenieur Professor Graf daselbst übertragen. >

Württ. Landestheaker. Am Freitag, den 6. Juni finde! voraussichtlich d'e Erstaufführung der OperLeben des Orest" von Ernst K. Krenek, dem bekannten Komponisten desJonny spcelt aus", statt. An den beiden Pfingstfeier- tagen, Sonntag, den 8. und Montag, den 9. Juni finden wieder zwei Wiederholungen von Richard WagnersParsi- fal" statt. Für den 24. Mai ist die Erstaufführung von Ar- i.oit BronnensMichael Kohlhaas" vorgesehen, einer Dra- > inatisierung der berühmten Novelle von Heinrich von Kleist.

Deutscher landwirtschaftlicher Genossenfchaftskag. Auf Einladung des Württ. Landesverbands landwirtschaftlicher Genossenschaften wird derReichsoerband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften Raiffeisen e. V." .. seine diesjährige Tagung vom 2. bis 4. Juli in Stuttgart abhalten. Die Tagesordnung sieht zwei Hauptoersammlun- , gen am 3. und 4. Juli in der Stuttgarter Liederhalle, einen Begrüßungsabend und die Versammlung der Berbandsrevi- soren und Verbandsbeamten vor. Als Abschluß der Tagung ist ein Ausflug nach Friedrichshafen und Lindau geplant.

Vom Tage. Am Mittwoch morgen wurde ein Arbeiter beim Neckarkanalbau verschüttet. Mit schweren Verletzun­gen mußte er ins Spital Lbergeführt werden

Anterkürkheim, 8. Mai. Arbeiterentlassungen bei Daimler. Zu den Meldungen über Arbeiterent­lassungen bei Daimler wird von unterrichteter Seite mit- geteilt, daß bisher etwa 150 bis 200 Arbeiter entlassen worden seien. Der Antrag bei der Gewerbeaufsichtsbehörde auf Entlassung von 1000 Arbeitern sei lediglich vorsorglich gestellt. Ob es zu einer Entlassung in diesem Ausmaß komme, sei fraglich.

Aus dem Lande

Ludwigsburg. 8. Mai. Karmeliterschwestern in Württemberg. In Bad Hoheneck bei Ludwigs­burg haben sich K a r m e l i t e r s ch w e st e r n aus dem Mutterhaus Sittard in Holland niedergelassen. Sie beab­sichtigen, sich auch der Kinderfürsorge zu widmen und haben dafür Stuttgart ausersehen.

Heilbronn, 8. Mai. Rücktritt von Geheimrat D r. Mandry. Der Chefarzt des hiesigen Krankenhauses, Geh.-Rat Dr. Ma n d r y, hat bei der Stadt ein Gesuch um Zuruhesetzung auf 1. Oktober weaen Erreichung der Alters­

mußte ich sie noch nach Hause schaffen lassen, ehe ich den Lokalaugenschein vornehmen konnte. Herr Iuschkjewlsch... Sie waren doch der diensthabende Kommissär im Theater... Haben Sie keine Vorsicht außer acht gelassen?"

Nicht die geringste, Herr Präfekt..."

Eines steht immerhin fest, meine Herren: ein inter­essanter, ein hochinteressanter Fall!"

Den wir vorläufig bloß noch nicht tragisch nehmen müssen," sagte Regisseur Pater.

Ich bin nämlich noch immer der Ansicht..."

Da bin ich aber neugierig ..." ries der Präfekt, der die Arme vor der Brust gekreuzt hatte.

Ich bin nämlich der Ansicht, die ich schon einmal vor Herrn Direktor Weihwasser geäußert habe," wiederholte Pater eigensinnig, daß Reuß über kurz oder lang wieder zum Vorschein kommen wird, da er nur in einem krassen Anfall von Platzfurcht die Flucht ergriffen hat..."

Was berechtigt Sie zu solcher Annahme?" fragte der Präfekt lauernd.

Erstens gehören solche Fälle beim Theater nicht gerade zu den Seltenheiten, zweitens hat Reuß während der Probe heute vormittag auf mich keineswegs den Eindruck eines gesunden Menschen gemacht..."

Ich kann Ihnen leider nicht beipflichten, mein lieber Herr Regisseur," sagte der Präfekt in sehr bestimmtem Ton. Ihre Erfahrung wir auch Ihre schätzenswerte persönliche Anschauung in Ehren aber Sie befinden sich auf dem Holzweg, wenn Sie den Fall Reuß so harmlos nehmen wollen. Das ist er nämlich nach meiner Meinung ganz und gar nicht. Für mich sprechen so und so viele Anzeichen, die ich typisch nennen möchte, unzweifelhaft dafür, daß der Ver­mißte einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist!"

grenze eingereicht. Geh.-Rat Dr. Mandry, ein'Bruder des verstorbenen Justizministers Dr. Mandry, wurde am 3. Ok- tober 1894 Spitalarzt. Dr. Mandry war auch ärztlicher Leiter der Freiwilligen Sanitätskolonne. Wie verlautet, be­absichtigt Dr. Mandry, nach seiner Zuruhesetzung seinen Wohnsitz nach Stuttgart zu verlegen.

ep. Aalen, 8. Mai. Zur Teilnahme an dem Evangeli­sch e n V o l k s t a g, der am 22. Juni in Augsburg zur 400- jährigen Feier des Augsburger Bekenntnisses stattfinden soll, haben sich aus der Stadt Aalen 245 Besucher gemeldet.

hall. 8. Mai. Waldtau schzwischen Staat und Hospital. Nach einem Vertragsentwurf der Württ. Forst- direktion tritt der Staat an den Hospital 811981 Hektar Wald im Gesamtwert von 489 517 Mark und der Hospital an den Staat 85 311 Hektar Wald im Gesamtwert von 536 960 Mark ab. Das Aufgeld von 47 443 Mark, das der Staat an den Hospital zu vergüten hätte, wird nicht in bar ausbezahlt, sondern durch Ueberlassung des Altholzbestandes in den bis­herigen Hospitalwaldungen im Wert von 47 443 Mark ab­gegolten. Die Kosten und Steuern dieses Vertrags, die sich auf rund 40 000 Mark belaufen würden, wurden dem Spital erlassen.

Bad Mergentheim, 8. Mai. Vom Kurleben. Dieser Tage ist Geheimrat Exzellenz Friedrich v. Payer mit Frau, Stuttgart, zu längerem Kuraufenthalt hier eingetrof­fen und hat in der Kuranstalt Hohenlohe Wohnung ge­nommen.

Deubach OA. Mergentheim, 8. Mai. Hagelwetter. Ein schweres Gewitter mit Hagel ging am Montag um 12 Uhr über unser Dorf nieder. Großen Schaden hat der Hagel an den Obstbäumen verursacht, ebenso wurden di« zarten Gartengewächse stark zerschlagen. Die jungen Wein­bergstriebe wurden übel zugerichtet. Klee und Getreide haben ebenfalls sehr gelitten, doch läßt sich der Schaden noch nicht feststellen, da bei günstiger Witterung sich manches erhrlen kann. Auch in Unterbalbach wurde durch Hagel- schlccg Schaden verursacht.

Böblingen, 8. Mai. Ein Flugjubiläum. Der Leichtflugzeugbau Klemm wird am kommenden Samstag nachmittag den fünfzehntausendsten Flug mit seinem ins Jahr 1923 gebauten Schulflugzeug Klemm O20 V608 ver­anstalten.

Herrenberg, 8. Mai. Entschließung zur Ober­amtsaufteilung. In seiner letzten Sitzunq nahm der Gemeinderat gegen das Gutachten des Reichssparkommisfars, besonders was die Neueinteilung der Oberämter anlangt, Stellung. Der Gemeinderat ist einmütig der Ueberzeugung, daß eine Neusinteilung für den wirtschaftlich und landschaft­lich so geschlossenen Bezirk von den schwersten Erschütterun­gen begleitet sein würde. Die Entschließung wird dem Staats­ministerium Zugeleitet werden.

Rotkenburg, 8. Mai. Grabmal für Bischof Dr. Keppler. Ein monumentales Grabmonument für den verstorbenen Bischof Dr. Keppler wird derzeit in der Söl- chenkirche aufgestellt

Vom Ries, 8. Mai. Zwei Anwesen durch Blitz- schlag ein geäschert. Am Montag abend entlud sich über dem Ries ein schweres Gewitter, das von leichtem Hagelfchlag begleitet war. In Kleinnördlingen schlug der Blitz in das Anwesen des Landwirts Stelzenmüller und äscherte es vollständig ein. Zu gleicher Zeit brannte eben­falls infolge Blitzschlags ein großes Oekonomieanwejen in Keimlingen vollständig nieder.

K Alm, 8. Mai. Auszeichnung. Anläßlich der Ein­weihung des Studienbaues am Deutschen Museum in München wurde Kommerzienrat Dr.-Jng. Karl Schwenk hier der Museumsring In Gold verliehen.

^ Durgrieden OA. Laupheim, 8. Mai. Tödlicher Un­glück sf a l l. Ein von dem in Biberach wohnhaften Chauf­feur Friedrich Schütz gelenktes Milchauto überfuhr im Ort die 70 I. a. Frau Josefa A i ch aus Baltringen, die bei ihrem Sohn in Burgrieden zu Besuch weilte. Der Tod scheint sofort eingetreten hu sim. Eine Schuld dürfte den Autolenker nicht treffen.

Biberach, 8. Mai. Denkmalsbeschmutzung. In letzter Nacht wurde das Wielandsdenkmal, das seit Jahr­zehnten an einem geschützten Platz am Theater steht, von Bubenhand beschmutzt. Nach dem Täter wird gefahndet.

Schorndorf, 8. Mai. 685 Bewerbe Um die Betriebs­leiterstelle des hiesigen städtischen Elektrizitätswerks haben sich nicht weniger als 685 Personen beworben. Davon sind 6 aus Schorndorf, 61 aus dem übrigen Württemberg und die große Masse von 618 aus den Nachbarländern. Der seitherige Inhaber dieses Postens ist vor einigen Wochen durch Unglücksfall aus dem Leben geschieden.

Entsetzlich..." murmelte der Theaterdirektor.In meinem Hause..."

Und zwar scheint ein Raubmord vorzuliegen."

Ich bin ganz der Meinung des Herrn Präfekten," fügte der Kommissär hinzu.

Der Künstler ist allein in seiner Garderobe gewesen; nachdem er schon die Kleider gewechselt hat, ist der räube­rische Überfall geschehen..."

Wenn der verdammte Bvbrvw ihn nur nicht allein ge­lassen hätte!" klagte der Theaterdirektor.

Wer ist Bobrow?" fragte der Präfekt.

Der Ankleider."

Kennen Sie den Mann?"

Ich denke."

Russe?"

Direktor Weißwasser verneinte.Lette!" rief er.

Wie lange im Hause?"

Zwei Jahre, wenn ich nicht irre."

Und dieser Bobrow hätte Herrn Reuß bedienen sollen?

Ihn allein; er hat ihn jedoch verlassen, um einem anderen Mitglied meiner Bühne, dem Schauspieler Heltens, dessen Ankleider erkrankt ist, behilflich zu sein."

Ist es erwiesen, daß Bobrow wirklich diesen Schauspieler angezogen hat? Herr Kommissär Juschkjewitsch, notieren Sie, bitte, für morgen neun Uhr vormittag, zur Einver­nahme den Schauspieler Heltens, ferner ist der Ankleider Bobrow zu zitieren..."

Wenn der Herr Präfekt erlauben wollte..." röchelte Herr van Hulst, der, noch immer krebsrot im Gesicht, müh­sam von seinem Sitz sich erhob.

(Fortsetzung folgt.)